829. Sitzung des Bundesrates am 15. Dezember 2006
Der Rechtsausschuss empfiehlt dem Bundesrat, in den folgenden beim Bundesverfassungsgericht anhängigen Verfahren von einer Äußerung und einem Beitritt abzusehen, da bei diesen keine Umstände ersichtlich sind, die eine Stellungnahme des Bundesrates geboten erscheinen lassen:
- a) Aussetzungs- und Vorlagebeschluss des Bundesfinanzhofs vom 2. August 2006
- XI R 30/03 -
zur verfassungsrechtlichen Prüfung, ob die zu § 34 Abs. 1 EStG i.d.F. des Steuerentlastungsgesetzes 1999/2000/2002 vom 24. März 1999 (BGBl. I S. 402) ergangene Anwendungsregelung des § 52 Abs. 47 EStG i.d.F. des Steuerentlastungsgesetzes 1999/2000/2002 mit Artikel 20 Abs. 3 i.V.m. Artikel 2 Abs. 1 GG insoweit vereinbar ist, als Entschädigungen i.S. des § 34 Abs. 2 Nr. 2 i.V.m. § 24 Nr. 1 EStG, die vor dem Beschluss des Steuerentlastungsgesetzes 1999/2000/2002 durch den Deutschen Bundestag am 4. März 1999 vereinbart und ausgezahlt worden sind, mit einer höheren Steuer belegt werden, als es das im Zeitpunkt der Auszahlung geltende Gesetz vorgesehen hat
- 2 BvL 57/06 - - b) Aussetzungs- und Vorlagebeschluss des Bundesfinanzhofs vom 2. August 2006
- XI R 34/02 -
zur verfassungsrechtlichen Prüfung, ob die zu § 34 Abs. 1 EStG i.d.F. des Steuerentlastungsgesetzes 1999/2000/2002 vom 24. März 1999 (BGBl. I S. 402) ergangene Anwendungsregelung des § 52 Abs. 47 EStG i.d.F. des Steuerentlastungsgesetzes 1999/2000/2002 mit Artikel 20 Abs. 3 i.V.m. Artikel 2 Abs. 1 GG insoweit vereinbar ist, als Entschädigungen i.S. des § 34 Abs. 2 Nr. 2 i.V.m. § 24 Nr. 1 EStG, die vor der Verkündung des Steuerentlastungsgesetzes 1999/2000/2002 am 31. März 1999 vereinbart und ausgezahlt worden sind, mit einer höheren Steuer belegt werden, als es das im Zeitpunkt der Auszahlung geltende Gesetz vorgesehen hat
- 2 BvL 58/06 - - c) Aussetzungs- und Vorlagebeschlüsse des Bundessozialgerichts vom 28. Oktober 2004
- B 4 RA 42/02 R, B 4 RA 64/02 R, B 4 RA 3/03 R, B 4 RA 7/03 R, B 4 RA 50/03 R -
zur verfassungsrechtlichen Prüfung,
ob § 237 Abs. 4 Nr. 3 SGB VI, eingefügt durch Artikel 1 Nr. 76 des Rentenreformgesetzes 1999 vom 16. Dezember 1997 (BGBl. I S. 2998), in Kraft getreten zum 1. Januar 2000, mit Wirkung zum 1. August 2004 geändert durch Artikel 1 Nr. 44 Buchstabe a i.V.m. Artikel 15 Abs. 1 des Rentenversicherungs-Nachhaltigkeitsgesetzes vom 21. Juli 2004 (BGBl. I S. 1791) insoweit mit Artikel 14 Abs. 1 Satz 2 i.V.m. Artikel 3 Abs. 1 sowie Artikel 3 Abs. 1 i.V.m. Artikel 6 Abs. 1 GG vereinbar ist, als die Norm nur diejenigen vor dem 1. Januar 1942 geborenen Versicherten begünstigt, die 45 Jahre mit Pflichtbeiträgen für eine versicherte Beschäftigung oder Tätigkeit (ohne versicherungspflichtige Bezugszeiten von Arbeitslosengeld oder Arbeitslosenhilfe) haben, ohne auch diejenigen vor dem 1. Januar 1942 geborenen Versicherten in die Begünstigung mit einzubeziehen, die eine gleiche Vorleistung zur gesetzlichen Rentenversicherung erbracht haben, und
ob § 237 Abs. 3 i.V.m. Anlage 19 SGB VI i.d.F. des Artikels 1 Nr. 76 und 133 des Rentenreformgesetzes 1999 vom 16. Dezember 1997 (BGBl. I S. 2998) i.V.m. § 77 Abs. 2 Satz 1 Nr. 2 Buchstabe a SGB VI i.d.F. des Artikels 1 Nr. 22 des Gesetzes zur Reform der Renten wegen verminderter Erwerbsfähigkeit vom 20. Dezember 2000 (BGBl. I S. 1827) insoweit mit Artikel 14 Abs. 1 Satz 2 i.V.m. Artikel 3 Abs. 1 GG vereinbar ist, als diese gesetzliche Inhalts- und Schrankenbestimmung den Wert des Stammrechts auf Altersrente auch dann noch vermindert, wenn die individuellen Vorteile aus einer unterschiedlichen Rentenbezugsdauer durch einen Abschlag vom Zugangsfaktor ausgeglichen sind
- 1 BvL 3/05 -
- 1 BvL 4/05 -
- 1 BvL 5/05 -
- 1 BvL 6/05 -
- 1 BvL 7/05 -