Druck- und LokalversionFür einen individuellen Ausdruck passen Sie bitte die
Einstellungen in der Druckvorschau Ihres Browsers an.
Regelwerk; BGI/GUV-I / DGUV-I

BGI 5097 - Zwischenfall, Notfall, Katastrophe - Leitfaden für die Sicherheits- und Notfallorganisation
Berufsgenossenschaftliche Informationen für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit (BGI)

(Ausgabe 06/2011)



nur zur Information
Umstrukturierung der Systematik (01.05.2014): nicht mehr im DGUV-Regelwerk enthalten

Viele Unternehmen und Institutionen

... sind auf Zwischenfälle, Notfälle und Katastrophen nicht vorbereitet. Zwischenfälle, Notfälle und Katastrophen können in unterschiedlichen Ausprägungen Betriebsstörungen, Pandemien, kriminelle Handlungen oder Naturereignisse sein. Es ist generell sinnvoll, sich auf derartige Ereignisse vorzubereiten. Bedroht sind nicht nur Anlagen, Einrichtungen und sonstige Werte, sondern auch Leben und Gesundheit von Menschen sowie die Funktionsfähigkeit des betrieblichen Ablaufs. Hochwasser wie in Dresden im Jahr 2002 oder kriminelle Handlungen wie Brandstiftungen und Datensabotage machen das immer wieder deutlich.

Es passiert immer unerwartet ...

Hamburg - November 2006: Sturmflut 2,85 m über Normal, viele Firmen werden überrascht
Madrid - 11. März 2004: Bombenattentat in Pendlerzügen; 200 Tote, 1.200 Verletzte


Schafstedt - 22. Juni 2006: Großbrand im Baumarkt; Schaden in Millionenhöhe
 
London - 14. April 2006: Großbank HSBC Plc.; krimineller Zugriff auf Kreditkarten; 180.000 Kunden betroffen


Mitteleuropa - 18./19. Januar 2007: Orkan Kyrill; 47 Tote; schwere Sachschäden in Betrieben
Schweinegrippe - 11. Juni 2009: WHO ruft höchste Alarmstufe 6 aus; Maßnahmen in vielen Betrieben
  


Zwischenfall, Notfall, Katastrophe

Dieser Leitfaden hilft Ihnen herauszufinden, ob Sie sich gegen Betriebsstörungen, Pandemien, kriminelle Handlungen oder Naturereignisse schützen sollten und wie Sie das konkret tun können. Zwischenfälle, die Betriebsabläufe stören oder auch Unternehmen schädigen, treten häufig auf. Notfälle ereignen sich seltener, Katastrophen sind die Ausnahme. Die Auswirkungen von Notfällen und Katastrophen können aber für das Unternehmen erheblich sein und im schlimmsten Fall zu einer existenzbedrohenden Krise führen.


Umgang mit diesem Leitfaden

Der Leitfaden bietet Ihnen eine Möglichkeit, systematisch vorzugehen. Um alle Aspekte eines wirkungsvollen Schutzkonzeptes zu berücksichtigen, empfiehlt es sich, den Leitfaden von vorne nach hinten durchzugehen. Der Leitfaden verweist auf weitergehende Praxishilfen und Informationen, mit denen Sie die Hinweise des Leitfadens in Ihre betriebliche Planung und Ihre betrieblichen Abläufe integrieren können. Die Praxishilfen und Informationen finden Sie auf der Internet-Themenseite "Zwischenfall, Notfall, Katastrophe" unterwww.vbg.de/zwischenfall. Die Praxishilfen können Sie interaktiv ausfüllen oder als Word- beziehungsweise PDF-Dateien downloaden.


Konzept und Organisation

Risikobeurteilung - Schutzziele - Maßnahmen | Was ist der erste Schritt?

Um festzustellen, ob es überhaupt sinnvoll für Sie ist, sich zum Beispiel gegen Betriebsstörungen, Pandemien, kriminelle Handlungen oder Naturereignisse in Ihrem Unternehmen oder Ihrer Institution zu schützen, sollten Sie Ihre Situation systematisch betrachten.

Tipps zum Vorgehen

Gehen Sie nach folgendem Schema vor:

Risikobeurteilung

1. Identifizieren Sie die aus Ihrer Sicht relevanten Bedrohungen. Diese können interne oder auch externe Ursachen haben.

Praxishilfe: Risikobeurteilung

2. Schätzen Sie die Risiken ein (Risikoanalyse), indem Sie versuchen, die Wahrscheinlichkeit des Schadenseintritts sowie das Schadensausmaß zu bestimmen. Legen Sie dazu geeignete Kriterien für das Schadensausmaß und die Eintrittswahrscheinlichkeit fest.

Praxishilfe: Infoblatt "Definieren Schadensschwere - Eintrittswahrscheinlichkeit"

3. Ziehen Sie, sofern erforderlich, die betroffenen Abteilungen sowie Fachleute für die Analyse hinzu. Prüfen Sie, ob es für die relevanten Bedrohungen bereits vergleichbare Ereignisse gab, die Ihnen bei der Beurteilung helfen können.

Praxishilfen: BSI-Gefährdungskataloge

4. Bewerten Sie anschließend das zuvor ermittelte Risiko und legen Sie den Handlungsbedarf nach Dringlichkeit gewichtet fest.

Schutzziele

1. Legen Sie das zu erreichende Sicherheitsniveau fest (Welches Restrisiko sind Sie bereit einzugehen?) und legen Sie die Strategie für die Risikominderung fest.

