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Durchführungsbeschluss (EU) 2024/2974 der Kommission vom 29. November 2024 über Schlussfolgerungen zu den besten verfügbaren Techniken (BVT) gemäß der Richtlinie 2010/75/EU des Europäischen Parlaments und des Rates über Industrieemissionen in Bezug auf Schmieden und Gießereien
(Bekannt gegeben unter Aktenzeichen C(2024) 8322)
(Text von Bedeutung für den EWR)
(ABl. L 2024/2974 vom 06.12.2024, ber. L 2024/90827)
Ergänzende Informationen |
BVT-Übersicht - BVT-Merkblätter |
Die Europäische Kommission -
gestützt auf den Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union,
gestützt auf die Richtlinie 2010/75/EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom 24. November 2010 über Industrieemissionen (integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung) 1, insbesondere auf Artikel 13 Absatz 5,
in Erwägung nachstehender Gründe:
(1) BVT-Schlussfolgerungen dienen als Referenzdokumente für die Festlegung der Genehmigungsauflagen für unter Kapitel II der Richtlinie 2010/75/EU fallende Anlagen, und die zuständigen Behörden sollten Emissionsgrenzwerte festsetzen, die gewährleisten, dass die Emissionen unter normalen Betriebsbedingungen nicht über den mit den besten verfügbaren Techniken assoziierten Emissionswerten gemäß den BVT-Schlussfolgerungen liegen.
(2) Das mit dem Beschluss der Kommission vom 16. Mai 2011 2 eingerichtete Forum, dem Vertreter der Mitgliedstaaten, der betreffenden Industriezweige und von Nichtregierungsorganisationen, die sich für den Umweltschutz einsetzen, angehören, legte der Kommission gemäß Artikel 13 Absatz 4 der Richtlinie 2010/75/EU am 29. April 2024 eine Stellungnahme zu dem vorgeschlagenen Inhalt des BVT-Merkblatts für Schmieden und Gießereien vor. Diese Stellungnahme ist öffentlich zugänglich 3.
(3) Die im Anhang dieses Beschlusses enthaltenen BVT-Schlussfolgerungen berücksichtigen die Stellungnahme des Forums zu dem vorgeschlagenen Inhalt des BVT-Merkblatts. Sie enthalten die wichtigsten Elemente des BVT-Merkblatts.
(4) Die in diesem Beschluss vorgesehenen Maßnahmen entsprechen der Stellungnahme des mit Artikel 75 Absatz 1 der Richtlinie 2010/75/EU eingesetzten Ausschusses
- hat folgenden Beschluss erlassen:
Die im Anhang enthaltenen Schlussfolgerungen zu den besten verfügbaren Techniken (BVT) für Schmieden und Gießereien werden angenommen.
Dieser Beschluss ist an die Mitgliedstaaten gerichtet.
Brüssel, den 29. November 2024
2) Beschluss der Kommission vom 16. Mai 2011 zur Einrichtung eines Forums für den Informationsaustausch gemäß Artikel 13 der Richtlinie 2010/75/EU über Industrieemissionen (ABl. C 146 vom 17.05.2011 S. 3).
3) https://circabc.europa.eu/ui/group/06f33a94-9829-4eee-b187-21bb783a0fbf/library/c66a71e9-ce56-47bb-9bba-6d9c79649eee?p=1&n=10&sort=created_DESC.
Anhang |
1. Schlussfolgerungen zu den Besten Verfügbaren Techniken (BVT) für Schmieden und Gießereien
Diese BVT-Schlussfolgerungen betreffen folgende, in Anhang I der Richtlinie 2010/75/EU genannte Tätigkeiten:
2.3. Verarbeitung von Eisenmetallen:b) Schmieden mit Hämmern, deren Schlagenergie 50 Kilojoule pro Hammer überschreitet, bei einer Wärmeleistung von über 20 MW.2.4. Betrieb von Eisenmetallgießereien mit einer Produktionskapazität von über 20 t pro Tag.
2.5. Verarbeitung von Nichteisenmetallen:
b) Schmelzen von Nichteisenmetallen, einschließlich Legierungen, darunter auch Wiedergewinnungsprodukte und Betrieb von Gießereien, die Nichteisen-Metallgussprodukte herstellen, mit einer Schmelzkapazität von mehr als 4 t pro Tag bei Blei und Kadmium oder 20 t pro Tag bei allen anderen Metallen.6.11. Eigenständig betriebene Behandlung von Abwasser, das nicht unter die Richtlinie 91/271/EWG 1 fällt, sofern die Hauptschadstoffbelastung aus den Tätigkeiten stammt, die unter diese BVT-Schlussfolgerungen fallen.
Diese BVT-Schlussfolgerungen decken auch Folgendes ab:
Diese BVT-Schlussfolgerungen decken Folgendes nicht ab:
Weitere BVT-Schlussfolgerungen und BVT-Merkblätter, die für die unter die vorliegenden BVT-Schlussfolgerungen fallenden Tätigkeiten relevant sein können:
Diese BVT-Schlussfolgerungen gelten unbeschadet anderer einschlägiger Rechtsvorschriften, z.B. zur Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung chemischer Stoffe (REACH) oder zur Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen (CLP).
Für die Zwecke dieser BVT-Schlussfolgerungen gelten die folgenden Begriffsbestimmungen:
Allgemeine Begriffe | |
Verwendeter Begriff | Definition |
Gussstück | Ein Werkstück aus Metall, das durch einen Gießprozess hergestellt und aus einer Form gestoßen oder gelöst wird. |
Gießprozess | Das Gießen von flüssigem Metall in den Hohlraum einer Form. Das flüssige Metall verfestigt sich im Anschluss. |
Schleuderguss | Das flüssige Metall wird in eine vorgewärmte rotierende Form gegossen, die je nach Form des Erzeugnisses vertikal oder horizontal angeordnet wird. Nach dem Gießen dreht sich die Form um ihre Längsachse, wodurch eine Zentrifugalkraft entsteht, die das flüssige Metall nach außen treibt und dafür sorgt, dass es sich an den Wänden der Form absetzt. |
Gefasste Emissionen | Schadstoffemissionen in die Umwelt über alle Arten von Leitungen, Rohren, Schornsteinen usw. |
Reiner Schrott | Metallschrott, der mindestens sämtliche der folgenden Eigenschaften aufweist:
Frei bedeutet, dass die Rückstände aus den Verunreinigungen so gering sind, dass sie die Umweltleistung (z.B. erhöhte TVOC-, PCDD/F- und/oder Schwermetallemissionen) und den Betrieb/die Sicherheit der Anlage nicht beeinträchtigen. |
Kaltbindende Verfahren | Aushärtungsverfahren für Formen und Kerne, bei denen der Sandbinder bei Raumtemperatur aushärtet. Die Aushärtung beginnt unmittelbar nachdem die letzte Komponente des Sandbinders in die Mischung gegeben wurde. |
Strangguss | Das flüssige Metall wird in eine wassergekühlte Kokille gegossen, die an der Unterseite oder an der Seite offen ist. Durch intensive Kühlung verfestigt sich die Außenseite des Metallerzeugnisses, während es langsam aus der Form gezogen wird. Anschließend wird das Erzeugnis (z.B. Stangen, Rohre, Profile) auf die gewünschte Länge zugeschnitten. |
Kontinuierliche Messung | Messung mit einem vor Ort fest installierten automatischen Messsystem. |
Kernherstellung | Herstellung von Kernen, die gefüllt oder hohl sein können. In die Form werden Kerne eingebracht, um die inneren Hohlräume oder einen Teil der äußeren Erscheinungsform des Gussstücks vor dem Zusammenfügen der beiden Hälften zu erhalten. |
Diffuse Emissionen | Nicht gefasste Emissionen in die Luft. Diffuse Emissionen schließen sowohl durch Undichtigkeit verursachte diffuse Emissionen als auch nicht durch Undichtigkeit verursachte diffuse Emissionen ein. |
Direkteinleitung | Einleitung in ein aufnehmendes Gewässer ohne weitere nachgeschaltete Abwasserbehandlung. |
Krätze | Feste Stoffe, die beim Schmelzen oder Warmhalten von Metall an der Oberfläche des flüssigen Metalls entstehen, z.B. aufgrund von Oxidation durch Luftkontakt. |
Bestehende Anlage | Eine Anlage, bei der es sich nicht um eine neue Anlage handelt. |
Einsatzmaterial | Sämtliches beim Schmiedeverfahren verarbeitetes Metall. |
Endbearbeitung | In Gießereien umfasst dies eine Reihe mechanischer Vorgänge nach dem Gießen, einschließlich Entgraten, Trennschleifen, Meißeln, Sticheln, Gussputzen, Gleitschleifen, Strahlen und Schweißen. In Schmieden umfasst dies Gussputzen, Entgraten, Bearbeiten, Schneiden und Zerkleinern. |
Rauchgas | Abluft, die aus einer Verbrennungseinheit austritt. |
Schmieden | Ein Verfahren zur Verformung und Metallbearbeitung unter Verwendung von Erwärmung und Hämmern (z.B. pneumatisch, dampfbetrieben, mechanisch, elektrisch, hydraulisch). |
Vollformgießen | Verfahren zur Formherstellung unter Verwendung eines Schaumstoffmodells aus expandierten Polymeren (z.B. expandiertes Polystyrol) in chemisch gebundenem Sand. Das Schaumstoffmodell geht beim Abgießen verloren. Dieses Verfahren wird in der Regel bei großen Gussstücken angewandt. |
Gas-härtende Prozesse | Aushärtungsverfahren für Kerne, bei denen ein gasförmiger Katalysator oder Härter in den Kernkasten injiziert wird. |
Schwerkraftguss | Das geschmolzene Metall wird unter Wirkung der Schwerkraft direkt aus einer Pfanne in eine Kokille gegossen. Nach der Verfestigung wird die Kokille geöffnet und das Metallwerkstück herausgelöst. |
Grünsand | Mischung aus Sand, Ton (z.B. Bentonit) und Zusatzstoffen (z.B. Kohlestaub, Stärkebinder) für die Herstellung einer Form. |
Gefährliche Stoffe | Gefährliche Stoffe gemäß der Definition in Artikel 3 Nummer 18 der Richtlinie 2010/75/EU. |
Wärmebehandlung | Ein thermisches Verfahren, bei dem Gussstücke (in Gießereien) oder Werkstücke (in Schmieden) unter ihrem Schmelzpunkt erhitzt werden, um ihre physikalischen Eigenschaften zu verbessern. |
Hochdruckguss | Flüssiges Metall wird unter Druck in den Hohlraum einer versiegelten Form gegeben. Es wird von einer starken Druckkraft an Ort und Stelle gehalten, bis sich das Metall verfestigt. Nach der Verfestigung wird die Kokille geöffnet und das Metallwerkstück herausgelöst. |
Heißhärtende Prozesse | Aushärtungsverfahren für Kerne oder Formen, bei denen der Sandbinder in einem erwärmten Kernkasten oder in einem erwärmten Modell aus Metall oder Holz aushärtet. |
Indirekte Einleitung | Eine Einleitung, bei der es sich nicht um eine Direkteinleitung handelt. |
Betriebsinterner Schrott | Betriebsinterner Schrott umfasst Angüsse, Steiger, defekte Gussstücke und andere Metallstücke, die in der Anlage anfallen. |
Pfannenvorwärmung | Pfannen, die für den Transport von flüssigem Metall aus einem Schmelzofen zum Gießprozess verwendet werden, werden auf eine kontrollierte Temperatur vorgewärmt, um die Pfanne nach der Vorbereitung zu trocknen, den thermischen Schock und den feuerfesten Verschleiß während des Abgießens zu minimieren und die Temperaturverluste des flüssigen Metalls zu verringern. |
Flüssigmetall-Output | Die Menge an flüssigem Metall, die in Schmelzöfen erzeugt wird. |
Lost-Foam-Verfahren | Schaumstoffmodell aus expandierten Polymeren (z.B. expandiertes Polystyrol) für Gussstücke werden mithilfe automatisierter Formmaschinen hergestellt und zu Clustern zusammengefasst. Die Cluster werden anschließend in ungebundenen Sand integriert. Beim Abgießen verursacht das flüssige Metall die Pyrolyse des expandierten Polystyrols und füllt den leeren Raum. |
Niederdruckguss | Das flüssige Metall wird aus einem luftdichten Ofen durch ein Steigrohr in eine Metallkokille gefüllt. Das geschmolzene Metall wird unter niedrigem Gasdruck nach oben in die Kokille gedrückt. Nach der Verfestigung wird der Gasdruck gelöst, damit das im Steigrohr befindliche geschmolzene Metall in den Ofen zurückfallen kann. Anschließend wird die Kokille geöffnet und das Gussstück herausgelöst. |
Erhebliche Anlagenänderung | Eine größere Veränderung im Aufbau oder in der Technologie einer Anlage mit erheblichen Umstellungen oder Erneuerungen des Verfahrens und/oder der Reinigungstechniken und der dazugehörigen Anlagenteile. |
Massenstrom | Die Masse eines bestimmten Stoffes oder eines Parameters, die über einen bestimmten Zeitraum emittiert wird. |
Metallschmelzen | Erzeugung von Eisen- oder Nichteisenmetall in Öfen. Dazu gehört auch das Schmelzen von z.B. vor Ort erzeugtem Schrott und die Wärmeerhaltung von geschmolzenem Metall in Warmhalteöfen. |
Formherstellung | Herstellung einer Form, in die das flüssige Metall gegossen wird. Dazu gehört auch die Herstellung von Modellen. |
Natursand | Mischung bestehend aus kieselsäurehaltigem Sand (z.B. 85 %), Ton (z.B. 15 %) und Wasser. In der Regel werden der Mischung keine weiteren Zusatzstoffe beigemischt. |
Neue Anlage | Eine Anlage, die am Anlagenstandort nach der Veröffentlichung dieser BVT-Schlussfolgerungen erstmals genehmigt wird, oder eine vollständige Ersetzung einer Anlage nach der Veröffentlichung dieser BVT-Schlussfolgerungen. |
Gusseisen mit Kugelgraphit | Gusseisen mit Kohlenstoff in knötchenartiger/kugeliger Form, gemeinhin als Sphäroguss bezeichnet. |
Nodularisierung | Behandlung von geschmolzenem Gusseisen mit Magnesium oder mit einem Element aus seltener Erde, um die Kohlenstoffpartikel in eine knötchenartige/kugelige Form zu bringen. |
Periodische Messung | Manuelle oder automatische Ermittlung einer Messgröße in festgelegten Zeitabständen. |
Erwärmung/Wiedererwärmung | Eine Reihe von thermischen Verfahrensschritten, mit denen die Temperatur des Einsatzmaterials vor dem Hämmern erhöht wird. |
Prozesschemikalien | Stoffe und/oder Gemische, die in Artikel 3 der Verordnung (EG) Nr. 1907/2006 definiert sind und in dem/den Prozess/en verwendet werden. Prozesschemikalien können gefährliche Stoffe und/oder besonders besorgniserregende Stoffe enthalten. |
Veredelung von Stahl | Stahlbehandlungsverfahren zur Entfernung von Kohlenstoff (Entkohlung) aus Roheisen (Primärveredelung) und anschließende Entfernung von Verunreinigungen. |
Rückstand | Stoffe oder Gegenstände, die infolge der Tätigkeiten, die in den Anwendungsbereich dieser BVT-Schlussfolgerungen fallen, als Abfall- oder Nebenprodukt anfallen. |
Sandwiederverwendung | Der Prozess der Wiederverwendung von Sand in einer Gießerei nach der Aufbereitung oder Regenerierung von Altsand. |
Altsandaufbereitung | Jeder mechanische Vorgang, der in der Anlage zur Wiederverwendung von Grünsand und/oder Natursand durchgeführt wird. Dies umfasst Sieben, Entfernen von Metallstücken, Trennung und Entfernung von feinen und übergroßen Agglomeraten. Anschließend wird der Sand gekühlt und zur Lagerung/Wiederverwendung geschickt. |
Sandregenerierung | Jeder mechanische und/oder thermische Vorgang, der in der Anlage zur Wiederverwendung von chemisch gebundenem Sand oder von Mischsand durchgeführt wird. Dies umfasst einen ersten mechanischen Schritt (z.B. Zerkleinern, Sieben), gefolgt von mechanischen Verfahren (z.B. Schleifrad, Schlagtrommel) und/oder thermischen Prozessen (z.B. Fließbett, Drehrohröfen), um die Binderrückstände zu entfernen. |
Sensible Standorte | Besonders schutzbedürftige Bereiche wie:
|
Schlacke | Flüssige Stoffe, die sich in flüssigem Metall nicht lösen, sondern sich leicht von ihm trennen und aufgrund ihrer geringeren Dichte eine gesonderte Schicht auf dem flüssigen Metall bilden. Schlacke wird durch Oxidation nichtmetallischer Elemente gebildet, die in der Metallladung vorhanden sind. |
Besonders besorgniserregende Stoffe | Stoffe, die die in Artikel 57 der REACH-Verordnung ((EG) Nr. 1907/2006 1 genannten Kriterien erfüllen und gemäß der Verordnung in die Liste der besonders besorgniserregenden Stoffe aufgenommen wurden. |
Oberflächenablaufwasser | Niederschlagswasser, das über den Boden oder undurchlässige Oberflächen wie etwa befestigte Straßen und Lagerflächen, Dächer usw. abläuft und nicht im Boden versickert. |
Behandlung von flüssigem Metall | Raffinationsvorgänge beim Aluminiumschmelzverfahren, einschließlich Entgasung, Kornverfeinerung und Flussmittelbehandlung. Die Entgasung (d. h. die Entfernung von gelöstem Wasserstoff mithilfe von Stickstoff) wird häufig mit einer Reinigung (d. h. Entfernung von Alkali oder alkalischem Erdmetall wie Ca) unter Verwendung von Cl2-Gas kombiniert. |
Gültiger stündlicher (bzw. halbstündlicher) Mittelwert | Ein stündlicher (bzw. halbstündlicher) Mittelwert wird als gültig angesehen, wenn keine Wartung oder Fehlfunktion des automatischen Messsystems vorliegt. |
1) Verordnung (EG) Nr. 1907/2006 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 18. Dezember 2006 zur Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung chemischer Stoffe (REACH), zur Schaffung einer Europäischen Chemikalienagentur, zur Änderung der Richtlinie 1999/45/EG und zur Aufhebung der Verordnung (EWG) Nr. 793/93 des Rates, der Verordnung (EG) Nr. 1488/94 der Kommission, der Richtlinie 76/769/EWG des Rates sowie der Richtlinien 91/155/EWG, 93/67/EWG, 93/105/EG und 2000/21/EG der Kommission (ABl. L 396 vom 30.12.2006 S. 1). |
Schadstoffe und Parameter | |
Verwendeter Begriff | Definition |
Amine | Sammelbegriff für Ammoniakderivate, bei denen eines oder mehrere der Wasserstoffatome durch eine Alkyl- oder Aryl-Gruppe ersetzt wurden. |
AOX | Adsorbierbare organisch gebundene Halogene, ausgedrückt als Cl, umfassen adsorbierbares organisch gebundenes Chlor, Brom und Iod. |
As | Die Summe von Arsen und seinen Verbindungen, gelöst oder an Partikel gebunden, ausgedrückt als As. |
BaP | Benzo[a]pyren |
BSB5 | Biochemischer Sauerstoffbedarf. Sauerstoffmenge, die für die biochemische Oxidation organischer und/oder anorganischer Stoffe in 5 (BSB5) Tagen benötigt wird. |
Cd | Die Summe von Cadmium und seinen Verbindungen, gelöst oder an Partikel gebunden, ausgedrückt als Cd. |
Cl2 | Elementares Chlor |
CO | Kohlenmonoxid |
CSB | Chemischer Sauerstoffbedarf. Sauerstoffmenge, die für die chemische Oxidation der gesamten organischen Substanz zu Kohlendioxid unter Verwendung von Dichromat benötigt wird. Der CSB ist ein Indikator für die Massenkonzentration organischer Verbindungen. |
Cr | Die Summe von Chrom und seinen Verbindungen, gelöst oder an Partikel gebunden, ausgedrückt als Cr. |
Cu | Die Summe von Kupfer und seinen Verbindungen, gelöst oder an Partikel gebunden, ausgedrückt als Cu. |
Staub | Gesamtmenge an Partikeln (in der Luft). |
Fe | Die Summe von Eisen und seinen Verbindungen, gelöst oder an Partikel gebunden, ausgedrückt als Fe. |
HCl | Chlorwasserstoff |
HF | Fluorwasserstoff |
Hg | Die Summe von Quecksilber und seinen Verbindungen, gelöst oder an Partikel gebunden, ausgedrückt als Hg. |
KW-Index | Kohlenwasserstoff-Index. Die Summe der mit einem Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel extrahierbaren Verbindungen (wie langkettige oder verzweigte aliphatische, alicyclische, aromatische oder alkylsubstituierte aromatische Kohlenwasserstoffe). |
Mg | Magnesium |
MgO | Magnesiumoxid |
MgS | Magnesiumsulfid |
MgSO4 | Magnesiumsulfat |
Ni | Die Summe von Nickel und seinen Verbindungen, gelöst oder an Partikel gebunden, ausgedrückt als Ni. |
NOX | Die Summe von Stickstoffmonoxid (NO) und Stickstoffdioxid (NO2), ausgedrückt als NO2. |
PCDD/F | Polychlorierte Dibenzo-p-dioxine/-furane. |
Phenol-Index | Summe der Phenolverbindungen, ausgedrückt als Phenolkonzentration und gemessen nach EN ISO 14402. |
Pb | Die Summe von Blei und seinen Verbindungen, gelöst oder an Partikel gebunden, ausgedrückt als Pb (in Wasser). Die Summe von Blei und seinen Verbindungen, ausgedrückt als Pb (in der Luft). |
SO2 | Schwefeldioxid |
TOC | Gesamter organischer Kohlenstoff, ausgedrückt als C (in Wasser), umfasst alle organischen Verbindungen. |
AFS | Abfiltrierbare Stoffe. Massenkonzentration aller suspendierten Feststoffe (in Wasser), gemessen mittels Filtration durch Glasfaserfilter und Gravimetrie. |
Gesamtstickstoff (TN) | Gesamtstickstoff, ausgedrückt als N, umfasst freies Ammoniak und Ammonium-Stickstoff (NH4-N), Nitrit-Stickstoff (NO2-N), Nitrat-Stickstoff (NO3-N) und organisch gebundenen Stickstoff. |
TVOC | Gesamter flüchtiger organischer Kohlenstoff, ausgedrückt als C (in Luft). |
VOC | Flüchtige organische Verbindung gemäß der Definition in Artikel 3 Nummer 45 der Richtlinie 2010/75/EU. |
Zn | Die Summe von Zink und seinen Verbindungen, gelöst oder an Partikel gebunden, ausgedrückt als Zn. |
Für die Zwecke dieser BVT-Schlussfolgerungen gelten die folgenden Abkürzungen:
Abkürzung/Begriff | Definition |
CBC | Kaltwindkupolofen |
CMS | Chemikalienmanagementsystem |
CMR-Stoffe | Karzinogen, keimzellmutagen oder reproduktionstoxisch |
CMR 1A | CMR-Stoff der Kategorie 1A gemäß der Definition in Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 in ihrer geänderten Fassung, d. h. mit den Gefahrenhinweisen H340, H350, H360 |
CMR 1B | CMR-Stoff der Kategorie 1B gemäß der Definition in Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 in ihrer geänderten Fassung, d. h. mit den Gefahrenhinweisen H340, H350, H360 |
CMR 2 | CMR-Stoff der Kategorie 2 gemäß der Definition in Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 in ihrer geänderten Fassung, d. h. mit den Gefahrenhinweisen H341, H351, H361 |
DMEA | N,N-Dimethylethylamin |
EAF | Elektrolichtbogenofen |
UMS | Umweltmanagementsystem |
ESP | Elektrofilter |
HBC | Heißwindkupolofen |
HPDC | Hochdruckguss |
NE | Nichteisen |
OME | Operative Materialeffizienz |
OTNOC | Betriebszustände außerhalb des Normalbetriebs |
TEA | Triethylamin |
Beste verfügbare Techniken
Die in diesen BVT-Schlussfolgerungen genannten und beschriebenen Techniken sind weder normativ noch erschöpfend. Andere Techniken, die ein mindestens gleichwertiges Umweltschutzniveau gewährleisten, können eingesetzt werden.
