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6 Anordnung

6.1 Merkmale

Merkmale für die richtige Anordnung von Positionsschaltern sind z.B.

6.2 Sichern gegen Lageänderung (Fixierung)

Zum Sichern gegen Lageänderung von Positionsschaltern für Sicherheitsfunktionen sind beim Einbau formschlüssige Befestigungen vorzusehen, z.B.

Bild 27: Beispiele für mögliches Sichern gegen Lageänderung

Sofern verschiebbare Positionsschalter auch Aufgaben des Personenschutzes übernehmen, dürfen sie sich nicht so weit verschieben lassen, dass Gefährdungen entstehen können. Dies lässt sich beispielsweise durch einen formschlüssigen Anschlag oder durch eine geschlossene Führungsschiene erreichen.

Bild 28: Verschiebbarer Positionsschalter

6.3 Zugänglichkeit, Montageart, Wartungsmöglichkeit


Positionsschalter müssen so montiert sein, dass sie für einen eventuellen Austausch zugänglich sind. Durch den Anbau von Positionsschaltern dürfen keine Gefahrstellen entstehen.

Bild 29: Unzweckmäßige Montageart Schlechte Zugänglichkeit

Bild 30: Zweckmäßige Montagart

Bild 31: Zugänglichkeit der Positionsschalter

6.4 Schutz gegen Beschädigung und Überfahren

Verriegelungseinrichtungen sind so anzuordnen, dass sie beim Anfahren nicht beschädigt und überfahren werden können. Sie dürfen nicht als mechanischer Anschlag verwendet werden.

Bild 32: Unzulässige Verwendung als mechanischer Anschlag


Bild 33: Montageart mit einem zusätzlichen mechanisch verstellbaren Anschlag

Die Höhe des Steuerlineals oder des Nockens ist kleiner als der gesamte Schaltweg im Schalter zu wählen, damit keine mechanische Belastung des Schalters oder seiner Befestigung erfolgt.

Es muss außerdem sichergestellt sein, dass das Steuersignal so lang ist, dass die Betätigung des Positionsschalter nicht vor dem Erreichen des Anschlages wieder aufgehoben wird.

Bild 34: Beispiel für die Vermeidung von unzulässiger Überfahrmöglichkeit

Verriegelungseinrichtungen unter Verwendung von Positionsschaltern der Bauart 2 erfordern einen Anschlag zum Schutz gegen mechanische Beschädigung.

6.5 Leitungseinführung, Mindestbiegeradius der Anschlussleitungen

Damit die Schutzart auch nach dem Einbau aufrechterhalten bleibt, sind die Leitungseinführungen so abzudichten, dass keine Flüssigkeiten, z.B. Regenwasser, Bohremulsion, in das Gehäuseinnere eindringen können.

Bild 35: Beispiele für nicht empfohlene Leitungseinführungen


Bild 36: Beispiele für bevorzugte Leitungszuführungen

Bei der Anbringung einer Verriegelungseinrichtung ist darauf zu achten, dass der Biegeradius r > 5d der Anschlussleitung nicht unterschritten wird.

Bild 37: Beachten eines ausreichenden Biegeradius


Für Verlegung von Leitungen:

Für bewegliche Verlegung von Leitungen:

In besonders ungünstigen Anwendungsfällen ist der Einsatz von Schutzschlauchverschraubungen empfehlenswert. Hierbei hält der Schutzschlauch die Umwelteinflüsse von Leitung und Leitungseinführung fern.

Bild 38: Einsatz von Schutzschlauchverschraubungen

6.6 Maßnahmen gegen Umgehen auf einfache Weise

6.6.1 Allgemeines

Verriegelungseinrichtungen müssen so gestaltet sein, dass sie nicht auf einfache Weise umgangen werden können. Zu diesem Zweck müssen Angaben über Einbaumöglichkeiten und Wartung zur Verfügung gestellt werden.

Aus Bild 41 geht hervor, an welchen Stellen zusätzliche Maßnahmen gegen Umgehen auf einfache Weise erforderlich sein können.

