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Regelwerk

Änderungstext

Änderung der Richtlinie für die Prüfung der Bremsanlagen von Fahrzeugen bei Hauptuntersuchungen (HU) nach § 29 StVZO (HU-Bremsenrichtlinie)

Vom 3. September 2014
(VkBl. Nr. 18 vom 30.09.2014 S. 655)


Die HU-Bremsenrichtlinie vom 24. Mai 2012 wurde im VkBl. 2012 S. 432 ff, veröffentlicht.

Auf Grund von Praxiserfahrungen und der zu erfolgenden Übernahme von Vorschriften der Richtlinie 2014/45/EU vom 3. April 2014 (ABl. L 127 vom 29.04.2014 S. 51) ist die HU-Bremsenrichtlinie anzupassen.

Die Änderungen werden nachstehend im Benehmen mit den zuständigen obersten Landesbehörden bekannt gegeben und sind ab dem Datum der Veröffentlichung anzuwenden.

1. Änderungen im Vorwort sowie in Nummer 8 der HU-Bremsenrichtlinie in der Fassung der Veröffentlichung im VkBl. 2012 S. 432:

Das Datum "28.07.2010" ist jeweils durch das Datum "01.01.2012" zu ersetzen.

2. Nummer 6.2.1.1 Absatz 1 wird wie folgt geändert:

altneu
6.2.1.1 Druckluft- und Hydraulikbremsanlagen

Die Wirksamkeit der Bremsanlage ist mittels Bezugsbremskräften nachzuweisen. Hierfür ist pro Achse mindestens eine Bezugsbremskraft bei kontinuierlich ansteigender Bremskraft bis kurz vor Erreichen der Blockiergrenze zu überprüfen. Ist eine standardisierte Schnittstelle nach Anlage 3 der Richtlinie für Bremsprüfstände vorhanden, ist diese zwingend zu verwenden. Bei Fahrzeugen mit einer Druckluft- oder Drucklufthydraulikbremsanlage darf der Blockierdruck nicht unter 1,7 bar liegen. Andernfalls ist das Fahrzeug mit Beladung oder Beladungssimulation zu prüfen.

"6.2.1.1 Druckluft- und Hydraulikbremsanlagen

Die Wirksamkeit der Bremsanlage ist mittels Bezugsbremskräften nachzuweisen. Hierfür ist pro Achse das Erreichen bzw. das Überschreiten einer Mindestbremskraft in Bezug auf einen entsprechenden Bremsdruck bei kontinuierlich ansteigender Bremskraft zu überprüfen. Ist eine standardisierte Schnittstelle nach Anlage 3 der Richtlinie für Bremsprüfstände (s. VkBl. 2011 S. 354) verfügbar, ist diese zu verwenden. Bei Fahrzeugen mit einer Druckluft- oder Drucklufthydraulikbremsanlage darf der Blockierdruck nicht unter 1,7 bar liegen, es sei denn, die vorgegebene Mindestbremskraft wird bereits bei einem niedrigeren Druck oder Erreichen des Vorgabewertes der für das Fahrzeug definierten Bezugsgröße nachgewiesen. Andernfalls ist das Fahrzeug mit Beladung oder Beladungssimulation zu prüfen."

3. Die in Anlage 1 der Richtlinie vorgegebene Tabelle mit den Werten der Mindestabbremsung und zulässigen Betätigungskräften wird wie folgt gefasst:

Alt:

Anlage 1
Mindestabbremsung und zulässige Betätigungskräfte


Fz.-KlasseFahrzeugartErstzulassungBetriebsbremsanlageFeststellbremsanlage
z >FH <FF <z >FH <FF <
[%][daN][daN][%][daN][daN]
M1PKW, Wohnmobile < 3,5t *1vor 01.01.9150---50154050
ab 01.01.91 und vor 28.07.201016
ab 28.07.20105816
M2, M3Kraftomnibusvor 01.01.9148---70156070
ab 01.01.915016
N1LKW/Zugmaschinenvor 01.01.9145 *3---70156070
ab 01.01.915016
N2, N3LKW/Zugm./Wohnmob. > 3,5tvor 01.01.9143 *3---70156070
ab 01.01.91 und vor 28.07.20104516
ab 28.07.20105016
OAnhängefahrzeuge < 25 km/halle25------1560---
Anhängefahrzeuge > 25 km/hvor 01.01.9140pm = 6,5 bar
(Berechnungsdruck)
15---
ab 01.01.91 und vor 28.07.20104316---
03 und 04, Drehschemel > 25 km/hab 28.07.201050 *616---
03 und 04, Sattel > 25 km/h45 *6
Tlof - Zugmaschinen < 40 km/halle354060154060
lof - Zugmaschinen > 40 km/h40---70166070
---übrige Kraftfahrzeuge < 25 km/hvor 01.01.9125---80156080
ab 01.01.91257070
übrige Kraftfahrzeuge >25 km/h *2vor 01.01.9140---801580
ab 01.01.91701670
V *4h *4vuh
L3, L3eKrafträder ohne Beiwagenvor 01.10.983030 * 5502050---------
ab 01.10.98355035
L4, L4eKrafträder mit Beiwagenvor 01.10.983025402050---------
ab 01.01.91 und vor 28.07.201035304535
ab 28.07.201046
L5, L5edreirädrige Kfz. (symmetr. Anordnung)vor 01.10.98------452050154050
ab 01.10.984516
L7, L7evierrädrige Kfz.vor 01.10.98------452050154050
ab 01.10.9816
Dauerbremsanlage
MKraftomnibus > 5 5 tvor 01.01.915 % (0,5 m/s2 mittl. Verzögerung) im Fahrversuch bei 30 km/h (gem. Typ II Anh. II RL 71/320/EWG)
NLKW/Zugm. > 9t
M3, N3LKW/Zugm./Kraftomnibusab 01.01.916 % (0,6 m/s2 mittl. Verzögerung) im Fahrversuch bei 30 km/h (gem. Typ II Anh. II RL 71/320/EWG)
M3Kraftomnibus KI. II/III
*1) Wohnmobile > 3,5t siehe Fahrzeugklassen N2, N3
*2) Jedoch für Kraftfahrzeuge, die ab dem 01.01.2001 erstmals in Verkehr gekommen sind und deren Baumerkmale den unter die EG-Richtlinien über Bremsanlagen fallenden Fahrzeugen gleichzusetzen sind, gelten die Vorgaben dieser jeweiligen Fahrzeugklasse
*3) 40, wenn radstandsbezogene Schwerpunkthöhe h/E > 0,5
*4) anzuwenden, wenn unabhängige Betriebsbremsen vorhanden, die nur auf eine Achse wirken
*5) 25, wenn Übertragung der Bremskraft aufgrund blockierender Räder nicht möglich
*6) Jedoch > 43 % für Drehschemel- und > 40 % für Sattel-/Zentralachsanhänger, wenn trotz einwandfreiem Zustand der Bremsanlage auf Grund des Messverfahrens die Mindestwerte von 50 % bzw. 45 % nicht erreicht werden

Hinweise zu den verwendeten Abkürzungen:
FF = Fußkraft
FH = Handkraft
Z = Abbremsung

Neu:

"Anlage 1
Mindestabbremsung und zulässige Betätigungskräfte

Fahrzeug-KlasseFahrzeugartErstzulassungBetriebsbremsanlageFeststellbremsanlage
Z >
[%]
FH: < [daN]FF :< [daN]Z >
[%]
FH: < [daN]FF : < [daN]
M1PKW, Wohnmobile < 3,5 t 1vor 01.01.199148 8---50154050
ab 01.01.1991 und vor 01.01.20125016
ab 01.01.201258
M2, M3Kraftomnibusvor 01.01.199148---70156070
ab 01.01.19915016
N1LKW/Zugmaschinenvor 01.01.199145 3---70156070
ab 01.01.19915016
N2, N3LKW/Zugm./Wohnmob. > 3,5 tvor 01.01.199143 3---70156070
ab 01.01.1991 und vor 01.01.20124516
ab 01.01.20125016
OAnhängefahrzeuge < 25 km/halle25------1560---
Anhängefahrzeuge > 25 km/hvor 01.01.199140pm d 6,5 bar

