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Zu § 46 Abs. 2:

Maßnahmen sind z.B. am Walzengestell aufgelegte oder befestigte Verdeckungen des Walzenspalts.

Zu § 46 Abs. 5:

Zu Schlingenbildung neigen z.B. Fasern oder Streifen aus Kunststoff, aber auch Folien.

Zu § 46 Abs. 6:

Geeignete Einrichtungen sind z.B. Passstücke aus Holz.

Zu § 47:

Siehe auch § 29 UVV "Kraftbetriebene Arbeitsmittel" (VBG 5).

Zu § 47 Abs. 1 und 3:

Sachkundiger ist, wer aufgrund seiner fachlichen Ausbildung und Erfahrung ausreichende Kenntnisse auf dem Gebiet der Arbeitsmaschinen nach § 1 Abs. 1 hat und mit den einschlägigen staatlichen Arbeitsschutzvorschriften, BG-Vorschriften und allgemein anerkannten Regeln der Technik (z.B. BG-Regeln, DIN-Normen, VDE-Bestimmungen, technische Regeln anderer Mitgliedstaaten der Europäischen Union oder anderer Vertragsstaaten des Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum) soweit vertraut ist, dass er den arbeitssicheren Zustand der Arbeitsmaschinen beurteilen kann.

Zu § 50:

Gleichzeitig mit dem Inkrafttreten dieser Unfallverhütungsvorschrift werden die "Richtlinien für Maschinen zur Be- und Verarbeitung von Kunststoffen (ausgenommen Kunststoff-Spritzgießmaschinen)" (ZH 1/418) zurückgezogen.

Anhang 1

Muster-Betriebsanweisung, Beispiele

Muster-Betriebsanweisung
Betriebsanweisung Nr. für
Maschinentyp  
Standort Betrieb
Stand / Datum Unterschrift / Betriebsleiter
1 zugehörige Betriebsanweisungen
Nr. z.B. Freischalten der Energieversorgung
Nr.
Nr.
2 Anwendungsbereich (Tätigkeitsbereich I, II oder III)
I II III
- Rüsten - Inbetriebnahme - Wartung
- Einrichten - Betätigen - Reparatur
- Probelauf - Stillsetzen - Umbau
  - Reinigen - Prüfung
3 Gefährdungen
Beispielhafte Gefährdungsauflistung:
Mechanische Gefährdung, z.B. Einziehen, Quetschen, Scheren, Schneiden, Stoßen.

Elektrische Gefährdung, z.B. elektrischer Schlag, elektrische Verbrennung, elektrostatische Entladung.

Gefährdung durch Einatmen von/oder Kontakt mit gesundheitsschädlichen Gasen, Stäuben, Dämpfen.

Gefährdung durch Lärm, Vibrationen, Strahlung, z.B. Wärme-, Laser-, Lichtbogen-Strahlung, elektromagnetische oder ionisierende Strahlung.

Feuer- und Explosionsgefährdung.

Thermische Gefährdung durch heiße Maschinenteile, Produkte oder Betriebsmittel.

Gefährdung durch Wegschleudern von Maschinenteilen oder Produkten bei mechanischem Versagen oder Bersten von drucktragenden Komponenten.

(Weitere Gefährdungen siehe Anhang Ader DIN EN 1050 "Sicherheit von Maschinen; Leitsätze zur Risikobeurteilung"

4 Schutzmaßnahmen beim/bei

4.1 Rüsten / Einrichten / Probelauf

4.2 Inbetriebnahme / Betätigen / Stillsetzen / Reinigen

4.3 Wartung / Reparatur / Umbau / Prüfung

5 Verhalten

5.1 Allgemein (Gebote / Verbote)

5.2 Bei Störungen

5.3 Zur Ersten Hilfe / Notruf

5.4 Zur Entsorgung

6 Prüfungen

- Vor Schichtbeginn

- Nach Einrichten / Rüsten

- Nach Reparatur / Umbau

7 Folgen der Nichtbeachtung

Verletzungen, Gesundheitsschäden, Sachschäden

2 Beispiele

2.1 - Betriebsanweisung für Innenmischer

Betriebsanweisung
Betriebsanweisung Nr.: 060-1 für: Innenmischer
Maschinentyp: ABC    
Standort: Gebäude 123 Betrieb: XYZ
       