Bild 39: Mögliche Bereiche für zusätzliche Maßnahmen gegen Umgehen auf einfache Weise

Vorkehrungen, die ein Umgehen erschweren:

Als Umgehen auf einfache Weise gilt nicht ein aufwendiges Unwirksammachen von Schutzfunktionen wie z.B.:

6.6.2 Konstruktive Maßnahmen zur Verringerung von Umgehungsmöglichkeiten

6.6.2.1 Positionsschalter der Bauart 1

Wird ein einzelner Positionsschalter der Bauart 1 verwendet, darf dieser nur in zwangsläufiger Art betätigt werden, insbesondere deswegen, weil diese Betätigungsart das Umgehen des Schalters auf einfache Weise verhindert (siehe z.B. Bild 55).

Anmerkung: Ein höherer Schutz gegen Umgehen kann erreicht werden, wenn Kurvenscheibe und Schalter in einem Gehäuse angeordnet sind (siehe Bild 42).

6.6.2.2 Positionsschalter der Bauart 2

Aufgrund der konstruktiven Ausführung mit separatem Betätigungsteil (mindestens zweifache Kodierung) wird ein Umgehen auf einfache Weise verhindert.

Ein höherer Schutz gegen Umgehen kann z.B. erreicht werden durch:

Bild 40: Beispiel für verdeckten Einbau eines Positionsschalters der Bauart 2

7 Anwendungsbeispiele

7.1 Positionsschalter an Schutzeinrichtungen mit Drehgelenken (Türen, Klappen, Deckel)

Die Stellungsüberwachung von Schutzeinrichtungen mit Drehgelenken kann durch Positionsschalter der Bauart 1 oder 2 erfolgen.

Bild 41: Stellungsüberwachung einer Schutzeinrichtung mit Positionsschalter Bauart 1; direkt am Drehpunkt

Bild 42: Stellungsüberwachung am Drehgelenk unter Verwendung eines Positionsschalters der Bauart 1

Bild 43: Stellungsüberwachung einer Schutzeinrichtung mit Positionsschalter der Bauart 2


Falls die Gefahr besteht, dass bei Türen, Klappen und Deckeln mit großen Abmessungen bereits durch die beim Öffnen entstehenden Spalten zu den Gefahrstellen durchgegriffen werden kann, ohne dass der Positionsschalter nach Bauart 1 angesprochen hat, sind Positionsschalter nach Bauart 2 zweckmäßigerweise an der Schließkante anzubringen.

Bild 44: Unzulässige Anbringung eines Positionsschalters der Bauart 1 an der Schließkante


7.2 Positionsschalter an seitlich verschiebbaren Schutzeinrichtungen (Schiebetüren, Schutzgitter)

Die Stellungsüberwachung von seitlich verschiebbaren Schutzeinrichtungen kann durch Positionsschalter der Bauart 1 oder 2 erfolgen.

Bild 46 zeigt eine falsche Anordnung eines Positionsschalters der Bauart 1. Er ist bei geöffneter Schutzeinrichtung nicht betätigt (keine Zwangsöffnung) und leicht umgehbar. Eine versehentliche Betätigung ist möglich.

Bild 45: Unzulässige Anordnung eines Positionsschalters der Bauart 1 an einem Schiebeschutzgitter

Bild 46: Funktionsrichtige Anordnung eines Positionsschalters der Bauart 1


Bei der Verwendung von Schaltern der Bauart 2 muss ein mechanischer Anschlag vorhanden sein (siehe Bilder 47 und 49).

Bild 47: Anbringung eines Positionsschalters der Bauart 2 mit Begrenzungsanschlag an einem Schiebeschutzgitter


Bild 48: Stellungsüberwachung durch zwei Positionsschalter der Bauart 1

Bild 49: Stellungsüberwachung durch einen Bauart 1- und einen Bauart 2-Schalter

Bild 50: Positionsschalter an einer Schiebetür mit Positionsschalter der Bauart 1

7.3 Positionsschalter an abnehmbaren Schutzeinrichtungen

Die Stellungsüberwachung an abnehmbaren Schutzeinrichtungen wird vorzugsweise durch Positionsschalter der Bauart 2 realisiert. In Bild 51 muss die abnehmbare Schutzhaube so gestaltet sein, dass beim Schließen diese Schutzeinrichtung geführt wird und der Betätigung des Positionsschalters voreilt. Dabei sollten die Betätigungsteile so eingebaut sein, dass sie bei abgenommener Schutzhaube vor Beschädigung geschützt sind.

