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Richtlinien für eine vereinfachte Evakuierungsanalyse für neue und vorhandene Fahrgastschiffe

Vom 05. Dezember 2016
(VkBl. Nr. 24 vom 30.12.2016 S. 834)



(Siehe MSC.1/Rundschreiben 1533)
Az.: 11-3-0
Siehe Fn. *

1 Besondere Annahmen

Die vorliegende Methode zur Abschätzung der Evakuierungszeitspanne ist von einfacher Art, und deshalb gelten für die Evakuierungsanalyse die folgenden allgemeinen Annahmen:

  1. Alle Fahrgäste und die Besatzung beginnen gleichzeitig mit der Evakuierung und behindern sich nicht gegenseitig,
  2. die Anfangs-Laufgeschwindigkeit hängt von der Dichte der Personenverteilung ab, dabei wird unterstellt, dass der Personenfluss nur in Richtung des Fluchtweges erfolgt und dass kein Überholen stattfindet,
  3. die Personen können sich ohne Behinderungen bewegen,
  4. der Gegenstrom wird durch einen Gegenstrom-Korrekturfaktor berücksichtigt, und
  5. Vereinfachungen werden durch einen Korrekturfaktor und einen Sicherheitsfaktor berücksichtigt. Der Sicherheitsfaktor beträgt 1,25.

2 Berechnung der Evakuierungszeitspanne

Die folgenden Komponenten sind zu betrachten:

  1. Die Reaktionszeitspanne (R) beträgt 10 min für den Nachtfall und 5 min für den Tagfall,
  2. die Laufzeitspanne (T) wird entsprechend der in Anhang 1 beschriebenen Methode berechnet, und
  3. die Einbootungs- und Aussetzzeitspanne (E + L).

3 Ermittlung von Staus

Staus werden durch die folgenden Kriterien ermittelt:

  1. Die Anfangsdichte ist gleich oder größer als 3,5 Personen/m2; und
  2. Der Unterschied zwischen den berechneten Zu- und Abflüssen (FC) beträgt mehr als 1,5 Personen pro Sekunde.

.

Methode zur Berechnung der Laufzeitspanne (T)Anhang 1

1 Zu berücksichtigende Parameter

1.1 Lichte Breite (Wc)

Die lichte Breite wird in Gängen und auf Treppen von der Innenkante des Handlaufs bzw. zwischen den Innenkanten der Handläufe gemessen, und bei Türen ist sie die tatsächliche Durchgangsbreite in vollkommen geöffnetem Zustand.

1.2 Anfangsdichte der Personen (D)

Die Anfangsdichte der Personen auf einem Fluchtweg ist die Anzahl der Personen (p) dividiert durch die verfügbare Fluchtwegfläche passend zu dem Raum, in welchem sich die Personen ursprünglich befunden haben, und sie wird in (p/m2) ausgedrückt.

1.3 Geschwindigkeit von Personen (S)

Die Geschwindigkeit (m/s) von Personen entlang des Fluchtweges hängt von dem definierten spezifischen Fluss von Personen (siehe Absatz 1.4) und der Art der Fluchteinrichtungen ab. Werte für die Geschwindigkeit von Personen sind in den nachfolgenden Tabellen 1.1 (Anfangsgeschwindigkeit) und 1.3 (Geschwindigkeit nach einem Übergangspunkt als Funktion des spezifischen Flusses) angegeben.

1.4 Spezifischer Fluss von Personen (Fs)

Der spezifische Fluss von Personen (p/m/s) ist die Anzahl der an einer Stelle des Fluchtweges vorbei fliehenden Personen pro Zeiteinheit und pro Einheit der lichten Breite Wc des betreffenden Weges. Werte für FS sind in den nachfolgenden Tabellen 1.1 (Anfangs-FS als Funktion der Anfangsdichte) und 1.2 (Maximalwerte) angegeben.

Tabelle 1.1 2 - Werte für den spezifischen Anfangsfluss und die Anfangsgeschwindigkeit als Funktion der Dichte

Art der EinrichtungAnfangsdichte D (p/m2)Spezifischer Anfangsfluss Fs (p/m/s)Anfangsgeschwindigkeit von Personen S (m/s)
Gänge001,2
0,50,651,2
1,91,30,67
3,20,650,20
= 3,50,320,10

Tabelle 1.2 2 - Werte für den maximalen spezifischen Fluss

Art der EinrichtungMaximaler spezifischer Fluss Fs
(p/m/s)
Treppen (abwärts)1,1
Treppen (aufwärts)0,88
Gänge1,3
Türöffnungen1,3

Tabelle 1.3 2 - Werte für den spezifischen Fluss und Geschwindigkeit

Art der EinrichtungSpezifischer Fluss Fs (p/m/s)Geschwindigkeit von Personen S (m/s)
Treppen (abwärts)01,0
0,541,0
1,10,55
Treppen (aufwärts)00,8
0,430,8
0,880,44
Gänge01,2
0,651,2
1,30,67

1.5 Rechnerischer Personenfluss Fc

Der rechnerische Personenfluss (p / s) ist die vorhergesagte Anzahl von Personen, die pro Zeiteinheit einen bestimmten Punkt auf einem Fluchtweg passieren werden. Er errechnet sich aus:

Fc = Fs Wc(1.5)

1.6 Flusszeitspanne (tF)

Die Flusszeitspanne (s) ist die für N Personen benötigte Gesamtzeitspanne, um sich an einem Punkt im Fluchtwegsystem vorbei zu bewegen und wird wie folgt berechnet:

tF = N/Fc(1.6)

1.7 Übergänge

Übergänge sind diejenigen Stellen in einem Fluchtwegsystem, wo sich die Bauart (z.B. von einem Gang auf eine Treppe) oder die Abmessungen eines Fluchtweges ändern oder wo sich Wege vereinigen oder verzweigen. An einem Übergang ist die Summe aller austretenden rechnerischen Flüsse gleich der Summe aller eintretenden rechnerischen Flüsse:

∑Fc(in)i = ∑ Fc(out)j(1.7)

Hierbei ist:

Fc(in)i = Der an einem Übergang auf dem Weg (i) eintretende rechnerische Fluss

Fc(out)j = Der von einem Übergang auf dem Weg (j) austretende rechnerische Fluss

1.8 Laufzeitspanne T, Korrekturfaktor und Gegenstrom-Korrekturfaktor

Die Laufzeitspanne T in Sekunden wird wie folgt berechnet:

T = (y + δ) tI(1.8)

Hierbei ist:

y = der zu berÌcksichtigende Korrekturfaktor von 2,0 für die Fälle 1 und 2 und von 1,3 für die Fälle 3 und 4,
δ = der zu berücksichtigende Gegenstrom-Korrekturfaktor von 0,3, und
tI = die maximale in Sekunden ausgedrückte Laufzeitspanne unter Idealbedingungen, ermittelt nach dem in Absatz 2 dieses Anhangs angegebenen Berechnungsverfahren.

