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2 Bestimmung der Parameter nach Anhang B und des Heizwertes
Die Bestimmung der in Anhang B dieser Technischen Anleitung aufgeführten Parameter und des Heizwertes ist nach folgenden Verfahren durchzuführen
2.1 | Festigkeit (B1) |
2.1.1 | Flügelscherfestigkeit (B1.01) DIN 4096 (Ausgabe Mai 1980) |
2.1.2 | Axiale Verformung (B1.02) DIN 18136 (Ausgabe März 1987) |
2.1.3 | Einaxiale Druckfestigkeit (B1.03) DIN 18136 (Ausgabe März 1987) |
2.2 | Organischer Anteil des Trockenrückstandes der Originalsubstanz (B2) |
2.2.1 | Glühverlust des Trockenrückstandes der Originalsubstanz (B2.01) DIN 38414-S3 (Ausgabe November 1985) |
2.2.2 | TOC des Trockenrückstandes der Originalsubstanz (B2.02) Analysenfeine Probe (< 0,2 mm). Durch Bestimmen der Differenz aus Gesamtkohlenstoffgehalt (Umsetzen der Probe im Sauerstoffstrom bei 900-1300 °C) und anorganischem Kohlenstoff (Austreiben durch Ansäuern und Erhitzen im Sauerstoffstrom) oder direkte Bestimmung des gesamten organischen Kohlenstoffs nach vorheriger Austreibung des anorganischen Kohlenstoffs mittels Säurebehandlung, Detektion des gebildeten CO2 analog DIN 38409-H3 (Ausgabe Juni 1983). |
2.3 | Extrahierbare lipophile Stoffe (B3) Extraktion nach LAGA-Richtlinie KW 85 (Stand Februar 1990) und anschließende gravimetrische Bestimmung nach DIN 38409-H 17 (Ausgabe Mai 1981) |
2.4 | Eluatherstellung zur Bestimmung der Parameter (B4) DIN 38414-S4 (Ausgabe Oktober 1984). Folgende Ergänzungen/Abweichungen sind zu beachten:
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2.4.1 | pH-Wert des Eluates (B4.01) DIN 38404-C5 (Ausgabe Januar 1984) |
2.4.2 | Leitfähigkeit des Eluates (B4.02) DIN 38404-C8 (Ausgabe September 1985) |
2.4.3 | TOC im Eluat (B4.03) DIN 38409-H3-1 (Ausgabe Juni 1983) |
2.4.4 | Phenole im Eluat (B4.04) DIN 38409-H16-3 (Ausgabe Juni 1984) |
2.4.5 | Arsen im Eluat (B4.05) DIN 38405-D18 (Ausgabe September 1985) |
2.4.6 | Blei im Eluat (B4.06) DIN 38406-E6-1 (Ausgabe Mai 1981) |
2.4.7 | Cadmium im Eluat (B4.07) DIN 38406-E19-1 (Ausgabe Juli 1980) |
2.4.8 | Chrom-VI im Eluat (B4.08) DIN 38405-D24 (Ausgabe Mai 1987) |
2.4.9 | Kupfer im Eluat (B4.09) DIN 38406-E7 (Ausgabe September 1991); alternativ DIN 38406-E22 (Ausgabe März 1988) |
2.4.10 | Nickel im Eluat (B4.10) DIN 38406-E11 (Ausgabe September 1991); alternativ DIN 38406-E22 (Ausgabe März 1988) |
2.4.11 | Quecksilber im Eluat (B4.11) DIN 38406-E12-3 (Ausgabe Juli 1980) |
2.4.12 | Zink im Eluat (B4.12) DIN 38406-E8-1 (Ausgabe Oktober 1980) |
2.4.13 | Fluorid im Eluat (B4.13) DIN 38405-D4-1 (Ausgabe Juli 1985) |
2.4.14 | Ammoniumstickstoff im Eluat (B4.14) DIN 38406-E5-1 (Ausgabe Oktober 1983) |
2.4.15 | Cyanide, leichtfreisetzbar, im Eluat (B4.15) DIN 38405-D14-2 (Ausgabe Dezember 1988). Bei sulfidhaltigen Abfällen erfolgt die Bestimmung nach DIN 38405-D13-2 (Ausgabe Februar 1981). |
