umwelt-online: SSK - Orientierungshilfe für bildgebende Untersuchungen (2)
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I. Gynäkologie und Geburtshilfe
Anmerkung:
Es sollte in allen Einrichtungen, die US durchführen, eine transvaginale US-Ausrüstung verfügbar sein.
P: Primäruntersuchung | W: Weiterführende Untersuchung | S: Spezialverfahren | N: Nicht indiziert |
Klinische Fragestellung | Bildgebendes Untersuchungs- verfahren | Grad der Empfehlung | Kommentar |
I1 Vorsorgeuntersuchung in der Schwangerschaft | US | P | Info über Termine und Missbildungen |
I2 Vermutete Schwangerschaft | US | W | Besser Schwangerschaftstest Bei Verdacht auf molare Schwangerschaft sinnvoll |
I3 Verdacht auf Extrauterinschwangerschaft | US | P | Transvaginaler-US |
I4 Verdacht lebensunfähiger Fetus | US | P | |
I5 Verdacht auf Raumforderung im Beckenraum | US | P | Kombination transvaginaler + transabdominaler US |
MRT | W | _ | |
CT | W | Bei Nichtverfügbarkeit von MRT | |
I6 Schmerzen im Beckenraum | US | P | Wenn klinische Untersuchung schwierig oder unmöglich |
MRT/CT | W | Wenn US-Bedingungen eingeschränkt | |
I7 Endometriose | MRT | W | Bevorzugt Laparoskopie, MRT nur für Nachweis von
Endometriosezysten geeignet |
I8 Verlust Intrauterinpessar (IUP) | US | P | |
Rö | W | Wenn das IUP im US nicht zu sehen | |
I9 Wiederholte Fehlgeburten | US | P | Fehlbildungen |
MRT | W | Ergänzung US | |
Rö | S | Hysterosalpingographie | |
I10 Verdacht Missverhältnis Kopf / Becken | CT | N | |
MRT | W | Wichtigstes Verfahren | |
Rö Pelvimetrie | W | Bei Kontraindikation zur MRT | |
I11 Ovarialkarzinom | |||
Diagnose | US | P | Primärdiagnostik mittels US (einschl. transvaginal mit Doppler), Laparoskopie oder Laparotomie Bei abdominellen Symptomen evtl. Diagnose mittels CT oder MRT |
MRT | W | MRT für die DD von Raumforderungen geeignet | |
Staging | CT / MRT/ US Abdomen | W | Das primäre Staging erfolgt durch Lapraskopie, zusätzlich häufig CT, MRT oder US notwendig |
Nuk | W | Skelett-GKS, FDG-PET: Staging bei V.a. Fernmetastasen | |
Nachsorge | US Abdomen | P | Leber- oder LK-Metastasen, Aszites |
CT | W | Zum Nachweis eines Rezidivs | |
Nuk | W | FDG-PET: Lokalrezidiv, LK- und Fernmetastasen | |
I12 Uterus: Zervixkarzinom | |||
Diagnose | MRT | N | Gewöhnlich klinische Diagnose |
Staging | MRT | W | MRT liefert einen besseren Nachweis des Tumors und der lokalen Ausbreitung.
Die paraaortalen LK und die Ureteren müssen ebenfalls untersucht werden. MRT ist die Methode der Wahl nach Trachelektomie |
CT / US | W | Leber-, LK- und Fernmetastasen | |
Nuk | S | FDG-PET für Bestrahlungsplanung | |
Nachsorge | US | P | Leber-, LK- und Fernmetastasen |
MRT / CT | W | Bei nicht konklusivem US im Abdomen, zur Nachsorge des Lokalbefundes bei fortgeschrittenen Tumoren | |
Rezidiv | MRT / CT | W | MRT liefert bessere Informationen bei Tumoren im Beckenraum. Biopsie ist im CT leichter möglich. |
I13 Uterus: Korpuskarzinom (Endometriumkarzinom) | |||
Diagnose | US | P | Nachweis einer Raumforderung, Diagnose durch Kürettage |
MRT / CT | W | CT nur bei Kontraindikation zur MRT | |
Staging | US / CT | W | Leber- und LK-Metastasen |
MRT | W | MRT ist zur Beurteilung der myometrialen Infiltrationstiefe geeignet | |
Nuk | S | FDG-PET für Bestrahlungsplanung |
J. Brusterkrankung
Asymptomatische Patientinnen / Vorsorge
P: Primäruntersuchung | W: Weiterführende Untersuchung | S: Spezialverfahren | N: Nicht indiziert |
Klinische Fragestellung | Bildgebendes Untersuchungs- verfahren | Grad der Empfehlung | Kommentar |
J1 Asymptomatische Patientinnen unter 50. und ab 70. Lebensjahr | Mammographie | N | Regelmäßige klinische Untersuchung und Anleitung zur Selbstuntersuchung |
J2 Asymptomatische Patientinnen ab 50. - 69. Lebensjahr | Mammographie | P | Im Rahmen des deutschen Brustkrebs-Früherkennungsprogramms (Mammographie-Screening); alle 2 Jahre, |
US | W | Zusatzuntersuchung bei unklarem Mammographiebefund und sonstigen Indikationen | |
J3 Risikofamilien 1 Intermediäres Risiko Früherkennungsuntersuchungen | |||
Ab dem 25. Lebensjahr (bzw. 5 Jahre vor dem frühesten Erkrankungsalter der Familie) | Mammographie | N | Monatliche Selbstuntersuchnug der Brust, halbjährliche Tastuntersuchung durch den Arzt |
US | P | Halbjährlich | |
Ab dem 30. Lebensjahr (oder ab dem 35. Lebensjahr, abhängig von der Brustdrüsendichte) 2 | Mammographie | P | Jährlich |
US | P | Jährlich | |
Ab dem 40. Lebensjahr | Mammographie | P | Jährlich |
US | W | Jährlich | |
Zwischen dem 25. und 50. Lebensjahr | MRT | W | Bei unklaren Ultraschall- / Mammographie-Befunden |
J4 Hochrisiko-Patientinnen | Hochrisiko definiert als (s.a. Fußnote 1 zu J3):
(a) bekannte BRCA1/2 Mutation (b) persönliches Erkrankungsrisiko von mindestens 30% (c) Heterozygotenrisiko von mindestens 20% | ||
Ab dem 25. Lebensjahr (bzw. 5 Jahre vor dem frühesten Erkrankungs- alter der Familie) lebenslang | Mammographie | N | Monatliche Selbstuntersuchung der Brust Halbjährliche Tastuntersuchung durch den Arzt |
US | P | Halbjährlich | |
MRT | P | Alle 12 Monate Die Kernspintomographie endet in der Regel mit dem 55. Lebensjahr oder bei Involution des Drüsenparenchyms (ACR Dichteindex I-II) | |
Ab dem 30. Lebensjahr lebenslang | Mammographie | P | Alle 12 Monate |
J5 Unklarer, susp. Tastbefund, lok. Schmerz od. Retraktion unter 30. Lebensjahr | US | P | In jedem Falle |
Mammographie | W | In Abh. vom US, klin. Befund | |
MRT | W | Wenn US und Mammographie nicht konklusiv sind | |
perkutane bildgeb. gestützte Biopsie | W | In Abh. von US, Mammographie, MRT, klin. Befund | |
J6 Unklarer, susp. Tastbefund, lok. Schmerz od. Retraktion über 30. Lebensjahr | Mammographie | P | Ab 40. Lebensjahr |
W | Vor 40. Lebensjahr | ||
US | P | ||
MRT | W | Wenn US und Mammographie nicht konklusiv sind | |
perkutane bildgeb. gestützte Biopsie | W | In Abh. von US, Mammographie, MRT, klin. Befund | |
Symptomatische Patientinnen | |||
J7 Nonpuerperale Entzündung / V.a. M. Paget | Mammographie | P | ggf. probatorische Antibiotikatherapie bei Entzündung |
US | P | ggf. dermatologische Begutachtung | |
J8 Path. Sekretion (einseitig einzelne Gänge und / oder blutig, braun, wässrig oder zytolog. auffällig) | US | P | Auch Sekretzytologie entnehmen, die aber unzuverlässig ist |
Mammographie | P | ||
Galaktographie | W | Bei unauff. / unklarem US und Mammographie, bei path.
Zytologie Nicht bei beidseitiger Sekretion | |
J9 Präoperatives Staging beim Mammakarzinom | Rö Thorax | P | |
US Abdomen | P | ||
MRT | W | Bei V.a. multizentrischen oder multifokalen Primärtumor | |
CT | W | Bei speziellem Metastasierungsverdacht | |
Nuk | P | Sentinel Lymphnode Darstellung | |
J10 Mammaaugmentationsplastik (Aufbauplastik nach Mammakarzinom siehe J13) | US | P | Beurteilung der Implantatoberfläche bzw. von Restparenchym |
Mammographie | P | ||
Mamma-MRT | W | Bei Pat. ohne früheres Mammakarzinom / DCIS / Hochrisiko: MRT nur, wenn mit Mammographie und Ultraschall nicht zu klären | |
Nachsorge nach Mammakarzinom | |||
J11 nach brusterhaltender Therapie | Mammographie | P | Halbj. bis 3 J. n. OP ipsilateral, jährlich kontralateral |
US | P | Im Rahmen der Nachsorge | |
Mamma-MRT | W | In Abh. von US und Mammographie, frühestens ab 1 Jahr nach Radiatio | |
Nuk | W | Skelett-GKS: Bei V.a. Skelettmetastasen FDG-PET: nach Ultraschall und MRT | |
J12 nach Ablatio | Mammographie | P | Jährlich kontralateral |
US | P | Zur Beurteilung der Thoraxwand | |
US | W | Im Rahmen der Nachsorge | |
CT / MRT | W | Bei V.a. Thoraxwandrezidiv | |
Nuk | W | Skelett-GKS: Bei V.a. Skelettmetastasen FDG-PET: nach US und MRT | |
J13 nach Aufbauplastik | US | P | Im Rahmen der Nachsorge |
Mammographie | W | Im Rahmen der Nachsorge | |
Mamma-MRT | W | In Abh. von US und Mammographie frühestens ab 1/2 J. nach OP | |
Nuk | W | Skelett-GKS: Bei V. a Skelettmetastasen FDG-PET: nach Mammographie, Ultraschall und MRT | |
1) Verbundprojekt der Deutsche Krebshilfe:
Information "Familiärer Brust- und Eierstockkrebs" (www.krebshilfe.de/fileadmin/Inhalte/Downloads/PDFs/Broschuerendiverse/181_familiaererbrustkrebs.pdfi Definition Risikofamilien:
2) Bei Frauen zwischen dem 30. und 35. Lebensjahr sollte nach der ersten Mammographie an der Brustdrüsendichte entschieden werden, ob zuerst eine Mammographie und dann unter Kenntnis des Mammographiebefundes eine gezielte Unltraschalluntersuchung erfolgt, oder ob primär eine Ultraschalluntersuchung erfolgt und danach optional eine Mammographie. |
K. Trauma
P: Primäruntersuchung | W: Weiterführende Untersuchung | S: Spezialverfahren | N: Nicht indiziert |
Kopfverletzung allgemeine Vorbemerkungen:
Die Empfehlungen an dieser Stelle müssen erforderlichenfalls nach Konsultation eines neurochirurgischen Zentrums in Ihrer Region angepasst werden.
