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Regelwerk; BGI / DGUV-I

BGI 678 - Geräuschminderung in Fertigungshallen Anwendungsbeispiele raumakustisch optimierter Arbeitsräume
Lärmschutz-Arbeitsblatt LSa 02-234
Berufsgenossenschaftliche Informationen für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit (BGI)
(bisher ZH 1/564.14)

(Ausgabe 08/2003)



nur zur Information
Umstrukturierung der Systematik (01.05.2014): nicht mehr im DGUV-Regelwerk enthalten

1 Vorbemerkung, Anwendungsbereich

Durch raumakustische Maßnahmen lässt sich der Reflexionsschall in Arbeitsräumen deutlich vermindern. Dadurch wird die Geräuschbeeinträchtigung leiserer Arbeitsplätze in einiger Entfernung zu geräuschintensiven Schallquellen herabgesetzt, daneben aber auch die Geräuschbelastung am lauten Arbeitsplatz selbst abgebaut.

Arbeitsräume überdauern im Regelfall das ursprüngliche Fertigungskonzept (einschl. Maschinendichte) um ein Mehrfaches. Selbst wenn im Laufe der Zeit leisere Anlagen angeschafft werden, sinkt der mittlere Schallpegel im Arbeitsraum häufig nicht, weil die Maschinenbelegungsdichte im Allgemeinen ansteigt. Eine nachträgliche Verbesserung der raumakustischen Verhältnisse erfordert ungleich mehr Aufwand das Einbeziehen einer entsprechenden Gestaltung in das Planungskonzept von Neubauten.

Reflexionsschall erhöht die Geräuscheinwirkung am Maschinenarbeitsplatz und in der Umgebung

Aus den genannten Gründen sind raumakustische Maßnahmen als flankierende Lärmminderungsmaßnahmen in besonderem Maße bei der Gestaltung neu zu errichtender Arbeitsräume unverzichtbar. Wegen der vergleichsweise schwierigen Nachbesserung ist es im Allgemeinen nicht sinnvoll, die Maßnahmen am Baukörper nur unter strengem Bezug auf den bei der Ersteinrichtung zu erwartenden Geräusch-Ist-Zustand zu minimieren.

Eine raumakustische Nachbesserung kann auch in bestehenden ungünstig gestalteten Arbeitsräumen unumgänglich sein, wenn Maßnahmen an den Geräuschquellen selbst nicht möglich sind oder nicht ausreichen und eine Verminderung der Schallausbreitung durch räumliche Abtrennung oder durch Schallschirme ausgeschlossen ist.

Dieses LSA-Blatt gibt Anregungen für die Gestaltung neuer und die Verbesserung bestehender Fertigungshallen. Die vorgestellten, beispielhaft erläuterten Gestaltungsmöglichkeiten sind in der Praxis erprobt. Sie entsprechen dem Stand der Technik, der gemäß § 5 der Unfallverhütungsvorschrift "Lärm" (BGV B3) [ 1] Entscheidungsmaßstab für die Gestaltung von Arbeitsstätten sein soll.

2 Auswahl praktisch ausgeführter Beispiele

2.1 Tabellarische Übersicht

Die folgende Tabelle 1 enthält 12 ausgeführte Beispiele. Die verwendeten Baumaterialien sind handelsüblich. Einzelheiten zum Aufbau der Raumbegrenzungsflächen enthält [ 2]. Die Beispiele 8, 11 und 12 weisen Merkmale auf, deren Beschreibung die Tabellenform sprengen würde; auf sie wird deshalb im nachfolgenden Abschnitt 2.2 gesondert eingegangen.

Tabelle 1: Beispielübersicht

Beispiel
Nummer
Betrieb/
Branche
Raumgröße
L x B x H (m)
Raumbegrenzungsflächen
W = Wand / D = Decke
Maßnahme(n)
MW = Mineralwolle (hinterlegt)
1 A/Metall 63 x 60 x 7,8 Neubau W, D = Stahltrapezblech, gelocht, MW

W = Lochziegel, MW

2 B/Metall 35 x 22 x 7 Neubau W, D = Stahltrapezblech, gelocht, MW
3 C/Metall 60 x 18 x 10,5 Neubau Hallentrennwand (60 m x 10,5 m) Lochziegel, MW
4 B/Metall 27 x 19 x 3,3 Neubau D = 50 mm MW selbsttragend

W = Lochziegel, einseitig verputzt

5 E/Kfz Metall 30 x 16 x (6 / 10) Umbau D = MW auf Lattenrost Paneeluntersicht
6 F/Chemie 45 x 23 x 3,5 W, D = Beton

Neubau

D = abgehängte MW

Säulen: MW-Verkleidung

7 G/Metall 22 x 6 x 3 W = verputztes Mauerwerk

D = Holzbohlen

Räumliche Abtrennung aus Schallschutzelementen

D = PU- Schaummatten

8 H/Metall 14 x 11,5 x 7,5 W, D = Beton W = Lochziegel, MW

Kabine für Richten, Schleifen

9 I/Metall 19 x 10 x 6,7 W, D = Beton,
Mauerwerk,
Glas
D = 68 zyl. förmige Absorber oberer Bereich

W = 43 m2 Kassettenabsorber

10 K/Metall 60 x 32 x 7 W = Beton

D = Stahltrapezblech

D = hochverdichtete 15 mm dicke Akustikplatten (Negativbeispiel)
11 L/Holz u. Metall 17 x 6,8 x 4,3 W = Glas

D = Stahltrapezblech, Glas

D = abgehängte MW selbsttragend auch Nassbereich
12 M/Metall 50 x 37,5 x 7 Neubau D = Stahltrapezblech, gelocht, MW
Lochziegel, 24 cm, MW

W = Stahltrapezblech, gelocht, MW


Fortsetzung Tabelle 1

Beispiel

Nummer

Kennwerte Bemerkungen
vorher nachher
1 -  

SAM = 4,0 dB(A)

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