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Regelwerk
Änderungstext

Bekanntmachung der Änderungen des EmS-Leitfadens für Unfallbekämpfungsmaßnahmen auf Schiffen, die gefährliche Güter befördern

Vom 22. Juli 2015
(VkBl. Nr. 15 vom 15.08.2015 S.486)



Hiermit gebe ich die Änderungen des EmS-Leitfadens für Unfallbekämpfungsmaßnahmen auf Schiffen, die gefährliche Güter befördern, bekannt. Die Änderungen beziehen sich auf die Fassung der Bekanntmachung der amtlichen deutschen Übersetzung des EmS-Leitfadens vom 19. August 2013 (VkBl. 2013, S. 850).

Die Änderungen umfassen die Entschließung MSC.372(93) des Schiffssicherheitsausschusses der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO), mit der das 37. Amendment des IMDG-Codes im EmS-Leitfaden berücksichtigt wird, sowie weitere notwendige redaktionelle Korrekturen.

Der EmS-Leitfaden wird wie folgt geändert:

Vorwort

Im zweiten Absatz, Satz 1 werden die Wörter "35. und 36. Änderungen des IMDG-Codes (2012)" durch die Wörter "35., 36. und 37. Änderungen des IMDG-Codes (2014)" ersetzt.

Einführung für Unfallmerkblätter für Feuer

Der erste Satz des Gliederungspunktes 5. wird durch folgenden Satz ersetzt:

altneu
In einigen EmS-FEUER-UNFALLMERKBLÄTTERN ist aufgeführt "Plötzliche oder kurzzeitige Ereignisse (z.B. Explosionen) können die Sicherheit des Schiffes gefährden"."In einigen EmS-FEUER-UNFALLMERKBLÄTTERN ist aufgeführt "Plötzliche oder kurzzeitige Ereignisse (z.B. Explosionen) können die Sicherheit des Schiffes gefährden" oder "Die Gefahr einer unkontrollierten Brandausbreitung soll berücksichtigt werden".

Der Gliederungspunkt 10.5.2 wird wie folgt gefasst:

altneu
10.5.2 Obwohl die Anwendung trockenen inerten Pulvers zur Abdeckung des Feuers die beste Lösung wäre, ist dies unter den meisten Umständen nicht möglich. Zwei Arten der Brandbekämpfung sind möglich:
  1. Kontrolliertes Abbrennen: In gut geschützter Position bleiben. Solange keine andere Ladung durch das Feuer gefährdet ist, brennen lassen. Das Feuer im Produkt soll vollständig ausbrennen. Nahe stehende Ladung durch Wassersprühstrahl unter Einsatz aller möglichen Feuerlöschschläuche kühlen.
  2. Brandbekämpfung aus sicherer Entfernung: Dem zutreffenden EmS-FEUER-UNFALLMERKBLATT folgen, da eine Explosion des Produktes möglich ist.
"10.5.2 Obwohl die Anwendung trockenen inerten Pulvers zur Abdeckung des Feuers die beste Lösung wäre, ist dies unter den meisten Umständen nicht möglich. Zwei Arten der Brandbekämpfung sind möglich:
  1. kontrolliertes Abbrennen: In gut geschützter Position bleiben. Güter brennen lassen. Viele Güter dieser Klasse reagieren gefährlich mit Wasser: Dem zutreffenden EmS-FEUER-UNFALLMERKBLATT folgen. In diesen Fällen kann der Kontakt mit Wasser den Brand verstärken. Daher wird davon abgeraten, den brennenden Gütern direkt Wasser zuzuführen. Sind tragbare Wassermonitore mit Wasserschild-Funktion vorhanden: Wasserschild erzeugen, um die Ausbreitung des Brandes zu verhindern. Das Feuer, das die Güter erfasst hat, soll vollständig ausbrennen. Hat der Brand bereits auf nahe stehende Ladung übergegriffen, die nicht mit Wasser reagiert (siehe zutreffendes EmS-FEUER-UNFALLMERKBLATT): Brandbekämpfung aus sicherer Entfernung;
  2. Brandbekämpfung aus sicherer Entfernung: Sofern es der Brandort zulässt, sofortiger Einsatz großer Wassermengen. Auch wenn die brennenden Güter mit Wasser reagieren und Hitze erzeugen, kühlen große Wassermengen die Reaktion herunter und verhindern die weitere Hitzestrahlung. Wasser soll jedoch nicht eingesetzt werden, wenn der Brandort es unmöglich macht, den Gütern große Wassermengen direkt zuzuführen. Siehe zutreffendes EmS-FEUER-UNFALLMERKBLATT."