Die Kernfragen bei der Diagnose und Therapie von Kopfverletzungen sind:
Klinisch:
Bei Verdacht auf Gefäßverletzungen sind spezielle Gefäßuntersuchungsverfahren erforderlich (s. E und N).
Behandlung:
Nuklearmedizin allgemeine Vorbemerkungen:
In bestimmten Situationen, in denen das Frakturalter nicht bekannt ist, kann die Indikation zu einer Skelettszintigraphie bestehen, ebenso beim Polytrauma zum Nachweis bisher nicht bekannter Frakturen (S).
Klinische Fragestellung | Bildgebendes Untersuchungs- verfahren | Grad der Empfehlung | Kommentar | ||
Kopf / Hirnschädel: geringes Risiko einer intrakraniellen Verletzung | |||||
K1
| Rö Schädel | N | Diese Patienten werden gewöhnlich nach Hause geschickt mit Anweisungen bezüglich ihrer Kopfverletzung an eine verantwortliche Person. | ||
(bei Kindern siehe M10) | CT | W | Nur bei klinischer Verschlechterung | ||
Kopf / Hirnschädel: mittelhohes Risiko einer intrakraniellen Verletzung | |||||
K2
| CT | P | Ausschluss einer cerebralen Verletzung Wenn keine erwachsene Person verfügbar ist oder wenn eine Fraktur vorliegt, wird der Patient gewöhnlich stationär aufgenommen (zu nichtakzidentellen Verletzungen bei Kindern siehe Abschnitt M10) | ||
MRT | W | Ausschluss posttraumatischer Veränderungen | |||
Rö Schädel | N | ||||
K3
| CT | P | |||
MRT | W | Bei Hirnstammkontusion oder Scherverletzung | |||
Nuk | S | Okkulte oder intermittierende Liquorfistel | |||
Kopf / Hirnschädel: sehr hohes Risiko einer intrakraniellen Verletzung | |||||
K4
| CT | P | Dringliche Überweisung in die Spezialabteilung und Anästhesie indiziert, die nicht durch sonstige bildgebende Verfahren verzögert werden darf. CCT als Notfalluntersuchung (siehe K3) | ||
Kopf / Gesichtsschädel | |||||
K5 Nasentrauma | Rö NNH- Nasenbein oder -Gesichts- schädel | W | Nur nach gezielter fachärztlicher Anforderung | ||
CT | S | ||||
K6 Orbitatrauma: stumpfe Verletzung | CT | P | V.a. Blowout-Fraktur | ||
Rö Gesichtsschädel | S | Nach gezielter fachärztlicher Anforderung oder CT nicht verfügbar | |||
K7 Orbitatrauma: penetrierende Verletzung, V.a. intraorbitalen Fremdkörper | CT | P | Metalldichter FK, V.a. Fraktur (Niedrigdosis-CT) | ||
MRT | W | Weichteilverletzung | |||
Rö Gesichtsschädel | S | Wenn CT nicht verfügbar | |||
K8 Mittelgesichtstrauma | CT | P | V.a. Fraktur, als Spiral-Dünnschicht-CT mit der Möglichkeit planarer und saggitaler Funktionen | ||
Rö Gesichtsschädel | P | Bei isoliertem Nasentrauma nach gezielter fachärztlicher Anforderung, wenn CT nicht verfügbar | |||
Nuk / MRT | S | Bei okkulten oder intermitt. Liquorfisteln | |||
K9 Unterkiefertrauma | Rö Unterkiefer / OPG | P | |||
Halswirbelsäule (HWS) | |||||
K10 Patient ist bei Bewusstsein und weist eine isolierte knöcherne Verletzung der HWS auf | Rö HWS | P | Bei Patienten, auf die alle der folgenden Kriterien zutreffen: volles Bewusstsein, keine Vergiftung, keine Kopf- und/oder Gesichtsverletzung, kein auffälliger neurologischer Befund, keine Nackenschmerzen und kein Druckschmerz | ||
K11 Ausschluss HWS- Verletzung bei isolierter Kopfverletzung und Bewusstlosigkeit | Rö HWS | P | |||
CT | P | Ausschluss ossäre Verletzung einschließlich obere HWS | |||
US / MRT | W | Bei V.a. traum. Dissektion der Halsgefäße | |||
K12 Trauma: Vorliegen von Schmerzen, kein neurologisches Defizit | Rö HWS | P | |||
US | W | Bei V.a. Dissektion der Halsgefäße | |||
CT | W | Rö unklarer Befund, bzw. occipitocervikaler oder cervikothorakaler Übergang nicht sicher abgebildet | |||
K13 Trauma: Vorliegen eines neurologischen Defizits | Rö HWS | P | |||
CT | P | Ausschluss / Nachweis einer Fraktur bei negativem oder unklarem Röntgen | |||
MRT | W | Verletzung des Myelons, Verletzung der Halsgefäße Ossäre-, diskoligamentäre Verletzung | |||
US | W | Bei V.a. Dissektion der Halsgefäße | |||
Myelo-CT | S | Bei Kontraindikation zur MRT | |||
K14 Trauma: Vorliegen von Schmerzen, jedoch initial unauffälliger Befund; Verdacht auf Bänderverletzung | Rö HWS | W | In Abh. von der klinischen Symptomatik Diskoligamentäre Instabilität | ||
MRT | W | s.o. | |||
Brust- und Lendenwirbelsäule | |||||
K15 Trauma: keine Schmerzen, kein neurologisches Defizit | Rö BWS/LWS | W | In Abh. von der klinischen Symptomatik | ||
K16 Trauma: Vorliegen von Schmerzen, kein neurologisches Defizit, oder Patient kann nicht evaluiert werden | Rö des schmerzhaften Bezirks | P | |||
CT | W | V.a. WK-Fraktur Zur Therapieplanung | |||
MRT | W | DD alte - frische Verletzung bei zweifelhaftem Befund; junge Patienten | |||
K17 Trauma: Vorliegen eines neurologischen Defizits - Schmerzen | Rö | P | Wenn technisch möglich | ||
MRT | P | Verletzung des Myelon Ossäre- , disakoligamentäre Verletzung | |||
CT | W | Bei Nachweis / Verdacht auf Fraktur zur genauen Beurteilung von eventueller OP | |||
Myelo-CT | S | Bei Kontraindikation zur MRT | |||
Becken und Kreuzbein | |||||
K18 Zustand nach Sturz. Patient kann ohne Hilfe nicht mehr aufstehen. | Rö des Beckens und laterales Rö der Hüfte | P | Abhängig von der Lokalisation der Schmerzen | ||
CT | W | Bei neg. Rö-Befund und persistierenden Beschwerden oder zur Planung von operativen Eingriffen | |||
MRT | W | Zum Ausschluss okkulter Frakturen bei negativem CT-Befund oder Weichteilverletzungen | |||
K19 Urethralblutung und Beckenverletzung | Rö Becken | P | |||
CT | W | Auschluss Blasenruptur / ggf. Urethraverletzung | |||
Retrogrades
Urethrogramm | W | Auschluss Urethraverletzung (v.a. Männer) | |||
K20 Trauma des Os coccygis oder Coccygodynie | Rö Os coccygis | W | In Abh. von der klinischen Symptomatik Meist keine therapeutische Konsequenz | ||
MRT | W | Bei persistierenden Beschwerden | |||
K21 Schulterverletzung (s.a. D16) | Rö Schulter | P | |||
US | P | V.a. Weichteilverletzung (z.B. Rotatorenmanschette) | |||
CT der Schulter | W | Unklarer knöcherner Befund Komplexe Fraktur präoperativ | |||
MRT | W | Auschluss occ. Fraktur / Weichteil-Verl. Bei unauff. Rö bzw. US und persistierenden Beschwerden | |||
K22 Ellbogenverletzung | Rö Ellbogen | P | |||
US | W | Ausschluss Gelenkserguss, Weichteilverletzung | |||
CT | W | Auschluss Fraktur bei Gelenkserguss Therapieplanung bei komplexen Frakturen | |||
MRT | W | Ausschluss okkulte Fraktur, Weichteilverletzung | |||
K23 Handgelenksverletzung | Rö Handgelenk | P | |||
MRT | W | V.a. okkulte Handwurzelknochen-Fraktur, ggf. auch als Arthro-MRT: ligamentäre Verletzung | |||
CT | W | Genaue Beurteilung auch kleiner ossärer Veränderungen der Handwurzelknochen; Arthro-CT: ligamentäre Verletzung (Alternative zur Arthro-MRT) | |||
Untere Extremität | |||||
K24 Knieverletzung | Rö Knie | P | |||
MRT | W | V.a. okkulte Fraktur Abklärung eines Kniebinnentraumas | |||
CT | S | Bei komplexen Frakturen zur Klassifikation und Therapieplanung | |||
K25 Knöchelverletzung | Rö oberes Sprunggelenk | P | |||
MRT | W | V.a. Bandverletzung, osteochondrale Fraktur | |||
K26 Fußverletzung | Rö Fuß | P | |||
CT | S | Zur Therapieplanung bei: Luxationsfrakturen, Calkaneusfrakturen | |||
K27 Ermüdungsbruch am Vorfuß | Rö | P | |||
MRT | W | Zum Nachweis bei negativem Rö und zur Klärung differentialdiagnostischer Fragen | |||
Nuk | S | Skelett-GKS: V.a. okkulte Fraktur (Alternative zur MRT, wenn MRT nicht möglich) | |||
Fremdkörper (FK) | |||||
K28 Weichteilverletzung: FK (Metall, Glas, Farben) | Rö | P | Alle Arten von Glas und einige Farben sind röntgendicht | ||
US | P | US ist heute eine wesentliche Ergänzung zur Rö (Anzahl, Ausmaß, Lokalisation) | |||
K29 Weichteilverletzung: FK (Kunststoff, Holz) | US | P | |||
MRT | W | In Ausnahmefällen bei nicht konklusivem US | |||
Rö | N | Diese FK sind nicht röntgendicht | |||
K30 Verschluckter FK, der im Pharynx oder im Bereich des oberen Ösophagus vermutet wird (bei Kindern siehe M33) | Rö der Weichteile des Halses | P | Nach der direkten Untersuchung des Oropharynx (wo die meisten FK lokalisiert sind) und wenn der FK wahrscheinlich röntgendicht ist. Die Abgrenzung von kalzifiziertem Knorpel kann schwierig sein. Die meisten Fischgräten sind auf der Rö nicht zu erkennen. | ||
