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Regelwerk, Chemikalien, Wasser

Pflanzenschutzmittel-Wirkstoffe:
ADI-Werte und gesundheitliche Trinkwasser-Leitwerte

Aktualisierte Information Nr. 030/2013 des BfR vom 3. Dezember 2013*


Pflanzenschutzmittel durchlaufen in der Europäischen Union ein Zulassungsverfahren. Sie müssen wirksam sein und dürfen bei sachgemäßem Einsatz weder den Anwender, unbeteiligte Dritte, noch die Umwelt schädigen. Ebenso wenig dürfen die Rückstände von Pflanzenschutzmitteln in Lebensmitteln und speziell im Trinkwasser die Gesundheit der Verbraucher gefährden. In Deutschland ist das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) für die gesundheitliche Bewertung der Pflanzenschutzmittel zuständig.

Seit den 1990er Jahren werden Wirkstoffe von Pflanzenschutzmitteln in der Europäischen Union (EU) in einem Gemeinschaftsverfahren entsprechend der Richtlinie 91/414/EWG, nunmehr entsprechend der EU-Verordnung 1107/2009, bewertet. Das BfR ist an diesem Gemeinschaftsverfahren beteiligt. Im Rahmen der gesundheitlichen Prüfung dieses Verfahrens werden ADI-Werte abgeleitet, die das BfR bei der Zulassung von Pflanzenschutzmitteln berücksichtigt.

ADI-Werte, die so genannten duldbaren täglichen Aufnahmemengen, bezeichnen diejenige Höchstmenge eines Wirkstoffes auf Basis Körpermasse oder Körpergewicht, bis zu der jeder Verbraucher und jede Verbraucherin täglich lebenslang belastet sein könnte, ohne mit einer gesundheitlichen Schädigung rechnen zu müssen. Auf Basis dieser Werte bestimmt das BfR auch den gesundheitlichen Trinkwasser-Leitwert (LW TW) für die unterschiedlichen Wirkstoffe. Der LWTW gibt die Höchstkonzentration eines betreffenden Stoffes im Trinkwasser an, die lebenslang ohne gesundheitliche Besorgnis aufgenommen werden könnte.

An diesen Trinkwasser-Leitwerten orientiert sich das Umweltbundesamt (UBA) bei der Festlegung seiner zumeist wesentlich niedrigeren Trinkwasser-Maßnahmewerte (MWTW). Falls in einem Trinkwasser der Grenzwert für Parameter 11 (Wirkstoffe aus Pflanzenschutzmitteln und Biozidprodukten) in Anlage 2 Teil I TrinkwV 2001/ä 1 überschritten sein sollte, empfiehlt das UBA dem Gesundheitsamt (vgl. § 3, Abs. 2, Ziff 5 der TrinkwV 2001/ä), vorübergehende Abweichungen vom gültigen Grenzwert gemäß § 10 TrinkwV 2001/ä nur bis zur Höhe der hier publizierten MWTW zuzulassen, denn sie sind nicht nur gesundheitlich sicher, sondern nach Auffassung des UBA vorübergehend auch trinkwasserhygienisch duldbar.

Im Folgenden stellt das BfR in Abstimmung mit dem UBA eine Tabelle der ADI-Werte, seiner LWTW-Werte und der MWTW-Maßnahmewerte des UBA von Wirkstoffen bereit, die in der Bundesrepublik Deutschland als wirksamer Bestandteil von Pflanzenschutzmitteln zugelassen sind. Sie wird an dieser Stelle regelmäßig aktualisiert.

Pflanzenschutzmittel, die zum Schutz von Kulturpflanzen ausgebracht werden, gelangen zwangsläufig in die Umwelt und manche ihrer Komponenten unter Umständen auch in Lebensmittel oder in Gewässer, die (auch) der Trinkwassergewinnung dienen oder dafür vorgehalten werden (sollen). Sie können daher für Menschen, Tiere und Umwelt Risiken mit sich bringen. Die Zulassung und Anwendung von Pflanzenschutzmitteln (PSM) ist deshalb seit langem reglementiert. Bereits seit 1968 besteht in Deutschland eine Zulassungspflicht.

