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AzB - Anleitung zur Berechnung von Lärmschutzbereichen *
Vom 19. November 2008
(BAnz. Nr. 195a vom 23.12.2008 S. 2)
1 Anwendungsbereich und Zielsetzung
Die "Anleitung zur Berechnung von Lärmschutzbereichen (AzB)" legt gemäß dem "Gesetz zum Schutz gegen Fluglärm" in der Fassung der Bekanntmachung vom 31.10.2007 (BGBl. I S. 2550) [1] das Verfahren zur Berechnung der Lärmschutzbereiche fest. Die Berechnung erfolgt auf der Grundlage der mit der "Anleitung zur Datenerfassung über den Flugbetrieb ( AzD)" eingeholten Daten über Art und Umfang des voraussehbaren Flugbetriebs des Flugplatzes. Diese Daten werden in der AzB als Datenerfassungssystem (DES) bezeichnet.
Die AzB ist für folgende Flugplatzarten anzuwenden:
Darüber hinaus sollen gemäß § 4 Abs. 8 des Gesetzes zum Schutz gegen Fluglärm auch für andere als die vorstehend genannten Flugplätze Lärmschutzbereiche festgesetzt werden, wenn es der Schutz der Allgemeinheit erfordert. Auch hierfür ist die AzB zu verwenden.
2 Beschreibung des Berechnungsverfahrens
Das Verfahren ermöglicht die Berechnung von äquivalenten Dauerschallpegeln für den Tag und für die Nacht sowie des Häufigkeits-Maximalpegelkriteriums in der Umgebung eines Flugplatzes. In die Berechnung des Lärmschutzbereichs gehen insbesondere die Geräuschemissionsdaten der Luftfahrzeuge; die Zahl der Flugbewegungen in den sechs verkehrsreichsten Monaten des Prognosejahres sowie die Verläufe der Ab- und Anflugstrecken und Platzrunden ein. Darüber hinaus werden die Flugstrecken der Hubschrauber und die Verläufe der Rollwege berücksichtigt.
Zur Berechnung der Lärmschutzbereiche wird ein Segmentierungsverfahren angewendet, das auf einer geeigneten Zerlegung der dreidimensionalen Flugbahn des Luftfahrzeugs in lineare Segmente basiert. Von jedem dieser Segmente trägt das Luftfahrzeug mit einem Beitrag Ei zur Schallexposition E an einem Immissionsort P bei. Das Segmentierungsverfahren ist in Abbildung 1 schematisch für den zweidimensionalen Fall dargestellt.
Abbildung 1: Prinzip der Segmentierung am Beispiel der Zerlegung eines kreisbogenförmigen Flugstreckensegments in zwei lineare Teilsegmente
3 Ermittlung der Beurteilungsgrößen
3.1 Beurteilungsgrößen
Im Gesetz zum Schutz gegen Fluglärm ist die getrennte Bestimmung von äquivalenten Dauerschallpegeln für den Tag und für die Nacht (LpAeq, Tag und LpAeq,Nacht) vorgesehen. Die äquivalenten Dauerschallpegel werden für einen beliebigen Punkt in der Umgebung eines Flugplatzes (Immissionsort) aus dem Schallexpositionspegel LpAE für jeden Vorbeiflug eines Luftfahrzeuges ermittelt. Dabei werden als Erhebungszeit die sechs verkehrsreichsten Monate des Prognosejahres (180 Tage) zu Grunde gelegt.
Die äquivalenten Dauerschallpegel für die Tages- und Nachtzeit ergeben sich aus einem unkorrigierten Wert (d. h. ohne Berücksichtigung der Flugbewegungsverteilung nach der Sigma-Regelung)
(1) | |
(2) |
für das Prognosejahr jeweils durch Hinzufügen eines Zuschlags als
LpAeq,Tag = L*pAeq,Tag+ 3 ⋅ Kσ,Leq,Tag | dB | (3) |
LpAeq,Nacht = L*pAeq,Nacht+ 3 ⋅ Kσ,Leq,Nacht | dB | (4) |
mit:
LpAeq,Tag | A-bewerteter korrigierter äquivalenter Dauerschallpegel für den Tag (6.00 bis 22.00 Uhr) |
LpAeq,Nacht | A-bewerteter korrigierter äquivalenter Dauerschallpegel für die Nacht (22.00 bis 6.00 Uhr) |
L*pAeq,Tag | unkorrigierter Wert des äquivalenten Dauerschallpegels für den Tag (6.00 bis 22.00 Uhr) |
L*pAeq,Nacht | unkorrigierter Wert des äquivalenten Dauerschallpegels für die Nacht (22.00 bis 6.00 Uhr) |
TE | Erhebungszeit ins (TE = 1,5552 ⋅ 107 s, d. h. 180 Tage) |
T0 | Bezugszeit (T0 =1 s) |
Tr | Beurteilungszeit. Die AzB verwendet die Beurteilungszeiten von 6.00 bis 22.00 Uhr (Tag) und 22.00 bis 6.00 Uhr (Nacht). |
Σ | Summe über alle Flugbewegungen während der Erhebungszeit TE |
NTag | Flugbewegungen während der Beurteilungszeit Tr zwischen 6.00 und 22.00 Uhr |
NNacht | Flugbewegungen während der Beurteilungszeit Tr zwischen 22.00 und 6.00 Uhr |
i | hier: laufender Index des einzelnen Fluglärmereignisses |
LpAE,i |
(Stand: 09.09.2024)
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