UWS Umweltmanagement GmbHzurück Frame öffnen

6b Zugöse ausrichten beim Starrdeichselanhänger

Stütze so einstellen, dass die Zugöse auf die Mitte oder geringfügig auf den unteren Lappen des Fangmauls trifft.



Die in solchen Fällen beim Kuppelvorgang auftretenden Krafteinwirkungen können bleibende Schädigungen der Kupplung, der Zugdeichsel, der Zugöse und der Stützeinrichtung hervorrufen.

Schafft der Fahrer punktgenaues Anfahren nicht alleine, sollte er sich durch einen Einweiser unterstützen lassen. Zu Einweiser-Handzeichen siehe Abschnitt III. Ist kein Einweiser vorhanden, nur in kürzesten Etappen heranfahren und immer wieder kontrollieren!

Hierzu ein Tipp:

Wer befürchten muss, dass er die Zugöse des Starrdeichselanhängers verfehlt, misst die aktuelle Entfernung zwischen Zugöse und Fangmaul, nimmt einen Unterlegkeil und positioniert ihn in etwa 30 Zentimeter kürzerem Abstand hinter der letzten Achse des Zugfahrzeugs (hierbei den möglichen Lenkwinkel berücksichtigen). Dann bis vor den Keil fahren und die Position von Zugöse und Fangmaul nochmals überprüfen.

Noch ein Tipp:

Wer schon beim Abkuppeln weiß, dass der Ankuppelvorgang schwierig wird, kann sich mit einer "Gedächtnisstütze" helfen: Nach dem Abkuppeln ca. 30 Zentimeter vorfahren und durch seitliches Ablegen eines Stückes Holz oder Anbringen eines Kreidestriches auf dem Boden die Position des linken Vorderrades des Zugfahrzeugs markieren. Dieser Merkpunkt sollte aus dem Seitenfenster gesehen in Höhe der Radnabe auf dem Boden sichtbar sein. Dies ist beim Ankuppeln der späteste Punkt, um anzuhalten und die Lage der zu kuppelnden Teile zu überprüfen.



Achtung: Die Stützlast am Kuppelpunkt des Starrdeichselanhängers darf nie negativ (nach oben gerichtet) sein! Das muss durch richtige Beladung sichergestellt werden.

7 Kupplung öffnen

Durch den Handhebel der Kupplung den Kupplungsbolzen in Stellung "geöffnet" bringen. Dazu den Handhebel bis zum Anschlag durchdrücken bzw. durchziehen (bei Kupplungen mit abwärts gerichtetem Handhebel).

Durch kraftvolles Drücken am Fangmaul nach rechts und links prüfen, ob dieses arretiert ist (Angaben des Herstellers beachten).

Bei bestimmten älteren Baureihen erfolgt die Arretierung des Fangmauls erst in einer zweiten Rastposition des Handhebels (siehe Bild).

Handhebel in zweite Rastposition bringen!

In der ersten Rastposition ist das Fangmaul noch beweglich und es würde bei nicht exakt mittigem Auftreffen der Zugöse seitlich wegklappen; die Zugöse gleitet dann seitlich ab.

Es besteht die Möglichkeit, dass die Arretierung für die Mittelstellung defekt ist. Das Fangmaul weicht dann ebenfalls seitlich aus. In diesem Fall ist ein korrekter Kuppelvorgang nicht mehr möglich. Bis zur erfolgten Instandsetzung darf nicht mehr gekuppelt werden.

8 Gefahrbereich verlassen

Aus dem Gefahrbereich zwischen Zugfahrzeug und Anhänger heraustreten!

9 Kuppeln

Durch Zurücksetzen des Zugfahrzeugs kuppeln.

Muss unter zwei Winkeln gekuppelt werden, sollte eine geeignete Person (Einweiser) den Kuppelvorgang überwachen. Das heißt, mit Blick- und Rufkontakt in sicherem seitlichem Abstand von den Fahrzeugen dem Fahrer die Bewegungsrichtung anzeigen.