Ösophagogramm | Initial nicht indiziert | Durchleuchtungsassistierte KM-Untersuchungen (bei Perforationsverdacht wasserlösliche KM) hilfreich zur Abklärung bei FK Verdacht im oberen GI | |||
K31 Verschluckter FK: glatt und klein (z.B. Münze) (bei Kindern siehe M33) | Rö Thorax | P | Die wenigsten verschluckten FK sind strahlenundurchlässig. Bei Kindern müsste eine einzige Frontalaufnahme (Rö Thorax) mit Einschluss der Halsregion ausreichend sein. Bei Erwachsenen kann neben einer frontalen eine laterale Aufnahme erforderlich sein. Wenn der FK innerhalb von ca. 6 Tagen nicht abgegangen ist, kann das Rö Abdomen bei der Lokalisierung hilfreich sein. | ||
Rö Abdomen | W | In Abh. von der klinischen Symptomatik | |||
K32 Verschluckter FK: spitz oder eventuell giftig (z.B. Nadel; Batterie) | Rö Abdomen | P | Die meisten verschluckten Fremdkörper, die den Ösophagus passieren, passieren auch den Rest des Gastrointestinaltrakts ohne Komplikation. Es ist jedoch wichtig, Batterien zu lokalisieren, da ein Auslaufen gefährlich sein kann. | ||
Rö Thorax | W | In Abh. von der klinischen Symptomatik Außer bei negativem RA-Befund | |||
K33 Verschluckter FK: großer Gegenstand (z.B. Zahnersatz) | Rö Thorax | P | Zahnersatzmaterialien sind unterschiedlich röntgenstrahlen- durchlässig. Die meisten Zahnersatzmaterialien aus Kunststoff sind strahlendurchlässig. | ||
Rö Abdomen | Initial nicht indiziert | Bei negativem Rö Thorax-Befund kann eine Röntgenaufnahme des Abdomens erforderlich sein, genauso wie ein Barium-Breischluck oder eine Endoskopie. Eine späte Rö Thorax-Aufnahme kann hilfreich sein | |||
Thorax und Abdomen | |||||
K34 Leichtes Thoraxtrauma | Rö Thorax | W | In Abh. von der klinischen Symptomatik Der Nachweis einer Rippenfraktur beeinflusst die Behandlung nicht | ||
K35 Isoliertes mittelschweres bis schweres Thoraxtrauma | Rö Thorax | P | (Sero-)Pneumothorax, Lungenkontusion | ||
CT des Thorax | P | Alternativ als Basisuntersuchung zur Beurteilung des Ausmaßes der Verletzung | |||
CTA | W | V.a. Aortenverletzung | |||
TTE / TEE | W | Herzbeteiligung | |||
K36 Perforierende Verletzung z.B. Stichverletzung | Rö Thorax | P | (Sero-)Pneumothorax, Lungenkontusion | ||
US | P | V.a. Perikarderguss, Pleuraerguss | |||
CT | W | Beurteilung des Ausmaßes der Organverletzung; bei Schussverletzungen ist CT primär indiziert | |||
DSA | S | Bei geplanter Intervention | |||
K37 Brustbeinfraktur | US | P | |||
Rö Sternum
seitl. | P | Ergänzend zu Rö Thorax falls US nicht konklusiv | |||
CT | W | Bei unklarem Röntgenbefund | |||
K38 Abdomen (einschl. der Nieren); offene oder perforierende Verletzung oder Stichverletzungen | Rö | P | Rö Abdomen in Rückenlage + Rö Thorax beim stehfähigen Patienten bzw. Rö Abdomen in Linksseitenlage zum Nachweis freier Luft | ||
US | P | Nachweis freie Flüssigkeit, Organverletzung | |||
CT | W | US nicht konklusiv , klin.
V.a. Organverletzung
Sensitivste Untersuchungsmethode | |||
DSA | S | Bei geplanter Intervention | |||
K39 Nierentrauma | US | P | |||
CT | W | US nicht konklusiv, klin.
V.a. Organverletzung Sensitivste Untersuchungsmethode | |||
Nuk | W | Nierenfunktion bei Nierenruptur oder perirenalem Hämatom | |||
DSA | S | Bei geplanter Intervention | |||
Schweres Trauma | |||||
K40 Schweres Polytrauma - Patient nicht ansprechbar | US Abdomen und US Pericard + Pleura | P | Ausschluss Organverletzung | ||
CCT | P | Ausschluss cerebrale Verletzung | |||
Rö Thorax, ges. WS, Becken | P | Ausschluss Pneumothorax, WK-, Beckenfrakturen | |||
CT Schädel + Ganzkörper | P | Alternativ bei Vorhandensein eines Mehrzeilen-CT-Gerätes |
L. Onkologie
Viele der klinischen Probleme im Zusammenhang mit der Diagnose von Karzinomen wurden bereits in den Abschnitten zu den einzelnen Körpersystemen abgedeckt.
In diesem Abschnitt wird die Anwendung Bildgebender Verfahren bei der Diagnose, dem Staging und der Verlaufskontrolle einiger häufiger Primärmalignome kurz umrissen.
Pädiatrische Malignome werden nicht berücksichtigt, da deren Behandlung immer dem pädiatrischen Onkologen überlassen wird.
Zum Mammakarzinom siehe Abschnitt J, zum ZNS s. Abschnitt A
P: Primäruntersuchung | W: Weiterführende Untersuchung | S: Spezialverfahren | N: Nicht indiziert |
Klinische Fragestellung | Bildgebendes Untersuchungs- verfahren | Grad der Empfehlung | Kommentar |
L1 Parotis | |||
Diagnose | US | P | Zum Nachweis einer Raumforderung, insbesondere bei
superfiziellen Läsionen |
MRT / CT | P | Nützlich im tiefen Teil der Drüse und vor einer komplexen
Operation | |
Staging | MRT / CT | P | Insbesondere nach einer schwierigen Operation; zur
Feststellung von Relationen und einer Beteiligung des tiefen Lappens |
Nachsorge | US | P | |
L2 Pharynx | |||
Diagnose | CT / MRT | W | Nur in bioptisch unklaren Fällen bzw. unplausiblen negativen
Befunden |
Staging | CT / MRT | P | Bei V.a. lokal fortgeschrittenen Tumor |
US | P | Halslymphknotenstaging | |
Nuk | W | FDG-PET: Staging, Nachweis V.a. Fernmetastasen | |
Nachsorge | US | P | Nachweis von Halslymphknotenmetastasen |
Rö Thorax | W | Bei V.a. Lungenmetastasen | |
Larynx | |||
L3 Larynx | |||
Diagnose | Bildgebende Verfahren | N | Nur in Ergänzung zur klinischen Diagnose Incl. Endoskopie u. Histologie |
Staging | CT / MRT | P | |
US | P | Halslymphknotenstaging | |
Nuk | W | FDG-PET: Staging, Nachweis von Fernmetastasen | |
Nachsorge | US | P | Nachweis von Halslymphknotenmetastasen |
Rö Thorax | P | Nach Laryngektomie (Aspiration), Nachweis von Lungenmetastasen | |
L4 Schilddrüse | |||
Diagnose | US | P | US-gesteuerte Biopsie von Knoten, Nachweis einer Raumforderung |
Nuk | P | Nachweis kalter Knoten | |
Rö Trachea | W | Trachealverlagerung , besonders prä OP | |
Staging | Rö Thorax | N | |
US | P | Lokale Ausbreitung, LK | |
Nuk | P | 1-131 GKS postoperativ, FDG-PET | |
W | Bei fehlender Jodspeicherung | ||
MRT | W | Lokale TU-Ausbreitung | |
CT | W | Lokale TU-Ausbreitung und Lungenmetastasen bei lokal fortgeschrittenen Tumoren Cave: KM! (Rücksprache mit Nuk erforderlich) | |
Nachsorge | US | P | Nachweis von Lokal- und LK-Rezidiven |
Nuk | P | V.a. Rezidiv, ggf. FDG-PET insbesondere auch bei fehlender Radioiodspeicherung | |
CT | W | Bei V.a. Metastasen im Mediastinum Cave: KM vor Radioiodtherapie kontraindiziert | |
L5 Lunge | |||
Diagnose
(siehe auch F8) | Rö Thorax 2 Ebenen | P | Cave: o.B.-Befund schließt zentrale oder rein endobronchiale RF keinesfalls aus! |
CT | P | ||
Nuk | S | FDG-PET: DD: solitärer unklarer Lungenrundherd | |
Staging | US Abdomen
und Hals | P | |
CT Thorax und Oberbauch | P | Nachweis von Metastasen in Mediastinum, Lunge, Leber und Nebennieren | |
MRT Schädel | W | Bei kurativer Intention und bei kleinzelligem Lungenkarzinom MRT ist deutlich sensibler als CT im Metastasennachweis | |
Nuk | W | FDG-PET: LK- und Fernmetastasen | |
P | Vor OP eines NSCLS s. F8 | ||
Nachsorge | Rö Thorax | P | Nachweis von Lungenmetastasen |
US | P | Nachweis von Metastasen im Oberbauch, ggf supraklavikulär | |
CT | P | Nachweis mediastinaler Rezidive | |
Nuk | W | Skelett-GKS bei V.a. Skelettmetastasen | |
L6 Ösophagus | |||
Diagnose | Ösophagogramm | P | Bei Dysphagie vor der Endoskopie und zur Höhenlokalisation |
Staging | CT | P | Beurteilung der Umgebung Lokale Metastasierung |
US | P | Halslymphknotenstaging | |
Nuk | W | FDG-PET: LK- u. Fernmetastasen | |
transösophagealer US | S | Intra- und transmurale Ausdehnung, insbesondere vor neoadjuvanter Therapie | |
Nachsorge | US | P | Nachweis von Metastasen in Halslymphknoten, Leber und Retroperitoneum |
CT | P | Nachweis von Lokalrezidiven | |
L7 Magenkarzinom | |||
Diagnose | MDP | W | Diagnose erfolgt mit Gastroskopie, MDP nur in Ausnahmefällen, z.B. falls Gastroskopie nicht möglich oder submuköser Tumor vermutet |
