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Empfehlung 2010/307/EU der Kommission vom 2. Juni 2010 zur Überwachung des Acrylamidgehalts in Lebensmitteln
(ABl. Nr. L 137 vom 03.06.2010 S. 4;
Empf. (EU) 2019/1888 - ABl. L 290 vom 11.11.2019 S. 31aufgehoben)
aufgehoben/ersetzt gem. Nummer 5 der Empf. (EU) 2019/1888
Die Europäische Kommission -
gestützt auf den Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union, insbesondere auf Artikel 292,
in Erwägung nachstehender Gründe:
(1) Die Empfehlung 2007/331/EG der Kommission vom 3. Mai 2007 zur Überwachung des Acrylamidgehalts in Lebensmitteln 1 sieht ein dreijähriges Überwachungsprogramm (2007-2009) für Acrylamid in bestimmten Lebensmitteln vor.
(2) Die Ergebnisse für 2007 wurden von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (im Folgenden "EFSA") in einem Wissenschaftlichen Dokument mit dem Titel "Results on the monitoring of Acrylamid levels in food" 2 vom 30. April 2009 zusammengestellt. Darin sind auch Acrylamidergebnisse für die Jahre 2003-2006 erfasst, die von den Mitgliedstaaten bereitgestellt und vom Institut für Referenzmaterialien und -messungen der Gemeinsamen Forschungsstelle der Europäischen Kommission zusammengestellt wurden. Die Ergebnisse für die Jahre 2008 und 2009 liegen noch nicht vor. Sobald sie verfügbar sind, wird das Wissenschaftliche Dokument aktualisiert.
(3) Die Confederation of the Food and Drink Industry (CIAA) hat eine sogenannte "Toolbox" mit Instrumenten entwickelt, die die Lebensmittelhersteller selektiv entsprechend ihrem jeweiligen Bedarf einsetzen können, um den Acrylamidgehalt in ihren Produkten zu senken.
(4) Das Fazit des EFSA-Dokuments vom 30. April 2009 lautet, dass es über die verschiedenen Lebensmittelgruppen hinweg keinen konsistenten Trend zu niedrigeren Acrylamidgehalten gab und dass es zu dem Zeitpunkt nicht klar war, ob die "Acrylamid-Toolbox" die gewünschte Wirkung hat.
(5) Die Bemühungen der Lebensmittelindustrie und der Mitgliedstaaten, die verschiedenen Wege der Acrylamidbildung und die Möglichkeiten zur Senkung der Acrylamidgehalte in Lebensmitteln zu untersuchen, gehen weiter. Damit die Wirkung dieser Bemühungen überwacht werden kann, empfiehlt es sich, die Datenerfassung fortzusetzen.
(6) Die Erfahrung mit der Anwendung der Empfehlung 2007/331/EG hat gezeigt, dass am Überwachungsprogramm einige Anpassungen vorgenommen werden müssen, z.B. bei der Klassifizierung der Lebensmittel.
(7) Es ist wichtig, dass die Überwachungsergebnisse einmal jährlich der EFSa gemeldet werden, die für die Einstellung dieser Daten in eine Datenbank sorgt.
(8) Diese Empfehlung sollte nicht zeitlich begrenzt, der Überwachungsbedarf jedoch regelmäßig überprüft werden
- hat folgende Empfehlung abgegeben:
Brüssel, den 2. Juni 2010
2) EFSA, Wissenschaftliches Dokument (2009) 285.
3) ABl. L 88 vom 29.03.2007 S. 29.
4) ABl. L 165 vom 30.04.2004 S. 1.
