Risikogruppen der Spender- und Empfängerorganismen/Allgemeine Kriterien für die Sicherheitsbewertung02a
Anhang I
Bewertungskriterien bei gentechnischen Arbeiten, sofern relevant
1. Informationen über den (die) Spender- oder Empfängerorganismus(en) bzw. Ausgangsorganismus(en)
Name und Bezeichnung
Grad der Verwandtschaft
Herkunft des (der) Organismus(en)
Information über reproduktive Zyklen (sexuell/asexuell) des Ausgangsorganismus oder ggf. des Empfängerorganismus
Angaben über frühere gentechnische Veränderungen
Stabilität des Empfängerorganismus in Bezug auf die einschlägigen genetischen Merkmale
Pathogenität des Organismus für abwehrgesunde Menschen oder Tiere
kleinste infektiöse Dosis
Toxizität für die Umwelt sowie Toxizität und Allergenität für Menschen
Widerstandsfähigkeit des Organismus: Überleben des Organismus bzw. Erhalten der Vermehrungs- und Infektionsfähigkeit von Mikroorganismen unter relevanten Bedingungen
Kolonisierungskapazität
Wirtsbereich
Art der Übertragung, z.B. durch
direkten und indirekten Kontakt mit der verletzten oder unverletzten Haut oder Schleimhaut, - Aerosole und Staub über den Atemtrakt,
Wasser oder Lebensmittel über den Verdauungstrakt,
Biss, Stich oder Injektion sowie über die Keimbahn bei tierischen Überträgern,
diaplazentare Übertragung
Möglichkeit der Übertragung von Krankheitserregern durch den Organismus
Verfügbarkeit von Therapeutika und/oder Impfstoffen und/oder anderen wirksamen Methoden zur Verhütung und Behandlung
Art und Eigenschaften der enthaltenen Vektoren:
Sequenz
Mobilisierbarkeit
Wirtsspezifität
Vorhandensein von relevanten Genen, z.B. Resistenzgenen
Adventiv-Agenzien, die eingefügtes genetisches Material mobilisieren könnten
andere potentiell signifikante physiologische Merkmale
Stabilität dieser Merkmale
Epidemiologische Situation
Vorkommen und Verbreitung des Organismus
Rolle von lebenden Überträgern und Organismenreservoirs
Ausmaß der natürlichen Resistenz bei Mensch und Tier gegen den Organismus
Grad der erworbenen Immunität (z.B. durch stille Feiung und Impfung)
Vorkommen eines geeigneten Tierwirts
Resistenz bei Pflanzen (natürliche oder durch Züchtung bedingte) Vorkommen (Nichtvorkommen) und Verbreitung einer geeigneten Wirtspflanze für den Organismus
bedeutende Beteiligung an Umweltprozessen (wie Stickstofffixierung oder pH-Regelung)
Vorliegen von geeigneten Bedingungen zur Besiedelung der sonstigen Umwelt durch den Organismus
Wechselwirkung zu anderen und Auswirkungen auf andere Organismen in der Umwelt (einschließlich voraussichtlicher konkurrierender oder symbiotischer Eigenschaften)
Fähigkeit, Überlebensstrukturen zu bilden (wie Samen, Sporen oder Sklerotien) und deren Ausbreitungsmöglichkeiten.
2. Informationen über den gentechnisch veränderten Organismus
2.1 Beschreibung der gentechnischen Veränderung
Beschreibung der Veränderung einschließlich des Verfahrens zur Einführung des Vektors/Inserts in den Empfängerorganismus oder des Verfahrens, das zur Erzielung der betreffenden gentechnischen Veränderung angewandt wird
Herkunft des genetischen Materials, ggf. Identität des Spenderorganismus/der Spenderorganismen und der Merkmale
vorangegangene gentechnische Veränderungen des Inserts
Funktion der betreffenden gentechnischen Veränderung und/oder der neuen Nukleinsäure
Art und Herkunft des Vektors
Struktur und Menge eines Vektors und/oder einer Nukleinsäure des Spenderorganismus, die noch in der Endstruktur des veränderten Organismus verblieben ist
Stabilität des Organismus in Bezug auf die gentechnisch veränderten Merkmale
Häufigkeit der Mobilisierung des eingefügten Vektors und/oder Fähigkeit zur Übertragung genetischer Information
Höhe der Expression des gentechnisch eingeführten Materials; Messverfahren und Empfindlichkeitsgrad
Ort des eingefügten genetischen Materials (Möglichkeit einer Aktivierung/Deaktivierung von Wirtsgenen durch die Einfügung)
Aktivität des zur Expression gebrachten Proteins.
2.2 Gesundheitliche Erwägungen
toxische oder allergene Auswirkungen der gentechnisch veränderten Organismen und/oder ihrer Stoffwechselprodukte
Produktrisiken
Vergleich der Pathogenität des gentechnisch veränderten Organismus mit der des Spender- oder Empfängerorganismus oder ggf. Ausgangsorganismus
Kolonisierungskapazität
bei Pathogenität des Organismus für Menschen, die abwehrgesund sind:
verursachte Krankheiten und Mechanismus der Krankheiten hervorrufenden Eigenschaften einschließlich Invasivität und Virulenz
Übertragbarkeit
Infektionsdosis
Wirtsbereich, Möglichkeit der Änderung
mögliche Änderung des Infektionsweges oder der Gewebsspezifität
Möglichkeit des Überlebens außerhalb des menschlichen Wirtes
Anwesenheit von Überträgern oder Mitteln der Verbreitung
biologische Stabilität
Muster der Antibiotikaresistenz
Allergenität
Toxizität
Verfügbarkeit geeigneter Therapien und prophylaktischer Maßnahmen.
2.3 Umwelterwägungen
Faktoren, die das Überleben, die Vermehrung und die Verbreitung der gentechnisch veränderten Organismen in der Umwelt beeinflussen
verfügbare Techniken zur Erfassung, Identifizierung und Überwachung der gentechnisch veränderten Organismen
verfügbare Techniken zur Erfassung der Übertragung des gentechnisch eingeführten Materials auf andere Organismen
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