Niemals beim Kuppelvorgang zwischen die Fahrzeuge treten!

Beim Ankuppeln von Starrdeichselanhängern ist neben dem Seiten- und dem Höhenversatz das Einrasten der Zugöse in der Bolzenkupplung das größte Problem. Es gilt: der Anhänger ist die "feste Größe", das Zugfahrzeug das "Werkzeug".

Hierzu ein Tipp:

Sollte die Bolzenkupplung nicht einrasten, kann bei luftgefederten Zugfahrzeugen mit einstellbarer Luftfederung auf den hinteren Achsen diese durch Heben und Senken (bis in die Endstellungen) den Spielraum zwischen Kupplungsbolzen und Zugöse "abfahren". Oft findet der Kupplungsbolzen dann noch seine vorgesehene Position.

Achtung! Nochmals, weil es so wichtig ist:

Während des Heranfahrens des Zugfahrzeugs an den Anhänger dürfen sich keine Personen zwischen den Fahrzeugen befinden, selbstverständlich auch nicht zum Hochhalten der Zuggabel!

Die Anschlüsse für die Verbindungsleitungen (Druckluft, Elektrik, ABS/ABV) sind bei den meisten Zugfahrzeugen unmittelbar an der Schlusstraverse oder darüber bzw. darunter angebaut. Diese Teile sind bei schlecht vorbereiteten Kuppelversuchen besonders gefährdet.

Den Anhänger von Hand an das Zugfahrzeug heranzuführen kann und darf nicht die Lösung sein. Die Absicht, geringen Sachschaden an diesen Teilen zu vermeiden, hat schon manchen Fahrer das Leben gekostet.

Und dann gibt es noch die ungeübten, unprofessionellen Fahrer, die nach dem ersten Fehlkuppelversuch aufgeben und den Anhänger auflaufen lassen wollen.

Unter "Auflaufen lassen" versteht man in diesem Zusammenhang das Heranführen des Anhängers im Gefälle durch Abrollen an das stehende Zugfahrzeug.

Wegen der extremen Unfallgefahr ist es ohne Ausnahme verboten, Anhänger zum Kuppeln auflaufen zu lassen!

Der Profi gefährdet notfalls falsch positionierte Fahrzeugteile, aber nie die eigene Gesundheit.

10 Zugfahrzeug-Feststellbremse

Zugfahrzeug mit Feststellbremse festsetzen!

Wurde der Anhänger nur über die automatische Bremsung durch Trennen der Verbindungsleitungen festgesetzt um ein Wegrollen zu verhindern, setzt sich der Zug nach Anschließen der Vorratsleitung unkontrolliert in Bewegung, auch bei minimalem Gefälle.

Denn: Lösen der (roten) Vorratsleitung ist wie Bremsen mit der Fußbremse, Anschließen der Leitung ist wie Wegnehmen des Fußes vom Bremspedal - mehr nicht!

11 Kontrolle

Nach dem Kuppeln feststellen, ob die Kupplung ordnungsgemäß geschlossen und gesichert ist

Kupplung geschlossen und gesichert?

Ist dies nicht der Fall, Kupplung wieder öffnen, das Zugfahrzeug ein kurzes Stück vorziehen und von vorne beginnen.

12 Verbindungsleitungen anschließen

Anschlüsse vorhandener Verbindungsleitungen (Druckluft, Elektrik, ABS/ABV) herstellen. Auf die richtige Reihenfolge beim Anschließen achten:

  1. Bremsleitung (gelber Kupplungskopf)
  2. Vorratsleitung (roter Kupplungskopf)



    Gefahr: Sind Sie sicher, dass das Zugfahrzeug tatsächlich mit Feststellbremse gesichert ist? Sollte das nicht der Fall sein, würde der Zug nach dem Anschließer der Vorratsleitung bzw. dem Lösen der Anhänger-Feststellbremse wegrollen!