Staging | US Abdomen | P | |
CT Abdomen | P | Möglichst in optimierter Technik, z.B. Hydro-CT | |
CT Thorax | W | In fortgeschrittenen Stadien | |
Nachsorge / Therapiekontrolle | Rö | P | Schluck mit wasserlöslichem KM zur Überprüfung der Anastomose vor Wiederaufnahme der enteralen Ernährung |
US Abdomen | P | ||
CT Abdomen | P | Nach palliativer Therapie bzw. unter Chemotherapie von Residuen | |
W | Nach kurativer Therapie fortgeschrittener Tumoren | ||
Nuk | W | FDG-PET: Rezidiv-/Metastasendiagnostik nach OP von nicht schleimbildenden Tumoren | |
L8 Leber: Primäre Lebertumoren | |||
Diagnose | US | P | Die meisten Läsionen werden identifiziert (z.T. höhere Sensitivität mit Ultraschall-Kontrastmittel), ggf. Biopsie |
CT | W | Bei nicht konklusivem US | |
MRT | W | Alternativ zur CT bei nicht konklusivem US und schwerer Steatose bzw. Zirrhose, ggf. mit leberspez. KM | |
Nuk | W | Hepatobiläre Funktionsszintigraphie: DD bei nicht konklusiver CT / MRT (siehe G25), bei DD zur FNH oder Adenom | |
Staging | CT | P | Prätherapeutisch: Zur genauen Bestimmung der |
Ausdehnung | |||
MRT | P | Alternativ: Insbesondere bei Zirrhose oder schwerer Steatose, ggf. mit leberspezifischem KM zum Ausschluss eines multifokalen Tumors | |
Nachsorge | US | P | Nachweis von Rezidiven in Restleber und in LK |
CT | W | Bei erschwertem sonographischem Zugang | |
L9 Leber: Metastasen | |||
Diagnose
(siehe G24) | US | P | Mit US lassen sich die meisten Metastasen identifizieren und die Biopsie steuern |
US mit KM | W | Höhere Sensitivität und bessere Unterscheidung von benignen Herden als mit Nativ-US; methodisch anspruchsvoll | |
CT | P | Bei nicht konklusivem US | |
MRT | P | Vor geplanter Metastasenresektion mit leberspez. KM | |
Staging | Nuk
Nuk | W
W | FDG-PET: Bei nicht konklusivem CT / MRT, Phytat-, hepatobiläre und Erythrozyten-Szintigraphie:
DD von benignen Herden Vor Metastasenchirurgie: FDG-PET zum Ausschluss extrahepatischen Metastasen |
Nachsorge | US | P | |
CT | W | Bei erschwertem sonographischem Zugang und bei Anwendungen standardisierter Response-Kriterien (z.B. RECIST) | |
L10 Pankreas | |||
Diagnose | CT / US | P | Cave: US allein reicht nicht zum Ausschluss eines Ca aus |
MRCP | W | Zusätzlich Gangbeurteilung | |
Nuk | W | FDG-PET: DD: chronischer Pankreatitis-Tumor | |
Endoskopischer US | S | Bei kleinen Befunden. Möglichkeit der endosonographisch geführten Biopsie (s. G31) | |
Staging | CT | P | Möglichst mit CTA und Mehrphasentechnik |
MRT | W | Leber ggf. mit spezifischen Kontrastmitteln | |
Nuk | W | FDG-PET: Sensitivste Methode, Rezidivnachweis | |
Nachsorge | CT | P | Nach kurativer Therapie sowie zur Verlaufskontrolle makroskopischer Residuen nach Chemotherapie |
US | P | ||
L11 Kolon und Rektum | |||
Diagnose | Koloskopie | P | |
Kolon Kontrast | W | Ergänzend bei klinischer Notwendigkeit oder bei nicht vollständiger Koloskopie | |
CT- / MR- Kolonographie | W | Sensitivere Alternative zum Kolon Kontrast (CT-Kolonographie nur nach rechtfertigender Indikation, z.Zt. nicht als Vorsorgeuntersuchung zugelassen) | |
Virtuelle Koloskopie | S | Nur bei Kontraindikation einer Koloskopie, nicht als Vorsorgeuntersuchung geeignet | |
Staging | US | P | Nachweis / Ausschluss v. Lebermetastasen |
CT Abdomen | W | Tumorausbreitung vor Therapie | |
MRT | P | Alternativ, ggf. MRT Leber vor Metastasenresektion Vor OP von Rektumkarzinomen MRT des kleinen Beckens zur Beurteilung des Mesorektums | |
Nuk | W | FDG-PET: Re-Staging bei TU-Marker-Anstieg | |
Nachsorge | US der Leber | P | |
CT / MRT
Abdomen | P | Bei Lebermetastasen oder peritonealer Aussaat | |
Nuk | W | FDG-PET: Lokalrezidiv, LK- und Fernmetastasen | |
L12 Nieren | |||
Diagnose | US | P | Siehe Raumforderung in der Niere, Abschnitt H7 |
CT | P | Bei sonographisch unklarem oder suspektem Befund | |
Staging | CT / MRT Abdomen | P | Zur Bestimmung des lokalen Ausmaßes und einer Beteiligung der Venen, LK, Harnleiter und der kontralateralen Niere usw. |
Rö Thorax | P | Lungenmetastasen | |
CT-Thorax | W | Bei fortgeschrittenen Tumorstadien | |
Nuk | W | Skelett-GKS: Nachweis von Skelettmetastasen | |
Nachsorge | US | P | Leber- und LK-Metastasen, kontralaterale Niere |
CT / MRT Abdomen | W | Bei Symptomen, die auf ein Rezidiv im Nephrektomiebett hinweisen Eine routinemäßige Verlaufskontrolle wird nicht empfohlen | |
L13 Blase | |||
Diagnose | US | P | US Abdomen |
W | In Ergänzung zur Zystoskopie | ||
Staging | IVP | P | Zur Beurteilung der Nieren und der Harnleiter bei weiteren urothelialen Tumoren (Multifokalität häufig) |
CT / MRT Abdomen u. Becken | P | Bei Planung eines radikalen Eingriffs stellt die MRT meist das Verfahren mit der höheren Sensitivität dar. Die CT findet breite Anwendung im Rahmen der Strahlentherapieplanung | |
Nuk | W | Skelett-GKS: Nachweis von Skelettmetastasen | |
Nachsorge | US | P | US Abdomen |
IVP | P | Nachweis von metachronen Harnleiter- und Nierenbeckentumoren | |
MRT | W | Alternativ zur IVP als MR-Urographie | |
L14 Prostata | |||
Diagnosik
(siehe H12) | Transrektaler US | P | Biopsie |
Staging | US / MRT / CT Becken / Abdomen | W | Beim Nachweis einer Beteiligung des Beckens wird das Staging im Abdomen fortgesetzt MRT ggf. mit Endorektalspule |
Nuk | W | Skelett-GKS: bei PSA-Erhöhung | |
S | PET: LK- und Fernmetastasen | ||
S | SLN zur OP-Planung | ||
Nachsorge | US / MRT Abdomen | W | Bei PSA-Anstieg zum Nachweis von Lokalrezidiven und LK- Metastasen |
Nuk | W | Skelett-GKS: Bei PSA-Anstieg zum Nachweis von Skelettmetastasen | |
L15 Hoden | |||
Diagnose | US | P | Obligat bei jedem auffälligen Tastbefund |
Staging | US Abdomen | P | |
CT Thorax Abdomen Becken | P | Die Behandlung hängt in hohem Maße von einem akkuraten bildgebenden Staging ab | |
Nachsorge | US / CT / MRT Abdomen | P | Aufnahme des kompletten Abdomens |
Rö Thorax | P | ||
Nuk | W | FDG-PET: V. a. LK- und Fernmetastasen bei Tumormarkeranstieg | |
L16 Ovar | |||
Diagnose
(siehe I12) | US | P | Die meisten Läsionen werden mittels US (einschl. transvaginal mit Doppler), Laparoskopie oder Laparotomie diagnostiziert. Einige Läsionen werden mittels CT / MRT-Verfahren bei abdominellen Symptomen diagnostiziert. Die MRT stellt ein nützliches Verfahren zur Klärung von Beschwerden dar |
Staging | Nuk | W | Skelett-GKS |
Nuk | S | FDG-PET: LK- u. Fernmetastasen | |
CT / MRT Abdomen Becken | S | In Ergänzung zum laparoskopischen Staging | |
Nachsorge | Nuk | W | Skelett-GKS, FDG-PET: LK- u. Fernmetastasen |
CT oder MRT d. Abdomens, des Beckens | S | Gewöhnlich zur Beurteilung des therapeutischen Ansprechens auf die adjuvante Therapie. Die CT sollte mit den Markern auch zum Nachweis eines Rezidivs verwendet werden | |
L17 Uterus: Zervix | |||
Diagnose
(s. I12) | Bildgebende Verfahren | N | Die Diagnose erfolgt klinisch, zytologisch, histologisch |
Staging | MRT / CT Abdomen und Becken | P | Die MRT liefert einen besseren Nachweis des Tumors und der lokalen Ausbreitung; sie ist auch besser zum Nachweis von Beckenlymphknoten geeignet. Die paraaortalen Lymphknoten und die Ureteren müssen ebenfalls untersucht werden. Einige Zentren verwenden nun den transrektalen US zum Nachweis einer lokalen Infiltration |
Nachsorge | US | P | Abdominal und transvaginal |
MRT | W | Insbesondere nach nichtchirurgischer Therapie | |
Rezidivverdacht | MRT / CT Abdomen und Becken | S | Die MRT liefert bessere Informationen bei Tumoren im Beckenraum Eine Biopsie (z.B. von Knoten) ist mit der CT einfacher |
L18 Uterus: Korpus | |||
Diagnose
(s. I13) | N | Die Diagnose erfolgt mittels Abrasio | |
Staging | US | P | |
MRT oder CT | S | Eine extrauterine Beteiligung ist mittels CT und MRT
nachweisbar Die MRT kann auch die intrauterinen Strukturen aufzeigen | |
Nachsorge | US | P | Nachweis von LK- und Lebermetastasen |
MRT / CT | W | Bei Rezidivverdacht | |