Seit den 1990er Jahren werden Wirkstoffe von PSM in der Europäischen Union (EU) entsprechend der Richtlinie 91/414/EWG 2 in einem Gemeinschaftsverfahren bewertet. Die Richtlinie 91/414/EWG wurde am 14. Juni 2011 von der EU-Verordnung 1107/2009 3 abgelöst. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist an diesem Gemeinschaftsverfahren beteiligt. Im Rahmen der gesundheitlichen Prüfung werden in diesem Verfahren auch ADI-Werte abgeleitet. Die ADI-Werte und alle weiteren Ergebnisse des Prüfverfahrens werden von der Europäischen Kommission veröffentlicht 4 und bilden die Grundlage bei der Zulassung von PSM.

Grundsätzlich können PSM nur dann in den Mitgliedstaaten zugelassen werden, wenn ihre Wirkstoffe im Anhang zur EU-Verordnung 540/2011 5 aufgeführt sind. Die Zulassungsdauer der PSM im Nachgang zur EU-Wirkstoffprüfung ist an die Dauer der EU-Genehmigung der Wirkstoffe gekoppelt, die i.d.R. 10 Jahre beträgt und dann aktualisiert wird, um technische Fortschritte sowie neue wissenschaftliche Erkenntnisse aus Untersuchungen über die Wirkungen von PSM auf Mensch und Umwelt zu berücksichtigen. Davon unabhängig besteht die Möglichkeit, aufgrund neuerer Erkenntnisse die EU-Genehmigung der Wirkstoffe und deren Verwendung zu modifizieren oder aus begründetem Anlass sogar zu widerrufen.

ADI-Wert

ADI-Werte ("Acceptable Daily Intake") werden nach international abgestimmten Konventionen auf der Grundlage von Ergebnissen umfangreicher toxikologischer Untersuchungen, wie sie die Richtlinie 91/414/EWG bzw. nunmehr die EU-Verordnung 545/2011 6 fordert, abgeleitet. Sie bezeichnen diejenige Menge eines Stoffes (angegeben in mg Wirkstoff/kg Körpermasse), die ein Verbraucher täglich lebenslang ohne gesundheitliche Besorgnis aufnehmen könnte.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) berücksichtigt im Zulassungsverfahren von PSM die nach diesen Prinzipien im gemeinschaftlichen EU-Bewertungsverfahren festgelegten ADI-Werte. Für Wirkstoffe, die von der EU nicht bewertet worden sind oder für die im EU-Bewertungsverfahren keine ADI-Werte abgeleitet wurden, bestimmt das BfR nach denselben Prinzipien ADI-Werte. ADI-Werte dienen als Grundlage für die Festlegung zulässiger Höchstmengen von Rückständen dieser Wirkstoffe auf bzw. in Lebensmitteln.

Gesundheitliche Leitwerte für Trinkwasser (LWTW) des BfR und trinkwasserhygienische Maßnahmewerte (MWTW) des UBA

LWTW- Werte des BfR

Gesundheitliche Trinkwasser-Leitwerte LWTW (in µg Wirkstoff/Liter Trinkwasser) werden für in der Bundesrepublik Deutschland zugelassene PSM-Wirkstoffe vom BfR auf der Basis von ADI-Werten berechnet. Es handelt sich deshalb um gesundheitlich lebenslang duldbare Höchstkonzentrationen. In Übereinstimmung mit Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) werden vom BfR 10 % Ausschöpfung des ADI-Wertes einer täglichen Wasseraufnahme von 2 Litern und einer Körpermasse von 70 Kilogramm zugerechnet. Diese Verfahrensweise entspricht dem Vorgehen bei der Festlegung gesundheitlicher Grenzkonzentrationen auch für andere Stoffe als PSM-Wirkstoffe im Trinkwasser. Als absolute Obergrenze für einen LWTW werden vom BfR 1000 µg/l genannt (Kappungsgrenze).

