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Psychische Belastungen lassen sich auf folgende Ursachenkomplexe zurückführen:
Sie lassen sich mit geeigneten Methoden analysieren. Die Erfahrungen zeigen, dass die in der Wissenschaft anerkannten und weit verbreiteten Instrumente zur Analyse der bestehenden Situation für praktische Zwecke nur bedingt geeignet sind. Sie sind umfangreich, in ihrer Anwendung kompliziert und sehr spezifisch. Aus diesem Grund wurden auf praktische Bedürfnisse auch für Nichtfachleute zugeschnittene Erhebungsinstrumente, die so genannten "Screeninginstrumente", zur Bewertung und Gestaltung menschengerechter Arbeitstätigkeiten erarbeitet (Bild 6-1).
Die Methodiken arbeiten mit zwei Ansätzen:
Methoden der Fremd- und Selbstbeurteilung liefern oft unterschiedliche Ergebnisse.
Analysen müssen nicht immer das standardisierte Bewerten zum Ziel haben. Die Ergebnisse lassen bei der Erprobung von Verbesserungsmaßnahmen Vergleiche zwischen vorher und nachher zu. Aus dem Vergleich von Betriebsbereichen lassen sich oft Verbesserungen ableiten.
Auch wenn das Problem der Erfassung einer gegebenen Situation mit geeigneten Mitteln zu lösen ist, stellt sich immer noch das der Bewertung. Grenzwerte für psychische Belastungen existieren noch nicht. Ab wann konkret arbeitsgestalterische Maßnahmen zur Minimierung psychischer Belastungen ergriffen werden sollten oder müssen, ist nicht eindeutig geklärt.
Gelegentlich wird von den Berufsgenossenschaften und den Arbeitsschutzbehörden im Zusammenhang mit psychischen Belastungen verlangt, reglementierend im Unternehmen einzugreifen. So sollen beispielsweise die Arbeitsabläufe in einem Betrieb weniger monoton gestaltet oder zusätzliches Personal eingestellt werden, um mögliche Überforderungen durch die zu leistende Arbeitsmenge zu vermeiden.
Die wesentlichen Möglichkeiten liegen gegenwärtig auf dem Feld der Beratung zu den negativen Folgen einer nicht an den fundamentalen menschlichen Bedürfnissen orientierten Arbeitsgestaltung. Verschiedene sicherheitstechnische Normen enthalten Forderungen z.B. an Konstrukteure, Planer und Gestalter, die längerfristig eine Minderung der psychomentalen Belastungen bewirken sollen (siehe beispielsweise Bild 3-24).
Im Gegensatz zu der vielfach hohen Regelungsdichte bei Fragen des technischen Arbeitsschutzes, haben sich die interessierten Kreise in der EN ISO 10 00 75: "Ergonomische Grundlagen bezüglich psychischer Arbeitsbelastung" bisher nur auf wenige normative Regelungen verständigt.
Mögliche Langzeitfolgen psychischer Fehlbelastungen äußern sich sehr komplex:
körperliches Befinden
psychisches Erleben
Arbeitsverhalten
soziales Verhalten
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Die Norm legt derzeit im Teil 1: "Allgemeines und Begriffe" als gesichert geltende Begriffe fest:
Nicht normiert sind beispielsweise das Gefühl der Überforderung, z.B. durch Stress und das Gefühl der Langeweile.
Im Teil 2 "Gestaltungsgrundsätze" finden sich als Einflussfaktoren auf die Ermüdung Monotonie, die herabgesetzte Wachsamkeit und die psychische Sättigung. Diese können als "Leitsätze" für eine bessere Gestaltung benutzt werden.
Der Teil 3 enthält "Methoden zur Erfassung und Bewertung".
Psychische Ermüdung ...ist eine vorübergehende Beeinträchtigung der psychischen und physischen Funktionstüchtigkeit, die von Intensität, Dauer und Verlauf der vorangegangenen psychischen Beanspruchung abhängt. |
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auslösende Faktoren | Überforderung der Leistungsvoraussetzungen zeitlich anhaltende Forderungen der Leistungsvoraussetzungen | |
Erleben | Anstrengung, Mühe, Erschöpfung Konzentrationsverlust Müdigkeit ohne Langeweile |
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Auftreten und Verlauf | nach längerer Ausübung der Tätigkeit stetig ansteigend Aktivierung anfangs kompensatorisch erhöht, bei längerer Dauer gesenkt keine kurzfristige Verbesserung durch Tätigkeitswechsel möglich |
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begünstigende Bedingungen beim Betroffenen |
fehlende Fähigkeiten und Fertigkeiten verstärken psychische Ermüdung | |
mögliche Folgen | Defizite der Informationsverarbeitung | |
Vorbeugung | Veränderungen der Tätigkeitsstruktur |
(Stand: 23.07.2018)
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