Soweit nicht anders angegeben, sind die BVT-Schlussfolgerungen allgemein anwendbar.
Mit den besten verfügbaren Techniken assoziierte Emissionswerte (BVT-assoziierte Emissionswerte) und indikative Emissionswerte für Emissionen in die Luft
In Gießereien beziehen sich die BVT-assoziierten Emissionswerte und die indikativen Emissionswerte für Emissionen in die Luft in diesen BVT-Schlussfolgerungen auf Konzentrationen (Masse emittierter Stoffe pro Volumen der Abgase), die unter folgenden Standardbedingungen ausgedrückt werden: trockenes Abgas bei einer Temperatur von 273,15 K und einem Druck von 101,3 kPa ohne Korrektur bezogen auf einen Bezugssauerstoffgehalt, ausgedrückt in mg/Nm3 oder ng WHO-TEQ/Nm3.
In Schmieden beziehen sich die BVT-assoziierten Emissionswerte und die indikativen Emissionswerte für Emissionen in die Luft in diesen BVT-Schlussfolgerungen auf Konzentrationen (Masse emittierter Stoffe pro Volumen der Abgase), die unter folgenden Standardbedingungen ausgedrückt werden: trockenes Abgas bei einer Temperatur von 273,15 K und einem Druck von 101,3 kPa mit Korrektur bezogen auf einen Bezugssauerstoffgehalt von 3 Vol.-% (trocken), ausgedrückt in mg/Nm3.
Die Gleichung zur Berechnung der Emissionskonzentration bezogen auf den Bezugssauerstoffgehalt lautet:
21-OR | ||
ER = |
| ×EM |
21-OM |
Dabei gilt: ER | : | Emissionskonzentration bezogen auf den Bezugssauerstoffgehalt OR; |
OR | : | Bezugssauerstoffgehalt in Vol.-%; |
EM | : | gemessene Emissionskonzentration; |
OM | : | gemessener Sauerstoffgehalt in Vol.-%. |
Für BVT-assoziierte Emissionswerte und indikative Emissionswerte für gefasste Emissionen in die Luft sind folgende Mittelungszeiträume definiert:
Art der Messung | Mittelungszeitraum | Definition |
Kontinuierlich | Tagesmittelwert | Mittelwert über einen Zeitraum von einem Tag ausgehend von gültigen stündlichen bzw. halbstündlichen Mittelwerten. |
Periodisch | Mittelwert über den Probenahmezeitraum | Mittelwert von drei aufeinanderfolgenden Probenahmen/Messungen von jeweils mindestens 30 Minuten 1. |
1) Für Parameter, bei denen eine 30-minütige Probenahme/Messung und/oder eine Mittelung von drei aufeinanderfolgenden Probenahmen/Messungen aus Gründen der Probenahme oder Analyse und/oder aufgrund der Betriebsbedingungen (z.B. Chargen-Prozesse) nicht sinnvoll ist, kann ein repräsentativeres Probenahme-/Messverfahren angewendet werden. Für PCDD/F wird ein einzelner Probenahmezeitraum von sechs bis acht Stunden genutzt. |
Werden die Abgase aus zwei oder mehreren Quellen (z.B. Öfen) über einen gemeinsamen Schornstein abgeleitet, so gelten die BVT-assoziierten Emissionswerte für den kombinierten Ausstoß aus dem Schornstein.
Für die Berechnung der Massenströme in Bezug auf BVT 12 werden Abgase mit ähnlichen Eigenschaften, die z.B. dieselben Stoffe/Parameter (oder derselben Art) enthalten, die über zwei oder mehr getrennte Schornsteine abgeleitet werden, jedoch nach Auffassung der zuständigen Behörde über einen Schornstein abgeleitet werden könnten, als Abgase betrachtet, die über einen einzigen Schornstein abgeleitet werden.
Mit den besten verfügbaren Techniken assoziierte Emissionswerte (BVT-assoziierte Emissionswerte) für Emissionen in Gewässer
Die BVT-assoziierten Emissionswerte für Emissionen in Gewässer in diesen BVT-Schlussfolgerungen beziehen sich auf Konzentrationen (Masse emittierter Stoffe pro Volumen Wasser), ausgedrückt in mg/l.
Bei den für die BVT-assoziierten Emissionswerte angegebenen Mittelungszeiträumen sind zwei Fälle zu unterscheiden:
Zeitproportionale Mischproben können verwendet werden, sofern eine ausreichende Durchflussstabilität nachgewiesen ist. Alternativ können punktuelle Stichproben genommen werden, falls das Abwasser angemessen gemischt und homogen ist.
Die BVT-assoziierten Emissionswerte gelten an der Stelle, an der die Emissionen die Anlage verlassen.
Mit den besten verfügbaren Techniken assoziierte sonstige Umweltleistungswerte (BVT-assoziierte Umweltleistungswerte) und indikative Werte
BVT-assoziierte Umweltleistungswerte für den spezifischen Energieverbrauch (Gießereien)
Die BVT-assoziierten Umweltleistungswerte für den spezifischen Energieverbrauch beziehen sich auf Jahresmittelwerte, die nach folgender Gleichung berechnet werden:
Energieverbrauchsrate | |
spezifischer Energieverbrauch = |
|
Aktivitätsrate |
Dabei gilt:
Energieverbrauchsrate | : | die in Gießereien von dem/den betreffenden Prozess(en) (Schmelzen und Warmhalten, Pfannenvorwärmung) verbrauchte Gesamtmenge an Wärme (aus primären Energiequellen erzeugt) und Elektrizität, angegeben in kWh/Jahr; und |
Aktivitätsrate | : | Gesamtmenge des Flüssigmetall-Outputs, angegeben in t/Jahr. |
Der Energieverbrauch entspricht der von allen Öfen in dem/den betreffenden Prozess(en) verbrauchten Gesamtmenge an Wärme (aus primären Energiequellen erzeugt) und Elektrizität: Schmelzen und Warmhalten, Pfannenvorwärmung.
Indikative Werte für den spezifischen Energieverbrauch (Schmieden)
Die indikativen Werte für den spezifischen Energieverbrauch beziehen sich auf Jahresmittelwerte, die nach folgender Gleichung berechnet werden:
Energieverbrauchsrate | |
spezifischer Energieverbrauch = |
|
Aktivitätsrate |
Dabei gilt:
Energieverbrauchsrate | : | die von der Anlage in Schmieden verbrauchte Gesamtmenge an Wärme (aus primären Energiequellen erzeugt) und Elektrizität, angegeben in kWh/Jahr; und |
Aktivitätsrate | : | Gesamtmenge des Einsatzmaterials, angegeben in t/Jahr. |
BVT-assoziierte Umweltleistungswerte für den spezifischen Wasserverbrauch (Gießereien)
Die BVT-assoziierten Umweltleistungswerte für den spezifischen Wasserverbrauch beziehen sich auf Jahresmittelwerte, die nach folgender Gleichung berechnet werden:
Wasserverbrauchsrate | |
spezifischer Wasserverbrauch = |
|
Aktivitätsrate |
Dabei gilt:
Wasserverbrauchsrate | : | die Gesamtmenge des in der Anlage verbrauchten Wassers, ohne
|
Aktivitätsrate | : | Gesamtmenge des Flüssigmetall-Outputs, angegeben in t/Jahr. |
BVT-assoziierte Umweltleistungswerte für die spezifische Abfallmenge, die der Entsorgung zugeführt wird (Gießereien)
Die BVT-assoziierten Umweltleistungswerte für die spezifische Abfallmenge, die der Entsorgung zugeführt wird, bezieht sich auf Jahresmittelwerte, die nach folgender Gleichung berechnet werden:
Abfallentsorgungsrate | |
spezifische Abfallmenge; die der Entsorgung zugeführt wird = |
|
Aktivitätsrate |
Dabei gilt:
Abfallentsorgungsrate | : | die Gesamtmenge an Abfall, der der Entsorgung zugeführt wird, angegeben in kg/Jahr; und |
Aktivitätsrate | : | Gesamtmenge des Flüssigmetall-Outputs, angegeben in t/Jahr. |
Indikative Werte für die operative Materialeffizienz (OME) (Gießereien)
Die indikativen Werte für OME beziehen sich auf Jahresmittelwerte, angegeben in Prozent, die nach folgender Gleichung berechnet werden:
Guter Guss-Rate | ||
operative Materialeffizienz (OME) = |
| × 100 |
Aktivitätsrate |
Dabei gilt:
Guter Guss-Rate | : | Gesamtmenge der fertigen Gussstücke ohne Mängel, die in der Anlage erzeugt werden, angegeben in t/Jahr; und |
Aktivitätsrate | : | Gesamtmenge des Flüssigmetall-Outputs, angegeben in t/Jahr. |
BVT-assoziierte Umweltleistungswerte für die Sandwiederverwendung (Gießereien)
Die BVT-assoziierten Umweltleistungswerte für die Sandwiederverwendung beziehen sich auf Jahresmittelwerte, angegeben in Prozent, die nach folgender Gleichung berechnet werden:
Menge des wiederverwendeten Sands | ||
Sandwiederverwendung = |
| × 100 |
Gesamtmenge des gebrauchten Sands |
Dabei gilt:
Menge des wiederverwendeten Sands | : | Gesamtmenge des aus der Aufbereitung oder Regenerierung stammenden wiederverwendeten Sands, ausgedrückt in t/Jahr; und |
Gesamtmenge des gebrauchten Sands | : | Gesamtmenge des gebrauchten Sands, angegeben in t/Jahr. |
1.1. Allgemeine BVT-Schlussfolgerungen
1.1.1. Allgemeine Umweltleistung
BVT 1. Die BVT zur Verbesserung der allgemeinen Umweltleistung besteht in der Einführung und Anwendung eines Umweltmanagementsystems (UMS), das alle folgenden Merkmale aufweist:
Speziell für Schmieden und Gießereien bestehen die BVT auch in der Einbeziehung der folgenden Aspekte in das UMS:
Anmerkung
Mit der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 wurde das System der Europäischen Union für Umweltmanagement und Umweltbetriebsprüfung (EMAS) eingerichtet, das ein Beispiel für ein UMS ist, das mit dieser BVT im Einklang steht.
Anwendbarkeit
Die Detailtiefe und der Grad an Formalisierung des UMS hängen in der Regel mit der Art, der Größe und der Komplexität der Anlage sowie dem Ausmaß ihrer potenziellen Umweltauswirkungen zusammen.
BVT 2. Die BVT zur Verbesserung der allgemeinen Umweltleistung besteht in der Erstellung, der Pflege und der regelmäßigen Überprüfung (auch bei wesentlichen Änderungen) einer Liste der Inputs und Outputs im Rahmen des UMS (siehe BVT 1), die alle folgenden Elemente beinhaltet:
Anwendbarkeit
Die Detailtiefe und der Grad an Formalisierung der Liste hängen in der Regel mit der Art, der Größe und der Komplexität der Anlage sowie dem Ausmaß ihrer potenziellen Umweltauswirkungen zusammen.
BVT 3. Die BVT zur Verbesserung der allgemeinen Umweltleistung besteht in der Ausarbeitung und Umsetzung eines Chemikalienmanagementsystems (CMS) im Rahmen des UMS (siehe BVT 1), das alle folgenden Elemente beinhaltet:
Die Liste der Prozesschemikalien (siehe BVT 2 Ziffer vi) kann für die Bereitstellung und Aufbewahrung der für die Auswahl der Prozesschemikalien erforderlichen Informationen herangezogen werden.
Anwendbarkeit
Die Detailtiefe und der Grad der Formalisierung des CMS hängen in der Regel mit der Art, der Größe und der Komplexität der Anlage zusammen.
BVT 4. Die BVT zur Vermeidung oder Verringerung von Emissionen in den Boden und das Grundwasser besteht in der Anwendung aller folgenden Techniken.
Technik | Beschreibung | Anwendbarkeit | |
a) | Aufstellung und Umsetzung eines Plans zur Vermeidung und Bekämpfung von Leckagen und Verschüttungen | Ein Plan zur Vermeidung und Bekämpfung von Leckagen und Verschüttungen ist Teil des UMS (siehe BVT 1) und umfasst unter anderem Folgendes:
| Die Detailtiefe des Plans hängt in der Regel mit der Art, der Größe und der Komplexität der Anlage sowie der Art und Menge der eingesetzten Flüssigkeiten zusammen. |
b) | Strukturierung und Management von Prozess- und Rohstofflagerbereichen | Dazu gehören Techniken wie:
| Allgemein anwendbar. |
c) | Vermeidung der Kontamination von Oberflächenablaufwasser | Der Schutz von Produktionsbereichen und/oder Bereichen, in denen Prozesschemikalien, Rückstände oder Abfälle gelagert oder behandelt werden, vor Oberflächenablaufwasser.
Dies wird durch Anwendung mindestens folgender Techniken erreicht:
| Allgemein anwendbar. |
d) | Sammlung von potenziell kontaminiertem Oberflächenablaufwasser | Oberflächenablaufwasser aus potenziell kontaminierten Bereichen wird getrennt gesammelt und erst eingeleitet, nachdem geeignete Maßnahmen ergriffen wurden, z.B. Überwachung, Behandlung, Wiederverwendung. | Allgemein anwendbar. |
e) | Sichere Handhabung und Lagerung von Prozesschemikalien | Dazu zählt Folgendes:
| Allgemein anwendbar. |
f) | Gute fachliche Praxis (Good Housekeeping) | Eine Reihe von Maßnahmen zur Vermeidung oder Verringerung der Emissionserzeugung (z.B. regelmäßige Wartung und Reinigung von Geräten, Arbeitsflächen, Böden und Transportwegen, Eindämmung sowie rasche Beseitigung von Verschüttungen). | Allgemein anwendbar. |
BVT 5. Die BVT zur Verringerung der Häufigkeit des Auftretens von Betriebszuständen außerhalb des Normalbetriebs (OTNOC) und zur Verringerung der Emissionen unter OTNOC besteht in der Aufstellung und Umsetzung eines risikobasierten OTNOC-Managementplans im Rahmen des UMS (siehe BVT 1), der alle folgenden Elemente beinhaltet:
Anwendbarkeit
Die Detailtiefe und der Grad an Formalisierung des OTNOC-Managementplans hängen in der Regel mit der Art, der Größe und der Komplexität der Anlage sowie dem Ausmaß ihrer potenziellen Umweltauswirkungen zusammen.
1.1.2. Überwachung
BVT 6. Die BVT besteht in der mindestens jährlichen Überwachung von Folgendem:
Beschreibung
Die Überwachung umfasst vorzugsweise direkte Messungen. Berechnungen oder Aufzeichnungen, z.B. mit geeigneten Mess- oder Aufzeichnungsgeräten, können ebenfalls verwendet werden. Die Überwachung erfolgt auf der am besten geeigneten Ebene (z.B. auf Prozess- oder Anlagenebene). Erhebliche Änderungen an dem Prozess oder an der Anlage sind zu berücksichtigen.
1.1.3. Energieeffizienz
BVT 7. Die BVT zur Steigerung der allgemeinen Energieeffizienz der Anlage besteht in der Anwendung aller folgenden Techniken.
Technik | Beschreibung | Anwendbarkeit | |
Managementtechniken | |||
a) | Energieeffizienzplan und Audits | Ein Energieeffizienzplan ist Teil des UMS (siehe BVT 1) und umfasst die Festlegung und Überwachung des spezifischen Energieverbrauchs der Tätigkeiten/Prozesse (z.B. flüssiges Metall in kWh/t), die Festlegung von Energieeffizienzzielen und die Durchführung von Maßnahmen zur Erreichung dieser Ziele. Mindestens einmal jährlich werden Audits (die auch Teil des UMS sind, siehe BVT 1) durchgeführt, um sicherzustellen, dass die Ziele des Energieeffizienzplans erreicht und die Empfehlungen der Audits weiterverfolgt und umgesetzt werden. Der Energieeffizienzplan kann in den Gesamtenergieeffizienzplan einer größeren Anlage (z.B. Tätigkeiten im Rahmen der Oberflächenbehandlung) integriert werden. | Die Detailtiefe des Energieeffizienzplans, der Audits und des Energiebilanzberichts hängen in der Regel mit der Art, der Größe und der Komplexität der Anlage sowie der Art der genutzten Energiequellen zusammen. |
b) | Energiebilanzbericht | Die jährliche Erstellung eines Energiebilanzberichts, der eine Aufschlüsselung des Energieverbrauchs und der Energiegewinnung (einschließlich Energieausfuhr) nach der jeweiligen Energiequelle umfasst, zum Beispiel:
Der Plan umfasst:
| |
Auswahl und Optimierung von Prozessen und Ausrüstung | |||
c) | Anwendung allgemeiner Energiespartechniken | Dazu gehören Techniken wie:
| Allgemein anwendbar. |
Weitere sektorspezifische Techniken zur Steigerung der Energieeffizienz sind in den Abschnitten 1.2.1.3, 1.2.2.1, 1.2.4.1 und 1.3.1 dieser BVT-Schlussfolgerungen enthalten.
1.1.4. Lärm und Erschütterungen
BVT 8. Die BVT zur Vermeidung oder, wo dies nicht möglich ist, zur Verringerung von Lärmemissionen und Erschütterungen besteht in der Einführung und Umsetzung und regelmäßigen Überprüfung eines Managementplans für Lärm und Erschütterungen im Rahmen des UMS (siehe BVT 1), der alle nachstehenden Elemente beinhaltet:
Anwendbarkeit
Die Anwendbarkeit ist auf die Fälle beschränkt, in denen eine Lärm- und/oder Erschütterungsbelastung an sensiblen Standorten zu erwarten ist und/oder nachgewiesen wurde.
BVT 9. Die BVT zur Vermeidung oder, sofern dies nicht möglich ist, zur Verringerung von Lärmemissionen besteht in der Anwendung einer der folgenden Techniken oder einer Kombination daraus.
Technik | Beschreibung | Anwendbarkeit | |
a) | Geeignete Standorte von Geräten und Gebäuden | Vergrößerung der Abstände zwischen Lärmquelle und Lärmempfänger, indem Gebäude zur Lärmabschirmung eingesetzt und Geräte und/oder Gebäudeöffnungen versetzt werden. | Bei bestehenden Anlagen ist die Versetzung von Geräten und der Gebäudeöffnungen aus Platzmangel und/oder wegen unverhältnismäßig hoher Kosten nicht immer möglich. |
b) | Betriebliche Maßnahmen | Diese umfassen mindestens:
| Allgemein anwendbar. |
c) | Geräuscharme Ausrüstung | Dazu gehören geräuscharme Motoren; geräuscharme Kompressoren, Pumpen und Ventilatoren; geräuscharme Transportausrüstung. | |
d) | Lärmschutzvorrichtungen | Dazu gehören Techniken wie:
| Die Anwendbarkeit in bestehenden Anlagen kann durch Platzmangel eingeschränkt sein. |
e) | Lärmminderung | Errichtung von Hindernissen zwischen Lärmquelle und Lärmempfängern (z.B. Schutzwände, Böschungen). | Nur anwendbar auf bestehende Anlagen, da neue Anlagen so konstruiert sein sollten, dass sich solche Maßnahmen erübrigen. Bei bestehenden Anlagen ist die Errichtung von Hindernissen aus Platzmangel möglicherweise nicht möglich. |
1.1.5. Rückstände
BVT 10. Die BVT zur Erhöhung der Materialeffizienz und zur Verringerung der Abfallmenge, die der Entsorgung zugeführt wird, besteht in der Einrichtung, Umsetzung und regelmäßigen Überprüfung eines Managementplans für Rückstände.
Beschreibung
Ein Managementplan für Rückstände ist Teil des UMS (siehe BVT 1). Er enthält verschiedene Maßnahmen
I. | zur Minimierung des Anfalls von Rückständen, |
II. | zur Optimierung der Wiederverwendung, des Recyclings und/oder der Rückgewinnung von Rückständen und |
III. | zur Gewährleistung einer ordnungsgemäßen Entsorgung von Abfällen. |
Der Managementplan für Rückstände kann in den Gesamtmanagementplan für Rückstände einer größeren Anlage (z.B. für die Oberflächenbehandlung) eingebunden werden.