  3. Elektrik
  4. ABS/ABV und ggf. weitere Anschlüsse

Sind die Fahrzeuge mit pneumatischer Schnellkupplung (Produktbezeichnung: Duo-Matic Schnellkupplung) ausgerüstet, ist ein Anschließen der Bremsluftverbindungen in falscher Reihenfolge nicht möglich.

Darauf achten, dass die Verbindungsleitungen nicht scheuern, nicht zu weit durchhängen und beim Kurvenlauf nicht zu straff gezogen werden.

Hierzu ein Tipp:

Den soeben gekuppelten Anhänger mit angeschlossenen Licht- und Luftleitungen löst man gefahrlos mit dem Feststellbremsventil im Führerhaus. Diese Ventile verfügen über eine "Prüfstellung" (Ausnahme: ältere Importfahrzeuge). Diese liegt hinter der Raststellung (Feststellbremsstellung) und bewirkt das Lösen der Anhänger-Betriebsbremse bei bestehender Bremsung des Zugfahrzeugs. Diese Prüfstellung wird je nach Ventilbauart durch Drücken oder Ziehen des Handbremshebels aus der Raststellung eingelegt.

13 Höheneinstelleinrichtung/Stütze in Fahrstellung bringen

13a Beim Gelenkdeichselanhänger:

13b Beim Starrdeichselanhänger:

14 Unterlegkeil(e) entfernen und verstauen

15 Anhängerfeststellbremse lösen

Spindelfeststellbremse bzw. Federspeicherbremse des Anhängers lösen.

Das Zugfahrzeug muss gebremst bleiben, damit der Zug nicht unkontrolliert wegrollt!

Gefahr bei mit Luftfeder angehobenen Aufbauten:

Wenn die Luftfeder auf "Senken" gestellt ist, der Aufbau aber wegen noch gebremster Räder (bedingt durch Kinematik) nicht vollständig abgesenkt ist, dann schlägt beim Lösen der Anhängerbremse der Aufbau herunter. Dies kann besonders bei Wechselbrückenanhängern auftreten.

Zur Vermeidung zuerst Luftfeder auf "Stop" stellen, dann erst Anhärmerfeststellbremse lösen.

Beachte die Lage der Brems- und Luftfederventile! Hier wird es sehr gefährlich, wenn der weit überstehende Aufbau beim Betätigen des Luftfeder- oder Bremsventils schlagartig herunterkommt.

Hierzu ein Tipp:

Zur Schonung der Fahrzeuge sollte nach dem Ankuppeln die Feststellbremse des Zugfahrzeugs (und damit die Betriebsbremse des Anhängefahrzeugs) nur langsam gelöst werden. Hierzu den Bremshebel in die Lösestellung führen und keinesfalls aus der Raststellung springen lassen.

16 Anhängerlastventil einstellen

Anhängerlastventil - soweit bei älteren Anhängern noch vorhanden - richtig einstellen.

Moderne Anhänger haben automatische Bremskraftregler (ALB), die nicht mehr eingestellt werden müssen.

17 Luftfeder/Liftachse

Falls erforderlich:

18 Abfahrtkontrolle

Vor der Abfahrt vergewissern, dass sich niemand auf der Ladefläche befindet, Ladetätigkeit vollständig abgeschlossen und Anhänger abfahrbereit ist (vor allem wichtig bei Beladung an Rampen und Andocktoren).

Kurzkuppelzüge

Beim Kuppeln von Kurzkuppelzügen sind Besonderheiten zu beachten, die der jeweiligen Bedienungsanleitung des Herstellers zu entnehmen sind.

II.2.2 Abkuppeln von Gelenkdeichsel- und Starrdeichselanhängern

Sehr häufig werden unnötig schwierige Ankuppelvorgänge bei Anhängerzügen erforderlich, weil das vorherige Abkuppeln unüberlegt war.

Der Anhängerzug mit Gelenkdeichselanhänger hat zwei Drehpunkte: Kupplungsbolzen und Drehkranzmitte. Daher können sowohl zwischen Zugfahrzeug und Zuggabel als auch zwischen Zuggabel und Anhänger Winkel entstehen.