L19 Lymphom | |||
Diagnose | US | P | Bei allen sonographisch zugänglichen LK |
CT | P | CT eignet sich zur Beurteilung der Lymphknotenstellen im ganzen Körper, ermöglicht auch eine Biopsie, obwohl die Exzision eines kompletten Knotens wenn möglich das bevorzugte Verfahren darstellen sollte | |
Staging | Nuk | W | FDG-PET: primäres Staging, Therapiekontrolle, Frühdiagnostik von Lokalrezidiven |
CT des Thorax, des Abdomens, des Beckens | P | Abhängig von der Tumorstelle müssen Kopf und Hals ebenfalls untersucht werden | |
Responsebeurteilung und Nachsorge | Nuk | P | FDG-PET: Frühdiagnostik von Lokalrezidiven, Differenzierung zur Narbe/Resttumor |
CT oder MRT | P | ||
US | P | ||
Nuk | N | Skelett-GKS | |
L20 Tumoren der Muskeln und des Skelettsystems | |||
Diagnose | Rö + MRT | P | Bildgebende(s) Verfahren und Histologie ergänzen sich. Am besten vor der Biopsie: siehe Abschnitt D zu Tumoren der Muskeln und des Skelettsystems |
Rö Thorax | P | Nachweis von Lungenmetastasen | |
US | P | Nachweis / Ausschluss Weichteiltumor, Biopsie | |
CT | W | Bei hohem Metastasierungsrisiko | |
Nuk | W | GKS Skelett, DD von Knochentumoren | |
Staging | US | P | Leber- und LK-Metastasen |
Nuk | W | GKS Skelett bei allen Tumoren, die zu Knochenneubildung oder -zerstörung führen | |
MRT des lokalen Tumors + CT Thorax | S | Siehe Abschnitt D zu Tumoren der Muskeln und des Skelettsystems; CT bei Lungenmetastasen | |
Nachsorge | Rö + MRT | P | Kontrolle des Lokalbefundes |
US | P | Nachweis von Lebermetastasen, je nach Risiko | |
Rö Thorax | W | Nachweis von Lungenmetastasen, je nach Risiko | |
L21 Melanom | |||
Diagnose | Bildgebende Verfahren | N | Diagnose erfolgt klinisch und histologisch |
Staging | Rö Thorax, US | P | Staging |
CT | P | Staging bei höheren Stadien | |
Nuk | W | FDG-PET: Metastasensuche, LK-Staging | |
S | Sentinel Lymphnode Markierung prä-OP | ||
Nachsorge | US | P | LK-Metastasen |
Rö Thorax | P | Lungenmetastasen | |
CT / MRT Thorax und Abdomen | W | Ab Stadium III | |
MRT Schädel | W | Ab Stadium III | |
Nuk | W | FDG-PET: Staging | |
L22 Metastasen eines unbekannten Primärtumors (CUP) | |||
Suche des Primärtumors | Nuk | P | FDG-PET bei CUP |
Staging, Therapiekontrolle und Nachsorge | US | P | Bei Metastasen in Hals und Abdomen |
CT, MRT | W | Primärtumor meist nicht nachweisbar, aber Abschätzung des Ausbreitungsgrades |
M. Kinder
Bei Kindern und Jugendlichen ist es besonders wichtig, die Strahlendosis zu minimieren.
Daher ist bei den übrigen angeführten Empfehlungen zu berücksichtigen, dass diese für Erwachsene gedacht sind und für Kinder und Jugendliche spezielle pädiatrische Algorithmen anzuwenden sind.
Bei Verdacht auf onkologische Erkrankungen muss die Diagnostik in kinderonkologischen Zentren erfolgen.
P: Primäruntersuchung | W: Weiterführende Untersuchung | S: Spezialverfahren | N: Nicht indiziert |
Klinische Fragestellung | Bildgebendes Untersuchungs- verfahren | Grad der Empfehlung | Kommentar |
Schädel und ZNS | |||
M1 Kongenitale Erkrankungen | US | P | Indiziert bei Säuglingen mit offener Fontanelle. Transkranielle Schnitte können zusätzliche Informationen ergeben. Für Neugeborene immer Ultraschall als 1. Untersuchung, auch des Spinalkanals. |
MRT | P | Diagnoseführend für alle Fehlbildungen. | |
CT | W | Intrazerebrale Verkalkung (kongenitaler Infekt), jedoch US, falls Fontanelle noch offen | |
M2 Kraniofasziale Dysmorphien | Rö Schädel | P | Prämature Nahtsynostose, eventuell US der betroffenen Naht |
CT | W | Prämature Nahtsynostose, 3-D-Rekonstruktionen erforderlich (Low-Dose-Technik) | |
M3 Hydrozephalus / Makrozephalus | US | P | Wenn die Fontanellen offen sind; transkranielle Schnitte können auch bei geschlossener Fontanelle zusätzliche Informationen ergeben |
MRT | P | Wenn die Fontanellen geschlossen sind und zum Ausschluss subduraler Flüssigkeitsansammlungen und Fehlbildungen | |
CT | P | Bei Akutfällen (z.B. Ventildysfunktion, siehe A 11). Falls MRT nicht verfügbar, muss CT durchgeführt werden | |
M4 Hydrozephalus - Shuntfehlfunktion | Rö | P | Das Röntgenbild bzw. die Röntgenbilder sollten das komplette Shuntsystem darstellen (Beurteilung der Lage und Integrität des Shuntventils, Einstellung des Druckventils) |
US / MRT | P | Ultraschall bei Säuglingen, MRT inkl. Liquordynamik bei älteren Kindern, Dopplersonographie bei Verdacht auf Hirndruckerhöhung, evtl. Optikussonografie zur Beurteilung der Papillen und der Sehnerven | |
CT | P | CT in Akutsituation bei älteren Kindern, falls MRT nicht verfügbar | |
Nuk | W | Shunt-Funktion | |
M5 Epilepsie | MRT | P | Inklusive koronarer Dünnschicht-MRT des Temporallappens |
Nuk | W | FDG-PET / PET-CT: Lokalisation des Fokus nur präoperativ SPECT auch iktal | |
Rö Schädel | N | ||
M6 Hörstörung bei Kindern | MRT und/oder CT | P | Insbesondere MRT als auch CT (Dünnschicht des Felsenbeins) bei angeborener Taubheit oder erworbener Taubheit |
M7 Entwicklungsverzögerung Zerebrale Lähmungen | MRT | P | |
M8 Kopfschmerz | MRT | W | In Abh. von der klinischen Symptomatik CT nur, wenn MRT nicht verfügbar |
M9 Sinusitis | Rö | W | In Abh. von der klinischen Symptomatik Strenge Indikationsstellung, nur bei Kindern mit nicht normaler Immunkompetenz indiziert Bei Kindern unter 7 Jahren und normaler Immunkompetenz nicht indiziert, da die NNH gering entwickelt und Aufnahmen in aufrechter Position p.a. nicht möglich sind (beachte altersspezifische Entwicklung der NNH) |
CT / MRT | P | Falls CT, absolute Indikation für koronare Low-Dose-Technik bei Immundefekt, V. a. Orbitaphlegmone | |
M10 Schädeltrauma akut ohne neurologische Symptomatik | Rö/CT | N | Schädel-Röntgen und CT sind nicht indiziert, wenn primär keine neurologische Symptomatik besteht. Eine Hospitalisierung für 24 Stunden ist bei mittelschweren Traumen und bei unklaren Fällen immer in Erwägung zu ziehen. Enges klinisches Monitoring - sofortige CT bei Verschlechterung. Ein epidurales Hämatom ist auch ohne Fraktur möglich. Bei Säuglingen Ultraschall, evtl. transkranieller Ultraschall |
US | P | Trankranieller US bei Säuglingen | |
mit neurologischer Symptomatik | CT Schädel | P | Nachweis intrakranieller Blutung, Kontusion, Fraktur. 24 Stunden-Kontrolle auch bei primär unauffälligem Befund in Abhängigkeit vom Glasgow coma score (8) |
M11 Schädel-Hirn-Trauma subakut, alt mit neurologischer Symptomatik | MRT | P | Altes Blut, Hygrom, Hydrozephalus, diffuser Axonschaden |
M12 Orbitatrauma | CT Schädel | W | In Abhängigkeit vom klinischen Schweregrad |
Rö Schädel | W | In Abh. von der klinischen Symptomatik,
nur indiziert, wenn CT nicht verfügbar | |
M13 Gesichtsschädelverletzung und -malformation | CT | P | Vor operativer Rekonstruktion, iostroper 3D-Fragesatz, Dünnschichtuntersuchung mit 3D-Rekonstruktion |
M14 Torticollis ohne Trauma | US | P | Im Säuglingsalter und beim Neugeborenen Sonographie des Musculus sternocleidomastoideus |
MRT | W | Beim älteren Kind z.B. Tumor Spinalkanal oder hintere Schädelgrube | |
CT | W | In Abh. von der klinischen Symptomatik Luxation, atlantoaxiale Rotationssubluxation | |
Rö HWS | N | Die Fehlhaltung wird üblicherweise durch Spasmen ohne signifikante Knochenveränderungen verursacht. Rö HWS kann aber zum Ausschluss (W) einer Osteodestruktion, einer Luxation, eines Tumors erforderlich sein | |
M15 Nacken- oder Rückenschmerzen | Rö | P | Rückenschmerzen ohne zugrundeliegende Pathologie sind bei Kindern sehr ungewöhnlich Folgeuntersuchungen (MRT) sind dann notwendig, wenn eine Infektion vermutet wird |
MRT | W | Ausschluss spinaler Malformationen, Infektion, Raumforderung | |
MRT / CT | W | Spondylolyse / Spondylolisthese, Osteoidosteom | |
M16 Okkulte Dysraphie | US | P | Häufige Variante und ohne klinische Signifikanz Bei Vorliegen neurologischer Probleme bei Säuglingen: Abklärung mittels US, wenn möglich in den ersten zwei Lebenswochen, MRT bei älteren Kindern |
