Verordnung über Art und Häufigkeit der Selbstüberwachung von Abwasserbehandlungsanlagen und Abwassereinleitungen
(Selbstüberwachungsverordnung - SüwV)
Vom 18. August 1989
(GV. NW. 1989 S. 494)
aufgehoben - nur zur Information
Auf Grund des § 60 Abs. 2 und des § 61 Abs. 2 des Landeswassergesetzes - LWG - in der Fassung der Bekanntmachung vom 9. Juni 1989 (GV. NW. S. 384) wird verordnet: § 1 Geltungsbereich
Diese Verordnung gilt für die Selbstüberwachung
§ 2 Zustands- und Funktionskontrollen der Abwasserbehandlungsanlage
Der für den Betrieb der Abwasserbehandlungsanlage Verantwortliche ist verpflichtet, täglich, bei Anlagen mit einer Ausbaugröße von weniger als 500 EW arbeitstäglich, einen Kontrollgang über die Anlage vorzunehmen, um sich von Zustand und Funktion der für den Betrieb der Anlage wesentlichen klärtechnischen und maschinellen Einrichtungen zu überzeugen.
Insbesondere sind
zu überprüfen. Soweit automatische Überwachungs- und Meldeeinrichtungen eine gleich große Sicherheit der Zustands- und Funktionskontrolle gewährleisten, treten sie an die Stelle des Kontrollganges.
§ 3 Ermittlung von Betriebskenndaten
(1) Die Verpflichtung zur Ermittlung von Betriebskenndaten nach § 61 LWG umfaßt die Ermittlung der Daten
Anlagen nach Maßgabe der Anlage 1 und deren Aufzeichnung im Betriebstagebuch. Die dazu erforderlichen Einrichtungen und Meßgeräte sind vorzuhalten und müssen mindestens den allgemein anerkannten Regeln der Technik (a.a.R.d.T.) entsprechen.
(2) Die Betreiber, insbesondere benachbarter Abwasserbehandlungsanlagen, können die nach Absatz 1 erforderlichen Ermittlungen und die Aufzeichnungen hierüber durch schriftliche Vereinbarung gemeinsam organisieren. In diesem Falle haben sie der nach § 116 Abs. 2 LWG zuständigen Wasserbehörde die Vereinbarung in Abschrift zu überlassen.
§ 4 Selbstüberwachung der Abwassereinleitung
Die Verpflichtung zur Untersuchung der Abwassereinleitung gemäß § 60 LWG wird durch die Ermittlungen und Aufzeichnungen nach § 3 vorbehaltlich weitergehender Anordnungen der Wasserbehörde erfüllt.
§ 5 Betriebstagebuch
(1) Die nach §§ 2 bis 4 geforderten Kontrollen, Ermittlungen und Untersuchungen sowie besondere Betriebszustände sind im Betriebstagebuch zu vermerken.
(2) Die Eintragungen hat der für den Betrieb der Abwasserbehandlungsanlage Verantwortliche spätestens am folgenden Arbeitstag gegenzuzeichnen, sofern sie nicht von ihm selbst vorgenommen werden. Der vom Betreiber mit der Aufsicht über die Abwasserbehandlungsanlage Beauftragte hat mindestens einmal monatlich in das Betriebstagebuch auf der Anlage Einsicht zu nehmen und dies im -Betriebstagebuch zu vermerken.
(3) Das Betriebstagebuch kann auch auf einer ADV-Anlage mit täglichem Ausdruck geführt werden. Die Ausdrucke sind in übersichtlicher und allgemein verständlicher Form zu gestalten.
(4) Das Betriebstagebuch muß auf der Abwasserbehandlungsanlage für die zuständige Wasserbehörde und das Staatliche Amt für Wasser- und Abfallwirtschaft einsehbar sein.
(5) Das Betriebstagebuch und die in der Anlage I geforderten Aufzeichnungen sind mindestens 3 Jahre aufzubewahren.