Anhang |
A. Probenahmestellen und -verfahren
B. Produkte, Zahl und Häufigkeit der Probennahme, Analyseanforderungen
Mindestprobenzahl pro Produktkategorie
Verkaufs- land |
Verzehr- fertige Pommes frites |
Kartoffel- chips |
Vorfrittierte Pommes frites/ Kartoffelprodukte die Zubereitung zu Hause |
Weiches Brot |
Frühstücks- zerealien |
Kekse, Cracker, Knäckebrot und Ähnliches |
Kaffee und Kaffeemittel |
Beikost für Säuglinge und Kleinkinder (außer Getreidebeikost) |
Getreidebeikost für Säuglinge und Kleinkindes, |
Sonstige Produkte | Insgesamt |
(0) | (1) | (2) | (3) | (4) | (5) | (6) | (7) | (8) | (9) | (10) | (11) |
AT | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 8 | 44 |
BE | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 8 | 44 |
CY | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 40 |
CZ | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 8 | 44 |
DE | 24 | 24 | 24 | 24 | 24 | 24 | 24 | 24 | 24 | 14 | 230 |
DK | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 8 | 44 |
ES | 14 | 14 | 14 | 14 | 14 | 14 | 14 | 14 | 14 | 14 | 140 |
EE | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 40 |
EL | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 8 | 44 |
FR | 20 | 20 | 20 | 20 | 20 | 20 | 20 | 20 | 20 | 14 | 194 |
FI | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 8 | 44 |
HU | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 8 | 44 |
IT | 20 | 20 | 20 | 20 | 20 | 20 | 20 | 20 | 20 | 14 | 194 |
IE | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 8 | 44 |
LU | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 40 |
LT | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 40 |
LV | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 40 |
MT | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 40 |
NL | 6 | 6 | 6 | 6 | 6 | 6 | 6 | 6 | 6 | 8 | 62 |
PT | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 8 | 44 |
PL | 14 | 14 | 14 | 14 | 14 | 14 | 14 | 14 | 14 | 14 | 140 |
SE | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 8 | 44 |
SI | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 40 |
SK | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 8 | 44 |
UK | 20 | 20 | 20 | 20 | 20 | 20 | 20 | 20 | 20 | 14 | 194 |
BG | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 8 | 44 |
RO | 8 | 8 | 8 | 8 | 8 | 8 | 8 | 8 | 8 | 8 | 80 |
Insgesamt | 202 | 202 | 202 | 202 | 202 | 202 | 202 | 202 | 202 | 224 | 2042 |
C. Mindestens vorzulegende Zusatzinformationen für jedes Produkt
Die mindestens vorzulegenden Zusatzinformationen für jedes beprobte Produkt sind unter den Nummern 1 bis 10 beschrieben. Es wird begrüßt, wenn die Mitgliedstaaten detailliertere Angaben machen.
1. Verzehrfertige Pommes frites mit folgenden Unterkategorien:
1.1 Pommes frites aus frischen Kartoffeln
1.2 Pommes frites aus Kartoffelteig
Verzehrfertige Produkte sollten in kleinen Verkaufsstätten, Fast-Food-Ketten und Restaurants beprobt werden. Die Probenahmen sollten zweimal jährlich im März und im November erfolgen 2 und zu der in der Tabelle angegebenen Gesamtprobenzahl führen.
Im Einzelnen sind folgende Angaben zu machen:
2. Kartoffelchips mit folgenden Unterkategorien:
2.1 Kartoffelchips aus frischen Kartoffeln
2.2 Kartoffelchips aus Kartoffelteig (Formchips, Stapelchips)
Die Probenahmen sollten zweimal jährlich im März und im November erfolgen 2 und zu der in der Tabelle angegebenen Gesamtprobenzahl führen.
Im Einzelnen sind folgende Angaben zu machen:
3. Vorfrittierte Pommes frites/Kartoffelprodukte für die Zubereitung zu Hause mit folgenden Unterkategorien:
3.1 Im Ofen gebackene Pommes frites (Ofen - Pommes - frites)
3.2 Frittierte Pommes frites
Diese Kategorie umfasst frisch oder tiefgekühlt verkaufte Produkte. Die Probenahmen sollten zweimal jährlich im März und im November erfolgen 2 und zu der in der Tabelle angegebenen Gesamtprobenzahl führen.
Die Analyse der einzelnen Proben sollte jeweils nach der Zubereitung (z.B. Frittieren, Backen) vorgenommen werden. Die Zubereitung sollte im Labor nach den Anweisungen auf der Verpackung erfolgen.
Im Einzelnen sind folgende Angaben zu machen:
4. Weiches Brot
Im Einzelnen sind folgende Angaben zu machen:
Die Auswahl der zu beprobenden Brotarten sollte sich nach den Ernährungsgewohnheiten des jeweiligen Mitgliedstaats richten.