MRT | W | ||
Rö | N | Lediglich bei komplexen Fehlbildungen | |
M17 Dermalsinus medianer Nävus Hämangiom (lumbosacral) | US | P | Der lumbale Ultraschall ist besonders in der Neugeborenenperiode sinnvoll, um spinale / myelogene Fehlbildungen zu erkennen |
MRT | W | MRT vor allem bei Vorliegen neurologischer Symptome (präoperativ) | |
Rö | N | ||
M18 Verletzung ohne Unfall Fragliche Kindesmisshandlung (battered child) | Rö Skelettstatus | P | Bis zum Alter von 2 Jahren: bei Verdacht auf Kindesmisshandlung gesamter Skelettstatus |
Nuk | P | Skelett-GKS: Zum Nachweis okkulter und auch älterer Frakturen Cave: Szintigramm bei frischen Frakturen! | |
Rö der betroffenen Teile ältere Kinder | P | Abhängig von den lokalen Gegebenheiten Enge klinischbildgebende Zusammenarbeit ist wichtig | |
MRT Schädel | P | MRT des Gehirns immer wenn Verdacht auf Kindesmisshandlung (falls nicht verfügbar CT) | |
US Abdomen | P | ||
M19 Extremitätenverletzung: Gesunde Seite zum Vergleich | Rö | N | Bedeutet unnötige Strahlenexposition |
M20 Verdacht auf Hüftdysplasie / Hüftluxation | US | P | In den ersten 4 (-6) Lebensmonaten |
Rö | P | Nach dem 6. Lebensmonat | |
M21 Schmerzhafte Hüfte | US | P | |
Rö | W | In Abh. von der klinischen Symptomatik | |
MRT | W | Falls keine Coxitis fugax, Röntgen in 2 Ebenen Bei V.a. septische Arthritis primär Röntgenaufnahmen Bei V. a. auf Morbus Perthes, postoperative Hüftkopfnekrose, Knochenmarksinfiltration, septische Arthritis (wenn eine Coxitis fugax durch Ultraschall und eine Epiphysenlösung durch Hüft-Röntgen in 2 Ebenen ausgeschlossen ist) | |
CT | W | Bei Verdacht auf Osteoidosteom | |
Nuk | N | ||
M22 Hinken | US Hüftgelenk | P | |
Rö Becken | P | Bei Säuglingen und Kleinkindern gesamte untere Extremität der betroffenen Seite. Routinemäßige Verwendung des Gonadenschutzes, außer wenn eine klinisch suspekte Gegend dadurch verdeckt würde | |
Rö LWS | W | Bei Verdacht auf Spondylodiszitis | |
US, MRT | W | In Abhängigkeit von den lokalen Gegebenheiten und der Verfügbarkeit eines erfahrenen US-Untersuchers | |
Nuk | N | ||
M23 Lokaler Knochenschmerz | Rö | P | Röntgenaufnahmen können anfangs normal sein (z.B. Osteomyel itis) |
MRT | W | Besonders zum Ausschluss einer Osteomyelitis und eines primären Knochentumors | |
Nuk | W | Skelettszintigraphie: Alternativ z.A. Ostemyelitis bzw. occ. Fraktur | |
US | W | Kann vor allem in der Anfangsphase einer Osteomyelitis hilfreich sein (nicht überall im Skelettsystem einsetzbar) | |
M24 Wachstumsstörung | Rö li. Hand | P | 2 bis 18 Jahre: li. Hand zur Erhebung des Knochenalters Zum Nachweis metabolischer und endokrinologischer Erkrankungen Bei Verdacht auf Skelettdysplasie kann sich die Notwendigkeit ergeben, die Untersuchung mit einem Skelettstatus zu ergänzen |
Rö re. Knie | P | Bei Säuglingen 0-1 Jahr re. Kniegelenk in 2 Ebenen, Alternativ: US des re. Knie, Nachweis der Epiphysenkerne, Zum Nachweis endokrinologischer und metabolischer Erkrankungen | |
MRT Hypophyse, Hypothalamus | P | Bei endokrinologisch nachgewiesener Hypophyseninsuffizienz Dünnschicht-MRT | |
M25 Pubertas praecox | MRT Hypophyse, Hypothalamus | P | Dünnschichttechnik |
US | P | Nebennieren, Ovarien, Hoden | |
Thorax | |||
M26 Akute Lungeninfektion | Rö Thorax | W | In Abh. von der klinischen Symptomatik (keine Routine-Röntgenaufnahme des Thorax vor Narkose - WHO-Empfehlung!) Üblicherweise langfristige Verlaufskontrollen (14 Tage) in Abhängigkeit von der Klinik Zweite Ebene lediglich bei Verdacht auf TBC, Metastasen, zystische Fibrose - Scoring oder unklarem Befund |
M27 wiederholter produktiver Husten | Rö Thorax | W | In Abh. von der klinischen Symptomatik, lediglich 1 Ebene |
HRCT | W | In Abh. von der klinischen Symptomatik Zum Ausschluss von Bronchiektasien | |
M28 V. a. Aspiration Fremdkörper | Rö Thorax Halsweichteile seitlich | P | Die Anamnese in Bezug auf die Aspiration ist häufig nicht klar, eine Bronchoskopie ist bei entsprechender Klinik auch bei normalem Röntgenbefund des Thorax indiziert Exspirationsaufnahmen oder Durchleuchtung bestätigen das Vorliegen eines Bronchoventilmechanismus |
M29 Giemen | Rö Thorax | N | Bei plötzlichem, unerklärlichem Giemen ist eine Röntgenaufnahme des Thorax indiziert, da es durch einen aspirierten Fremdkörper ausgelöst sein könnte (s. M27) |
M30 Akuter / chronischer Stridor | TTE | P | Gefäßfehlbildungen (Aorta, Arteria pulmonalis) |
Rö Thorax | W | Epiglottitis ist eine klinische und endoskopische Diagnose. Bei negativem endoskopischem Befund ggf. Ösophagogramm | |
MRT/ MRA / CTA | W | Frage nach Gefäßfehlbildungen der Aorta und Arteria pulmonalis (in unklaren Fällen ggf. Angiographie) | |
M31 Herzgeräusche / angeborene Herzfehler | US | P | TTE und TEE |
MRT/MRA/ CTA | W | ||
Rö Thorax eine Ebene | W | Lungendurchblutung, Herzecho durch Spezialisten erforderlich | |
Abdomen | |||
M32 Invagination | US | P | Primäre Untersuchung |
Reposition bevorzugt mit US, alternativ Durchleuchtung | P | Enge Kooperation mit dem Kliniker. Bei entsprechender Erfahrung Reposition mittels Luftinsufflation oder iodhaltigen, niedrigosmolaren KM unter US-Kontrolle mit physiologischer Kochsalzlösung als Einlauf (Cave: Perforation) | |
Rö Abdomen | W | Ausschluss Perforation, Nachweis Ileus, ggf. Kontrolle nach Devagination | |
M33 Verschluckte Fremdkörper | Rö Abdomen + Rö Thorax (mit Halsweichteilen seitlich) | P | Vor allem bei scharfen oder möglicherweise giftigen Fremdkörpern (z.B. Batterien, Magneten aus Kinderspielzeug) Falls Zweifel besteht, ob der Fremdkörper ausgeschieden wurde, Röntgenaufnahme des Abdomens nach 6 Tagen |
M34 Stumpfes Bauchtrauma | US | P | Im Sinne einer Stufendiagnostik Eventuell mit Doppler-US der Nierengefäße |
CT mit KM | P | In Abhängigkeit von der Klinik Eventuell Spätaufnahmen wegen KM-Extravasat | |
Rö Abdomen | N | Nur bei schwerem Trauma zum Nachweis von Knochenverletzungen und freier Luft, falls CT wegen klinischem Zustand nicht möglich ist | |
M35 Erbrechen im Schwall beim Säugling | US | P | US kann den Nachweis einer hypertrophen Pylorusstenose erbringen, auch wenn die klinischen Symptome unklar sind |
M36 Wiederholtes Erbrechen | Rö Oesophagus, Magen, Duodenum | W | KM-Untersuchungen bei Neugeborenen und Säuglingen sollten Zentren vorbehalten sein Darstellung des gesamten Duodenums in 2 Ebenen (Atresie oder Duplikatur) |
US-Schädel | W | Orientierend bei Verdacht auf erhöhten Hirndruck | |
US-Oberbauch | W | Lage der Arteria und Vena mesenterica superior | |
M37 Ikterus prolongatus | US (nüchtern mit ausreichender parenteraler Flüssigkeitszufuhr) | P | Frühzeitige Untersuchung (nach 2 tägiger Phenobarbitalgabe) ist wichtig. Das Fehlen einer Dilatation intrahepatischer Gallengänge schließt eine obstruktive Cholangiopathie, z.B. eine Gallengangsatresie nicht aus. Fehlende Darstellung oder Hypoplasie der Gallenblase kann jedoch ein Hinweis darauf sein |
Nuk (nüchtern mit ausreichender parenteraler Flüssigkeitszufuhr) | . W | Hepatobililäre Funktionsszintigraphie: In Abh. von der klinischen Symptomatik Nachweis einer angeborenen Gallengangsatresie | |
Rö Wirbelsäule a.p. | W | Begleitende Fehlbildungen der BWS (z.B. Alagille-Syndrom) | |
M38 Rektale Blutung | Nuk | W | Wenn ein Meckel-Divertikel in Frage kommt |
M39 Verstopfung | Rö Abdomen | W | In Abh. von der klinischen Symptomatik: Bei Neugeborenen und Säuglingen Die Höhe der Obstruktion, ein Volvulus oder M. Hirschsprung können erkannt werden Bei gleichzeitiger Blasenfunktionsstörung genaue Beurteilung der Wirbelsäule auf okkulte Dysraphie |
Kolon-Kontrasteinlauf | W | Zur Beurteilung der Länge des aganglionären Segmentes bei Morbus Hirschsprung, ohne vorhergehende Darmreinigung oder Vorbereitung vor OP | |
Defäkographie | W | Bei therapieresistenten und stark ausgeprägten Formen: Defäkographie und Rektummanometrie zur Beurteilung der Relaxation des inneren analen Sphinkters | |