§ 6 Bezugsverfahren
Die für die Ermittlung der Betriebskenndaten und für die Selbstüberwachung der Abwassereinleitung notwendigen Messungen und Bestimmungen sind nach den in Anlage II hierfür angegebenen Bezugsverfahren durchzuführen. Zur Untersuchung des Abwassers können alternative Verfahren angewandt werden. Die Bedingungen zur Anwendung dieser Verfahren sind in der Anlage III festgelegt
§ 7 Vorbehalt
Die Befugnis der zuständigen Wasserbehörde, in der Genehmigung der Abwasserbehandlungsanlage oder in der Erlaubnis der Abwassereinleitung von dieser Verordnung abweichende Anordnungen zu treffen, insbesondere weitere Zustands- und Funktionskontrollen, die Ermittlung weiterer Betriebskenndaten, die Selbstüberwachung weiterer Inhaltsstoffe im Abwasser oder eine größere Häufigkeit dieser Vorgänge zu fordern, bleibt unberührt. In begründeten Ausnahmefällen kann die zuständige Wasserbehörde den Umfang der Selbstüberwachung verringern.
§ 8 Inkrafttreten
Diese Verordnung tritt am 1. Januar 1990 in Kraft.
Mindestumfang der Selbstüberwachung von Abwasserbehandlungsanlagen nach § 61 LWG |
Anlage 1 |
Ausbaugröße 51 bis 500 EW
Untersuchungs- gegenstand |
Betriebs- kenndaten |
Einheit | Häufigkeit der Untersuchung | Art der Bestimmung, Durchführung und Protokollierung |
Zu- oder Ablauf | Abwasser- durchfluß |
l/s | vierteljährlich | Kurzzeitmessung mit Meßwehr, Meßgefäß etc.; Messung gemäß1,1mal jährlich in den Nachtstunden |
Zulauf | pH-Wert | - | wöchentlich | Messung gemäß 1 |
Leitfähigkeit | mS/m | wöchentlich | Messung gemäß 1 | |
Zulauf zum biologischen Reaktor | BSB5 ges (m. ATh) | mg/l | vierteljährlich | Messung gemäß 1 |
CSBges | mg/l | vierteljährlich | Messung gemäß 1 | |
Biologischer Reaktor Belebungsbecken | Temperatur | °C | wöchentlich | |
Schlammvolumenanteil | ml/l | wöchentlich | Messung gemäß 1 | |
Schlammtrocken- substanz |
g/l | vierteljährlich | ||
Schlammindex | ml/g | vierteljährlich | ||
O2-Konzentration | mg/l | wöchentlich | Messung gemäß 1 | |
- Belüftete Teiche - Tauchkörper |
O2-Konzentration | mg/l | wöchentlich | Momentwert mit Uhrzeit, Messung im letzten belüfteten Teich bzw. in der letzten Kaskade |
Nachklärung | Trübung, z.B. Sichttiefe | cm | wöchentlich | Messung gemäß 1 |
Ablauf der Abwasser- behandlungsanlage |
CSBges. | mg/l | vierteljährlich | Messung gemäß 1 |
BSB5 ges (m. ATH) | mg/l | vierteljährlich | Messung gemäß 1 | |
Schlammabgabe | Naßschlammenge | m3 | nach Anfall | Protokollierung von Datum, Menge und Verbleib |
entwässerte Schlammenge | m3 | nach Anfall | Protokollierung von Datum, Menge und Verbleib | |
Trockenrückstand | % | jährlich | ||
1) Messungen an unterschiedlichen Wochentagen und Tageszeiten, um ein repräsentatives Bild zu erhalten. |
Mindestumfang der Selbstüberwachung von Abwasserbehandlungsanlagen nach § 61 LWG |
Anlage 1 |
Ausbaugröße 501 bis 5000 EW
Untersuchungs- gegenstand |
Betriebs- kenndaten |
Einheit | Häufigkeit der Untersuchung | Art der Bestimmung, Durchführung und Protokollierung |
Zu- oder Ablauf | Abwasser- durchfluß |
l/s | kontinuierlich | Registrierung des Momentwertes auf Schreibstreifen Mengenintegration mittels Zählwerk o.ä. Protokollierung von minimalem und maximalem Durchfluß und der Tagesabwassermenge |
