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TRGS 910-4: Sym. Dichlordimethylether

(BArbBl. 9/83 S. 35)


Krebserzeugender
Stoff

Gruppen

I
(sehr stark gefährdend)
II
(stark gefährdend)
III
(gefährdend)

Massengehalte im Gefahrstoff in v. H.

Sym. Dichlordimethylether  > 0,05  < 0,05-0,005 <0,005-0,0005

Begründung:

Sym. Dichlordimethylether erwies sich nach subkutaner Injektion an der Ratte ebenso als lokal krebserzeugend wie nach Tropfung auf die Mäusehaut. Entscheidend für die Risikobeurteilung ist aber die Tatsache, daß dieser Arbeitsstoff auch beim Menschen eine ausgeprägte kanzerogene Wirkung gezeigt hat. Es traten Lungentumoren auf, und zwar bei einem hohen Prozentsatz Exponierter schon nach relativ kurzer Expositionszeit (z.B. 8/68 nach 6-9 Jahren Exposition und Latenzzeit von 8-16 Jahren). Eine sehr starke Lungentumor-induzierende Wirkung ließ sich auch an der Ratte nachweisen. Bei einer Konzentration vom 0,1 ppm (6 Std./Tag; 5 x /Woche) reichten schon 100 Expositionen aus, um bei etwa der Hälfte der eingesetzten Ratten bösartige Geschwülste der Nasenhöhle und der Lunge Plattenepithelkarzinome) hervorzurufen (in der Lunge waren 38 % der Tumoren lokalisiert).

Beim Goldhamster war die Wirkung wesentlich schwächer; trotz sehr viel mehr Expositionen (334) und sonst ähnlichen Versuchsbedingungen - wie bei der Ratte - konnte unter 100 eingesetzten Goldhamstern nur ein Lungenkarzinom nachgewiesen werden.

Aufgrund der Befunde beim Menschen und denen bei der Ratte und unter Berücksichtigung der Flüchtigkeit des Stoffes wurde der sym. Dichlordimethylether in die Gruppe der sehr stark gefährdenden krebserzeugenden Arbeitsstoffe eingestuft (Gruppe 1), und zwar mit einer - im Vergleich zu anderen Stoffen -sehr niedrigen Konzentration (> 0,05 %).

Literatur:

"Gesundheitsschädliche Arbeitsstoffe" toxikologisch-arbeitsmedizinische Begründung von MAK-Werten) der Arbeitsstoff-Kommission der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Verlag Chemie

IARC Monographs Bd. 4, S. 231-238, 1974

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