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TRGS 910-29. 2-Nitropropan

(BArbBl. 11/83 S. 35)

Begründung

Nach Inhalation von 2-Nitropropan in einer Konzentration von 207 ppm (5 Std./Tag, 5 x/Woche) entwickelten sind bei Ratten schon nach 180 Tagen toxische Leberzellveränderungen und bei 10 von 10 Tieren Lebergeschwülste, sowohl gutartige als auch bösartige.

Bei Ratten, die über 12 Monate einer Konzentration von 100 ppm ausgesetzt wurden, waren ebenfalls Leberschäden und Lebertumoren häufig.

Die Inhalation einer Konzentration von 25 ppm (7 Std./Tag, 5 x/Woche) über 22 Monate führte bei 125 männlichen und 125 weiblichen Ratten nicht mehr zu eindeutigen toxischen Leberschäden und auch nicht mehr zu Leberkrebs. Unter 249 auswertbaren Versuchstieren traten jedoch bei 13 Ratten Leberknötchen auf, während sich solche unter 250 Kontrollratten nur in 3 Fällen entwickelten.

Der letztgenannte Versuch mit einer Konzentration von 25 ppm wird durch die Tatsache, daß die Ratten bereits nach 22 Monaten abgetötet wurden, in seinem Aussagewert abgeschwächt. Bei Ratten ist eine Versuchszeit von 24 Monaten als absolutes Minimum anzusehen, wenn man die Nicht-Kanzerogenität eines Stoffes im Rahmen des durchgeführten Versuches beweisen will.

Wegen der noch bestehenden Unsicherheit in der Bewertung der vorliegenden Versuchsergebnisse wurde 2-Nitropropan in die Gruppe der stark gefährdenden krebserzeugenden Arbeitsstoffe (Gruppe II) eingestuft, und zwar in einer Konzentration von> 1 %.

Literatur

"Gesundheitsschädliche Arbeitsstoffe" (Toxikologisch-arbeitsmedizinische Begründung von
MAK-Werten) der Arbeitsstoff-Kommission der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Verlag Chemie

IARC Monographs Bd. 29, S. 331-343, 1982

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