Rechengut | Menge | m3 | nach Anfall | Protokollierung von Datum, Menge und Verbleib |
Sandfanggut | Menge | m3 | nach Anfall | Protokollierung von Datum, Menge und Verbleib |
Zulauf (Vorklärung) | pH-Wert | - | arbeitstäglich | Messung gemäß1 |
Leitfähigkeit | mS/m | arbeitstäglich | Messung gemäß1 | |
Zulauf zum biologischen Reaktor | BSB5 ges (m. ATH) | mg/l | monatlich jährlich | Messung gemäß1 24h-Ganglinie, Messung gemäß2 |
CSBges | mg/l | monatlich jährlich | Messung gemäß1 24h-Ganglinie, Messung gemäß2 |
|
Biologischer Reaktor | Temperatur | °C | wöchentlich | |
- Belebungsbecken | Schlammvolumen- anteil |
ml/l | arbeitstäglich | Messung gemäß1 |
Schlammtrocken- substanz |
g/l |
monatlich | Messung gemäß1 | |
Schlammindex | ml/g | monatlich | Messung gemäß1 | |
Rücklaufschlamm- Trockensubstanz |
g/l |
monatlich | Messung gemäß1 | |
Rücklaufverhältnis | % | monatlich | Messung gemäß1 | |
O2-Konzentration | mg/l | kontinuierlich | Registrierung des Momentwertes auf Schreibstreifen | |
- Belüftete Teiche - Tauchkörper |
O2-Konzentration | mg/l | kontinuierlich | Registrierung des Momentwertes auf Schreibstreifen Messung im letzten belüfteten Teich bzw. in der letzten Kaskade |
Chemisch-physikalische Dosiereinrichtungen | Dosierung, Verbrauch | l/d oder kg/d | arbeitstäglich | Protokollierung der Einsatzstoffe (Produktname) |
Nachklärung | Trübung, z.B. Sichttiefe | cm | arbeitstäglich | Messung gemäß1 |
Ablauf der Abwasser- behandlungsanlage |
CSBges |
mg/l | monatlich jährlich | Messung gemäß1 24h-Ganglinie, Messung gemäß2 |
BSB5ges. (m. ATH) | mg/l | monatlich jährlich | Messung gemäß1 24h-Ganglinie, Messung gemäß2 |
|
pH-Wert | - | wöchentlich | Messung gemäß1 | |
Fremdstoffe3 | Menge | m3 | nach Anfall | Protokollierung von Datum, Herkunft, Menge und Verbleib |
Schlammanfall | Menge | m3 | arbeitstäglich | |
Schlammwasser | Menge | m | arbeitstäglich | Protokollierung getrennt nach Anfallstellen |
Schlammabgabe | Naßschlammenge | m3 | nach Anfall | Protokollierung von Datum, Menge und Verbleib |
entwässerte Schlammenge | m | nach Anfall | Protokollierung von Datum, Menge und Verbleib | |
Trockenrückstand | % | vierteljährlich | ||
1) Messungen an unterschiedlichen Wochentagen und/oder Tageszeiten, um ein repräsentatives Bild zu erhalten.
2) 6 x 2h-Mischproben über den Tag verteilt mit 2h-Lücken. 3) Fremdstoffe sind die mit Fahrzeugen zur Anlage angelieferten Abwässer und Schlämme, z.B. Deponiesickerwasser, Schlamm von Kleinkläranlagen. |
Mindestumfang der Selbstüberwachung von Abwasserbehandlungsanlagen nach § 61 LWG |
Anlage 1 |
Ausbaugröße 5001-50000 EW
Untersuchungs- gegenstand |
Betriebs- kenndaten |
Einheit | Häufigkeit der Untersuchung | Art der Bestimmung, Durchführung und Protokollierung |
Zu- oder Ablauf | Abwasser- durchfluß |
l/s | kontinuierlich | Registrierung des Momentwertes auf Schreibstreifen Mengenintegration mittels Zählwerk o. ä. Protokollierung von minimalem und maximalem Durchfluß und der Tagesabwassermenge |
Rechengut | Menge | m3 | nach Anfall | Protokollierung von Datum, Menge und Verbleib |
Sandfanggut | Menge | m3 | nach Anfall | Protokollierung von Datum, Menge und Verbleib |