Anwendbarkeit
Die Detailtiefe und der Grad der Formalisierung des Managementplans für Rückstände hängen in der Regel mit der Art, der Größe und der Komplexität der Anlage zusammen.
1.2. BVT-Schlussfolgerungen für Gießereien
Die BVT-Schlussfolgerungen in diesem Abschnitt gelten nicht für Cadmium-, Titan- und Edelmetallgießereien sowie Glocken- und Kunstgießereien.
1.2.1. Allgemeine BVT-Schlussfolgerungen für Gießereien
Die BVT-Schlussfolgerungen in diesem Abschnitt gelten zusätzlich zu den in Abschnitt 1.1 enthaltenen allgemeinen BVT-Schlussfolgerungen.
1.2.1.1. Gefährliche und besonders besorgniserregende Stoffe
BVT 11. Die BVT zur Vermeidung oder Verringerung der Verwendung gefährlicher und besonders besorgniserregender Stoffe bei der Form- und Kernherstellung mit chemisch gebundenem Sand besteht in der Verwendung alternativer Stoffe, die nicht oder weniger gefährlich sind.
Beschreibung
Gefährliche und besonders besorgniserregende Stoffe, die bei der Form- und Kernherstellung verwendet werden, werden durch nicht gefährliche Stoffe oder, wenn dies nicht möglich ist, durch weniger gefährliche Stoffe ersetzt, z.B. durch:
1.2.1.2. Emissionsüberwachung
1.2.1.2.1 Überwachung der Emissionen in die Luft
BVT 12. Die BVT besteht in der Überwachung gefasster Emissionen in die Luft mit mindestens der unten angegebenen Häufigkeit und nach EN-Normen. Wenn keine EN-Normen verfügbar sind, besteht die BVT in der Anwendung von ISO-Normen bzw. nationalen oder anderen internationalen Normen, die Daten von gleichwertiger wissenschaftlicher Qualität gewährleisten.
Stoff/ Parameter | Prozess(e)/Quelle(n) | Gießerei-/Ofentyp | Norm(en) | Mindestüberwachungshäufigkeit 1 | Überwachung verbunden mit | |
Amine | Formherstellung mit verlorenen Formen und Kernherstellung 2 | Alle | Keine EN-Norm verfügbar | Einmal jährlich | BVT 26 | |
Benzol | Formherstellung mit verlorenen Formen und Kernherstellung 3 | Alle | Keine EN-Norm verfügbar | BVT 26 | ||
Gießen, Kühlen und Ausleeren unter Verwendung verlorener Formen, einschließlich Vollformgießen 3 | BVT 27 | |||||
BaP | Metallschmelzen 4 | Gusseisen | Keine EN-Norm verfügbar | Einmal jährlich | - | |
Kohlenmonoxid (CO) | Wärmebehandlung 5 | Alle | EN 15058 | Einmal jährlich | BVT 24 | |
Metallschmelzen | Gusseisen: Kalt-/Heißwindkupolöfen und Drehrohröfen | BVT 38 | ||||
NE-Metalle 5 | BVT 43 | |||||
Staub | Wärmebehandlung 4 | Alle | EN 13284-1 7 8 | Einmal jährlich | BVT 24 | |
Metallschmelzen | Einmal jährlich 6 | BVT 38 BVT 40 BVT 43 | ||||
Nodularisierung 9 | Gusseisen | Einmal jährlich | BVT 39 | |||
Raffinieren | Stahl | BVT 41 | ||||
Formherstellung mit verlorenen Formen und Kernherstellung | Alle | BVT 26 | ||||
Gießen, Kühlen und Ausleeren unter Verwendung verlorener Formen, einschließlich Vollformgießen | Alle | BVT 27 | ||||
Endbearbeitung | Alle | BVT 30 | ||||
Lost-Foam-Verfahren | Gusseisen und NE-Metall | BVT 28 | ||||
Dauerformguss | Alle | BVT 29 | ||||
Sandwiederverwendung | Alle | BVT 31 | ||||
Formaldehyd 4 | Formherstellung mit verlorenen Formen und Kernherstellung | Alle | EN-Norm in Entwicklung | Einmal jährlich | BVT 26 | |
Gießen, Kühlen und Ausleeren unter Verwendung verlorener Formen, einschließlich Vollformgießen | Einmal jährlich | BVT 27 | ||||
Gasförmige Chloride | Metallschmelzen | Gusseisen: Kalt-/Heißwindkupolöfen und Drehrohröfen 4 | EN 1911 | Einmal jährlich | BVT 38 | |
Aluminium 4 | BVT 43 | |||||
Gasförmige Fluoride | Metallschmelzen | Gusseisen: Kalt-/Heißwindkupolöfen und Drehrohröfen 4 | EN-Norm in Entwicklung | BVT 38 | ||
Aluminium und Halbzeug daraus | BVT 43 | |||||
Metalle | Cadmium und seine Verbindungen | Gießen, Kühlen und Ausleeren unter Verwendung verlorener Formen, einschließlich Vollformgießen 4 | Alle | EN 14385 | Einmal jährlich | - |
Metallschmelzen | Alle | Einmal jährlich | - | |||
Endbearbeitung 4 | Alle | Einmal jährlich | - | |||
Chrom und seine Verbindungen | Gießen, Kühlen und Ausleeren unter Verwendung verlorener Formen, einschließlich Vollformgießen 4 | Alle | Einmal jährlich | - | ||
Metallschmelzen 4 | Alle | Einmal jährlich | - | |||
Endbearbeitung 4 | Alle | Einmal jährlich | - | |||
Nickel und Nickelverbindungen | Gießen, Kühlen und Ausleeren unter Verwendung verlorener Formen, einschließlich Vollformgießen 4 | Alle | Einmal jährlich | - | ||
Metallschmelzen 4 | Alle | Einmal jährlich | - | |||
Endbearbeitung 4 | Alle | Einmal jährlich | - | |||
Blei und Bleiverbindungen | Gießen, Kühlen und Ausleeren unter Verwendung verlorener Formen, einschließlich Vollformgießen 4 | Alle | Einmal jährlich | - | ||
Metallschmelzen | Gusseisen: Kalt- und Heißwindkupolöfen 4 | Einmal jährlich | BVT 38 | |||
NE-Metall 10 | BVT 43 | |||||
Dauerformguss | Blei | Einmal jährlich | BVT 29 | |||
Endbearbeitung 4 | Alle | Einmal jährlich | - | |||
Zink und seine Verbindungen | Metallschmelzen 4 | Alle | Einmal jährlich | - | ||
Stickstoffoxide (NOX) | Wärmebehandlung 5 | Alle | EN 14792 | Einmal jährlich | BVT 24 | |
Thermische Sandregenerierung, ausgenommen Sand aus dem Cold-Box-Verfahren 5 | Alle | BVT 31 | ||||
Thermische Regenerierung von Sand aus dem Cold-Box-Verfahren | ||||||
Metallschmelzen | Gusseisen: Kalt-/Heißwindkupolöfen und Drehrohröfen | BVT 38 | ||||
NE-Metall 5 | BVT 43 | |||||
PCDD/F | Metallschmelzen | Gusseisen: Kalt-/Heißwindkupolöfen und Drehrohröfen | EN 1948-1, EN 1948-2, EN 1948-3 | BVT 38 | ||
Gusseisen: Induktion 4 | BVT 38 | |||||
Stahl und NE-Metalle 4 | BVT 40 BVT 43 | |||||
Phenol | Formherstellung mit verlorenen Formen und Kernherstellung 11 | Alle | Keine EN-Norm verfügbar | Einmal jährlich | BVT 26 | |
Gießen, Kühlen und Ausleeren unter Verwendung verlorener Formen, einschließlich Vollformgießen 11 | BVT 27 | |||||
Schwefeldioxid (SO2) | Thermische Regenerierung von Sand, in dem Sulfonsäure als Katalysator verwendet wurde | Alle | EN 14791 | Einmal jährlich | BVT 31 | |
Metallschmelzen | Gusseisen: Kalt-/Heißwindkupolöfen und Drehrohröfen | BVT 38 | ||||
NE-Metall 5 12 | BVT 43 | |||||
Gesamtvolatilität Organischer Kohlenstoff (TVOC) | Formherstellung mit verlorenen Formen und Kernherstellung | Alle | EN 12619 | BVT 26 | ||
Lost-Foam-Verfahren | BVT 28 | |||||
Gießen, Kühlen und Ausleeren unter Verwendung verlorener Formen, einschließlich Vollformgießen | BVT 27 | |||||
Sandwiederverwendung | BVT 31 | |||||
Metallschmelzen | Gusseisen | BVT 38 | ||||
Stahl und NE-Metall 4 | - | |||||
Dauerformguss 13 | Alle 4 | BVT 29 | ||||
1) Nach Möglichkeit werden die Messungen beim höchsten erwarteten Stand der Emissionen unter Normalbetrieb durchgeführt.
2) Die Überwachung hat nur im Cold-Box-Verfahren zu erfolgen, wenn Amine verwendet werden. 3) Die Überwachung hat nur zu erfolgen, wenn aromatische Binder/Chemikalien verwendet werden oder das Vollformgießen angewendet wird. 4) Die Überwachung hat nur zu erfolgen, wenn der betreffende Stoff/Parameter im Abgasstrom auf Grundlage der in der BVT 2 genannten Liste der Inputs und Outputs als relevant identifiziert wird. 5) Die Überwachung hat nicht zu erfolgen, wenn nur Elektrizität verwendet wird. 6) Bei Schornsteinen, die mit einem Kupolofen verbunden sind und einen Staubmassenstrom von über 0,5 kg/h aufweisen, erfolgt eine kontinuierliche Überwachung. 7) Erfolgen die Messungen kontinuierlich, gelten stattdessen die folgenden allgemeinen EN-Normen: EN 15267-1, EN 15267-2, EN 15267-3 und EN 14181. 8) Erfolgen die Messungen kontinuierlich, gilt auch EN 13284-2. 9) Die Überwachung hat nicht zu erfolgen, wenn nur BVT 39 Buchstabe a verwendet wird. 10) Die Überwachung hat nur in Bleigießereien oder anderen NE-Metall-Gießereien zu erfolgen, die Blei als Legierungselement verwenden. 11) Die Überwachung hat nur zu erfolgen, wenn Binder auf Phenolbasis verwendet werden. 12) Die Überwachung hat nicht zu erfolgen, wenn nur Erdgas verwendet wird. 13) Die Überwachung hat nur zu erfolgen, wenn Kerne mit chemisch gebundenem Sand verwendet werden. |
1.2.1.2.2.. Überwachung von Emissionen in Gewässer
BVT 13. Die BVT besteht in der Überwachung von Emissionen in Gewässer mit mindestens der unten angegebenen Häufigkeit und unter Anwendung der EN-Normen. Wenn keine EN-Normen verfügbar sind, besteht die BVT in der Anwendung von ISO-Normen bzw. nationalen oder anderen internationalen Normen, die Daten von gleichwertiger wissenschaftlicher Qualität gewährleisten.
Stoff/Parameter | Prozess | Norm(en) | Mindestüberwachungshäufigkeit 1 | Überwachung verbunden mit | |
Adsorbierbare organische Halogenverbindungen (AOX) 2 | Abwasser aus der Nasswäsche von Abgasen aus Kupolöfen | EN ISO 9562 | Einmal alle 3 Monate 3 | ||
Biochemischer Sauerstoffbedarf (BSB5) 3 | Gießen, Abgasbehandlung (z.B. Nasswäsche), Endbearbeitung, Wärmebehandlung, kontaminiertes Oberflächenablaufwasser, direkte Kühlung, Nasssandregenerierung und Schlackengranulation von Kupolöfen. | Verschiedene EN-Normen verfügbar (z.B. EN 1899-1, EN ISO 5815) | |||
Chemischer Sauerstoffbedarf (CSB) 3 4 | Keine EN-Norm verfügbar | ||||
Kohlenwasserstoff-Index (KW-Index) 2 | EN ISO 9377-2 | ||||
Metalle/ Metalloide | Arsen (As) 2 | Verschiedene EN-Normen verfügbar (z.B. EN ISO 11885, EN ISO 15586, EN ISO 17294-2) | |||
Cadmium (Cd) 2 | |||||
Chrom (Cr) 2 | |||||
Kupfer (Cu) 2 | |||||
Eisen (Fe) 2 | |||||
Blei (Pb) 2 | |||||
Nickel (Ni) 2 | |||||
Zink (Zn) 2 | |||||
Quecksilber (Hg) 2 | Verschiedene EN-Normen verfügbar (z.B. EN ISO 12846, EN ISO 17852) | ||||
Phenolindex 5 | EN ISO 14402 | ||||
Gesamtstickstoff (TN) 3 | Verschiedene EN-Normen verfügbar (z.B. EN 12260, EN ISO 11905-1) | ||||
Gesamter organisch gebundener Kohlenstoff (TOC) 3 4 | EN 1484 | ||||
Gesamte abfiltrierbare Stoffe (AFS) 3 | EN 872 | ||||
1) Wenn die chargenweise Einleitung seltener als mit der Mindesthäufigkeit der Überwachung stattfindet, wird die Überwachung einmal pro Charge vorgenommen.
2) Die Überwachung hat nur zu erfolgen, wenn der Stoff/Parameter im Abwasserstrom auf der Grundlage der in der BVT 2 genannten Liste der Inputs und Outputs als relevant identifiziert wird. 3) Bei indirekter Einleitung in ein aufnehmendes Gewässer kann die Mindestüberwachungshäufigkeit auf einmal alle sechs Monate reduziert werden, wenn die nachgeschaltete Kläranlage angemessen ausgelegt und ausgerüstet ist, um die betreffenden Schadstoffe zu reduzieren. 4) Überwacht wird entweder der CSB oder der TOC. Die TOC-Überwachung wird bevorzugt, weil dafür keine stark toxischen Verbindungen verwendet werden. 5) Die Überwachung hat nur zu erfolgen, wenn Phenolbindesysteme verwendet werden. |
1.2.1.3. Energieeffizienz
BVT 14. Die BVT zur Steigerung der Energieeffizienz besteht in der Anwendung der Techniken a bis f sowie einer geeigneten Kombination der folgenden Techniken g bis n.
Technik | Beschreibung | Anwendbarkeit | |
Konzeption und Betrieb | |||
a) | Auswahl eines energieeffizienten Ofentyps | Siehe Abschnitt 1.4.1. | Nur anwendbar bei neuen Anlagen und/oder wesentlichen Anlagenänderungen. |
b) | Techniken zur Maximierung des thermischen Wirkungsgrads von Öfen | Siehe Abschnitt 1.4.1. | Allgemein anwendbar. |
c) | Automatisierung und Steuerung des Ofens | Siehe Abschnitt 1.4.1. | Allgemein anwendbar. |
d). | Verwendung von reinem Schrott | Siehe Abschnitt 1.4.1. | Allgemein anwendbar. |
e) | Verbesserung der Gussausbeute und Verringerung des Schrottanfalls | Siehe Abschnitt 1.4.1. | Allgemein anwendbar. |
f) | Verringerung von Energieverlusten/Verbesserung der Pfannenvorwärmung | Dies beinhaltet alle der folgenden Elemente:
| Die Anwendbarkeit kann bei großen Pfannen (z.B. schwerer als 2 t) und Stopfenpfannen aufgrund konstruktionsbedingter Einschränkungen beschränkt sein. |
g) | Oxy-Fuel-Verbrennung | Siehe Abschnitt 1.4.1. | Die Anwendbarkeit in bestehenden Anlagen kann durch die Konstruktion des Ofens und die Notwendigkeit eines Mindestabgasstroms eingeschränkt sein. |
h) | Einsatz von Mittelfrequenzstrom in Induktionsöfen | Einsatz von Mittelfrequenz-Induktionsöfen (250 Hz) anstelle von Netzfrequenzöfen (50 Hz). | Allgemein anwendbar. |
i) | Optimierung des Druckluftsystems | Dies beinhaltet alle der folgenden Maßnahmen:
| Allgemein anwendbar. |
j) | Mikrowellentrocknung von Kernen mit Beschichtungen auf Wasserbasis | Einsatz von Mikrowellentrockenöfen (z.B. mit einer Frequenz von 2.450 Hz) für das Trocknen von Kernen, die mit Beschichtungen auf Wasserbasis versehen sind (siehe BVT 21 Buchstabe e), was zu einer schnellen und homogenen Trocknung der gesamten Kernoberfläche führt. | Ist möglicherweise nicht für Stranggussverfahren, für die Herstellung großer Gussstücke oder für den Fall, dass Kerne aus aufbereitetem Sand bestehen, der Spuren von Kohlenstoff enthält, anwendbar. |
Techniken zur Wärmerückgewinnung | |||
k) | Vorwärmen von Schrott mit zurückgewonnener Wärme | Der Schrott wird durch Rückgewinnung der Wärme aus heißen Rauchgasen vorgewärmt, die umgeleitet werden, um mit der Ladung in Kontakt zu kommen. | Ist nur für Schachtöfen in Gießereien, die Nichteisenmetallprodukte herstellen, und für Elektrolichtbogenöfen in Stahlgießereien anwendbar. |
l) | Wärmerückgewinnung durch aus Öfen stammende Abgase | Abwärme aus heißen Abgasen wird zurückgewonnen (z.B. über Wärmetauscher) und vor Ort oder außerhalb des Betriebsgeländes wiederverwendet (z.B. in thermischen Öl-/Heißwasser-/Heizkreisläufen, zur Dampferzeugung oder zur Vorheizung der Verbrennungsluft (siehe Technik m)). Hierzu kann Folgendes gehören:
| Die Anwendbarkeit kann durch eine unzureichende Nachfrage nach Wärme eingeschränkt werden. |
m) | Vorwärmen der Verbrennungsluft | Siehe Abschnitt 1.4.1. | Allgemein anwendbar. |
n) | Nutzung der Abwärme in Induktionsöfen | Abwärme aus dem Induktionsofenkühlsystem wird mithilfe von Wärmetauschern zur Trocknung von Rohstoffen (z.B. Schrott), Raumheizung oder Warmwasserbereitung zurückgewonnen. | Allgemein anwendbar. |
Weitere sektorspezifische Techniken zur Steigerung der Energieeffizienz sind in den Abschnitten 1.2.2.1 und 1.2.4.1 dieser BVT-Schlussfolgerungen enthalten.
Tabelle 1.1: BVT-assoziierte Umweltleistungswerte für den spezifischen Energieverbrauch in Gusseisengießereien
Prozess - Ofentyp Einheit BVT-assoziierter Umweltleistungswert (Jahresmittelwert) Schmelzen und Warmhalten - Kaltwindkupolofen kWh/t Flüssigmetall 900 -1.750 Schmelzen und Warmhalten - Heißwindkupolofen 900 -1.500 Schmelzen und Warmhalten - Induktionsofen 600 -1.200 Schmelzen und Warmhalten - Drehrohrofen 800 -950 Pfannenvorwärmung 50 -150 1 1) In Gießereien, die große Gussstücke herstellen, kann das obere Ende des Bereichs der BVT-assoziierten Umweltleistungswerte höher liegen und bis zu 200 kWh/t Flüssigmetall betragen.
Tabelle 1.2: BVT-assoziierte Umweltleistungswerte für den spezifischen Energieverbrauch in Stahlgießereien
Prozess - Ofentyp Einheit BVT-assoziierter Umweltleistungswert (Jahresmittelwert) Schmelzen - (Elektrolichtbogen-/Induktionsofen) kWh/t Flüssigmetall 600-1.200 Pfannenvorwärmung 100-300
Tabelle 1.3: BVT-assoziierte Umweltleistungswerte für den spezifischen Energieverbrauch in Aluminiumgießereien
Prozess Einheit BVT-assoziierter Umweltleistungswert (Jahresmittelwert) Schmelzen und Warmhalten kWh/t Flüssigmetall 600-2.000
Die BVT 6 enthält Angaben zur entsprechenden Überwachung.
1.2.1.4. Materialeffizienz
1.2.1.4.1 Lagerung und Handhabung von Rückständen, Verpackung und nicht verwendeten Prozesschemikalien
BVT 15. Die BVT zur Vermeidung oder Verringerung des Umweltrisikos im Zusammenhang mit der Lagerung und Handhabung von Rückständen, Verpackungen und nicht verwendeten Prozesschemikalien und zur Erleichterung ihrer Wiederverwendung und/oder ihres Recyclings besteht in der Anwendung aller folgenden Techniken.
Technik | Beschreibung | |
a) | Geeignete Lagerung verschiedener Arten von Rückständen | Dazu zählt Folgendes:
|
b) | Wiederverwendung von betriebsinternem Schrott | Wiederverwendung von betriebsinternem Schrott, direkt oder nach entsprechender Behandlung. Der Grad der Wiederverwendung von betriebsinternem Schrott hängt vom Gehalt an Verunreinigungen ab. |
c) | Wiederverwendung/Recycling von Verpackungen | Die Verpackungen von Prozesschemikalien werden so ausgewählt, dass sie sich leicht vollständig entleeren lassen (z.B. unter Berücksichtigung der Größe der Verpackungsöffnung oder der Beschaffenheit des Verpackungsmaterials). Nach der Entleerung werden die Verpackungen wiederverwendet, an den Lieferanten zurückgegeben oder dem stofflichen Recycling zugeführt. Vorzugsweise werden Prozesschemikalien in großen Behältern gelagert. |
d) | Rückgabe nicht verwendeter Prozesschemikalien | Nicht verwendete Prozesschemikalien (d. h. solche, die noch in ihren Originalbehältern sind) werden den jeweiligen Lieferanten zurückgegeben. |
1.2.1.4.2 Operative Materialeffizienz im Gießprozess
BVT 16. Die BVT zur Steigerung der Materialeffizienz im Gießprozess besteht in der Anwendung von Technik a oder von Technik a in Kombination mit einer oder beiden der folgenden Techniken b und c.
Technik | Beschreibung | |
a) | Verbesserung der Gussausbeute und Verringerung des Schrottanfalls | Siehe Abschnitt 1.4.2. |
b) | Einsatz computergestützter Simulationen für das Gießen, Abgießen und Verfestigen | Ein computergestütztes Simulationssystem wird verwendet, um das Gießen, das Abgießen und die Verfestigung zu optimieren, die Zahl der defekten Gussstücke zu verringern und die Gießereiproduktivität zu steigern. |
c) | Herstellung leichter Gussstücke durch Topologieoptimierung | Einsatz der Topologieoptimierung (d. h. Gusssimulation mittels Algorithmen und Computerprogrammen), um die Produktmasse zu verringern und gleichzeitig die Produktleistungsanforderungen zu erfüllen. |
Tabelle 1.4: Indikative Werte für die operative Materialeffizienz
% 2) Das obere Ende des Bereichs wird in der Regel mit Schleuderguss in Verbindung gebracht.