Praxishilfe: Infoblatt "Beispiel Risikominderung Brandschutz"

2. Legen sie zu den einzelnen Bedrohungen/Gefährdungen Schutzziele fest. Unterscheiden Sie falls sinnvoll in Grobziele und Feinziele.

Praxishilfe: Infoblatt "Schutzziele - Beispiel"

Maßnahmen

1. Entwickeln sie Lösungsmöglichkeiten/Maßnahmen zu den Schutzzielen. Die Maßnahmen müssen entsprechend der Quelle der Gefährdungen ausgewählt werden. Beachten Sie bei der Auswahl das TOP-Prinzip (technische vor organisatorischen vor personenbezogenen Maßnahmen). Legen Sie Verantwortliche für die Durchführung, Fristen sowie voraussichtliche Kosten für die einzelnen Maßnahmen fest. Eine große Auswahl finden Sie hierzu in den folgenden Themenbereichen dieses Leitfadens.

Praxishilfe: Infoblatt "Risikosteuerung - Maßnahmen"

2. Legen sie fest, wie die Maßnahmen in das Managementsystem und in die Betriebsorganisation integriert werden können.

3. Legen Sie außerdem fest, innerhalb welcher Fristen die Maßnahmen zu überprüfen und zu verbessern sind und wer dies tut (Kontinuierlicher Verbesserungsprozess - KVP).


Der Weg zum Schutzkonzept

Wesentlicher Bestandteil des Schutzkonzeptes ist die kontinuierliche Überprüfung der einzelnen Schritte und des gesamten Prozesses (Kontinuierlicher Verbesserungsprozess- KVP).

Was finde ich auf der Internet-Themenseite "Zwischenfall, Notfall, Katastrophe"?


Organisation und Personal | Die Grundlagen schaffen

Legen Sie auf Grundlage des Schutzkonzeptes eine klare Organisation der Maßnahmen sowie die Aufgaben für das Personal fest. Teile des Schutzkonzeptes sind eine vorausschauende Sicherheitsorganisation und eine Notfallorganisation. Eine Sicherheitsorganisation zielt darauf ab, Schadensereignisse zu vermeiden oder ihre Folgen zu vermindern. Eine Notfallorganisation greift, falls es zu einem größeren Schadensereignis kommt. Investitionen in die Sicherheitsorganisation helfen, den Aufwand in die Notfallorganisation zu reduzieren.

Hinweise zum "Risikomanagement: Notfall-, Krisen- und Kontinuitätsmanagement" => ff.

Tipps zum Vorgehen


Branchenleitfäden zum Thema Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit

Im Bereich Sicherheit und Gesundheit beider Arbeit hat die VBG Branchenleitfäden zur systematischen und vorausschauenden Gestaltung der Aufbau- und Ablauforganisation im Betrieb herausgegeben. Die Branchenleitfäden enthalten viele Praxishilfen wie Beurteilungen der Arbeitsbedingungen, Checklisten, Unterweisungshilfen, Betriebsanweisungen oder Praxisformulare. Leitfäden gibt es zum Beispiel für die Branchen Dienstleistungsunternehmen allgemein, Zeitarbeit, Wach- und Sicherungsdienste, Produktionen und Veranstaltungen, Kreditinstitute, Bildungsstätten, Sportvereine, Kfz-Prüfstellen, Tierheime, Spielstätten. Der Bereich Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit wird deswegen in dem vorliegenden Leitfaden nicht weiter behandelt.


Was finde ich auf der Internet-Themenseite "Zwischenfall, Notfall, Katastrophe"?

Information - Kommunikation | Die Köpfe der Beschäftigten erreichen

Jede Sicherheits- und Notfallorganisation ist nur so gut, wie sie die Beschäftigten auf allen Ebenen leben. Dazu müssen sie gut informiert sein, verstehen, was zu tun ist, und motiviert sein, die vorgesehenen Maßnahmen umzusetzen. Da dies alles nicht im Selbstlauf geschieht, sollten Sie Wert auf eine gezielte Information und Kommunikation über die Sicherheits- und Notfallorganisation legen.

Tipps zum Vorgehen


Was finde ich auf der Internet-Themenseite "Zwischenfall, Notfall, Katastrophe"?

Sicherheitsorganisation

Objektsicherung | Das Gebäude und das Umfeld schützen

Objektsicherung umfasst sowohl technische als auch organisatorische Maßnahmen, die es erschweren, in das Gebäude einzudringen oder auf das Gelände zu gelangen. Achten Sie darauf, dass die Objektsicherung die betrieblichen Abläufe möglichst wenig stört.

Elemente der Objektsicherung


Tipps zum Vorgehen

Mögliche Maßnahmen der Objektsicherung - Anregungen

Organisation
  • Vermeidung von Lagehinweisen auf schützenswerte Gebäudeteile
  • Zutrittsregelungen und -kontrollen unter Berücksichtigung kritischer Infrastrukturen
  • Vorgaben für die Gebäudereinigung und Kontrollen
  • Einsatz von Fremdpersonal und Kontrollen
  • Geschlossene Fenster und Türen
  • Wach- und Sicherungsdienst engagieren
Mechanische Sicherungssysteme
  • Schließsysteme, Schlösser, Verriegelungen
  • Sicherheitstüren und -fenster
  • Stahlgitter-, Maschendraht-, Steckgitterzäune, Mauern (Perimetersicherungen)
Elektronische Sicherungssysteme
  • Einbruchmeldeanlagen (EMA)
  • Überfallmeldeanlagen (ÜMA)
  • Brandmeldeanlagen (BMA)
  • Störmeldeanlagen und -einrichtungen
Videotechnik
  • Videoüberwachung


Spezielle Maßnahmen der Objektsicherung - Anregungen

Zur Gebäudetechnik gehören empfindliche Einrichtungen wie die Stromversorgung oder Klimaanlagen. Wird beispielsweise die Stromversorgung beschädigt, kann dies zu Störungen und Ausfällen führen. Über raumlufttechnische Anlagen wie Klimaanlagen können biologische oder chemische Schadstoffe in das Gebäude gelangen. Aus diesen Gründen kann es sinnvoll sein, die Gebäudetechnik besonders zu schützen. Spezielle Maßnahmen dazu können beispielsweise sein:

Was finde ich auf der Internet-Themenseite "Zwischenfall, Notfall, Katastrophe"?