1 Positionierung

1a Positionierung des Gelenkdeichselanhängers

Den Zug möglichst gestreckt positionieren, sodass an den Anhänger zum Wiederankuppeln gerade herangefahren werden kann! Ankuppeln unter Winkelposition ist schwierig und bedarf vieler Erfahrung. Nötigenfalls einen anderen, geeigneteren Abstellplatz suchen.

Zug möglichst gestreckt positionieren

Hierzu ein Tipp:

Den Anhänger möglichst so abstellen, dass mindestens die doppelte Zugfahrzeuglänge zum späteren Ankuppeln gerade vor dem Anhänger frei verfügbar ist.

Noch ein Tipp:

Nicht so abkuppeln, dass das Zugfahrzeug direkt im Bogen vor dem Anhänger weggefahren werden muss - dieser Bogen ist rückwärts fahrend niemals genau so fahrbar. Bei beengten Platzverhältnissen vor dem Zugfahrzeug den Anhänger so abstellen, dass Zugfahrzeug und Zuggabel eine Linie bilden. Beim Ankuppeln orientiert man sich an der Stellung des linken Vorderrades des Anhängers, um Zugöse und Anhängekupplung "in Linie" zu bekommen.

Wer zum Wieder-Ankuppeln die Zuggabel von Hand seitlich schwenken muss, hat vorher falsch geparkt oder ist zugeparkt worden.

l b Positionierung des Starrdeichselanhängers

Das Abkuppeln von Starrdeichselanhängern ist häufig schwieriger als das Abkuppeln von Gelenkdeichselanhängern.

Beim Abkuppeln muss immer so viel Freiraum vor dem Starrdeichselanhänger verbleiben, dass das Zugfahrzeug an den Anhänger fluchtend wieder herangefahren werden kann. Muss später zum Wieder-Ankuppeln trotzdem ausnahmsweise unter einem Winkel herangefahren werden, sollte das nur mit Einweiser geschehen.

2 Feststellbremsen betätigen

Feststellbremse des Zugfahrzeugs und Feststellbremse (Spindel- oder Federspeicherbremse) des Anhängers betätigen.

Hinweis: je nach Hersteller gibt es zwei verschiedene Arten der Schaltung der Feststellbremse im Zugfahrzeug: mit und ohne Betätigung der Betriebsbremse im Anhänger beim Einlegen der Raststellung.

Der Anhänger darf keinesfalls nur mit Betriebsbremsung abgestellt werden, weil er sonst bei Luftverlust unvorhersehbar und unkontrolliert wegrollen würde! Der Luftverlust ist oft nur eine Frage der Zeit.

Der Federspeicher im Anhänger "schlägt" nur selbsttätig zu, wenn kein ausreichender Vorratsdruck mehr vorhanden ist. Anderenfalls spricht der Federspeicher nicht automatisch beim Abkuppeln an, er muss immer separat betätigt werden!

3 Unterlegkeile anlegen

Unterlegkeile anlegen

Unterlegkeile anlegen, sofern die Standfläche nicht vollständig eben und waagerecht ist (das ist sie nur ganz selten)! Unterlegkeile müssen auch stets dann verwendet werden, wenn der Anhänger be-/entladen werden soll, z.B. mit Gabelstapler, Handhubstapler (dynamische Kräfte)!

Unterlegkeile nur an Rädern der starren Achse anlegen, nie an lenkbarer Achse und an Liftachse.

Starrdeichselanhänger sollten immer mittels Feststellbremse und Unterlegkeilen gesichert werden.

4 Höheneinstelleinrichtung/Stützen

4a Beim Gelenkdeichselanhänger:

4b Beim Starrdeichselanhänger:

5 Verbindungsleitungen trennen

Verbindungsleitungen (Druckluft, Elektrik, ABS/ABV) trennen und in "Parkdosen" stecken - soweit solche vorhanden sind. Immer darauf achten, dass die Kupplungsköpfe und Stecker nicht bis zum Boden durchhängen; Verschmutzung vermeiden!

