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BGI 730-5 / DGUV Information 209-038 - Seitenwarenbearbeitung in Sägewerken - Arbeitssicherheit an Maschinen und Anlagen
Berufsgenossenschaftliche Information für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit (BGI)

(Ausgabe 12/2013)




Vorbemerkungen

Diese Berufsgenossenschaftliche Information (BGI) ist eine praktische Hilfe für die Auswahl und den Einsatz von Schutzmaßnahmen in der Seitenwarenbearbeitung. Es werden beispielhaft Schutzmaßnahmen für den sicheren Betrieb von Maschinen und Anlagen in der Seitenwarenbearbeitung dargestellt, die eine sichere Konstruktion, die Verwendung technischer Schutzmaßnahmen sowie Benutzerinformationen beinhalten.

Grundlage dafür bilden die durch die Berufsgenossenschaft Holz und Metall (BGHM) ermittelten Gefährdungen (auch Unfallrisiken) und der in den Mitgliedsbetrieben bekannte und durch Maschinenhersteller angewandte Stand der Technik.

Unter Risiko wird dabei die Wahrscheinlichkeit verstanden, bei einem bestimmten Arbeitsgang (bei einer Tätigkeit) Unfälle bestimmter Schwere zu erleiden. Die Risiken sind in die Gefährdungsstufen I, II und III eingeteilt, die wiederum auf der Auswertung des umfassenden statistischen Materials der BGHM beruhen.

Es bedeuten:

I (hoch)
Sehr häufig leichtere Unfälle/Gesundheitsschäden oder relativ oft schwere Unfälle/Gesundheitsschäden zu erwarten.

II (erheblich)
Häufig leichtere Unfälle/Gesundheitsschäden oder relativ selten schwere Unfälle/Gesundheitsschäden zu erwarten.

III (gering)
Selten leichte Unfälle/Gesundheitsschäden oder nur in extremen Ausnahmefällen schwere Unfälle/ Gesundheitsschäden zu erwarten.

Ein hier als gering bewertetes Risiko bedeutet keinesfalls, dass an dem Arbeitsplatz oder Arbeitsgerät sorglos gearbeitet werden kann oder gesundheitliche Belastungen ohne weitere Vorsorge in Kauf genommen werden können.

Die im folgenden beschriebenen sicherheitstechnischen Lösungen sind nach den Erfahrungen der BGHM geeignet, Risiken zu mindern und Unfälle zu vermeiden. Sie haben sich in der Praxis bewährt.

Die Unternehmen können bei Beachtung und Anwendung der hier dargestellten Informationen und Beispiele davon ausgehen, dass der Stand der Technik hinsichtlich Arbeitssicherheit und Gesundheit eingehalten wird.

Die in dieser BGI beschriebenen technischen Lösungen und Beispiele schließen andere, mindestens ebenso sichere Lösungen nicht aus, die in technischen Regeln anderer Mitgliedsstaaten der Europäischen Union oder anderer Vertragsstaaten des Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum ihren Niederschlag gefunden haben können.

Im Anhang 1 werden die für das Betreiben sowie den Bau von Maschinen und Anlagen wesentlichen Vorschriften und Regeln aufgeführt.

Die für den Betrieb häufig erforderlichen Unterweisungshilfen und Formblätter finden Sie im Anhang 2.

Die sicherheitsgerechte Ausführung der Maschinen und Anlagen ist stark abhängig vom Baujahr. Diesen unterschiedlichen Anforderungen trägt der Anhang 3 Rechnung.

Anforderungen an unterschiedliche Maschinen/Anlagen

Anforderungen an neue Maschinen und Anlagen

Seit dem 1.1.1995 ist die Einhaltung der Anforderungen der Maschinenrichtlinie für alle Hersteller (Lieferanten) zwingend. In Deutschland ist die Maschinenrichtlinie durch das Produktsicherheitsgesetz (ProdSG) in nationales Recht umgesetzt.

Deshalb müssen diese Maschinen und Anlagen die in Anhang I der Maschinenrichtlinie aufgeführten grundlegenden Sicherheits- und Gesundheitsanforderungen erfüllen (Beschaffenheitsanforderungen).

Hinweis:

Gemäß "Leitfaden für die Anwendung der Maschinenrichtlinie 2006/42/EC" (2. Auflage - Juni 2010) "gelten Maschinen, die für sich genommen ihre bestimmte Anwendung ausführen können und bei denen lediglich die erforderliche Schutzeinrichtung oder Sicherheitsbauteile fehlen, nicht als unvollständige Maschinen" (aus Leitfaden S. 44). Solche Maschinen dürfen folglich nicht mit einer Einbauerklärung ausgeliefert werden.

"Unvollständige Maschine" ist gemäß Maschinenrichtlinie fast eine Maschine, die "für sich genommen aber keine bestimmte Funktion erfüllen kann".


Die Betriebsanleitung ist gemäß Anhang I, Punkt 1.7.4 Maschinenrichtlinie ein wesentlicher Bestandteil des technischen Arbeitsmittels. Sie gehört zum Lieferumfang für die Maschine. Wichtig ist, dass der Hersteller die Restrisiken ermittelt und in der Betriebsanleitung Empfehlungen zu Verhaltens- und Qualifikationsanforderungen der Maschinenbediener gibt. Die Restrisiken, Warnhinweise auf vorhersehbare Fehlanwendungen sowie die evtl. benötigten persönlichen Schutzausrüstungen zur Vermeidung von Gefährdungen sind zu benennen. Die Betriebsanleitung muss in der Sprache des Verwendungslandes (deutsch) formuliert sein.

Mit der Konformitätserklärung und der Vergabe des CE-Kennzeichens dokumentiert der Hersteller die Einhaltung der grundlegenden Anforderungen der Richtlinie an die Maschine/Anlage.

Unvollständige Maschine

Die Maschinenrichtlinie 2006/42/EG führt neu den Begriff der "Unvollständigen Maschine" ein. Damit werden Maschinen definiert, die "für sich genommen keine bestimmte Funktion erfüllen können". Für unvollständige Maschinen ist gemäß Maschinenrichtlinie keine Konformitätserklärung, sondern eine sogenannte Einbauerklärung vorgesehen, die den Hinweis enthalten muss, "dass die unvollständige Maschine erst dann in Betrieb genommen werden darf, wenn... festgestellt wurde, dass die Maschine... den Bestimmungen dieser Richtlinie entspricht".

Maschinen, die für sich genommen ihre bestimmte Anwendung ausführen können und bei denen lediglich die erforderliche Schutzeinrichtung oder Sicherheitsbauteile fehlen, gelten nicht als unvollständige Maschinen. Eine funktionsfähige Maschine mit fehlenden Schutzeinrichtungen darf demzufolge nicht mit einer Einbauerklärung ausgeliefert werden.

Anforderungen an gebrauchte Maschinen und Anlagen

Das neue ProdSG erfasst auch Gebrauchtmaschinen (den Gebrauchtmaschinenhandel). Gebrauchtmaschinen müssen mindestens dem Stand der Technik zum Zeitpunkt ihres Inverkehrbringens entsprechen.

Gebrauchtmaschinen müssen des Weiteren dem Anhang I der Betriebssicherheitsverordnung entsprechen und geeignet sein, den Sicherheits- und Gesundheitsschutz der Beschäftigten zu gewährleisten. Die Pflicht zur Umsetzung der Forderungen der Betriebssicherheitsverordnung richtet sich an den Maschinenbetreiber (Unternehmer).

Maschinen für den Eigengebrauch

Wird eine Maschine vom Betreiber für den Eigengebrauch hergestellt und erstmals in Betrieb genommen, fällt diese Maschine in den Anwendungsbereich der Maschinenrichtlinie, da dies einem Inverkehrbringen gleich gestellt wird. Der Betreiber wird damit zum Hersteller und hat das CE-Konformitätsverfahren wie für eine neue Maschine durchzuführen.

Wesentliche Veränderung von Maschinen

In Unternehmen kommt es häufig vor, dass Maschinen an eigene spezielle Anforderungen der Fertigung angepasst werden müssen. Einige Betreiber konstruieren sogar einen Teil ihrer Maschinen selbst, entwickeln oder verändern die Steuerungen usw. Manchmal werden alte Maschinen auch komplett umgebaut. In diesen Fällen ist zu überprüfen, ob eine wesentliche Veränderung der Maschine vorliegt.

Die "Wesentliche Veränderung" von Produkten ist im ProdSG geregelt. Dabei ist dieser Begriff jedoch nicht näher definiert und muss ausgelegt werden. Eine Erläuterung des Inhalts erfolgte im Interpretationspapier des BMA und der Länder zum Thema "Wesentliche Veränderung von Maschinen" (Bekanntmachung des BMA vom 7. September 2000 - 111c 3-39607-3 - [Bundesarbeitsblatt 11/2000 S. 35]).

Bei jeder Veränderung, z.B.:

ist für diese Maschine eine Gefahren- und Risikoanalyse durchzuführen.

Ziel der Analyse ist die Feststellung, ob sich durch die Veränderung neue Gefährdungen ergeben haben oder ob sich ein bereits vorhandenes Risiko erhöht hat. Ist das nicht der Fall, liegt keine wesentliche Veränderung vor.

Führt diese Betrachtung zu dem Ergebnis, dass sich neue Gefährdungen ergeben haben oder sich ein bereits vorhandenes Risiko erhöht hat, ist das CE-Konformitätsverfahren durchzuführen.

Verkettete Maschinen und Anlagen *

Gemäß Maschinenrichtlinie gilt als Maschine auch eine "Gesamtheit von Maschinen, die, damit sie zusammenwirken, so angeordnet sind und betätigt werden, dass sie als Gesamtheit funktionieren."

Komplexe Anlagen bilden ein zusammengehörendes Ganzes. Zu ihnen zählen u. a.:

Wer erstmals Maschinen verkettet oder zu einer komplexen Anlage zusammenbaut, wird wie ein Hersteller im Sinne der Maschinenrichtlinie tätig. Hersteller ist derjenige, der die Verantwortung für den Entwurf und den Bau der Anlage hat. Er trägt damit auch die Verantwortung für die Konformität der verketteten Anlage und muss das Konformitätsbewertungsverfahren nach Maschinenrichtlinie durchführen und das CE-Zeichen anbringen.

Diese Anforderungen gelten auch für Betreiber, die Gesamtanlagen für den Eigengebrauch herstellen. Dabei kann die Gesamtmaschine

bestehen.

Für die Bereitstellung von Arbeitsmitteln und deren Benutzung ist außerdem die "Verordnung über Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Bereitstellung von Arbeitsmitteln und deren Benutzung bei der Arbeit, über Sicherheit beim Betrieb überwachungsbedürftiger Anlagen und über die Organisation des betrieblichen Arbeitsschutzes" (Betriebssicherheitsverordnung) zu beachten.

Planung

Die Hauptfunktionen der Seitenwarenbearbeitung sind, waldkantige Bretter

Der Werkstücktransport ist mechanisiert. Unter dem Begriff "Kappen" versteht man das Abschneiden der Spitzen und das Herausschneiden fehlerhafter Stellen der Seitenbretter. In Kleinbetrieben erfolgt dies meist auf der Untertisch-Kappkreissäge.

Bei höherem Durchsatz werden Durchlaufkappanlagen eingesetzt, denen i. d. R. eine automatisch arbeitende Besäumkreissäge nachgeschaltet ist.

In Großanlagen werden Trimmersägen mit einzeln gesteuerten Kreissägeblättern eingesetzt.

Das Besäumen der Schnittware erfolgt in Kleinbetrieben mit manuell bedienten Doppel-Besäumkreissägemaschinen.

Bei höherem Durchsatz werden automatisch arbeitende Besäumkreissägemaschinen mit vorgeschalteter optoelektronischer Vermessung eingesetzt.

In Großanlagen (Profilierlinien) erfolgt das Kappen und Besäumen bereits in der Anlage (siehe BGI 730-2 Profilzerspanerwerke).

Mit zunehmender Mechanisierung der Arbeitsabläufe wird die Einzelgefahrstellensicherung (z.B. Blechverdeckung) durch eine Gefahrbereichssicherung (z.B. Umzäunung) ersetzt, die erfahrungsgemäß ein höheres Sicherheitsniveau gewährleistet. Hierbei sind sichere Zugänge (Treppen, Laufstege, Überstiege) für Störungsbeseitigungen und Rüst- und Instandhaltungsarbeiten zu schaffen.

Für die Störungsbeseitigung, Fehlererkennung, Wartung und Instandhaltung sind organisatorische Regelungen. zu treffen.

Folgende Grundprinzipien sollten schon bei der Planung mit dem Hersteller besprochen und vereinbart werden:

Bei vorhandenen Anlagen, an denen risikobehaftete Arbeitsweisen beim Einrichten, Warten oder Entstören erkennbar werden, ist zu prüfen, ob durch Verbesserungen anhand untenstehender Liste eine höhere Sicherheit erreicht werden kann.

Es wird dringend empfohlen, sich schon bei der Planung und vor Vertragsabschluss beraten zu lassen, z.B. durch Mitarbeiter des Sachgebiets Holzbe- und -verarbeitung des Fachbereichs Holz und Metall der BGHM.

Dies gilt insbesondere:

  • bei der Planung und Beschaffung von Neuanlagen
  • für den Bau von Maschinen und Anlagen für den Eigengebrauch
  • bei wesentlichen Veränderungen von Maschinen und Anlagen

Unter Berücksichtigung der Leistungsdaten der Maschine bzw. Anlage sollte die Einhaltung der sicherheitstechnischen Vorgaben gemeinsam mit dem Hersteller und z.B. einem Mitarbeiter des Sachgebietes Holzbe- und -verarbeitung des Fachbereiches Holz und Metall nach Inbetriebnahme überprüft werden.