Zutrittskontrolle | Den Zugang zum Gebäude bewusst steuern

Zutrittskontrollen ermöglichen Ihnen, den Zutritt von Personen ins Gebäude oder zu geschützten Bereichen auf dem Gelände gezielt zu steuern. Ein Zutrittskontrollsystem vereint bauliche, technische, organisatorische und personelle Maßnahmen.

Mögliche Elemente des Zutrittskontrollsystems

Tipps zum Vorgehen

Da die Entwicklung und der Aufbau eines Systems der Zutrittskontrollen viel Fachkenntnis und Erfahrung erfordern, lassen Sie sich von Fachleuten beraten - siehe "Ansprechpartner und Fachleute".

Mögliche Maßnahmen der Objektsicherung - Anregungen

Organisation
  • Zutrittsregelungen und -kontrollen
  • Regelungen für Zutritt zu Verteilern der Versorgungseinrichtungen
  • Schlüsselverwaltung
  • Vermeidung von Lagehinweisen auf schützenswerte Gebäudeteile
  • Geschlossene Fenster und Türen
  • Abgeschlossene Türen
  • Vergabe von Zutrittsberechtigungen
  • Regelung des Passwortgebrauchs
  • Beaufsichtigung oder Begleitung von Fremdpersonen
  • Vorgaben für die Gebäudereinigung
  • Vertretungsregelungen
  • Einsatz von Fremdpersonal
  • Kontrollschwerpunkte im Empfangsbereich
  • Kontrollschwerpunkte im Freigelände
  • Regelmäßige Aus- und Weiterbildung
  • Verfahrensweise beim Ausscheiden von Beschäftigten
  • Einarbeitung und Einweisung neuer Beschäftigter
  • Verpflichten der Beschäftigten auf Einhaltung einschlägiger Gesetze, Vorschriften und Regelungen
Personen
  • Personalauswahl
  • Qualifikation und Schulung
  • Pförtnerdienst
Mechanik
  • Schließsysteme, Schlösser, Verriegelungen
  • Schranken, Drehkreuze
  • Sicherheitsdrehtüren und Personenvereinzelungsschleusen
  • Vereinzelungsanlagen (Drehtüren, Drehschleusen, Drehsperren)
Anlagen
  • Videoüberwachung
  • Biometrische Systeme


Zutrittskontrollsystem Empfangsbereich - Beispiele für organisatorische Maßnahmen

Was finde ich auf der Internet-Themenseite "Zwischenfall, Notfall, Katastrophe"?

IT-Sicherheit | Daten vor Zugriff sichern

Die Angriffe auf Informationssysteme von Unternehmen nehmen ständig zu. Von der Sicherheit und Zuverlässigkeit der Informations- und Kommunikationstechnik hängen viele Ihrer Geschäftsprozesse ab. Die IT-Systeme sind anfällig für Angriffe von außen - zum Beispiel von Hackern, von Konkurrenten oder ehemaligen Beschäftigten. Für viele Unternehmen ist die Beschäftigung mit IT-Sicherheit der Einstieg in ein Schutzkonzept, welches das Unternehmen insgesamt auf Angriffe von außen vorbereitet.

Tipps zum Vorgehen


Checkliste IT-Sicherheitsmanagement
Aus: Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) (Hrsg.): Leitfaden IT-Sicherheit, Bonn 2006

Maßnahmen Bemerkung
Hat die Unternehmensleitung die IT-Sicherheitsziele festgelegt und sich zu ihrer Verantwortung für die IT-Sicherheit bekannt? 
Sind alle gesetzlichen oder vertragsrechtlichen Gesichtspunkte berücksichtigt worden? 
Gibt es einen IT-Sicherheitsbeauftragten? 
Werden IT-Sicherheitserfordernisse bei allen Projekten frühzeitig berücksichtigt (z.B. bei Planung eines neuen Netzes, Neuanschaffungen von IT-Systemen und Anwendungen, Outsourcing- und Dienstleistungsverträgen)? 
Besteht ein Überblick über die wichtigsten Anwendungen und IT-Systeme und deren Schutzbedarf? 
Gibt es einen Handlungsplan, der Sicherheitsziele priorisiert und die Umsetzung der beschlossenen IT-Sicherheitsmaßnahmen regelt? 
Ist bei allen IT-Sicherheitsmaßnahmen festgelegt, ob sie einmalig oder in regelmäßigen Intervallen ausgeführt werden müssen (z.B. Update des Viren-Schutzprogramms)? 
Sind für alle IT-Sicherheitsmaßnahmen Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten festgelegt? 
Gibt es geeignete Vertretungsregelungen für Verantwortliche und sind die Vertreter mit ihren Aufgaben vertraut? Sind die wichtigsten Passwörter für Notfälle sicher hinterlegt? 
Sind die bestehenden Richtlinien und Zuständigkeiten allen Zielpersonen bekannt? 
Gibt es Checklisten, was beim Eintritt neuer Mitarbeiter und beim Austritt von Mitarbeitern zu beachten ist (Berechtigungen, Schlüssel, Unterweisung etc.)? 
Wird die Wirksamkeit von IT-Sicherheitsmaßnahmen regelmäßig überprüft? 
Gibt es ein dokumentiertes IT-Sicherheitskonzept? 