(Berechnungsdruck)

15
ab 01.01.1991 und vor 01.01.201243 616---
O2 9, O3 und O4, Anhänger > 25 km/hab 01.01.201250 660
O2 9, O3 und O4, Sattelanhänger > 25 km/hab 01.01.201245 6, 716---
Tlof-Zugmaschinen < 40 km/halle354060154060
lof-Zugmaschinen > 40 km/h40---70166070
---übrige Kraftfahrzeuge < 25 km/hvor 01.01.199125---8080
ab 01.01.19912570156070
übrige Kraftfahrzeuge > 25 2km/hvor 01.01.1991801580
ab 1.01.199140---701670
v 4h 4v u h
L3, L3eKrafträder Beiwagenvor 01.10.1998305)

30

5020

50

------
ab 01.10.19983535---
L4, L4eKrafträder mit Beiwagenvor 01.10.199830254050
ab 01.10.19983530462035---------
L5, L5edreirädrige Kfz. (symmetr. Anordnung)vor 01.10.1998------15
ab 01.10.1998452050

16

4050
L7, L7eKfz. vierrädrigevor 01.10.1998------452050154050
ab 01.10.199816
Dauerbremsanlage
MKraftomnibus > 5,5 t5 % (0,5 m/s2 mittl. Verzögerung) im Fahrversuch aus 30 km/h (gem. Typ II Anh.II RL 71/320/EWG)
NLKW/Zugm. > 9 tvor 01.01.1991
M3, N3LKW und Zugm. die nicht zum Ziehen von Anhängern der Klasse O4 geeignet sind / Kraftomnibus Kl. I;5 % (0,5 m/s2 mittl. Verzögerung) im Fahrversuch aus 30 km/h (gem. Typ II Anh.II RL 71/320/EWG)
M3, N3FLKW die zum Ziehen von Anhängern der Klasse O4 geeignet sind und Kraftomnibus Kl. II/IIIab 01.01.19916 % (0,6 m/s2 mittl. Verzögerung) im Fahrversuch aus 30 km/h (gem. Typ IIa Anh.II RL 71/320/EWG)


FFFußkraft
FHHandkraft
zAbbremsung
1)Wohnmobile > 3,5 t siehe Fahrzeugklassen N2, N3
2)Jedoch für Kraftfahrzeuge, die ab dem 01.01.2001 erstmals in Verkehr gekommen sind und deren Baumerkmale den unter die EG-Richtlinien über Bremsanlagen fallenden Fahrzeugen gleichzusetzen sind, gelten die Vorgaben dieser jeweiligen Fahrzeugklasse
3)40 %, wenn radstandsbezogene Schwerpunkthöhe h/E e> 0,5
4)anzuwenden, wenn unabhängige Betriebsbremsen vorhanden, die nur auf eine Achse wirken
5)25 %, wenn Übertragung der Bremskraft aufgrund blockierender Räder nicht möglich
6)Jedoch e 43 % für Anhänger (Zentralachs- sowie Drehschemelanhänger) und e 40 % für Sattelanhänger, wenn trotz einwandfreiem Zustand der Bremsanlage aufgrund des Messverfahrens die Mindestwerte von 50 %, 45 % bzw. 43 % nicht erreicht werden
7)43 % für Sattelanhänger deren Typgenehmigung vor dem 1. Januar 2012 erteilt wurde
8)Jedoch e 40 %, wenn trotz einwandfreiem Zustand der Bremsanlage aufgrund des Messverfahrens der Mindestwert von 48 % nicht erreicht wird
9)Bei der Prüfung von O2-Anhängefahrzeugen mit Auflaufbremsanlage ist die Wirksamkeit im Fahrversuch zu ermitteln.

4. Die Anlage 2 wird wie folgt geändert:

a) Die Überschrift wird wie folgt gefasst:

altneu
Hochrechnungsverfahren"1-Punkt-Hochrechnungsverfahren für Ausnahmefälle"

b) Unter Formelzeichen und Definition wird eingefügt:

"G zulässige Gesamtgewichtskraft in daN".


ENDE

...

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