2.4.16 | AOX im Eluat (B4.16) DIN 38409-H14 (Ausgabe März 1985) |
2.4.17 | Wasserlöslicher Anteil des Trockenrückstands der Originalsubstanz bestimmt über Filtrattrockenrückstand des Eluats (B4.17) DIN 38409-H1-2 (Ausgabe Januar 1987) |
2.5 | Heizwert DIN 51900, Teil 1 (Ausgabe November 1989), DIN 51900, Teil 2 und 3 (Ausgabe August 1977) |
3 Bewertung der Meßergebnisse aus Kontrollanalysen
Die Einhaltung der Zuordnungswerte nach Anhang B gilt noch als gegeben, wenn die bei den Kontrollanalysen ermittelten Werte die folgenden Abweichungen von den Zuordnungswerten nicht überschreiten:
Nr. des Parameters | Abweichung |
2.01 2.02 3 4.01 4.02 4.03 bis 4.17 | 50 % 50 % 25 % 0,5 pH-Einheiten 10 % jeweils 50 % |
Zuordnungskriterien für Deponien | Anhang B |
Bei der Zuordnung von Abfällen zu Deponien sind die folgenden Zuordnungswerte, denen die im Anhang A genannten oder gleichwertige Analyseverfahren zugrunde liegen, einzuhalten:
Nr. | Parameter | Zuordnungswerte | |
Deponieklasse I | Deponieklasse II | ||
1 | Festigkeit 1 | ||
1.01 | Flügelscherfestigkeit | > 25 kN/m2 | > 25 kN/m2 |
1.02 | Axiale Verformung | < 20 % | < 20 % |
1.03 | Einaxiale Druckfestigkeit | > 50 kN/m2 | > 50 kN/m2 |
2 | Organischer Anteil des Trockenrückstandes der Originalsubstanz. 2 | ||
2.01 | bestimmt als Glühverlust | < 3 Masse-% | < 5 Masse-% 3 |
2.02 | bestimmt als TOC | < 1 Masse-% | < 3 Masse-% |
3 | Extrahierbare lipophile Stoffe der Originalsubstanz | < 0,4 Masse-% | < 0,8 Masse-% |
4 | Eluatkriterien | ||
4.01 | pH-Wert | 5,5 - 13,0 | 5,5 - 13,0 |
4.02 | Leitfähigkeit | < 10000 µS/cm | < 50000 µS/cm |
4.03 | TOC | < 20 mg/l | < 100 mg/l |
4.04 | Phenole | < 0,2 mg/l | < 50 mg/l |
4.05 | Arsen | < 0,2 mg/l | < 0,5 mg/l |
4.06 | Blei | < 0,2 mg/l | < 1 mg/l |
4.07 | Cadmium | < 0,05 mg/l | < 0,1 mg/l |
4.08 | Chrom-VI | < 0,05 mg/l | < 0,1 mg/l |
4.09 | Kupfer | < 1 mg/l | < 5 mg/l |
4.10 | Nickel | < 0,2 mg/l | < 1 mg/l |
4.11 | Quecksilber | < 0,005 mg/l | < 0,02 mg/l |
4.12 | Zink | < 2 mg/l | < 5 mg/l |
4.13 | Fluorid | < 5 mg/l | < 25 mg/l |
4.14 | Ammonium-N | < 4 mg/l | < 200 mg/l |
4.15 | Cyanide, leicht freisetzbar | < 0,1 mg/l | < 0,5 mg/l |
4.16 | AOX | < 0,3 mg/l | < 1,5 mg/l |
4.17 | Wasserlöslicher Anteil (Abdampfrückstand) | < 3 Masse-% | < 6 Masse-% |
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Deponiegaserfassung, -behandlung und -untersuchung bei Altdeponien | Anhang C |
1 Vorbemerkung
Die Anforderungen dieses Anhanges gelten für Ausführung und Betrieb der Deponiegaserfassung sowie die Gasuntersuchung und die Wirkungskontrolle der Entgasung.
Die Deponiegaserfassung und die Deponiegasbehandlung sind erforderlich, um von der Deponie ausgehende gasförmige Emissionen in die Atmosphäre so weit wie möglich zu vermindern.
