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6. iso-Propylglycidylether
(CAS-Nr.: 4016-14-2)
(BArbBl. 3/97 S. 63)
Glycidylether finden hauptsächlich in Epoxidharzsystemen als Reaktivverdünner Verwendung. Bei der beruflichen Exposition ist wegen des lipophilen Charakters dieser Stoffe die dermale Aufnahme dominant. Ein weiterer Expositionsweg ist die Inhalation [1].
iso-Propylglycidylether (i-PGE) wirkt reizend auf die Schleimhäute von Auge, Respirations- und Gastrointestinaltrakt sowie auf die Haut und verursacht Übelkeit mit Erbrechen, Kopfschmerzen und Ataxie [1].
Genotoxizität:
Im Salmonella-Mutagenitätstest (Ames-Test, Spot-Test) war i-PGE mutagen und bewirkte am Stamm Ta1535, unabhängig vom Zusatz eines Metabolisierungssystems, basenpaarsubstitution [2].
Beim SOS-Chromotest mit Escherichia coli PQ37 kam es durch Einwirkung von i-PGE zu einer dosisabhängigen verstärkten Synthese von ß-Galaktosidase (geprüfter Konzentrationsbereich: 0,3-10,0 mmol/l) [3].
i-PGE induzierte konzentrationsabhängig erhöhte SCE-Raten in V79-Zellen des Chinesischen Hamsters in vitro [4].
i-PGE war mutagen im geschlechtsbezogenen rezessiven Letaltest und im reziproken Translokationstest an Drosophila melanogaster nach Fütterung in einer Konzentration von 2900 ppm [5,6].
Kanzerogenität:
Untersuchungen zur kanzerogenen Wirkung von i-PGE liegen nicht vor.
Reproduktionstoxizität:
Untersuchungen zur Reproduktionstoxizität von i-PGE liegen nicht vor.
Sensibilisierung:
Für i-PGE konnte am Meerschweinchen keine hautsensibilisierende Wirkung nachgewiesen werden [7].
Fazit:
Kanzerogenität:
Aufgrund fehlender Untersuchungsbefunde ist gemäß den EU-Einstufungskriterien eine Einstufung nicht möglich (C:-).
Genotoxizität:
Für i-PGE liegen nur wenige Untersuchungen zur Genotoxizität vor. Die Substanz wirkt in vitro direkt mutagen. Aufgrund der vorhandenen positiven in vitro-Genotoxizitätsbefunde und wegen der engen Strukturanalogie zu n-Butylglycidylether (Epoxid-Struktur, Länge der Seitenketten), der Alkylierungsfähigkeit und der dadurch bedingten biologischen Reaktivität wird i-PGE gemäß den EU-Einstufungskriterien als erbgutverändernd Kategorie 3 eingestuft.
Reproduktionstoxizität:
Aufgrund fehlender Untersuchungsbefunde ist gemäß den EU-Einstufungskriterien eine Einstufung nicht möglich (RF,E:-).
Sensibilisierung:
Aufgrund des negativen Hautsensibilisierungstests am Meerschweinchen und angesichts fehlender Humanbefunde erfolgt gemäß den EU-Einstufungskriterien keine Einstufung.
Wegen der guten Hautresorption wird der Eintrag i-PGE mit "H" markiert.
Literatur:
[1] Greim, H. (Hrsg.): Gesundheitsschädliche Arbeitsstoffe. Toxikologisch-arbeitsmedizinische Begründung von MAK-Werten: iso-Propylglycidylether. VCH, Weinheim (1992)
[2] Canter, D.A., Zeiger, E., Haworth, S., Mortelmans, K., Speck, W.: Comparative mutagenicity of aliphatic epoxides in Salmone. Mutat. Res. 172, 105-138 (1986)
[3] von der Hude, W., Seelbach, A., Basler, A.: Epoxides: Comparison of the induction of SOS repair in Escherichia coli PQ37 and the bacterial mutagenicity in the Ames test. Mutat. Res. 231, 205-218 (1990)
[4] von der Hude, W., Carstensen, C., Obe, G.: Structure-activity relationships of epoxides: induction of sisterchromatid exchanges in Chinese hamster V79 cells. Mutat. Res. 249, 55-70 (1991)
[5] US-National Toxicology Program (NTP): Annual Plan for Fiscal Year 1986. NTP-86-086, Seite 72 (1986)
[6] Foureman, P., Mason, J.M., Valencia, R., Zimmering, S.: Chemical mutagenesis testing in Drosophila. IX. Results of 50 coded compounds tested for the National Toxicology Program. Environ. Mol. Mutagen. 23, 51-63 (1994)
[7] Rao, K.S., Betso, JE., Olson, K.J.: a collection of guinen pig sensitization test results - grouped by chemical class. Drug Chem. Toxicol. 4, 331-351(1981).
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(Stand: 20.08.2018)
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