Was finde ich auf der Internet-Themenseite "Zwischenfall, Notfall, Katastrophe"?

Brandschutz | Unternehmen vor Brandschäden bewahren

Systematischer vorbeugender Brandschutz verringert das Risiko von Bränden. Betrieblicher Brandschutz muss in diesem Zusammenhang auch bewusst herbeigeführte Brände berücksichtigen. Zum vorbeugenden Brandschutz gehören bauliche, technische und organisatorische Maßnahmen.

Mögliche Maßnahmen des vorbeugenden Brandschutzes - Anregungen

Baulicher Brandschutz - Beispiele:

Technischer Brandschutz - Beispiele:

Organisatorischer Brandschutz - Beispiele:


Tipps zum Vorgehen

Kategorien für den Schutzumfang
  • Kategorie 1 Vollschutz - Sämtliche Räume, in denen Brände entstehen können, müssen überwacht sein
  • Kategorie 2 Teilschutz - Schutz von einzelnen Brandabschnitten (üblicherweise die verwundbarsten), diese dann wie bei Vollschutz überwacht
  • Kategorie 3 Schutz der Fluchtwege - Schutz der Fluchtwege und eventuell angrenzender Räume; rechtzeitige Alarmierung der Beschäftigten, um Fluchtwege noch nutzen zu können
  • Kategorie 4 Einrichtungsschutz - Sachschutz von Funktionen, Ausrüstungen oder Bereichen mit hohem Risiko, Voll- oder Teilschutz

Diese Kategorien nach DIN 14675 wurden für den Einsatz von Brandmeldeanlagen entwickelt, können aber auch als Hilfestellung für die Festlegung von Brandschutzmaßnahmen im Unternehmen verwendet werden.


Was finde ich auf der Internet-Themenseite "Zwischenfall, Notfall, Katastrophe"?

Notfallorganisation

Organisation und Erste Hilfe | Auf einen Notfall vorbereitet sein

Wenn doch etwas passiert, sollten Sie vorbereitet sein. Dafür sorgt eine gute Notfallorganisation. Die Notfallorganisation setzt sich zusammen aus Ereignisvorsorge und Ereignisbewältigung. Ihre Beschäftigten wissen, wie sie in einem Notfall zu handeln haben, damit die Folgeschäden möglichst gering gehalten werden. Es entsteht keine Panik, da jeder weiß, was zu tun ist. Die Führungskräfte reagieren besonnen und entscheiden klar.

Tipps zum Vorgehen

Bauen Sie entsprechend Ihrer Gefährdungssituation und Ihren betrieblichen Anforderungen eine Notfallorganisation auf. Zu dieser Notfallorganisation gehören unter anderem:


Was finde ich auf der Internet-Themenseite "Zwischenfall, Notfall, Katastrophe"?

Pandemie | Krankheitswellen vorbeugen

Unabhängig von den jährlichen Grippewellen im Herbst und Winter kommt es im Abstand von Jahrzehnten zu Influenzaepidemien globalen Ausmaßes, die als Pandemien bezeichnet werden. Es wird erwartet, dass in den nächsten Jahren erneut eine Pandemie ausbricht. Daher muss es auch Ziel der Unternehmen sein, Erkrankungs- und Sterblichkeitsraten der Beschäftigten möglichst gering zu halten. Diesem Ziel dient eine adäquate Pandemievorsorge.

Tipps zum Vorgehen

Was finde ich auf der Internet-Themenseite "Zwischenfall, Notfall, Katastrophe"?

Evakuierung | Im Notfall Räume organisiert evakuieren

Eine Evakuierung von Räumen und Gebäuden kann schnell chaotisch werden, wenn sie nicht gut organisiert ist. Für die Räumung des Betriebes oder von Betriebsteilen sind deswegen ausreichende Vorbereitungen zu treffen. Dazu gehört auch, dass jede Führungskraft und jeder Beschäftigte weiß, was zu tun ist und wie er sich in der jeweils konkreten Situation zu verhalten hat.

Tipps zum Vorgehen

Was finde ich auf der Internet-Themenseite "Zwischenfall, Notfall, Katastrophe"?

Externer Katastrophenschutz | Externen Katastrophenschutz einbinden

Ihr Unternehmen kann auch durch Ereignisse in Ihrer Nähe betroffen sein, wie zum Beispiel Giftgaswolken aus einem benachbarten Produktionsbetrieb, Anschläge im Umfeld oder Hochwasser. Falls derartige Katastrophen möglich sind, sollten Sie auch hierfür Maßnahmen treffen, wie Sie reagieren können. Sie können dafür auf das staatliche Katastrophenschutz-System zurückgreifen.

