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Bestimmung der Ökotoxizität
Teil II: DOC - Die Away Test-Abnahme von gelöstem organischem Kohlenstoff (DOC) |
Anhang V zur RL 67/548/EWG |
C.4-A. II.1. Prinzip der Methode
Ein definiertes Volumen des angeimpften mineralischen Mediums mit einer bekannten Konzentration der Prüfsubstanz (10-40 mg DOC/l) als einziger nomineller Quelle organischen Kohlenstoffs wird im Dunkeln oder bei diffuser Beleuchtung bei 22 ± 2 °C belüftet.
Der Abbau wird mittels DOC-Analyse über einen Zeitraum von 28 Tagen in kurzen Zeitabständen verfolgt. Der Grad des biologischen Abbaus wird durch die Abnahme der DOC-Konzentration (nach Berücksichtigung des Inokulum-Blindwertes) in % der Ausgangskonzentration berechnet. Der Grad des biologischen Primärabbaus läßt sich aus der ergänzenden chemischen Analyse errechnen, die zu Beginn und am Ende der Inkubation vorgenommen wird.
C.4-A. II.2. Beschreibung der Methode
C.4-A. II.2.1. Geräte
C.4-A. II.2.2. Ansatz des mineralischen Mediums
Zubereitung der Stammlösung siehe I.6.2.
10 ml Lösung (a) mit 800 ml Verdünnungswasser mischen, 1 ml der Lösungen (b) bis (d) hinzugeben und mit Verdünnungswasser auf 1 l auffüllen.
C.4-A. II.2.3. Ansatz und Vorbereitung des Inokulums
Das Inokulum kann aus verschiedenen Quellen gewonnen werden: aus Belebtschlamm, aus Kläranlagenablauf, aus Oberflächenwasser, aus Böden oder aus mehreren dieser Quellen zugleich. Vgl. I.6.4., I.6.4.1., I.6.4.2. und I.6.5.
C.4-A. II.2.4. Ansatz der Flaschen
Beispiel: Jeweils 800 ml des mineralischen Mediums werden in konische 2-l-Flaschen gegeben, dazu wird in jeweils separate Ansätzen ein ausreichendes Volumen Stammlösung der Prüf- und der Referenzsubstanz gegeben, um ein DOC-Äquivalent von 10-40 mg/l zu erhalten. Der pH-Wert sollte überprüft und wenn nötig auf 7,4 eingestellt werden. Die Flaschen werden mit Belebtschlamm oder einem Inokulum anderer Herkunft (vgl. I.6.4.) beimpft, um eine Endkonzentration nicht über 30 mg suspendierter Feststoffe pro Liter zu erhalten. Daneben werden Inokulum-Kontrollen im mineralischen Medium ohne Prüf- oder Referenzsubstanz angesetzt.
Falls erforderlich, ist ein Gefäß zur Kontrolle der möglichen Hemmwirkung der Prüfsubstanz zu verwenden; dazu ist eine Lösung mit vergleichbaren Konzentrationen sowohl der Prüf- als auch der Referenzsubstanz im mineralischen Medium anzuimpfen.
Falls erforderlich, ist eine weitere, sterile Flasche anzusetzen, um zu prüfen, ob die Prüfsubstanz abiotisch abgebaut wird; dazu ist eine nicht angeimpfte Lösung dieser Substanz zu verwenden (vgl. I.6.6.).
Wenn vermutet werden muß, daß die Prüfsubstanz signifikant am Glas oder am Schlamm usw. adsorbiert wird, ist eine Vorprüfung vorzunehmen, mit der das Ausmaß der Adsorption und damit die Eignung des Versuchs für die Prüfsubstanz bestimmt wird (vgl. Tabelle 1). Ansetzen einer Flasche mit Prüfsubstanz, Inokulum und Sterilisiermittel.
Alle Flaschen mit dem mineralischen Medium auf 1 l auffüllen, mischen, und anschließend von jeder Flasche eine Probe zwecks Bestimmung der DOC-Ausgangskonzentration entnehmen (vgl. Anhang II.4.). Öffnungen der Flaschen so abdecken, z.B. mit Aluminiumfolie, daß ein freier Luftaustausch zwischen der Flasche und der Umgebungsluft möglich bleibt. Danach die Flaschen in die Schüttelmaschine stellen und mit dem Versuch beginnen.