Handbeschickte Kapp- und Besäumanlage

Bild 1: Layout - Beispiel einer handbeschickten Kapp- und Besäumanlage

Fertigungsablauf

Die Schnittleistung der Kappsägemaschine muss auf die im Arbeitsfluss vorgeschaltete Maschine (z.B. Gatter) abgestimmt sein. Andernfalls kann sich vor der Kappsägemaschine ein Materialrückstau von Seitenware bilden.

Zum Entfernen der gekappten Brettabschnitte aus dem Schneidbereich haben sich in der Praxis sogenannte Flipper (z.B. manuell ausgelöste Auswerfer, nach unten weg schwenkbare Rollen) bewährt.

Sicherheitstechnisches Grundkonzept

Einzelgefahrstellensicherung an Querförderer, Untertischkappkreissägemaschine, Flipper und Mehrblattkreissägemaschine.

Lärmeinwirkung

Lärmemissionswerte von Einzelmaschinen sind derzeit nicht verfügbar. Deshalb wurden für typische Tätigkeiten in Sägewerken personenbezogene Messwerte erhoben:

Handbeschickte Kapp- und Besäumanlage - Einzelmaschinen

Untertischkappkreissägemaschine

Risiko
Gefährdungsstufe II.

Es besteht ein erhebliches Verletzungsrisiko durch Schneiden am Kreissägeblatt.

Beschaffenheit

Schaltmatten, Zweihandschaltung oder Schutzgitter zur Sicherung des Schneidbereiches.

Betrieb

Hinweise zur Sicherheit bei der Störungsbeseitigung sowie bei Reinigungs-, Rüst- und Instandhaltungsarbeiten in der Betriebsanleitung des Herstellers beachten.

Schutzhandschuhe als Schutz vor Spreißeln tragen.

Stand der Entsorgungstechnik

Abschnitte möglichst mechanisiert abführen (z.B. durch Transportrolle und/ oder Flipper).

Bild 2: Sicherung des Schneidbereiches des Sägeblattes durch Schaltmatten nach EN 1870-10

1. Werkstück
2. Fördereinrichtung
3. Sägeblatt
4. Maschine
5. Schaltmatte
6. Teile, die den Zugriff zum Sägeblatt verhindern, z.B. Tischverlängerungen, Rollentische, feststehende trennende Schutzeinrichtungen

Bild 3: Untertischkappkreissägemaschinen mit Sicherung durch Schalt matten nach EN 1870-10

Hinweis: Kann aus Platzgründen die Schaltmatte nicht so bemessen werden, dass allseits ein Abstand von mindestens 1,3 m zur Schneidebene eingehalten wird, sind zusätzlich trennende Schutzeinrichtungen anzubringen.

  1. Querförderer
  2. Untertischkreissägemaschinen mit Stehverhinderer am Übergang zu den Schaltmatten
  3. Schaltmatten
  4. Feste trennende Schutzeinrichtung als Zutrittssicherung, weil die Schaltmatte nicht die erforderliche Abmessung von mindestens 1300 mm an allen Seiten hat
  5. Mehrblattkreissägemaschine (Doppelsäumer)

Bild 4: Untertischkappkreissägemaschine mit Schutzgitter nach EN 1870-10

1. Untertischkappkreissägemaschine
2. Sicherung des Schneidbereiches durch feststehende trennende Schutzeinrichtung

Handbeschickte Mehrblattkreissägemaschine (Besäumsäge)

Risiko
Gefährdungsstufe I.

Es besteht ein hohes Verletzungsrisiko durch:

Beschaffenheit

Rückschlag- und Splitterfangeinrichtungen müssen leichtgängig und scharkantig sein. Abstände zwischen den Greifern kleiner als 5 mm.

Geschlossenes Maschinengehäuse (Kapselung).

Elektrische Verriegelung und Zuhaltung der Werkzeugverkleidungen bis zum Werkzeugstillstand.

Beim Schneiden im Gleichlauf Fangeinrichtungen auf der Auslaufseite.

Betrieb

Rückschlag- und Splitterfangeinrichtungen wöchentlich auf Leichtgängigkeit und Scharkantigkeit prüfen.

Als Schutz gegen rückschlagende Werkstücke Lederschürzen tragen.

Beim Sägeblattwechsel schnittfeste Handschuhe benutzen.

Bild 5: Einschubseite einer handbeschickten Mehrblattkreissägemaschine mit Walzenvorschub

1. Rückschlag- und Splitterfangeinrichtungen
2. Sicherung gegen Zugriff zu den Sägeblättern durch ein geschlossenes Maschinengehäuse

Hinweise zur Sicherheit bei der Störungsbeseitigung sowie bei Reinigungs-, Rüst- und Instandhaltungsarbeiten in der Betriebsanleitung des Herstellers beachten.

Ergänzend dazu Unterweisungsblatt "Sicheres Arbeiten in Gattersägewerken" zur sicherheitstechnischen Information der Mitarbeiten benutzen (siehe Anhang 2).

Stand der Entsorgungstechnik

Erfassung und Absaugung der Späne über und unter dem Sägetisch.

Spreißelabscheider

Risiko
Gefährdungsstufe I.

Es besteht ein hohes Verletzungsrisiko durch:

Beschaffenheit

Betrieb

Hinweise zur Sicherheit bei der Störungsbeseitigung sowie bei Reinigungs-, Rüst- und Instandhaltungsarbeiten in der Betriebsanleitung des Herstellers beachten.

Stand der Entsorgungstechnik

Entsorgung durch trichterförmige Verblechung und Stetigförderer.

Bild 6: Ausschubseite einer handbeschickten Mehrblattkreissägemaschine mit Spreißelabscheider

1. Ausgekleideter Ausschubbereich
2. Spaltkeile am Spreißelabscheider

Bild 7: Vermeidung der Einzugsgefahr an übereinander angeordneten Spiralrollen zum Abziehen der Spreißel durch gegenläufige Drehrichtung

1. Spiralrollen mit gegenläufiger Drehrichtung
2. Auskleidung des Rollenganges

Halbautomatische Kapp- und Besäumlinie

Bild 8: Layout - Beispiel einer halbautomatischen Kapp- und Besäumlinie

Fertigungsablauf

Bei diesen Anlagen ist an der Durchlaufkappung ein ständiger Arbeitsplatz zum Manipulieren der Werkstücke notwendig.

Sicherheitstechnisches Grundkonzept

Gefahrbereichssicherung des Vereinzelners unterhalb der Förderebene: Umzäunung mit elektrisch verriegelter Zugangstür.

Gefahrstellen der unteren Umlenkung des Vereinzelners, die von oberhalb der Förderebene erreicht werden können, müssen entweder durch eine Einzelgefahrstellensicherung oder durch eine Gefahrbereichssicherung oberhalb der Förderebene gesichert werden.

Einzelgefahrstellensicherung im Arbeitsbereich der Durchlaufkappung (Bereich zwischen oberer Umlenkung des Vereinzelners und Messportal).

Gefahrbereichssicherung des Messportales einschließlich der Einzugs- und Zentriereinrichtung, der Besäumsäge und des Spreißelabscheiders.

Um die Verfügbarkeit der Anlage nicht unnötig einzuschränken, sind sichere Zugangsmöglichkeiten und Standplätze innerhalb der Anlage einzurichten.

An der Mehrblattkreissägemaschine sind fangende Schutzeinrichtungen im Ein- und/oder Ausschubbereich der Säge erforderlich.

Lärmeinwirkung

Lärmemissionswerte von Einzelmaschinen sind derzeit nicht verfügbar. Deshalb wurden für typische Tätigkeiten an halbautomatischen Kapp- und Besäumanlagen personenbezogene Messwerte erhoben:

Halbautomatische Kapp- und Besäumlinie - Einzelmaschinen

Vereinzelner

Risiko
Gefährdungsstufe I.

Es besteht ein hohes Verletzungsrisiko durch:

Beschaffenheit

Gefahrbereichssicherung unterhalb der Förderebene: Umzäunung mit elektrisch verriegelter Zugangstür.

Gefahrstellen der unteren Umlenkung, die von oberhalb der Förderebene erreicht werden können, müssen entweder durch eine Einzelgefahrstellensicherung oder durch eine Gefahrbereichssicherung oberhalb der Förderebene gesichert werden.

Einzelgefahrstellensicherung im Bereich der oberen Umlenkung.

Sichere Zugänge (Treppen, Laufstege, Überstiege) für Störungsbeseitigungen und Instandhaltungsarbeiten schaffen.

Betrieb

Hinweise zur Sicherheit bei der Störungsbeseitigung sowie bei Reinigungs-, Rüst- und Instandhaltungsarbeiten in der Betriebsanleitung des Herstellers beachten.

Bild 9: Gefahrbereichssicherung eines Vereinzelners unterhalb der Förderebene

1. Blechwand (anstelle einer Umzäunung)
2. Elektrisch verriegelte Zugangstür (im Bild geöffnet)
3. Förderketten und Mitnehmer des Vereinzelners

Durchlaufkappung

Risiko
Gefährdungsstufe II.

Es besteht ein erhebliches Verletzungsrisiko durch:

Beschaffenheit

Kettenauflaufstellen der Querförderer durch Verkleidungen oder Auskleidungen sichern.

Die Betätigung der Abwurfklappe darf nur mit einem Schalter ohne Selbsthaltung (Tippschalter) erfolgen.

Erfolgt die Abwärtsbewegung der Abwurfklappe unmittelbar nach Loslassen des Tippschalters, muss der Abstand zwischen Tippschalter und Gefahrstelle so groß sein, dass ein Hineinbeugen in die Gefahrstelle während der Abwärtsbewegung der Abwurfklappe nicht möglich ist.

Quetsch- und Scherstellen für die Hand müssen durch Einhalten eines Sicherheitsabstandes von mindestens 100 mm zwischen Abwurfklappe und festen Anlagenteilen vermieden werden.

Vorderes Sägeblatt durch selbstabsenkende Schutzhaube mit Abweiser oder Schaltleiste gegen unbeabsichtigten seitlichen Zugriff in das Sägeblatt sichern.

Bild 10: Durchlaufkappanlage

1. Abwurfklappe vor der Durchlaufkappung mit Sicherheitsabstand für die Hand zu festen Anlagenteilen von mindestens 100 mm

Bild 11: Durchlaufkappanlage

1. Selbstabsenkende Schutzhaube mit Abweiser

Für Störungsbeseitigungen, Rüst- und Instandhaltungsarbeiten die Förderebene soweit als möglich auskleiden.

Bodenöffnungen im Arbeitsbereich des Bedieners (z.B. zur Entsorgung für Schwarten) sichern.

Betrieb

Hinweise zur Sicherheit bei der Störungsbeseitigung sowie bei Reinigungs-, Rüst- und Instandhaltungsarbeiten in der Betriebsanleitung des Herstellers beachten.

Beim Sägeblattwechsel schnittfeste Handschuhe benutzen.

Enganliegende Kleidung tragen, um ein Hängenbleiben an den Mitnehmern des Querförderers zur Kappsäge zu vermeiden.

Hilfsmittel zum Entfernen von Abfallstücken aus dem Bereich der Sägeblätter verwenden.

Zum Aufsteigen auf die Förderebene Aufstiegshilfen benutzen.

Stand der Entsorgungstechnik

Entsorgung unter der Kappsäge durch trichterförmige Verblechung und Vibrorinne oder Förderband.

Bild 12: Durchlaufkappanlage

1. Schaltleiste vor dem vorderen Sägeblatt
2. Überhöhte Fußleisten als Absturzsicherung für Abwurfschacht
3. Auskleidung der Förderebene

Bild 13: Kapp- und Einzugstisch vor Mehrblattkreissägemaschine (Doppelsäumer)

1. Umzäunung
2. Sicherheitslichtschranken auf der Bedienseite der Kappsäge
3. Schaltleiste vor dem vorderem Sägeblatt
4. Ausgekleidete Förderebene

Bild 14: Auskleidungen innerhalb der Förderebene des Querförderers zur Kappanlage als begehbare Fläche zur Störungsbeseitigung sowie zu Rüst- und Instandhaltungsarbeiten

Bild 15: Abwurföffnung für Reststücke aus der Durchlaufkappanlage

1. Absturzsicherung

Anlagenbereich - Vermessung, Einzugs- und Zentriereinrichtung und Mehrblattkreissägemaschine (Besäumsäge)

Risiko
Gefährdungsstufe I.

Es besteht ein hohes Verletzungsrisiko durch:

Beschaffenheit

Bearbeitung im Gegenlauf ohne Rückschlagsicherung:

Gefahrbereichssicherung für Vermessung, Einzugs- und Zentrierwerk: Umzäunung mit elektrisch verriegelten Zugangstüren und Zuhaltung.

Die Freigabe der Zuhaltung darf erst dann erfolgen, wenn zuvor sämtliche gefahrbringenden Bewegungen innerhalb der Umzäunung (z.B. Fördereinrichtungen, Kreissägeblätter) zum Stillstand gekommen sind.

Verkleidung der Mehrblattkreissägemaschine. Bewegliche Klappen in der Verkleidung müssen elektrisch verriegelt und mit einer Zuhaltung ausgerüstet sein.

Gebremste Werkzeugaggregate für geringe Zuhaltungszeiten.


Prallwand zum Auffangen herausgeschleuderter Werkstücke oder Werkstückteile.

Bild 16: Halbautomatische Kapp- und Besäumanlage, Bearbeitung im Gegenlauf ohne Rückschlagsicherung

1. Kapp-Querförderer mit Durchlaufkappsäge
2. Vermessung
3. Prallwand
4. Umzäunung mit elektrisch verriegelter Zugangstür mit Zuhaltung zum Zuführbereich der Besäumsäge (Rückschlaggefahr)

Standflächen (z.B. klappbare Roste) für den Werkzeugwechsel vorsehen.

Bearbeitung im Gegenlauf mit Rückschlagsicherung:

Gefahrbereichssicherung für Vermessung, Einzugs- und Zentrierwerk: Umzäunung mit elektrisch verriegelten Zugangstüren oder Sicherheitslichtschranken.