Tipps zum Vorgehen

Dienstleistungsangebote zum Katastrophenschutz

Der Zivil- und Katastrophenschutz wurde nach den Attentaten vom 11. September 2001 und den Flutkatastrophen an Elbe, Donau und ihren Nebenflüssen neu strukturiert und systematisch ausgebaut. Die Dienstleistungsangebote werden im Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) vorgehalten und gebündelt. Das neue System besteht unter anderem aus folgenden Leistungen:

  • Die Vernetzung der Informationssysteme von Bund und Ländern im Bereich des Zivil- und Katastrophenschutzes erfolgt über das Deutsche Notfallvorsorge-Informationssystem (deNIS). Kernaufgabe dieser Datenbank ist die übergreifende Verknüpfung, Aufbereitung und Bereitstellung von Informationen für das Management von Großkatastrophen. Das Informationssystem steht im Internet zur Verfügung: www.denis.bund.de
  • Das Technische Hilfswerk (THW) besitzt als Bundesanstalt umfassende Kompetenzen sowie gerätetechnische und organisatorische Möglichkeiten, um im Not- und Katastrophenfall zielgerichtet und schnell helfen zu können. Zu den Aufgaben des THW gehören die technische Gefahrenabwehr, die technische Hilfe im Bereich der Infrastruktur, Hilfen in den Bereichen Führung, Kommunikation und Logistik, die technische Hilfe im Umweltschutz sowie die technische Hilfe bei der Versorgung der Bevölkerung im Notfall.
  • Die Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz (AKNZ) in Bad Neuenahr-Ahrweiler ist zu einem Kompetenzzentrum und Forum für wissenschaftlichen Austausch sowie zu einer Begegnungsstätte beziehungsweise Ideenbörse für Experten aus dem In- und Ausland ausgebaut. Die Akademie bietet auch Seminare und Übungen an. Umfassende Informationen über die Dienstleistungen der Akademie und das Seminarprogramm finden sich im Internet unter www.bbk.bund.de.
  • Am Robert Koch-Institut (RKI) ist eine Informationsstelle des Bundes für Biologische Sicherheit (IBBS) eingerichtet. Empfehlungen zum Umgang mitverdächtigen Proben und Informationen für Poststellen zum Umgang mitverdächtigen Sendungen sind auf der Homepage des RKI (www.rki.de) einzusehen.
  • Die Bundesregierung hat ein Konzept für die Warnung der Bevölkerung entwickelt, das auf der Nutzung verschiedener moderner und zukunftsweisender Technologien basiert. Wichtigste Komponente ist das satellitengestützte Warnsystem.
  • Die Bundesregierung unterstützt die Stärkung der Selbsthilfefähigkeit der Bevölkerung beispielsweise durch folgende Maßnahmen:
    • Wiederaufnahme der Förderung der Ausbildung in "Erster Hilfe" mit Selbstschutz-Inhalten
    • Neuauflage/Ergänzung von Selbstschutz-Informationen, speziell auch zum Verhalten bei Hochwassergefahren für die Bürgerinnen und Bürger - komplett unter www.denis.bund.de


Was finde ich auf der Internet-Themenseite "Zwischenfall, Notfall, Katastrophe"?

Psychische Verarbeitung | Extremsituationen bewältigen

Bei Naturkatastrophen, Überfällen, kriminellen Handlungen und ähnlichen Extremsituationen kann es zu extremen psychischen Belastungen einzelner Beschäftigter kommen. Beispiele hierfür sind das Betreuen von schwerverletzten oder sterbenden Menschen oder auch Geiselnahme und Bedrohung mit Waffen. Planen und organisieren Sie den verantwortungsvollen Umgang mit Beschäftigten, die durch solche Ereignisse psychisch belastet sind.

Tipps zum Vorgehen

"Erstbetreuer nach psychisch belastenden Ereignissen"

Überlegen Sie, ob es für Ihr Unternehmen sinnvoll ist, eine Person als "Erstbetreuer" zu benennen. Erstbetreuer können zum Beispiel für Banken oder Firmen mit Einsätzen in Krisengebieten hilfreich sein. Der Erstbetreuer besitzt spezielle Kenntnisse zur Betreuung von Personen nach psychisch belastenden Ereignissen. Der Erstbetreuer kümmert sich persönlich um die betroffene Person, vermittelt Nähe und Ruhe, bietet Fürsorge und Zuwendung an.

Hilfen der VBG bei Betreuung von Beschäftigten nach Katastrophen
  • Jede Katastrophe ist für die betroffenen Beschäftigten zunächst ein einschneidendes Ereignis, das in der Regel einen schockartigen Zustand bei den Betroffenen hervorrufen kann (sehr aufgeregt, verwirrt, traurig, wütend, wie betäubt). Danach versuchen die Betroffenen, mit der Erfahrung "fertig" zu werden. Auch dann können aber noch Angst, Selbstzweifel, Schlafstörungen, starke Wut, Niedergeschlagenheit oder andere Probleme auftreten. Das sind normale Reaktionen. Bei den meisten Betroffenen gehen die beschriebenen psychischen Folgen nach wenigen Tagen zurück. Bei der Bewältigung der psychischen Folgen können Sie die betroffenen Beschäftigten unterstützen.
  • Die VBG berät die Betroffenen und den Unternehmer. Die VBG wird umgehend mit den betroffenen Beschäftigten Kontakt aufnehmen. Erfordern die erlebnisbedingten psychischen Symptome eine geeignete fachliche Betreuung - zum Beispiel durch einen qualifizierten Psychotherapeuten -, bietet die VBG den Betroffenen diese Hilfe an. Diese Betreuung kann nach Bedarf als Einzel- oder Gruppengespräch durchgeführt werden. Die Kosten der auf diesem Weg eingeleiteten Maßnahmen sind im Mitgliedsbeitrag an die VBG enthalten.


Was finde ich auf der Internet-Themenseite "Zwischenfall, Notfall, Katastrophe"?

Management von Risiken, Notfällen, Katastrophen und Krisen

Risikomanagement | Notfall-, Krisen- und Kontinuitätsmanagement

Das Notfall-, Krisen- und Kontinuitätsmanagement kann als Teilgebiet eines ganzheitlichen Risikomanagementsystems betrachtet werden und ist deshalb eng mit diesem verknüpft.