Gießereityp Einheit Indikative Werte (Jahresmittelwert) Gusseisengießereien
50 -97 1 2 Stahlgießereien 50 -100 1 2 NE-Metall-Gießereien (alle Typen außer HPDC) - Pb 50 -97,5 1 NE-Metall-Gießereien (alle Typen außer HPDC) - Alle Metalle außer Pb 50 -98 1 NE-Metall-Gießereien (HPDC) 60 -97 1 1) Das untere Ende des Bereichs wird in der Regel mit der Herstellung komplexer Gussformen in Verbindung gebracht, z.B. aufgrund der hohen Anzahl der verwendeten Kerne und/oder Steiger/Speiser.
Die BVT 6 enthält Angaben zur entsprechenden Überwachung.
1.2.1.4.3 Verringerung des Materialverbrauchs
BVT 17. Die BVT zur Verringerung des Materialverbrauchs (z.B. Chemikalien, Binder) besteht in der Anwendung einer geeigneten Kombination der folgenden Techniken.
Technik |
Beschreibung |
Anwendbarkeit | |
Techniken für das Hochdruckgießen von Aluminium | |||
a) | Getrenntes Sprühen von Trennmitteln und Wasser | Siehe Abschnitt 1.4.2. | Allgemein anwendbar. |
b) | Reduzierung des Verbrauchs von Trennmitteln und Wasser | Zu den Maßnahmen zur Reduzierung des Verbrauchs von Trennmitteln und Wasser gehören:
| Allgemein anwendbar. |
Techniken zur Verwendung von chemisch gebundenem Sand und für die Kernherstellung | |||
c) | Optimierung des Binder- und Harzverbrauchs | Siehe Abschnitt 1.4.2. | Allgemein anwendbar. |
d) | Minimierung der Form- und Kernsandverluste | Die Produktionsparameter der verschiedenen Erzeugnisse werden in einer elektronischen Datenbank gespeichert, die eine einfache Umstellung auf neue Erzeugnisse mit möglichst geringen Zeit- und Materialverlusten ermöglicht. | Allgemein anwendbar. |
e) | Anwendung bewährter Verfahren bei kaltbindenden Prozessen | Siehe Abschnitt 1.4.2. | Allgemein anwendbar. |
f) | Rückgewinnung von Aminen aus saurem Waschwasser | Bei der Anwendung von saurem Waschen (z.B. mit Schwefelsäure) zur Behandlung der Abgase aus dem Cold-Box-Verfahren entsteht Aminsulfat. Die Amine werden aus der Behandlung von Aminsulfat mit Natriumhydroxid zurückgewonnen. Dies kann vor Ort oder außerhalb des Standorts erfolgen. | Die Anwendbarkeit kann aus Sicherheitsgründen eingeschränkt sein (Explosionsgefahr). |
g) | Anwendung bewährter Verfahren bei gas-härtenden Prozessen | Siehe Abschnitt 1.4.2. | Allgemein anwendbar. |
h) | Anwendung alternativer Form-/Kernherstellungsverfahren | Alternative Form-/Kernherstellungsverfahren, bei denen kein oder weniger Binder verwendet werden, umfassen:
| Die Anwendbarkeit des Vollformgießverfahrens in bestehenden Anlagen kann aufgrund erforderlicher Änderungen an der Infrastruktur eingeschränkt sein. Die Anwendbarkeit von Vakuumformverfahren kann bei großen Formkästen (z.B. über 1,5 m × 1,5 m) eingeschränkt sein. |
1.2.1.4.4 Sandwiederverwendung
BVT 18. Die BVT zur Verringerung des Verbrauchs von neuem Sand und der Erzeugung von gebrauchtem Sand aus der Sandwiederverwendung beim Gießen mit verlorenen Formen besteht in der Anwendung einer der folgenden Techniken oder einer geeigneten Kombination aus diesen.
Technik | Beschreibung | Anwendbarkeit | |
a) | Optimierte Aufbereitung von Grünsand | Der Prozess der Aufbereitung von Grünsand wird durch ein Computersystem gesteuert, um den Rohstoffverbrauch und die Wiederverwendung von Grünsand zu optimieren, z.B. Kühlung (Verdampfungs- oder Wirbelbett), Zugabe von Bindern und Zusatzstoffen, Befeuchtung, Mischen, Qualitätskontrolle. | Allgemein anwendbar. |
b) | Abfallarme Aufbereitung von Grünsand | Die Aufbereitung von Grünsand in Aluminiumgießereien erfolgt mittels eines Scanners zur Identifizierung von Verunreinigungen im Grünsand auf der Basis von Helligkeit/Farbe. Diese Verunreinigungen werden durch einen Luftdruckimpuls vom Grünsand getrennt. | Allgemein anwendbar. |
c) | Aufbereitung von tongebundenem Sand durch Vakuummischen und Kühlen | Siehe BVT 25 Buchstabe b. | Allgemein anwendbar. |
d) | Mechanische Regenerierung von kaltgebundenem Sand | Mechanische Techniken (z.B. Zerschlagen von Klumpen, Trennung von Sandfraktionen) mittels Zerkleinerern oder Mühlen werden eingesetzt, um kaltgebundenen Sand zu regenerieren. | Gilt möglicherweise nicht für silikatgebundenen Sand. |
e) | Kalte mechanische Regenerierung von ton- oder chemisch gebundenem Sand unter Verwendung eines Schleifrads | Verwendung eines rotierenden Schleifrads, um Tonschichten und chemische Binder aus gebrauchten Sandkörnern zu entfernen. | Allgemein anwendbar. |
f) | Kalte mechanische Sandregenerierung mittels Stoßtrommel | Verwendung einer mit kleinen Klingen ausgestatteten Stoßtrommel mit Innenachse zur Schleifreinigung von Sandkörnern. Bei Anwendung mit einer Mischung aus Bentonit und chemisch gebundenem Sand wird eine vorläufige magnetische Trennung vorgenommen, um Teile mit magnetischen Eigenschaften aus dem Grünsand zu entfernen. | Allgemein anwendbar. |
g) | Kalte Sandregenerierung mithilfe eines pneumatischen Systems | Entfernung der Binder aus den Sandkörnern durch Abrieb und Aufprall. Die kinetische Energie wird durch einen Druckluftstrom erzeugt. | Allgemein anwendbar. |
h) | Thermische Sandregenerierung | Verwendung von Wärme zur Verbrennung von Bindern und Kontaminanten in chemisch gebundenem und gemischtem Sand. Dies wird mit einer ersten mechanischen Vorbehandlung kombiniert, um den Sand auf die richtige Korngröße zu bringen und etwaige metallische Verunreinigungen zu entfernen. Bei Mischsand sollte der Anteil des chemisch gebundenen Sands hoch genug sein. | Möglicherweise nicht anwendbar bei gebrauchtem Sand, der Rückstände aus anorganischen Bindern enthält. |
i) | Kombinierte Regenerierung (mechanisch-thermal-mechanisch) für gemischten organischen/bentonithaltigen Sand | Nach der Vorbehandlung (Sieben, magnetische Trennung) und dem Trocknen wird der Sand mechanisch oder pneumatisch gereinigt, um einen Teil des Binders zu entfernen. Der thermische Schritt umfasst die Verbrennung organischer Bestandteile und den Transfer von anorganischen Bestandteilen auf den Staub bzw. das Aufbrennen anorganischer Bestandteile auf die Körner. Bei einer mechanischen Endbehandlung werden diese Kornschichten mechanisch oder pneumatisch entfernt und als Staub entsorgt. | Möglicherweise nicht anwendbar auf Kernsand, der säurehaltige Binder enthält (da diese die Bentoniteigenschaften verändern können) oder bei Wasserglas (weil es die Eigenschaften von Grünsand verändern kann). |
j) | Kombinierte Sandregenerierung und Wärmebehandlung von Aluminiumgussstücken | Nach dem Abgießen und Verfestigen werden Formen/Gussstücke in den Ofen geladen. Wenn die Einheiten eine höhere Temperatur als 420 °C erreichen, werden die Binder verbrannt, die Kerne/Formen zerfallen und die Gussstücke werden einer Wärmebehandlung unterzogen. Der Sand fällt auf den Boden des Ofens zur endgültigen Reinigung in einem beheizten Wirbelbett. Nach dem Kühlen wird der Sand ohne weitere Behandlung im Kernsandmischer wiederverwendet. | Allgemein anwendbar. |
k) | Nassregenerierung von Grünsand, silikat- oder CO2-gebundenem Sand | Der Sand wird mit Wasser vermischt, um Schlamm zu erzeugen. Die Entfernung korngebundener Rückstände aus Bindern erfolgt durch intensives Reiben der Sandkörner aneinander. Die Binder werden in das Waschwasser freigesetzt. Der gewaschene Sand wird getrocknet, überprüft und schließlich gekühlt. | Allgemein anwendbar. |
l) | Regenerierung von Natriumsilikatsand (Wasserglas) unter Verwendung eines pneumatischen Systems | Der Sand wird erhitzt, um die Silikatschicht vor der Verwendung eines pneumatischen Systems brüchig zu machen (siehe Technik g). Der regenerierte Sand wird vor der Wiederverwendung gekühlt. | Allgemein anwendbar. |
m) | Interne Wiederverwendung von Kernsand (Cold-Box oder furansäurehaltiger Binder) | Der Sand aus zerbrochenen/fehlerhaften Kernen und der überschüssige Sand aus den Maschinen zur Kernherstellung (nach dem Aushärten in einer bestimmten Einheit) werden in eine Brucheinheit gespeist. Der entstehende Sand wird mit neuem Sand für die Herstellung von neuen Kernen vermischt. | Allgemein anwendbar. |
n) | Wiederverwendung von Staub aus dem Grünsandkreislauf bei der Herstellung von Formen | Staub wird durch die Abluftfiltration aus der Ausleeranlage und aus den Dosier- und Handhabungsstellen für trockenen Grünsand gesammelt. Der gesammelte Staub (der aktive Binderverbindungen enthält) kann erneut in den Grünsandkreislauf eingespeist werden. | Allgemein anwendbar. |
Tabelle 1.5: BVT-assoziierte Umweltleistungswerte für die Sandwiederverwendung
2) Der BVT-assoziierte Umweltleistungswert ist möglicherweise nicht in Gießereien für Aluminiumdruckguss anwendbar, wenn Wasserglas verwendet wird.
Gießereityp Einheit BVT-assoziierter Umweltleistungswert 1
(Jahresmittelwert)Gusseisengießereien % > 90 Stahlgießereien > 80 NE-Metall-Gießereien 2 > 90 1) Die BVT-assoziierten Umweltleistungswerte sind möglicherweise nicht anwendbar, wenn die Menge des verwendeten Sandes weniger als 10.000 t/Jahr beträgt.
Die BVT 6 enthält Angaben zur entsprechenden Überwachung.
1.2.1.4.5 Verringerung der anfallenden Rückstände und der Abfälle, die der Entsorgung zugeführt werden
BVT 19. Die BVT zur Verringerung der beim Metallschmelzen erzeugten Menge an Rückständen und zur Verringerung der Abfallmenge, die der Entsorgung zugeführt wird, besteht in der Anwendung aller folgenden Techniken.
Technik | Beschreibung | |
Techniken für alle Ofentypen | ||
a) | Minimierung der Schlackenbildung | Die Bildung von Schlacke kann durch prozessbegleitende Maßnahmen minimiert werden, wie z.B.:
|
b) | Mechanische Vorbehandlung von Schlacke/Krätze/Filterstaub/abgenutzten feuerfesten Auskleidungen zur Erleichterung des Recyclings | Siehe Abschnitt 1.4.2. Dies kann auch außerhalb des Standorts erfolgen. |
Techniken für Kupolöfen | ||
c) | Anpassung des Säure- und Basengehalts der Schlacke | Siehe Abschnitt 1.4.2. |
d) | Sammlung und Recycling von Koksgrus | Koksgrus, der bei der Handhabung und dem Transport von und der Beschickung mit Koks entsteht, wird gesammelt (z.B. mithilfe von Sammelsystemen unterhalb von Förderbändern und/oder Ladestationen) und im Prozess recycelt (im Kupolofen oder zum Wiederaufkohlen). |
e) | Recycling von Filterstaub in Kupolöfen unter Verwendung von zinkhaltigem Schrott | Der aus einem Kupolofen stammende Filterstaub wird teilweise wieder in den Kupolofen eingeblasen, um den Zinkgehalt im Staub zu erhöhen, und zwar auf einen Wert, der die Zinkverwertung zulässt (> 18 %). |
Techniken für Elektrolichtbogenöfen | ||
f) | Recycling von Filterstaub im Elektrolichtbogenofen | Gesammelter trockener Filterstaub wird, in der Regel nach der Vorbehandlung (z.B. durch Pelletieren oder Brikettierung), im Ofen recycelt, um die Verwertung des metallischen Staubanteils zu ermöglichen. Anorganische Bestandteile werden auf die Schlacke übertragen. |
BVT 20. Die BVT zur Verringerung der zu entsorgenden Abfallmenge besteht darin, bei verbrauchtem Sand, kleinkörnigem Sand, Schlacke, feuerfesten Auskleidungen und gesammeltem Filterstaub (z.B. Gewebefilterstaub) dem Recycling und/oder einer anderen Verwertung außerhalb des Standorts Vorrang vor der Entsorgung zu geben.
Beschreibung
Recycling und/oder sonstige Rückgewinnung außerhalb des Standorts haben Vorrang vor der Entsorgung von gebrauchtem Sand, feinkörnigem Sand, Schlacke, feuerfester Auskleidung und Filterstaub. Gebrauchter Sand, feinkörniger Sand, Schlacke und feuerfeste Auskleidungen können
Filterstaub kann extern recycelt werden, z.B. in der Metallurgie, der Sandherstellung oder im Baugewerbe.
Anwendbarkeit
Recycling und/oder sonstige Rückgewinnung können durch die physikalisch-chemischen Eigenschaften des Rückstands (z.B. organische Bestandteile/Metall, Granulometrie) eingeschränkt sein.
Die BVT ist möglicherweise nicht anwendbar, wenn keine geeignete Nachfrage Dritter nach Recycling und/oder Rückgewinnung besteht.
Tabelle 1.6: BVT-assoziierte Umweltleistungswerte für die spezifische Abfallmenge, die der Entsorgung zugeführt wird
2) Für Stahl- oder Gusseisengießereien, die Elektrolichtbogenöfen betreiben, kann das obere Ende des Bereichs der BVT-assoziierten Umweltleistungswerte aufgrund der verstärkten Schlackenbildung während der metallurgischen Behandlung höher liegen und bis zu 100 kg/t Flüssigmetall betragen.
3) Für Gusseisengießereien, die Kaltwindkupolöfen betreiben, kann das obere Ende des Bereichs der BVT-assoziierten Umweltleistungswerte höher liegen und bis zu 100 kg/t Flüssigmetall betragen.
Abfallart Einheit BVT-assoziierter Umweltleistungswert 1
(Jahresmittelwert)NE-Metall-Gießereien Gusseisengießereien Stahlgießereien Schlacke kg/t Flüssigmetall 0 -50 0 -50 2 0 -50 2 Krätze 0 -30 0 -30 0 -30 Filterstaub 0 -5 0 -60 0 -10 Gebrauchte feuerfeste Ofenauskleidungen 0 -5 0 -20 3 0 -20 1) Der BVT-assoziierte Umweltleistungswert ist möglicherweise nicht anwendbar, wenn keine angemessene Nachfrage Dritter nach Recycling und/oder Rückgewinnung besteht.
Die BVT 6 enthält Angaben zur entsprechenden Überwachung.
1.2.1.5. Diffuse Emissionen in die Luft
BVT 21. Die BVT zur Vermeidung oder, wo dies nicht machbar ist, zur Verringerung von diffusen Emissionen in die Luft besteht in der Anwendung aller folgenden Techniken.
Technik | Beschreibung | Anwendbarkeit | |
a) | Abdeckung der Transportausrüstung (Container) und des Laderaums von Transportfahrzeugen | Der Laderaum von Transportfahrzeugen und die Transportausrüstung (Container) werden abgedeckt (z.B. mit Planen). | Allgemein anwendbar. |
b) | Reinigung von Straßen und Rädern von Transportfahrzeugen | Die Straßen und die Räder von Transportfahrzeugen werden regelmäßig gereinigt, z.B. durch mobile Vakuumsysteme oder Radwaschanlagen. | Allgemein anwendbar. |
c) | Verwendung geschlossener Fördersysteme | Der Materialtransport erfolgt über Fördersysteme, z.B. geschlossene Förderbänder, pneumatische Fördersysteme. Auf diese Weise wird ein Herabfallen des Materials so gering wie möglich gehalten. | Allgemein anwendbar. |
d) | Vakuumreinigung der Bereiche für die Formgebung und den Gießprozess | Die Bereiche für die Formherstellung und den Gießprozess in Sandformgießereien werden regelmäßig einer Vakuumreinigung unterzogen. | Ist möglicherweise in Bereichen, in denen der Sand eine technische oder sicherheitsbezogene Funktion hat, nicht anwendbar. |
e) | Substitution von Beschichtungen auf Alkoholbasis durch Beschichtungen auf Wasserbasis | Siehe Abschnitt 1.4.3. | Die Anwendbarkeit kann bei großen oder komplexen Gussformen aufgrund von Problemen bei der Zirkulation der Trockenluft eingeschränkt sein. Für wasserglasgebundenen Sand, Magnesiumdruckguss, Vakuumformverfahren oder die Herstellung von Manganstahlgussstücken mit MgO-Beschichtung ist dies nicht anwendbar. |
f) | Kontrolle der Emissionen aus Abschreckbädern | Dazu zählt Folgendes:
| Allgemein anwendbar. |
g) | Kontrolle der Emissionen aus Transfervorgängen beim Metallschmelzen | Dazu zählt Folgendes:
| Allgemein anwendbar. |
Weitere prozessspezifische Techniken zur Vermeidung oder Verringerung diffuser Emissionen sind in BVT 24, BVT 26, BVT 27, BVT 28, BVT 29, BVT 30, BVT 31, BVT 38, BVT 39, BVT 40, BVT 41 und BVT 43 enthalten.
1.2.1.6. Gefasste Emissionen in die Luft
BVT 22. Die BVT zur Förderung der Rückgewinnung von Chemikalien und zur Verringerung gefasster Emissionen in die Luft sowie zur Erhöhung der Energieeffizienz besteht darin, Abgasströme mit ähnlichen Eigenschaften zu kombinieren, wodurch die Anzahl der Emissionsquellen minimiert wird.
Beschreibung
Die kombinierte Behandlung von Abgasen mit ähnlichen Eigenschaften gewährleistet eine wirksamere und effizientere Behandlung als die getrennte Behandlung einzelner Abgasströme. Die Kombination von Abgasen erfolgt unter Beachtung der Anlagensicherheit (z.B. Vermeidung von Konzentrationen nahe an der unteren/oberen Explosionsgrenze) sowie technischer (z.B. Kompatibilität der einzelnen Abgasströme, Konzentration der betreffenden Stoffe), umweltbezogener (z.B. maximale Rückgewinnung von Chemikalien oder Schadstoffminderung) und wirtschaftlicher Faktoren (z.B. Abstand zwischen verschiedenen Herstellungsanlagen). Es wird darauf geachtet, dass die Kombination der Abgase nicht zu einer Verdünnung der Emissionen führt.
1.2.1.7. Emissionen in die Luft aus thermischen Prozessen
BVT 23. Die BVT zur Vermeidung oder Verringerung von beim Metallschmelzen entstehenden Emissionen in die Luft besteht in der Verwendung entweder von Elektrizität aus nicht-fossilen Energiequellen in Kombination mit den Techniken a bis e oder den Techniken a bis e und einer geeigneten Kombination der folgenden Techniken f bis i.
Technik | Beschreibung | Anwendbarkeit | |
Allgemeine Techniken | |||
a) | Wahl eines geeigneten Ofentyps und Maximierung des thermischen Wirkungsgrads von Öfen | Siehe Abschnitt 4.4.1. | Die Wahl eines geeigneten Ofentyps ist nur für neue Anlagen und im Rahmen wesentlicher Anlagenänderungen anwendbar. |
b) | Verwendung von reinem Schrott | Siehe Abschnitt 1.4.1. | Allgemein anwendbar. |
Primäre Kontrollmaßnahmen zur Minimierung der PCDD/F-Emissionen | |||
c) | Maximierung der Verweilzeit der Abgase und Optimierung der Temperatur in der Nachverbrennungskammer in Kupolöfen | In Kupolöfen wird die Temperatur der Nachverbrennungskammer optimiert (T > 850 °C) und kontinuierlich überwacht, wobei die Verweilzeit der Abgase maximiert wird (> 2 s). | Allgemein anwendbar. |
d) | Schnelle Abgaskühlung | Das Abgas wird vor der Staubminderung schnell von Temperaturen über 400 °C auf unter 250 °C abgekühlt, um die De-novo-Synthese von PCDD/F zu verhindern. Dies wird durch eine geeignete Konstruktion des Ofens und/oder die Verwendung eines Abschrecksystems erreicht. | |
e) | Minimierung der Staubbildung in Wärmetauschern | Die Staubbildung entlang des Kühlwegs der Abgase wird insbesondere in den Wärmetauschern minimiert, z.B. durch Verwendung vertikaler Wechselröhren, effiziente interne Reinigung der Wechselröhren und Hochtemperaturentstaubung. | |
Techniken zur Verringerung der NOX- und SO2-Emissionen | |||
f) | Verwendung eines Brennstoffs oder einer Kombination von Brennstoffen mit geringem NOX-Bildungspotenzial | Zu den Brennstoffen mit geringem NOX-Bildungspotenzial gehören Erdgas und Flüssiggas. | Anwendbar innerhalb der Grenzen, die durch die Verfügbarkeit verschiedener Brennstoffarten gesetzt werden; diese kann durch die Energiepolitik des jeweiligen Mitgliedstaats beeinflusst werden. |
g) | Verwendung eines Brennstoffs oder einer Kombination von Brennstoffen mit geringem Schwefelgehalt | Zu den Kraftstoffen mit niedrigem Schwefelgehalt gehören Erdgas und Flüssiggas. | Anwendbar innerhalb der Grenzen, die durch die Verfügbarkeit verschiedener Brennstoffarten gesetzt werden; diese kann durch die Energiepolitik des jeweiligen Mitgliedstaats beeinflusst werden. |
h) | Low-NOX-Brenner | Siehe Abschnitt 1.4.3. | Bei bestehenden Anlagen kann die Anwendbarkeit aufgrund von konzeptions- und/oder betriebstechnischen Beschränkungen der Öfen eingeschränkt sein. |
i) | Oxy-Fuel-Verbrennung | Siehe Abschnitt 1.4.3. | Die Anwendbarkeit in bestehenden Anlagen kann durch die Konstruktion des Ofens und die Notwendigkeit eines Mindestabgasstroms eingeschränkt sein. |
Die BVT-assoziierten Emissionswerte für das Metallschmelzen sind in folgenden Tabellen angegeben:
BVT 24. Die BVT zur Vermeidung oder Verringerung von bei der Wärmebehandlung entstehenden Emissionen in die Luft besteht entweder in der Verwendung von Elektrizität aus nicht-fossilen Energiequellen in Kombination mit den Techniken a und d oder in der Anwendung aller folgenden Techniken.