C.4-A. II.2.5. Anzahl der Flaschen in einem typischen Durchgang
Flaschen 1 und 2: Prüfsuspension
Flaschen 3 und 4: Inokulum-Blindwert
Flasche 5: Verfahrenskontrolle.
Empfohlen und falls notwendig:
Flasche 6: abiotische Sterilkontrolle
Flasche 7: Adsorptionskontrolle
Flasche 8: Toxizitätskontrolle
Vgl. I.6.7.
C.4-A. II.2.6. Durchführung der Prüfung
Während des Versuchs sind die DOC-Konzentrationen in jeder Flasche in bestimmten Zeitabständen doppelt zu bestimmen, und zwar so häufig, daß der Beginn des 10-Tage-Fensters und die prozentuale Abnahme am Ende des 10-Tage-Fensters bestimmt werden können. Dabei ist pro Messung nur die Mindestmenge an Prüfsuspension zu entnehmen.
Vor der Probeentnahme sind die Verdampfungsverluste aus den Flaschen, falls erforderlich, durch Zufügen von Verdünnungswasser auszugleichen ( I.6.1.). Der Versuchsansatz ist vor Entnahme einer Probe gründlich zu durchmischen, wobei sicherzustellen ist, daß an den Wänden der Flaschen anhaftendes Material vor der Probenahme gelöst oder suspendiert wird. Unmittelbar nach der Probenahme ist zu filtrieren (Membranfilter) oder zu zentrifugieren (vgl. Anhang II.4). Die filtrierten oder zentrifugierten Proben sind noch am selben Tag zu analysieren; ansonsten können sie bei 2-4 °C für maximal 48 h bzw. bei unter 18 °C über einen längeren Zeitraum aufbewahrt werden.
C.4-A. II.3. Daten und Abschlußbericht
C.4-A. II.3.1. Auswertung der Ergebnisse
Der prozentuale Abbau zum Zeitpunkt t ist entsprechend I.7.1. (DOC-Bestimmung) sowie wahlweise entsprechend I.7.2. (spezifische Analyse) zu berechnen.
Sämtliche Ergebnisse sind auf den dafür vorgesehenen Datenblättern zu protokollieren.
C.4-A. II.3.2. Gültigkeit der Ergebnisse
Vgl. I.5.2.
C.4-A. II.3.3. Abschlußbericht
Vgl. I.8.
C.4-A. II.4. Datenblatt
Nachstehend ein Beispiel eines Datenblattes.
DOC-DIE Away-Test
Kohlenstoffanalysator: ...
Flasche Nr. | DOC nach n Tagen (mg/l) | ||||||
0 | n1 | n2 | n3 | n4 | |||
Testsubstanz plus Inokulum | 1 | a1 | |||||
a2 | |||||||
a, Mittelwert Ca(t) | |||||||
2 | b1 | ||||||
b2 | |||||||
b, Mittelwert Cb(t) | |||||||
Inokulum Blindvers. ohne Testsubstanz | 3 | c1 | |||||
c2 | |||||||
c, Mittelwert Cc(t) | |||||||
4 | d1 | ||||||
d2 | |||||||
d, Mittelwert Cd(t) | |||||||
Flasche Nr. | % Abbau nach n Tagen | |||||
0 | n1 | n2 | n3 | n4 | ||
1 | 0 | |||||
2 | 0 | |||||
Mittel (*) | 0 | |||||
(*) bei erheblichem Unterschied sollten D1 und D2 nicht gemittelt werden |
Anmerkung: Für die Referenz und die Toxizitätskontrolle können ahnliche Formblätter verwendet werden.
Zeit (Tage) | ||
0 | t | |
DOC Konz. (mg/l) in Sterilkontrolle | Cs(0) | Cs(t) |
Bei Versuchsende verbleibende Menge an Prüfsubstanz (mg/l) |
% Primärabbau | |
Sterilkontrolle | Sb | |
Beimpftes Prüfmedium | Sa |
weiter . |
(Stand: 04.08.2022)
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