Stand / Datum:   Unterschrift/Betriebsleiter
1 zugehörige Betriebsanweisungen
- Abschaltanweisung: Innenmischer
- Verfahrensanweisung: Befahrerlaubnis
- Arbeitsanweisung: Kontrolle der Absauganlage
2 Anwendungsbereich
I Rüsten, Einrichten, Probelauf
II Inbetriebnahme, Betätigen, Stillsetzen, Reinigen
III Wartung, Reparatur, Umbau, Prüfung
3 Gefährdungen
Quetsch- und Scherstellen im Schließbereich des Einfüllschachtes und des Schiebesattels.
Gefahr beim Hineinbeugen in den Einfüllschacht oder beim Hineinsteigen.
Gesundheitsgefahr durch Einatmen von Dämpfen und Stäuben.
4 Schutzmaßnahmen
I Rüsten, Einrichten, Probelauf
  Einsteigen in den Einfüllschacht nur mit Befahrerlaubnis.
  Nicht in den Einfüllschacht hineinbeugen.
  "Dritte" aus dem Gefahrbereich "Einfüllschacht" fernhalten
  Arbeitsbereich während des Probelaufes nicht verlassen.
  Schutzeinrichtungen nicht entfernen oder unwirksam machen.
II Inbetriebnahme, Betätigen, Stillsetzen, Reinigen Nicht in den Einfüllschacht steigen. Befahrerlaubnis erforderlich.
  Nicht in den Einfüllschacht hineinbeugen.
  "Dritte" aus dem Gefahrbereich "Einfüllschacht" fernhalten.
  Arbeitsbereich während des Mischens nicht verlassen.
  Beim Verlassen des Arbeitsbereiches Einfüllklappen schließen.
  Schutzeinrichtungen nicht entfernen oder unwirksam machen.
III Wartung, Reparatur, Umbau, Prüfung
  Maschine stillsetzen und nach Abschaltanweisung sichern.
  Verwendung von brennbaren oder gesundheitsschädlichen Reinigungsmitteln verboten.
  Einsteigen in den Innenraum: Befahrerlaubnis erforderlich.
  Bei Arbeiten im Innenraum: Kopfschutz tragen.
5 Verhalten
1. Störung
  Unregelmäßigkeiten, Geräusche und augenfällige Mängel dem Vorgesetzten melden und ins Schichtbuch eintragen. Bei Gefahr, Maschine sofort stillsetzen.
2. Unfall
  Maschine stillsetzen
  Verletzte bergen
  Erste Hilfe leisten
  Unfall melden: Angaben: Notruf:
      Gebäude Nr.:
      Fahrstuhl Nr.:
      Telefonnummer für Rückruf:
  Vorgesetzten informieren
6 Prüfungen
Not § Befehlseinrichtungen*): Vor Inbetriebnahme.
Schutzeinrichtungen am Schiebesattel: Nach Wartung und Reparatur.
Absauganlage: Vor Inbetriebnahme.
7 Folgen der Nichtbeachtung
Verletzungen und Erkrankungen

*) Nach DIN EN 418 "NOT- AUS- Einrichtung"

2.2 Betriebsanweisung für Kalander

Betriebsanweisung
Betriebsanweisung Nr.: 11 für: Kalander
Maschinentyp: 3-Walzen-Kalander mit Zubehör  
Standort: Gebäude 123 Betrieb: XYZ
Stand / Datum:   Unterschrift/Betriebsleiter
1 zugehörige Betriebsanweisungen:
Nr.: 12 Kalander Anwendungsbereich II: Inbetriebnahme, Betätigen, Stillsetzen, Reinigen
Nr.: 13 Kalander Anwendungsbereich III: Wartung, Reparatur, Umbau, Prüfung
2 Anwendungsbereich:
I. Rüsten, Einrichten, Probelauf
3 Gefährdungen (abweichend vom normalen Produktionsbetrieb)
- mechanisch: Einzugsgefahr beim Anlegen der Zwischenleinen in den Wickelstationen.
  Quetschgefahr beim Einstellen der Seitenbegrenzungen am Kalander.
  Stoß- und Quetschgefahr beim Aufnehmen der Mischung ( Kalander anfahren)
  Quetschgefahr beim Aufsetzen der Ausschneidemesser.
  Einzugsgefahr beim Anlegen der Rücklaufstreifen.
  Schnittgefahr beim Abschneiden des Mischungsvorlaufes ( gegenseitige Gefährdung ).
  Gefahr von Stichverletzungen beim Anlegen des Vorläufers.
  Einzugsgefahren beim manuellen Führen des Plattenanfanges durch die Anlage.
4 Schutzmaßnahmen:
- verhaltensbezogen: "Unbefugte" aus dem Gefahrbereich fernhalten.
  Arbeitsaufgaben vor Maschinenanlauf eindeutig einteilen.
  Achtung beim Einschalten der Ausschneidmesser.
  Achtung beim Auflegen der Doublierwelle.
  Beim Einbau der Zwischenleinen Tippschalter benutzen.
  Enganliegende Kleidung tragen, Jacken verschließen.
5 Verhalten:
- allgemein: Vor dem Einschalten der Anlage Luft- und Wasserventile öffnen.
  Vor Produktionsbeginn Walzen im Leerlauf temperieren.
  Vor Anfahren der Anlage Ablagen für Mischung, Abfall, Zwischenleinen bereitstellen,
  Arbeitsbereich aufräumen und Arbeitswerkzeug bereitstellen.
  Anlage bei Mischungswechsel und Auslauf reinigen I Kalanderwalzen, Fußboden, Doublierstation, Wickelstation.
6 Prüfungen:
Vor Arbeitsbeginn den sicheren Zustand der Anlage kontrollieren.
7 Folgen bei Nichtbeachtung:
Gesundheitliche Folgen: Quetschungen, Schnittverletzungen, Verbrennungen


