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TRGS 910-66: Chlorfluormethan

(BArbBl. 9/88 S. 78)


Krebserzeugender
Stoff

Gruppen

I
(sehr stark gefährdend)
II
(stark gefährdend)
III
(gefährdend)

Massengehalte im Gefahrstoff in v. H.

Chlorfluormethan    > 1 < 1-0,1

Erläuterung:

Chlorfluormethan zeigte an den Salmonella-typhimurium-Stämmen Ta 100 und Ta 1535 mit und ohne "S-9-mix" eine starke mutagene Wirkung. Im vitro Zell-Transformations-Test (BHK 21-Zellen = baby hamster kidney fibroblasts) fand man ebenfalls ein stark positives Ergebnis.

Zur Prüfung auf krebserzeugende Wirkung wurden 36 männliche und 36 weibliche Wistar-Ratten fünfmal wöchentlich über ein Jahr mit je 300 mg/kg des in Speiseöl gelösten Chlorfluormethan per Schlundsonde behandelt. Nach einer anschließenden Nachbeobachtungszeit wurden die Ratten, nach insgesamt 125 Versuchswochen getötet. Während unter Insgesamt 104 männlichen und 104 weiblichen Kontrollratten (unbehandelt bzw. nur Speiseöl p. o.) nur 2 Magentumoren (1 gutartiger und 1 bösartiger) beobachtet wurden, entwickelten 33/36 (92 %) der männlichen und 34/36 (94%) der weiblichen mit Chlorfluormethan behandelten Ratten bösartige Magentumoren. Der erste Magentumor wurde bereits 44 Wochen nach Behandlungsbeginn bei den männlichen Ratten und 48 Wochen nach Behandlungsbeginn bei den weiblichen Ratten beobachtet.

Die starke mutagene Wirkung des Chlorfluormethan in vitro und das Ergebnis des Kanzerogenese-Versuches sprechen für eine starke krebserzeugende Wirkung des Stoffes. Andererseits muß berücksichtigt werden. daß Chlorfluormethan Tag für Tag (5 X/ Woche über 1 Jahr) in hohen Stoßdosen (je 300 mg/kg per Schlundsonde) appliziert wurde.

Aufgrund der vorliegenden experimentellen Ergebnisse wird Chlorfluormethan in die Gruppe der stark gefährdenden krebserzeugenden Stoffe eingestuft (Gruppe II), und zwar mit einer Konzentration> 1 %.

Literatur:

"Gesundheitsschädliche Arbeitsstoffe" (Toxikologisch-arbeitsmedizinische Begründung von MAK-Werten) der Arbeitsstoff-Kommission der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Verlag Chemie, Weinheim.

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