Beim Öffnen der Zugangstüren der Umzäunung bzw. beim Auslösen der Sicherheitslichtschranken ist ein Abschalten der Sägewelle nicht erforderlich.

Verkleidung der Mehrblattkreissägemaschine. Bewegliche Klappen in der Verkleidung müssen elektrisch verriegelt und mit einer Zuhaltung ausgerüstet sein.

Gebremste Werkzeugaggregate für geringe Zuhaltungszeiten.

Die Rückschlag- und Splitterfangeinrichtungen müssen leichtgängig, die Rückschlageinrichtungen müssen zusätzlich scharfkantig sein.

Standflächen (z.B. klappbare Roste) für den Werkzeugwechsel vorsehen.

Bearbeitung im Gleichlauf:

Gefahrbereichssicherung für Vermessung, Einzugs- und Zentrierwerk: Umzäunung mit elektrisch verriegelten Zugangstüren oder Sicherheitslichtschranken.

Beim Öffnen der Zugangstüren der Umzäunung bzw. beim Auslösen der Sicherheitslichtschranken ist ein Abschalten der Sägewelle nicht erforderlich, es sei denn, die Sägeblätter können durch die Zuführöffnung der Besäumsäge erreicht werden.

Verkleidung der Mehrblattkreissägemaschine. Bewegliche Klappen in der Verkleidung müssen elektrisch verriegelt und mit einer Zuhaltung ausgerüstet sein.

Gebremste Werkzeugaggregate für geringe Zuhaltungszeiten.

Ausschubbereich tunnelförmig ausführen (Leit- und Fangeinrichtungen, Prallwand) zum Auffangen herausgeschleuderter Werkstücke.

Standflächen (z.B. klappbare Roste) für den Werkzeugwechsel vorsehen.

Betrieb

Hinweise zur Sicherheit bei der Störungsbeseitigung sowie bei Reinigungs-, Rüst- und Instandhaltungsarbeiten in der Betriebsanleitung des Herstellers beachten.

Rückschlag- und Splitterfangeinrichtungen wöchentlich auf Leichtgängigkeit und Scharfkantigkeit prüfen.

Beim Sägeblattwechsel schnittfeste Handschuhe benutzen.

Stand der Lärmminderungstechnik

Geschlossenes Maschinengehäuse (Kapselung).

Stand der Entsorgungstechnik

Entsorgung durch trichterförmige Verblechung und Stetigförderer.

Bild 17: Anlagenbereich Durchlautkappung und Einzugs- und Zentriereinrichtung zur Besäumung

1. Schiebetür mit elektrischer Verriegelung und Zuhaltung zur Sicherung des Einzugsbereiches der Mehrblattkreissägemaschine

Bild 18: Greiferrückschlagsicherung an einer Mehrblattkreissägemaschine mit Bearbeitung im Gegenlauf

Bild 19: Mehrblattkreissägemaschine mit Bearbeitung im Gleichlauf

1. Ausschusskanal mit Leit- und Fangeinrichtungen
2. Umzäunung
3. Elektrisch verriegelte Zugangstüren mit Zuhaltung

Spreißelabscheider

Risiko
Gefährdungsstufe I.

Es besteht ein hohes Verletzungsrisiko durch:

Beschaffenheit

Bei Bearbeitung im Gleichlauf:

Tunnelförmige Schutzeinrichtung nach der Mehrblattkreissägemaschine (Doppelsäumer), die zugleich die Gefahrstellen des Spreißelabscheiders sichert, mit beweglichen, elektrisch verriegelten Schutzeinrichtungen (Klappen oder Zugangstüren) mit Zuhaltung bis zum Stillstand der Sägewellen (siehe Bild 19).
oder
Gefahrbereichsicherung: Umzäunung mit elektrisch verriegelter Zugangstür mit Zuhaltung bis zum Stillstand der Sägewellen sowie Leit- und Fangeinrichtungen und Prallwand gegen herausgeschleuderte Werkstücke.

Bei Bearbeitung im Gegenlauf:

Umzäunung mit elektrisch verriegelter Zugangstür, insbesondere bei hohen Vorschubgeschwindigkeiten
oder
Einzelgefahrstellensicherung (Auskleidung des gesamten Rollenganges, Füllstücke für Kettenauflaufstellen, Verdeckung des Antriebes der Spaltkeilverstellung unterhalb des Rollenganges) oder seitliche Schutzgitter bzw. tunnelartige Verdeckung und

Sicherung der Einzugstellen von übereinander angeordneten Spiralrollen (Auskleidung oder Einsatz von auseinander laufenden Spiralrollen, siehe Bild 7) bzw. der Einzugstelle zwischen Spiralrolle und Anschlag (Auskleidung) und

Sicherung der Andruckrolle am Ende des Spreißelabscheiders, z.B. durch seitliche Schutzgitter.

Betrieb

Hinweise zur Sicherheit bei der Störungsbeseitigung sowie bei Reinigungs-, Rüst- und Instandhaltungsarbeiten in der Betriebsanleitung des Herstellers beachten.

Ist ein Spreißelabscheider mit Spiral rollen durch Auskleidungen gesichert, besteht ein Restrisiko, zwischen Spiralrollen und Auskleidungen eingezogen zu werden. Deshalb darf in diesem Bereich bei laufender Anlage nicht mit Handschuhen gearbeitet werden.

Stand der Entsorgungstechnik

Entsorgung durch trichterförmige Verblechung und Stetigförderer.

Vollautomatische Kapp- und Besäumlinie

Bild 20: Layout-Beispiel einer automatischen Kapp- und Besäumlinie

Fertigungsablauf

Im Vergleich zu halbautomatischen Kapp- und Besäumlinien (siehe vorigen Abschnitt) erfolgt die Manipulation der Bretter und die Ansteuerung der Kappsägen rechnergesteuert. Die erforderlichen Daten dafür werden von der Bretterbeurteilung bzw. Vermessung zur Verfügung gestellt.

Lärmeinwirkung

Lärmemissionswerte von Einzelmaschinen sind derzeit nicht verfügbar. Deshalb wurden für typische Tätigkeiten an vollautomatischen Kapp- und Besäumlinien personenbezogene Messwerte erhoben:

Sicherheitstechnisches Grundkonzept

Umzäunte Gefahrbereiche, teilweise in Kombination mit Sicherheitslichtschranken. Der Zutritt in die Gefahrbereiche ist nur durch elektrisch verriegelte Zugänge zulässig. Zuhaltungen sind erforderlich, wenn die gebremsten Werkzeugaggregate eine Auslaufzeit von mehr 10 s haben.

Je nach der Bauart der Mehrblattkreissägemaschine sind Leit- und Fangeinrichtungen im Ein- und Ausschubbereich der Säge erforderlich, um das Verletzungsrisiko durch herausgeschleuderte Werkstücke zu vermeiden.

Um die Verfügbarkeit der Anlage nicht unnötig einzuschränken, sollte der gesamte Anlagenbereich in mehrere Gefahr- und Abschaltbereiche unterteilt werden. Dadurch wird beim Betreten eines einzelnen Gefahrbereiches nicht die gesamte Anlage abgeschaltet. Darüber hinaus müssen schnelle Zugangsmöglichkeiten und sichere Standplätze in den Anlagen zur Störungsbeseitigung sowie für Rüst- und Instandhaltungsarbeiten geschaffen werden.

Arbeitsabläufe

Bild 21: Arbeitsabläufe bei der automatischen Kapp- und Besäumlinie

Vollautomatische Kapp- und Besäumlinie - Einzelmaschinen

Vereinzelner

Risiko
Gefährdungsstufe I.

Es besteht ein hohes Verletzungsrisiko durch:

Beschaffenheit

Gefahrbereichssicherung: Umzäunung unterhalb und oberhalb der Förderebene einschließlich des oberen Umlenkbereiches mit elektrisch verriegelten Zugangstüren.

Sichere Zugänge (Treppen, Laufstege, Überstiege) für Störungsbeseitigungen und Instandhaltungsarbeiten schaffen.

Betrieb

Hinweise zur Sicherheit bei der Störungsbeseitigung sowie bei Reinigungs-, Rüst- und Instandhaltungsarbeiten in der Betriebsanleitung des Herstellers beachten.

Bild 22: Sicherung eines Vereinzelners oberhalb der Förderebene

1. Sicherheitslichtschranken am Einlauf zur Vereinzelung der Besäumanlage
2. Umzäunung

Anlagenbereich - Querförderung, Brettwender, Ausschussklappe und Ausrichtrollengang

Risiko
Gefährdungsstufe I.

Es besteht ein hohes Verletzungsrisiko durch:

Beschaffenheit

Gefahrbereichssicherung: Umzäunung mit elektrisch verriegelten Zugangstüren; ggf. in Kombination mit Sicherheitslichtschranken.

Sichere Zugänge (Treppen, Laufstege, Überstiege) für Störungsbeseitigungen und Instandhaltungsarbeiten schaffen.

Betrieb

Hinweise zur Sicherheit bei der Störungsbeseitigung sowie bei Reinigungs-, Rüst- und Instandhaltungsarbeiten in der Betriebsanleitung des Herstellers beachten.

Stand der Entsorgungstechnik

Entsorgung unter der Ausschussklappe durch trichterförmige Verblechung und Stetigförderer.

Bild 23: Querförderung, Brettwender, Ausschussklappe, Ausrichtrollengang

1. Elektrisch verriegelte Kabinentür (hier: Schiebetür)
2. Absturzsicherung vor dem Vereinzelner (hier: gespanntes Drahtseil)

Bild 24: Querförderung, Brettwender, Ausschussklappe, Ausrichtrollengang

1. Sicherheitslichtschranken als Zugangssicherung

Anlagenbereich Vermessung, Kappsägen, Einzugs- und Zentrierwerk und Mehrblattkreissägemaschine (Besäumsäge)

Risiko
Gefährdungsstufe: I.

Es besteht ein hohes Verletzungsrisiko durch:

Beschaffenheit

Bearbeitung im Gegenlauf ohne Rückschlagsicherung:

Gefahrbereichssicherung für Vermessung, Kappsäge, Einzugs- und Zentrierwerk: Umzäunung mit elektrisch verriegelten Zugangstüren mit Zuhaltung.

Die Freigabe der Zuhaltung darf erst dann erfolgen, wenn zuvor sämtliche gefahrbringenden Bewegungen innerhalb der Umzäunung (z.B. Fördereinrichtungen, Werkzeuge von Kapp- und Besäumsäge) zum Stillstand gekommen sind.

Verkleidung der Mehrblattkreissägemaschine. Bewegliche Klappen in der Verkleidung müssen elektrisch verriegelt und mit einer Zuhaltung ausgerüstet sein.

Gebremste Werkzeugaggregate für geringe Zuhaltungszeiten.


Prallwand zum Auffangen herausgeschleuderter Werkstücke oder Werkstückteile.

Bild 25: Anlagenbereich Vermessung, Trimmer-Kappsägen, Einzugs- und Zentrierwerk, Besäumsäge und tunnelförmiger Ausschubbereich mit Leit- und Fangeinrichtungen (siehe auch Bild 26)

1. Vermessung
2. Trimmer-Kappsägen
3. Einzugs- und Zentrierwerk
4. Besäumsäge mit Gleichlaufwelle
5.Umzäunung mit elektrisch verriegelter Zugangstür
6. Tunnelförmiger Ausschubbereich mit Leit- und Fangeinrichtungen

Standflächen (z.B. klappbare Roste) für den Werkzeugwechsel vorsehen

Bearbeitung im Gegenlauf mit Rückschlagsicherung:

Gefahrbereichssicherung für Vermessung, Kappsäge, Einzugs- und Zentrierwerk: Umzäunung mit elektrisch verriegelten Zugangstüren. Bei Auslaufzeiten der Kappsägeblätter von weniger als 10 s sind auch Sicherheitslichtschranken zulässig.

Beim Öffnen der Zugangstüren der Umzäunung bzw. beim Auslösen der Sicherheitslichtschranken ist ein Abschalten der Sägewelle nicht erforderlich.

Verkleidung der Mehrblattkreissägemaschine. Bewegliche Klappen in der Verkleidung müssen elektrisch verriegelt und mit einer Zuhaltung ausgerüstet sein.

Gebremste Werkzeugaggregate für geringe Zuhaltungszeiten.

Die Rückschlag- und Splitterfangeinrichtungen müssen leichtgängig, die Rückschlageinrichtungen müssen zusätzlich scharfkantig sein.

Standflächen (z.B. klappbare Roste) für den Werkzeugwechsel vorsehen.

Bearbeitung im Gleichlauf:

Gefahrbereichssicherung für Vermessung, Einzugs- und Zentrierwerk: Umzäunung mit elektrisch verriegelten Zugangstüren. Bei Auslaufzeiten der Kappsägeblätter von weniger als 10 s sind auch Sicherheitslichtschranken zulässig.

Beim Öffnen der Zugangstüren der Umzäunung bzw. beim Auslösen

der Sicherheitslichtschranken ist ein Abschalten der Sägewelle nicht erforderlich, es sei denn, die Sägeblätter können durch die Zuführöffnung der Besäumsäge erreicht werden.

Verkleidung der Mehrblattkreissägemaschine. Bewegliche Klappen in der Verkleidung müssen elektrisch verriegelt und mit einer Zuhaltung ausgerüstet sein.

Gebremste Werkzeugaggregate für geringe Zuhaltungszeiten.

Ausschubbereich tunnelförmig ausführen (Leit- und Fangeinrichtungen, Prallwand) zum Auffangen herausgeschleuderter Werkstücke.

Standflächen (z.B. klappbare Roste) für den Werkzeugwechsel vorsehen.

Betrieb

Hinweise zur Sicherheit bei der Störungsbeseitigung sowie bei Reinigungs-, Rüst- und Instandhaltungsarbeiten in der Betriebsanleitung des Herstellers beachten.

Rückschlag- und Splitterfangeinrichtungen wöchentlich auf Leichtgängigkeit und Scharfkantigkeit prüfen.

Beim Sägeblattwechsel schnittfeste Handschuhe benutzen.

