Empfehlungen der Ausschüsse
Vorschlag für einen Beschluss des Europäischen Parlaments und des Rates über die Einrichtung und Anwendung einer Marktstabilitätsreserve für das EU-System für den Handel mit Treibhausgasemissionszertifikaten und zur Änderung der Richtlinie 2003/87/EG - COM (2014) 20 final; Ratsdok. 5654/14

920. Sitzung des Bundesrates am 14. März 2014

A

Der federführende Ausschuss für Fragen der Europäischen Union (EU) und der Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (U) empfehlen dem Bundesrat, zu der Vorlage gemäß §§ 3 und 5 EUZBLG wie folgt Stellung zu nehmen:

Zur Vorlage insgesamt

Begründung (nur gegenüber dem Plenum):

Um den bestehenden enormen Überschuss an Zertifikaten rascher abzubauen und die Bindung von Kapital und Investitionen in Technologien mit hohem CO₂-Ausstoß ("carbon lockin") zu verringern, sollte die Bundesregierung gebeten werden, auf Änderungen und Ergänzungen des Vorschlages der Kommission hinzuwirken. Diese betreffen die Vorziehung des Beginns der Marktstabilitätsreserve bereits ab 2017, die unmittelbare Zuführung der dem Markt entzogenen Backloading-Menge von 900 Millionen Zertifikaten in diese Reserve und die zusätzliche Löschung von Zertifikaten.

In ihrem Vorschlag weist die Kommission bereits selbst darauf hin, dass aus ihrer Folgenabschätzung zur Marktstabilitätsreserve hervorgeht, dass deren Beginn bereits in der dritten Handelsperiode der Stärkung und der Effizienz des CO₂-Marktes zuträglich wäre. Daher sollte die Kommission aufgefordert werden, den Start der Marktstabilitätsreserve bereits auf das Jahr 2017 vorzuziehen. Dies bedeutet, dass im Jahr 2016 die Überschussmenge 2015 berechnet und auf dieser Grundlage ab dem Jahr 2017 reduziert werden kann.

Die zurzeit in den Jahren 2019 und 2020 vorgesehene Rückführung der Backloading-Menge von 900 Millionen Zertifikaten in den Markt ist für den Abbau der Überschüsse kontraproduktiv. Diese Menge sollte daher unmittelbar der Marktstabilitätsreserve zugeführt werden.

Durch das Vorziehen des Starts der Marktstabilitätsreserve bereits ab 2017 und die Zuführung der Backloading-Menge in diese Reserve verbleibt bis zum Ende der dritten Handelsperiode immer noch ein Überschuss von rund einer Milliarde Zertifikate. Um den Überschuss an Zertifikaten rascher zu reduzieren, sollten die Versteigerungsmengen in den Jahren 2017 bis 2020 zusätzlich um jeweils 100 Millionen Zertifikate gemindert werden. Diese Mengen sollten dem Markt endgültig entzogen werden.

B