Bild 51: Positionsschalter an einer abnehmbaren Schutzhaube

7.4 Beispiele für weitere mögliche Anwendungen von Positionsschaltern

Weitere Einsatzmöglichkeiten beim Einsatz von elektromechanischen Positionsschaltern für Sicherheitsfunktionen ergeben sich bei der Überwachung von Gefahrstellen.

Bild 52: Schaltleiste zur Betätigung von Positionsschaltern an einem Kastenförderer


Bild 53: Pendelklappe an der Einzugstelle einer Maschine


8 Schaltungsbeispiele

8.1 Schaltungsbeispiele ohne Zuhaltung

8.1.1 Allgemeines

Elektromechanische Schaltungen für Positionsschalter ohne Zuhaltung müssen so gestaltet sein, dass sie beim Öffnen von beweglichen trennenden Schutzeinrichtungen die gefahrbringende Bewegung zwangläufig abschalten und bei geöffneter Schutzeinrichtung einen Wiederanlauf verhindern.

Verriegelungseinrichtungen einschließlich der nachfolgenden Signalverarbeitung sind sicherheitsbezogene Teile der Steuerung von Maschinen. Die "Widerstandsfähigkeit" einer Verriegelungseinrichtung gegenüber dem Auftreten von Fehlern muss umso höher ausgelegt sein, je höher das Gefährdungspotential an der Gefahrstelle ist. Eines der wichtigsten Kriterien bei der Auswahl von Verriegelungseinrichtungen ist deshalb die vom Konstrukteur ausgewählte und in den technischen Unterlagen angegebene Steuerungskategorie.

Die Anforderungen an sicherheitsrelevante Teile von Steuerungen sind in der DIN EN 954-1 in fünf abgestuften Kategorien festgelegt. Diese Kategorien beschreiben das Verhalten der sicherheitsrelevanten Teile beim Auftreten von Fehlern innerhalb der Steuerung bzw. an Bauteilen (siehe Anhang A).

Bild 54: Grundsätzlicher Aufbau einer Maschinensteuerung

Nachfolgend sind einige Schaltungsbeispiele aufgeführt, die den prinzipiellen Einsatz von Positionsschaltern in Verriegelungseinrichtungen mit Sicherheitsfunktion beschreiben.

8.1.2 Einsatz von Positionsschaltern in Steuerungen der Kategorie 1 (Beispiel)

Bild 55: Stellungsüberwachung beweglicher Schutzeinrichtungen Steuerung nach DIN EN 954-1, Kategorie 1



Funktionsbeschreibung:
Gefahrbringende Bewegungen oder Zustände werden bei geöffnetem Schutzgitter durch Hilfsschütz K1 unterbrochen bzw. verhindert.
Die Sicherheitsfunktion lässt sich nicht bei allen Bauteilausfällen aufrechterhalten und hängt von der Zuverlässigkeit der Bauteile ab.
Es sind keine Maßnahmen zur Fehlererkennung vorgesehen.
Ein Entfernen der Schutzeinrichtung wird nicht bemerkt.
Konstruktive Merkmale:
Als bewährte Prinzipien werden das Ruhestromprinzip und die Erdung des Steuerkreises verwendet.
Der Schalter S1 ist ein zwangsöffnender Positionsschalter, gebaut nach DIN EN 60947-5-1, Anhang K. Der Öffnerkontakt muss mechanisch zwangläufig unterbrechen, wenn die Schutzeinrichtung sich nicht in Schutzstellung befindet.
Das eingesetzte Hilfsschütz ist ein bewährtes Bauteil im Sinne von DIN EN 954-1.
Betätigungselemente und Positionsschalter sind gegen Lageveränderung zu sichern. Es dürfen nur starre mechanische Teile (keine Federelemente) verwendet werden.
Der Betätigungshub für den Positionsschalter erfolgt nach Herstellerangabe.
Anwendung
Bei niedrigen Risiken, z.B. bei seltenem Eingriff in den Gefahrbereich und relativ hoher Wahrscheinlichkeit, dass die Gefahr durch andere Maßnahmen noch abgewendet werden kann.