M40 Raumforderung im Abdomen oder Becken | US | P | Neuroblastom, Wilmstumor, Ovarialtumor, Teratom, Rhabdomyosarkom, PNET → kinderonkologische Protokolle |
MRT | W | ||
CT | W | Wenn MRT nicht durchführbar | |
M41 Enuresis | US
MCU | P
W | Sowohl bei Enuresis nocturna als auch diurna, immer mit Restharnbestimmung In Abh. von der klinischen Symptomatik Bei Restharn oder pathologischer Uroflowmetrie zum Nachweis einer subvesikalen Obstruktion |
M42 Kontinuierliches Harnträufeln | US | P | Ultraschall oder MR-Urographie (falls nicht verfügbar iv Pyelographie mit Spätaufnahmen) können notwendig sein, um doppelte Systeme mit einem ektopen Ureter auszuschließen; unbedingt genaue klinische Inspektion bei Mädchen |
MCU | W | In Abh. von der klinischen Symptomatik Begleitende Fehlbildungen | |
IVP | W | Bei Verdacht auf ektop mündenden Ureter | |
M43 Nicht palpable. Hoden | US | P | Zur Lokalisierung eines Leistenhodens |
MRT | W | Vor allem hilfreich zur Lokalisation intraabdominaler Hoden, zunehmend wird hier die Laparoskopie eingesetzt | |
M44 Pränatal diagnostizierte Dilatation des Harntrakts | US | P | Am Ende(!) der ersten Lebenswoche: Kontrolle nach 4-6 Wochen auch bei postnatal unauffälligem Befund unbedingt notwendig |
MCU | P | Bei Dilatation des Nierenbeckens über 12 mm im Querschnitt unter Antibiotikaschutz | |
Nuk | W | Seitengetrennte Nierenfunktion mit Tc-MAG3 | |
M45 Nachgewiesene Harntraktinfektion | US | P | P bei allen Harnwegsinfektionen; weitere Untersuchungsprotokolle abhängig vom Ausmaß des Harnwegsinfektes (Fieber, Bakteriurie, Leukozyturie, Blutsenkungsgeschwindigkeits-Erhöhung etc.), Messungen der Nierenlänge / des Nierenvolumens; evtl. FKDS |
MCU | P | Im infektfreien Intervall! Immer indiziert bei Patienten unter 4 Jahren beim ersten Harnwegsinfekt, über 4 Jahre bei pathologischem / unklarem US-Befund | |
Nuk | W | Tc-MAG3 zum Nachweis von Abflussstörungen und zur seitengetrennten Nierenfunktionsbestimmung, Reflux? | |
IVP | N | Tc-DSMA mit SPECT zum Nachweis / Ausschluss von Nierennarben Durch Nuk, US und MR-Urographie weitgehend ersetzt Vor Lithrotripsie Noch seltener Einsatz bei Urotlithiasis, Fehlbildungsdiagnostik oder präoperativ bei Doppelbildungen | |
M46 Hämaturie blande | US | P | Ausschluss Urotlithiais, neoplastische Erkrankungen |
M47 Hämaturie mit Koliken | US | P | |
CT in Low- Dose- Technik | W | Konkrementnachweis |
N. Interventionelle Radiologie
(die Abkürzung P bedeutet die primäre Therapie)
P: Primäruntersuchung | W: Weiterführende Untersuchung | S: Spezialverfahren | N: Nicht indiziert |
Klinische Fragestellung | Bildgebendes Untersuchungs- verfahren | Grad der Empfehlung | Kommentar |
N1 Asymptomatische Erkrankung der Carotiden | Endovaskuläres Procedere (Angioplastie / Stents) | N | Die kritische Durchsicht der Literatur zeigt die Notwendigkeit weiterer kontrollierter Studien Für die asymptomatische Karotisstenose liegen bisher keine gesicherten Daten vor |
S | Bei bestehender Indikation, Behandlung nur in interventionellen Zentren mit hoher Expertise nach neurologischem Konzil Zu fordern: neurolog. Untersuchung vor und nach PTA / Stent | ||
N2 Symptomatische Erkrankung der Carotiden | Perkutane Ballonan- gioplastie und Stentimplantation | S | Behandlungsalternative zur Karotisoperation Behandlung nur in interventionellen Zentren mit hoher Expertise Methode der Wahl bei radiogenen Stenosen, Restenose nach Operation, weit kranial gelegenen Stenosen Interdisziplinäre Indikationsstellung Zu fordern: neurolog. Untersuchung vor und nach PTA / Stent |
N3 Intrakranielle Aneurysmen | Coiling | P | Methode der Wahl bei rupturierten Aneurysmen Behandlung nur in interventionellen Zentren mit hoher Expertise und entsprechendem Caseload |
S | Nicht rupturierte./ asymptomatische Aneurysmen | ||
N4 Zerebrale AV- Malformationen (AVM) | Embolisation | S | Behandlung nur in interventionellen Zentren mit hoher Expertise und entsprechendem Caseload Interdisziplinäres Indikationsstellungs- und Behandlungskonzept |
N5 Lungenembolie | Implantation eines Vena Cava Filters | S | In Gegenwart einer bekannten Thrombose der Becken- / Beinstrombahn ist die Implantation eines Cavafilters ausschließlich bei nachgewiesener Lungenembolie trotz adäquater Antikoagulation indiziert; des weiteren bei Kontraindikationen gegen eine Antikoagulation |
Fragmentation und Lyse | S | Bei Rechtsherzbelastung und hämodynamischer Relevanz | |
N6 Pulmonale arteriovenöse Malformation (AVM) | Pulmonalisangiographie und Embolisation | S | Voraussetzung für andere diagnostische Interventionen zum Zeitpunkt der Embolisationsbehandlung |
CT | P | Nützlich für die Diagnostik pulmonaler AVMs Native Spiral-CT i.d.R. ausreichend Einige Zentren empfehlen die Diagnostik vor Embolisationstherapie zur Klärung der Gefäßanatomie und der zuführenden Gefäße | |
Rö Thorax | P | Rö-Thorax ist indiziert, wenn die Diagnose vermutet wird, und zur Therapiekontrolle. Nachsorgeintervalle folgen 6-monatlich oder jährlich nach einer Embolisation. Rö-Thorax ist ebenfalls als Vorsorgeuntersuchung bei Verwandtenuntersuchungen von Patienten mit AVM in Assoziation mit hereditären hämorrhagischen Teleangiektasien indiziert | |
MRT Schädel | S | Zum Nachweis abgelaufener paradoxer Embolien bei Patienten mit AVM und zum Nachweis zerebraler AVMs bei Patienten mit assoziierter hereditärer hämorrhagischer Teleangiektasie | |
N7 Pulmonale arteriovenöse Malformation (AVM) | MRT Thorax | S | Alternative zum Thorax-CT, zur Bestätigung der Diagnose einer pulmonalen AVM Die MRT des Thorax kann diagnostisch hilfreich sein, ist aber in der Mehrzahl der Fälle nicht notwendig |
Nuk | S | Perfusionsszintigraphie mit Tcmarkierten Makroaggregaten zur Bestimmung des Re-Li-Shunts; nützlich für die Diagnostik und für die Erfolgskontrolle nach Therapie | |
DSA | S | Embolisation des AVM bei Blutung oder hämodynamischer Relevanz | |
US | N | Derzeit Gegenstand wissenschaftlicher Evaluation Doppler-US der Carotiden oder der Herzhöhlen mit Ultraschall-KM zum Nachweis des Re-Li-Shunts | |
N8 Bauchaortenaneurysma | Stent-Graft Implantation | S | Die endovaskuläre Therapie abdomineller Aortenaneurysmen sollte Spezialabteilungen vorbehalten bleiben |
N9 Beinischämie (Claudicatio, Ruheschmerz mit oder ohne Gewebsschädigung) bei Iliakalverschluss | Stentversorgung der Iliakalarterie | S | Die primäre Stentversorung ist akzeptiertes Verfahren |
N10 Beinischämie (Claudicatio, Ruheschmerz mit oder ohne Gewebsschädigung) bei Verschlusskrankheit der Femoralisstrombahn | PTA der A. femoralis superficialis / A. poplitea | S | Die PTA der A. femoralis superficialis und poplitea ist, was die Kurzzeitergbnisse angeht, zur Wiederherstellung der Durchgängigkeit effektiv; zur Vermeidung einer Bypassoperation kann eine wiederholte PTA durchgeführt werden. Die primären klinischen Erfolgsraten der PTA sind denen des chirurgischen Bypasses unterlegen |
N11 Beinischämie (Claudicatio, Ruheschmerz mit oder ohne Gewebsschädigung) bei Verschlusskrankheit der tibiofibularen Strombahn | PTA der tibiofibularen Arterien | S | Bei geeigneter Situation im Bereich des Truncus tibiofibularis ist die PTA Verfahren der 1. Wahl bei Patienten mit kritischer Ischämie und Claudicatio |
N12 Akute, substitutionspflichtige gastrointestinale Blutung unklarer Ursache | Endoskopie / DSA mit oder ohne Embolisation | S | Stabilisierung des Patienten hat Vorrang Die Endoskopie ist primäres Interventionsverfahren Bei negativer oder erfolgloser Endoskopie DSA in Embolisationsbereitschaft im direkten Anschluss Der Nachweis einer Blutungsquelle setzt die aktive Blutung mit KM-Austritt voraus Bei erfolgloser Embolisation Chirurgie |
N13 Nachgewiesene oder vermutete Cholezystitis | Perkutane transhepatische oder transperitoneale Cholezystostomie | S | Die perkutane transhepatische oder transperitoneale Cholezystostomie ist zur Diagnostik und Therapie einer konkrement- oder nicht konkrementbedingten Cholezystitis geeignet |