Zulauf (Vorklärung) | pH-Wert | - | kontinuierlich | Registrierung auf Schreibstreifen und tägliche Protokollierung von Minimum/Maximum mit Uhrzeit |
Leitfähigkeit | mS/m | kontinuierlich | ||
Zulauf zum biologischen Reaktor | BSB5ges (m. ATH) | mg/l | wöchentlich jährlich | Messung gemäß1 24h-Ganglinie, Messung gemäß2 |
CSBges | mg/l | wöchentlich jährlich | Messung gemäß1 24h-Ganglinie, Messung gemäß2 |
|
Pges3 | mg/l | wöchentlich jährlich | Messung gemäß1 24h-Ganglinie, Messung gemäß2 |
|
NH4-N | mg/l | wöchentlich jährlich | Messung gemäß1 24h-Ganglinie, Messung gemäß2 |
|
Biologischer Reaktor | Temperatur | wöchentlich | ||
- Belebungsbecken | Schlammvolumen- anteil |
ml/l | arbeitstäglich | Messung gemäß1 |
Schlammtrocken- substanz |
g/l | wöchentlich | Messung gemäß1 | |
Schlammindex | ml/g | wöchentlich | Messung gemäß1 | |
Rücklaufschlamm- Trockensubstanz |
g/l | wöchentlich | Messung gemäß1 | |
Rücklaufverhältnis | % | wöchentlich | Messung gemäß1 | |
O2-Konzentration | mg/l | kontinuierlich | Registrierung des Momentwertes auf Schreibstreifen | |
Mikroskopisches Bild | - | monatlich | ||
Tauchkörper | O2-Konzentration | mg/l | kontinuierlich | Registrierung des Momentwertes auf Schreibstreifen Messung in der letzten Kaskade |
Tropfkörper Tauchkörper | mikroskopisches Bild | - | monatlich | |
Chemisch-physikalische Dosiereinrichtungen | Dosierung, Verbrauch | l/d oder kg/d | arbeitstäglich | Protokollierung der Einsatzstoffe (Produktname) |
Nachklärung | Trübung, z.B. Sichttiefe |
cm | arbeitstäglich | Messung gemäß1 |
Ablauf der Abwasser- behandlungsanlage |
CSBges | mg/l | wöchentlich jährlich | Messung gemäß1 24h-Ganglinie, Messung gemäß`) |
BSB5 ges (m. ATH) | mg/l | wöchentlich jährlich | Messung gemäß1 24h-Ganglinie, Messung gemäß2 |
|
pH-Wert | - | arbeitstäglich | Messung gemäß1 | |
NH4-N | mg/l | wöchentlich jährlich | Messung gemäß1 24h-Ganglinie, Messung gemäß2 |
|
NO3-N | mg/l | wöchentlich jährlich | Messung gemäß1 24h-Ganglinie, Messung gemäß2 |
|
Pges3 | mg/l | wöchentlich jährlich | Messung gemäß1 24h-Ganglinie, Messung gemäß2 |
|
Fremdstoffe4 | Menge | m3 | nach Anfall | Protokollierung von Datum, Herkunft, Menge und Verbleib |
Schlammanfall | Menge | m3 | arbeitstäglich | |
Trockenrückstand Rohschlamm | % | monatlich | ||
Glühverlust | % | monatlich | ||
Schlammfaulung | Temperatur | °C | arbeitstäglich | |
pH-Wert | - | arbeitstäglich | ||
Gasanfall | m3 | arbeitstäglich | ||
Trockenrückstand | % | monatlich | ||
Glühverlust | % | monatlich | ||
Schlammwasser | Menge | m3/d | arbeitstäglich | Protokollierung getrennt nach Anfallstellen |
absetzbare Stoffe | ml/l | monatlich | Protokollierung getrennt nach Anfallstellen | |
BSB5ges oder | mg/l | monatlich | Protokollierung getrennt nach Anfallstellen | |
CSBges | mg/l | monatlich | Protokollierung getrennt nach Anfallstellen | |
Pges3 | mg/l | monatlich | Protokollierung getrennt nach Anfallstellen | |
Schlammabgabe | Naßschlammenge | m3 | nach Anfall | Protokollierung von Datum, Menge und Verbleib |
entwässerte Schlammenge | m3 | nach Anfall | Protokollierung von Datum, Menge und Verbleib | |
Trockenrückstand | % | vierteljährlich | ||
1) Messungen an unterschiedlichen Wochentagen und/oder Tageszeiten, um ein repräsentatives Bild zu erhalten.