2 Verfahren zur Berechnung der Laufzeitspanne unter Idealbedingungen

2.1 Formelzeichen

Zur Veranschaulichung des Verfahrens werden die folgenden Formelzeichen verwendet:

tstair = Treppen-Laufzeitspanne (s) des Fluchtweges zum Sammelplatz,
tdeck = Laufzeitspanne (s), um sich vom entferntesten Punkt eines Fluchtweges auf einem Deck zur Treppe zu begeben,
tassembly = Laufzeitspanne (s), um sich vom Ende der Treppe zum Eingang des zugewiesenen Sammelplatzes zu begeben.

2.2 Quantifizierung der Flusszeitspanne

Die Berechnung besteht aus folgenden Grundschritten:

  1. Schematisierung der Fluchtwege als ein hydraulisches Netzwerk, in dem die Rohre von den Gängen und Treppen, die Ventile allgemein von den Türen und Hindernissen/Engstellen und die Tanks von den Gesellschaftsräumen gebildet werden.
  2. Berechnung der Dichte D auf den Hauptfluchtwegen jedes Decks. Bei an einem Gang liegenden Kabinenreihen wird angenommen, dass die in den Kabinen befindlichen Personen gleichzeitig den Gang betreten; daher entspricht die Gangdichte der Anzahl Kabinenbewohner pro Gang-Flächeneinheit unter Berücksichtigung seiner lichten Breite. Bei Gesellschaftsräumen wird angenommen, dass alle Personen gleichzeitig an der Ausgangstür mit der Evakuierung beginnen (der bei der Berechnung zu veranschlagende spezifische Fluss ist gleich dem maximalen spezifischen Fluss der Tür); die Anzahl der flüchtenden Personen, welche die einzelne Tür benutzen, kann als proportional zur lichten Breite der Tür angenommen werden.
  3. Berechnung des spezifischen Anfangsflusses Fs durch lineare Interpolation von Tabelle 1.1 als Funktion der Dichten.
  4. Berechnung des Flusses Fc für Gänge und Türen in Richtung der entsprechenden zugewiesenen Fluchttreppe.
  5. Sobald ein Übergang erreicht ist, wird der austretende rechnerische Fluss bzw. werden die austretenden rechnerischen Flüsse Fc nach der Formel (1.7) berechnet. In Fällen, bei denen vom Übergang zwei oder mehr Wege abgehen, wird angenommen, dass der abgehende Fluss Fc jedes Weges proportional zu seiner lichten Breite ist. Den austretenden spezifischen Fluss bzw. die austretenden spezifischen Flüsse Fs erhält man durch Division des austretenden rechnerischen Flusses bzw. der austretenden rechnerischen Flüsse durch die lichten) Breiten); hierfür gibt es zwei Möglichkeiten:
    1. Fs überschreitet nicht den in Tabelle 1.2 ausgewiesenen Maximalwert; die entsprechende Geschwindigkeit (S) des austretenden Flusses wird durch lineare Interpolation der Tabelle 1.3 als Funktion des spezifischen Flusses entnommen, oder
    2. Fs überschreitet den in Tabelle 1.2 ausgewiesenen Maximalwert; in diesem Fall wird sich am Übergang eine Warteschlange bilden; Fs ist das Maximum der Tabelle 1.2 und die entsprechende Geschwindigkeit (S) des austretenden Flusses wird der Tabelle 1.3 entnommen.
  6. Das obige Verfahren ist bei jedem Deck zu wiederholen, dabei erhält man eine Reihe von Werten der rechnerischen Flüsse Fc und Geschwindigkeit S, die jeder die zugewiesene Fluchttreppe betreten.
  7. Berechnung der Flusszeitspanne tF jeder Treppe und jedes Ganges aus N (Anzahl der Personen, die eine Treppe oder einen Gang betreten) und dem entsprechenden Fc. Die Flusszeitspanne tF jedes Fluchtweges ist die längste aus denen, die sich auf jeden Teil des Fluchtweges beziehen.
  8. Die Berechnung der Laufzeitspanne tdeck vom entferntesten Punkt jedes Fluchtweges zur Fluchttreppe ist als das Verhältnis Länge/Geschwindigkeit festgelegt. Für die verschiedenen Teile des Fluchtweges sind die Laufzeitspannen zu addieren, wenn diese Teile nacheinander benutzt werden; anderenfalls ist die größte unter ihnen zu verwenden. Diese Berechnung ist für jedes Deck durchzuführen; da angenommen wird, dass sich die Menschen auf jedem Deck parallel zu der zugewiesenen Fluchttreppe bewegen, ist der dominierende Wert von tdeck als der größte unter ihnen anzunehmen. Für Gesellschaftsräume wird kein tdeck berechnet.
  9. Berechnung der Laufzeitspanne für jede Treppe als Verhältnis der geneigten Treppenlänge und der Geschwindigkeit. Für jedes Deck ist die gesamte Treppen-Laufzeitspanne tstair die Summe der Laufzeitspannen aller Treppen, die das Deck mit dem Sammelplatz verbinden.
  10. Berechnung der Laufzeitspanne tassembly vom Ende der Treppe (auf dem Deck des Sammelplatzes) zum Eingang des Sammelplatzes.
  11. Die gesamte benötigte Zeitspanne, um auf einem Fluchtweg zum zugewiesenen Sammelplatz zu gelangen, errechnet sich aus:
    tI = tF + tdeck + tstair + tassembly(2.2.11)
  12. Das Verfahren ist sowohl für die Tagesfälle als auch für die Nachtfälle durchzuführen. Daraus ergeben sich für jeden zum zugewiesenen Sammelplatz führenden Hauptfluchtweg zwei Werte für tI (einen für jeden Fall).
  13. Stellen mit Staubildung werden wie folgt definiert:
    1. diejenigen Bereiche, bei denen die Anfangsdichte gleich oder größer ist als 3,5 Personen/m2, und
    2. diejenigen Örtlichkeiten, bei denen die Differenz zwischen dem eintretenden rechnerischen Fluss (FC) und dem austretenden rechnerischen Fluss (FC) größer ist als 1,5 Personen/Sekunde.
  14. Sobald die Berechnungen für alle Fluchtwege durchgeführt sind, ist für die Berechnung der Laufzeitspanne T nach der Formel (1.8) der größte Wert tI auszuwählen.

.

AnwendungsbeispielAnhang 2

1 Allgemeines

1.1 Dieses Beispiel dient als Erläuterung zur Anwendung der Richtlinien bezüglich der Fälle 1 und 2. Deshalb ist es weder als eine umfassende und vollständige Analyse noch als Angabe des zu verwendenden Datenmaterials anzusehen.