Betriebsanweisung
Betriebsanweisung Nr.: 12 für: Kalander
Maschinentyp: 3-Walzen-Kalander mit Zubehör  
Standort: Gebäude 123 Betrieb: XYZ
Stand / Datum:   Unterschrift/Betriebsleiter
1 zugehörige Betriebsanweisungen:
Nr.: 11 Kalander Anwendungsbereich I: Rüsten, Einrichten, Probelauf
Nr.: 13 Kalander Anwendungsbereich III: Wartung, Reparatur, Umbau, Prüfung
2 Anwendungsbereich
II. Inbetriebnahme, Betätigen, Stillsetzen, Reinigen
3 Gefährdungen:
- mechanisch: Quetschgefahr am Walzenmund.
  Quetschgefahr an den Wickelstellen.
  Quetschgefahr beim Auflegen der Doublierwelle.
  Quetschgefahr beim Einlauf in die Doublierstation.
  Schnittgefahr an den Ausschneidmessern am Kalander.
  Schnittgefahr durch das Arbeiten mit Handmessern (Walzen- und Ausschneidmesser ).
- elektrisch: Elektrostatische Entladungen beim Abwickeln der Trägerfolie.
- thermisch: Verbrennungsgefahr durch heiße Walzenoberflächen.
  Verbrennungsgefahr am "heißen Messer".
  Verbrennungsgefahr an heißen Gummimischungen.
- Strahlung: Strahlungsgefahr durch radiometrische Messeinrichtung.
4 Schutzmaßnahmen:
- persönlich: Fußschutz, Handschutz, Gehörschutz (am Vorwärmwerk ). Langhaar mit Mütze abdecken.
  Jährliche Isotopen-Untersuchung und Kontrollplaketten (Strahlenschutz ).
  Regelmäßige Notfallübung (Walzwerkübung ).
- maschinenbezogen: Notfallwerkzeug für die Befreiung von Mitarbeitern aus dem Kalander.
  Seilnotschalter (Kalanderein- und- ausgangsseite, Doublierwelle, Doublierstation, Wickelstationen, Schneidstation)
  Bügelnotschalter Kalanderein- und -ausgangsseite, Doublierwelle).
  Fest angebrachte trennende Schutzeinrichtung (Doublierstation, Schneidstation, Kreismesser am Kalander ).
- verhaltensbezogen: "Unbefugte" aus dem Gefahrbereich fernhalten.
  Maschine nicht unbeaufsichtigt laufen lassen.
  Beim Verlassen des Arbeitsbereiches Maschine stillsetzen und sichern.
  Hände weg vom Walzenmund.
  Nicht unter die Doublierwelle greifen.
  Nicht in den Aufwickler greifen.
  Nicht unter die Ausschneidmesser greifen.
  Enganliegende Kleidung tragen, Jacken verschließen.
5 Verhalten:
- allgemein: Die Anweisungen des Kalanderführers während des Betriebes befolgen.
  Keine Schutzeinrichtungen unwirksam machen, entfernen, übersteigen.
  Doublierstation nur im Stillstand betreten.
  Keine schadhaften Hilfsmittel (z.B. Holzrollen, Transportrohre ) verwenden.
  Vor Eingriff in die Maschine Stillstand abwarten.
  Nur- scharfe Messer mit abgerundeter Spitze benutzen.
  Keine Nahrungs- und Genussmittel am Arbeitsplatz einnehmen.
  Ordnung und Sauberkeit einhalten.
  Fußbodenverschmutzungen sofort beseitigen.
  Bei Alarm des Metalldetektors Gummimischung abschneiden.
  Für ausreichende Belüftung sorgen.
  Bei Arbeitsende alle Ventile (Druckluft, Wasser) schließen.
- bei Störungen: Unregelmäßigkeiten an der Anlage sofort dem Vorgesetzten melden.
  Bei Gefahr Maschine abschalten oder Not-Befehlseinrichtung*) betätigen.
  Störungen im Schichtbuch vermerken.
- bei Unfällen: Leichtverletzte zur medizinischen Versorgung schicken (Werksarzt, Feuerwehr).
  bei schweren Unfällen: Maschine mit Not-Befehlseinrichtung anhalten
    Aufgaben einteilen: - Erste Hilfe leisten
      - Feuerwehr informieren: Tel
      - Unfallort sichern
      - Feuerwehr zum Unfallort führen
  Vorgesetzten benachrichtigen, Unfallanalyse durchführen und Unfallbericht schreiben.
6 Prüfungen:
Täglich Not-Befehlseinrichtungen*) prüfen (Dokumentation wöchentlich).
Wöchentliche Überwachung des Walzennachlaufs mit Dokumentation 1< 1/3 Umfang).
Öffnungstest am Walzenspalt (50 mm).
Jährliche Kontrolle der radiometrischen Messeinrichtung.
7 Folgen bei Nichtbeachtung:
Gesundheitliche Folgen: Quetschungen, Schnittverletzungen, Verbrennungen.