2) 6 x 2h-Mischproben über den Tag verteilt mit 2h-Lücken. 3) ab 20000 EW 4) Fremdstoffe sind die mit Fahrzeugen zur Anlage angelieferten Abwässer und Schlamme, z.B. Deponiesickerwasser, Schlamm von Kleinkläranlagen. |
Mindestumfang der Selbstüberwachung von Abwasserbehandlungsanlagen nach § 61 LWG |
Anlage 1 |
Ausbaugröße > 50000 EW
Untersuchungs- gegenstand |
Betriebs- kenndaten |
Einheit | Häufigkeit der Untersuchung | Art der Bestimmung, Durchführung und Protokollierung |
Zu- oder Ablauf | Abwasser- durchfluß |
l/s | kontinuierlich | Registrierung des Momentwertes auf Schreibstreifen Mengenintegration mittels Zählwerk o.ä. Protokollierung von minimalem und maximalem Durchfluß und der Tagesabwassermenge |
Rechengut | Menge | m3 | nach Anfall | Protokollierung von Datum, Menge und Verbleib |
Sandfanggut | Menge | m3 | nach Anfall | Protokollierung von Datum, Menge und Verbleib |
Zulauf (Vorklärung) | pH-Wert | - | kontinuierlich | Registrierung auf Schreibstreifen und tägliche |
Leitfähigkeit | mS/m | kontinuierlich | Protokollierung von Minimum/Maximum mit Uhrzeit | |
BSB5 ges (m. ATH) | mg/l | monatlich | Messung gemäß1 | |
CSBges | mg/l | monatlich | Messung gemäß1 | |
Zulauf zum biologischen Reaktor | BSB5ges. (in. ATH) | mg/l | wöchentlich jährlich | Messung gemäß1 24h-Ganglinie, Messung gemäß2 |
CSBges | mg/l | wöchentlich vierteljährlich | Messung gemäß1 24h-Ganglinie, Messung gemäß2 |
|
Pges | mg/l |
wöchentlich jährlich | Messung gemäß1 24h-Ganglinie, Messung gemäß2 |
|
NH4-N | mg/l | wöchentlich jährlich | Messung gemäß1 24h-Ganglinie, Messung gemäß2 |
|
Biologischer Reaktor | Temperatur | wöchentlich | ||
Belebungsbecken | Schlammvolumen- anteil |
arbeitstäglich3 | Messung gemäß1 | |
Schlammtrocken- substanz |
g/l . |
arbeitstäglich3 | Messung gemäß1 | |
Schlammindex | ml/g | arbeitstäglich3 | Messung gemäß1 | |
Rücklaufschlamm- Trockensubstanz |
g/l | wöchentlich | Messung gemäß1 | |
Rücklaufverhältnis | % | wöchentlich | Messung gemäß1 | |
O2-Konzentration | mg/l | kontinuierlich | Registrierung des Momentwertes auf Schreibstreifen | |
mikroskopisches Bild | - | monatlich | ||
Tropfkörper | mikroskopisches Bild | - | monatlich | |
Chemisch-physikalische Dosiereinrichtungen | Dosierung, Verbrauch | l/d oder kg/d | arbeitstäglich3 | Protokollierung der Einsatzstoffe (Produktname) |
Nachklärung | Trübung, z.B. Sichttiefe |
cm | arbeitstäglich3 | Messung gemäß1 |
Ablauf der Abwasser- behandlungsanlage |
CSBges | mg/l | arbeitstäglich3 jährlich |
Messung gemäß1 24h-Ganglinie, Messung gemäß2 |
BSB5 ges (m. ATH) | mg/l | wöchentlich jährlich | Messung gemäß1 24h-Ganglinie, Messung gemäß2 |
|
pH-Wert | - | arbeitstäglich3 | Messung gemäß1 | |
NH4-N | mg/l | wöchentlich jährlich | Messung gemäß1 24h-Ganglinie, Messung gemäß2 |
|
NO3-N | mg/l | wöchentlich jährlich |
Messung gemäß1 24h-Ganglinie, Messung gemäß2 |
|
Pges | mg/l | wöchentlich jährlich |
Messung gemäß1 24h-Ganglinie, Messung gemäß2 |
|
Fremdstoffe4 | Menge | m3 | nach Anfall | Protokollierung von Datum, Herkunft, Menge und Verbleib |
Schlammanfall | Menge | m3 | arbeitstäglich3 | |
Trockenrückstand | Die | wöchentlich | ||
Glühverlust | wöchentlich | |||
Schlammfaulung | Temperatur | °C | kontinuierlich | Registrierung auf Schreibstreifen |
pH-Wert | - | kontinuierlich | Registrierung auf Schreibstreifen | |
Gasanfall | m3 | arbeitstäglich3 | ||
Trockenrückstand | % | wöchentlich | ||
Glühverlust | wöchentlich | |||
Schlammwasser | Menge | m3 | arbeitstäglich3 | Protokollierung getrennt nach Anfallstellen |