5. Frühstückszerealien (außer Müsli und Porridge)
Im Einzelnen sind folgende Angaben zu machen:
Falls Müsli und Porridge analysiert wurden, sollten die Ergebnisse in der Gruppe 10 "Sonstige Produkte" aufgeführt werden.
6. Kekse, Cracker, Knäckebrot und Ähnliches (außer Gebäck und Kuchen) mit folgenden Unterkategorien:
6.1 Cracker (z.B. Cream Cracker, Soda Cracker, Aperitifcracker)
6.2 Knäckebrot (fermentiert/nicht fermentiert)
6.3 Waffeln (z.B. Eiswaffeln)
6.4 Lebkuchen
6.5 Sonstiges (nähere Angaben)
Im Einzelnen sind folgende Angaben zu machen:
Die Auswahl der zu beprobenden Produkte sollte sich nach den Ernährungsgewohnheiten des jeweiligen Mitgliedstaats richten.
7. Kaffee und Kaffeemittel mit folgenden Unterkategorien:
7.1 Gerösteter Kaffee
7.2 Instant - Kaffee (löslicher Kaffee )
7.3 Ersatzkaffee
Im Einzelnen sind folgende Angaben zu machen:
Die Kaffee- oder Ersatzkaffeeproben sollten in der zum Verkauf angebotenen Form analysiert werden, um die Vergleichbarkeit der Daten sicherzustellen.
Wenn machbar, kann in einer zweiten Phase das zubereitete Getränk analysiert werden. Die Zubereitungsbedingungen (gemäß Anweisungen auf der Verpackung) sollten angegeben werden, z.B. die Kaffeemenge, die Wassermenge, das verwendete Gerät, die Kochtemperatur usw.). Falls die Analysekapazitäten begrenzt sind, sollte die Analyse der Probe in der zum Verkauf angebotenen Form Vorrang haben.
8. Beikost für Säuglinge und Kleinkinder (außer auf Getreidebasis) 3
Vorrangig sollten Produkte analysiert werden, deren Hauptzutaten Kartoffeln, Wurzelgemüse oder Getreide sind (ausgenommen Produkte, die unter die Kategorie der Getreidebeikost für Säuglinge und Kleinkinder fallen).
Im Einzelnen sind folgende Angaben zu machen:
9. Getreidebeikost für Säuglinge und Kleinkinder 4 mit folgenden Unterkategorien:
9.1 Kekse und Zwieback für Säuglinge und Kleinkinder
9.2 Andere Getreide beikost für Säuglinge und Kleinkinder
Die Proben sollten in der zum Verkauf angebotenen Form analysiert werden, um die Vergleichbarkeit der Daten sicherzustellen.
Im Einzelnen sind folgende Angaben zu machen:
10. Sonstige Produkte
Zu dieser Kategorie gehören Kartoffelerzeugnisse, Getreideerzeugnisse und Kakaoerzeugnisse, die nicht in eine der oben aufgeführten Kategorien fallen (z.B. Kartoffelrösti, pikante Snacks auf Getreidebasis (z.B. Corn Curls, Tortilla- Chips, Popcorn), Müsli, Porridge, Gebäck und Kuchen usw.).
Die Auswahl der zu beprobenden Produkte sollte sich nach den Ernährungsgewohnheiten des jeweiligen Mitgliedstaats richten.
Unter Umständen müssen die Produkte nach dem Kochen gemäß Anweisungen auf der Verpackung analysiert werden. Ist dies der Fall, sollten die Zubereitungsbedingungen angegeben werden.
Im Einzelnen sind folgende Angaben zu machen:
2) Wird das Lebensmittel aus Kartoffelvorprodukten hergestellt, sind zwei Probenahmen pro Jahr nicht notwendig.
3) Nach der Definition in Artikel 1 Absatz 2 Buchstabe b der Richtlinie 2006/125/EG der Kommission vom 5. Dezember 2006 über Getreidebeikost und andere Beikost für Säuglinge und Kleinkinder (ABl. L 339 vom 06.12.2006, S. 16).
4) Nach der Definition in Artikel 1 Absatz 2 Buchstabe a der Richtlinie 2006/125/EG.
ENDE |
(Stand: 21.11.2019)
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