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TRGS 910-3: Hexamethylphosphorsäuretriamid

(BArbBl. 9/83 S. 35)

Begründung:

Es liegen bisher nur zwei Kanzerogenese-Versuche vor, und zwei handelt es sich dabei um Inhalationsversuche mit Ratten. Im ersten Versuch wurden die Konzentrationen 0,05; 0,4 und 4 ppm geprüft (6 Std./Tag, 5 x /Woche), in einem zweiten Versuch die Konzentrationen 0,1; 0,05 und 0,01 ppm. Die Behandlungszeiten lagen zwischen 9 und 24 Monaten; nach 3, 8 und 12 Monaten erfolgten Zwischentötungen, die Gesamtversuchszeiten betrugen 24 Monate.

Nasenhöhlentumoren traten bei 0,4 und 4 ppm schon nach 7 Monaten auf, bei 0,1 ppm nach 9 Monaten und bei 0,05 ppm nach 12 Monaten. insgesamt ergaben sich folgende Häufigkeiten der meist bösartigen Nasenhöhlentumoren: 83 % bei 4 ppm und 9 Monaten Exposition; 82 % bei 0,4 ppm und 10 Monaten Exposition; 56 % bei 0,1 ppm und 13 Monaten Exposition; 26 % bei 0,05 ppm und 24 Monaten Exposition (Häufigkeitsangaben in Prozent der eingesetzten Ratten).

Das Nasenhöhlenepithel von Nagern - ganz besonders von Ratten - ist gegenüber einer Tumorinduktion von lokal kanzerogenen Gasen und Dämpfen offensichtlich ganz besonders empfindlich, so daß solche Tumoren kritisch bewertet werden müssen. Doch wegen des häufigen Auftretens solcher Tumoren bei einer Konzentration von nur 0,05 ppm wurde Hexamethylphosphorsäuretriamid in die Gruppe der sehr stark gefährdenden krebserzeugenden Arbeitsstoffe eingestuft (Gruppe I).

Die Einstufung erfolgte mit der - im Vergleich z anderen Stoffen - sehr niedrigen Konzentration von> 0,05 %.

Literatur:

IARC Monographs Bd. 15, S. 211-222 1977

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