Gaserfassung und Gasbehandlung sind auch erforderlich, um Brand- und Explosionsgefahren sowie Beeinträchtigungen des Pflanzenwuchses auf und in der Umgebung der Deponie zu verhindern.
2 Begriffsbestimmungen
Deponiegas
Deponiegas ist ein Gemisch, das unter günstigen Bedingungen aus bis zu 55 Vol.-% Methan, bis zu 45 Vol.-% Kohlendioxid und einer Vielzahl von Spurenstoffen besteht.
Der Anteil der Spurenstoffe liegt meist deutlich unter 1 Vol.-%. In der Praxis sind die Methangehalte jedoch oftmals niedriger, da z.B. durch die Gaserfassung und die Gasförderung eine Verdünnung des Deponiegases mit Luft erfolgt.
Bei normalen Betriebsbedingungen ist mit Methangehalten von etwa 35 bis 55 Vol.-% zu rechnen; der Heizwert beträgt dementsprechend etwa 3,5 bis 5,5 kWh/m3. Das Deponiegaspotential liegt nach Laboruntersuchungen bei feuchtem Hausmüll etwa zwischen 150 und 250 m3 Gas/t Hausmüll.
Deponiegasfassung
Einrichtungen zur Fassung und Ableitung des Deponiegases.
Deponiegaserfassung
im Gegensatz zur Deponiegasfassung handelt es sich hierbei um das Konzept zur Fassung und Ableitung des Deponiegases.
Fassungselemente (Kollektoren)
Bauteile, die das Deponiegas aus dem Deponiekörper aufnehmen und unter Einhaltung eines vorgegebenen Unterdrucks ableiten.
Erfassungsgrad
Verhältnis des momentan gefaßten zum momentan erzeugten Deponiegas.
Die durch Prognosemodelle errechnete Gasmenge ist nur selten identisch mit der tatsächlich erzeugten Gasmenge.
Sie ist daher nicht für die Bestimmung des Erfassungsgrades geeignet.
FID
tragbares Gerät zur Lecksuche, Raum- und Deponieüberwachung, das auf dem Flammen-Ionisationsdetektor der Gaschromatographie aufbaut.
Das Gerät besitzt eine hohe Meßempfindlichkeit auf brennbare Kohlenstoffverbindungen.
Kollektorkopf
Anschlußstelle des Fassungselements zum Rohrleitungssystem.
Der Kollektorkopf kann mit Meß-, Steuer- und Regelungseinrichtungen ausgestattet sein.
Rigolen
Schüttungen mit hohlraumbildendem Material, die eine höhere Gas- bzw. Wasserwegsamkeit als die Umgebung haben.
Sammelsystem
Rohrleitungssystem, das die Verbindung zwischen Kollektor und Zentral- bzw. Unterstation herstellt.
3 Deponiegaserfassung
Eine zufriedenstellende Gaserfassung läßt sich nur mit Hilfe der aktiven Entgasung erreichen.
Die passive Entgasung, bei der das Deponiegas durch Eigendruck entweicht, ist nur bei Altdeponien mit sehr geringem Gasaufkommen in Betracht zu ziehen.
Mit der Entgasung ist bereits während des Deponiebetriebes zu beginnen.
Die Entgasungsanlage hat spätestens sechs Monate nach Ablagerungsbeginn betriebsbereit zu sein.
Nur die Kombination aus Aktiventgasung (Basis-/Oberflächenabdichtung) sowie Kontrolle und Wartung der Systeme garantieren eine optimale Gaserfassung.
Zur Auslegung des Gasfassungssystems und der Gasbehandlungsanlage muß der zeitliche Verlauf des Deponiegasanfalls hinreichend genau bekannt sein.
Die Gasmengen werden in aller Regel rechnerisch nach Prognosemodellen ermittelt; bei Altdeponien sind die Resultate durch Feldversuche zu verifizieren.
Prognosemodelle sind zur Ermittlung des Erfassungsgrades nicht geeignet.
4 Fassungssysteme
Fassungssysteme bestehen aus einer Anzahl von Fassungselementen (Kollektoren) - auch unterschiedlicher Art -, die gemeinsam zur Deponieentgasung herangezogen werden.
4.1 Allgemeine Anforderungen
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