Stand der Entsorgungstechnik

Entsorgung durch trichterförmige Verblechung und Stetigförderer.

Bild 26: Anlagenbereich Vermessung, Trimmer-Kappsägen, Einzugs- und Zentrierwerk, Besäumsäge und tunnelförmiger Ausschubbereich mit Leit- und Fangeinrichtungen

1. Vermessung
2. Trimmer-Kappsägen
3. Einzugs- und Zentrierwerk
4. Besäumsäge mit Gleichlaufwelle
5. Umzäunung mit elektrisch verriegelter Zugangstür
6. Tunnelförmiger Ausschubbereich mit Leit- und Fangeinrichtungen
7. Spaltkeile innerhalb des Spreißelabscheiders

Spreißelabscheider

Risiko
Gefährdungsstufe I.

Es besteht ein hohes Verletzungsrisiko durch:

Beschaffenheit

Bei Bearbeitung im Gleichlauf:

Tunnelförmige Schutzeinrichtung nach der Mehrblattkreissägemaschine (Doppelsäumer), die zugleich die Gefahrstellen des Spreißelabscheiders sichert, mit beweglichen, elektrisch verriegelten Schutzeinrichtungen (Klappen oder Zugangstüren) mit Zuhaltung bis zum Stillstand der Sägewellen (siehe Bild 19).
oder
Gefahrbereichsicherung: Umzäunung mit elektrisch verriegelter Zugangstür mit Zuhaltung bis zum Stillstand der Sägewellen sowie Leit- und Fangeinrichtungen und Prallwand gegen herausgeschleuderte Werkstücke.

Bei Bearbeitung im Gegenlauf:

Umzäunung mit elektrisch verriegelter Zugangstür, insbesondere bei hohen Vorschubgeschwindigkeiten
oder
Einzelgefahrstellensicherung (Auskleidung des gesamten Rollenganges, Füllstücke für Kettenauflaufstellen, Verdeckung des Antriebes der Spaltkeilverstellung unterhalb des Rollenganges) oder seitliche Schutzgitter bzw. tunnelartige Verdeckung und

Sicherung der Einzugstellen von übereinander angeordneten Spiralrollen (Auskleidung oder Einsatz von auseinander laufenden Spiralrollen, siehe Bild 7) bzw. der Einzugstelle zwischen Spiralrolle und Anschlag (Auskleidung) und

Sicherung der Andruckrolle am Ende des Spreißelabscheiders, z.B. durch seitliche Schutzgitter.

Betrieb

Hinweise zur Sicherheit bei der Störungsbeseitigung sowie bei Reinigungs-, Rüst- und Instandhaltungsarbeiten in der Betriebsanleitung des Herstellers beachten.

Ist ein Spreißelabscheider mit Spiralrollen durch Auskleidungen gesichert, besteht ein Restrisiko, zwischen Spiralrollen und Auskleidungen eingezogen zu werden. Deshalb darf in diesem Bereich bei laufender Anlage nicht mit Handschuhen gearbeitet werden.

Stand der Entsorgungstechnik

Entsorgung durch trichterförmige Verblechung und Stetigförderer.

Stetigförderer zwischen den Anlagenbereichen

Risiko
Gefährdungsstufe II.

Es besteht ein erhebliches Verletzungsrisiko durch:

Bild 27: Verkleidungen und Füllstücke an Kettenrädern Bild D 9 EN 619

Beschaffenheit

Sicherung der Einzelgefahrstellen des Förderers (z.B. Kettenauflaufstellen, Quetsch- und Scherstellen durch Mitnehmer).

Quetsch- und Scherstellen durch zwangsgeführte Werkstücke sichern durch Auskleidung der Förderebene, Umzäunungen oder durch unmittelbar am Förderer angebrachte wannenartige Schutzbleche.

Sicherung der Schnittstellen zu angrenzenden Gefahrbereichen z.B. durch:

NOT-AUS-Schalter nach EN 619 alle 20 m.

Wenn durch die Anordnung des Stetigförderers ein Risiko durch herausgeschleuderte Werkstücke oder Werkstückteile aus einer Mehrblattkreissägemaschine besteht, muss das Betreten des umzäunten Gefahrbereiches durch eine Zuhaltung an der Zugangstür so lange verhindert sein, bis die Kreissägenaggregate zum Stillstand gekommen sind.

Sichere Zugänge (Treppen, Laufstege, Überstiege) für Störungsbeseitigungen und Instandhaltungsarbeiten schaffen.

Betrieb

Hinweise zur Sicherheit bei der Störungsbeseitigung sowie bei Reinigungs-, Rüst- und Instandhaltungsarbeiten in der Betriebsanleitung des Herstellers beachten.

Bild 28: Füllstücke an Einzugstellen von z.B. Förderbändern Bild D 7 EN 619

Bild 29: Auskleidungen als Sicherung zwischen Werkstück und Rollenbahn Bild D 14 EN 619

Bild 30: Ausführungsbeispiel Stetigförderer für Seitenwarenabtransport, um den Zugang zum Gefahrbereich der Einschnittlinie zu verhindern

1. Trennung des Gefahrbereiches der Einschnittlinie von dem des Seitenwarenabtransportes durch Schutzgitter mit Durchlassöffnung gemäß EN 619 (max. 500 mm hoch)
2. Elektrisch verriegelte Zugangstür in den Gefahrbereich der Einschnittlinie
3. Ausgekleidete Förderebene

Bild 31: Ausführungsbeispiel Stetigförderer für Seitenware zwischen Einschnittlinie und Besäumanlage

1. Sicherheitslichtschranken an der Schnittstelle zum angrenzenden Anlagen-/Gefahrbereich der Vereinzelung der Besäumanlage
2. Ausgekleidete Förderebene

Bild 32: Ausführungsbeispiel Rollengang als Teil der Zugangssicherung zum Gefahrbereich einer Stapelanlage

1. Umzäunung
2. Rollengang Förderhöhe mindestens 1.000 mm
Hinweis: Kein Arbeitsplatz am Rollengang, deshalb keine Auskleidung des Rollenganges erforderlich
3. Untersteigsicherung

Bild 33: Ausführungsbeispiel einer abweisenden Baustahlmatte als Teil der Zugangssicherung zum Gefahrbereich einer Vereinzelung

1. Stehverhinderer mit Baustahlmatte gemäß EN 619

Wartungs-, Reparatur- und Entstörarbeiten

Risiko
Gefährdungsstufe I.

Es besteht ein hohes Verletzungsrisiko durch:

Sicherheitstechnisches Grundkonzept

Bereits in der Planungsphase ist ein Schutzkonzept zu erstellen, das den Anreiz zum Manipulieren der Schutzeinrichtungen (Zeitvorteile beim Umgehen von praxisuntauglichen Schutzeinrichtungen) vermeidet. Ansonsten werden erfahrungsgemäß aufgrund fehlender Einricht- und Entstörhilfen Umzäunungen überstiegen oder Verriegelungsschalter von Schutzeinrichtungen unwirksam gemacht.

Das Manipulieren von Schutzeinrichtungen kann z.B. durch einen Betriebsartenwahlschalter vermieden werden. In der Betriebsart "Hand" darf unter bestimmten Voraussetzungen bei geöffneter Schutztür die Anlage im Tippbetrieb gefahren werden (z.B. Betriebsart "Hand" bei der Doppelwellenkreissäge oder "Schmierschaltung" bei Stetigförderer ohne Zentralschmierung) - siehe Beschaffenheitsanforderungen.

Beschaffenheit der Anlage

Bezüglich der Gefahr durch herausgeschleuderte Werkstücke aus vor- oder nachgeschalteten Anlagenteilen siehe Beschaffenheitsanforderungen der jeweiligen Bauart der Mehrblattkreissägemaschine.

Abschmierarbeiten an eingeschalteten Stetigförderern

Zentralschmierung

Bei einer Zentralschmierung erübrigt sich das manuelle Eingreifen bei eingeschalteten Förderketten. Gleichzeitig wird ein Ausfall der Produktion vermieden.

Bild 34: Zentralschmierung am rücklaufenden Kettenstrang eines Vereinzelners

1. Zentralschmierung

Betriebsart "Schmierschaltung"

Die betriebliche Praxis zeigt, dass bei fehlender Zentralschmierung das Abschmieren von Förderketten nur bei laufender Kette sinnvoll ist. Hierfür ist nach den Erfahrungen der BGHM eine "Schmierschaltung" erforderlich.

In dieser Betriebsart können die Stetigförderer bei überbrückten Schutzeinrichtungen durch

gesteuert werden.

Bei Förderketten mit aufgesetzten Mitnehmern sollten zur Risikominimierung Sicherheitsabstände (in der Regel für den Fuß) eingehalten werden, um Quetsch- und Schergefahren zwischen den Mitnehmern und Auskleidungen der Förderebene oder anderen festen Teilen der Anlage zu vermeiden.

Für die Abschmierarbeiten müssen geeignete Zugänge und Standflächen vorhanden sein.

Schmiernippel

Schmiernippel sollten, soweit dies technisch möglich ist, außerhalb des gesicherten Gefahrbereiches angeordnet und nach Möglichkeit in Gruppen zusammengefasst sein.

Verriegelungsschaltungen

Ausführung von Verriegelungsschaltern

Es dürfen nur solche Verriegelungsschalter eingesetzt werden, die den in Sägewerken auftretenden Belastungen (Vibrationen, hohe Kräfte beim Öffnen oder Schließen von beweglichen Schutzeinrichtungen, Stöße durch herabfallende Werkstücke, Verschmutzung durch Späne) standhalten.

Bild 35: Elektrisch verriegelte Zugangstür

1. stabile Türverriegelung
2. Riegel kann nicht vom Gefahrbereich aus betätigt werden

Anforderungen an sicherheitstechnische Steuerungen

Die Norm DIN EN ISO 13849 "Sicherheit von Maschinen - Sicherheitsbezogene Teile von Steuerungen" macht Vorgaben für die Gestaltung von sicherheitsbezogenen Teilen von Steuerungen. Wichtiger Bestandteil ist die Einbeziehung wahrscheinlichkeitstheoretischer Ansätze zur sicherheitstechnischen Beurteilung und Auslegung von Steuerungen.

Entsprechend der Risikoanalyse des Herstellers wird ein erforderlicher Performance Level PL, für steuerungstechnische Sicherheitsfunktionen ausgewählt.

Ohne besondere Maßnahmen wird z.B. der Ausfall eines Verriegelungsschalters in einer einkanaligen Struktur (Kategorie 1) nicht erkannt, was dazu führen kann, dass die Anlage nicht abschaltet bzw. trotz geöffneter Schutzeinrichtung wieder eingeschaltet werden kann.

Damit eine Anlage trotzdem sicher abgeschaltet und dieser Ausfall erkannt wird, ist eine redundante Steuerungs-Architektur (Steuerungskategorie 3) erforderlich (siehe Beispielgrafik rechts), die mindestens den geforderten Performance Level PL, erreicht.

Bild 36: Nicht geschützte elektrische Verriegelung einer Zugangstür

1. Schalter nicht gegen eine Beschädigung durch herabfallende Werkstücke geschützt
2. Quittiertaste kann unzulässigerweise vom Gefahrbereich aus betätigt werden

Bild 37: Redundante Stellungsüberwachung beweglicher trennender Schutzeinrichtung in diversitärer Technologie (elektromechanisch und programmierbar elektronisch) - Bild aus BGIA-Report 2/2008 "Funktionale Sicherheit von Maschinensteuerungen - Anwendung der DIN EN ISO 13849"

Sicherheits-SPS


Partiell abschaltbare Anlagenbereiche (Aufteilung einer Gesamtanlage in mehrere Gefahrbereiche) erhöhen die Verfügbarkeit der Gesamtanlage, erfordern aber bei Einsatz konventioneller Steuerungstechnik einen hohen Verdrahtungsaufwand.

Nachträgliche Änderungen der Gefahrbereichsunterteilung sind zudem nur mit einem sehr hohen Aufwand möglich.

Einen neuen sicherheitstechnischen Ansatz bietet der Einsatz von fehlersicheren SPS (Speicherprogrammierbare Steuerungen). Entscheidender Vorteil dieser SPS-basierten Sicherheitstechnik ist die Möglichkeit, sowohl verfahrenstechnische wie auch sicherheitsrelevante Programme unbeeinträchtigt nebeneinander ausführen zu können.

Dadurch erübrigt sich die separate Sicherheitssteuerung samt Verdrahtung, wie sie beim Einsatz einer gewöhnlichen SPS notwendig ist.

Unerwarteter Maschinenanlauf bei Steuerung mit einem Schalter mit Selbsthaltung

Im Rahmen der Gefahrenanalyse wird gelegentlich der Start einer gefahrbringenden Bewegung durch einen Start-Schalter mit Selbsthaltung ohne weitere Sicherungsmaßnahmen akzeptiert, weil die Zeit zwischen Betätigen des Starttasters und dem Ende der gefahrbringenden Bewegung so kurz ist, dass die Gefahrstelle i.d.R. nicht erreicht werden kann.

Bei Maschinenbewegungen mit einer solchen Steuerung kann das Risiko eines unerwarteten Anlaufes bestehen. Ist z.B. der Endschalter, der die Endlage meldet, fehlerhaft belegt (z.B. durch ein Holzreststück), wird nach einem Startbefehl die gefahrbringende Bewegung nicht ausgeführt. Wird dann dieser Fehler an dem Endschalter ohne vorheriges Abschalten der Anlage beseitig, kommt es zu einem unerwarteten Maschinenanlauf.

Ein solches Risiko kann durch Verwendung eines Tippschalter anstelle eines Schalters mit Selbsthaltung verringert werden.

Lässt sich eine Tippschaltung nicht realisieren, und ist aufgrund der Gefahrenanalyse des Herstellers ein Schalter mit Selbsthaltung tolerierbar, muss die Steuerung mindestens so ausgelegt sein, dass eine Plausibilitätskontrolle des Signalwechsels an den Endschaltern erfolgt.

