zurück

TRGS 910-58: 1,3-Dichlorpropen (cis- und trans-)

(BArbBl. 9/83 S. 35)


Krebserzeugender
Stoff

Gruppen

I
(sehr stark gefährdend)
II
(stark gefährdend)
III
(gefährdend)

Massengehalte im Gefahrstoff in v. H.

1,3-Dichlorpropen (cis- und trans-)   > < 1-0,1

Erläuterung:

1,3-Dichlorpropen hat in Tests auf mutagene Eigenschaften ein gentoxisches Potential gezeigt. Hierbei ergaben sich Anhaltspunkte auf eine stärkere Wirksamkeit des cis-Isomeren.

Die subkutane Injektion von cis-1,3-Dichlorpropen bei Mäusen (1mal 3 mg pro Woche während 538 Tagen) rief nur bei einem geringen Prozentsatz der Tiere (6/30) lokale Sarkome hervor. Im Initiations-Promotionstest zeigte cis-1,3-Dichlorpropen bei der Maus nach Hautpinselung keine tumorinitiierende Wirkung.

Neben diesen orientierenden Versuchen wurde ein technisches Gemisch des cis- und trans-Isomeren bei Ratte und Maus auf Kanzerogenität untersucht: während 104 Wochen wurde 3mal wöchentlich mit der Schlundsonde appliziert (Ratte: 25 und 50 mg/kg Körpergewicht; Maus: 50 und 100 mg/kg Körpergewicht). Überlebenszeiten und Körpergewichte der Versuchstiere wurden durch diese Dosen nicht wesentlich beeinflußt.

Vor allem am Vormagen (Ratte und Maus). an der Lunge (Maus) und an der Blase (Maus) zeigte sich eine kanzerogene Wirkung. Vormagen- und Lungentumoren wiesen nur eine geringe Inzidenzsteigung an malignen Tumoren auf (Ratte: 8 % squamöse Zellcarcinome des Vormagens in der höchsten Dosierung; keine Vormagentumoren bei der niedrigen Dosis; keine Lungentumoren; Maus: 4 % squamöse Zellcarcinome in der hohen Dosisgruppe; keine Vormagentumoren in der niedrigen Dosisgruppe; Lungencarcinome bei jeweils 3 % der hohen und der niedrigen Dosisgruppe und bei 2 % der Kontrolltiere). Deutlich war jedoch die tumorinduzierende Wirkung an der Blase der weiblichen Maus: die niedrige Dosierung verursachte bei 16 % und die hohe Dosierung bei 44 % der Tiere Übergangszellkarzinome. Da diese Tumorart spontan selten auftritt, wird 1,3-Dichlorpropen in die Gruppe der stark gefährdenden krebserzeugenden Stoffe mit einer Konzentration> 1 % eingestuft.

Literatur:

"Gesundheitsschädliche Arbeitsstoffe" (Toxikologisch-arbeitsrnedizinische Begründung von MAK-Werten) der Arbeitsstoff-Kommission der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Verlag Chemie. Weinheim (in Vorbereitung)

weiter

umwelt-online - Demo-Version


(Stand: 20.08.2018)

Alle vollständigen Texte in der aktuellen Fassung im Jahresabonnement
Nutzungsgebühr: 90.- € netto (Grundlizenz)

(derzeit ca. 7200 Titel s.Übersicht - keine Unterteilung in Fachbereiche)

Preise & Bestellung

Die Zugangskennung wird kurzfristig übermittelt

? Fragen ?
Abonnentenzugang/Volltextversion