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Regelwerk; BGI/GUV-I / DGUV-I

BGI/GUV-I 8664 / DGUV Information 205-022 - Rettungs- und Wischarbeiten an PKW mit alternativer Antriebstechnik
Berufsgenossenschaftliche Information für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit (BGI/GUV-I)

(Ausgabe 12/2012)




Generelle Hinweise

Diese Informationsschrift bezieht sich auf Serienfahrzeuge. Bei Kleinserien oder individuell nachgerüsteten Fahrzeugen kann sie nur als grobe Orientierungshilfe angesehen werden, da es sich um Einzellösungen handelt, die unter Umständen nicht dem bekannten Standard der Automobilindustrie entsprechen.

Gefahren, die generell an verunfallten/brennenden Fahrzeugen bestehen, sind ebenfalls zu beachten. Siehe hierzu die allgemein gültigen taktischen Standards zur Rettung von Personen aus PKW.

Elektro-Hybridfahrzeugen können auch noch Stunden nach einem Unfall durch interne Reaktionen in Brand geraten. Abschleppdienste und die Polizei sollten auf diese Gefahr hingewiesen werden.

Beschädigte Hochvolt-Batterien bzw. Teile davon gelten als Gefahrgut und dürfen daher nur von Fachkundigen verladen, auf offenen Fahrzeugen transportiert und im Freien gelagert werden.

Literatur

"Einheiten im Lösch- und Hilfeleistungseinsatz" (FwDV 3),

"Einheiten im ABC - Einsatz" (FwDV 500),

"Technisch-medizinische Rettung nach Verkehrsunfällen" (vfdb RL 0601),

Feuerwehr-Rettungsdatenblattsystem - silverDAT FRS © (http://www.dat.de/news/SilverDAT_FRS.page)

Rettungsdatenblätter des VDA (http://www.vda.de/de/arbeitsgebiete/rettungsleitfaeden_feuerwehr/),

"Brandbekämpfung in elektrischen Anlagen" (DIN VDE 0132),

"Elektrische Gefahren an der Einsatzstelle" (BGI/GUV-I 8677).

Erkundung der Einsatzstelle und Erkennen der Antriebstechnik

Fahrzeugtypspezifische Rettungsdatenblätter beachten.

Die "AUTO-Regel", um alternative Antriebstechniken an verunfallten PKW zu erkennen:

AUTO-Regel

Austretende Betriebsstoffe
(z.B. Zisch- oder Knattergeräusche, Gasgeruch, Lachen- oder Nebelbildung)
Unterboden, Motor- und Kofferraum erkunden
(z.B. nach Gastanks, orangefarbenen Hochvoltleitungen)
Tankdeckel öffnen
(z.B., um alternative Betankungs-/ Ladesysteme zu erkennen, zusätzliche Tankdeckel)
Oberfläche absuchen
(z.B. nach Überdruckventilen, einschlägigen Beschriftungen, fehlendem Auspuff)


Diese Informationsschrift ergänzt

Ablaufschema alternative Antriebe - technische Hilfeleistung

Technische Hilfeleistung

Gasbetriebenes Fahrzeug

Gasaustritt

Elektroantrieb vorhanden


Bei einer Airbagauslösung erfolgt in der Regel die Abschaltung der Hochvolt-Anlage automatisch. Zusätzlich wird empfohlen, die Hochvolt-Anlage gemäß den Rettungsdatenblättern außer Betrieb zu nehmen.

Nach derzeitigem Kenntnisstand stellen Restspannungen im System keine konkrete Gefahr bei den weiteren Einsatzmaßnahmen dar.

Weiterführende Maßnahmen

Hochvolt-Batterien können durch ein Kältemittel bzw. Kühlmittel gekühlt sein, das im Beschädigungsfall austreten kann.

Es ist nicht ausgeschlossen, dass verunfallte Fahrzeuge mit Hochvolt-Batterien auch später noch durch interne Reaktion in Brand geraten können. Polizei und Abschleppdienst auf diese Gefahr hinweisen.

Sonderfall: PKW im Wasser

Ablaufschema Fahrzeugbrand

Brand

Brennendes Gas


Brennender Elektroantrieb


UWS Umweltmanagement GmbHENDE