Wird dadurch eine fehlerhafte Belegung der Endschalter durch die Steuerung erkannt (z.B. beide Endschalter für Anfangs- und Endlage zur gleichen Zeit belegt), muss dies zu einem Programmstop führen.

Ein neuer Startbefehl nach der Störungsbeseitigung darf nur nach vorheriger Quittierung des Programmstopps möglich sein. Diese Minimallösung ist in Ausnahmesituationen denkbar, erfordert aber zwingend weitere Sicherungsmaßnahmen gemäß der Gefahrenanalyse des Herstellers.

Maßnahmen gegen Absturz

An erhöhten Arbeitsplätzen müssen Maßnahmen gegen Absturz getroffen werden, z.B. durch Geländer, Auskleidungen von Bodenöffnungen und Anlagenbereichen.

Um den Transport von Werkstücken nicht zu behindern, kann es erforderlich sein, auf Geländer teilweise oder sogar vollständig zu verzichten. In diesen Fällen muss die Absturzgefahr z.B. durch Vergrößerung der Standfläche, durch Fangnetze oder durch Holme als Warnung vor der Absturzkante verringert werden.

Für Instandhaltungs- und Entstörarbeiten sind sichere Zugänge und Standplätze einzurichten.

Darüber hinaus muss der Standplatz so ausgeführt sein, dass Werkzeuge, Schrauben usw. so abgelegt werden können, dass sie nicht versehentlich vom Standplatz herunter fallen.

Bild 38: Absturzsicherung an erhöhten Stapelbereichen

1. Netz als Absturzsicherung an der Stapelabnahmestelle
2. Holm über Stapelhöhe als "Warnung" vor der Absturzkante

Bild 39: Netz als Absturzsicherung an erhöhten Stapelbereichen

Reinigung

Über Öffnungen in den Maschinen kann Holzstaub austreten und sich auf dem Boden, auf Kabelkanälen, Maschinenteilen, Elektromotoren, Gehäusen von Maschinenlager absetzen. Um im Störungsfall (z.B. heiß laufendes Maschinenlager) die Entzündung der abgelagerten Holzstaubschicht zu vermeiden, ist eine mindestens wöchentliche Grundreinigung erforderlich. Weitere Hinweise siehe Angaben des Sachversicherers.

Maßnahmen gegen Brände bei Schweiß- und Trennschleifarbeiten

Arbeiten erst beginnen, wenn sie vom Unternehmer oder einem Brandschutzbeauftragten freigegeben sind.

Muster eines Erlaubnisscheins siehe Anhang 2 "Schweißerlaubnis".

Organisation

Grundsätzliche Vorgehensweise:

Zur Festlegung dieser Vorgehensweisen ist der Hersteller, die Sicherheitsfachkraft und ggf. der Mitarbeiter des Sachgebietes Holzbe- und -verarbeitung des Fachbereiches Holz und Metall der BGHM hinzuzuziehen. Die ermittelte Vorgehensweise ist in einer Betriebsanweisung festzuhalten.

Muster für eine Betriebsanweisung zum Einrichten, Warten und Instandsetzen, Entstören siehe Anhang 2 "Sicheres Arbeiten an Maschinen und verketteten Anlagen".


.

Vorschriften und RegelnAnhang 1


1. Gesetze, Verordnungen und Richtlinien


Produktsicherheitsgesetz (ProdSG)

Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV)

Maschinen-Richtlinie 2006/42/EG vom 17.05.2006

Niederspannungs-Richtlinie 2006/95/EG vom 12.12.2006

Richtlinie über die elektromagnetische Verträglichkeit EMV Richtlinie 2004/108/EG

2. Europäische Normen

EN ISO 4413Fluidtechnik - Allgemeine Regeln und sicherheitstechnische Anforderungen an Hydraulikanlagen und deren Bauteile
EN ISO 12100Sicherheit von Maschinen - Allgemeine Gestaltungsleitsätze - Risikobeurteilung und Risikominderung
EN ISO 13849-1Sicherheit von Maschinen - Sicherheitsbezogene Teile von Steuerungen - Teil 1: Allgemeine Gestaltungsleitsätze
EN ISO 13850Sicherheit von Maschinen - Not-Halt - Gestaltungsleitsätze
EN ISO 13857Sicherheit von Maschinen - Sicherheitsabstände gegen das Erreichen von Gefährdungsbereichen mit den oberen und unteren Gliedmaßen
EN ISO 14122-1 bis 4Sicherheit von Maschinen - Ortsfeste Zugänge zu maschinellen Anlagen
EN 349Sicherheit von Maschinen - Mindestabstände zur Vermeidung des Quetschens von Körperteilen
EN 619Stetigförderer und Systeme - Sicherheits- und EMV-Anforderungen an mechanische Fördereinrichtungen für Stückgut
EN 953Sicherheit von Maschinen - Trennende Schutzeinrichtungen - Allgemeine Anforderungen an Gestaltung und Bau von feststehenden und beweglichen trennenden Schutzeinrichtungen
EN 1037Sicherheit von Maschinen - Vermeidung von unerwartetem Anlauf
EN 1870-4Sicherheit von Holzbearbeitungsmaschinen - Kreissägemaschinen - Teil 4: Mehrblattkreissägemaschinen für Längsschnitt mit Handbeschickung und/oder Handentnahme
EN 1870-10Sicherheit von Holzbearbeitungsmaschinen - Kreissägemaschinen - Teil 10: Von unten schneidende automatische und halbautomatische Kappsägemaschinen mit einem Sägeblatt (Untertischkappkreissägemaschinen)

3. Unfallverhütungsvorschriften

BGV A3 Elektrische Anlagen und Betriebsmittel

VBG 5* Kraftbetriebene Arbeitsmittel

VBG 7j* Maschinen und Anlagen zur Be- und Verarbeitung von Holz und ähnlichen Werkstoffen

VBG 10* Stetigförderer

4. Berufsgenossenschaftliche Regeln, Informationen ZH1/3.5 Sicherheitsregeln für Untertischkappkreissägemaschinen

ZH 1/3.18* Sicherheitsregeln für Mehrblatt-Besäum- und -Zuschneidekreissägemaschinen

ZH 1/159* Sicherheitsregeln für Vertikalumsetzeinrichtungen

5. Bestimmungen der Feuerversicherer

VdS 2029 Holz bearbeitende und verarbeitende Betriebe - Richtlinien für den Brandschutz

* nur noch gültig für Maschinenaltbestand vor Inkrafttreten der Maschinenrichtlinie


.

Unterweisungshilfen, FormblätterAnhang 2


Sicheres Arbeiten in Gattersägewerken

Wegziehen einer Auszugswalze am Griff.Störungsbeseitigung am Spaltkeil.
Sicherung der oberen Druckwalze gegen Absinken durch eingesteckten Stift.Formschlüssige Sicherung gegen Herabsinken des Sägerahmens.
Spannen der Sägeblätter von geeigneter Standfläche aus.Beim Aufgeben an der Mehrblattsäge Schürze als Rumpfschutz tragen.
Eine leichtgängige Rückschlagsicherung umschließt das Werkstück lückenlos und verhindert das Herausschleudern von Splittern.Übersteigen einer Fördereinrichtung auf einem Übergang.
Bilder 1, 2, 3, 5, 6 und 8: BGHM
Bild 4: Simon Möhringer Anlagenbau GmbH
Bild 7: BSH Göppingen - Bildungszentrum für die Säge- und Holzindustrie


Allgemeines

Bei häufigen Störungen die Vorgesetzten informieren, damit die Störungsursache beseitigt werden kann.

Vertikalsägegatter

Mehrblattkreissäge (Doppelsäumer)

Fördereinrichtungen

Sicheres Arbeiten in Gattersägewerken

Folgende Personen wurden über Gefahren, Schutzmaßnahmen, Verhaltensregeln, Störungsbeseitigung und Instandhaltung unterwiesen:

Zusätzlich wurden sie auf folgende betriebliche Regelung hingewiesen:

[ ]
[ ]
[ ]
[ ]


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Sicheres Arbeiten mit Gehörschutz in Lärmbereichen

Lärm kann zu bleibenden Gehörschäden (Schwerhörigkeit, Taubheit, Ohrgeräusch) führen.Hinweise auf Lärmbereiche beachten. Gehörschutz immer und ununterbrochen tragen!
Nur bei richtigem Sitz von Gehörschutzstöpseln wird optimaler Schutz erreicht.Bei Kapselgehörschutz auf dichten Sitz der Dichtungsringe achten. Gilt besonders für Brillenträger (besser Gehörschutzstöpsel verwenden).
Auf Hygiene achten. Gehörschutzstöpsel sind Einmalprodukte. Dichtkissen von Gehörschutzkapseln regelmäßig reinigen und bei Verhärtung und Beschädigung austauschen.Gehörschutz auch bei kurzzeitigen lärmintensiven Arbeiten, z.B. mit Handmaschinen, tragen.
Bilder: BGHM


Unterweisung über sicheres Arbeiten in Lärmbereichen

Folgende Personen wurde anhand der umseitigen Ausführungen über das sichere Arbeiten mit Gehörschutz in Lärmbereichen unterwiesen.

Ihnen steht folgender persönlicher Gehörschutz zur Verfügung:

[ ] Gehörschutzkapseln
[ ] Gehörschutzstöpsel
[ ] Gehörschutzwatte
[ ]

Zusätzlich wurden sie auf folgende betriebliche Regelungen hingewiesen:

[ ]
[ ]
[ ]


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Sicherer Betrieb von Flurförderzeugen

Nenntragfähigkeit der Flurförderzeuge niemals überschreiten. Traglastdiagramm beachten.Fahrerrückhalteinrichtung (z.B. Fahrersitzgurt oder Bügeltür) bei jeder Fahrt benutzen.
Last am Gabelrücken anlegen, Hubmast nach hinten neigen. Gabelzinken gleichmäßig belasten, in niedrigster Stellung verfahren.Niemals ohne Sicht fahren. Ausnahmsweise beim Transport hoher Lasten rückwärtsfahren oder Einweiser zur Hilfe nehmen.
Mit hochgestellter Last nur zum Auf- und Absetzen verfahren. Hubgerüst nur über Stapelfläche nach vorn neigen.Im Gefälle und in Steigungen Last immer bergseitig führen und nicht wenden.
Vor Verlassen des Flurförderzeuges Feststellbremse anziehen und Gabeln absenken. Auf geneigten Flächen zusätzlich durch Unterlegkeile das Wegrollen verhindern.Gabelstapler erst verlassen, wenn der Antrieb stillgesetzt, die Feststellbremse angezogen, die Gabeln auf den Boden abgesenkt und der Schlüssel abgezogen ist.
Bilder:
1 BGHM
2 Suffel Fördertechnik GmbH & Co. KG
3, 4, 5, 7, 8 Rauch Möbelwerke GmbH/BGHM
6 Steelcase/BGHM


Allgemeines

Verkehrsregelung

Fahrweise

Besondere Einsatzbedingungen


Unterweisung über den sicheren Betrieb von Flurförderzeugen

Folgende Personen wurden anhand der umseitigen Ausführungen über die folgenden Abschnitte unterrichtet sowie anhand der Bilder über das sichere Arbeiten mit Flurförderzeugen mit Fahrersitz oder Fahrerstand unterwiesen.

Zusätzlich wurden sie auf folgende betriebliche Regelung hingewiesen:

[ ] Allgemeines
[ ] Verkehrsregelung
[ ] Fahrweise
[ ] Besondere Einsatzbedingungen
[ ]
[ ]
[ ]


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Sicherer Betrieb bei besonderen Einsätzen von Flurförderzeugen

Arbeitsbühne gegen Abkippen und Abrutschen formschlüssig sichern (Steckbolzen mit Splint gesichert).Instandhaltungsarbeiten mit Gabelstapler und Arbeitsbühne.
Beispiel für Stapelunterbau: Kanthölzer (12 cm x 12 cm), Stapelsteine im Abstand von ca.1 Meter.Stapelhöhe: im Freien max. 3 x Stapelbreite, in geschlossenen Räumen max. 4x Stapelbreite. Schiefstellung max. 2° (= 10 cm bei 3 m Höhe).
Mindestgangbreite = max. Fahrzeugbreite (inkl. Last) + 2 x 50 cm (beidseitiger Sicherheitsabstand).Gabelstapler mit Zangengreifer zum Transport von Rundholz.
Bilder: 1 und 2: Ladenburger GmbH
Bilder 3, 4 und 5: BGHM
Bild 6: Dorn-Tec GmbH und Co.KG


Einsatz mit Arbeitsbühne

Stapeln von Schnittholz, Platten und Paletten; Verfahren von Rundholz

Unterweisung über den sicheren Betrieb bei besonderen Einsätzen von Flurförderzeugen

Folgende Personen wurden über den sicheren Betrieb bei besonderen Einsätzen von Flurförderzeugen unterwiesen anhand der umseitigen Ausführungen über die Abschnitte:

[ ] Allgemeines
[ ] Verkehrsregelung
[ ] Fahrweise
[ ] Besondere Einsatzbedingungen

Zusätzlich wurden sie auf folgende betriebliche Regelung hingewiesen:

[ ]
[ ]

Gleichzeitig wurden sie zur Beachtung der im Bereich der Maschine angebrachten Maschinenplakate angehalten.

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Unterweisung zum Tragen von Sicherheitsschuhen

Nachfolgend genannte Mitarbeiter verrichten Tätigkeiten, bei denen mit Fußverletzungen zu rechnen ist.
Sie erhielten Sicherheitsschuhe und wurden darüber unterrichtet, dass sie nach § 30 der Berufsgenossenschaftlichen Vorschrift "Allgemeine Vorschriften" (BGV A1) zum Tragen dieser Sicherheitsschuhe verpflichtet sind.


[ ]
[ ]
[ ]


Frau/Herr*geb. am
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Sicheres Arbeiten an Maschinen und verketteten Anlagen

Für das sichere Arbeiten an Maschinen und Anlagen sind detaillierte Betriebsanweisungen erforderlich.