absetzbare Stoffe | ml/l | monatlich | Protokollierung getrennt nach Anfallstellen | |
BSB5 ges, oder CSBges | mg/l | monatlich | Protokollierung getrennt nach Anfallstellen | |
Pges | mg/l | monatlich | Protokollierung getrennt nach Anfallstellen | |
Schlammabgabe | Naßschlammenge | m3 | nach Anfall | Protokollierung von Datum, Menge und Verbleib |
entwässerte Schlammenge | m3 | arbeitstäglich3 | Protokollierung von Datum, Menge und Verbleib | |
Trockenrückstand | % | monatlich | ||
1) Messungen an unterschiedlichen Wochentagen und/oder Tageszeiten, um ein repräsentatives Bild zu erhalten,
2) 12 x 2h-Mischproben. 3) Für Anlagen > 250000 EW gilt: Statt arbeitstäglich täglich. 4) Fremdstoffe sind die mit Fahrzeugen zur Anlage angelieferten Abwässer und Schlämme, z.B. Deponiesickerwasser, Schlamm von Kleinkläranlagen. |
Anlage II |
lfd. Nr. |
Meßgröße | Verfahrenscharakteristik | Maß- einheit |
Bezugsverfahren | Konservierungsmaßnahmen sofern die Analyse nicht innerhalb von 36 h nach Probenahme erfolgt |
1 | Temperatur | Elektrometrisch oder Hg-Thermometer | °C | DIN 3834 - C4 Dez. 1976 | Sofortuntersuchung |
2 | pH-Wert | Elektrometrische Messung | - | DIN 38404 - C5 Jan. 1984 | Sofortuntersuchung |
3 | Elektrische Leitfähigkeit | Bezugstemperatur 25 °C | mS/m | DIN 38404 - C8 Sept. 1985 | Sofortuntersuchung |
4 | Absetzbare Stoffe Volumenanteil | - | ml/l | DIN 38409 - H9 Juli 1980 | Sofortuntersuchung |
5 | Trübung | Sichttiefe mit Sichtscheibe | cm | DIN 38404- C2-3 Dez. 1976 | Sofortuntersuchung |
6 | Biochemischer Sauerstoffbedarf mit ATH, gesamt (BSB5-ATH) | Sauerstoffverbrauch in 15 Tagen | mg/l | DIN 38409 - H51 Mai 1987 | Tiefgefrieren bei -18 °C, auftauen mit max. 50 °C warmem Wasser |
7 | Chemischer Sauerstoffbedarf, gesamt (CSB) | Oxidation mit Kaliumdichromat | mg/l | DIN 38409- H41-1,2 Dez. 1980 | Tiefgefrieren bei -18 °C, auftauen mit max. 50 °C warmem Wasser |
8 | Ammonium-N | Maßanalytisch nach Destillation | mg/l | DIN 38406 - E5-2 Okt. 1983 | Analyse muß innerhalb von 36 h erfolgen (Probe kühl lagern, 4 °C) |
9 | Nitrat-N | Ionenchromatographisch | mg/l | Entsprechend DIN 39405 - D19 Febr. 1988 | Analyse muß innerhalb von 36 h erfolgen (Probe kühl lagern, 4 °C) |
10 | Phosphor, gesamt | Aufschluß mit K2S2O8, oder HNO3/H2SO4 | mg/l | DIN 38405 - D11-4 Okt. 1983 | Wird gemäß DIN konserviert |
11a | Sauerstoff | Jodometrisch nach Winkler | mg/l | DIN 38408 - G21 Mai 1984 | Wird gemäß DIN konserviert |
11b | Sauerstoff | mit Sauerstoffsonde | mg/l | DIN 38408 - G22 Nov. 1986 | Sofortuntersuchung |
12 | Schlammvolumenanteil | Schlammvolumen nach 30 Minuten | ml/l | DIN 38414 - S10 Sept. 1981 | Sofortuntersuchung |
13 | Trockensubstanz, Schlamm | - | g/l | DIN 38414 - 1985 S2 Nov. | Analyse muß innerhalb von 36 h erfolgen (Probe kühl lagern, 4 °C) |
14 | Trockenrückstand, Schlamm | - | % | DIN 38414 - S2 Nov. 1985 | Analyse muß innerhalb von 36 h erfolgen (Probe kühl lagern, 4 °C) |
15 | Glühverlust, Schlamm | - | % | DIN 38414 - S3 Nov. 1985 | - |
16 | Schlammindex | Berechnet aus Schlammvolumenanteil und Trockensubstanz, Schlamm | ml/g | DIN 38414 - S10 Sept. 1981 | - |
Anwendung von Alternativverfahren (vereinfachtes Verfahren) | Anlage III |
Die Alternativverfahren sind so auszuwählen, daß die Meßgrößen in ihren möglichen Schwankungsbreiten erfaßt werden können. Der Anwendungsbereich des Alternativverfahrens sollte sich von 1/5 bis zum Vierfachen des zu erwartenden mittleren Meßwertes an der jeweiligen Meßstelle erstrecken. Verdünnungsschritte sind zulässig.