Der Gliederungspunkt 10.6.2 wird wie folgt gefasst:

altneu
Obwohl die Anwendung trockenen inerten Pulvers zur Abdeckung des Feuers die beste Lösung wäre, ist dies unter den meisten Umständen nicht möglich. Zwei Arten der Brandbekämpfung sind möglich:
  1. Kontrolliertes Abbrennen: In gut geschützter Position bleiben. Solange keine andere Ladung durch das Feuer gefährdet ist, brennen lassen. Das Feuer im Produkt soll vollständig ausbrennen. Nahe stehende Ladung durch Wassersprühstrahl unter Einsatz aller möglichen Feuerlöschschläuche kühlen.
  2. Brandbekämpfung aus sicherer Entfernung: Dem zutreffenden EmS-FEUER-UNFALLMERKBLATT folgen, da eine Explosion des Produktes möglich ist.
"10.6.2 Obwohl die Anwendung trockenen inerten Pulvers zur Abdeckung des Feuers die beste Lösung wäre, ist dies unter den meisten Umständen nicht möglich. Zwei Arten der Brandbekämpfung sind möglich:
  1. kontrolliertes Abbrennen: In gut geschützter Position bleiben. Güter brennen lassen. Alle Güter dieser Klasse reagieren gefährlich mit Wasser: Dem zutreffenden EmS-FEUER-UNFALLMERKBLATT folgen. Der Kontakt mit Wasser führt zu einer Verstärkung des Brandes. Daher wird davon abgeraten, den brennenden Gütern direkt Wasser zuzuführen. Sind tragbare Wassermonitore mit Wasserschild-Funktion vorhanden: Wasserschild erzeugen, um die Ausbreitung des Feuers zu verhindern. Das Feuer, das die Güter erfasst hat, soll vollständig ausbrennen. Hat das Feuer bereits auf nahe stehende Ladung übergegriffen, die nicht mit Wasser reagiert (siehe zutreffendes EmS-FEUER-UNFALLMERKBLATT): Brandbekämpfung aus sicherer Entfernung;
  2. Brandbekämpfung aus sicherer Entfernung: dem zutreffenden EmS-FEUER-UNFALLMERKBLATT folgen, da die Brandbekämpfung mit Wasser den Brand verstärken und zur Bildung von entzündbaren Gasen führen kann, die in Mischungen mit Luft explodieren könnten."

Unfallmerkblätter für Feuer

Unfallmerkblatt F-C

In der ersten Spalte, Zeile für Spezialfälle, werden hinter der Angabe "UN 3157" die Angaben ",UN 3513, UN 3515, UN 3518" angefügt.

Unfallmerkblatt F-G

Die vorhandene Tabelle wird durch die folgende Tabelle ersetzt:

altneu

Allgemeine HinweiseDem Brand ausgesetzte Ladung kann explodieren oder Behälter können platzen.

Brandbekämpfung mit größtmöglichem Abstand aus einer Deckung heraus.

Große Wassermengen auf einen Schlag einsetzen, um die Hitzestrahlung zu dämpfen und die der Hitze ausgesetzte in der Nähe stehende Ladung zu kühlen. Als Nebenwirkung wird das Wasser die Flammen oder den Brand des Materials verstärken.

Keine kleinen Wassermengen einsetzen - sie würden stark reagieren.

brennende Ladung an DeckVersandstückeKEIN Wasser oder Schaum einsetzen, mit trockenem inertem Material abdecken oder Feuer brennen lassen.

Falls nicht möglich, nahe stehende Ladung mit großen Wassermengen kühlen, obwohl der Brand für kurze Zeit verstärkt wird. Niemals kleine Wassermengen auf den Brand sprühen. Nur große Wassermengen einsetzen.

BeförderungseinheitenSolange das Feuer keine nahe stehende Ladung entzündet, brennen lassen.

Falls nicht möglich, die Beförderungseinheit mit großen Wassermengen kühlen. Soweit möglich, verhindern, dass Wasser in den Container gelangt.

brennende Ladung unter DeckLüftung ausschalten und Luken schließen.

Das fest eingebaute Gas-Feuerlöschsystem einsetzen.

Wenn nicht vorhanden:

Niemals Wasser unter Deck in abgeschlossenen Räumen einsetzen. Wenn Ladeluken offen sind, nahe stehende Ladung mit großen Wassermengen kühlen, obwohl der Brand für kurze Zeit verstärkt wird. Niemals kleine Wassermengen auf den Brand sprühen. Nur große Wassermengen einsetzen.

dem Feuer ausgesetzte LadungWenn möglich, die Versandstücke, die dem Brand ausgesetzt werden könnten, versetzen oder sie von Bord entfernen. Wenn dies nicht möglich ist, mit Wasser kühlen.
Spezialfälle:

UN 1415, UN 1418

LITHIUM, nicht pyrophor und MAGNESIUMPULVER benötigen den Einsatz von trockenem Lithiumchlorid oder trockenem Natriumchlorid oder Graphitpulver, um einen Brand zu löschen.