Verbindungsleitungen trennen ...

Auf die richtige Reihenfolge beim Trennen der Leitungen achten:

  1. Vorratsleitung (roter Kupplungskopf)
  2. Bremsleitung (gelber Kupplungskopf)
  3. Elektrik
  4. ABS/ABV und ggf. weitere Anschlüsse

Schutzkappen der Kupplungsköpfe aufsetzen.

... und in "Parkdosen" stecken

Sind die Fahrzeuge mit pneumatischer Schnellkupplung (Produktbezeichnung: Duo-Matic Schnellkupplung) ausgerüstet, ist ein Trennen der Bremsluftverbindungen in falscher Reihenfolge sicher vermieden.

6 Kupplung öffnen

Kupplung öffnen, hierzu Handhebel bis zum Anschlag durchdrücken (bei Handhebel abwärts: durchziehen).

Ein häufiger Fehler ist es, beim Abstellen des Anhängers die Feststellbremse im Zugfahrzeug noch während des Ausrollens des Zuges oder aber ruckartig zu betätigen. Dadurch (und auch durch unzureichende Abstimmung der Betriebsbremsanlagen von Zugfahrzeug und Anhänger) steht der Kupplungsbolzen durch eine ziehende oder drückende Zugöse unter Spannung und die Kupplung lässt sich nicht öffnen.

Hierzu drei Tipps vom Profi

Erster Tipp:

Auf ebener Fläche die Anhänger-Betriebsbremse kurz entlüften durch die im Abschnitt "Ankuppeln" unter Arbeitsschritt 12 bereits genannte Prüfstellung der Feststellbremse. Niemals durch "umgekehrtes" Trennen der Luftleitungen dieses Lösen einrichten.

Zweiter Tipp:

Zieht oder drückt der Anhänger in unebenem Gelände, dann zuerst diesen festbremsen. Entspannt wird die Kombination durch sanftes Bewegen des Zugfahrzeugs: Kleinsten (Rückwärts-)Gang einlegen und Betriebsbremse betätigen. Danach Feststellbremse lösen. Betriebsbremse nun langsam lösen und langsamst (!) anfahren, bis das Zugfahrzeug sich etwas - gerade spürbar - bewegt hat (es genügt meist ein Zentimeter), dann wieder die Betriebsbremse und erst anschließend die Feststellbremse betätigen.

Dritter Tipp:

Zum Lösen der Spannung zwischen Zugöse und Kupplungsbolzen wird nicht "geruckelt" und schon gar nicht ein "Kollege" zum Öffnen der Anhängekupplung während des Ruckelns genötigt! Für ihn besteht Lebensgefahr! Denn beim Offnen der Kupplung durch die zweite Person könnte diese niemals so schnell die Anhängekupplung in Raststellung führen, dass beim Zurückschwingen des Zugfahrzeugs die Zugöse wieder mit dem Bolzen arretiert wird.

7 Zugfahrzeug vorziehen

Durch Vorziehen des Zugfahrzeugs die Fahrzeuge trennen.

8 Achtung beim Starrdeichselanhänger

Kurze, hochbauende Starrdeichselanhänger (zum Beispiel zweiachsige Dreiseiten-Kippanhänger) besitzen meistens keine Stützen hinter dem Achsaggregat und können unter ungünstigen Bedingungen (Ladungsschwerpunkt zu weit hinten, Steigung als Abstellstandort) hochschlagen.

Werden solche Anhänger mit Luftfederung abgestellt, kann das allmähliche Entlüften der Bälge eine Höhenverstellung der Zugöse bewirken. Das heißt, dass sich die Höhe der Zugöse verändert, und zwar umso stärker, je länger der Hebel zwischen Zugöse zu Stütze im Verhältnis Stütze zum Achsaggregat ist.