Technik | Beschreibung | Anwendbarkeit | |
Allgemeine Techniken | |||
a) | Wahl eines geeigneten Ofentyps und Maximierung des thermischen Wirkungsgrads von Öfen | Siehe Abschnitt 1.4.3. | Nur anwendbar bei neuen Anlagen und wesentlichen Anlagenänderungen. |
Techniken zur Verringerung der NOX-Emissionserzeugung | |||
b) | Verwendung eines Brennstoffs oder einer Kombination von Brennstoffen mit geringem NOX-Bildungspotenzial | Zu den Brennstoffen mit geringem NOX-Bildungspotenzial gehören Erdgas und Flüssiggas. | Anwendbar innerhalb der Grenzen, die durch die Verfügbarkeit verschiedener Brennstoffarten gesetzt werden; diese kann durch die Energiepolitik des jeweiligen Mitgliedstaats beeinflusst werden. |
c) | Low-NOX-Brenner | Siehe Abschnitt 1.4.3. | Bei bestehenden Anlagen kann die Anwendbarkeit aufgrund von konzeptions- und/oder betriebstechnischen Beschränkungen der Öfen eingeschränkt sein. |
Erfassung der Emissionen | |||
d) | Abgasabsaugung so nah wie möglich an der Emissionsquelle | Abgase aus Wärmebehandlungsöfen (z.B. Glühen, Altern, Normalisieren, Austempern) werden mithilfe von Dunstabzugshauben oder Deckenabsaugung abgesaugt. Die gesammelten Emissionen können mithilfe von Techniken wie etwa Gewebefiltern behandelt werden. | Allgemein anwendbar. |
Tabelle 1.7: BVT-assoziierte Emissionswerte für gefasste Emissionen in die Luft aus Staub und NOX und indikativer Emissionswert für gefasste CO-Emissionen in die Luft aus der thermischen Behandlung
2) Bei einer Wärmebehandlung mit über 1.000 °C (z.B. bei der Herstellung von Temperguss) kann das obere Ende des BVT-assoziierten Emissionswertebereichs höher ausfallen und bis zu 300 mg/Nm3 betragen.
3) Der BVT-assoziierte Emissionswert und der indikative Emissionswert gelten nicht für Öfen, die ausschließlich mit Strom (z.B. Widerstand) betrieben werden.
Stoff/Parameter Einheit BVT-assoziierter Emissionswert (Tagesmittelwert oder Mittelwert über den Probenahmezeitraum) Indikativer Emissionswert (Tagesmittelwert oder Mittelwert über den Probenahmezeitraum) Staub mg/Nm3 1-5 1 Keine indikativen Werte NOX 20-120 2 3 Keine indikativen Werte CO Kein BVT-assoziierter Emissionswert 10-100 3 1) Der BVT-assoziierte Emissionswert gilt nur, wenn der betreffende Stoff/Parameter gemäß der in der BVT 2 genannten Liste der Inputs und Outputs als relevanter Stoff/Parameter im Abgasstrom festgestellt wird.
Die BVT 12 enthält Angaben zur entsprechenden Überwachung.
1.2.1.8. Emissionen in die Luft aus der Formherstellung mit verlorenen Formen und der Kernherstellung
BVT 25. Die BVT zur Vermeidung oder Verringerung von Emissionen in die Luft aus der Formherstellung mit verlorenen Formen und der Kernherstellung, besteht
Technik | Beschreibung | Anwendbarkeit | |
Techniken für die Formherstellung mit tongebundenem Sand (Grünsand) | |||
a) | Anwendung bewährter Verfahren für die Formherstellung mit Grünsand | Dazu gehören Techniken wie:
| Allgemein anwendbar. |
b) | Aufbereitung von tongebundenem Sand durch Vakuum-mischen und Kühlen | Misch- und Kühlprozesse werden zu einem einzigen Prozessschritt zusammengeführt, indem der Sandmischer unter vermindertem Druck betrieben wird, was zu einer Kühlung durch die kontrollierte Verdampfung des Wassers führt. | Allgemein anwendbar. |
c) | Substitution von Kohlestaub | Kohlestaub wird durch Zusatzstoffe wie Graphit, Koksmehl und Zeolithe ersetzt, was zu deutlich geringeren diffusen Emissionen während des Gießprozesses führt. | Aufgrund betrieblicher Einschränkungen (z.B. weniger effizientes Ausleeren oder das Auftreten von Gießfehlern) kann die Anwendbarkeit eingeschränkt sein. |
Techniken zur Vermeidung von Emissionen bei der Formherstellung und Kernherstellung mit chemisch gebundenem Sand | |||
d) | Auswahl eines emissionsarmen kalt-härtenden Bindersystems | Es wird ein kalthärtendes Bindersystem ausgewählt, das geringe Emissionen von Formaldehyd, Phenol, Furfurylalkohol, Isocyanaten usw. erzeugt.
Dies umfasst den Einsatz von:
| Die Anwendbarkeit kann aufgrund von Produkt-spezifikationen eingeschränkt sein. |
e) | Auswahl eines emissionsarmen gas-härtenden Bindersystems | Es wird ein gas-härtendes Bindersystem ausgewählt, das geringe Emissionen von Aminen, Benzol, Formaldehyd, Phenol, Isocyanaten usw. erzeugt.
Dies umfasst den Einsatz von:
| Die Anwendbarkeit kann aufgrund von Produkt-spezifikationen eingeschränkt sein. |
f) | Auswahl eines emissionsarmen heißhärtenden Bindersystems | Es wird ein heißhärtendes Bindersystem ausgewählt, das geringe Emissionen von Formaldehyd, Phenol, Furfurylalkohol, Benzol, Isocyanaten usw. erzeugt.
Dies umfasst den Einsatz von:
| Die Anwendbarkeit kann aufgrund von Produkt-spezifikationen eingeschränkt sein. |
Allgemeine Verfahren für die Formherstellung und Kernherstellung mit chemisch gebundenem Sand | |||
g) | Optimierung des Binder- und Harz-verbrauchs | Siehe Abschnitt 1.4.3. | Allgemein anwendbar. |
h) | Anwendung bewährter Verfahren bei kalt-bindenden Prozessen | Siehe Abschnitt 1.4.3. | Allgemein anwendbar. |
i) | Anwendung bewährter Verfahren bei gas-härtenden Prozessen | Siehe Abschnitt 1.4.3. | Allgemein anwendbar. |
j) | Verwendung von nicht aromatischen Lösemitteln für die Kern-herstellung im Cold-Box-Verfahren | Zur Verringerung der VOC-Emissionen (z.B. Benzol, Toluol) werden nicht aromatische Lösemittel verwendet, die entweder auf Protein oder tierischem Fett (z.B. Fettsäuremethylestern von Pflanzenöl) oder auf Silicatestern basieren. | Allgemein anwendbar. |
k) | Anwendung bewährter Verfahren bei heißhärtenden Prozessen | Es können mehrere heißhärtende Prozesse angewendet werden und es gibt eine Reihe von Maßnahmen zur Optimierung jedes Prozesses, darunter: Hot-Box-Verfahren:
Warm-Box-Verfahren:
Maskenformverfahren (Croning):
Die Aushärtungs- und/oder Kernblasmaschinen werden gut be- und entlüftet, um das während der Aushärtung freigesetzte Ammoniak und Formaldehyd wirksam auffangen zu können. | Allgemein anwendbar. |
Techniken für die Beschichtung von Formen und Kernen | |||
l) | Substitution von Beschichtungen auf Alkoholbasis durch Beschichtungen auf Wasserbasis | Siehe Abschnitt 1.4.3. | Die Anwendbarkeit kann bei großen oder komplexen Gussformen aufgrund von Problemen bei der Zirkulation der Trockenluft eingeschränkt sein. Für wasserglas-gebundenen Sand, Magnesiumdruckguss, Vakuumform-verfahren oder die Herstellung von Manganstahlguss mit MgO-Beschichtung ist dies nicht anwendbar. |
BVT 26. Die BVT zur Verringerung der Emissionen in die Luft aus der Formherstellung mit verlorenen Formen und der Kernherstellung besteht
Technik | Beschreibung | Anwendbarkeit | |
Erfassung der Emissionen | |||
a) | Absaugung von Emissionen aus der Formherstellung und/oder Kernherstellung möglichst nahe an der Emissionsquelle | Siehe Abschnitt 1.4.3. | Die Anwendbarkeit kann bei der Formherstellung in Gusseisen- und Stahlgießereien, die große Gussstücke herstellen, eingeschränkt sein. |
Abgasbehandlung | |||
b) | Gewebefilter | Siehe Abschnitt 1.4.3. | Allgemein anwendbar. |
c) | Nasswäsche | Siehe Abschnitt 1.4.3. | Allgemein anwendbar. |
d) | Adsorption | Siehe Abschnitt 1.4.3. | Allgemein anwendbar. |
e) | Thermische Oxidation | Siehe Abschnitt 1.4.3. | Die Anwendbarkeit kann eingeschränkt sein, wenn der Energiebedarf aufgrund der niedrigen Konzentration der betreffenden Verbindung(en) in den Prozessabgasen übermäßig hoch ist. Bei bestehenden Anlagen kann die Anwendbarkeit der rekuperativen und regenerativen thermischen Oxidation aufgrund von konstruktions- und/oder betriebstechnischen Beschränkungen eingeschränkt sein. |
f) | Katalytische Oxidation | Siehe Abschnitt 1.4.3. | Die Anwendbarkeit ist aufgrund des Vorhandenseins von Katalysatorgiften in den Abgasen möglicherweise eingeschränkt, wenn der Energiebedarf aufgrund der niedrigen Konzentration der betreffenden Verbindung(en) in den Prozessabgasen übermäßig hoch ist. |
Tabelle 1.8: BVT-assoziierte Emissionswerte für gefasste Staub-, Amin-, Benzol-, Formaldehyd-, Phenol- und TVOC-Emissionen in die Luft aus der Formherstellung mit verlorenen Formen und der Kernherstellung
Stoff/Parameter | Einheit | BVT-assoziierter Emissionswert (Tagesmittelwert oder Mittelwert über den Probenahmezeitraum) |
Staub | mg/Nm3 | 1-5 |
Amine | < 0,5-2,5 1 | |
Benzol | < 1-2 2 | |
Formaldehyd | < 1-2 3 | |
Phenol |
< 1-2 4 | |
TVOC | mg C/Nm3 | 15 -50 5 |
1) Der BVT-assoziierte Emissionswert gilt nur für das Cold-Box-Verfahren, wenn Amine verwendet werden.
2) Der BVT-assoziierte Emissionswert gilt nur, wenn aromatische Binder/Chemikalien verwendet werden. 3) Der BVT-assoziierte Emissionswert gilt nur, wenn der betreffende Stoff gemäß der in der BVT 2 genannten Liste der Inputs und Outputs als relevanter Stoff im Abgasstrom festgestellt wird. 4) Der BVT-assoziierte Emissionswert gilt nur, wenn Bindersysteme auf Phenolbasis verwendet werden. 5) Was die Kernherstellung angeht, kann das obere Ende des BVT-assoziierten Emissionswertebereichs höher liegen und bis zu 100 mg C/Nm3 betragen, wenn die beiden folgenden Bedingungen a und b erfüllt sind:
|
Die ΒΑΤ 12 enthält Angaben zur entsprechenden Überwachung.
1.2.1.9. Emissionen in die Luft aus Gieß, Kühl- und Ausleerprozessen in Gießereien, die verlorene Formen verwenden, einschließlich Vollformgießen
BVT 27. Die BVT zur Verringerung der Emissionen in die Luft aus Gieß, Kühl- und Ausleerprozessen in Gießereien, die verlorene Formen verwenden, einschließlich Vollformgießen, besteht
Technik | Beschreibung | Anwendbarkeit | |
Erfassung der Emissionen | |||
a) | Absaugung von Emissionen, die während des Gießens, Kühlens und Ausleerens entstehen, so nah wie möglich an der Emissionsquelle | Die während des Gießprozesses (insbesondere beim Abgießen), der Kühlung und des Ausleerens entstehenden Emissionen werden in geeigneter Weise abgesaugt. Für Gieß und Kühlprozesse umfasst dies:
Für das Ausleeren umfasst dies:
| Die Anwendbarkeit kann bei Gusseisen- und Stahlgießereien, die große Gussstücke herstellen, eingeschränkt sein. |
Abgasbehandlung | |||
b) | Zyklon | Siehe Abschnitt 1.4.3. | Allgemein anwendbar. |
c) | Gewebefilter | Siehe Abschnitt 1.4.3. | Allgemein anwendbar. |
d) | Nasswäsche | Siehe Abschnitt 1.4.3. | Allgemein anwendbar. |
e) | Adsorption | Siehe Abschnitt 1.4.3. | Allgemein anwendbar. |
f) | Biofilter | Die Abgase werden durch ein Bett aus organischem Material (wie Torf, Heidekraut, Kompost, Wurzeln, Baumrinde, Weichholz und verschiedene Kombinationen) oder ein inertes Material (wie Lehm, Aktivkohle oder Polyurethan) geleitet, wo sie von natürlich vorhandenen Mikroorganismen biologisch abgebaut werden zu Kohlendioxid, Wasser, anorganischen Salzen und Biomasse. Der Biofilter reagiert empfindlich auf Staub, hohe Temperaturen und hohe Schwankungen in der Abgaszusammensetzung. Zusätzliche Nährstoffzufuhr kann erforderlich sein. | Nur auf die Behandlung von biologisch abbaubaren Verbindungen anwendbar. |
g) | Thermische Oxidation | Siehe Abschnitt 1.4.3. | Bei bestehenden Anlagen kann die Anwendbarkeit der rekuperativen und regenerativen thermischen Oxidation aufgrund von konstruktions- und/oder betriebstechnischen Beschränkungen eingeschränkt sein. Die Anwendbarkeit ist möglicherweise eingeschränkt, wenn der Energiebedarf aufgrund der niedrigen Konzentration der betreffenden Verbindung(en) in den Prozessabgasen übermäßig hoch ist. |
h) | Katalytische Oxidation | Siehe Abschnitt 1.4.3. | Die Anwendbarkeit ist aufgrund des Vorhandenseins von Katalysatorgiften in den Abgasen möglicherweise eingeschränkt, wenn der Energiebedarf aufgrund der niedrigen Konzentration der betreffenden Verbindung(en) in den Prozessabgasen übermäßig hoch ist. |
Tabelle 1.9: BVT-assoziierte Emissionswerte für gefasste Staub-, Benzol-, Formaldehyd-, Phenol- und TVOC-Emissionen in die Luft aus Gieß, Kühl- und Ausleerprozessen in Gießereien, die verlorene Formen verwenden, einschließlich Vollformgießen
2) Der BVT-assoziierte Emissionswert ist nur anwendbar, wenn der betreffende Stoff gemäß der in der BVT 2 genannten Liste der Inputs und Outputs als relevanter Stoff im Abgasstrom festgestellt wird.
3) Der BVT-assoziierte Emissionswert ist nur anwendbar, wenn Bindersysteme auf Phenolbasis für die Formherstellung und/oder die Kernherstellung verwendet werden.
4) Das obere Ende des BVT-assoziierten Emissionswertebereichs kann höher liegen und bis zu 100 mg C/Nm3 betragen, wenn organische Bindersysteme bei der Kernherstellung verwendet werden, die geringe oder keine Emissionen von Stoffen erzeugen, die als CMR 1A, CMR 1B oder CMR 2 eingestuft sind (siehe Techniken d, e und/oder f der BVT 25).
Stoff/Parameter Einheit BVT-assoziierter Emissionswert (Tagesmittelwert oder Mittelwert über den Probenahmezeitraum) Staub mg/Nm3 1 -5 Benzol < 1 -2 1 Formaldehyd < 1 -2 2 Phenol < 1 -2 3 TVOC mg C/Nm3 15 -50 4 1) Der BVT-assoziierte Emissionswert ist nur anwendbar, wenn aromatische Binder/Chemikalien verwendet werden oder wenn das Vollformgießverfahren angewendet wird.
Die BVT 12 enthält Angaben zur entsprechenden Überwachung.
1.2.1.10. Emissionen in die Luft aus dem Lost-Foam-Verfahren
BVT 28. Die BVT zur Verringerung der Staub- und TVOC-Emissionen in die Luft aus dem Lost-Foam-Verfahren besteht in der Sammlung von Emissionen mithilfe der Technik a und der Behandlung der Abgase durch eine geeignete Kombination der folgenden Techniken b bis d.
Technik | Beschreibung | Anwendbarkeit | |
Erfassung der Emissionen | |||
a) | Absaugung von Emissionen, die beim Lost-Foam-Verfahren entstehen, so nah wie möglich an der Emissionsquelle | Beim Lost-Foam-Verfahren werden Emissionen aus der Pyrolyse des expandierten Polymers während des Abgießens und des Ausleerens mithilfe einer Einhausung oder einer Haube abgesaugt. | Allgemein anwendbar. |
Abgasbehandlung | |||
b) | Gewebefilter | Siehe Abschnitt 1.4.3. | Allgemein anwendbar. |
c) | Nasswäsche | Siehe Abschnitt 1.4.3. | Allgemein anwendbar. |
d) | Thermische Oxidation | Siehe Abschnitt 1.4.3. | Bei bestehenden Anlagen kann die Anwendbarkeit der rekuperativen und regenerativen thermischen Oxidation aufgrund von konstruktions- und/oder betriebstechnischen Beschränkungen eingeschränkt sein. Die Anwendbarkeit kann eingeschränkt sein, wenn der Energiebedarf aufgrund der niedrigen Konzentration der betreffenden Verbindung(en) in den Prozessabgasen übermäßig hoch ist. |
Tabelle 1.10: BVT-assoziierte Emissionswerte für gefasste Staub- und TVOC-Emissionen in die Luft aus dem Lost-Foam-Verfahren
Parameter Einheit BVT-assoziierter Emissionswert
(Tagesmittelwert oder Mittelwert über den Probenahmezeitraum)Staub mg/Nm3 1 -5 TVOC mg C/Nm3 15 -50 1 1) Das obere Ende des BVT-assoziierten Emissionswertebereichs kann höher liegen und bis zu 100 mg C/Nm3 betragen, wenn der TVOC-Minderungsgrad des Abgasbehandlungssystems > 95 % beträgt.
Die BVT 12 enthält Angaben zur entsprechenden Überwachung.
1.2.1.11. Emissionen in die Luft aus dem Gießprozess in Gießereien, die Dauerformen verwenden
BVT 29. Die BVT zur Vermeidung oder Verringerung von Emissionen in die Luft aus dem Gießprozess in Gießereien, die Dauerformen verwenden, besteht
Technik | Beschreibung | Anwendbarkeit | |
Vermeidung von Emissionen | |||
a) | Allgemeine Techniken für Schwerkraft- und Niederdruckguss | Dazu gehören Techniken wie:
| Allgemein anwendbar. |
b) | Allgemeine Techniken für das Hochdruckgießen | Dazu gehören Techniken wie:
| |
c) | Optimierung der Prozessparameter für Schleuder- und Stranggießen | Beim Schleudergießen werden wichtige Prozessparameter wie Formdrehung, Abgießtemperatur und die Temperatur zum Vorwärmen der Formen optimiert (z.B. durch Durchflusssimulation), um die Zahl der defekten Gussstücke zu verringern und die Emissionen zu minimieren. Beim Stranggießen werden die Gießgeschwindigkeit, die Gießtemperatur und die Kühlgeschwindigkeit optimiert, um Emissionen zu minimieren und den Wasserverbrauch für die Kühlung zu verringern sowie gleichzeitig die erforderliche Produktspezifikation zu erreichen. | |
d) | Getrenntes Sprühen des Trennmittels und des Wassers beim Hochdruckgießen | Siehe Abschnitt 1.4.2. | |
e) | Verwendung wasserfreier Trennmittel beim Hochdruckgießen | Wasserfreie Trennmittel (z.B. in Pulverform) werden durch elektrostatische Ablagerungen auf die Kokille aufgetragen. | |
Erfassung der Emissionen | |||
f) | Die beim Gießprozess entstehenden Emissionen werden möglichst nahe an der Emissionsquelle abgesaugt. | Emissionen aus dem Gießprozess, einschließlich Hochdruck-/Niederdruck-/Schwerkraft-, Schleuder- und Stranggießen, werden mithilfe von Einhausungen oder Abzugshauben abgesaugt. | Allgemein anwendbar. |
Abgasbehandlung | |||
g) | Gewebefilter | Siehe Abschnitt 1.4.3. | Allgemein anwendbar. |
h) | Nasswäsche | Siehe Abschnitt 1.4.3. | |
i) | Elektrofilter | Siehe Abschnitt 1.4.3. | |
j) | Thermische Oxidation | Siehe Abschnitt 1.4.3. | Bei bestehenden Anlagen kann die Anwendbarkeit der rekuperativen und regenerativen thermischen Oxidation aufgrund von konstruktions- und/oder betriebstechnischen Beschränkungen eingeschränkt sein. Die Anwendbarkeit kann eingeschränkt sein, wenn der Energiebedarf aufgrund der niedrigen Konzentration der betreffenden Verbindung(en) in den Prozessabgasen übermäßig hoch ist. |
Tabelle 1.11: BVT-assoziierte Emissionswerte für gefasste Staub-, TVOC- und Bleiemissionen aus dem Gießprozesse in Gießereien, die Dauerformen verwenden
2) Der BVT-assoziierte Emissionswert gilt nur, wenn TVOC gemäß der in der BVT 2 genannten Liste der Inputs und Outputs als relevanter Stoff im Abgasstrom festgestellt wird.