N14 Hypertonus bei fibromuskulärer Dysplasie der Nierenarterie | PTA mit oder ohne Stentimplantation | P | Die PTA der Nierenarterien ist in einem spezialisierten Zentrum indiziert |
N15 Hypertonus bei arteriosklerotischer Nierenarterienstenose | PTA mit oder ohne Stentimplantation | S | Der Hypertonus bei arteriosklerotischer NAST sollte medikamentös behandelt werden. Bei medikamentös nicht kontrollierbarem Hypertonus kann die renale PTA / Stentimplantation in ausgewählten Fällen vorteilhaft sein |
N16 Nierenversagen aufgrund arteriosklerotischer NAST | PTA mit oder ohne Stentimplantation | S | Diese Intervention sollte nur unter sorgfältiger Patientenselektion in spezialisierten Zentren durchgeführt werden (Einzelfallentscheidungen). Standardindikationen sind bisher nicht definiert |
N17 Lungenödem infolge arteriosklerotischer NAST | PTA mit oder ohne Stentimplantation | S | Renale PTA / Stentimplantationen sollte bei Patienten mit rezidivierenden Episoden eines Lungeödems und signifikanter bilateraler NAST oder NAST einer Einzelniere sollte für eine renale PTA / Stentimplantation erwogen werden |
N18 Nierenkonkremente | Perkutane Nephrolithotomie | S | Die perkutane Nephrolithotomie ist als primäre Therapie bei Nierensteinen mit einem maximalen Durchmesser von > 3cm akzeptiert, sowie bei anatomischen Besonderheiten wie Kelchdivertikeln, einer rotierten oder ektopen Niere und extrem adipösen Patienten bei Versagen anderer Therapieverfahren |
N19 Varikozele | Varikozelenembolisation | P | Effektives Verfahren zur Behandlung einer Varikozele bei kompromittierter Fertilität oder bei symptomatischen Patienten; die Komplikationsrate ist geringer als bei chirurgischen Verfahren |
N20 Bauchtrauma mit akuter GI-Blutung (mit oder ohne retroperitonealer oder intraperitonealer Blutung) | DSA / Embolisation | S | Zum Nachweis der Blutungsquelle per DSA ist eine aktive Blutung (Kontrastmittelaustritt) Voraussetzung. Bei geeigneter Situation Embolisation oder Operation. Durchführung der Intervention beim stabilen Patienten |
N21 Embolisation bei unkontrollierter Blutung nach Beckenfraktur | Embolisation | S | Patienten mit Beckenfrakturen und persistierender Kreislaufinstabilität nach Erstversorgung sollten einer diagnostischen Beckenangiographie zugeführt werden. Bei Nachweis einer Blutungsquelle folgt die Embolisation |
N22 Pulmonale Raumforderung | Durchleuchtungsgezielte Biopsie | S | Die durchleuchtungsgesteuerte Lungenbiopsie hat in ausgewählten Fällen in der Hand eines erfahrenen Untersuchers eine niedrige Komplikationsrate und eine hohe diagnostische Aussagekraft |
CT-gesteuerte Biopsie | S | Die CT-gesteuerte Lungenbiopsie ist eine geeignete diagnostische Methode zur Dignitätsabklärung (Verwendung einer Schneidbiopsiekanüle) bei Patienten mit pulmonalen Rundherden | |
US-gesteuerte Biopsie | S | Die US-gesteuerte Biopsie ist eine sichere und exakte Methode zur histologischen Abklärung pulmonaler Läsionen mit Thoraxwandkontakt | |
N23 Mediastinale Raumforderung | CT-gesteuerte Biopsie | S | Geeignet zur Biopsie unklarer Raumforderungen im vorderen, mittleren und hinteren Mediastinum |
US-gesteuerte Biopsie | S | Die Mehrzahl der Raumforderungen im vorderen Mediastinum kann über einen parasternalen oder supraklavikulären Zugangsweg US-gesteuert biopsiert werden, ggf. auch bronchoskopisch gesteuert | |
N24 Cava-Obstruktion | Stent-Implantation in superiore / inferiore V. cava | S | Patienten mit maligner Obstruktion der oberen oder unteren Hohlvene haben meist nur eine kurze Lebenserwartung. Die Symptome sind oft belastend und sprechen auf eine Strahlentherapie nur unzureichend an. Die Stentversorgung ist einer einfache palliative Maßnahme unter Lokalanästhesie. Nach Stentimplantation bleiben die meisten Patienten asymptomatisch. Symptomatische Rezidive treten in ca. 10% der Fälle auf und sind einer erneuten Therapie zugänglich. Eine frühzeitige Zuweisung ist anzustreben, andernfalls komplizieren venöse Thrombosen die Intervention. Bei malignen Cavaobstruktionen, die auf eine Chemo- oder Radiotherapie nicht rasch ansprechen, ist die Stentimplantation Therapie der Wahl. Alternative Verfahren wie die PTA oder Operation sollten bei Patienten mit benignen Stenosen oder höheren Lebenserwartung eingesetzt werden |
N25 Perkutane Gastrostomie zur parenteralen Ernährung | Perkutane Gastrostomie | S | Die perkutane und endoskopische Gastrostomie stellen gleichwertige Verfahren dar; die Wahl hängt von der vorhandenen Expertise vor Ort und der Sichtbarkeit mit dem jeweiligen Verfahren ab |
N26 Fokale Leberläsionen (abklärungsbedürftig) | CT- / US- gesteuerte Biopsie | P | Voraussetzung sind ausreichende Gerinnungsparameter; die Wahl der Modalität (CT oder US) hängt von der lokalen Expertise ab |
N27 Lebertumoren (irresektabel) | Radiofrequenzablation | S | Die Radiofrequenzablation sollte bei Patienten mit einer kleinen Anzahl gut zugänglicher Lebertumoren eingesetzt werden, die für eine Resektion nicht in Frage kommen |
N28 Hepatom und Lebermetastasen | Radiofrequenzablation / Chemoembolisation (CE) | S | Die Radiofrequenzablation ist beim primären Hepatom und bei Lebermetastasen indiziert. Sie ist bei der überwiegenden Mehrzahl der Lebermetastasen effektiver als die Chemoembolisation (CE). Die CE hat einen signifikanten antitumoralen Effekt, der sich allerdings durch die Kompromittierung des nicht betroffenen / gesunden Parenchyms relativiert. Die selektive CE minimiert diesen Effekt. Die CE wird auch zur palliativen Therapie neuroendokriner Tumoren und Sarkommetastasen eingesetzt |
Abkürzung | Erklärung |
AVM | arteriovenöse Malformation |
DB S | Durchblutungsstörung |
BWS | Brustwirbelsäule |
CCT | cranielle Computertomographie |
CE-MRA | kontrastmittelgstützte MRA |
COPD | Chronic Obstructive Pulmonary Disease |
CT | Computertomographie |
CTA | CT-Angiographie |
CUP | Cancer of unknown primary |
CW | Continuous Wave, Dauerschall-Dopplerverfahren |
DCIS | Duktales Carcinoma in situ |
DD | Differentialdiagnose |
DDK | Dünndarmdoppelkontrast |
DSA | Digitale Subtraktionsangiographie |
ED | Erstdiagnose |
ERCP | endoskopische retrograde Cholangiopankreatikographie |
FDG | F-18-Fluordeoxyglukose |
FET | F-18-Fluorethyltyrosin |
FNH | Fokal noduläre Hyperplasie |
FK | Fremdkörper |
FKDS | farbkodierte Duplexsonographie |
GI | Gastrointestinaltrakt |
GKS | Ganzkörper-Szintigraphie |
HRCT | High resolution CT, hochauflösende CT |
HWS | Halswirbelsäule |
IVP | Ausscheidungsurographie |
KE | Kontrasteinlauf |
KHK | Koronare Herzerkrankung |
KM | Kontrastmittel |
LK | Lymphknoten |
LWS | Lendenwirbelsäule |
MAG3 | Tc-99m-Mercapto-Acetyl-Triglycin |
MCU | Miktionscystureterogramm |
MDP | Magen-Darm-Passage |
MIBI | Tc-99m-Methoxy-Isobutyl-Isonitril |
MRA | Magnetresonanzangiographie |
MRCP | Magnetresonanz-Cholangiopankreatikographie |
MRT | Magnetresonanz-Tomographie |
NAST | Nierenarterienstenose |
Nativ-CT | CT ohne Kontrastmittelgabe |
NBKS | Nierenbeckenkelchsystem |
NN | Nebennieren |
NNH | Nasennebenhöhlen |
NSCLC | Non-Small Cell Lung Cancer |
Nuk | Nuklearmedizin |
OP | Operation |
OPG | Orthopantomogramm |
PET | Positronenemissions-Tomographie |
PET/CT | PET/CT-Hybridbildgebung |
RECIST | Response Evaluation Criterial in Solid Tumors |
RF | Raumforderung |
RIT | Radioiod-Therapie |
Rö | Röntgenuntersuchung |
SAB | Subarachinoidalblutung |
SD | Schilddrüse |
SEHCAT-Test | Gallensäure-Absorptionstest |
SLN | Sentinel Lymph Node (Wächterlymphknoten) |
TCD | transkranielle Dopplersonographie |
Tc04 | Tc-99m-Pertechnetat |
TIA | transitorisch ischämische Attacke |
TTE | transthorakale Echokardiographie |
TU | Tumor |
US | B-Bild-Sonographie |
VK | Verlaufskontrolle |
WK | Wirbelkörper |
WS | Wirbelsäule |
ENDE |