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Merkblatt zur Berufskrankheit Nr. 4108
"Erkrankungen der tieferen Atemwege und der Lungen durch Thomasmehl (Thomasphosphat)"
Stand 1962
(BArbBl. 10/1962 S. 205)
I. Vorkommen und Gefahrenquellen
Thomasmehl (Thomasphosphat) besteht aus Phosphaten, Silikaten und Oxiden von Kalzium, Eisen und Mangan mit geringen Beimengungen von Vanadiumverbindungen u. a. Es wird gewonnen aus der Thomasschlacke, die bei der Roheisengewinnung im sogenannten Thomasverfahren anfällt.
Gefahrenquellen sind z.B. beim Brechen und Mahlen der Thomasschlacke, beim Absacken, Transport (Umfüllen beschädigter Säcke), Lagern sowie beim Düngemittelmischen und beim Ausstreuen des Düngemittels gegeben.
II. Aufnahme und Wirkungsweise
Staub, der in hoher Konzentration über die Atemwege auf genommen wird, kann eine Schädigung der tieferen Luftwege und der Lunge bewirken. Inwieweit physikalische (mechanische), chemisch-toxische oder infektiöse Faktoren hierbei eine Rolle spielen, ist noch nicht geklärt.
III. Krankheitsbild und Diagnose
Es kann zu akuten und chronischen Bronchitiden mit uncharakteristischem Verlauf kommen; im allgemeinen heilen diese nach Wegfall der Exposition komplikationslos ab.
Akute kruppöse Pneumonien und Bronchopneumonien können unter einem schweren Krankheitsbild in kürzester Zeit tödlich verlaufen; sie werden aber heute nur noch selten beobachtet.
IV. Hinweise für die ärztliche Beurteilung
Unter Berücksichtigung der Arbeitsanamnese ist der zeitliche Zusammenhang zwischen Staubexposition und Erkrankung nachzuweisenZur Übersicht in Anlage 1 BKV
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