1.2 Das vorliegende Beispiel bezieht sich auf eine frühe Entwurfsanalyse der baulichen Gestaltung eines hypothetischen Kreuzfahrtschiff-Neubaus. Weiterhin wird die Leistungsanforderung mit 60 min angenommen, wie für Ro-Ro-Fahrgastschiffe. Es ist zu beachten, dass zum Zeitpunkt der Erarbeitung dieses Beispiels keine solche Anforderung für Fahrgastschiffe galt, die keine Ro-Ro-Fahrgastschiffe sind. Das Beispiel dient daher nur zur reinen Veranschaulichung.

2 Bauliche Eigenschaften des Schiffes

2.1 Das Beispiel ist auf zwei senkrechte Hauptbrandabschnitte (MVZ 1 und MVZ 2) eines hypothetischen Kreuzfahrtschiffes begrenzt. Für MVZ 1 wird ein Nachtszenario (Fall 1, siehe Abb. 1) betrachtet, während für MVZ 2 ein Tagesszenario (Fall 2, siehe Abb. 2) betrachtet wird.

2.2 In Fall 1 entspricht die Anfangsverteilung insgesamt 449 Personen, die sich wie folgt auf die Besatzungs- und Fahrgastkabinen verteilen: 42 in Deck 5, 65 in Deck 6 (davon 42 im vorderen Teil und 23 in hinteren Teil), 26 in Deck 7, 110 in Deck 9, 96 in Deck 10 und 110 in Deck 11. Deck 8 (Sammelplatz) ist leer.

2.3 In Fall 2 entspricht die Anfangsverteilung insgesamt 1138 Personen, die sich wie folgt auf die Gesellschaftsräume verteilen: 469 in Deck 6, 469 in Deck 7 und 200 in Deck 9. Deck 8 (Sammelplatz) ist leer.

3 Beschreibung des Systems

3.1 Bestimmung der Sammelplätze

Sowohl für MVZ 1 als auch für MVZ 2 befinden sich die Sammelplätze auf Deck 8, welches auch das Einbootungsdeck ist.

3.2 Bestimmung der Fluchtwege

3.2.1 In MVZ 1 verlaufen die Fluchtwege wie folgt (siehe Abb. 3):

  1. Deck 5 ist mit Deck 6 (und dann mit Deck 8, auf dem sich die Sammelplätze befinden) durch eine Treppe (Treppe A) im vorderen Teil des Abschnitts verbunden. Vier Gänge (Gang 1, 2, 3 und 4) und zwei Türen (Tür 1 bzw. 2) verbinden die Kabinen mit Treppe A. Die lichten Breiten und Längen sind:
    Gegenstand
    (Schiffsteil)
    Wc (lichte Breite)
    [m]
    Länge
    [m]
    Fläche
    [m2]
    Anmerkung
    MVZ1 - Deck 5 - Gang 10,91311,7Zu Tür 1
    MVZ1 - Deck 5 - Gang 20,92018Zu Tür 1
    MVZ1 - Deck 5 - Gang 30,99,58,55Zu Tür 2
    MVZ1 - Deck 5 - Gang 40,92018Zu Tür 1
    MVZ1 - Deck 5 - Tür 10,9N.A.N.A.Zu Treppe A
    MVZ1 - Deck 5 - Tür 20,9N.A.N.A.Zu Treppe A
    MVZ1 - Deck 5 - Treppe A1,354,67N.A.Aufwärts zu Deck 6

    N. A. = nicht anwendbar

  2. Deck 6 ist mit Deck 7 (und dann mit Deck 8) durch zwei Treppen (Treppen A bzw. B im vorderen bzw. hinteren Teil des Abschnitts) verbunden. Vier Gänge (Gang 1, 2, 3 und 4) und zwei Türen (Tür 1 und 2) verbinden die vorderen Kabinen mit Treppe A und zwei Gänge (Gang 5 und 6) und zwei Türen (Tür 3 und 4) verbinden die hinteren Kabinen mit Treppe B. Die lichten Breiten und Längen sind:
    GegenstandWc (lichte Breite)
    [m]
    Länge
    [m]
    Fläche
    [m2]
    Anmerkung
    MVZ1 - Deck 6 - Gang 10,91311,7Zu Tür 1
    MVZ1 - Deck 6 - Gang 20,92018Zu Tür 1
    MVZ1 - Deck 6 - Gang 30,99,58,55Zu Tür 2
    MVZ1 - Deck 6 - Gang 40,92018Zu Tür 1
    MVZ1 - Deck 6 - Tür 10,9N.A.N.A.Zu Treppe A
    MVZ1 - Deck 6 - Tür 20,9N.A.N.A.Zu Treppe A
    MVZ1 - Deck 6 - Treppe A1,354,67N.A.Aufwärts zu Deck 7
    MVZ1 - Deck 6 - Gang 50,91311,7Zu Tür 3
    MVZ1 - Deck 6 - Gang 60,92018Zu Tür 4
    MVZ1 - Deck 6 - Tür 30,9N.A.N.A.Zu Treppe B
    MVZ1 - Deck 6 - Tür 40,9N.A.N.A.Zu Treppe B
    MVZ1 - Deck 6 - Treppe B1,354,67N.A.Aufwärts zu Deck 7

    N. A. = nicht anwendbar

  3. Deck 7 ist mit Deck 8 durch Treppe C (von unten kommende Treppen A und B enden auf Deck 7) verbunden. Das obere Ende von Treppe A und B und die Kabinen auf Deck 7 sind mit Treppe C durch acht Gänge verbunden; die Türen werden zugunsten der Vereinfachung dieses Beispiels hier vernachlässigt. Die lichten Breiten und Längen sind:
    GegenstandWc (lichte Breite)
    [m]
    Länge
    [m]
    Fläche
    [m2]
    Anmerkung
    MVZ1 - Deck 7 - Gang 10,965,4Zu Treppe C
    MVZ1 - Deck 7 - Gang 20,998,1Zu Gang 7
    MVZ1 - Deck 7 - Gang 30,91513,5Zu Gang 8
    MVZ1 - Deck 7 - Gang 40,965,4Zu Treppe C
    MVZ1 - Deck 7 - Gang 50,91412,6Zu Gang 7
    MVZ1 - Deck 7 - Gang 60,91513,5Zu Gang 8
    MVZ1 - Deck 7 - Gang 72,41126,4Von Treppe B
    MVZ1 - Deck 7 - Gang 82,4921,6Von Treppe A zu Treppe C
    MVZ1 - Deck 7 - Treppe C1,404,67N.A.Aufwärts zu Deck 8

    N. A. = nicht anwendbar

  4. Deck 11 ist mit Deck 10 durch eine Doppeltreppe (Treppe C) im hinteren Teil des Abschnitts verbunden. Zwei Gänge (Gang 1 und 2) verbinden die Kabinen mit Treppe C durch zwei Türen (Tür 1 bzw. 2). Die lichten Breiten und Längen sind:
    GegenstandWc (lichte Breite)
    [m]
    Länge
    [m]
    Fläche
    [m2]
    Anmerkung
    MVZ1 - Deck 11 - Gang 10,93632,4Zu Tür 1
    MVZ1 - Deck 11 - Gang 20,93632.4Zu Tür 2
    MVZ1 - Deck 11 - Tür 10,9N.A.N.A.Zu Treppe C
    MVZ1 - Deck 11 - Tür 20,9N.A.N.A.Zu Treppe C
    MVZ1 - Deck 11 - Treppe C2,84,67N.A.Abwärts zu Deck 10