Das Risikomanagement umfasst alle organisatorischen Regelungen und Maßnahmen zur Risikoerkennung und zum Umgang mit den Risiken unternehmerischer Betätigung.

Praxishilfe: Infoblatt "Prozessablauf Risikomanagement"

Risikomanagement und Unternehmenssicherheit

Trotz aller Maßnahmen zur Risikovermeidung oder -minimierung verbleiben aber oft Restrisiken, die bei geringer Eintrittswahrscheinlichkeit erhebliche Auswirkungen auf ein Unternehmen haben können.

Mit einem Notfall-, Krisen- und Kontinuitätsmanagement soll bei Eintritt eines Ereignisses der Schaden für Menschen und Unternehmenswerte möglichst gering gehalten werden.


Ereignisse und Bewältigungsstrategien

Um bei Eintritt eines Ereignisses schnell und zielorientiert reagieren zu können, bedarf es bereits im Vorfeld einer geeigneten Organisationsstruktur über die nachfolgend dargestellten Phasen.

Was finde ich auf der Internet-Themenseite "Zwischenfall, Notfall, Katastrophe"?

Schäden systematisch minimieren | Notfallmanagement

Notfälle sind Ereignisse, die in der Regel plötzlich und unvorhersehbar auftreten und ein hohes Schadenspotential beinhalten. Neben den gesetzlich vorgeschriebenen Maßnahmen - zum Beispiel Maßnahmen zum Brandschutz und Erste Hilfe -, die vorrangig dem Personenschutz dienen, unterstützt ein strukturiertes Notfallmanagement sämtliche Aktivitäten, die geeignet sind, negative Konsequenzen für ein Unternehmen zu minimieren.

Vorbereitung

Leitlinie Notfallmanagement

Aufbauorganisation

Unternehmensleitung legt Verantwortlichkeiten und Kompetenzen fest - zum Beispiel

  • Notfallkoordinator
  • Notfallbeauftragter
  • Ersthelfer
  • Evakuierungshelfer
  • Brandschutzbeauftragte
  • ...

Ablauforganisation

  • Notfallpläne
  • Evakuierungspläne
  • Übungen
  • ...
Bewältigung

Feststellen der Ereignisschwere

Informationssammlung

Lageplan

Lagedarstellung und Beurteilung

Schutzmaßnahmen Menschen und Infrastruktur - zum Beispiel Menschen evakuieren, Brände löschen, externe Stellen wie Feuerwehr, Rettungswagen, Polizei einbeziehen

Aktivierung Kontinuitätsmanagement (optional)

Nachbereitung

Dokumentation

Evaluierung

Optimierung der Notfallorganisation


Was finde ich auf der Internet-Themenseite "Zwischenfall, Notfall, Katastrophe"?

Organisiert auf Krisen reagieren | Krisenmanagement

Im Unterschied zum Notfall wird als Krise eine gefährliche und existenzbedrohende Extremsituation bezeichnet. Krisensituationen können zum Beispiel resultieren aus Katastrophen oder eskalierten Notfällen.

Zu diesen Ereignissen gehören beispielsweise solche,

Krisenmanagement erfordert daher besondere Organisationsstrukturen und Maßnahmen.
Beispiele für Katastrophen oder Krisen:

Vorbereitung

Krisenhandbuch beinhaltet u.a.:

Aufbauorganisation

Unternehmensleitung legt Verantwortlichkeiten und Kompetenzen fest - zum Beispiel

  • Strategische Ebene (Unternehmensleitung)
  • Taktische Ebene (Krisenstab)
  • Operative Ebene
    • Feuerwehr
    • Werkschutz
    • Spezialisten
    • ...

Ablauforganisation

  • Krisenkommunikation
  • Krisenintervention
  • Übungen
  • Vorhandene Notfall- und Evakuierungspläne
  • Dokumentation
  • ...
  • Krisenstabsraum
Bewältigung

Feststellen der Ereignisschwere

Informationssammlung

Lageplan

Lagedarstellung und Beurteilung

Sofortmaßnahmen

Schutzmaßnahmen Menschen und Infrastruktur - zum Beispiel Menschen evakuieren, Brände löschen, externe Stellen wie Feuerwehr, Rettungswagen, Polizei einbeziehen

Aktivierung Kontinuitätsmanagement (optional)

Schnelle Bereitstellung erforderlicher Ressourcen für die Bewältigung (Material, Maschinen, Nahrung, Unterkunft,...)

Krisenkommunikation (intern/extern)

Nachbereitung

Dokumentation

Evaluierung

Optimierung des Krisenhandbuches


Was finde ich auf der Internet-Themenseite "Zwischenfall, Notfall, Katastrophe"?

Schnell zurück zur Normalität | Kontinuitätsmanagement

Ziel des Kontinuitätsmanagements ist die möglichst schnelle Wiedererlangung von verlorenen kritischen Betriebsfunktionen aufgrund eines Notfalls oder einer Katastrophe. Dabei steht insbesondere die Ersatzbeschaffung mit dem Ziel der Wiederherstellung der Leistungserstellung im Vordergrund.

Die Maßnahmen betreffen unter anderem Beschäftigte, Räumlichkeiten, Anlagen, Lieferanten, Energie sowie Informationstechnologie.

Das Kontinuitätsmanagement kann bereits im Zuge der Notfall-, oder Krisenbewältigung aktiviert werden.