8.1.3 Einsatz von Positionsschaltern in Steuerungen der Kategorie 3 (Beispiele)

Beispiel 1

Bild 56: Stellungsüberwachung beweglicher Schutzeinrichtungen Steuerung nach DIN EN 954-1, Kategorie 3


Funktionsbeschreibung:
Gefahrbringende Bewegungen oder Zustände werden bei geöffnetem Schutzgitter durch Öffner-Schließer-Kombination unterbrochen bzw. verhindert.
Die Freigabe erfolgt nur, wenn die Schutzeinrichtung geöffnet und danach wieder geschlossen wird.
Das Entfernen der Schutzeinrichtung wird (durch S2) unmittelbar erkannt.
Beim Auftreten eines Bauteilausfalles bleibt die Sicherheitsfunktion erhalten.
❏ Die meisten Bauteilausfälle werden anerkannt und führen zur Betriebshemmung.
Störungen im Anfahr- und Betätigungsmechanismus werden durch Verwendung von zwei prinzipverschieden betätigten Positionsschaltern (Öffner-Schließer-Kombination) erkannt.
Wenige Fehler werden nicht erkannt (Nicht-Abfallen des Steuerschützes K2 bei Entregung; Nicht-Unterbrechung der Kontakte in S1 oder S2). Die Anhäufung derartiger Fehler kann zum Verlust der Sicherheitsfunktion führen.
Konstruktive Merkmale:
Der Schalter S1 ist ein zwangsöffnender Positionsschalter entsprechend DIN EN 60947-5-1, Anhang K.
Der Schalter S2 arbeitet zwangsöffnend und die Steuerschütze K1/K2 haben zwangsgeführte Kontakte.
Die Zuleitungen zu den Positionsschaltern sind getrennt verlegt.
Anwendung:
Bei mittleren bis höheren Risiken, z.B. bei regelmäßigem Eingriff in den Gefahrbereich und relativ hoher Wahrscheinlichkeit, dass die Gefahr durch andere Maßnahmen noch abgewendet werden kann.


8.1.4 Einsatz von Positionsschaltern in Steuerungen der Kategorie 4

Beispiel 2

Bild 57: Stellungsüberwachung beweglicher Schutzeinrichtungen Steuerung nach DIN EN 954-1, Kategorie 3

Funktionsbeschreibung:
Gefahrbringende Bewegungen oder Zustände werden bei geöffnetem Schutzgitter durch Öffner-Schließer-Kombination unterbrochen bzw. verhindert.
Beim Auftreten eines Bauteilausfalles bleibt die Sicherheitsfunktion erhalten.
Die meisten Bauteilausfälle werden erkannt und führen zur Betriebshemmung.
Auch Fehler im Schütz K1 werden erkannt.
Störungen im Anfahr- und Betätigungsmechanismus werden durch Verwendung von zwei prinzipverschiedenen betätigten Positionsschaltern (Öffner-Schließer-Kombination) erkannt.
Einige, wenige Fehler werden nicht erkannt (z.B. Nicht-Öffnen der Schließer in S2 und S4).
Es können mehrere Schutzeinrichtungen hintereinander geschaltet werden (Kaskadierung).
Die Schaltung kann an der mit einem X gekennzeichneten Stelle zur Überwachung von Leistungsschützen und Schützen zur Vervielfältigung des Freigabepfades erweitert werden.
Konstruktive Merkmale:
Die Schalter S1 und S3 sind zwangsöffnende Positionsschalter entsprechend DIN EN 60947-5-1, Anhang K.
Das Schütz K1 hat zwangsgeführte Kontakte.
Die Zuleitungen zu den Positionsschaltern sind getrennt verlegt, oder es erfolgt eine geschützte Leitungsverlegung.
Das Not-Aus- oder Schutztürkontrollgerät entspricht Kategorie 4.
Anwendung:
Bei mittleren bis höheren Risiken, z.B. bei regelmäßigem Eingriff in den Gefahrbereich und relativ hoher Wahrscheinlichkeit, dass die Gefahr durch andere Maßnahmen noch abgewendet werden kann.