NIEMALS Wasser oder Schaum einsetzen.


Allgemeine HinweiseDem Brand ausgesetzte Ladung kann explodieren oder Behälter können platzen.

Aus geplatzten Gefäßen austretende flüssige Stoffe können sich entzünden und zu einer Ausbreitung des Brandes führen.

Ladungen in Tanks können unter Hitzeeinwirkung im Feuer oder später plötzlich von einer Boiling Liquid- Expanding Vapour Explosion (BLEVE) erfasst werden und explodieren.

Brandbekämpfung mit größtmöglichem Abstand aus einer Deckung heraus.

Große Wassermengen auf einen Schlag einsetzen, um die Hitzestrahlung zu dämpfen und die der Hitze ausgesetzte in der Nähe stehende Ladung zu kühlen.

Der direkte Kontakt von Wasser mit dem Material wird das Material entzünden oder den Brand des Materials verstärken. Lediglich an Orten, an denen der direkte Zugang zu der Ladung möglich ist und an denen die brennende Ladung unter Wasser gesetzt werden kann, können große Wassermengen die thermische Reaktivität deutlich verringern und den Brand löschen.

DIE GEFAHR EINER UNKONTROLLIERTEN BRANDAUSBREITUNG SOLL BERÜCKSICHTIGT WERDEN

Brennende Ladung an eckVersandstückeKEIN Wasser oder KEINEN Schaum einsetzen, mit trockenem inertem Pulver (sofern verfügbar) abdecken oder Feuer brennen lassen.

Nahe stehende Ladung mit großen Wassermengen kühlen.

BeförderungseinheitenFeuer brennen lassen. Nahe stehende Ladung mit großen Wassermengen kühlen. Wasserschi ld- Funktion tragbarer Wassermonitore, sofern vorhanden, einsetzen, um eine Ausbreitung des Brandes zu verhindern.

Soweit möglich verhindern, dass Wasser in die brennende Güterbeförderungseinheit gelangt.

brennende Ladung unter DeckLüftung ausschalten und Luken schließen.
Das fest eingebaute Gas-Feuerlöschsystem einsetzen.

Wenn nicht vorhanden:

KEIN Wasser unter Deck in geschlossenen Räumen einsetzen. Nahe stehende Ladung mit großen Wassermengen kühlen.

dem Feuer ausgesetzte LadungWenn möglich, die Versandstücke, die dem Brand ausgesetzt werden könnten, versetzen oder von Bord entfernen. Wenn
dies nicht möglich ist, Ladung mit großen Wassermengen kühlen. Wasserschild-Funktion tragbarer Wassermonitore,
sofern verfügbar, einsetzen, um eine Ausbreitung des Brandes zu verhindern.
Spezialfälle:

Klasse 4.3 Verpackungsgruppe I

Bei Kontakt mit Wasser werden große engen entzündbarer Gase gebildet, die, wenn sie sich nicht sofort entzünden, eine hochgefährliche explosive Atmosphäre bilden können.

Unfallmerkblatt F-I

In der ersten Spalte, Zeile für Spezialfälle, wird hinter der Angabe "UN 2978" die Angabe " ,UN 3507" angefügt.

Unfallmerkblatt S-S

In der ersten Spalte, Zeile für Spezialfälle, wird hinter der Angabe "UN 2978" die Angabe " ,UN 3507" angefügt.

Index

Bei dem Eintrag UN 1003 wird die Angabe "S-W" durch die Angabe "S-W" ersetzt.

Bei dem Eintrag UN 2668 wird die Angabe "F-E" durch die Angabe "F-A" und die Angabe "S-D" durch die Angabe "S-A" ersetzt.

Bei dem Eintrag UN 2907 wird die Angabe "F-B" durch die Angabe "F-A" ersetzt.

Bei dem Eintrag UN 3422 wird die Angabe "S-B" durch die Angabe "S-A" ersetzt.

Die Zeilen der Einträge UN 3492 und UN 3493

3492  F-E  S-D

3493  F-E  S-D

werden gestrichen.

Hinter dem Eintrag UN 3506 werden folgende Zeilen eingefügt:

3507F-IS-S
3508F-AS-I
3510F-DS-U
3511F-CS-V
3512F-CS-U
3513F-CS-W
3514F-DS-U
3515F-CS-W
3516F-CS-U
3517F-DS-U
3518F-CS-W
3519F-CS-U
3520F-CS-W
3521F-CS-U
3522F-DS-U
3523F-DS-U
3524F-CS-U
3525F-DS-U
3526F-DS-U

ID: 15/1082

ENDE