3) Der BVT-assoziierte Emissionswert ist nur anwendbar, wenn Kerne mit chemisch gebundenem Sand verwendet werden.
Stoff/Parameter Einheit BVT-assoziierte Emissionswerte (Tagesmittelwert oder Mittelwert über den Probenahmezeitraum) Staub mg/Nm3 1 -5 Pb 0,05 -0,1 1 TVOC mg C/Nm3 2 -30 2 3 1) Der BVT-assoziierte Emissionswert gilt nur für Bleigießereien.
Die BVT 12 enthält Angaben zur entsprechenden Überwachung.
1.2.1.12. Emissionen in die Luft aus der Endbearbeitung
BVT 30. Die BVT zur Verringerung der Staubemissionen in die Luft aus der Endbearbeitung besteht in der Sammlung von Emissionen mithilfe der Technik a und der Behandlung der Abgase mithilfe einer oder einer Kombination der folgenden Techniken b bis d.
Technik | Beschreibung | |
Erfassung der Emissionen | ||
a) | Absaugung von Emissionen, die bei der Endbearbeitung entstehen, möglichst nahe an der Emissionsquelle | Emissionen, die bei Endbearbeitungsprozessen wie Entgraten, Schleifschneiden, Gussputzen, Gleitschleifen, Strahlen, Schweißen, Meißeln und Sticheln entstehen, werden in geeigneter Weise abgesaugt, z.B. durch:
|
Abgasbehandlung | ||
b) | Zyklon | Siehe Abschnitt 1.4.3. |
c) | Gewebefilter | Siehe Abschnitt 1.4.3. |
d) | Nasswäsche | Siehe Abschnitt 1.4.3. |
Tabelle 1.12: BVT-assoziierte Emissionswerte für gefasste Staubemissionen in die Luft aus der Endbearbeitung
Parameter Einheit BVT-assoziierter Emissionswert (Tagesmittelwert oder Mittelwert über den Probenahmezeitraum) Staub mg/Nm3 1 -5
Die BVT 12 enthält Angaben zur entsprechenden Überwachung.
1.2.1.13. Emissionen in die Luft aus der Sandwiederverwendung
BVT 31. Die BVT zur Verringerung der Emissionen in die Luft aus der Sandwiederverwendung besteht
Technik | Beschreibung | Anwendbarkeit | |
Techniken zur Verringerung der Erzeugung von Emissionen | |||
a) | Verwendung eines Brennstoffs oder einer Kombination von Brennstoffen mit geringem NOX-Bildungspotenzial | Zu den Brennstoffen mit geringem NOX-Bildungspotenzial gehören Erdgas und Flüssiggas. | Anwendbar innerhalb der Grenzen, die durch die Verfügbarkeit verschiedener Brennstoffarten gesetzt werden; diese kann durch die Energiepolitik des jeweiligen Mitgliedstaats beeinflusst werden. |
b) | Verwendung eines Brennstoffs oder einer Kombination von Brennstoffen mit geringem Schwefelgehalt | Zu den Kraftstoffen mit geringem Schwefelgehalt gehören Erdgas und Flüssiggas. | Anwendbar innerhalb der Grenzen, die durch die Verfügbarkeit verschiedener Brennstoffarten gesetzt werden; diese kann durch die Energiepolitik des jeweiligen Mitgliedstaats beeinflusst werden. |
Erfassung der Emissionen | |||
c) | Absaugung von Emissionen aus der Sandwiederverwendung, möglichst nahe an der Emissionsquelle. | Bei der Sandregenerierung entstehende Emissionen werden z.B. mit einer Einhausung oder einer Haube abgesaugt. Dazu gehört auch die Absaugung von Rauchgasen aus Fließbettöfen, Drehrohröfen oder Herdöfen, die bei der thermischen Sandregenerierung verwendet werden. | Allgemein anwendbar. |
Abgasbehandlung | |||
d) | Zyklon | Siehe Abschnitt 1.4.3. | Allgemein anwendbar. |
e) | Gewebefilter | Siehe Abschnitt 1.4.3. | |
f) | Nasswäsche | Siehe Abschnitt 1.4.3. | |
g) | Thermische Oxidation | Siehe Abschnitt 1.4.3. | Bei bestehenden Anlagen kann die Anwendbarkeit der rekuperativen und regenerativen thermischen Oxidation aufgrund von konstruktions- und/oder betriebstechnischen Beschränkungen eingeschränkt sein. Die Anwendbarkeit kann eingeschränkt sein, wenn der Energiebedarf aufgrund der niedrigen Konzentration der betreffenden Verbindung(en) in den Prozessabgasen übermäßig hoch ist. |
Tabelle 1.13: BVT-assoziierte Emissionswerte für gefasste Staub- und TVOC-Emissionen in die Luft aus der Sandwiederverwendung
Stoff/Parameter Einheit BVT-assoziierter Emissionswert (Tagesmittelwert oder Mittelwert über den Probenahmezeitraum) Staub mg/Nm3 1 -5 TVOC mg C/Nm3 5 -20 1 1) Das obere Ende des BVT-assoziierten Emissionswertebereichs kann bei einem hohen Anteil an Kernsand bei der Sandwiederverwendung höher liegen und bis zu 50 mg C/Nm3betragen.
Tabelle 1.14: BVT-assoziierter Emissionswert für gefasste NOX- und SO2-Emissionen in die Luft aus der Sandwiederverwendung
Stoff/ Parameter Prozess Einheit BVT-assoziierter Emissionswert (Tagesmittelwert oder Mittelwert über den Probenahmezeitraum) NOX Thermische Regenerierung von Sand aus dem Cold-Box-Verfahren mg/Nm3 50 -140 SO2 Thermische Regenerierung von Sand, in dem Sulfonsäure als Katalysator verwendet wurde 10 -100
Die BVT 12 enthält Angaben zur entsprechenden Überwachung.
1.2.1.14. Geruch
BVT 32. Die BVT zur Vermeidung oder, sofern dies nicht möglich ist, zur Verringerung von Geruchsemissionen besteht in der Einführung, Umsetzung und regelmäßigen Überprüfung eines Geruchsmanagementplans im Rahmen des Umweltmanagementsystems (siehe BVT 1), der alle folgenden Elemente umfasst:
Anwendbarkeit
Die Anwendbarkeit ist auf die Fälle beschränkt, in denen eine Geruchsbelastung an sensiblen Standorten zu erwarten ist und/oder nachgewiesen wurde.
BVT 33. Die BVT besteht in der regelmäßigen Überwachung von Gerüchen.
Beschreibung
Geruch kann wie folgt überwacht werden:
Die Häufigkeit der Überwachung wird im Geruchsmanagementplan festgelegt (siehe BVT 32).
Anwendbarkeit
Die Anwendbarkeit ist auf die Fälle beschränkt, in denen eine Geruchsbelastung an sensiblen Standorten zu erwarten ist und/oder nachgewiesen wurde.
BVT 34. Die BVT zur Vermeidung oder, sofern dies nicht möglich ist, zur Verringerung von Geruchsemissionen besteht in der Anwendung aller folgenden Techniken.
Technik | Beschreibung | Anwendbarkeit | |
a) | Substitution von Chemikalien, die auf Alkohol basierende oder aromatische Lösemittel enthalten | Dazu gehören Techniken wie: | Die Anwendbarkeit von Beschichtungen auf Wasserbasis kann aufgrund der Art des Rohstoffs oder der Produktspezifikationen (z.B. große Formen/Kerne, wasserglasbindender Sand, Mg-Gussstücke, Herstellung von Manganstahl mit MgO-Beschichtung) eingeschränkt sein. |
b) | Sammlung und Behandlung von Emissionen von Aminen aus der Kernherstellung im Cold-Box-Verfahren | Aminhaltige Abgase, die aus der Begasung von Cold-Box-Kernen entstehen, werden beispielsweise durch Nasswäsche, Biofilter, thermische oder katalytische Oxidation abgesaugt und behandelt (siehe BVT 26). | Allgemein anwendbar. |
c) | Sammlung und Behandlung von VOC-Emissionen, die bei der Aufbereitung von chemisch gebundenem Sand sowie beim Abgießen, Kühlen und Ausleeren entstehen. | VOC-haltige Abgase, die bei der Zubereitung von chemisch gebundenem Sand sowie beim Abgießen, Kühlen und Ausleeren entstehen, werden abgesaugt und behandelt, z.B. durch Nasswäsche, Biofilter, thermische oder katalytische Oxidation (siehe BVT 26). |
1.2.1.15. Wasserverbrauch und Abwasseranfall
BVT 35. Die BVT zur Optimierung des Wasserverbrauchs und der Verringerung der Menge des anfallenden Abwassers sowie der Verbesserung der Recyclingfähigkeit des Wassers besteht in der Anwendung der beiden Techniken a und b sowie einer geeigneten Kombination der folgenden Techniken c bis g.
Technik | Beschreibung | Anwendbarkeit | |
a) | Wassermanagementplan und Audits | Ein Wassermanagementplan und Audits der Wassernutzung sind Teil des UMS (siehe BVT 1) und umfassen:
Mindestens einmal jährlich werden Audits durchgeführt, um sicherzustellen, dass die Ziele des Wassermanagementplans erreicht und die Empfehlungen der Audits der Wassernutzung weiterverfolgt und umgesetzt werden. | Die Detailtiefe des Wassermanagementplans und der Audits hängen in der Regel mit der Art, der Größe und der Komplexität der Anlage zusammen. |
b) | Getrennthaltung von Wasserströmen | Siehe Abschnitt 1.4.4. | Die Anwendbarkeit in bestehenden Anlagen kann durch den Aufbau des Wassersammelsystems eingeschränkt sein. |
c) | Wasserwiederverwendung und/oder -recycling | Wasserströme (z.B. Prozesswasser, Abwässer aus Nasswäschen, Kühlwasser) werden in geschlossenen oder halbgeschlossenen Kreisläufen wiederverwendet und/oder aufbereitet, falls dies nach der Behandlung erforderlich ist (siehe BVT 36). | Der Grad der Wiederverwendung oder der Aufbereitung von Wasser ist durch die Wasserbilanz der Anlage, die Menge an Verunreinigungen und/oder die Eigenschaften der Wasserströme begrenzt. |
d) | Vermeidung des Abwasseranfalls aus Prozess- und Lagerbereichen | Siehe BVT 4 Buchstabe b. | Allgemein anwendbar. |
e) | Einsatz von Trockenentstaubungssystemen | Dazu gehören Techniken wie Gewebefilter und Trockenelektrofilter (siehe Abschnitt 1.4.3). | Allgemein anwendbar. |
f) | Getrenntes Sprühen des Trennmittels und des Wassers beim Hochdruckgießen | Siehe Abschnitt 1.4.2. | Allgemein anwendbar. |
g) | Einsatz von Abwärme zur Verdunstung von Abwasser | Ist kontinuierliche Abwärme verfügbar, kann sie zur Verdunstung von Abwasser verwendet werden. | Die Anwendbarkeit kann durch die physikalisch-chemischen Eigenschaften der Schadstoffe im Abwasser, die in die Luft freigesetzt werden können, eingeschränkt sein. |
Tabelle 1.15: BVT-assoziierte Umweltleistungswerte für spezifischen Wasserverbrauch
Gießereityp Einheit BVT-assoziierter Umweltleistungswert (Jahresmittelwert) Gusseisengießereien m3/t Flüssigmetall 0,5 -4 Stahlgießereien Nichteisen-Metallgießereien (alle Typen außer HPDC) Nichteisen-Metallgießereien des Typs HPDC 0,5 -7
Die BVT 6 enthält Angaben zur entsprechenden Überwachung.
1.2.1.16. Emissionen in das Wasser
BVT 36. Die BVT zur Verringerung der Emissionen in Gewässer besteht in der Behandlung der Abwässer durch Anwendung einer geeigneten Kombination der folgenden Techniken.
Technik 1 | Typische Zielschadstoffe | |
Vorbehandlung, primäre Behandlung und allgemeine Behandlung, z.B.: | ||
a) | Mengen- und Konzentrationsvergleichmäßigung | Alle Schadstoffe |
b) | Neutralisierung | Säuren, Laugen |
c) | Physikalische Trennung, z.B. durch Rechen, Siebe, Sandfanganlagen, Fettabscheider, Hydrozyklone, Öl-Wassertrennung oder Absetzbecken | Grobe Feststoffe, suspendierte Feststoffe, Öl/Fett |
Chemisch-physikalische Behandlung, z.B.: | ||
d) | Adsorption | Adsorbierbare gelöste, biologisch nicht abbaubare oder abbauhemmende Schadstoffe wie Kohlenwasserstoffe, Quecksilber, AOX |
e) | Chemische Fällung | Fällbare, gelöste, biologisch nicht abbaubare oder abbauhemmende Schadstoffe, z.B. Metalle, Fluoride |
f) | Verdampfung | Lösliche Schadstoffe, z.B. Salze |
Biologische Behandlung, z.B.: | ||
g) | Belebtschlammverfahren | Biologisch abbaubare organische Verbindungen |
h) | Membranbioreaktor | |
Feststoffentfernung, z.B.: | ||
i) | Koagulation und Flockung | Suspendierte Feststoffe und partikelgebundene Metalle |
j) | Sedimentierung | Suspendierte Feststoffe und partikelgebundene Metalle oder biologisch nicht abbaubare oder abbauhemmende Schadstoffe |
k) | Filtration, z.B. Sandfiltration, Mikrofiltration, Ultrafiltration, Umkehrosmose | Suspendierte Feststoffe und partikelgebundene Metalle |
l) | Flotation | |
1) Die Techniken sind in Abschnitt 1.4.4 beschrieben. |
Tabelle 1.16: BVT-assoziierte Emissionswerte für Direkteinleitungen
2) Die BVT-assoziierten Emissionswerte gelten nur, wenn der betreffende Stoff/Parameter gemäß der in der BVT 2 genannten Liste der Inputs und Outputs als relevanter Stoff/Parameter im Abwasserstrom festgestellt wird.
3) Es gilt entweder der BVT-assoziierte Emissionswert für CSB oder der BVT-assoziierte Emissionswert für TOC. Der BVT-assoziierte Emissionswert für TOC ist vorzuziehen, da die TOC-Überwachung nicht von der Verwendung sehr toxischer Verbindungen abhängt.
4) Der BVT-assoziierte Emissionswert gilt nur, wenn Phenolbindesysteme verwendet werden.
Stoff/Parameter Einheit BVT-assoziierter Emissionswert 1 Herkunft des Abwasserstroms/der Abwasserströme Adsorbierbare organische Halogenverbindungen (AOX) 2 mg/l 0,1-1 Nasswäsche von Abgasen aus Kupolöfen Chemischer Sauerstoffbedarf (CSB) 3 25-120 Gießen, Abgasbehandlung (z.B. Nasswäsche), Endbearbeitung, Wärmebehandlung, kontaminiertes Oberflächenablaufwasser, direkte Kühlung, Nasssandregenerierung und Schlackengranulation von Kupolöfen. Gesamter organischer Kohlenstoff (TOC) 3 8-40 Abfiltrierbare Stoffe (AFS) 5-25 Kohlenwasserstoff-Index (KW-Index) 2 0,1-5 Metalle Kupfer (Cu) 2 0,1-0,4 Chrom (Cr) 2 0,1-0,2 Blei (Pb) 2 0,1-0,3 Nickel (Ni) 2 0,1-0,5 Zink (Zn) 2 0,5-2 Phenol-Index 0,05-0,5 4 Stickstoff insgesamt (TN) 2 1-20 1) Die Mittelungszeiträume sind in den allgemeinen Erwägungen definiert.
Die BVT 13 enthält Angaben zur entsprechenden Überwachung.
Tabelle 1.17: BVT-assoziierte Emissionswerte für indirekte Einleitungen
2) Die BVT-assoziierten Emissionswerte gelten möglicherweise nicht, wenn die nachgeschaltete Abwasserbehandlungsanlage angemessen ausgelegt und ausgerüstet ist, um die betreffenden Schadstoffe zu mindern, sofern dadurch keine höhere Umweltverschmutzung verursacht wird.
3) Die BVT-assoziierten Emissionswerte gelten nur, wenn der betreffende Stoff/Parameter gemäß der in der BVT 2 genannten Liste der Inputs und Outputs als relevanter Stoff/Parameter im Abwasserstrom festgestellt wird.
4) Der BVT-assoziierte Emissionswert gilt nur, wenn Phenolbindesysteme verwendet werden.
Stoff/Parameter Einheit BVT-assoziierter Emissionswert 1 2 Herkunft des Abwasserstroms/der Abwasserströme Adsorbierbare organische Halogenverbindungen (AOX) 3 mg/l 0,1 -1 Nasswäsche von Abgasen aus Kupolöfen Kohlenwasserstoff-Index (KW-Index) 3 0,1 -5 Gießen, Abgasbehandlung (z.B. Nasswäsche), Endbearbeitung, Wärmebehandlung, kontaminiertes Oberflächenablaufwasser, direkte Kühlung, Nasssandregenerierung und Schlackengranulation von Kupolöfen. Metalle Kupfer (Cu) 3 0,1 -0,4 Chrom (Cr) 3 0,1 -0,2 Blei (Pb) 3 0,1 -0,3 Nickel (Ni) 3 0,1 -0,5 Zink (Zn) 3 0,5 -2 Phenol-Index 0,05 -0,5 4 1) Die Mittelungszeiträume sind in den allgemeinen Erwägungen definiert.
Die BVT 13 enthält Angaben zur entsprechenden Überwachung.
1.2.2. BVT-Schlussfolgerungen für Gusseisengießereien
Die BVT-Schlussfolgerungen in diesem Abschnitt gelten zusätzlich zu den in den F enthaltenen allgemeinen BVT-Schlussfolgerungen.
1.2.2.1. Energieeffizienz
BVT 37. Die BVT zur Steigerung der Energieeffizienz beim Metallschmelzen besteht in einer geeigneten Kombination der folgenden Techniken.
Technik | Beschreibung | Anwendbarkeit | |
a) | Erhöhung der Schachthöhe in Kaltwindkupolöfen | Siehe Abschnitt 1.4.1. | Nur anwendbar bei neuen Anlagen und wesentlichen Anlagenänderungen. Bei bestehenden Anlagen kann die Anwendbarkeit aufgrund von konstruktionstechnischen und anderen strukturellen Beschränkungen eingeschränkt sein. |
b) | Sauerstoffanreicherung der Verbrennungsluft | Siehe Abschnitt 1.4.1. | Allgemein anwendbar. |
c) | Minimale Abschaltzeiten für Heißwindkupolöfen | Siehe Abschnitt 1.4.1. | Allgemein anwendbar. |
d) | Kupolöfen für langen Betrieb | Siehe Abschnitt 1.4.1. | Allgemein anwendbar. |
e) | Nachverbrennung von Abgasen | Siehe Abschnitt 1.4.1. | Allgemein anwendbar. |
Die BVT 14 enthält die BVT-assoziierten Umweltleistungswerte für den spezifischen Energieverbrauch.
1.2.2.2. Emissionen in die Luft aus thermischen Prozessen
1.2.2.2.1 Emissionen in die Luft beim Metallschmelzen
BVT 38. Die BVT zur Vermeidung oder Verringerung von Emissionen in die Luft beim Metallschmelzen besteht
Technik | Beschreibung | Anwendbarkeit | |
Prozessintegrierte Techniken für Kupolöfen | |||
a) | Kontrolle der Koksqualität | Koks wird auf der Grundlage wichtiger Qualitätsspezifikationen (z.B. fixer Kohlenstoff, Asche, Gehalt an flüchtigen Bestandteilen, Schwefel- und Feuchtigkeitsgehalt, mittlerer Größendurchmesser) erworben, die vor der Verwendung systematisch kontrolliert werden. | Allgemein anwendbar. |
b) | Anpassung des Säure- und Basengehalts der Schlacke | Siehe Abschnitt 1.4.3. | |
c) | Erhöhung der Schachthöhe in Kaltwindkupolöfen | Siehe Abschnitt 1.4.1. | Nur anwendbar bei neuen Anlagen und wesentlichen Anlagenänderungen. Bei bestehenden Anlagen kann die Anwendbarkeit aufgrund von konstruktionstechnischen und anderen strukturellen Beschränkungen eingeschränkt sein. |
d) | Sauerstoffanreicherung der Verbrennungsluft | Siehe Abschnitt 1.4.3. | Allgemein anwendbar. |
e) | Kupolöfen für langen Betrieb | Siehe Abschnitt 1.4.1. | Allgemein anwendbar. |
Erfassung der Emissionen | |||
f) | Abgasabsaugung so nah wie möglich an der Emissionsquelle | In Kupolöfen werden die Abgase entweder
Nach der Absaugung werden die Abgase abgekühlt, z.B. durch:
Bei Induktionsöfen werden Abgase abgesaugt, z.B. durch:
Bei Rotationsöfen werden Abgase z.B. mithilfe einer Abzugshaube abgesaugt.
| Allgemein anwendbar. |
Abgasbehandlung | |||
g) | Nachverbrennung von Abgasen | Siehe Abschnitt 1.4.3. | Allgemein anwendbar. |
h) | Zyklon | Siehe Abschnitt 1.4.3. | Allgemein anwendbar. |
i) | Adsorption | Siehe Abschnitt 1.4.3. | Allgemein anwendbar. |
j) | Trockenwäsche | Ein alkalisches Reagenz (z.B. Kalk oder Natriumbicarbonat) wird in Form eines trockenen Pulvers oder einer Suspension/Lösung in den Abgasstrom eingeführt und im Abgasstrom verteilt. Das Material reagiert mit säurehaltigen Gasen (z.B. SO2) und es entsteht ein Feststoff, der durch Filtration (z.B. Gewebefilter) entfernt wird. | Allgemein anwendbar. |
k) | Gewebefilter | Siehe Abschnitt 1.4.3. | Allgemein anwendbar. |
l) | Nasswäsche | Siehe Abschnitt 1.4.3. | Allgemein anwendbar. |
Tabelle 1.18: BVT-assoziierte Emissionswerte für gefasste Staub-, HCI-, HF-, NOX, PCDD/F-, SO2-, TVOC- und Bleiemissionen in die Luft und indikativer Emissionswert für gefasste CO-Emissionen in die Luft beim Metallschmelzen
2) Das untere Ende des BVT-assoziierten Emissionswertebereichs kann durch Trockenkalkinjektion erreicht werden.