Dazu sind umfangreiche Vorermittlungen notwendig, wie z.B.:

1. Mögliche Problembereiche der Anlage/Maschine ermitteln. Problembereiche können sein:

2. Berücksichtigen der Erkenntnisse aus der Auswertung sämtlicher an der jeweiligen Maschine/Anlage auftretenden Störungen und deren Ursachen.

3. Auf Grund der mit den einzelnen Tätigkeiten verbundenen Unfallrisiken und der Qualifikation der Beschäftigten ist festzulegen, welche Personen nachfolgende Tätigkeiten durchführen dürfen:

Die Beseitigung von komplexen Störungsursachen erfordert gelegentlich eine Fehlersuche bei laufender Anlage.

An neuen Maschinen und Anlagen ist das Schutzkonzept so fortschrittlich, dass das Beobachten ohne Manipulieren von Schutzeinrichtungen möglich ist. Bei Altanlagen ist dies nicht immer der Fall. Es lässt sich dann nicht vermeiden, dass zur Fehlererkennung die Schutzwirkung von Schutzeinrichtungen kurzzeitig aufgehoben werden muss.

4. Die Vorgaben und die Bedienungsanleitung des Herstellers sowie die betrieblichen Gegebenheiten sind zu berücksichtigen.

Bausteine für Betriebsanweisungen "Sicheres Arbeiten an Maschinen und verketteten Anlagen"

Allgemeines

Bei häufigen Störungen oder bei nichtpraxisgerechtem Schutzkonzept die Vorgesetzten informieren, damit die Ursachen ermittelt und beseitigt werden können.

Schutzeinrichtungen dürfen nicht entfernt oder umgangen werden!

Das Übersteigen von Zäunen oder Überbrücken von Positionsschaltern mit Sicherheitsfunktion an Türen, Schutzhauben, Deckeln etc. ist verboten.

Sicherheitsschuhe und Gehörschutz benutzen.

Eng anliegende Kleidung tragen.

Folgende Personen dürfen die Maschine/Anlage bedienen:

Nur folgende Personen dürfen Störungen beseitigen:

Nur folgende Personen dürfen die Maschine einrichten:

Nur folgende, besonders geschulte und beauftragte Personen dürfen in festgelegten Ausnahmefällen bei laufender Anlage und aufgehobener Schutzwirkung der Schutzeinrichtungen nach Störungsursachen suchen:

Einrichten

Nach jedem Werkzeugwechsel ist zu prüfen, ob die vom Hersteller vorgesehenen Einzelverdeckungen der Größe der verwendeten Werkzeuge (z.B. Kappsägen, Fräswerkzeuge) entsprechen und angebracht sind. Gegebenenfalls durch passende ersetzen und montieren.

Einrichten bei laufender Maschine nur dann, wenn die Werkzeuge verdeckt sind.

Auf Quetschgefahr durch zwangsgeführte Werkstücke achten.


Prüfen der Oberflächenqualität (Fühlzone) von Hand nur außerhalb von Gefahrbereichen.

Rückmeldung über nichtpraxistaugliche Vorgaben zum Einrichten an den Vorgesetzten.

Betreiben

Reinigungsarbeiten grundsätzlich nur bei abgeschalteter Maschine durchführen.


Prüfen der Oberflächenqualität von Hand nur außerhalb von Gefahrbereichen.

Auf Quetschgefahr durch zwangsgeführte Werkstücke achten.

Mängel an Schutzeinrichtungen sofort melden.

Warten und Instandsetzen

Vor Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten abschalten und gegen Wiedereinschalten sichern.

Vorgesehene Zugänge/Übergänge/ Laufstege/Podeste benutzen. Nachlaufzeit der Werkzeuge beachten. Verbleibende pneumatische bzw. hydraulische Restenergien beachten, erforderlichenfalls drucklos machen oder gegen Absinken sichern.

Entstören

Vor dem Entstören abschalten.

Vorgesehene Zugänge/Übergänge benutzen.

Nachlaufzeit der Werkzeuge beachten.

Verbleibende pneumatische bzw. hydraulische Restenergien beachten, erforderlichenfalls drucklos machen oder gegen Absinken sichern.

Keinesfalls Positionsschalter mit Sicherheitsfunktionen an Türen, Schutzhauben, Deckeln, etc. überbrücken.

Nichtpraxistaugliche Schutzkonzepte dem Vorgesetzten melden.

Fehlersuche im Ausnahmefall bei laufender Anlage und aufgehobener Schutzwirkung der Schutzeinrichtungen
In diesem Ausnahmefall sind von besonders geschultem Personal zur Suche von Störungsursachen angemessene Ersatzmaßnahmen zu treffen.

Dies sind z.B.:

  • Mitführbarer NOT-Aus
  • Tippbetrieb
  • Reduzierte Geschwindigkeit
  • Schutzzonen (festzulegende Bereiche innerhalb des Gefahrenbereiches mit minimiertem Risiko, von denen aus die Fehlererkennung möglich ist)
  • Zweite Person am NOT-Aus, die sich außerhalb des Gefahrenbereiches befindet, mit Sichtverbindung zur Person, die die Fehler sucht
Anmerkung: Für Personen, die für die in roter Farbe hinterlegten Texte beauftragt werden, ist eine Einzelbetriebsanweisung zu erstellen. Für diese Betriebsanweisung entfällt der in gelber Farbe hinterlegte Text.


Unterweisung über sicheres Arbeiten an Maschinen und verketteten Anlagen

Frau/Herr*
geb.

wurde informiert, dass:

und darüber hinaus anhand der umseitigen Ausführungen über die Abschnitte

unterrichtet sowie anhand der Bilder über sicheres Arbeiten unterwiesen.

Zusätzlich wurde sie/er* auf folgende betriebliche Regelungen hingewiesen:


DatumInhalte der Unterweisung
(hier Bildnummern eintragen)
Unterweisung bestätigt
* Nichtzutreffendes bitte streichen


Schweißerlaubnis


.

Zusammenstellung baujahrabhängiger EinzelheitenAnhang 3


Tabelle 1: Stetigförderer

nach Maschinenrichtlinie mit CE-Kennzeichnung entsprechend EN 619nach VBG 10 bis Baujahr 1994
Gefährdungen durch Quetschen und ScherenIm Arbeits- und Verkehrsbereich sind neben den Stetigförderern die Gefahrbereiche zwischen geförderten Lasten und festen Teilen der Umgebung durch Mindestabstände entsprechend Tabelle 1 von EN 349 zu vermeiden oder z.B. durch Schutzeinrichtungen mit Annäherungsreaktion zu sichernForderung in VBG 10 explizit nicht enthalten Empfehlung: Sicherung analog EN 619
Bei Vertikalumsetzeinrichtungen ist bei einer Resthöhe von weniger als 2,5 m der Bereich unter der Einrichtung zum Beispiel durch verriegelte Türen oder Schranken zu sichern, für Wartungsarbeiten muss ein Freiraum konstruktiv oder durch Blockiereinrichtungen geschaffen werdenWar nicht in VBG 10, sondern in ZH 1/159 geregelt (gültig ab April 85): Bei einem Freimaß kleiner 2 m und Betretbarkeit ohne Übersteigen eines Förderers ist eine Schalteinrichtung erforderlich, die die Abwärtsbewegung stoppt. Bei weniger als 500 mm Sicherung gegen Quetschen
FangstellenFeste Schutzeinrichtungen erforderlichForderung in VBG 10 explizit nicht enthalten Empfehlung: Sicherung analog EN 619
EinzugsstellenAllgemeine Anforderungen im Arbeits- und Verkehrsbereich: Einzugsstellen müssen durch Sicherheitsabstand konstruktiv vermieden, oder durch Füllstücke oder andere Maßnahmen gesichert werden. Trennende Schutzeinrichtungen müssen feststehend oder verriegelt sein.

Spezielle Anforderungen im Arbeits- und Verkehrsbereich, es müssen gesichert werden:

  1. Umlenkstellen an Zugorganen durch Füllstücke oder Verkleidungen
  2. Räder und Rollen von Transportwagen so, dass Fußverletzungen vermieden werden
  3. Auflauf- und Einzugsstellen an angetriebenen Rollenbahnen
  4. Einzugsstellen an Tragrollen durch Bandförderer (wenn das Band nicht mindestens 50 mm nach oben ausweichen kann), Tragrollen in Arbeitsbereichen sind vollständig abzudecken

Spezielle Anforderungen im Arbeitsbereich, es müssen gesichert werden:

  1. Gefahrbereiche zwischen Tragkettenförderer und bewegtem Stückgut
  2. Gefahrbereiche zwischen Rollenbahnen und bewegtem Stückgut zum Beispiel durch Auskleidungen zwischen den Rollen mit einem Spalt von max. 5 mm
Allgemeine Anforderungen: Einzugsstellen, die durch das Umlaufen des Zug- oder Tragorgans oder durch das Bewegen von Schubelementen entstehen, sind zu vermeiden oder zu sichern

Spezielle Anforderungen:

  1. Trommeln, Räder und Rollen, an denen Zugorgane um- oder abgelenkt werden sowie Kettenräder müssen unabhängig von der Lage der Gefahrstelle immer gesichert werden
  2. Räder von Transportwagen müssen so angeordnet oder gesichert sein, dass Fußverletzungen vermieden werden
  3. Bei angetriebenen Rollenbahnen müssen Auflaufstellen zwischen Antriebselement und angetriebenen Rollen im Arbeits- und Verkehrsbereich so beschaff en sein, dass keine Körperteile eingezogen werden
  4. Bei Bandförderern müssen die Einzugsstellen der Tragrollen im Arbeits- und Verkehrsbereich gesichert werden, wenn das Band nicht mindestens um 50 mm ausweichen kann. Bei Arbeitsplätzen an Bandförderern müssen die Tragrollen auf der Seite der Arbeitsplätze abgedeckt sein
  5. Stand der Technik, aber Forderung in VBG 10 explizit nicht enthalten
  6. Stand der Technik, aber Forderung in VBG 10 explizit nicht enthalten
Gefährdungen durch Anstoßen und AnfahrenEntsprechend einer Beurteilung von Gefährdungen und Risiken sind Schutzmaßnahmen an Übergängen erforderlich (z.B. ausgekleidete Förderebene bei geringen Fördergeschwindigkeiten)Verkehrswege neben, über oder unter Stetigförderern müssen ein gefahrloses Begehen ermöglichen
Sicherung des Zugangs zu GefahrbereichenUm zu verhindern, dass Be- und Entladestellen an Stetigförderern als Zugänge zu Gefahrbereichen benutzt werden, sind diese entsprechend Anhang F zu gestaltenForderung in VBG 10 explizit nicht enthalten