8.1.5 Einsatz von Positionsschaltern in Steuerungen der Kategorie 4

Bild 58: Stellungsüberwachung beweglicher Schutzeinrichtungen Steuerung nach DIN EN 954-1, Kategorie 4


Funktionsbeschreibung:
Gefahrbringende Bewegungen oder Zustände werden bei geöffnetem Schutzgitter durch Öffner-Schließer-Kombination unterbrochen bzw. verhindert.
Es ist keine Anlauftestung durch Öffnen und Schließen der Schutzeinrichtung erforderlich.
Die Sicherheitsfunktion ist auch erfüllt, wenn ein Bauteilausfall auftritt. Alle Fehler, entsprechend der Fehlerliste, werden während des Betriebes oder beim Betätigen (Öffnen und Schließen) der Schutzeinrichtung durch Unterbrechung der Freigabe erkannt.
Eine Fehlerhäufung zwischen zwei aufeinanderfolgenden Betätigungszeitpunkten kann zum Verlust der Sicherheitsfunktion führen.
Die Schaltung kann an der mit einem X gekennzeichneten Stelle zur Überwachung von Leistungsschützen und Schützen zur Vervielfältigung des Freigabepfades erweitert werden.
Konstruktive Merkmale:
Alle sicherheitsrelevanten Teile der Steuerung sind redundant aufgebaut.
Der Schalter S1 ist ein zwangsöffnender Positionsschalter entsprechend DIN EN 60947-5-1, Anhang K.
Die Steuerschütze K1/K2/K3/K4 haben zwangsgeführte Kontakte.
Die Zuleitungen zu den Positionsschaltern S1/S2 sind getrennt verlegt.
Kategorie 4 wird nur eingehalten, wenn nicht mehrere mechanische Positionsschalter verschiedener Schutzeinrichtungen hintereinandergeschaltet werden (Kaskadierung), da sonst keine Fehlererkennung in Schaltern und Leitungen möglich ist.
Anwendung:
Bei hohen Risiken, z.B. bei regelmäßigem Eingriff in den Gefahrbereich und geringer Wahrscheinlichkeit, dass die Gefahr durch andere Maßnahmen noch abgewendet werden kann.


8.2
Schaltungsbeispiel mit Zuhaltung

Bei Verriegelungsschaltungen mit Zuhaltung müssen zunächst alle Anforderungen an Verriegelungsschaltungen ohne Zuhaltung erfüllt werden. Zusätzlich müssen die Schaltkontakte der zwangläufig wirkenden Stellungsüberwachung des Sperrmittels so mit der Schaltung verknüpft werden, dass das geforderte Sicherheitsniveau erhalten bleibt. Dies wird in der Regel dadurch erreicht, dass der zwangläufig wirkende Öffnerkontakt der Sperrmittelüberwachung in Reihe mit dem zwangsöffnenden Kontakt zur Stellungsüberwachung der Schutzeinrichtung geschaltet wird.

Bild 59: Stellungsüberwachung beweglicher Schutzeinrichtungen mit Zuhaltung und Anlauftestung; Steuerung nach DIN EN 954-1, Kategorie 4