    N. A. = nicht anwendbar

  5. Deck 10 hat eine ähnliche Raumanordnung wie Deck 11. Die lichten Breiten und Längen sind:
    GegenstandWc (lichte reite)
    [m]
    Länge
    [m]
    Fläche
    [m2]
    Anmerkung
    MVZ1 - Deck 10 - Gang 10,93632,4Zu Tür 1
    MVZ1 - Deck 10 - Gang 20,93632,4Zu Tür 2
    MVZ1 - Deck 10 - Tür 10,9N.A.N.A.Zu Treppe C
    MVZ1 - Deck 10 - Tür 20,9N.A.N.A.Zu Treppe C
    MVZ1 - Deck 10 - Treppe C2,84,67N.A.Abwärts zu Deck 9

    N. A. = nicht anwendbar

  6. Deck 9 hat eine ähnliche Raumanordnung wie Deck 11. Die lichten Breiten und Längen sind:
    GegenstandWc (lichte Breite)
    [m]
    Länge
    [m]
    Fläche
    [m2]
    Anmerkung
    MVZ1 - Deck 9 - Gang 10,93632,4Zu Tür 1
    MVZ1 - Deck 9 - Gang 20,93632,4Zu Tür 2
    MVZ1 - Deck 9 - Tür 10,9N.A.N.A.Zu Treppe C
    MVZ1 - Deck 9 - Tür 20,9N.A.N.A.Zu Treppe C
    MVZ1 - Deck 9 - Treppe C2,84,67N.A.Abwärts zu Deck 8

    N. A. = nicht anwendbar

  7. Deck 8, von Deck 5, 6 und 7 (Treppe C) und von Deck 11, 10 und 9 (Treppe C) kommende Personen erreichen den Sammelplatz über die Wege 1 und 2. Die lichten Breiten und Längen sind:
GegenstandWc (lichte Breite)
[m]
Länge
[m]
Anmerkung
MVZ1 - Deck 8 - Weg 12,009,50Zum Sammelplatz
MVZ1 - Deck 8 - Weg 22,507,50Zum Sammelplatz

3.2.2 In MVZ 2 verlaufen die Fluchtwege wie folgt (siehe Abb. 4 ):

  1. Deck 6 ist mit Deck 7 (und dann mit Deck 8, auf dem sich die Sammelplätze befinden) durch zwei Treppen (Treppe A bzw. B) im vorderen Teil des Abschnitts und durch eine Doppeltreppe (Treppe C) im hinteren Teil des Abschnitts verbunden. Zwei Türen (Tür A bzw. B) verbinden die Gesellschaftsräume mit den Treppen A und B, und zwei Türen (Tür Backbordseite (BB) bzw. Tür Steuerbordseite (StB)) verbinden den Gesellschaftsraum mit Treppe C. Die lichten Breiten und Längen sind:
    GegenstandWc (lichte Breite)
    [m]
    Länge
    [m]
    Anmerkung
    MVZ2 - Deck 6 - Tür A1N.A.
    MVZ2 - Deck 6 - Tür B1N.A.
    MVZ2 - Deck 6 - Tür C BB1,35N.A.
    MVZ2 - Deck 6 - Tür C StB1,35N.A.
    MVZ2 - Deck 6 - Treppe A1,44,67Aufwärts zu Deck 7
    MVZ2 - Deck 6 - Treppe B1,44,67Aufwärts zu Deck 7
    MVZ2 - Deck 6 - Treppe C3,24,67Aufwärts zu Deck 7

    N. A. = nicht anwendbar

  2. Deck 7 ist mit Deck 8 durch die gleichen baulichen Anordnungen wie Deck 6 mit Deck 7 verbunden. Die lichten Breiten und Längen sind:
    GegenstandWc (lichte Breite)
    [m]
    Länge
    [m]
    Anmerkung
    MVZ2 - Deck 7 - Tür A1,7N.A.
    MVZ2 - Deck 7 - Tür B1,7N.A.
    MVZ2 - Deck 7 - Tür C BB0,9N.A.
    MVZ2 - Deck 7 - Tür C StB0,9N.A.
    MVZ2 - Deck 7 - Treppe A2,054,67Aufwärts zu Deck 8
    MVZ2 - Deck 7 - Treppe B2,054,67Aufwärts zu Deck 8
    MVZ2 - Deck 7 - Treppe C3,24,67Aufwärts zu Deck 8

    N. A. = nicht anwendbar

  3. Deck 9 ist mit Deck 8 durch eine Doppeltreppe (Treppe C) im hinteren Teil des Abschnitts verbunden. Zwei Türen (Tür BB bzw. Tür StB) verbinden den Gesellschaftsraum mit Treppe C. Die lichten Breiten und Längen sind:
    GegenstandWc (lichte Breite)
    [m]
    Länge
    [m]
    Anmerkung
    MVZ2 - Deck 9 - Tür C BB1N.A.
    MVZ2 - Deck 9 - Tür C StB1N.A.
    MVZ2 - Deck 9 - Treppe C3,24,67Abwärts zu Deck 7

    N. A. = nicht anwendbar

  4. Deck 8, von Deck 6 und 7 (Treppe A und B) kommende Personen erreichen die Einbootungsstation (freies Deck) unmittelbar durch die Türen A und B, während die von Deck 9 (Treppe C) kommenden Personen den Sammelplatz über die Wege 1 und 2 erreichen. Die lichten Breiten und Längen sind:
    GegenstandWc (lichte Breite)
    [m]
    Länge
    [m]
    Anmerkung
    MVZ2 - Deck 8 - Tür A2,05N.A.Zur Einbootungsstation
    MVZ2 - Deck 8 - Tür B2,05N.A.Zur Einbootungsstation
    MVZ2 - Deck 8 - Weg 129,5Zum Sammelplatz
    MVZ2 - Deck 8 - Weg 22,57,5Zum Sammelplatz

    N. A. = nicht anwendbar

Abbildung: 1.1 - Fall 1 (Nacht) - Deck 5

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Abbildung: 1.2 - Fall 1 (Nacht) - Deck 6

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Abbildung: 1.3 - Fall 1 (Nacht) - Deck 7

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Abbildung: 1.4 - Fall 1 (Nacht) - Deck 8

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Abbildung: 1.5 - Fall 1 (Nacht) - Deck 9

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Abbildung: 1.6 - Fall 1 (Nacht) - Deck 10

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Abbildung: 1.7 - Fall 1 (Nacht) - Deck 11

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Hinweis:
die englischen Ausdrücke "Muster Station" und "Assembly Station" sind gemäß Rundschreiben MSC/ Circ.777 (Indication of the assembly station in passenger ships) bedeutungsgleich und werden beide mit "Sammelplatz" übersetzt.