Empfehlung: Einzellösungen auf Grundlage VBG 5 bzw. in Anlehnung an EN 619

Sicherung gegen Herabfallen von GegenständenAn Fahrbahn- und Schienenenden müssen Endbegrenzungen angebracht seinForderung in VBG 10 explizit nicht enthalten Empfehlung: Sicherung analog EN 619
Vertikalumsetzeinrichtungen mit hydraulischen und pneumatischen Triebwerken müssen mit Einrichtungen zur Begrenzung der Sinkgeschwindigkeit bei Schlauchbruch ausgestattet seinWar nicht in VBG 10, sondern in ZH 1/159 geregelt (gültig ab April 85): Bei Undichtigkeiten im Leitungssystem darf das 1,5-fache der betriebsmäßigen Senkgeschwindigkeit nicht überschritten werden
Im Arbeits- und Verkehrsbereich sind Schutzeinrichtungen gegen herabfallende Lasten erforderlichIm Arbeits- und Verkehrsbereich sind Einrichtungen erforderlich, die verhindern, dass Personen durch herabfallendes oder abgeworfenes Ladegut verletzt werden können
Laufstege, Arbeitsbühnen, ZugängeEs müssen sichere Zugänge zu Steuerständen und anderen Arbeitsplätzen für Bedienung, Inspektion, Reinigung und Wartung vorhanden seinVorhandene Steuerstände müssen ohne Gefahr erreicht oder verlassen werden können
Für Wartungs- und Reparaturarbeiten, die nicht vom Boden aus ausgeführt werden können, müssen:
  • feste Arbeitsbühnen vorhanden sein
    oder
  • die Konstruktion muss so gestaltet sein, dass bewegliche Arbeitsbühnen, Hebebühnen oder Gerüste eingesetzt werden können
Falls erforderlich müssen für regelmäßig wiederkehrende Wartungs- und Reparaturarbeiten Arbeitsstände oder Bühnen vorhanden sein, die gefahrlos zugänglich sind und von denen die Arbeiten gefahrlos durchgeführt werden können
Elektrische AusrüstungDie elektrische Ausrüstung muss EN 60204-1 entsprechen(es galt VDE 0113)
Die Mindestschutzart bei Aufstellung im Freien beträgt IP55 (Schutzart für andere Aufstellung ist in EN 619 nicht festgelegt, übliche Anforderung im Holzbereich IP 54)In VBG 10 keine Festlegung getroffen (früher üblich: IP 54 Allgemein mit Ausnahme von Motoren, dort IP 44)
Bei Energieausfall müssen alle Bewegungen selbsttätig gestoppt werden. Bewegungen ohne Antriebsenergie (ungewollter Vor- oder Rücklauf) müssen verhindert seinWenn Gefährdung von Personen besteht, muss ein ungewollter Rücklauf verhindert sein, bei abwärts geneigter Förderstrecke muss der Strang bei Ausfall des Antriebes gehalten werden
SteuerungenSteuerungen müssen EN 954-1 entsprechen und mindestens Kat 1 erfüllenForderung in VBG 10 nicht enthalten
Für Sonderbetriebsarten ist ein abschließbarer Betriebsartenwahlschalter erforderlichForderung in VBG 10 nicht enthalten
Start und WiederanlaufBei Gefährdung durch Start oder Wiederanlauf muss ein Warnsignal vorgeschaltete werdenWarnsignal erforderlich, wenn der Stetigförderer von der Schaltstelle aus nicht mehr überblickt werden kann
Wenn ein Stetigförderer einen anderen Stetigförderer belädt, muss eine Verriegelung vorgesehen seinForderung in VBG 10 nicht enthalten Empfehlung: Sicherung risikoabhängig analog EN 619
StoppAn allen Steuerständen müssen Stoppeinrichtungen vorhanden sein, die Stoppfunktion muss den Stetigförderer in kürzest möglichem Zeitraum dauerhaft stillsetzen. Bei Stetigförderersystemen ist eventuell ein zeitverzögertes Abschalten einzelner Teile erforderlich(es galt VDE 0113)
NOT-AUSMüssen an allen Steuerständen, an allen Arbeitsplätzen und direkt zugänglichen Teilen, manuellen Be- und Entladestellen, Laufstegen und Übergabenstellen vorhanden sein. Von jedem direkt zugänglichen Punkt des Stetigförderers darf der nächste NOT-AUS-Schalter max. 10 m entfernt seinErforderlich im Arbeits- und Verkehrsbereich (Abstand zwischen 2 NOT-AUS-Schaltern nicht mehr als 20 m), an handbedienten Be- und Entnahmeeinrichtungen
(nach EN 60204-1 darf das Wiedereinschalten nur möglich sein, wenn der NOT-AUS-Schalter, mit dem ausgelöst wurde, vorher von Hand entriegelt wurde)Wenn der Förderer von einer Schaltstelle nicht mehr überblickt werden kann, darf ein Wiedereinschalten ohne vorherige Entriegelung des NOT-AUS nicht möglich sein
hydraulische und pneumatische EinrichtungenMüssen EN 982 bzw. EN 983 entsprechenForderung in VBG 10 nicht enthalten
Einrichten und InstandhaltenUnübersichtliche Anlagen benötigen einen oder mehrere Steuerplätze vor Ort (Einsehbarkeit des Gefahrbereiches) mit Steuereinrichtungen ohne SelbsthaltForderung in VBG 10 nicht enthalten (VBG 10 verlangt, dass der Stetigförderer bei Einrichtungs- und Instandsetzungsarbeiten abgeschaltet wird)
Überprüfung der Sicherheits- und EMV-AnforderungenEs sind verschiedene Überprüfungen im Konstruktions-, Herstellungs- und Inbetriebnahmestadium erforderlich (Einzelheiten sind im Anhang H festgelegt)Prüfungen sind nur für fahrbare Traggerüste erforderlich
Benutzerinformation/ BetriebsbestimmungenDer Hersteller hat eine Betriebsanleitung mitzuliefern, diese muss unter anderem beinhalten:
  • Angaben über Betriebsarten
  • eventuell erforderliche Montage, Verankerungs- und Befestigungspunkte
  • Hinweise für Wartung und Instandhaltung (Anforderungen an Personal, Verschleißteile, erforderliche Inspektionen, Maßnahmen bei Arbeiten mit entfernten Schutzeinrichtungen)
Stetigförderer müssen vor Instandsetzungsarbeiten und bei Störungen abgeschaltet werden, sie müssen gegen irrtümliche und unbefugtes Ingangsetzen gesichert werden
KennzeichnungEs muss ein Fabrikschild vorhanden sein mit folgenden Angaben:
  • Hersteller
  • Herstellungsjahr
  • gesetzliche Zeichen
  • Serie- oder Typnummer
  • Seriennummer
  • Hinweis auf Betriebsanleitung
Es muss ein Fabrikschild vorhanden sein mit folgenden Angaben:
  • Hersteller oder Lieferer
  • Baujahr
  • Fabriknummer
  • Typ, falls Typbezeichnung vorhanden
Lastein- und Lastausschleusstellen müssen mit einem Schild "Zutritt für Unbefugte verboten" versehen werdenForderung in VBG 10 nicht enthalten Empfehlung: Sicherung analog EN 619


Tabelle 2: Untertischkappkreissäge

nach Maschinenrichtlinie mit CE-Kennzeichnung entsprechend EN 1870-10nach VBG 7j Baujahr 1980-1994nach VBG 7j bis Baujahr 1979
Anordnung von StellteilenAnordnung der Stellteile so, dass die Werkstückaufgabestelle eingesehen werden kann. Bei Zweihandschaltung je ein Taster rechts und links der Schnittlinie an der Vorderseite der Maschine. Eine getrennte Befehlseinrichtung für die Werkstückspannung darf max. 400 mm entfernt von der Zweihandschaltung angebracht seinAm Bedienplatz gefahrlos zu betätigen; bei Zweihandschaltungen müssen die Stellteile unmittelbar vor der Schneidebene angeordnet seinWie Baujahr

1980 - 1994

IngangsetzenSchnitthub nur möglich wenn: Sägeaggregat eingeschaltet, Werkstück mit Spanneinrichtung gespannt (falls Spanneinrichtung vorhanden), verriegelte trennende Schutzeinrichtungen geschlossen, Schaltmatten bzw. BWS nicht betätigtEs müssen Einrichtungen vorhanden sein, die während des Werkzeugvorschubes ein Hineingreifen in die Schneidebene vermeidenWie Baujahr

1980 - 1994

StillsetzenFolgende Ausschaltreihenfolge muss eingehalten werden:
  1. Rückhub Sägeblatt,
  2. Aufhebung Werkstückspannung,
  3. Ausschalten und Bremsen Sägewelle
Wenn die Bedienelemente nicht mehr betätigt werden, muss der Werkzeugvorschub sofort unterbrochen werden, das Werkzeug in die Ausgangsstellung zurück kehren und nachfolgend der Spannvorgang aufgehoben werden.Wie Baujahr

1980 - 1994

NOT-AUSEine oder mehrere Not-Aus-Einrichtungen erforderlich:
  • die nicht mehr als 1m von Aufgabe- und Abnahmestelle entfernt
  • am Hauptschaltpult
  • nicht mehr als 3 m vom Sägeblatt entfernt
  • nicht mehr als 500 mm von der Zweihandschaltung entfernt

NOT-AUS muss die gleiche Ausschaltreihenfolge wie beim normalen Stillsetzen ausführen.

Nur erforderlich, wenn der Betätigungsschalter zum Abschalten gefahrbringender Bewegungen nicht schnell erreicht und sicher betätigt werden kannWie Baujahr

1980 - 1994

Mechanischer WerkstückvorschubDarf nur möglich sein, wenn das Sägeaggregat sich in Ruhestellung befindetKeine speziellen AnforderungenKeine speziellen Anforderungen
BetriebsartenwahlMaschinen, die sowohl halbautomatisch als auch automatisch eingesetzt werden können, müssen mit einem abschließbaren Betriebsartenwahlschalter ausgerüstet seinKeine speziellen AnforderungenKeine speziellen Anforderungen
Störung der EnergieversorgungAutomatischer Wiederanlauf verhindert; Werkstückspannung muss bei Ausfall der Energie bis zum Rückhub des Sägeblattes erhalten bleibenUnterspannungsauslösung erforderlichKeine speziellen Anforderungen
Bruch (weggeschleuderte Teile)Trennende Schutzeinrichtungen aus Stahl mit einer Wandstärke von mindestens 2 mm,

Sichtfenster aus mindestens 3 mm dickem Polycarbonat

Allgemeine Anforderungen VBG 7jWie Baujahr

1980 - 1994

WerkzeugbefestigungSpannflansche müssen folgende Anforderungen erfüllen: Spannflanschdurchmesser mindestens 1/4 des größten verwendbaren Sägeblattdurchmessers (ab 450 mm mindestens 1/6 - aber nicht weniger als 115 mm), Spannflächen mindestens 5 mm breit und hinterdreht, Vorkehrungen gegen Lösen des Sägeblattes beim Hochlaufen, Auslaufen oder AbbremsenWerkzeuge sind so aufzuspannen, dass sie sich während des Betriebes nicht von selbst lösen könnenWerkzeuge sind so aufzuspannen, dass sie sich während des Betriebes nicht von selbst lösen können
BremseBei einer Auslaufzeit von mehr als 60 sec Bremse erforderlich, Bremszeit max. 60 secKeine speziellen AnforderungenKeine speziellen Anforderungen
WerkstückauflagenAuf jeder Seite der Schnittebene mindestens 1 m breit, auswechselbare Tischeinlage aus zerspanbarem MaterialWerkstücke müssen für die Bearbeitung sicher aufliegen und geführt oder eingespannt werden könnenWerkstücke müssen für die Bearbeitung sicher aufliegen und geführt oder eingespannt werden können
WerkstückführungWerkstückspanneinrichtung oder Anschlag über die gesamte Tischlänge mit einer Mindesthöhe von 50 mmEs müssen Werkstückanschläge vorhanden sein, die nur für den Durchtritt des Sägeblattes unterbrochen sein dürfenWie Baujahr

1980 - 1994

Sicherung des SägeblattesIn Ruhestellung muss der Zugriff zum Sägeblatt durch feststehende trennende Schutzeinrichtungen verhindert sein; bewegliche Schutzeinrichtung zum Sägeblattwechsel, Einstellen oder Wartung muss elektrisch verriegelt und mit einer Zuhaltung ausgeführt seinIn der Ausgangsstellung bis auf die Öffnung für den Austritt des Sägeblattes verkleidetWie Baujahr

1980 - 1994

Sicherung des Schneidbereiches bei automatischen MaschinenDurch eine der folgenden Maßnahmen:
  1. feststehende trennende Schutzeinrichtungen, Öffnungen mit Sicherheitsabständen (EN 13857 Tab. 4), verriegelte und zugehaltene Zugangstüren,
  2. Schaltmatten, aktive Schaltfläche 1,3 m (Sägeblatt muss nach Betätigen innerhalb 0,5 s in Ruhestellung zurückkehren),
  3. Schaltmatte wie b), ergänzt mit einer feststehenden trennenden Schutzeinrichtung gemäß EN 13857 Tab. 2 auf der Vorderseite (Sägeblatt muss nach Betätigen innerhalb 1,0 s in Ruhestellung zurückkehren)
  4. 2 Lichtschranken in mindestens 1,3 m Abstand zum Sägeblatt (Sägeblatt muss nach Betätigen innerhalb 0,5 s in Ruhestellung zurückkehren)
Allgemeine Anforderungen VBG 7jWie Baujahr

1980 - 1994

Sicherung des Schneidbereiches bei halbautomatischen MaschinenDurch eine der folgenden Maßnahmen:
  1. Schutzhauben, Schutzgitter oder Schutztunnel mit in der Norm vorgegebenen Abmessungen; sind diese Schutzeinrichtungen beweglich, müssen sie mit der Anhebe- und Absenkvorrichtung des Sägeblattes verriegelt sein und zugehalten werden, bis das Sägeblatt unter Tisch zurückgekehrt ist. Die Betätigung der Steuereinrichtung darf nur von der Vorderseite der Maschine möglich sein, der Zugriff von hinten muss verhindert sein.
  2. Zweihandschaltungen mindestens Typ III B EN 574 in Verbindung mit Schutzgittern (Abmessungen in der Norm festgelegt) oder einer Werkstückspanneinrichtung, die auch als trennende Schutzeinrichtung für das Sägeblatt wirkt. Sofern eine Spanneinrichtung vorhanden ist, muss der Sägehub und die Werkstückspannung durch die Zweihandschaltung ausgelöst werden. Der Sägehub kann nur bei gespanntem Werkstück erfolgen, die Spannung wird erst aufgehoben, wenn das Sägeblatt in Ausgangsstellung zurückgekehrt ist. Bei Maschinen ohne Spanneinrichtung muss das Sägeblatt beim Loslassen der Zweihandschaltung innerhalb von 0,5 sec unter den Tisch zurückkehren.
  3. Schaltmatten in Verbindung mit trennenden Schutzeinrichtungen. Beim Loslassen der Befehlseinrichtung für den Sägeblatthub oder beim Auslösen der Schaltmatte muss das Sägeblatt innerhalb von 0,5 sec unter den Tisch zurückkehren.
  4. Sicherung wie bei automatischen Maschinen
Durch eine der folgenden Maßnahmen:
  1. Verdeckung der Schneidebene,
  2. Zweihandschaltung bzw. Kombination von a) und b) (Maße analog zur Sicherheitsregel ZH 1/3.5 festgelegt).
Wie Baujahr

1980 - 1994

Sicherung der WerkstückpositioniereinrichtungEinzugs- oder Quetschstellen müssen generell, Stoßstellen ab einer Werkstückvorschubgeschwindigkeit von mehr als 25 m/min gesichert werden.Allgemeine Anforderungen VBG 7jWie Baujahr

1980 - 1994

Sicherung von Tischen mit angetriebenen RollenDer Zugriff zu den Einzugsstellen zwischen Rollen und festen Teilen muss verhindert sein (Füllstücke, Lichtschranken, Trittmatten)Anforderungen (z.B. Füllstücke, Auskleidungen) nach VBG 10Wie Baujahr

1980 - 1994

Sicherung der AntriebeZugriff e zu Antrieben müssen durch feststehende trennende oder durch verriegelte bewegliche trennende Schutzeinrichtungen oder durch eine Kombination aus beiden verhindert sein. Zusätzlich Zuhaltung, wenn das sich drehende Sägeblatt erreicht werden kann.Allgemeine Anforderungen VBG 7jWie Baujahr

1980 - 1994

SpanneinrichtungenWenn Quetschgefährdungen durch kraft betätigte Werkstückspanneinrichtungen nicht anderweitig verhindert sind, ist eine der folgenden Maßnahmen erforderlich:
  • 2-Stufen-Spannung mitvermindertem Vordruck,
  • Verringerung des Spaltes zwischen Spannfläche und Werkstück auf 6 mm und Begrenzung des Hubes auf 10 mm,
  • Begrenzung der Schließgeschwindigkeit auf max 10 mm/s,
  • Sicherung des Spanntellers durch Einhalten der Sicherheitsabstände
Allgemeine Anforderungen VBG 7jWie Baujahr