Vorbereitung

Aufbauorganisation

vergleiche Notfall-/Krisenorganisation

Ablauforganisation

BIA (Business Impact Analyse)

  • Identifikation kritischer Geschäftsprozesse
  • Auswahl von Wiederherstellungsstrategien und Wiederherstellungsplänen (unter anderem Bestimmung kritischer Ausfallzeiten, Wiederanlaufzeiten)
  • Maßnahmenkatalog
  • ...
Bewältigung

Feststellen der Ereignisschwere

Ablauf der Ersatzbeschaffung und Wiederanlaufverfahren nach festgelegten Wiederherstellungsplänen

Ständiger Abgleich mit Notfall- oder Krisenmanagement

Nachbereitung

Dokumentation

Evaluierung

Optimierung des Kontinuitätsmanagements


Was finde ich auf der Internet-Themenseite "Zwischenfall, Notfall, Katastrophe"?

Weiterführende Informationen

Praxishilfen zur Sicherheits- und Notfallorganisation - Weiterführende Infos (Auszug)

Auf der Internet-Themenseite "Zwischenfall, Notfall, Katastrophe" unter www.vbg.de/zwischenfall finden Sieden Text dieses Leitfadens sowie viele Praxishilfen zur Umsetzung der hier beschriebenen Anforderungen:

Risikobeurteilung und Maßnahmen

Checklisten

Infoblätter

Allgemein

Organisation

Personal

IT-Sicherheit

Gebäudetechnik

Brandschutz

Weitere Praxishilfen

Selbstschutz-Informationen des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe

Weitere Hilfen

Rechtliche Grundlagen, Normen

Ansprechpartner und Fachleute - Die Kompetenz von Fachleuten nutzen ...

Die Gestaltung der Sicherheits- und Notfallorganisation erfordert viel Erfahrung und umfangreiches Fachwissen. Wenden Sie sich an eine der vielen kompetenten Institutionen, die Sie in diesen Fragen beraten.

... für eine persönliche Beratung in Ihrem Unternehmen

... für Fragen zur aktuellen Sicherheitslage und des Katastrophenschutzes:

... für Fragen zur Gefährdung durch Krankheitserreger:

... für Fragen zur Gebäudesicherung:

... für Fragen zum Brandschutz:

... für Fragen zur Sicherheit im Wirtschaftsleben:

Glossar

Hier werden einige Begriffe erläutert, die in diesem Leitfaden verwendet werden:

Arbeitsschutz
Siehe Sicherheit und Gesundheit beider Arbeit

Betriebsstörung
Eine Betriebsstörung ist eine durch eine äußere oder innere Einwirkung eintretende Unterbrechung des regelmäßigen Betriebsablaufes.

Datenschutz
Unter Datenschutz versteht man den Schutz personenbezogener Daten vor dem Missbrauch durch Dritte (nicht zu verwechseln mit Datensicherheit).

Datensicherheit
Mit Datensicherheit wird der Schutz von Daten hinsichtlich gegebener Anforderungen an deren Vertraulichkeit, Verfügbarkeit und Integrität bezeichnet. Ein anderer Begriff dafür ist "IT-Sicherheit".

Datensicherung
(engl. Backup): Bei einer Datensicherung werden zum Schutz vor Datenverlust Sicherungskopien von vorhandenen Datenbeständen erstellt.

Evakuierung
Organisierte Verlegung von Menschen aus einem akut gefährdeten Bereich in einen sicheren Bereich.

IT-Sicherheit
Siehe Datensicherheit

Katastrophe
Groß-Schadensereignis natürlichen Ursprungs (Erdbeben, Sturmfluten, ...) oder durch menschliche Aktivitäten verursacht (Chemieunfall, Verlust sensibler Daten, Anschlag, ...), das zu einer gegenwärtigen Gefahr für das Leben oder die Gesundheit einer Vielzahl von Menschen, für die Umwelt oder für sonstige bedeutsame Rechtsgüter führt. Es gibt auch technisches Versagen - zum Beispiel Flugzeugabsturz durch Elektronikfehler wie der Beinahe-Absturz eines A 320 im März 2008 in Hamburg-Fuhlsbüttel. Katastrophen kommen äußerst selten vor, haben aber in der Regel ein existenzbedrohendes Schadensausmaß.

Kontinuitätsmanagement
Kontinuitätsmanagement verfolgt das Ziel, die durch einen Notfall oder eine Katastrophe beeinträchtigten kritischen Betriebsfunktionen und Geschäftsprozesse so schnell wie möglich wiederherzustellen, um die Leistungsfähigkeit und Wertschöpfung der Organisation zu sichern. Die kritischen Betriebsfunktionen und Geschäftsprozesse werden im Kontiunitätsmanagement in einer Business Impact Analyse festgelegt.

Krise
Eine vom Normalzustand abweichende, sich plötzlich oder schleichend entwickelnde Lage, die durch ein Risikopotenzial gekennzeichnet ist, das Gefahren und Schäden für Leib und Leben von Menschen, bedeutende Sachwerte, schwerwiegende Gefährdungen des politischen, sozialen oder wirtschaftlichen Systems in sich birgt und der Entscheidung bedarf - oftmals unter Unsicherheit und unvollständiger Information. Sie betrifft ein Unternehmen als Ganzes und erfordert außerordentliche Maßnahmen zu ihrer Bewältigung, da die bestehenden Organisationsstrukturen und -prozesse in der Regel nicht ausreichen.

Krisenmanagement
Unter Krisenmanagement sind Prozesse, Verhaltensweisen und koordinierte Tätigkeiten zu verstehen, die eine Organisation als Ganzes ausführen muss, um drohende oder bereits eingetretene Krisen zu bewältigen.

