Unterrichtung durch das Europäische Parlament
Entschließung des Europäischen Parlaments zu dem Weißbuch über eine europäische Kommunikationspolitik (2006/2087(INI))

Zugeleitet mit Schreiben des Generalsekretärs des Europäischen Parlaments - 6410 - vom 14. Dezember 2006.

Das Europäische Parlament hat die Entschließung in der Sitzung am 16. November 2006 angenommen.

Das Europäische Parlament,

A. in der Erwägung, dass Kommunikation ein wichtiges Element sowohl der repräsentativen als auch der partizipatorischen Demokratie bildet,

B. in der Erwägung, dass aus diesem Grund eine der Stärken der demokratischen Elemente der Europäischen Union mit den Kommunikationsstrukturen auf europäischer Ebene zusammenhängt, die die Institutionen mit den Bürgern verbinden,

C. in der Erwägung, dass das Recht auf Information und die Meinungsfreiheit das Herzstück der Demokratie in Europa und das Fundament der politischen Systeme auf europäischer und nationaler Ebene bilden sollte und der Öffentlichkeit folglich, soweit möglich Informationen zur Verfügung gestellt werden sollten,

D. in der Erwägung, dass die Erfahrung der Europawahlen und Volksabstimmungen zeigt, dass diejenigen, die für EU-Themen sensibilisiert und an ihnen interessiert waren, eher teilnahmen während diejenigen, denen Informationen fehlten, dies eher weniger taten,

E. in der Erwägung, dass es derzeit keine gefestigte europäische öffentliche Sphäre gibt, sondern sehr lebendige nationale öffentliche Sphären, und dass diese nationalen öffentlichen Sphären sich in Bezug auf das Ausmaß, in dem europäische Themen wie auch ihr Inhalt diskutiert werden, stark unterscheiden,

F. in der Erwägung, dass es eine wichtige Verbesserung darstellen würde, wenn europäische Themen in den nationalen öffentlichen Sphären stärker hervortreten würden

G. in der Erwägung, dass ein erster Schritt zur Schaffung einer europäischen öffentlichen Sphäre die Überwindung der Isolierung der nationalen Sphären durch eine europäische kommunikative Aktion wäre, was eng verknüpft mit europaweiten oder wenigstens transnationalen Medienstrukturen ist,

H. in der Erwägung, dass die mangelnde Information der Bürger über europäische Themen offenkundig ist, was sich auch in den Ergebnissen der verschiedenen Eurobarometer-Umfragen widerspiegelt,

I. in der Erwägung, dass Kommunikation auch mit Transparenz, vereinfachten Verfahren, Bürgerschaft und gemeinsamen Werten verknüpft ist,

J. unter Hinweis darauf, dass europäische Fragen und der "Mehrwert" der gemeinschaftlichen Rechtsvorschriften in nationalen Debatten nur selten anerkannt werden und nationale Politiker sich europäische "Erfolgsstories" häufig als Verdienst anrechnen während sie umgekehrt schnell mit Kritik an der Europäischen Union bei der Hand sind, und zwar häufig wegen politischer Versäumnisse, die ihren Ursprung auf nationaler Ebene haben,

K. in der Erwägung, dass der Europäische Rat von Brüssel vom 16. und 17. Juni 2006 das Thema Reform der Institutionen erneut auf die Tagesordnung gesetzt hat,

L. in der Erwägung, dass das Ziel einer "Zeit der Reflektion" darin besteht, die Union demokratischer und effektiver zu machen und sie mit den Bürgern "wieder zu verbinden",

Kommunikationspolitik und die europäische öffentliche Sphäre

Definition gemeinsamer Grundsätze

Stärkung der Rolle der Bürger

Umgang mit den Medien und Nutzung der neuen Technologien

Ein klares Bild von der europäischen öffentlichen Meinung gewinnen

Zusammenarbeit


1 ABl. L 145 vom 31.5.2001, S. 43.
2 ABl. C 47 E vom 27.2.2003, S. 400.
3 ABl. C 64 vom 12.3.2004, S. 591.
4 ABl. C 92 E vom 20.4.2006, S. 403.