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TRGS 910-52: 1,2-Epoxypropan

(BArbBl. 9/83 S. 35)


Krebserzeugender
Stoff

Gruppen
I
(sehr stark gefährdend)
II
(stark gefährdend)
III
(gefährdend)
Massengehalte im Gefahrstoff in v. H.

1,2-Epoxypropan

> 1

Erläuterung:

1,2-Epoxypropan hat alkylierende, mutagene (bakterielle Testsysteme) und chromosomenschädigende Eigenschaften (kultivierte Säugetierzellen).

Nach subkutaner Injektion (sehr empfindlicher Test) von je 0,1 0,3, 1,0 bzw. 2,5 Milligramm 1,2-Epoxypropan pro Maus (1x/Woche über ca. 2 Jahre) entwickelten sich bei 4%, 4%, 14% bzw. 20% der eingesetzten Mäuse meist bösartige lokale Tumoren (2,5% bei der Tricaprylin-Kontrolle). Die hohe Dosierung ist als die maximal verträgliche anzusehen.

Bei Ratten führte die Schlundsonden-Applikation von 15 bzw. 60 mg 1,2-Epoxypropan pro Kilogramm Körpergewicht (in Speiseöl; 2x/Woche über 3 Jahre) bei 4% bzw. 40% der Tiere zur Induktion von Vormagenkarzinomen.

Im Inhalationsversuch wurden bei Ratten und Mäusen die Konzentrationen von 0 ppm (Kontrolle), 200 ppm und 400 ppm geprüft (6 Std./Tag; 5 x/Woche über 2 Jahre). Für die Ratten war die Konzentration von 400 ppm die maximalverträgliche während sich die gleiche Konzentration für Mäuse als maximalverträglich bis toxisch erwies. Die Mehrzahl der Mäuse entwickelte sowohl bei 200 ppm als auch bei 400 ppm Entzündungen des Nasenhöhlenepithels. Lediglich die Nasenhöhle gab in diesem Versuch einen Hinweis auf eine krebserzeugende Wirkung des 1,2-Epoxypropan. Im sehr empfindlichen Nasenraum fanden sich bei Ratte und Maus die nachfolgend angegebenen Tumorhäufigkeiten:

0
ppm
200
ppm
400
ppm
Ratte
gutartige Tumoren--5/100
Maus
Epithetiale Tumoren
(gutartige und bösartige)
--4/100
Gefäßtumoren
(bösartig)
--15/100

In einem zweiten ähnlichen Inhalationsversuch an Ratten wurden die Konzentrationen 0 ppm (Kontrolle), 30 ppm, 100 ppm und 300 ppm (6 Std./Tag; 5 x/Woche über 124 Wochen) getestet.

Die Konzentration von 300 ppm erwies sich in diesem Versuch als die maximalverträgliche. Bei allen Konzentrationen ließen sich Reizungen des Nasenepithels nachweisen. Die krebserzeugende Wirkung von 1,2-Epoxypropan ließ sich insgesamt an der Erhöhung der Zahl der bösartigen Tumoren erkennen. Bei 300 ppm war die Wahl der bösartigen Tumoren gegenüber der Kontrolle etwa verdoppelt, und bei den niederen Konzentrationen deutete sich eine geringe Erhöhung der Zahl der bösartigen Tumoren an (nicht signifikant).

Aufgrund der vorliegenden Ergebnisse. die 1,2-Epoxypropan im Vergleich zum Ethylenoxid als schwächeres Kanzerogen ausweisen; wird 1,2-Epoxypropan in die Gruppe der gefährdenden krebserzeugenden Stoffe eingestuft (Gruppe III) und zwar mit einer Konzentration > 1 %.

Literatur:

"Gesundheitsschädliche Arbeitsstoffe" (Toxikologisch-arbeitsmedizinische Begründung von MAK-Werten) der Arbeitsstoff-Kommission der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Verlag Chemie

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