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TRGS 910-17: Diazomethan

(BArbBl. 9/83 S. 35)

Begründung:

Mit Diazomethan sind bisher nur äußerst mangelhafte Tierversuche hinsichtlich der Frage nach einer krebserzeugenden Wirkung durchgeführt worden.

Die Versuche an 12 Mäusen mit Tropfung auf die Haut bzw. an 10 Mäusen mit Injektionen unter die Haut ergaben nur einen Tumor in letzterem Fall.

Drei Inhalationsversuche an insgesamt (!) nur 25 Versuchsmäusen erbrachten nur zweifelhafte Ergebnisse.

In einem Inhalationsversuch wurden 13 männliche Ratten 2 x/Woche über maximal 6 Monate 3 Minuten pro Exposition Konzentrationen von 0,1-3,3 mg in 6250 ml ausgesetzt. Nur 7 Ratten (!) überlebten mehr als 10 Monate. Von diesen 7 Ratten entwickelten 3 Ratten gutartige Lungentumoren, bei einer Ratte trat zusätzlich 1 bösartiger Lungentumor (Plattenepithelkarzinom) auf. Bei 4 (!) Kontrollratten traten keine solchen Tumoren auf.

Auch dieser Rattenversuch ist äußerst mangelhaft, doch die unter der Behandlung aufgetretenen Tumoren entwickeln sich bei der Ratte spontan nur selten, so daß die kanzerogene Wirkung von Diazomethan im Tierversuch als gesichert angesehen werden kann. Über die Stärke der Wirkung ist anhand der vorliegenden Ergebnisse keine Aussage möglich. Die Resultate erlauben aber die Vermutung, daß die Wirkungsstärke nicht sehr ausgeprägt ist.

Unter Berücksichtigung des Dampfdruckes und der Reaktivität der Verbindung, besonders aber wegen der Unsicherheit in der Bewertung der Ergebnisse mangelhafter Versuche wurde Diazomethan in der Gruppe der stark gefährdenden krebserzeugenden Arbeitsstoffe eingestuft (Gruppe II), und zwar in der Konzentration> 1 %.

Literatur:

IARC Monographs Bd. 7, S. 223 - 23 1974

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