3) Der BVT-assoziierte Emissionswert gilt nur, wenn der betreffende Stoff/Parameter gemäß der in der BVT 2 genannten Liste der Inputs und Outputs als relevanter Stoff/Parameter im Abgasstrom festgestellt wird.
Stoff/Parameter Einheit Feuerungsart BVT-assoziierter Emissionswert (Tagesmittelwert oder Mittelwert über den Probenahmezeitraum) Indikativer Emissionswert (Tagesmittelwert oder Mittelwert über den Probenahmezeitraum) Staub mg/Nm3 Induktion, Drehrohr, EAF 1-5 Kein indikativer Emissionswert Kalt-/Heißwindkupolöfen 1-7 1 HCl Kalt-/Heißwindkupolöfen 10-30 2 HF Kalt-/Heißwindkupolöfen, Drehrohröfen 1-3 2 CO Drehrohröfen Kein BVT-assoziierter Emissionswert 10-30 Kalt-/Heißwindkupolöfen Kein BVT-assoziierter Emissionswert 20-220 NOX Heißwindkupolöfen 20-160 Kein indikativer Emissionswert CBS 20-70 Drehrohröfen 20-100 PCDD/F ng WHO-TEQ/Nm3 Kalt-/Heißwindkupolöfen, Drehrohröfen < 0,01-0,08 Induktion < 0,01-0,08 3 SO2 mg/Nm3 Heißwindkupolöfen 30-100 Drehrohröfen 10-50 CBS 50-150 TVOC mg C/Nm3 Alle Ofentypen 5-30 Pb mg/Nm3 Kalt-/Heißwindkupolöfen 0,02-0,1 3 1) Bei bestehenden Heißwindkupolanlagen, die Nasswäsche verwenden, kann das obere Ende des BVT-assoziierten Emissionswertebereichs höher liegen und bis zu 12 mg/Nm3 betragen, bis die nächste größere Modernisierung des Kupolofens durchgeführt wird.
Die BVT 12 enthält Angaben zur entsprechenden Überwachung.
1.2.2.2.2 Emissionen in die Luft aus der Nodularisierung von Gusseisen
BVT 39. Die BVT zur Vermeidung oder Verringerung von Staubemissionen in die Luft aus der Nodularisierung von Gusseisen besteht in der Anwendung der folgenden Technik a oder der beiden folgenden Techniken b und c.
Technik | Beschreibung | |
a) | Nodularisierung ohne Magnesiumoxidemissionen | Verwendung des In-Mould-Verfahrens, bei dem die Magnesiumlegierung als Tablette direkt in den Hohlraum der Form gegeben wird und die Nodularisationsreaktion während des Abgießens erfolgt. |
b) | Abgasabsaugung so nah wie möglich an der Emissionsquelle | Werden Magnesiumoxidemissionen mit der angewandten Nodularisierungstechnik (z.B. Sandwich, Duktilator) erzeugt, werden die Abgase mit einer fest installierten oder beweglichen Abzugshaube so nah wie möglich an der Emissionsquelle abgesaugt. |
c) | Gewebefilter | Siehe Abschnitt 1.4.3. Das gesammelte Magnesiumoxid kann für die Herstellung von Pigmenten oder feuerfesten Materialien wiederverwendet werden. |
Tabelle 1.19: BVT-assoziierte Emissionswerte für gefasste Staubemissionen in die Luft aus der Nodularisierung von Gusseisen
Parameter Einheit BVT-assoziierter Emissionswert 1
(Tagesmittelwert oder Mittelwert über den Probenahmezeitraum)Staub mg/Nm3 1 -5 1) Der BVT-assoziierte Emissionswert ist nicht anwendbar, wenn Technik a eingesetzt wird.
Die BVT 12 enthält Angaben zur entsprechenden Überwachung.
1.2.3. BVT-Schlussfolgerungen für Stahlgießereien
Die BVT-Schlussfolgerungen in diesem Abschnitt gelten zusätzlich zu den in den Abschnitten 1.1 und 1.2.1 enthaltenen allgemeinen BVT-Schlussfolgerungen.
1.2.3.1. Emissionen in die Luft aus thermischen Prozessen
1.2.3.1.1 Emissionen in die Luft beim Metallschmelzen
BVT 40. Die BVT zur Vermeidung oder Verringerung von Emissionen in die Luft beim Metallschmelzen besteht in der Anwendung der beiden folgenden Techniken.
Technik | Beschreibung | |
Erfassung der Emissionen | ||
a) | Abgasabsaugung so nah wie möglich an der Emissionsquelle | Die Abgase aus Induktionsöfen werden abgesaugt, z.B. durch:
Die Abgase aus Elektrolichtbogenöfen werden abgesaugt, z.B. durch:
|
Abgasbehandlung | ||
b) | Gewebefilter | Siehe Abschnitt 1.4.3. |
Tabelle 1.20: BVT-assoziierte Emissionswerte für gefasste Staub- und PCDD/F-Emissionen in die Luft
Parameter Einheit BVT-assoziierter Emissionswert
(Tagesmittelwert oder Mittelwert über den Probenahmezeitraum)Staub mg/Nm3 1 -5 PCDD/F ng WHO-TEQ/Nm3 < 0,01-0,08 1 1) Der BVT-assoziierte Emissionswert gilt nur, wenn PCDD/F gemäß der in der BVT 2 genannten Liste der Inputs und Outputs als relevanter Stoff im Abgasstrom festgestellt wird.
Die BVT 12 enthält Angaben zur entsprechenden Überwachung.
1.2.3.1.2 Emissionen in die Luft aus der Stahlveredelung
BVT 41. Die BVT zur Verminderung von Emissionen in die Luft aus der Stahlveredelung besteht in der Anwendung der beiden folgenden Techniken.
Technik | Beschreibung | |
Erfassung der Emissionen | ||
a) | Abgasabsaugung so nah wie möglich an der Emissionsquelle | Abgase aus der Stahlveredelung (z.B. Argon-Sauerstoff-Entkohlung (AOD) oder Vakuum-Sauerstoff-Entkohlung (VOD) werden beispielsweise mit einer direkten Abzugshaube oder einer Dachhaube in Kombination mit einem Zugverstärker abgesaugt. Abgesaugte Abgase werden nach Technik b behandelt. |
Abgasbehandlung | ||
b) | Gewebefilter | Siehe Abschnitt 1.4.3. |
Tabelle 1.21: BVT-assoziierte Emissionswerte für gefasste Staubemissionen in die Luft aus der Stahlveredelung
Parameter Einheit BVT-assoziierter Emissionswert (Tagesmittelwert oder Mittelwert über den Probenahmezeitraum) Staub mg/Nm3 1 -5
Die BVT 12 enthält Angaben zur entsprechenden Überwachung.
1.2.4. BVT-Schlussfolgerungen für Nichteisen-Metallgießereien
Die BVT-Schlussfolgerungen in diesem Abschnitt gelten zusätzlich zu den in den Abschnitten 1.1 und 1.2.1 enthaltenen allgemeinen BVT-Schlussfolgerungen.
1.2.4.1. Energieeffizienz
BVT 42. Die BVT zur Steigerung der Energieeffizienz beim Metallschmelzen besteht in der Anwendung einer der folgenden Techniken.
Technik | Beschreibung | |
a) | Zirkulation des flüssigen Metalls in Herdöfen | Eine Pumpe wird an dem Herdofen installiert, um die Zirkulation geschmolzener Metalle zu erzwingen und das Temperaturgefälle im gesamten Schmelzbad (von oben nach unten) zu minimieren. |
b) | Minimierung von Energieverlusten durch Strahlung in Tiegelöfen | Tiegelöfen werden mit einem Deckel abgedeckt und/oder mit Strahlplattenauskleidungen ausgestattet, um den Energieverlust durch Strahlung möglichst gering zu halten. |
Die BVT 14 enthält die BVT-assoziierten Umweltleistungswerte für den spezifischen Energieverbrauch.
1.2.4.2. Emissionen in die Luft aus thermischen Prozessen
1.2.4.2.1 Emissionen in die Luft beim Metallschmelzen
BVT 43. Die BVT zur Verringerung der Emissionen in die Luft beim Metallschmelzen besteht in der Sammlung von Emissionen mithilfe der Technik a und der Behandlung der Abgase mithilfe einer oder einer Kombination der folgenden Techniken b bis e.
Technik | Beschreibung | |
Erfassung der Emissionen | ||
a) | Abgasabsaugung so nah wie möglich an der Emissionsquelle | Abgase aus Schacht-, Tiegel-, Widerstands-, Herd- und Strahlungsdachöfen werden mittels einer Abzugshaube (z.B. Abdeckhauben) abgesaugt.
Die Absaugausrüstung ist so eingebaut, dass sie die Abscheidung von Emissionen während des Abgießens ermöglicht. Abgase aus Induktionsöfen werden abgesaugt, z.B. durch:
Abgase aus Drehrohröfen werden z.B. mithilfe einer Abzugshaube abgesaugt. |
Abgasbehandlung | ||
b) | Zyklon | Siehe Abschnitt 1.4.3. |
c) | Trockenwäsche | Siehe Abschnitt 1.4.3. |
d) | Gewebefilter | Siehe Abschnitt 1.4.3. |
e) | Nasswäsche | Siehe Abschnitt 1.4.3. |
Tabelle 1.22: BVT-assoziierte Emissionswerte für gefasste Staub-,HCl-, HF-, NOX-, PCDD/F-, SO2- und Pb-Emissionen in die Luft und indikativer Emissionswert für gefasste CO-Emissionen in die Luft beim Metallschmelzen
2) Das obere Ende des Bereichs des indikativen Emissionswertes kann höher liegen und bei Schachtöfen bis zu 70 mg/Nm3 betragen.
3) Der indikative Emissionswert gilt nicht für Öfen, die ausschließlich mit Strom (z.B. Widerstand) betrieben werden.
4) Der BVT-assoziierte Emissionswert gilt nicht für Öfen, die ausschließlich mit Strom (z.B. Widerstand) betrieben werden.
5) Das obere Ende des BVT-assoziierten Emissionswertebereichs kann bei Schachtöfen höher liegen und bis zu 100 mg/Nm3 betragen.
6) Der BVT-assoziierte Emissionswert gilt nur, wenn der betreffende Stoff/Parameter gemäß der in der BVT 2 genannten Liste der Inputs und Outputs als relevanter Stoff/Parameter im Abgasstrom festgestellt wird.
7) Der BVT-assoziierte Emissionswert ist nicht anwendbar, wenn nur Erdgas verwendet wird.
8) Der BVT-assoziierte Emissionswert gilt nur für Bleigießereien oder für andere NE-Metall-Gießereien, die Blei als Legierungselement verwenden.
Stoff/Parameter Einheit BVT-assoziierter Emissionswert
(Tagesmittelwert oder Mittelwert über den Probenahmezeitraum)Indikativer Emissionswert
(Tagesmittelwert oder Mittelwert über den Probenahmezeitraum)Staub mg/Nm3 1-5 Kein indikativer Emissionswert HCl 1-3 1 6 HF < 1 1 CO Kein BVT-assoziierter Emissionswert 5-30 2 3 NOX 20-50 4 5 Kein indikativer Emissionswert PCDD/F ng WHO-TEQ/Nm3 < 0,01-0,08 6 SO2 mg/Nm3 < 10 4 7 Pb < 0,02-0,1 8 1) Der BVT-assoziierte Emissionswert gilt nur für Aluminiumgießereien.
Die BVT 12 enthält Angaben zur entsprechenden Überwachung.
1.2.4.3. Emissionen in die Luft aus der Behandlung und dem Schutz von flüssigem Metall
BVT 44. Die Verwendung von Chlorgas zur Behandlung von flüssigem Aluminium (Entgasung/Reinigung) stellt keine BVT dar.
BVT 45. Die BVT zur Vermeidung von Emissionen von Stoffen mit hohem Treibhauspotenzial, die durch den Schutz von flüssigem Metall beim Magnesiumschmelzen entstehen, besteht in der Verwendung von Oxidationsschutzmitteln mit geringem Treibhauspotenzial.
Beschreibung
Geeignete Oxidationsschutzmittel (Schutzgas) mit geringem Treibhauspotenzial sind:
Die Verwendung von SO2 führt zur Bildung einer Schutzschicht aus MgSO4, MgS und MgO.
1.3. BVT-Schlussfolgerungen für Schmieden
Die BVT-Schlussfolgerungen in diesem Abschnitt gelten zusätzlich zu den in Abschnitt 1.1 enthaltenen allgemeinen BVT-Schlussfolgerungen.
1.3.1. Energieeffizienz
BVT 46. Die BVT zur Steigerung der Energieeffizienz bei der Erwärmung/Wiedererwärmung und Wärmebehandlung besteht in der Anwendung aller folgenden Techniken.
Technik | Beschreibung | Anwendbarkeit | |
a) | Optimierung der Ofenkonstruktion | Dazu gehören Techniken wie:
| Nur anwendbar bei neuen Anlagen und wesentlichen Anlagenänderungen. |
b) | Automatisierung und Steuerung des Ofens | Siehe Abschnitt 1.4.1. | Allgemein anwendbar. |
c) | Optimierung der Erwärmung/Wiedererwärmung des Einsatzmaterials | Dazu gehören Techniken wie:
| Allgemein anwendbar. |
d) | Vorwärmen der Verbrennungsluft | Siehe Abschnitt 1.4.1. | Die Anwendbarkeit in bestehenden Anlagen kann durch einen Mangel an Platz für den Einbau von Regenerativbrennern eingeschränkt sein. |
Tabelle 1.23: Indikativer Wert für den spezifischen Energieverbrauch auf Anlagenebene
Sektor Einheit Indikativer Wert (Jahresmittelwert) Schmieden kWh/t des Einsatzmaterials 1.700-6.500
Die BVT 6 enthält Angaben zur entsprechenden Überwachung.
1.3.2. Materialeffizienz
BVT 47. Die BVT zur Steigerung der Materialeffizienz und zur Verringerung der Abfallmenge, die der Entsorgung zugeführt wird, besteht in der Anwendung aller folgenden Techniken.
Technik |
Beschreibung | |
a) | Prozessoptimierung | Dazu gehören Techniken wie:
|
b) | Optimierung des Roh- und Hilfsstoffverbrauchs | Dazu gehören Techniken wie:
|
c) | Recycling von Prozessrückständen | Prozessrückstände (z.B. metallische Rückstände aus der Verarbeitung von Werkstücken, dem Hämmern und der Endbearbeitung; gebrauchte Strahlmittel) werden recycelt und/oder wiederverwendet. |
1.3.3. Vibrationen
BVT 48. Die BVT zur Verringerung der beim Hämmern auftretenden Vibrationen besteht in der Anwendung von Vibrationsminderungs- und Isoliertechniken.
Beschreibung
Vibrationsminderungs- und Isoliertechniken für Hammer umfassen den Einbau von schwingungsdämpfenden Bauteilen, z.B. mehrschichtige elastomere Isolatoren oder viskose Federisolatoren unter dem Amboss oder Federgehäuse unter dem Hammerfundament.
Anwendbarkeit
Nur anwendbar bei neuen Anlagen und/oder wesentlichen Anlagenänderungen.
1.3.4. Überwachung der Emissionen in die Luft
BVT 49. Die BVT besteht in der Überwachung gefasster Emissionen in die Luft mit mindestens der unten angegebenen Häufigkeit und nach EN-Normen. Wenn keine EN-Normen verfügbar sind, besteht die BVT in der Anwendung von ISO-Normen bzw. nationalen oder anderen internationalen Normen, die Daten von gleichwertiger wissenschaftlicher Qualität gewährleisten.
Stoff/Parameter | Spezifischer Prozess | Norm(en) | Mindestüberwachungs- häufigkeit 1 | Überwachung verbunden mit |
Stickstoff-oxide (NOX) | Erwärmung/Wiedererwärmung, Wärmebehandlung | EN 14792 | Einmal jährlich | BVT 50 |
Kohlen-monoxid (CO) | Erwärmung/Wiedererwärmung, Wärmebehandlung | EN 15058 | ||
1) Nach Möglichkeit werden die Messungen beim höchsten erwarteten Stand der Emissionen unter Normalbetrieb durchgeführt. |
1.3.5. Emissionen in die Luft
1.3.5.1. Diffuse Emissionen in die Luft
BVT 50. Die BVT zur Verminderung oder Verringerung diffuser Emissionen in die Luft besteht in der Anwendung der beiden folgenden Techniken.
Technik | Beschreibung | |
a) | Betriebliche und technische Maßnahmen | Dazu gehören Techniken wie:
|
b) | Absaugung von Emissionen aus Strahlvorgängen | Emissionen aus Strahlvorgängen. Abgesaugte Abgase werden mithilfe von Techniken wie etwa Gewebefiltern behandelt. |
1.3.5.2. Emissionen in die Luft durch Erwärmung/Wiedererwärmung und Wärmebehandlung
BVT 51. Die BVT zur Vermeidung oder Verringerung von NOX-Emissionen in die Luft aus Erwärmung, Wiedererwärmung und Wärmebehandlung und zur Eingrenzung von CO-Emissionen besteht in der Anwendung von Elektrizität aus nicht-fossilen Energiequellen oder einer geeigneten Kombination der folgenden Techniken.
Technik | Beschreibung | Anwendbarkeit | |
a) | Verwendung eines Brennstoffs oder einer Kombination von Brennstoffen mit geringem NOX-Bildungspotenzial | Zu den Brennstoffen mit geringem NOX-Bildungspotenzial gehören Erdgas und Flüssiggas. | Allgemein anwendbar. |
b) | Optimierung der Verbrennung | Maßnahmen zur Maximierung der Effizienz der Energieumwandlung im Ofen bei gleichzeitiger Minimierung der Emissionen (insbesondere von CO). Dies wird durch eine Kombination verschiedener Techniken erreicht, u. a. einer guten Konstruktion des Ofens, Optimierung der Temperatur (z.B. effiziente Mischung von Brennstoff und Verbrennungsluft) und der Verweildauer in der Verbrennungszone sowie Automatisierung und Steuerung des Ofens. | |
c) | Automatisierung und Steuerung des Ofens | Siehe Abschnitt 1.4.1. | |
d) | Rauchgasrezirkulation | Rückführung (extern) eines Teils des Rauchgases in die Brennkammer, um dort einen Teil der frischen Verbrennungsluft zu ersetzen. Dies hat die doppelte Wirkung, dass einerseits die Temperatur gesenkt und andererseits der O2-Gehalt für die Stickstoffoxidation begrenzt und somit die Erzeugung von NOX eingeschränkt wird. Dies setzt die Zufuhr von Abgas aus dem Ofen in die Flamme voraus, damit der Sauerstoffgehalt verringert und somit die Temperatur der Flamme gesenkt wird. | Die Anwendbarkeit in bestehenden Anlagen kann durch Platzmangel eingeschränkt sein. |
e) | Low-NOX-Brenner | Siehe Abschnitt 1.4.3. | Bei bestehenden Anlagen kann die Anwendbarkeit aufgrund von konstruktions- und/oder betriebstechnischen Beschränkungen eingeschränkt sein. |
f) | Begrenzung der Temperatur der Luftvorwärmung | Die Begrenzung der Luftvorwärmtemperatur führt zu einer Verringerung der NOX-Konzentration der Emissionen. Es gilt, ein Gleichgewicht zwischen der Maximierung der Wärmerückgewinnung aus den Rauchgasen und der Minimierung der NOX-Emissionen zu erreichen. | Allgemein anwendbar. |
g) | Oxy-Fuel-Verbrennung | Siehe Abschnitt 1.4.3. | Die Anwendbarkeit in bestehenden Anlagen kann durch die Konstruktion des Ofens und die Notwendigkeit eines Mindestabgasstroms eingeschränkt sein. |
h) | Flammenlose Verbrennung | Siehe Abschnitt 1.4.3. | Die Anwendbarkeit auf bestehende Anlagen kann durch die Konstruktion des Ofens (d. h. Volumen, Platz für die Brenner, Abstand zwischen den Brennern) und die Notwendigkeit eines Austauschs der feuerfesten Auskleidung eingeschränkt sein. Nicht anwendbar in Öfen, die mit einer niedrigeren Temperatur als der für eine flammenlose Verbrennung erforderlichen Selbstentzündungstemperatur betrieben werden. |
Tabelle 1.24: BVT-assoziierte Emissionswerte für gefasste NOX-Emissionen in die Luft und indikativer Emissionswert für gefasste CO-Emissionen in die Luft
Parameter Einheit Prozess/e BVT-assoziierter Emissionswert (Tagesmittelwert oder Mittelwert über den Probenahme-zeitraum) Indikativer Emissionswert (Tagesmittelwert oder Mittelwert über den Probenahme-zeitraum) NOX mg/Nm3 Erwärmung/Wiedererwärmung/Wärmebehandlung 100 -250 1 Keine indikativen Werte CO Erwärmung/Wiedererwärmung/Wärmebehandlung Kein BVT-assoziierter Emissionswert 10 -100 1) Das obere Ende des BVT-assoziierten Emissionswertebereichs kann höher liegen und bis zu 350 mg/Nm3 betragen, wenn Rekuperativ-/Regenerativbrenner verwendet werden.
Die BVT 48 enthält Angaben zur entsprechenden Überwachung.