Abbildung: 2.1 - Fall 2 (Tag) - Deck 6

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Abbildung: 2.2 - Fall 2 (Tag) - Deck 7

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Abbildung: 2.3 - Fall 2 (Tag) - Deck 8

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Abbildung: 2.4 - Fall 2 (Tag) - Deck 9

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Abbildung: 3.1: Fall 1 - schematische Darstellung des hydraulischen Netzwerkes Treppe A - Nachtzustand

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Abbildung: 3.2: Fall 1 - schematische Darstellung des hydraulischen Netzwerkes Treppe B - Nachtzustand

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Abbildung: 3.3: Fall 1 - schematische Darstellung des hydraulischen Netzwerkes Treppe C - Nachtzustand - unteres Deck und Sammelplatzdeck

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Abbildung: 3.4: Fall 1 - schematische Darstellung des hydraulischen Netzwerkes Treppe C - Nachtzustand - obere Decks

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Abbildung: 4.1: Fall 2 - schematische Darstellung des hydraulischen Netzwerkes Treppe A - Tagzustand

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Abbildung: 4.2: Fall 2 - schematische Darstellung des hydraulischen Netzwerkes Treppe B - Tagzustand

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Abbildung: 4.3: Fall 2 - schematische Darstellung des hydraulischen Netzwerkes Treppe C - Tagzustand

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Hinweis:
die englischen Ausdrücke "Muster Station" und "Assembly Station" sind gemäß Rundschreiben MSC/Circ.777 (Indication of the assembly station in passenger ships) bedeutungsgleich und werden beide mit "Sammelplatz" übersetzt.

4 Betrachtete Szenarien

4.1 Fall 1 bezieht sich auf ein Tagesszenario in MVZ 1 entsprechend Kapitel 13 des Codes für Brandsicherheitssysteme; die 449 Personen sind zu Anfang wie folgt verteilt: 42 in Deck 5, 65 in Deck 6 (davon 42 im vorderen Teil und 23 im hinteren Teil), 26 in Deck 7, 110 in Deck 9, 96 in Deck 10 und 110 in Deck 11. Deck 8 (Sammelplatz) ist leer. In Übereinstimmung mit Absatz 2.2 des Anhangs 1 der Richtlinien wird angenommen, dass sich alle Personen in den Kabinen gleichzeitig in die Gänge begeben. Die entsprechenden Ausgangsbedingungen sind:

MVZ 1 - GängePersonenAnfangsdichte D
(p/m2)
Spezifischer Anfangsfluss Fs (p/m/s)Rechnerischer Fluss
Fc (p/s)
Anfangsgeschwindigkeit von Personen S (m/s)
Deck 5 - Gang 1110,940,850,771,03
Deck 5 - Gang 2120,670,730,651,14
Deck 5 - Gang 380,940,850,771,04
Deck 5 - Gang 4110,610,70,631,16
Deck 6 - Gang 1110,940,850,771,03
Deck 6 - Gang 2120,670,730,651,14
Deck 6 - Gang 380,940,850,771,04
Deck 6 - Gang 4110,610,70,631,16
Deck 6 - Gang 5110,940,850,771,03
Deck 6 - Gang 6120,670,730,651,14
Deck 7 - Gang 140,740,760,691,11
Deck 7 - Gang 240,490,640,581,2
Deck 7 - Gang 360,440,580,521,2
Deck 7 - Gang 440,740,760,691,11
Deck 7 - Gang 560,480,620,561,2
Deck 7 - Gang 620,150,190,171,2
Deck 7 - Gang 700N.A.N.A.N.A.
Deck 7 - Gang 800N.A.N.A.N.A.
Deck 11 - Gang 1551,71,211,090,75
Deck 11 - Gang 2551,71,211,090,75
Deck 10 - Gang 1481,481,1110,83
Deck 10 - Gang 2481,481,1110,83
Deck 9 - Gang 1551,71,211,090,74
Deck 9 - Gang 2551,71,211,090,74

N. A. = nicht anwendbar

MVZ 1 - Treppen, Türen und GängePersonen (N)Spezifischer Fluss Fs in
(p/m/s)
Maximaler spezifischer Fluss Fs (p/m/s)Spezifischer Fluss Fs (p/m/s)Rechnerischer Personenfluss Fc (p/s)Geschwindigkeit von Personen S (m/s)WarteschlangeErläuterungenAnmerkungen
Vom aktuellen WegGesamt einschl. jenen von anderen Wegen
Deck 5 - Tür 134342,281,31,31,17N.A.JaVon Gang 1, 2 und 41
Deck 5 - Tür 2881,851,30,850,77N.A.Von Gang 31
Deck 5 - Treppe A42421,430,880,881,1880,44Javon Türen 1 und 21, 2
Deck 6 - Tür 134342,581,301,31,17N.A.JaVon Gang 1, 2 und 4;1
Deck 6 - Tür 2880,851,300,850,77N.A.Von Gang 31
Deck 6 - Treppe A42842,320,880,881,1880,44Javon Türen 1 und 2, von Deck 51, 2
Deck 6 - Tür 311110,851,300,850,77N.A.Von Gang 51
Deck 6 - Tür 412120,731,300,810,73N.A.Von Gang 41
Deck 6 - Treppe B23231,050,880,881,1880,44JaVon Türen 3 und 41, 2
Deck 7 - Gang 88920,781,30,781,881,09Von Gang 3 und 6, von Deck 6, Treppe A1, 3
Deck 7 - Gang 7181251,751,31,33,120,67JaVon Gang 2, 5 und 8, von Deck 6, Treppe B1, 4
Deck 7 - Treppe C81333,210,880,881,2320,44JaVon Gang 1, 4 und 7; aufwärts zu Deck 81, 2, 5
Deck 11 - Tür 155551,211,31,211,09N.A.Zu Treppe C1
Deck 11 - Tür 255551,211,31,211,09N.A.Zu Treppe C1
Deck 11 - Treppe C1101100,781,10,782,170.81Abwärts zu Deck 101, 2
Deck 10 - Tür 148481,111,31,111N.A.Zu Treppe C1
Deck 10 - Tür 248481,111,31,111N.A.Zu Treppe C1
Deck 10 - Treppe C962061,491,11,103,080.55JaAbwärts zu Deck 91, 2
Deck 9 - Tür 155551,211,31,211,09N.A.Zu Treppe C1
Deck 9 - Tür 255551,211,31,211,09N.A.Zu Treppe C1
Deck 9 - Treppe C1103161,881,11,103,080,55JaAbwärts zu Deck 81, 2
Deck 8 - Weg 102000,961,30,961,920,95Zum Sammelplatz1, 6
Deck 8 - Weg 202490,961,30,962,40,95Zum Sammelplatz1, 6

N. A. = nicht anwendbar

Anmerkungen:

  1. Der spezifische Fluss "Fs in" ist der spezifische Fluss, der auf den Einzelabschnitt des Fluchtweges trifft; der maximale spezifische Fluss ist der in Tabelle 1.2 des Anhangs 1 von Anlage 2 angegebene maximal zulässige Fluss*. Der spezifische Fluss ist der für die Berechnungen anzuwendende Fluss, d. h. der kleinere Wert von "Fs in" und dem maximal zulässigen Fluss; wenn "Fs in" größer ist als der maximal zulässige Fluss, bildet sich eine Warteschlange.
    * im englischen Original steht fälschlicherweise "table 1.3 of appendix 1 of the guidelines"
  2. Einige Treppen werden sowohl von den von unten (oder von oben) kommenden Personen als auch von dem gerade betrachteten Deck kommenden Personen benutzt; bei der Durchführung der Berechnung für eine Treppe, die Deck N mit Deck N+1 (oder Deck N-1) verbindet, sind die zu berücksichtigenden Personen diejenigen, welche die Treppe auf Deck N betreten zuzüglich diejenigen Personen, die von allen Decks unterhalb (oder oberhalb) von Deck N kommen.
  3. Auf Deck 7 begeben sich anfangs 8 Personen aus den Kabinen in Gang 8 und 84 Personen kommen von Deck 6 über Treppe A in Gang 8; insgesamt also 92 Personen.
  4. Auf Deck 7 begeben sich anfangs 18 Personen aus den Kabinen in Gang 7, 23 Personen kommen von Deck 6 über Treppe B in Gang 7 und 84 Personen betreten Gang 8 von Deck 7 über Gang 7 kommend; insgesamt also 125 Personen.
  5. Auf Deck 7 begeben sich anfangs 8 Personen aus den Kabinen unmittelbar zur Treppe C und 125 Personen erreichen Treppe C von Gang 8 kommend; insgesamt also 133 Personen.
  6. Auf Deck 8 (Sammelplatz) sind anfangs keine Personen anwesend, deshalb werden die Fluchtwege auf diesem Deck dann von der Gesamtanzahl der Personen benutzt, die von oben oder unten kommen.

4.2 Fall 2 bezieht sich auf ein Tagesszenario in MVZ 2 entsprechend Kapitel 13 des Codes für Brandsicherheitssysteme; die 1138 Personen sind zu Anfang wie folgt verteilt: 469 in Deck 6, 469 in Deck 7 und 200 in Deck 9. Deck 8 (Sammelplatz) ist anfangs leer. In Übereinstimmung mit Absatz 2.2 des Anhangs 1 der Richtlinien wird angenommen, dass alle Personen gleichzeitig mit der Evakuierung beginnen und die Ausgangstüren mit ihrem maximalen spezifischen Fluss benutzen. Die entsprechenden Ausgangsbedingungen sind:

MVZ 2 - TürenPersonenAnfangsdichte D
(p/m2)
Spezifischer Anfangsfluss Fs (p/m/s)Rechnerischer Fluss
Fc (p/s)
Anfangsgeschwindigkeit
von Personen S (m/s)
Deck 6 - Tür A100N.A.1,31,3N.A.
Deck 6 - Tür B100N.A.1,31,3N.A.
Deck 6 - Tür C BB134N.A.1,31,76N.A.
Deck 6 - Tür C StB135N.A.1,31,76N.A.
Deck 7 - Tür A170N.A.1,32,21N.A.
Deck 7 - Tür B170N.A.1,32,21N.A.
Deck 7 - Tür C BB65N.A.1,31,17N.A.
Deck 7 - Tür C StB64N.A.1,31,17N.A.
Deck 9 - Tür C StB100N.A.1,31,3N.A.
Deck 9 - Tür C BB100N.A.1,31,3N.A.

N. A. = nicht anwendbar

MVZ 2 -
Treppen
Personen (N)Spezifischer Fluss Fs in (p/m/s)Maximaler spezifischer Fluss Fs (p/m/s)Spezifischer Fluss Fs (p/m/s)Rechnerischer Personenfluss Fc (p/s)Geschwindigkeit von Personen S (m/s)WarteschlangeErläuterungenAnmerkungen
Vom
aktuellen
Weg
Gesamt einschl. jenen von anderen Wegen
Deck 6 -
Treppe A
1001000,930,880,881,230,44JaAufwärts zu Deck 71
Deck 6 -
Treppe B
1001000,930,880,881,230,44JaAufwärts zu Deck 71
Deck 6 -
Treppe C
2692691,10,880,882,820,44JaAufwärts zu Deck 71
Deck 7 -
Treppe A
1702701,680,880,881,80,44JaAufwärts zu Deck 81, 2
Deck 7 -
Treppe B
1702701,680,880,881,80,44JaAufwärts zu Deck 81, 2
Deck 7 -
Treppe C
1293981,610,880,882,820,44JaAufwärts zu Deck 81, 2
Deck 9 -
Treppe C
2002000,811,10,812,600,78Abwärts zu Deck 8
Deck 8 - Weg 102661,21,31,22,410,75von

Decks 7 and 9

1, 3
Deck 8 - Weg 203321,21,31,23,010,75von

Decks 7 und 9

1, 3
Deck 8 - Tür A02700,881,30,881,8N.A.von Deck 71, 3
Deck 8 - Tür B02700,881,30,881,8N.A.von Deck 71, 3

N. A. = nicht anwendbar

Anmerkungen:

  1. Der spezifische Fluss "Fs in" ist der spezifische Fluss, der auf den Einzelabschnitt des Fluchtweges trifft; der maximale spezifische Fluss ist der in Tabelle 1.2 des Anhangs 1 von Anlage 2 angegebene maximal zulässige Fluss*. Der spezifische Fluss ist der für die Berechnungen anzuwendende Fluss, d. h. der kleinere Wert von "Fs in" und dem maximal zulässigen Fluss; wenn "Fs in" größer ist als der maximal zulässige Fluss, bildet sich eine Warteschlange.
    * im englischen Original steht fälschlicherweise "table 1.3 of appendix 1 of the guidelines"
  2. Einige Treppen werden sowohl von den von unten (oder von oben) kommenden Personen als auch von dem gerade betrachteten Deck kommenden Personen benutzt; bei der Durchführung der Berechnung für eine Treppe, die Deck N mit Deck N+1 (oder Deck N-1) verbindet, sind die zu berücksichtigenden Personen diejenigen, welche die Treppe auf Deck N betreten zuzüglich diejenigen Personen, die von allen Decks unterhalb (oder oberhalb) von Deck N kommen.
  3. Auf Deck 8 (Sammelplatz) sind anfangs keine Personen anwesend, deshalb werden die Fluchtwege auf diesem Deck dann von der Gesamtanzahl der Personen benutzt, die von oben oder unten kommen.