9 Kupplung schließen

Zur Schonung der Kupplung sollte bei längerem Betrieb ohne Anhänger die Kupplung geschlossen werden. Eine Verschmutzung der unteren Buchse wird dadurch vermieden.

Bestimmte Bauarten von Bolzenkupplungen schließen nach dem Ausfahren der Zugöse selbsttätig, bei anderen erfolgt der Schließvorgang über Betätigung des Handhebels.

Keinesfalls den Kupplungsbolzen durch Manipulation in der offenen Kupplung (bei Handhebel in der Kuppelstellung) auslösen! Verletzungsgefahr!

10 Falls erforderlich: Park-Warntafel anbringen.

II.3 Kuppeln mit Sattelkupplungen

II.3.1 Aufsatteln

Beim Kuppeln mit Sattelkupplungen sind die nachfolgend beschriebenen Arbeitsschritte einzuhalten und in der aufgeführten Reihenfolge auszuführen.

1 Verbindung zulässig?

Ist die Verbindung Sattelzugmaschine - Sattelanhänger überhaupt zulässig? Passen Sattelzugmaschine und Auflieger zusammen in Bezug auf

2 Feststellbremsen betätigen

Zugmaschine und Sattelanhänger müssen durch Feststellbremse gesichert sein.

3 Unterlegkeile anlegen

Unterlegkeile müssen angelegt sein, sofern die Standfläche nicht vollständig eben und waagerecht ist.

Unterlegkeile anlegen

4 Sattelzugmaschine heranfahren

Mit der Sattelzugmaschine so dicht an den Auflieger heranfahren, dass sich das Kipplager der Sattelkupplungsplatte noch vor der Aufgleitplatte des Aufliegers befindet. Soll ein zwangsgelenkter Sattelanhänger (mit Lenkkeil hinter dem Zugsattelzapfen) aufgesattelt werden, muss die Sattelzugmaschine gerade (Einfahrsektor deutlich weniger als ± 10°!) vor dem Auflieger ausgerichtet werden. Ein Aufsatteln unter Winkelstellung würde nicht funktionieren und an Sattelkupplung, Lenkkeil und der gebremsten Lenkachse zu Schäden führen.

5 Höhe einstellen

5a Bei Zugmaschine mit Luftfederung:

Die Zugmaschine mittels Luftfederung so weit in der Höhe verstellen, dass beim Unterfahren ein Luftspalt (ca. 5 cm) zwischen Sattelplatte und Aufgleitplatte besteht.

5b Bei Zugmaschine mit Blattfederung:


Prüfen, ob die Sattelanhängervorderkante etwa in Höhe der Sattelkupplung der Zugmaschine eingestellt ist (ca. 5 cm unterhalb Mitte der Aufgleitplatte). Erforderlichenfalls mittels Sattelstützen nachstellen, und zwar so, dass der Sattelanhänger von der Sattelplatte beim Aufsatteln etwas angehoben wird. Sattelplatte hinten herunterdrücken.

Auflieger muss durch Unterfahren der Sattelkupplung etwas angehoben werden

6 Sattelkupplung öffnen

Überprüfen, ob Sattelkupplung einfahrbereit ist, ggf. Kupplung öffnen (nach Angaben des Herstellers).

7 Gefahrbereich verlassen

Zwischen den Fahrzeugen heraustreten!

Sicherstellen, dass sich auch keine anderen Personen in den Gefahrbereich begeben!

8 Zugmaschine einfahren

8a Bei Zugmaschine mit Luftfederung:

8.1 Zugmaschine möglichst gerade und fluchtend bis ca. 30 cm vor den Zugsattelzapfen unter den Auflieger fahren und anhalten.

8.2 Zugmaschine mittels Luftfederung anheben, bis Kontakt zwischen Sattelplatte und Aufgleitplatte besteht (dabei den Auflieger nicht anheben).

8.3 Durch Zurückfahren kuppeln.


8b Bei Zugmaschine mit Blattfederung:

Zugmaschine möglichst gerade und fluchtend einfahren.

