- gestützt auf Artikel 108 Absatz 5 seiner Geschäftsordnung,
A. in der Erwägung, dass laut der europäischen Statistik über Herz-Kreislauf-Erkrankungen aus dem Jahr 2005 1,9 Mio. Frauen und Männer in der Europäischen Union jährlich an Herz-Kreislauf-Erkrankungen sterben und diese somit die weitaus größte Todesursache sind; in der Erwägung, dass sich Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf Frauen und Männer unterschiedlich auswirken; in der Erwägung, dass die Wahrscheinlichkeit, an einem Schlaganfall oder einem Herzinfarkt zu sterben, für Frauen größer ist als für Männer, sowie in der Erwägung, dass Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Frauen oft nicht richtig diagnostiziert und behandelt werden10,
B. in der Erwägung, dass Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit 42 % fast die Hälfte aller Todesfälle in der Europäischen Union verursachen11,
C. in der Erwägung, dass Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit 18 % die zweithäufigste Ursache von krankheitsbedingten Belastungen (Krankheit und Tod) in der Europäischen Union sind12,
D. in der Erwägung, dass sich die Gesamtkosten für Herz-Kreislauf-Erkrankungen in der Europäischen Union auf 169 Mrd. Euro belaufen, wobei 105 Mrd. Euro auf die Behandlung dieser Krankheiten in der Europäischen Union entfallen und der Produktivitätsverlust und die Kosten der informellen Pflege mit 64 Mrd. Euro zu Buche schlagen13,
E. in der Erwägung, dass Gesundheit ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur des Freiseins von Krankheit oder Gebrechen ist,
F. in der Erwägung, dass der Wandel der demographischen Struktur der Europäischen Union eine Verlängerung des Arbeitslebens erfordert und dass Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen insofern negative Auswirkungen haben, als sie zu einer Schwächung der Arbeitskräfte führen14,
G. in der Erwägung, dass den Indikatoren des OECD-Berichts von 0515 zufolge nur etwa drei Prozent der derzeitigen Gesundheitsausgaben für Prävention und Programme zur Förderung der öffentlichen Gesundheit aufgewendet werden,
H. in der Erwägung, dass die wichtigsten Risikofaktoren für die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bekanntlich in Zusammenhang mit dem Konsum von Tabak und Alkohol, einem übermäßig hohem Bauchfettanteil, der zu Stoffwechselstörungen führen kann, einem hohen Gehalt an Glukose, Fett und Cholesterin im Blut sowie einem hohen Blutdruck stehen,
I. in der Erwägung, dass die Mehrzahl der Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch eine veränderte Lebensführung sowie bei stark gefährdeten Personen durch Früherkennung und eine richtige Diagnostizierung verhindert werden kann,
J. in der Erwägung, dass es laut WHO am kostengünstigsten ist, die Risiken in der Gesamtbevölkerung durch bevölkerungsweite Aktionen zu senken, bei denen wirksame Maßnahmen mit einer breit angelegten Gesundheitsförderung kombiniert werden16,
K. in der Erwägung, dass es keine nennenswerte europäische Strategie zur Bekämpfung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen gibt,
L. in der Erwägung, dass in den Schlussfolgerungen der Konferenz "Women"s Health at Heart" vom März 2006 an den Rat die Forderung erging, auf der Grundlage eines Vorschlags der Kommission eine Empfehlung in Bezug auf eine greifbare EU-weite Strategie zur Bekämpfung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verabschieden, die u. a. die Förderung der Gesundheit des Herz- Kreislaufsystems, Mechanismen zur Unterstützung der Strategien und Maßnahmen der Mitgliedstaaten, Leitlinien für die Risikoabschätzung, optimale Präventionsmethoden, Behandlung, Rehabilitation und Vorsorgeuntersuchungen sowie die Ausbildung von Ärzten durch Ärzte umfasst,
M. in der Erwägung, dass es bei den Herz-Kreislauf-Erkrankungen große Unterschiede zwischen den Mitgliedstaaten gibt, was ihre Verbreitung, die Vorbeugung und die medizinische Versorgung angeht, und dass es Sache der EU ist, diese Ungleichheiten zu bekämpfen und die Lücken zu schließen,
N. in der Erwägung, dass das Geschlecht ein wesentlicher Faktor bei der Entstehung, Diagnose und Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und der Vorbeugung dagegen ist; in der Erwägung, dass der Geschlechtszugehörigkeit im Gesundheitssektor nicht genügend Aufmerksamkeit geschenkt wird, was sich negativ auf die Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Frauen auswirkt,
O. unter Hinweis darauf, dass es die Kommission in seiner oben genannten Entschließung vom 15. Dezember 2005 aufgefordert hat, eine sorgfältige Nachbearbeitung ihrer Mitteilungen über den Kampf gegen Adipositas, Herzkrankheiten, Diabetes, Krebs, Geisteskrankheiten und HIV/AIDS zu gewährleisten,
P. in der Erwägung, dass die Bekämpfung anderer stark verbreiteter Krankheiten 2006 in überwältigendem Maße vom Europäischen Parlament unterstützt wurde, und zwar mit der Erklärung vom 27. April 2006 zu Diabetes17 und der Entschließung vom 25. Oktober 2006 zu Brustkrebs in der erweiterten Union18, dass eine solche Unterstützung für die Bekämpfung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, der Todesursache Nr. 1, derzeit aber leider nicht gegeben ist,