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TRGS 910-71: 2,4,5-Trimethylanilin

(BArbBl. 9/88 S. 80)


Krebserzeugender
Stoff

Gruppen

I
(sehr stark gefährdend)
II
(stark gefährdend)
III
(gefährdend)

Massengehalte im Gefahrstoff in v. H.

2,4,5-Trimethylanilin   > < 1-0,1

Erläuterung:

Die als Hydrochlorid gut wasserlösliche Substanz war nach metabolischer Aktivierung durch Leberpräparationen aus Aroclor induzierten Tieren(Ratte bzw. Maus) im Ames-Test an Salmonella typhimurium Ta Ta 98 und Ta 100 stark mutagen.

Jedoch vermochte 2,4,5-Trimethylanilin weder die DNA-Integrität in V79-Zellen selbst nach metabolischer Aktivität zu beeinflussen noch einen Hinweis auf ein gentoxisches Potential beim X-Chromosomen gebundenen Rezessiv-Letal-Test an Drosophila abzugeben.

Langzeituntersuchungen zur Erfassung der krebserzeugenden Wirkung wurden an zwei Rattenstämmen (CD und F-344) Sowie an zwei Mäusestämmen (CD-1 und B6C3F1) durchgeführt. Bei der Fischer-Ratte F-344 war die Inzidenz für Leberkarzinome und Lungenadenome bei der CD-Ratte die für Tumoren an multiplen Stellen außerhalb der Organsysteme Lunge und Leber eindeutig erhöht. Die Tumorrate in der Leber von CD-Ratten war bei der unteren Dosierung von 1000 ppm deutlich erhöht, bei der höchsten Dosierung von 2000 ppm nahm die Inzidenz wieder ab. Sowohl beim Mäusestamm CD 1 als auch bei B6C3F1 war eine signifikante, nicht immer eine eindeutige dosisabhängige Erhöhung der Tumorrate in Lunge und Leber gegeben.Bei der CD-1 Maus wurde insgesamt noch eine erhöhte Tumorhäufigkeit mit Mischlokalisation beobachtet.

Weil bei verschiedenen Tierarten und verschiedenen Stämmen signifikante Tumorraten und Tumoren verschiedener Lokalisation erzeugt wurden, erfolgt eine Einstufung als stark gefährdender krebserzeugender Stoff (Gruppe II), und zwar ab einer Konzentration> 1 %

Literatur:

"Gesundheitsschädliche Arbeitsstoffe" (Toxikologisch-arbeitsmedizinische Begründung von MAK-Werten) der Arbeitsstoff-Kommission der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Verlag Chemie, Weinheim,

IARC Monographs on the evaluation of the carcinogenic risk of chemicals to humans. Band 27, S. 177-188. Lyon 1982.

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