Funktionsbeschreibung:
Gefahrbringende Bewegungen oder Zustände werden bei geöffnetem Schutzgitter durch Öffner-Schließer-Kombination unterbrochen bzw. verhindert.
Zusätzlich wird das Sperrmittel (Zuhaltung) durch einen zwangläufig wirkenden Positionsschalter überwacht.
Es ist eine Anlauftestung vorhanden, die bei geöffneter Schutzeinrichtung durchgeführt werden muss.
Die Sicherheitsfunktion ist erfüllt, wenn ein Bauteilausfall auftritt. Alle Fehler, entsprechend der Fehlerliste, werden während des Betriebes oder beim Betätigen (Öffnen und Schließen) der Schutzeinrichtung durch Unterbrechung der Freigabe erkannt.
Eine Fehlerhäufigkeit zwischen zwei aufeinanderfolgenden Betätigungszeitpunkten kann zum Verlust der Sicherheitsfunktion führen.
Wenn durch die Stellungsüberwachung des Sperrmittels (S3) auch gleichzeitig die Stellung der Schutzeinrichtung zwangläufig erkannt wird (Fehlerschließsicherung), kann S1 entfallen.
Konstruktive Merkmale:
Alle sicherheitsrelevanten Teile der Steuerung zur Stellungsüberwachung der Schutzeinrichtung sind redundant aufgebaut.
Die Schalter S1 und S3 sind zwangsöffnende Positionsschalter gebaut nach EN 60947-5-1 und eingesetzt entsprechend DIN EN 1088.
Die Steuerschütze K1/K2/K3/K4 haben zwangsgeführte Kontakte.
Die Zuleitungen zu den Positionsschaltern S1/S2/S3 sind getrennt verlegt.
Kategorie 4 wird nur eingehalten, wenn nicht mehrere mechanische Positionsschalter verschiedener Schutzeinrichtungen hintereinandergeschaltet werden (Kaskadierung), da sonst keine Fehlererkennung in Schaltern und Leitungen möglich ist.
Die Steuerung des Sperrmittels kann z.B. durch zeitabhängige Systeme (Gewindebolzen, Schaltuhr) oder bewegungsabhängige Systeme (Stillstandsmelder) erfolgen.
Anwendung:
Bei hohen Risiken, z.B. bei regelmäßigem Eingriff in den Gefahrbereich und geringer Wahrscheinlichkeit, dass die Gefahr durch andere Maßnahmen noch abgewendet werden kann. Die Schaltung ist anwendbar bei trennenden Schutzeinrichtungen, die so lange geschlossen und zugehalten bleiben müssen, bis ein Verletzungsrisiko durch gefährliche Maschinenfunktionen vorbei ist.

8.3 Fehlerbetrachtung

Bei Verriegelungseinrichtungen müssen folgende mögliche Bauteilfehler berücksichtigt werden:

Weitere Einzelheiten zu möglichen Fehlerausschlüssen siehe Kapitel-Nr. 340220 des BIA-Handbuches.

 .

Anforderungen der Kategorien sicherheitsbezogener Teile von MaschinensteuerungenAnhang A
KategorieAnforderungen (Kurzfassung)SystemverhaltenPrinzip
BDie sicherheitsbezogenen Teile von Steuerungen und/oder ihre Schutzeinrichtungen als auch ihre Bauteile müssen in Übereinstimmung mit den zutreffenden Normen so gestaltet, gebaut, ausgewählt, zusammengestellt und kombiniert werden, dass sie den zu erwartenden Einflüssen standhalten.Das Auftreten eines Fehlers kann zum Verlust der Sicherheitsfunktion führen.überwiegend durch die Auswahl von Bauteilen charakterisiert
1Die Anforderungen von B müssen erfüllt sein.
Bewährte Bauteile und bewährte Sicherheitsprinzipien müssen angewendet werden.
Das Auftreten eines Fehlers kann zum Verlust der Sicherheitsfunktion führen, aber die Wahrscheinlichkeit des Auftretens ist geringer als in Kategorie B.
2Die Anforderungen von B und die Verwendung bewährter Sicherheitsprinzipien müssen erfüllt sein. Die Sicherheitsfunktion muss in geeigneten Zeitabständen durch die Maschinensteuerung geprüft werden.Das Auftreten eines Fehlers kann zum Verlust der Sicherheitsfunktion zwischen den Prüfungen führen. Der Verlust der Sicherheitsfunktion wird durch die Prüfung erkannt.überwiegend durch die Struktur charakterisiert
3Die Anforderungen von B und die Verwendung bewährter Sicherheitsprinzipien müssen erfüllt sein. Sicherheitsbezogene Teile müssen so gestaltet sein, dass
  1. ein einzelner Fehler in jedem dieser Teile nicht zum Verlust der Sicherheitsfunktion führt und,
  2. wann immer in angemessener Weise durchführbar, der einzelne Fehler erkannt wird.
Wenn der einzelne Fehler auftritt, bleibt die Sicherheitsfunktion immer erhalten. Einige aber nicht alle Fehler werden erkannt. Eine Anhäufung unerkannter Fehler kann zum Verlust der Sicherheitsfunktion führen.
4Die Anforderungen von B und die Verwendung bewährter Sicherheitsprinzipien müssen erfüllt sein. Sicherheitsbezogene Teile müssen so gestaltet sein, dass
  1. ein einzelner Fehler in jedem dieser Teile nicht zum Verlust der Sicherheitsfunktion führt und
  2. der einzelne Fehler bei oder vor der nächsten Anforderung an die Sicherheitsfunktion erkannt wird, oder, wenn dies nicht möglich ist, darf eine Anhäufung von Fehlern dann nicht zum Verlust der Sicherheitsfunktion führen.
Wenn Fehler auftreten, bleibt die Sicherheitsfunktion immer erhalten. Die Fehler werden rechtzeitig erkannt, um einen Verlust der Sicherheitsfunktion zu verhindern. 


