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Delegierte Verordnung (EU) 2025/416 der Kommission vom 29. November 2024 zur Ergänzung der Verordnung (EU) 2023/1114 des Europäischen Parlaments und des Rates durch technische Regulierungsstandards zur Festlegung des Inhalts und des Formats von Auftragsbuchaufzeichnungen für Anbieter von Kryptowerte-Dienstleistungen, die eine Handelsplattform für Kryptowerte betreiben
(Text von Bedeutung für den EWR)
(ABl. L 2025/416 vom 14.03.2025)
Die Europäische Kommission -
gestützt auf den Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union,
gestützt auf die Verordnung (EU) 2023/1114 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 31. Mai 2023 über Märkte für Kryptowerte und zur Änderung der Verordnungen (EU) Nr. 1093/2010 und (EU) Nr. 1095/2010 sowie der Richtlinien 2013/36/EU und (EU) 2019/1937 1, insbesondere auf Artikel 76 Absatz 16 Unterabsatz 3,
in Erwägung nachstehender Gründe:
(1) Um den zuständigen Behörden ein effektives und effizientes Sammeln, Vergleichen und Auswerten der Auftragsdaten zu ermöglichen, sollten Anbieter von Kryptowerte-Dienstleistungen, die Plattformen für Kryptowerte betreiben, nach Maßgabe der vorliegenden Verordnung für alle Aufträge Aufzeichnungen über die einschlägigen Daten führen (Auftragsbuchaufzeichnungen). Sie sollten die Daten in einem elektronischen maschinenlesbaren JSON-Format aufzeichnen, das nach der ISO 20022-Methodik entwickelt wurde. Ein Auftragsbuch sollte als organisierte Liste von Kauf- und Verkaufsaufträgen für einen bestimmten Kryptowert verstanden werden.
(2) Um die Integrität und Stabilität der Märkte für Kryptowerte ordnungsgemäß überwachen zu können, brauchen die zuständigen Behörden verlässliche, konsistente und standardisierte Informationen über die gehandelten Kryptowerte. Diese Informationen sollten es ihnen ermöglichen, die einzelnen gehandelten Kryptowerte nach international anerkannten Grundsätzen zu identifizieren. Außerdem sollten sie die Hauptmerkmale der Kryptowerte, einschließlich ihrer technologiespezifischen Merkmale, abrufen können. Anbieter von Kryptowerte-Dienstleistungen sollten daher eine geeignete Vermögenswertkennung verwenden, mit der die Kryptowerte, die Gegenstand des Auftrags und der an die zuständigen Behörden übermittelten Transaktionsaufzeichnungen sind, identifiziert werden können. Mit Blick auf diese Zielsetzung ist in der Delegierten Verordnung der Kommission zur Festlegung technischer Standards gemäß Artikel 68 Absatz 10 Unterabsatz 1 Buchstabe b vorgesehen, dass zur Identifizierung von Kryptowerten, die Gegenstand eines vom Anbieter der Kryptowerte-Dienstleistungen aufzuzeichnenden Auftrags oder einer vom Anbieter der Kryptowerte-Dienstleistungen aufzuzeichnenden Transaktion sind, der von der Digital Token Identifier Foundation verwaltete Digital Token Identifier (DTI) oder andere zulässige Kennungen zu verwenden sind. In Anbetracht dessen und um einen konsistenten Aufsichtsansatz zu gewährleisten, ist es angemessen, die Verwendung von Vermögenswertkennungen in der vorliegenden Verordnung unter denselben Bedingungen vorzusehen wie in der delegierten Verordnung der Kommission zur Festlegung technischer Standards gemäß Artikel 68 Absatz 10 Unterabsatz 1 Buchstabe b.
(3) Marktmissbrauchsverhalten, insbesondere auch Marktmanipulation, kann über verschiedene Wege, insbesondere auch über den algorithmischen Handel, stattfinden. Werden Anlageentscheidungen von einer anderen Person als dem Kunden oder von einem Computeralgorithmus getroffen, sollte diese Person bzw. dieser Algorithmus in den Auftrags- und Transaktionsaufzeichnungen deshalb mit einer eindeutigen, zuverlässigen und einheitlichen Kennung identifiziert werden, damit eine wirksame Marktüberwachung sichergestellt ist. Wird eine Anlageentscheidung von mehr als einer Person getroffen, sollte der Anbieter von Kryptowerte-Dienstleistungen in seinen Aufzeichnungen die Person identifizieren, die die vorrangige Verantwortung für die Entscheidung trägt.
(4) Um sicherzustellen, dass die in Auftragsaufzeichnungen genannten natürlichen Personen eindeutig, einheitlich und zuverlässig identifiziert werden, sollten diese durch eine Zeichenkette bestehend aus dem Land, dessen Staatsbürgerschaft sie haben, gefolgt von Kennungen, die dieses Land ihnen zugewiesen hat, identifiziert werden. Sind solche Kennungen nicht verfügbar, sollten natürliche Personen über Kennungen identifiziert werden, die aus ihrem Geburtsdatum und Namen erstellt wurden. Die Identifizierung natürlicher Personen sollte nach der in Anhang II der Delegierten Verordnung (EU) 2017/590 der Kommission 2 festgelegten Prioritätsabstufung der verschiedenen Kennungen erfolgen.
(Stand: 14.03.2025)
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