*) Nach DIN EN 418 "NOT- AUS- Einrichtung"

Betriebsanweisung
Betriebsanweisung Nr.: 13 für: Kalander
Maschinentyp: 3-Walzen-Kalander mit Zubehör  
Standort: Gebäude 123 Betrieb: XYZ
Stand / Datum:   Unterschrift/Betriebsleiter
1 zugehörige Betriebsanweisungen:
Nr.: 11 Kalander Anwendungsbereich 1: Rüsten, Einrichten, Probelauf
Nr.: 12 Kalander Anwendungsbereich II: Inbetriebnahme, Betätigen, Stillsetzen, Reinigen
2 Anwendungsbereich:
III. Wartung, Reparatur, Umbau, Prüfung
3 Gefährdungen (abweichend vom normalen Produktionsbetrieb)
- mechanisch: Quetschgefahr am Walzenmund.
  Quetschgefahr an den Wickelstellen.
  Quetschgefahr beim Auflegen der Doublierwelle.
  Quetschgefahr beim Einlauf in die Doublierstation.
  Schnittgefahr an den Ausschneidmessern am Kalander.
- thermisch: Verbrennungsgefahr durch heiße Walzenoberflächen.
  Verbrennungsgefahr am "heißen Messer".
  Verbrennungsgefahr an heißen Gummimischungen.
- Strahlung: Strahlungsgefahr durch radiometrische Messeinrichtung.
4 Schutzmaßnahmen:
- persönlich: Fußschutz, Handschutz.
  Langhaar mit Mütze abdecken.
- maschinenbezogen: Walzenspaltverstellung im Grenzbereich mit Tippschalter.
  Start der Anlage nur vom Hauptsteuerpult.
  Manuelle Ansteuerung von Einzelantrieben bei der Reparatur.
- verhaltensbezogen: "Unbefugte" aus dem Gefahrbereich fernhalten.
  Nur gefahrlose Arbeiten bei laufender Maschine ausführen.
5 Verhalten:
- allgemein: Instandhaltungsarbeiten an der Anlage nur durch unterwiesene Mitarbeiter.
  Arbeiten an der Dickenmesseinrichtung (Strahler) dürfen nur von speziell ausgebildetem Fachpersonal ausgeführt werden.
  Bei Reparaturen an der laufenden Anlage die Arbeiten vorher mit dem Anlagenführer absprechen (gegenseitige Gefährdung).
- vor Arbeitsbeginn: Bei Reparaturen an der stehenden Anlage vor Arbeitsbeginn Hauptschalter ausschalten und sichern.
  Arbeitsbereich freiräumen, Gefährdung durch Behinderungen vermeiden.
  Heiße Oberflächen möglichst abdecken.
- während der Arbeit: Arbeiten mehrere Personen gleichzeitig an der Anlage, so müssen sie sich abstimmen.
  Keine Werkzeuge und Hilfsmittel in der Anlage ablegen.
  Probeläufe nur mit angebauten Schutzeinrichtungen.
- nach der Arbeit: Alle Werkzeuge und Hilfsmittel vollzählig aus dem Arbeitsbereich zu entfernen.
  Alle Schutzeinrichtungen (z.B. Hauben, Gitter, Schalter) vollständig montieren.
  Bei Änderungen an der Anlage Anlagenführer und Aufsichtführenden benachrichtigen.
6 Prüfungen:
Alle während der Reparaturarbeiten demontierten Schutzeinrichtungen nach Abschluss der Arbeiten auf ordnungsgemäßen Zustand kontrollieren.


ENDE

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