5 Berechnung von tF, tdeck und tstair

5.1 Für Fall 1:

Gegenstand (Schiffsteil)Personen
N
Länge L
(m)
Rechnerischer
Personenfluss
Fc (p/s)
Geschwindigkeit S
(m/s)
Flusszeitspanne tF (s)
tF = N/Fc
Deck- oder
Treppenzeitspanne,
  tdeck, tstairs T = L/S
Betreten/Erreichen von
Deck 5 - Gang 111130,771,0314,312,6Tür 1
Deck 5 - Gang 212200,651,1418,317,6Tür 1
Deck 5 - Gang 389,50,771,0410,49,2Tür 2
Deck 5 - Gang 411200,631,1617,417,3Tür 1
Deck 5 - Tür 134N.A.1,17N.A.29,1N.A.Treppe A
Deck 5 - Tür 28N.A.0,77N.A.10,4N.A.Treppe A
Deck 5 - Treppe A424,671,1880,4435,410,6Deck 6
Deck 6 - Gang 111130,771,0314,312,6Tür 1
Deck 6 - Gang 212200,651,1418,317,6Tür 1
Deck 6 - Gang 389,50,771,0410,49,2Tür 2
Deck 6 - Gang 411200,631,1617,417,3Tür 1
Deck 6 - Tür 134N.A.1,17N.A.29,1N.A.Treppe A
Deck 6 - Tür 28N.A.0,77N.A.10,4N.A.Treppe A
Deck 6 - Treppe A844.671,1880,4470,710,6Deck 7
Deck 6 - Gang 511130,771,0314,312,6Tür 3
Deck 6 - Gang 612200,651,1418,317,6Tür 4
Deck 6 - Tür 311N.A.0,77N.A.14,3N.A.Treppe B
Deck 6 - Tür 412N.A.0,65N.A.18,3N.A.Treppe B
Deck 6 - Treppe B234,671,1880,4419,410,6Deck 7
Deck 7 - Gang 1460,691,115,85,4Treppe C
Deck 7 - Gang 2490,581,26,97,5Gang 7
Deck 7 - Gang 36150,521,211,512,5Gang 8
Deck 7 - Gang 4460,691,115,85,4Treppe C
Deck 7 - Gang 56140,561,210,811,7Gang 7
Deck 7 - Gang 62150,171,211,512,5Gang 8
Deck 7 - Gang 89291,881,0948,98,2Gang 7
Deck 7 - Gang 7125113,120,6740,116,4Treppe C
Deck 7 - Treppe C1334,671,2320,4410810,6Deck 8
Deck 11 - Gang 155361,090,7550,748,2Tür 1
Deck 11 - Gang 255361,090,7550,748,2Tür 2
Deck 11 - Tür 155N.A.1,09N.A.50,7N.A.Treppe C
Deck 11 - Tür 255N.A.1,09N.A.50,7N.A.Treppe C
Deck 11 - Treppe C1104.672,170,8150,75,8Deck 10
Deck 10 - Gang 1483610,8348,243,5Tür 1
Deck 10 - Gang 2483610,8348,243,5Tür 2
Deck 10 - Tür 148N.A.1N.A.48,2N.A.Treppe C
Deck 10 - Tür 248N.A.1N.A.48,2N.A.Treppe C
Deck 10 - Treppe C2064,673,080,5566,98,5Deck 9
Deck 9 - Gang 155361,090,7450,748,4Tür 1
Deck 9 - Gang 255361,090,7450,748,4Tür 2
Deck 9 - Tür 155N.A.1,09N.A.50,7N.A.Treppe C
Deck 9 - Tür 255N.A.1,09N.A.50,7N.A.Treppe C
Deck 9 - Treppe C3164,673,080,55102,68,5Deck 8

N. A. = nicht anwendbar

5.2 Für Fall 2: Da es bei dieser speziellen Anordnung keine Gänge gibt, ist die Deckzeitspanne gleich Null.

Gegenstand (Schiffsteil)Personen
N
Länge L
(m)
Rechnerischer
Personenfluss
Fc (p/s)
Geschwindigkeit S
(m/s)
Flusszeitspanne tF (s)
tF = N/Fc
Deck- oder
Treppenzeitspanne,
tdeck, tstairs T = L/S
Betreten/Erreichen von
Deck 6 - Tür A100N.A.1,3N.A76,9N.A.Treppe A
Deck 6 - Tür B100N.A.1,3N.A.76,9N.A.Treppe B
Deck 6 - Tür C BB134N.A.1,76N.A.76,4N.A.Treppe C
Deck 6 - Tür C StB135N.A.1,76N.A.76,9N.A.Treppe C
Deck 6 - Treppe A1004,671,230,4481,210,6Deck 7
Deck 6 - Treppe B1004,671,230,4481,210,6Deck 7
Deck 6 - Treppe C2694,672,820,4495,510,6Deck 7
Deck 7 - Tür A170N.A.2,21N.A76,9N.A.Treppe A
Deck 7 - Tür B170N.A.2,21N.A.76,9N.A.Treppe B
Deck 7 - Tür C BB65N.A.1,17N.A.55,6N.A.Treppe C
Deck 7 - Tür C StB64N.A.1,17N.A.54,7N.A.Treppe C
Deck 7 - Treppe A2704,671,80,44149,710,6Deck 8
Deck 7 - Treppe B2704,671,80,44149,710,6Deck 8
Deck 7 - Treppe C3984,672,820,44141,310,6Deck 8
Deck 8 - Tür A270N.A.1,8N.A.149,7N.A.Einbootung
Deck 8 - Tür B270N.A.1,8N.A.149,7N.A.Einbootung
Deck 9 - Tür BB100N.A.1,3N.A.76,9N.A.Treppe C
Deck 9 - Tür StB100N.A.1,3N.A.76,9N.A.Treppe C
Deck 9 - Treppe C2004,672,60,7876,96Deck 8

N. A. = nicht anwendbar

6 Berechnung von tassembly

6.1 Fall 1: In diesem Fall benutzen alle 429 Personen die Treppe C (316 von oberhalb Deck 8 kommend und 133 von unten kommend) und müssen unmittelbar nach ihrer Ankunft auf Deck 8 entweder auf Weg 1 oder Weg 2 auf Deck 8 weitergehen, um den Sammelplatz zu erreichen. Die entsprechende Zeitspanne ist wie folgt:

Gegenstand (Schiffsteil)Personen
N
Länge L
(m)
Rechnerischer
Personenfluss
Fc (p/s)
Geschwindigkeit S
(m/s)
Flusszeit-
spanne tF (s)
tF = N/Fc
Deck- oder
Treppenzeitspanne,
tdeck, tstairs T = L/S
Betreten/Erreichen von
Deck 8 - Weg 12009,51,920,95104,410Sammelplatz
Deck 8 - Weg 22497,52,40,95103,97,9Sammelplatz

6.2 Fall 2: In diesem Fall müssen alle Personen, die die Treppe C benutzen (insgesamt 598), unmittelbar nach ihrer Ankunft auf Deck 8 entweder auf Weg 1 oder Weg 2 auf Deck 8 weitergehen, um den Sammelplatz zu erreichen. Die entsprechende Zeitspanne ist wie folgt:

Gegenstand (Schiffsteil)Personen
N
Länge L

(m)

Rechnerischer
Personenfluss
Fc (p/s)
Geschwindigkeit S
(m/s)
Flusszeitspanne tF (s)
tF = N/Fc
Deck- oder
Treppenzeitspanne,
tdeck, tstairs T = L/S
Betreten/Erreichen von
Deck 8 - Weg 12669,52,410,75110,512,7Sammelplatz
Deck 8 - Weg 23327,53,010,75110,310Sammelplatz

7 Berechnung von T

7.1 Fall 1: Die Laufzeitspanne T entsprechend Anhang 1 der Richtlinien ist das Maximum tI (Gleichung 2.2.11) multipliziert mit 2,3 (Summe von Sicherheitsfaktor und Gegenstrom-Korrekturfaktor). Die Maximalwerte von tI für jeden Fluchtweg sind wie folgt:

Fluchtweg auftcktftstairtassemblytITAnmerkungen
Deck 1148,2104,422,710185,3426,21
Deck 1043,5104,41710174,84021, 2
Deck 948,4104,48,510171,33941, 2
Deck 80104,4010114,4286,1
Deck 737,110810,610163,93771
Deck 6 - Treppe A (vorn)42,410821,210179,6413,11, 3
Deck 6 - Treppe B (inten)3410821,210170,2391,51, 3
Deck 542,210831,810190,2437,51, 3

Anmerkungen:

  1. Die Flusszeitspanne tf ist die maximale Flusszeitspanne, die auf dem gesamten Fluchtweg von dem Deck, auf dem die Personen mit der Evakuierung begonnen haben, bis zum Sammelplatz gemessen wird.
  2. Die Laufzeitspanne auf den Treppen (tstair) ist die insgesamt erforderliche Zeitspanne, um von dem Deck, auf dem die Personen ursprünglich mit der Evakuierung begonnen haben, bis zu dem Deck zu gelangen, auf dem sich der Sammelplatz befindet; im vorliegenden Fall ist deshalb tstair für Personen, die sich von Deck 11 nach unten begeben, die Summe von tstair von Deck 11 nach 10 (5,7 s), von Deck 10 nach 9 (8,5 s) und von Deck 9 nach 8 (8,5 s), insgesamt 22,7 s; dieses gilt gleichermaßen für die anderen Fälle.
  3. Die Laufzeitspanne auf den Treppen (tstair) ist die insgesamt erforderliche Zeitspanne, um von dem Deck, auf dem die Personen ursprünglich mit der Evakuierung begonnen haben, bis zu dem Deck zu gelangen, auf dem sich der Sammelplatz befindet; im vorliegenden Fall ist deshalb tstair für Personen, die sich von Deck 5 nach oben begeben, die Summe von tstair von Deck 5 nach 6 (10,6 s), von Deck 6 nach 7 (10,6 s) und von Deck 7 nach 8 (10,6 s), insgesamt 31,8 s; dieses gilt gleichermaßen für die anderen Fälle.

Demzufolge ist der entsprechende Wert von T gleich 437,5 s.

7.2 Fall 2: Die Laufzeitspanne T entsprechend Anhang 1 der Richtlinien ist das Maximum tI (Gleichung 2.2.11) multipliziert mit 2,3 (Summe von Sicherheitsfaktor und Gegenstrom-Korrekturfaktor). Die Maximalwerte von tI für jeden Fluchtweg sind wie folgt:

Fluchtweg auftdecktftstairtassemblytITAnmerkungen
Deck 90110,4612,7168,3387,21, 2
Deck 80110,4012,7162,4373,4
Deck 7 - Treppe A0149,710,60160,3368,6
Deck 7 - Treppe B0149,710,60160,3368,6
Deck 7 - Treppe C0141,310,612,7164,6378,72
Deck 6 - Treppe A0149,721,20170,93931, 3
Deck 6 - Treppe B0149,721,20170,93931, 3
Deck 6 - Treppe C0141,321,212,7175,2403,11, 2, 3

Anmerkungen:

  1. Die Flusszeitspanne tf ist die maximale Flusszeitspanne, die auf dem gesamten Fluchtweg von dem Deck, auf dem die Personen mit der Evakuierung begonnen haben, bis zum Sammelplatz gemessen wird.
  2. In diesem Beispiel führen die Treppen A und B bereits zur Einbootungsstation; deshalb benötigen nur diejenigen Fluchtwege zusätzliche Zeitspanne (tassembly) zum Erreichen des Sammelplatzes, die über Treppe C führen.
  3. Die Laufzeitspanne auf den Treppen (tstair) ist die insgesamt erforderliche Zeitspanne, um von dem Deck, auf dem die Personen ursprünglich mit der Evakuierung begonnen haben, bis zu dem Deck zu gelangen, auf dem sich der Sammelplatz befindet; im vorliegenden Fall ist deshalb tstair für von Deck 6 kommende Personen die Summe von tstair von Deck 6 nach 7 (10,6 s) und von Deck 7 nach 8 (10,6 s).

Demzufolge ist der entsprechende Wert von T gleich 403,1 s.

8 Ermittlung von Staus

8.1 Fall 1: Ein Stau entsteht auf Deck 5 (Tür 1 und Treppe A), Deck 6 (Tür 1, Treppen A und B), Deck 7 (Gang 7 und Treppe C), Deck 10 (Treppe C) und Deck 9 (Treppe C). Da die Gesamtzeitspanne jedoch unter dem Grenzwert liegt (siehe Absatz 9.1 dieses Beispiels), sind keine Entwurfsänderungen erforderlich.

8.2 Fall 2: Ein Stau entsteht auf Deck 6 (Treppen A, B und C) und Deck 7 (Treppen A, B und C). Da die Gesamtzeitspanne jedoch unter dem Grenzwert liegt (siehe Absatz 9.2 dieses Beispiels), sind keine Entwurfsänderungen erforderlich.

9 Leistungsanforderung

9.1 Fall 1: Die Gesamt-Evakuierungszeitspanne entsprechend Absatz 5.1 der überarbeiteten Richtlinien ist wie folgt:

1,25 (R + T) + 2/3 (E + L) = 1,25 x (10' + 7' 18") + 20 = 41' 38"(9.1)

wobei:

(E + L) mit 30' angenommen wird
R = 10' (Nachtfall)
T = 7'1 8"

9.2 Fall 2: Die Gesamt-Evakuierungszeitspanne entsprechend Absatz 5.1 der überarbeiteten Richtlinien ist wie folgt:

1,25 (R + T) + 2/3 (E + L) = 1,25 x (5' + 6' 43 ") + 20 = 34' 39"(9.2)

wobei:

(E + L) mit 30' angenommen wird
R = 5' (Tagfall)
T = 6' 43".

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