Tipp: Nach dem Kuppelvorgang Vorwärtsgang einlegen und durch kurzes Anfahren (Anfahrruck) vorab prüfen, ob der Zugsattelzapfen in der Sattelkupplung verriegelt ist. Dies ersetzt jedoch nicht die Sichtkontrolle nach Position 10.

Konstruktiv könnte ein Sattelauflieger mit einigem seitlichen Versatz des Zugfahrzeugs aufgesattelt werden. Der Profi dagegen wiederholt den Einfahrvorgang, wenn beim seitlichen Gleiten des Zugsattelzapfens die Aufliegervorderkante seitlich verschoben würde, um Rahmenkonstruktion und Sattelstützen nicht übermäßig zu belasten.

Muss bei beengten Platzverhältnissen unter Winkel aufgesattelt werden, ist zu berücksichtigen, dass der Fahrer - anders als beim Gelenkdeichselanhänger - keine fluchtenden Fahrzeugteile als Orientierungshilfe hat. In diesem Fall sollte er sich einweisen lassen oder in mehreren kurzen Phasen unterfahren und sich dazwischen jeweils über die Situation informieren.

Zum Aufsatteln zwangsgelenkter Auflieger siehe Arbeitsschritt 4.

9 Zugmaschinen-Feststellbremse

Zugmaschine mit Feststellbremse festsetzen.

10 Kontrolle

Nach dem Kuppeln prüfen, ob die Sattelkupplung ordnungsgemäß geschlossen ist und die Aufgleitplatte auf der Sattelkupplung ohne Luftspalt aufliegt. Ist dies nicht der Fall, Kupplung wieder öffnen, Sattelzugmaschine vorziehen und von vorne beginnen.

Bei 3-achsigen Zugmaschinen den Freigang im Bereich der Schwanenhalskontur prüfen!

Bei vorhandener Sensorsattelkupplung Bedienungsanleitung des jeweiligen Herstellers beachten.

11 Kupplung sichern

Bei nichtselbsttätiger Sicherung die Betätigungseinrichtung der Sattelkupplung nach Angaben des Herstellers sichern (z.B. mittels Karabinerhaken).

Wenn die Sattelkupplung eine selbsttätig einfallende Sicherung des Handhebels hat (z.B. eine Sicherungsfalle, wie beschrieben unter Abschnitt 1.7.3), kontrollieren, ob die Sicherung eingefallen ist (Herstellerangaben beachten).

12 Verbindungsleitungen anschließen

Anschlüsse vorhandener Verbindungsleitungen (Druckluft, Elektrik, ABS/ABV) herstellen. Auf die richtige Reihenfolge beim Anschließen achten:

Darauf achten, dass die Verbindungsleitungen nicht durchhängen und nicht scheuern sowie beim Kurvenlauf nicht zu straff gezogen werden.

Im Zweifelsfall nach dem Aufsatteln die Sattelzugmaschine in einen Winkel von ca. 45° zum Sattelanhänger rangieren und dann den Freigang der Leitungen kontrollieren.

13 Sattelstützen

Sattelstützen in Fahrstellung bringen und Kurbel sichern.

14 Unterlegkeile entfernen und verstauen

15 Feststellbremse lösen

Feststellbremse des Sattelanhängers lösen.

16 Luftfeder/Liftachse

Falls erforderlich:

17 Abfahrtkontrolle

Vor Abfahrt vergewissern, dass sich niemand auf der Ladefläche befindet, Ladetätigkeit vollständig abgeschlossen und Auflieger abfahrbereit ist (vor allem wichtig bei Beladung an Rampen und Andocktoren).

II.3.2 Absatteln

1 Absatteln des beladenen Sattelanhängers zulässig?

Feststellen, ob Sattelanhänger in beladenem Zustand überhaupt abgesattelt werden darf. Dazu Stützlastangabe auf dem Fabrikschild der Sattelstütze und eventuell vorhandene Kennzeichnung

Nur den leeren Anhänger absatteln!
Den abgesattelten Anhänger nicht beladen!

beachten.