1.3.6. Wasserverbrauch und Abwasseranfall
BVT 52. Die BVT zur Optimierung des Wasserverbrauchs und zur Verringerung des Abwasseranfalls besteht in der Anwendung der folgenden Techniken a und b:
Technik | Beschreibung | Anwendbarkeit | |
a) | Getrennthaltung von Wasserströmen | Siehe Abschnitt 1.4.4. | Die Anwendbarkeit in bestehenden Anlagen kann durch den Aufbau des Wassersammelsystems eingeschränkt sein. |
b) | Wasserwiederverwendung und/oder -recycling | Wasserströme (z.B. Prozesswasser, Kühlwasser) werden, gegebenenfalls nach der Aufbereitung, in geschlossenen oder halbgeschlossenen Kreisläufen wiederverwendet und/oder recycelt. | Der Grad der Wiederverwendung oder der Aufbereitung von Wasser ist durch die Wasserbilanz der Anlage, die Menge an Verunreinigungen und/oder die Eigenschaften der Wasserströme begrenzt. |
Hinweis: Die BVT 52 ist nur anwendbar, wenn das anfallende Abwasser gemäß der in der BVT 2 genannten Liste der Inputs und Outputs als relevant festgestellt wird. |
1.4. Beschreibung von Techniken
1.4.1. Techniken zur Erhöhung der Energieeffizienz
Technik | Beschreibung |
Automatisierung und Steuerung des Ofens | Der Erwärmungsprozess wird durch den Einsatz eines Computersystems optimiert, das wichtige Parameter wie die Temperatur des Ofens und des Einsatzmaterials, das Luft-Brennstoff-Verhältnis und den Druck im Ofen kontrolliert. |
Verbesserung der Gussausbeute und Verringerung des Schrottanfalls | Es werden Maßnahmen ergriffen, um die Effizienz des Gießprozesses zu maximieren und die Erzeugung von Schrott zu verringern, z.B.:
|
Erhöhung der Schachthöhe in Kaltwindkupolöfen | Durch die Erhöhung des Schachts in Kaltwindkupolöfen können Verbrennungsgase länger mit der Ladung in Kontakt bleiben, was zu einer höheren Wärmeübertragung führt. |
Kupolöfen für langen Betrieb | Der Kupolofen wird für einen langen Gussbetrieb eingerichtet, um Wartung und Prozessänderungen so gering wie möglich zu halten. Dies kann durch die Verwendung widerstandsfähigerer feuerfester Auskleidungen des Schachts, des Bodens und des Herds, durch Wasserkühlung der Ofenwand und durch wassergekühlte Strahlrohre erreicht werden, die tiefer in den Ofenschacht eindringen. |
Minimale Abschaltzeiten für Heißwindkupolöfen | Minimierung der Abschaltzeiten durch Programmierung der Zeitpläne für die Formherstellung und Gießprozesse, um eine relativ konstante Nachfrage nach Metall zu gewährleisten. |
Oxy-Fuel-Verbrennung | Die Verbrennungsluft wird ganz oder teilweise durch reinen Sauerstoff ersetzt. Die Oxy-Fuel-Verbrennung kann in Kombination mit der flammenlosen Verbrennung eingesetzt werden. |
Sauerstoffanreicherung der Verbrennungsluft | Die Sauerstoffanreicherung der Verbrennungsluft erfolgt entweder direkt an der Lastzufuhr, durch Sauerstoffinjektionen in das Koksbett oder über die Blasdüsen. |
Nachverbrennung von Abgasen | Siehe Abschnitt 1.4.3. |
Vorwärmen der Verbrennungsluft | Ein Teil der aus dem Verbrennungsabgas zurückgewonnen Wärme wird zum Vorheizen der in der Verbrennung genutzten Luft wiederverwendet. Dies kann zum Beispiel durch den Einsatz von Regenerativ- oder Rekuperativbrennern erreicht werden (siehe unten). Es gilt, ein Gleichgewicht zwischen der Maximierung der Wärmerückgewinnung aus den Rauchgasen und der Minimierung der NOX-Emissionen zu erreichen. |
Rekuperativbrenner | Rekuperativbrenner verwenden verschiedene Arten von Rekuperatoren (z.B. Wärmetauscher mit Strahlung, Konvektion, Kompakt- oder Strahlrohrbrennern) zur direkten Rückgewinnung von Wärme aus den Rauchgasen, die dann zur Vorwärmung der Verbrennungsluft verwendet wird. |
Regenerativbrenner | Regenerativbrenner bestehen aus zwei Brennern, die abwechselnd betrieben werden und die Schichten aus feuerfesten oder keramischen Materialien enthalten. Während ein Brenner in Betrieb ist, wird die Wärme des Rauchgases von den feuerfesten oder keramischen Materialien des anderen Brenners absorbiert und dann zum Vorwärmen der Verbrennungsluft verwendet. |
Auswahl eines energieeffizienten Ofentyps | Die Energieeffizienz der Öfen wird bei der Auswahl des Ofens berücksichtigt, z.B. Öfen, die das Vorwärmen und Trocknen der eingehenden Ladung vor der Schmelzzone ermöglichen. |
Techniken zur Maximierung des thermischen Wirkungsgrads von Öfen | Maßnahmen zur Maximierung der Effizienz der Energieumwandlung in Öfen für die Schmelz- und Wärmebehandlung.
Dies wird durch eine Reihe von je nach Ofentyp möglichen Optimierungsmaßnahmen erreicht, einschließlich der Temperaturoptimierung (z.B. effiziente Mischung von Brennstoff und Verbrennungsluft) und der Verweilzeit in der Verbrennungszone sowie der Automatisierung und Steuerung des Ofens (siehe oben). Zu den Maßnahmen für einige spezifische Öfen gehören: Für Kupolöfen:
Für Induktionsöfen:
Für Drehrohröfen:
Für Elektrolichtbogenöfen:
Für Schachtöfen:
Für Herdöfen:
Für Tiegelöfen:
|
Verwendung von reinem Schrott | Durch das Schmelzen von reinem Schrott wird die Gefahr vermieden, dass nichtmetallische Verbindungen von der Schlacke aufgenommen und/oder die feuerfesten Auskleidungen des Ofens oder der Pfanne abgenutzt werden. |
1.4.2. Techniken zur Erhöhung der Materialeffizienz
Technik | Beschreibung |
Anpassung des Säure- und Basengehalts der Schlacke | Verwendung eines geeigneten Flusses (z.B. Kalkstein für Säure- und Calciumfluorid für einfache Kupolöfenprozesse), um die Schlackenflüssigkeit so weit vom Eisen zu trennen, dass sie entfernt werden kann. |
Verbesserung der Gussausbeute und Verringerung des Schrottanfalls | Siehe Abschnitt 1.4.1. |
Mechanische Vorbehandlung von Schlacke/Krätze/Filterstaub/abgenutzten feuerfesten Auskleidungen zur Erleichterung des Recyclings | Erzeugte Schlacken/Krätze/Filterstaub/abgebrannte feuerfeste Auskleidung werden vor Ort mithilfe von Techniken wie Zerkleinerung, Trennung, Granulation und Magnettrennung vorbehandelt. |
Optimierung des Binder- und Harzverbrauchs | Zu den Maßnahmen zur Optimierung des Binder- und Harzverbrauchs gehören:
|
Getrenntes Sprühen des Trennmittels und des Wassers beim Hochdruckgießen | Wasser und Trennmittel werden mit einer zusätzlichen Reihe von Düsen, die auf dem Sprühkopf montiert sind, getrennt voneinander auf die Form aufgetragen. Zuerst wird Wasser versprüht, was zu einer erheblichen Kühlung der Form vor der Anwendung des Trennmittels führt. Das wiederum führt zu einer Verringerung der Emissionen und des Verbrauchs von Trennmitteln und Wasser. |
Anwendung bewährter Verfahren bei kaltbindenden Prozessen | Zu den Praktiken gehören (je nach dem verwendeten Bindungssystem):
|
Anwendung bewährter Verfahren bei gas-härtenden Prozessen | Zu den Praktiken gehören (je nach dem angewandten Aushärteverfahren): Für Phenol-Urethan-Harze (Cold-Box-Verfahren):
Für Resol-Ester-Harze:
Für CO2-gehärtete Harze (z.B. alkalisches Phenol, Silikat):
Für SO2-gehärtete Harze (z.B. Phenol, Epoxy/Acryl):
|
Verwendung von reinem Schrott | Siehe Abschnitt 1.4.1. |
1.4.3. Techniken zur Verringerung von Emissionen in die Luft
Technik | Beschreibung |
Anpassung des Säure- und Basengehalts der Schlacke | Siehe Abschnitt 1.4.2. |
Adsorption | Das Entfernen von Schadstoffen aus einem Prozessabgas- oder Abgasstrom durch Anlagerung an eine feste Oberfläche (als Adsorptionsmittel wird in der Regel Aktivkohle verwendet). Die Adsorption kann regenerativ oder nicht regenerativ sein. |
Katalytische Oxidation | Eine Technik zur Emissionsminderung, die brennbare Verbindungen in einem Abgasstrom mit Luft oder Sauerstoff in einem Katalysatorbett oxidiert. Der Katalysator ermöglicht die Oxidation bei geringeren Temperaturen und in kleineren Einrichtungen verglichen mit der thermischen Oxidation. Die Oxidationstemperatur liegt in der Regel zwischen 200 °C und 600 °C. |
Zyklon | Vorrichtung zur Abscheidung von Staub aus einem Abgasstrom auf der Grundlage von Zentrifugalkräften, in der Regel in einer konischen Kammer. Zyklone werden hauptsächlich für die Vorbehandlung vor der weiteren Entstaubung oder Abscheidung organischer Verbindungen eingesetzt. Es können auch Multizyklone verwendet werden. |
Trockenwäsche | Ein alkalisches Reagenz (z.B. Kalk oder Natriumbicarbonat) wird in Form eines trockenen Pulvers oder einer Suspension/Lösung in den Abgasstrom eingeführt und im Abgasstrom verteilt. Das Material wird durch die Reaktion mit den sauren gasförmigen Arten (z.B. SO2) zu einem Feststoff, der durch Filtration (z.B. Gewebefilter) entfernt wird. |
Elektrofilter | Elektrofilter funktionieren so, dass die Partikel in einem elektrischen Feld geladen und voneinander getrennt werden. Elektrofilter können unter ganz unterschiedlichen Bedingungen eingesetzt werden. Die Filterleistung kann von der Anzahl der Felder, der Verweilzeit (Größe) und den vorgeschalteten Partikelfiltern abhängen. Sie umfassen in der Regel zwei bis fünf Bereiche, können jedoch bis zu sieben Felder für die fortschrittlichsten Elektrofilter umfassen. Elektrofilter können trocken oder nass betrieben werden, je nachdem, welche Technik zur Abscheidung des Staubs von den Elektroden verwendet wird. Nasselektrofilter werden in der Regel in der Polierphase eingesetzt, um Reststaub und Tröpfchen nach der Nasswäsche zu entfernen. |
Absaugung von Emissionen aus der Formherstellung und/oder der Kernherstellung, möglichst nahe an der Emissionsquelle | Emissionen, die bei der Formherstellung (einschließlich der Herstellung von Modellen) und/oder der Kernherstellung entstehen, werden abgesaugt.
Das gewählte Absaugsystem hängt von der Art des Form-/Kernherstellungsprozesses ab.
|
Gewebefilter | Gewebefilter, häufig auch als Schlauchfilter bezeichnet, bestehen aus porösem Gewebe oder Filz. Gase werden hindurchgeleitet, um Partikel zu entfernen. Gewebefilter gibt es in der Form von Tuch-, Patronen und Schlauchfiltern, wobei mehrere Einzelgewebefiltereinheiten in einer Baugruppe untergebracht sind. Je nach Art der Abgase und der höchstmöglichen Betriebstemperatur sind Filter mit dafür geeignetem Gewebe auszuwählen. |
Flammenlose Verbrennung | Die flammenlose Verbrennung wird erreicht, indem Brennstoff und Verbrennungsluft separat mit hoher Geschwindigkeit in die Verbrennungskammer des Ofens eingespritzt werden, um die Flammenbildung zu unterdrücken und die Bildung von thermischem NOX zu reduzieren und gleichzeitig eine gleichmäßigere Wärmeverteilung in der Kammer zu erreichen. Die flammenlose Verbrennung kann in Kombination mit der Oxy-Fuel-Verbrennung eingesetzt werden (siehe Abschnitt 1.4.1). |
Automatisierung und Steuerung des Ofens | Siehe Abschnitt 1.4.1. |
Low-NOX-Brenner | Diese Technik, die auch Ultra-Low-NOX-Brenner einschließt, beruht auf dem Prinzip der Reduzierung der Spitzentemperatur der Flammen. Durch das Vermischen von Luft und Brennstoff wird die Verfügbarkeit von Sauerstoff verringert und die Spitzentemperatur der Flammen gesenkt. Auf diese Weise wird die Umwandlung des brennstoffgebundenen Stickstoffs in NOX und die Bildung von thermischem NOX verzögert, dabei aber eine hohe Verbrennungseffizienz aufrechterhalten. |
Optimierung des Binder- und Harzverbrauchs | Siehe Abschnitt 1.4.2. |
Sauerstoffanreicherung der Verbrennungsluft | Siehe Abschnitt 1.4.1. |
Oxy-Fuel-Verbrennung | Siehe Abschnitt 1.4.1. |
Nachverbrennung von Abgasen | Die Nachverbrennung von CO und anderen organischen Verbindungen in Ofen-Abgasen wird zur Verringerung der Emissionen und zur Wärmerückgewinnung eingesetzt. Die erzeugte Wärme wird mit einem Wärmetauscher zurückgewonnen und für die Hochdruckluftvorwärmung oder für andere interne Zwecke verwendet. In Heißwindkupolöfen findet die Nachverbrennung in einer separaten Nachverbrennungskammer statt, die von einem Erdgasbrenner vorgewärmt wird. In Kaltwindkupolöfen findet die Nachverbrennung direkt im Schacht des Kupolofens statt. In Drehrohröfen erfolgt die Nachverbrennung mit einem Nachbrenner, der zwischen dem Ofen und dem Wärmetauscher angebracht ist. |
Auswahl eines geeigneten Ofentyps | Auswahl des geeigneten Ofentyps bzw. der geeigneten Ofentypen auf der Grundlage des Emissionsniveaus und technischer Kriterien, z.B. Verfahrensart wie kontinuierliche oder Chargenproduktion, Ofenkapazität, Art der Gussstücke, Verfügbarkeit der Rohstoffe, Flexibilität je nach Reinlichkeit der Rohstoffe und Legierungsänderung. Die Energieeffizienz des Ofens wird ebenfalls berücksichtigt (siehe Technik "Auswahl eines energieeffizienten Ofentyps" in Abschnitt 1.4.1). |
Substitution von Beschichtungen auf Alkoholbasis durch Beschichtungen auf Wasserbasis | Substitution von auf Alkohol basierenden Beschichtungen von Formen und Kernen durch Beschichtungen auf Wasserbasis. Wasserbasierte Beschichtungen werden an der Luft oder in Trockenöfen getrocknet. |
Thermische Oxidation | Eine Technik zur Emissionsminderung, die brennbare Verbindungen in einem Abgasstrom durch Erhitzen mit Luft oder Sauerstoff in einer Brennkammer über den Selbstentzündungspunkt hinaus und ausreichend lange Aufrechterhaltung dieser hohen Temperatur oxidiert, bis das Gemisch vollständig in Kohlendioxid und Wasser umgewandelt wurde.
Die Verbrennungstemperatur liegt in der Regel zwischen 800 °C und 1.000 °C. Es kommen verschiedene Arten der thermischen Oxidation zum Einsatz:
|
Anwendung bewährter Verfahren bei kaltbindenden Prozessen | Siehe Abschnitt 1.4.2. |
Anwendung bewährter Verfahren bei gas-härtenden Prozessen | Siehe Abschnitt 1.4.2. |
Nasswäsche | Das Entfernen gasförmiger Schadstoffe oder Schadstoffpartikel aus einem Gasstrom durch Massentransfer in ein flüssiges Lösungsmittel, häufig Wasser oder eine wässrige Lösung. Dabei kann es zu einer chemischen Reaktion kommen (z.B. in einem Säure- oder Laugenwäscher). In manchen Fällen können Verbindungen aus dem Lösungsmittel zurückgewonnen werden. Dies schließt Venturiwäscher ein. |
1.4.4. Techniken zur Reduzierung von Emissionen in das Wasser
Technik | Beschreibung |
Belebtschlammverfahren | Beim Belebtschlammverfahren werden die Mikroorganismen im Abwasser in Suspension gehalten und das gesamte Gemisch mechanisch belüftet. Das Belebtschlammgemisch wird in Absetzbecken geleitet, aus denen der Schlamm in das Belüftungsbecken zurückgeführt wird. |
Adsorption | Entfernung löslicher Stoffe (gelöste Stoffe) aus dem Abwasser durch Übertragung auf die Oberfläche fester, hochporöser Partikel (üblicherweise Aktivkohle). |
Aerobe Behandlung | Die biologische Oxidation gelöster organischer Substanzen mit Sauerstoff über den Stoffwechsel von Mikroorganismen. In Gegenwart von gelöstem Sauerstoff - eingespritzt in Form von Luft oder reinem Sauerstoff - werden die organischen Verbindungen in Kohlenstoffdioxid und Wasser mineralisiert oder in andere Metaboliten und Biomasse umgewandelt. |
Chemische Fällung | Umwandlung gelöster Schadstoffe in eine unlösliche Verbindung durch Zugabe von Fällungsmitteln. Die festen Niederschläge werden anschließend durch Sedimentation, Luftflotation oder Filtration getrennt. Falls erforderlich, kann eine Mikro- oder Ultrafiltration folgen. Multivalente Metallionen (z.B. Calcium, Aluminium, Eisen) werden für die Phosphorfällung verwendet. |
Chemische Reduktion | Die Umwandlung von Schadstoffen durch chemische Reduktion von Agenzien in ähnliche, aber weniger schädliche oder gefährliche Verbindungen. |
Koagulation und Flockung | Koagulation und Flockung werden eingesetzt, um Schwebstoffe vom Abwasser zu trennen, und oft in aufeinanderfolgenden Schritten ausgeführt. Die Koagulation erfolgt durch Zusatz von Koagulationsmitteln mit Ladungen, die denen der Schwebstoffe entgegengesetzt sind. Die Flockung erfolgt durch Zusatz von Polymeren, sodass Mikroflocken kollidieren und sich zu größeren Flocken verbinden. |
Mengen- und Konzentrationsvergleichmäßigung | Ausgleich von Zuflüssen und Schafstofffrachten am Zulauf der Abwasserendbehandlung durch die Verwendung von Ausgleichsbecken. Die Mengen- und Konzentrationsvergleichmäßigung kann dezentralisiert erfolgen oder nach anderen Techniken durchgeführt werden. |
Verdampfung | Bei der Verdampfung von Abwasser handelt es sich um einen Destillationsprozess, bei dem Wasser der flüchtige Stoff ist, sodass das Konzentrat als Bodenrückstand behandelt wird (z.B. recycelt oder entsorgt). Ziel dieses Vorgangs ist die Verringerung des Abwasservolumens oder die Konzentration von Mutterlaugen.
Der flüchtige Dampf wird in einem Kondensator gesammelt und das kondensierte Wasser wird erforderlichenfalls nach einer späteren Behandlung recycelt. Es gibt viele Arten von Verdampfern: natürliche Zirkulationsverdampfer; vertikale Verdampfer mit Kurzrohren; Korbverdampfer; Fallfilmverdampfer; Dünnschichtverdampfer. Typische Zielschadstoffe sind lösliche Kontaminanten (z.B. Salze). |
Filtration | Verfahren zur Abscheidung von Feststoffen aus Abwässern, die durch ein poröses Medium geleitet werden, z.B. Sandfiltration, Mikrofiltration und Ultrafiltration. |
Flotation | Verfahren zur Abscheidung fester oder flüssiger Partikel aus Abwässern durch Anlagerung an feine Gasblasen, in der Regel Luftblasen. Die schwimmenden Partikel akkumulieren an der Wasseroberfläche und werden mit Skimmern abgeschöpft. |
Membranbioreaktor (MBR) | Ein MBR besteht aus der Kombination eines Membranprozesses (z.B. Mikrofiltration oder Ultrafiltration) mit einem suspendierten Wachstumsbioreaktor. In einem MBR-System für die biologische Abwasserbehandlung werden die Sekundärfiltration und die Tertiärfiltration eines traditionellen kohlensäurehaltigen Klärschlammsystems durch Membranfiltration (Trennung von Schlamm und suspendierten Feststoffen) ersetzt. |
Nanofiltration | Filtrationsverfahren, bei dem Membranen mit Porengröße von etwa 1 nm verwendet werden. |
Neutralisierung | Die Annäherung des pH-Wertes von Abwasser durch Zusatz von Chemikalien an einen Neutralpunkt (ungefähr 7). Natriumhydroxid (NaOH) oder Calciumhydroxid (Ca(OH)2) wird in der Regel zur Erhöhung des pH-Werts verwendet, Schwefelsäure (H2SO4), Salzsäure (HCl) oder Kohlendioxid (CO2) dagegen zu dessen Senkung. Während der Neutralisierung kann es zur Ausfällung bestimmter Stoffe kommen. |
Physikalische Trennung | Trennung von groben Feststoffen, Schwebstoffen und Metallpartikeln aus dem Abwasser mithilfe von z.B. Rechen, Sieben, Sandfanganlagen, Fettabscheidern, Hydrozyklonen, Öl-/Wassertrennung oder Absetzbecken. |
Umkehrosmose | Membranverfahren, bei dem ein Druckunterschied zwischen den durch die Membran getrennten Kompartimenten dazu führt, dass Wasser aus der stärker konzentrierten Lösung in die weniger konzentrierte fließt. |
Sedimentierung | Abscheidung von Schwebeteilchen und Schwebstoffen durch schwerkraftbedingtes Absetzen. |
Getrennthaltung von Wasserströmen | Wasserströme (z.B. Oberflächenablaufwasser, Prozesswasser) werden je nach Schadstoffgehalt und den erforderlichen Behandlungstechniken getrennt gesammelt. Abwasserströme, die ohne Behandlung aufbereitet werden können, werden von Abwasserströmen getrennt, die eine Behandlung erfordern. |
2) Richtlinie (EU) 2015/2193 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 25. November 2015 zur Begrenzung der Emissionen bestimmter Schadstoffe aus mittelgroßen Feuerungsanlagen in die Luft (ABl. L 313 vom 28.11.2015 S. 1).
ENDE |