Notfall
Ein Notfall ist ein plötzliches, in der Regel unvorhersehbares, auf eine Organisation begrenztes Schadensereignis mit schwerwiegenden Folgen, welches außerordentliche Maßnahmen und rasches Eingreifen erfordert. Dieser kann durch natürliche Ursachen (Unwetter, Stürme, Hochwasser), technische Ursachen (Ausfall technischer Systeme, fehlerhafte Systeme) oder menschliche Aktivitäten (Brand, längerer IT-Systemausfall) entstanden sein. Ein Notfall stellt eine erhebliche Gefährdung von Leben, Gesundheit, Umwelt oder sonstigen bedeutsamen Rechtsgütern dar.

Notfallmanagement
Unter Notfallmanagement sind die Prozesse, Verhaltensweisen und koordinierte Tätigkeiten zu verstehen, die eine Organisationseinheit ausführen muss, um drohende oder bereits eingetretene Notfälle zu bewältigen.

Notfallorganisation
Die Notfallorganisation umfasst die betrieblichen Maßnahmen, um Schäden nach Zwischenfällen oder Notfällen von Menschen, dem Betrieb oder der Umwelt so gering wie möglich zu halten.

Pandemie
Unter Pandemie versteht man eine länder- und kontinentübergreifende Ausbreitung einer Krankheit, im engeren Sinn einer Infektionskrankheit. Im Gegensatz zur Epidemie ist eine Pandemie somit örtlich nicht beschränkt.

Risiko
Kombination von Wahrscheinlichkeit eines Schadenseintritts und seines Schadensausmaßes.

Risikoanalyse
Risikoanalyse ist die systematische Ermittlung und der Gebrauch von Information, um ein Risiko zu verstehen und nach Wahrscheinlichkeit und Auswirkung auf eine Organisation oder ein System einzuschätzen.

Risikobeurteilung
Gesamtheit des Verfahrens, das Risikoidentifikation, Risikoanalyse und Risikobewertung umfasst.

Risikobewertung
Prozess, der anhand der Ergebnisse der Risikoanalyse bestimmt, ob die Risikohöhe akzeptierbar beziehungsweise tolerierbar ist.

Risikoidentifikation
Prozess, um Risiken zu finden, und mit ihren Ursachen und Auswirkungen zu beschreiben.

Risikomanagement
Prozesse, Verhaltensweisen und koordinierte Tätigkeiten, die darauf ausgerichtet sind, eine Organisation bezüglich Risiken zu steuern. Das bedeutet eine systematische Anwendung von Grundsätzen, Verfahren und Tätigkeiten, um Risiken zu identifizieren, zu analysieren, zu bewerten, zu bewältigen, zu überwachen sowie über Risiken zu kommunizieren. Notfall-, Krisen- und Kontinuitätsmanagement sollten in das Risikomanagement integriert sein.

Safety
Siehe Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit

Schutzziel
Beschreibung eines herbeizuführenden Sollzustands; Schutzziele werden aus den Ergebnissen der Risikoanalyse und der Risikobewertung abgeleitet.

Schutzkonzept
Die Beschreibung aller strukturellen und prozessorientierten Maßnahmen zum Erreichen der Schutzziele. Das Schutzkonzept beinhaltet die Sicherheits- und Notfallorganisation (Notfallmanagement/Krisenmanagement).

Security
Bewahrung von Sachwerten und die Bewahrung von Leben und Gesundheit gegen Angriffe von außen aus der Sicht einer Institution - zum Beispiel Unternehmen, Institut, Behörde. Der Begriff beschreibt die Schutzmaßnahmen gegen die Angriffe von außen für die Personen im Unternehmen (Beschäftigte, Besucher) sowie für die Gebäude, Einrichtungen und Daten (IT-Sicherheit) des Unternehmens.

Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit
Bewahrung von Leben und Gesundheit in Verbindung mit der Berufsarbeit. Der Begriff beschreibt eine menschengerechte Gestaltung und eine ständige Verbesserung der Arbeit, damit diese insgesamt den körperlichen und geistigen Leistungsvoraussetzungen der Beschäftigten entspricht. Der Begriff umfasst die Abwehr von Unfallgefahren und arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren. Der Begriff wird synonym mit Arbeitsschutz oder Safety verwendet.

Sicherheitsorganisation
Die Sicherheitsorganisation umfasst alle strukturellen und prozessorientierten Maßnahmen des Unternehmens in den Bereichen

Terrorakt
Ein Terrorakt ist ein schwerer Anschlag durch arbeitsteilig organisierte, grundsätzlich verdeckt operierende Gruppen, der zu einer schweren Schädigung für das Leben oder die Gesundheit von Menschen, für die Umwelt oder für sonstige bedeutsame Rechtsgüter führen kann. Terrorismus ist die aggressivste und militanteste Form des politischen/ideologischen Extremismus, bei der die extremistischen Ziele mit Mitteln eines nachhaltig geführten gewaltsamen Handelns durch systematische Anwendung massiver Gewaltakte verfolgt werden.

Zwischenfälle
Ein Zwischenfall ist eine Störung des bestimmungsgemäßen Betriebes (Ausfall der Heizungsanlage, kurzzeitiger Serverabsturz, ...), bei der sofort oder später eine Gefahr für die Gesundheit und Sicherheit von Menschen, für die Umwelt oder für sonstige Rechtsgüter auftreten kann. Die Einschätzung, was als Zwischenfall angesehen wird, basiert auch auf der subjektiven Beurteilung der handelnden Personen. Zwischenfälle kommen in Unternehmen häufig vor, haben aber in der Regel ein geringes Schadensausmaß.


UWS Umweltmanagement GmbHENDE