2 Positionierung

Den Sattelzug möglichst gestreckt positionieren, sodass an den Sattelanhänger zurr Wiederaufsatteln gerade herangefahren werden kann! Aufsatteln unter Winkelposition ist schwierig und ab einem zu großen Winkel nicht mehr möglich. Besonders wichtig ist dies bei zwangsgelenkten Aufliegern, die unter Winkelstellung nicht gekuppelt werden können. Nötigenfalls einen anderen, geeigneteren Abstellplatz suchen.

3 Feststellbremsen betätigen

Feststellbremsen von Zugmaschine und Sattelanhänger betätigen

Hinweis: Je nach Zugfahrzeug-Hersteller wird beim Einlegen des Feststellbremshebels in die Raststellung die Anhänger-Betriebsbremse mitbetätigt oder nicht.

4 Bodenverhältnisse prüfen

Vor dem Absatteln feststellen, ob die Aufstandsflächen für die Sattelstützen ausreichend tragfähig sind, ggf. Stützfüße unterbauen, z.B. mit stabiler Platte.

5 Sattelanhänger-Luftfederung

Sattelanhänger werden überwiegend mit Luftfederaggregaten (einschließlich Hub-Senkeinrichtung) und fast ausschließlich als Einarm-Lenkerfeder-Systeme gefertigt. Das bedeutet, dass die Achse in einem Kreisbogen um die Achsstütze federt. Dadurch "wandert" der abgestellte Sattelanhänger nach vorn, sobald die Luftfederbälge Luft verlieren, z.B. durch Undichtigkeit oder Beladung, die der vorhandene Luftvorrat nicht mehr ausgleichen kann. Dieses "Wandern" ist gefährlich, weil die Sattelstützen dem Vorschub - insbesondere wenn keine Sattelstützen mit Ausgleichsfüßen vorhanden sind - nicht gewachsen sind.

Luftfederung in Einarmlenkfederausführung

Daher sollten luftgefederte Sattelanhänger mit entlüfteten Luftfederbälgen abgestellt werden, wann immer das möglich ist!

Dabei wie folgt vorgehen: Vor dem Erreichen der Abstellposition anhalten, Feststellbremse der Zugmaschine betätigen und die Luftfederanlage des Sattelanhängers auf "Absenken" stellen. Danach die Feststellbremse langsam lösen, damit die vorher festgebremsten Luftfederschwingen sich ebenso langsam in die untere Endstellung bewegen können. Erst anschließend in die Abstellposition rangieren.

Bei Sattelanhängern mit starker Rahmenneigung sollte auch die Zugmaschine abgesenkt werden, da sonst der Winkel so groß werden kann, dass eventuell die letzte Achse die gesamte Aggregatlast trägt und dadurch überlastet wird. Zudem ist nicht ausgeschlossen, dass es durch Überschreitung des Schwenkwinkels zu Beschädigungen an der Sattelkupplung und im Schwanenhals kommen kann.

6 Unterlegkeile anlegen

Unterlegkeile anlegen, sofern die Standfläche nicht vollständig eben und waagerecht ist. Unterlegkeile müssen aber immer verwendet werden, wenn der Sattelanhänger be-/entladen werden soll, z.B. mit Gabelstapler, Handhubstapler (dynamische Kräfte)!

Unterlegkeile nur an Rädern der starren Achse(n) anlegen, nie an Lift- und Lenkachsen.

7 Sattelstützen ausfahren

7a Bei Zugmaschine mit Luftfederung:

7.1 Feststellbremse der Zugmaschine lösen.

7.2 Zugmaschine mittels Luftfederung ausreichend anheben.

7.3 Feststellbremse wieder betätigen.

7.4 Sattelstützen ausfahren.

7b Bei Zugmaschine mit Blattfederung:

Sattelstützen so weit ausfahren, dass die Federn der Zugmaschine entlastet werden; darauf achten, dass der Sattelanhänger nicht von der Sattelkupplung abgehoben wird.

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