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87. Erläuterung zu Dinitrobenzol (alle Isomere)
[CAS 25154-54-4]

(BArbBl. 5/98 S. 69)



Ein Luftgrenzwert für Dinitrobenzole wird nicht festgelegt. Es liegen keine Angaben zum aktuellen Umgang mit diesem Gefahrstoff vor. Der Stoff hat nach den vorliegenden Informationen zur Zeit keine technische Bedeutung.

Dinitrobenzole wurden von der DFG-Senatskommission zur Prüfung gesundheitsschädlicher Arbeitsstoffe in die Kategorie III B (Stoffe mit begründetem Verdacht auf krebserzeugendes Potential) eingeordnet. Die Beratungen im Ausschuß für Gefahrstoffe, ob eine Einordnung von Dinitrobenzolen als krebserzeugend in die Kategorien 1 bis 3 erfolgen soll, sind noch nicht abgeschlossen.

Arbeitsmedizinische Erfahrungen

Epidemiologische Untersuchungen zur krebserzeugenden Wirkung der Verbindungen am Menschen sind bislang nicht publiziert worden [1].

Toxikologische Erfahrungen

Die toxikologischen Erfahrungen werden in [1] beschrieben.

Meßverfahren

Zur Messung von Dinitrobenzolen in der Luft in Arbeitsbereichen steht eine Methode zur Verfügung (2]. Die Probenahme mit Pumpe erfolgt mittels Cellulosemembranfilter und nachgeschaltetem Impinger mit Ethylenglykol. Die analytische Bestimmung erfolgt mittels HPLC. Der Bestimmungsbereich beträgt 0,42 - 2,4 mg/m3 bei einem Probevolumen von 90l.

Ergebnisse von Arbeitsbereichsmessungen

Dem Ausschuß für Gefahrstoffe sind keine Ergebnisse von Arbeitsbereichsmessungen bekanntgegeben worden.

Hinweise

Sollte Dinitrobenzol wieder technische Bedeutung erlangen, ist durch eine Arbeitsbereichsanalyse unverzüglich das Expositionsniveau festzustellen. Die Ergebnisse der Arbeitsbereichsanalyse sind dem Ausschuß für Gefahrstoffe (AGS) mitzuteilen. Aufsichtsbehörden, die Kenntnis über den Umgang mit Dinitrobenzol erlangen, werden gebeten, dies dem AGS mitzuteilen.

Neben der inhalativen Aufnahme kann Dinitrobenzol auch über die Haut aufgenommen werden. Dem ist auch bei Ausschöpfung der technischen Möglichkeiten zusätzlich durch geeignete Körperschutzmaßnahmen Rechnung zu tragen (weitere Hinweise: TRGS 150 "Unmittelbarer Hautkontakt mit Gefahrstoffen, die durch die Haut resorbiert werden können - Hautresorbierbare Gefahrstoffe").

Literatur

[1] Henschler, D. (Hrsg.): Gesundheitsschädliche Arbeitsstoffe - Toxikologisch-arbeitsmedizinische Begründung von MAK-Werten -Nitrobenzole (alle Isomeren). Verlag Chemie, Weinheim (1988)

[2] NIOSH, Manual of Analytical Methods, Method Nr. 5 214, U.S. Department of Health and Human Services, Cincinnati, 1977

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