Es ist der Nachweis zu erbringen, daß das Alternativverfahren an Standardlösungen einen Verfahrensvariationskoeffizient (V) aufweist, der den in der Tabelle 1 angegebenen Wert nicht überschreitet.
Tabelle 1: Zulässige Verfahrensvariationskoeffizienten
lfd. Nr. (s. Anl.) | Parameter | Vmax. in % |
6 | BSB5mit ATH | 10 |
7 | CSB | 5 |
8 | Ammonium-N | 5 |
9 | Nitrat-N | 5 |
10 | Phosphor, gesamt | 5 |
11 | O2 | 5 |
Der Verfahrensvariationskoeffizient wird entsprechend DIN 38402-A51 (Mai 1986) für den entsprechenden Anwendungsbereich bestimmt. Dieser Nachweis kann vom Gerätehersteller erbracht werden.
Bei den Meßgrößen Temperatur; Absetzbare Stoffe, Volumenanteil und Schlammvolumenanteil sollte das empfohlene DIN-Verfahren angewandt werden.
Vor dem erstmaligen Einsatz eines Alternativverfahrens ist an zwei Meßstellen der Abwasserbehandlungsanlage (u. a. am Ablauf, sofern in der Anlage 1 eine Meßstelle vorgesehen ist) durch Vergleichsmessungen mit dem Bezugsverfahren die Eignung festzustellen und das Betriebspersonal einzuweisen. Dort, wo in der Anlage 1 für die betreffende Meßgröße nur eine Meßstelle vorgesehen ist, entfällt die zweite Vergleichsmessung.
Beim Einsatz von Alternativverfahren sind in halbjährlichen Abständen an zwei Meßstellen der Abwasserbehandlungsanlage (u. a. am Ablauf, sofern in Anlage 1 eine Meßstelle vorgesehen ist) Paralleluntersuchungen mit dem Bezugsverfahren durchzuführen. Dort, wo in der Anlage I für die betreffende Meßgröße nur eine Meßstelle vorgesehen ist, entfällt die zweite Paralleluntersuchung.
Wenn die dabei festgestellten Abweichungen vom Meßwert des Bezugsverfahrens den in Tabelle 2 festgelegten Wert überschreiten, muß eine Überprüfung erfolgen ggf. unter Einschaltung des StAWA.
Tabelle 2: Zulässige Abweichungen vom Bezugsverfahren
lfd. Nr. | Meßgröße Abweichung | zulässige (±) |
2 | pH-Wert | 5 % |
3 | Elektrische Leitfähigkeit | 5 % |
6 | Biochemischer Sauerstoffbedarf | 30 % |
7 | Chemischer Sauerstoffbedarf | 30 % |
8 | Ammonium-N | 30 % |
9 | Nitrat-N | 30 % |
10 | Phosphor, gesamt | 30 % |
11 | Sauerstoff | 10 % |
13 | Trockensubstanz, Schlamm | 10 % |
14 | Trockenrückstand, Schlamm | 10 % |
15 | Glühverlust, Schlamm | 10 % |
(Stand: 27.06.2018)
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