Für einen individuellen Ausdruck passen Sie bitte die
Einstellungen in der Druckvorschau Ihres Browsers an.
Regelwerk

KAS 14 - Merkblatt Verstopfungen von Rohrleitungen
Kommission für Anlagensicherheit (KAS)

Fassung 06/2014



(siehe auch TRBS 2141)

Die Kommission für Anlagensicherheit (KAS) ist ein nach § 51a Bundes-Immissionsschutzgesetz beim Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit gebildetes Gremium.

Ihre Geschäftsstelle ist bei der GFI Umwelt - Gesellschaft für Infrastruktur und Umwelt mbH in Bonn eingerichtet.

Anmerkung:

Dieses Werk wurde mit großer Sorgfalt erstellt. Dennoch übernehmen der Verfasser und der Auftraggeber keine Haftung für die Richtigkeit von Angaben, Hinweisen und Ratschlägen sowie für eventuelle Druckfehler. Aus etwaigen Folgen können daher keine Ansprüche gegenüber dem Verfasser und/oder dem Auftraggeber gemacht werden.

Dieses Werk darf für nichtkommerzielle Zwecke vervielfältigt werden. Der Auftraggeber und der Verfasser übernehmen keine Haftung für Schäden im Zusammenhang mit der Vervielfältigung oder mit Reproduktionsexemplaren.

Vorwort

Nach § 51a Abs. 2 Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) soll die Kommission für Anlagensicherheit (KAS) gutachtlich Möglichkeiten zur Verbesserung der Anlagensicherheit aufzeigen.

Die dazu durchgeführte Erfassung und Auswertung sicherheitsbedeutsamer Ereignisse durch die Kommission für Anlagensicherheit hat das Ziel, Erkenntnisse zum sicheren Betrieb von Anlagen zu gewinnen, um sie zu verbreiten und deren Umsetzung in der Praxis zu ermöglichen. Dadurch sollen ähnliche Ereignisse künftig vermieden und der Stand der Sicherheitstechnik, des technischen Regelwerkes und des Sicherheitsmanagements weiter entwickelt werden.

Bei der Auswertung von Ereignisberichten durch den früheren Unterausschuss Ereignisauswertung (UA-ER) der Störfall-Kommission (SFK) sind in einigen Fällen Gemeinsamkeiten bezüglich Ursachen, Auswirkungen oder Ereignisart festgestellt worden. Ereignisse mit gemeinsamen Merkmalen wurden zu Schwerpunktthemen zusammengefasst.

Das frühere Merkblatt "Verstopfungen von Rohrleitungen" (SFK-GS-39) basiert auf Vorkommnissen in Leitungen und Leitungssystemen zum innerbetrieblichen Transport fluider Medien. Aufgrund neuer Erkenntnisse hat der Ausschuss Ereignisauswertung der Kommission für Anlagensicherheit eine Ergänzung des Merkblattes vorgenommen.

Gegenüber der Fassung des Merkblattes KAS-14 von November 2009 ist in dieser Fassung das Ereignis Nr. 17a neu aufgenommen worden.

1 Einleitung

Das Merkblatt "Verstopfungen von Rohrleitungen" richtet sich an Betreiber und Planer von Prozess anlagen, sowie an Überwacher und Sachverständige. Diese sollen auf mögliche Gefahren für Menschen und Umwelt hingewiesen und für besondere Gefahrenschwerpunkte sensibilisiert werden.

Das Merkblatt gibt Hinweise bezüglich

Die aufgeführten Störungen basieren auf der Auswertung von realen Ereignissen und erheben nicht den Anspruch auf Vollständigkeit.

Das Merkblatt "Verstopfungen von Rohrleitungen" stellt eine zusätzliche Informationsquelle bei der Auslegung und dem Betrieb von Rohrleitungen dar.

2 Anwendungsbereich

Rohrleitungen stellen für den innerbetrieblichen Transport 1von Fluiden das wichtigste Verbindungsmedium dar. Die Förderung der Fluide erfolgt durch ein Druckgefälle zwischen Quell- und Zielort, so dass innerhalb der Rohrleitungen während des Förderprozesses in der Regel ein erhöhter Druck herrscht.

Konstruktion, Montage, Betrieb und Instandhaltung von Rohrleitungen werden durch die gehandhabten Stoffe, Prozess- und Umgebungsparameter bestimmt. Dieses Merkblatt beschreibt insbesondere Gefahren, die auf Grund einer unzureichenden Berücksichtigung dieser Parameter auftreten können.

3 Störungsursachen

3.1 Erstarren von Medien

Bei niedrigen Umgebungstemperaturen und unzureichender Isolierung bzw. Beheizung können die in Rohrleitungen geförderten Medien erstarren und einen Pfropf bilden.

3.2 (Polymerisations-) Reaktionen

Reaktionen zwischen dem Rohrleitungsmaterial und dem zu fördernden (aggressiven) Medium können zu Ablagerungen der Reaktionsprodukte und damit zu Verstopfungen führen.

In diskontinuierlich betriebenen Rohrleitungen (z.B. Probenahmestutzen) sowie in nicht durchströmten Rohrleitungsstücken (z.B. nicht genutzte T -Stücke oder tote Winkel hinter Armaturen) kann es bei reaktiven Chemikalien (z.B. Monomeren) zu unerwünschten (Polymerisations-) Reaktionen kommen, die zu einer Verstopfung der Rohrleitung führen.

Einige Medien sind nur warm pumpfähig, gleichzeitig neigen sie zu einer thermisch induzierten Polymerisation. Werden die entsprechenden Rohrleitungen beheizt, kann die Oberflächentemperatur der Rohrwandung die Polymerisationstemperatur übersteigen und die Polymerisation auslösen.

3.3 Agglomeratbildung, Ablagerungen und Verbleib von Fremdkörpern

Einige Stoffe (z.B. waschaktive Substanzen) durchlaufen in Abhängigkeit ihrer wässrigen Verdünnung ein Maximum der Viskosität, andere Stoffe neigen (z.B. durch Feuchtigkeitseinfluss) zum "Verbacken" oder zu Agglomeratbildung, was ebenfalls zu Verstopfungen führen kann.

Verstopfungen können auch auftreten bei dem Transport feststoffhaltiger Flüssigkeiten, wenn der Feststoff an Stellen geringer Strömungsgeschwindigkeit sedimentieren kann.

Bei Rohrleitungen mit ungünstiger geometrischer Gestaltung können Fremdkörper z.B. nach Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten zu Verstopfungen führen.

4 Auswirkungen

4.1 Druckaufbau in der Rohrleitung mit Bauteilversagen

umwelt-online - Demo-Version


(Stand: 03.06.2019)

Alle vollständigen Texte in der aktuellen Fassung im Jahresabonnement
Nutzungsgebühr: 90.- € netto (Grundlizenz)

(derzeit ca. 7200 Titel s.Übersicht - keine Unterteilung in Fachbereiche)

Preise & Bestellung

Die Zugangskennung wird kurzfristig übermittelt

? Fragen ?
Abonnentenzugang/Volltextversion