1980 - 1994


Tabelle 3: Mehrblattkreissägemaschine

nach Maschinenrichtlinie mit CE-Kennzeichnung entsprechend

EN 1870-4

nach VBG 7j Baujahr 1980-1994nach VBG 7j bis Baujahr 1979
Maschinen mit Walzenvorschub
(im Gegenlauf arbeitende Sägewelle, die unter der Werkstückauflage angeordnet ist)
Maschinen mit Plattenbandvorschub
Anordnung von StellteilenVorne oder seitlich am Maschinengehäuse in festgelegten Bereichen oder auf einem beweglichen Schaltpult auf der BeschickungsseiteAm Bedienplatz, gefahrlos zu betätigenDie damalige Fassung der VBG 7j enthielt keine speziellen Regelungen für Mehrblattsägen, es bestand jedoch ab 1980 Nachrüstpflicht
IngangsetzenDer Vorschubmotor lässt sich erst starten, wenn die Sägewelle ihre volle Drehzahl erreicht hatKeine speziellen AnforderungenKeine speziellen Anforderungen
StillsetzenEin Stillsetzen der Sägewelle muss auch den mechanischen Vorschub stillsetzenKeine speziellen AnforderungenKeine speziellen Anforderungen
NOT-AUSAuf der Einschub- und auf der Ausschubseite und zusätzlich an jedem beweglichen Steuerpult erforderlichErforderlich, es sei denn, der Betriebs-Aus ist leicht erkennbar und schnell erreichbarKeine Nachrüstpflicht
Mechanischer VorschubSofern Umkehr der Vorschubrichtung möglich, darf diese nur über eine Befehlseinrichtung mit selbsttätiger Rückstellung erfolgen und darf nur bei stillstehenden Sägeblättern und bei Rückschlagsicherungen in der höchsten Endstellung erfolgen könnenKeine speziellen AnforderungenKeine speziellen Anforderungen
Störung der EnergieversorgungAutomatischer Wiederanlauf muss verhindert seinUnterspannungsauslösung erforderlichKeine speziellen Anforderungen
VorschubgeschwindigkeitBei veränderlicher Vorschubgeschwindigkeit Anzeige, die von der Einstellposition aus sichtbar ist, erforderlichKeine speziellen AnforderungenKeine speziellen Anforderungen
Bruchgefahr (weggeschleuderte Teile)Trennende Schutzeinrichtungen aus Stahl mit einer Wandstärke von mindestens 2 mm, Sichtfenster aus mindestens 5 mm dickem PolycarbonatKeine speziellen AnforderungenKeine speziellen Anforderungen
BremseErforderlich bei einer ungebremsten Auslaufzeit von mehr als 120 sec, maximale gebremste Auslaufzeit gleichfalls 120 secBremse explizit nicht gefordert, aber Verkleidung mit Zuhaltung bis Werkzeugstillstand ab Bj. 1989Keine speziellen Anforderungen
Sicherung gegen Wegschleudern von Teilen auf der Einschubseite bei Maschinen für GegenlaufRückschlaggreifer, Splitterfänger von oben, und, wenn wenigsten eine Sägewelle über der Werkstückauflage angeordnet ist, zusätzlich Splitterfänger von untenRückschlagsicherung über die gesamte Einschubbreite erforderlich, die auch Splitter auffängtGreifer-Rückschlagsicherung und Splitterfangeinrichtung über die gesamte Einschubbreite erforderlichNachrüstpflicht für Rückschlagsicherung
Sicherung gegen Wegschleudern von Teilen auf der Einschubseite bei Maschinen für GleichlaufSicherheitsvorhang oder eine Reihe Splitterfänger von obenKeine speziellen AnforderungenKeine speziellen Anforderungen
Sicherung gegen Wegschleudern von Teilen auf der Ausschubseite bei Maschinen für GleichlaufTunnel und PrallwandPrallwand und selbsttätiger Abtransportbearbeiteter WerkstückeNachrüstpflicht
Anforderungen an RückschlaggreiferÜber die gesamte Schnittbreite reichend und rechts und links mindestens ein Greifer zusätzlichÜber die gesamte Einschubbreite reichendÜber die gesamte Einschubbreite reichend
Auflagewinkel zwischen 85° und 55° bei allen möglichen SchnitthöhenAuflagewinkel 55° bis 60°, Eindringtiefe mindestens 5 mmWie Baujahr 1980 bis 1994, keine Anforderungen hinsichtlich Auflagewinkel
Mechanischer Anschlag, der die Bewegung über 85° hinaus verhindertDurchpendeln verhindertWie Baujahr 1980 bis 1994
Distanzscheiben zwischen 0,5 und 1 mm dickDistanzscheiben max. 1 mm wenn Rückschlaggreifer gleichzeitig als Splitterfänger fungieren, ansonsten halbe GreiferbreiteZwischenlage nicht dicker als halbe GreiferbreiteKeine speziellen Anforderungen
Breite der Greifer zwischen 6 und 15 mm (abhängig von der Länge)Greiferbreite zwischen 8 und 10 mm wenn Rückschlaggreifer gleichzeitig als Splitterfänger fungierenGreiferbreite zwischen 8 und 15 mmWie Baujahr 1980 bis 1994
Selbsttätig in die Ruhestellung zurückkehrendMüssen selbsttätig zurückfallenWie Baujahr 1980 bis 1994
Winkel der Schneiden zwischen 30° und 60°Scharfkantige GreiferWie Baujahr 1980 bis 1994
Bei Anordnung auf nicht höhenverstellbarer Welle ist eine Anhebevorrichtung erforderlich, diese darf nur betätigt werden können, wenn die Sägeblätter sich nicht mehr drehenAnheben mit einer Hochstellvorrichtung nur bei Stillstand der Sägeblätter möglichRückschlagsicherung darf durch eine Hochstellvorrichtung nicht dauernd außer Wirkung gesetzt werden können.

Ab Bj. 1989 gemäß ZH 1/3.18: Die Greiferrückschlagsicherung darf durch eine Hochstelleinrichtung nicht außer Wirkung gesetzt werden können

Für Maschinen mit Plattenbandvorschub wie Baujahr 1980 bis 1988
Anforderungen an Splitterfänger von obenUnterkante max. 1 mm Abstand zum Tisch oder zum WerkstücktransportsystemSiehe RückschlagsicherungAbstand zwischen Gliedern und Werkstückführungsfläche nicht größer als 1 mmAbstand zwischen Gliedern und Werkstückführungsfläche nicht größer als 1 mm
Oberhalb des Tisches zwei seitlich versetzte Reihen des Typ 1 oder eine Kombination von Typ 1 mit Typ 2 über die gesamte Einschubbreite. Wenn eine Reihe der Greiferrückschlagsicherung den Anforderungen an die Splitterfänger des Typ 1 entspricht, kann eine Reihe Splitterfänger des Typ 1 entfallenRückschlagsicherung muss auch zurückfliegende Splitter auffangen. Gliederbreite 8-10 mm und dazwischen Scheiben bis max. 1 mm DickeSplitterfangeinrichtung seitlich und eine über den gesamten Einschubbereich. Ab Bj. 1989 gemäß ZH 1/3.18 zwei Splitterfangeinrichtungen von obenDie Rückschlagsicherung über die gesamte Einschubbreite muss auch zurückfliegende Splitter auffangen
Breite der Greifer:
  • Typ1 : Zwischen 6 und 20 mm
    (abhängig von der Länge)
  • Typ 2: Nicht breiter als die 3-fache Breite des Fingers auf dem er aufliegt
Greiferbreite zwischen 8 und 10 mmWie Baujahr 1980 bis 1994
Auflagewinkel maximal 85°Auflagewinkel 55° bis 90°Auflagewinkel 70° bis 90°Keine speziellen Anforderungen
Abstand zum Tisch maximal 1 mmSiehe RückschlagsicherungAbstand zum Tisch maximal 1 mmWie Baujahr 1980 bis 1994
Distanzscheiben zwischen 0,5 und 1 mmSiehe RückschlagsicherungScheiben mit 0,4 bis 1 mm zulässigWie Baujahr 1980 bis 1994
Finger müssen auf dem Werkstück aufliegen bzw. selbsttätig in Ruhestellung zurückkehrenSiehe RückschlagsicherungDie Greifer müssen nach jedem Anheben selbsttätig zurückfallenDie Greifer müssen nach jedem Anheben selbsttätig zurückfallen
Keine speziellen Anforderungen an eine Anhebevorrichtung, es sei denn, Splitterfangeinrichtung ist gleichzeitig GreiferrückschlagsicherungSiehe RückschlagsicherungAnheben der Splitterfänger durch eine Hochstellvorrichtung darf nur bei Stillstand der Sägeblätter möglich seinKeine speziellen Anforderungen
Anforderungen an Splitterfänger von untenUnterhalb des Tisches eine Reihe Splitterfänger: Aufstellwinkel auf max. 85° begrenzt, selbsttätig in ihre Ruhestellung zurückkehrend, dabei mindestens 30 mm über der Oberfläche des Werkstück-Vorschubsystems, Distanzscheiben zwischen 1 und 2 mm, Breite der Fänger zwischen 6 und 15 mmKeine speziellen AnforderungenEinrichtungen quer vor dem Plattenband und seitlich zwischen Splitterfangeinrichtung und Sägeblättern, die abfliegende Werkstückteile oder Splitter auffangenNachrüstpflicht bei Plattenbandvorschub
Sicherung der Einschuböffnung bei GleichlaufmaschinenSicherheitsvorhang aus PA, PU, PP oder PVC, über die gesamte Einschuböffnung angeordnet und bis auf 1 mm auf Tisch bzw. Vorschubsystem herabreichend, Lamellen aus einzelnen Werkstoff lagen mit einer Gesamtdicke von mindestens 10 mm und einer Breite zwischen 60 und 80 mm oder eine Reihe Splitterfänger des Typs 1Keine speziellen AnforderungenKeine speziellen Anforderungen
Anforderungen an Schutztunnel und PrallwändeSchutztunnel mit Prallwand, Wandstärke der Prall wand 10 mm oder 20 mm bei Sägewellenantrieben > 50 kW, Zugriff zum Tunnel muss möglich sein, dafür bewegliche, verriegelte trennende Schutzeinrichtung mit Zuhaltung erforderlichKeine Maßvorgabe an die Wandstärke der PrallwandKeine Maßvorgabe an die Wandstärke der Prallwand
Werkstückauflagen und WerkstückführungenFüllstücke müssen auswechselbar sein, falls Druckschuhe eingeschnitten werden müssen, muss hierfür ein Betriebsartenwahlschalter vorhanden seinKeine speziellen AnforderungenKeine speziellen Anforderungen
Sicherung der WerkzeugeFeste Verkleidungen bis auf die Einschub- und Auslassöffnung, Zugang zu den Sägeblättern über bewegliche, verriegelte trennende Schutzeinrichtung mit Zuhaltung mit StillstandsüberwachungEin Berühren bewegter Werkzeuge muss soweit möglich verhindert seinEin Berühren bewegter Werkzeuge muss soweit möglich verhindert sein
Sicherung der VorschubeinrichtungMit Ausnahme der Bereiche zum Be schicken und Abnehmen mindestens feststehende trennende Schutzeinrichtung bei häufigem Zugriff Verriegelung mit Zuhaltung; der Zugriff zu den Einzugsstellen muss gesichert sein durch einen Mindestabstand von 550 mm oder durch Schutzeinrichtung mit AnnäherungsreaktionGefahrstellen durch bewegte Maschinenteile müssen gegen Berühren gesichert seinGefahrstellen durch bewegte Maschinenteile müssen gegen Berühren gesichert sein
Vorschubwalzen müssen bis auf den für den Transport benötigten Teil verkleidet seinKeine zusätzlichen Anforderungen
Zusätzlich für Maschinen mit PlattenbandvorschubGefährdungen durch das Plattenband müssen durch konstruktive Maßnahmen verhindert sein(nicht betroffen)Keine speziellen AnforderungenKeine speziellen Anforderungen


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AbbildungsverzeichnisAnhang 4


Bild 21:
Linck Holzverarbeitungstechnik GmbH, Oberkirch

Bild 37:
IFA/BGIA-Report "Funktionale Sicherheit von Maschinensteuerungen - Anwendung der DIN EN ISO 13849"

Bild 2 und Bilder 27, 28 und 29 sind wiedergegeben mit Erlaubnis des DIN Deutsches Institut für Normung e. V. Maßgebend für das Anwenden der DIN-Norm ist deren Fassung mit dem neuesten Ausgabedatum, die bei der Beuth-Verlag GmbH, Burggrafenstraße 6, 10787 Berlin, erhältlich ist.

Die Rechte für alle übrigen Bilder und Grafiken liegen bei der Berufsgenossenschaft Holz und Metall

Die Aufnahmen erfolgten in Bildungsstätten der BGHM sowie auf dem Gelände folgender Mitgliedsbetriebe:

Sägewerk Hubert Straub, Villingen-Schwenningen-Pfaffenweiler
Bild 3; Bild 5; Bild 6

Alwin und Norbert Koch Sägewerk und Holzhandlung, Lorsch
Bild 4


Pfeifle Holz OHG, Seewald:
Bild 7; Bilder 10 und 11

Sägewerk Bruno Kappler, Bad Wildbad:
Bild 16

Holzwerk Schilling KG, Rot an der Rot:
Bild 18; Bild 22; Bild 24; Bild 31; Bild 34

Sägewerk Jörg Keller, Lichtenau:
Bild 32

Sägewerk Jehlin GmbH, Murg:
Bild 33

Hördener Holzwerk GmbH, Gaggenau/Hörden:
Bilder 38 und 39


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* Im Interpretationspapier der Bundesanstalt für Arbeitsschutz werden die Begriffe Gesamtheit von Maschinen, Maschinenanlage, verkettete Anlage und komplexe Anlage behandelt.


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