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41. 2-Chloracrylnitril
(CAS-NR.: 920-37-6)
(Stand:
November 1997)
(BArbBl. 5/98 S. 90)
Grundlage für die Bewertung ist die MAK-Begründung von 1994 [1]. 2-Chloracrylnitril (2-CAN) wirkt ätzend an Haut und Schleimhäuten.
Genotoxizität:
2-CAN wirkt im Ames-Test nur am Stamm S. typhimurium TA 100 mit S9-Mix schwach mutagen (ab 500 µg/Platte); das strukturverwandte Acrylnitril zeigte im gleichen Test nur am Stamm TA 1535 mit S9-Mix ab 1580 µg/Platte eine mutagene Aktivität.
Kanzerogenität:
Zur Frage der kanzerogenen Wirkung von 2-CAN liegen keine Daten vor. Das strukturverwandte Acrylnitril ist in Carc. Cat. 2 legaleingestuft.
Reproduktionstoxizität:
Die Exposition von trächtigen Ratten gegenüber 2-CAN-Konzentationen von 0; 1; 6 bzw. 12 ppm (0; 3,6; 21,8 bzw. 43,6 mg/m3) für 6 Stunden täglich vom 6. - 20. Tag p.c. führte ab 6 ppm zu einer signifikant verzögerten Körpergewichtsentwicklung der Muttertiere; Todesfälle traten nicht auf. Bei der Untersuchung der Feten am 21. Tag p.c. ergaben sich keine Hinweise auf eine embryotoxische, fetotoxische oder teratogene Wirkung von 2-CAN.
Fazit:
Genotoxizität:
Es liegt lediglich ein schwach positiver Ames-Test vor. Gemäß den EU-Einstufungskriterien erfolgt daher keine Einstufung (M:-).
Kanzerogenität:
Zur Frage der kanzerogenen Wirkung von 2-CAN liegen keine Daten vor. Damit kommt gemäß den EU-Einstufungskriterien keine Einstufung in Betracht (K:-)
Reproduktionstoxizität/Fertilität:
Zur Frage der fertilitätsmindernden Wirkung von 2-CAN liegen keine Daten vor. Daher kommt gemäß den EU-Einstufungskriterien keine Einstufung in Betracht (RF:-).
Reproduktionstoxizität/Entwicklung:
In einer Inhalationsstudie an Ratten ergeben sich auch im bereits maternal toxischen Dosisbereich keine Hinweise auf eine entwicklungsschädigende Wirkung von 2-CAN. Gemäß den EU-Einstufungskriterien erfolgt daher keine Einstufung (RE:-).
Literatur:
[1] Greim, H. (Hrsg.): Gesundheitsschädliche Arbeitsstoffe. Toxikologisch-arbeitsmedizinische Begründung von MAK-Werten: 2-Chloracrylnitril. VCH, Weinheim (1994).
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