 .

Vorschriften und RegelnAnhang B


Nachstehend sind die insbesondere zu beachtenden einschlägigen Vorschriften und Regeln zusammengestellt; siehe auch 8. Absatz der Vorbemerkung:

1. Gesetze/Verordnungen

Richtlinie des Rates zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten für Maschinen (98/37/EG).

2. Unfallverhütungsvorschriften

Grundsätze der Prävention (BGV A1),

Kraftbetriebene Arbeitsmittel (VBG 5),

Druckgießmaschinen (VBG 7n8),

Spritzgießmaschinen (VBG 7ac),

Maschinen, Anlagen und Apparate der Textilindustrie (VBG 7v),

Krane (BGV D6),

Hebebühnen (VBG 14),

Fleischereimaschinen (VBG 19),

Verpackungs- und Verpackungshilfsmaschinen (BGV D17),

Nahrungsmittelmaschinen (BGV D18).

3. Berufsgenossenschaftliche Regeln, Informationen und andere Schriften

BG-Information "Auswahl und Anbringung von Näherungsschaltern in Verriegelungseinrichtungen für Sicherheitsfunktionen" (BGI 670)

BIA-Report 6/97 BIA-Handbuch.

4. DIN EN-Normen / VDE-Bestimmungen
(Bezugsquelle: Beuth Verlag GmbH, Burggrafenstraße 6, 10787 Berlin bzw. VDE-Verlag GmbH, Bismarckstraße 33, 10625 Berlin)

DIN EN 292Sicherheit von Maschinen; Grundbegriffe, allgemeine Gestaltungsleitsätze; Teil 1: Grundsätzliche Terminologie, Methodik, Teil 2: Technische Leitsätze und Spezifikationen,
DIN EN 775Sicherheitstechnische Anforderungen an Bau, Ausrüstung und Betrieb von Industrierobotern,
DIN EN 954-1Sicherheit von Maschinen; Sicherheitsbezogene Teile von Steuerungen Teil 1: Allgemeine Gestaltungsleitsätze
DIN EN 1088Sicherheit von Maschinen; Verriegelungseinrichtungen mit und ohne Zuhaltungen; Allgemeine Gestaltungsleitsätze und Festlegungen,
DIN EN 50041Industrielle Niederspannungs-Schaltgeräte; Hilfsstromschalter; Positionsschalter 42,5 * 80; Maße und Kennwerte
DIN EN 50047Industrielle Niederspannungs-Schaltgeräte; Hilfsstromschalter; Positionsschalter 30 * 55; Maße und Kennwerte
DIN EN 60204-1/VDE0113-1 Sicherheit von Maschinen; Elektrische Ausrüstung von Maschinen; Teil 1: Allgemeine Anforderungen,
DIN EN 60947-1/VDE0660-100 Niederspannungs-Schaltgeräte; Teil 1: Allgemeine Festlegungen,
DIN EN 60947-5-1/VDE0660-200 Niederspannungs-Schaltgeräte; Teil 5-1: Steuergeräte und Schaltelemente, Elektromechanische Steuergerät

5. VDI-Richtlinien
(Bezugsquelle: Beuth-Verlag GmbH, Burggrafenstraße 6, 10787 Berlin)

VDI 2854Sicherheitstechnische Anforderungen an automatisierte Fertigungssysteme.


________________

1Die Schalter der Bauarten 1 und 2 wurden früher mit Kategorie 1 (K1) und Kategorie 2 (K2) bezeichnet
2Die Schalter der Bauarten 1 und 2 wurden früher mit Kategorie 1 (K1) und Kategorie 2 (K2) bezeichnet


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