MWTW-Werte des UBA

Die LWTW des BfR unterstützen das Umweltbundesamt (UBA) bei der Festlegung zulässiger Abweichungen in Form sogenannter Maßnahmewerte MWTW. Falls in einem Trinkwasser der Grenzwert für Parameter 11 (Wirkstoffe aus PSM und Biozidprodukten) in Anlage 2 Teil I TrinkwV 2001/ä überschritten sein sollte, empfiehlt das UBA dem Gesundheitsamt (vgl. § 3, Abs. 2, Ziff 5 der TrinkwV 2001/ä), vorübergehende Abweichungen vom gültigen Grenzwert gemäß § 10 TrinkwV 2001/ä nur bis zur Höhe der hier publizierten MWTW zuzulassen, denn diese Werte sind nicht nur gesundheitlich sicher, sondern nach Auffassung des UBA vorübergehend auch trinkwasserhygienisch duldbar. Das UBA unterteilt dabei die Wirkstoffe in drei Gruppen A-C, deren jeweils gruppenspezifischer MWTW so berechnet ist, dass sich maximal 10 % eines stoffspezifischen ADI in 2 Litern Trinkwasser, der täglichen Trinkmenge von bis zu 98 % der Bevölkerung, befinden. Die Gültigkeit eines MWTW und damit auch die Dauer der Überschreitung eines oder beider PSMBP-Grenzwerte sind gemäß § 10 TrinkwV 2001/ä grundsätzlich auf 3 Jahre befristet.

Beziehung zwischen den LWTW des BfR und den MWTW des UBA (Tabelle 1)

Unter Rückgriff auf die in dieser Hinsicht nach wie vor auch für PSMBP 7 gültige PBSM- Empfehlung 8 (Bundesgesundhbl. 32 (7): 290-295, 1989) des einstigen Bundesgesundheitsamtes empfiehlt das Umweltbundesamt folgende Beziehung zwischen den toxikologisch abgeleiteten LWTW des BfR und den zusätzlich trinkwasserhygienisch begründbaren MWTW des UBA:

Tabelle 1: Beziehung zwischen den toxikologisch abgeleiteten Trinkwasser-Leitwerten LW TW (BfR) und den zusätzlich trinkwasserhygienisch begründbaren Trinkwasser-Maßnahmewerten MWTW (UBA)

LWTW (BfR*)MWTW des UBA*Stoffgruppe des UBA***
> 10 µg/l10 µg/l**)C
3 µg/l bis < 10 µg/l3,0 µg/l**)B
< 1,0 µg/l bis < 3,0 µg/l1,0 µg/l**)A
*) fachlich verantwortliche Institutionen seit Juli 1994 (UBA) bzw. 2002 (Errichtung des BfR, zuvor seit Juli 1994 BgVV)

**) Vom UBA nach Anhörung der Trinkwasserkommission des Bundesministeriums für Gesundheit beim Umweltbundesamt (TWK) gemäß § 10 TrinkwV 2001 /ä vorläufig empfohlene zulässige Abweichungen (Maßnahmewerte) bei vorübergehender Überschreitung des Grenzwertes für PSMBP 9 der TrinkwV 200 1 /ä. Für die Bewertung nicht relevanter Metaboliten (nrM) von PSM gilt seit 04. April 2008 eine Empfehlung des UBA10. Die Überschreitung der in Tabelle 1 genannten MWTW wäre in Bezug auf den jeweiligen Einzelstoff mit keiner gesundheitlichen Besorgnis gemäß § 6(1) TrinkwV 2001/ä verbunden. Mehrstoffbelastungen sind toxikologisch und trinkwasserhygienisch auf Grundlage von Einzelfallbetrachtungen zu bewerten.

***) jeweils mit maximal 10 % eines ADI in 2 Litern Trinkwasser pro Tag, in den meisten Fällen wesentlich weniger

Unter Beachtung der MWTW des UBA in Tabelle 1 werden selbst während befristeter Überschreitungen der beiden Grenzwerte für PSMBP mit der täglichen Menge an Trinkwasser (bis zu 2 Liter pro Tag) nie mehr, meistens viel weniger als 10 % eines ADI-Wertes aufgenommen. Diese Begrenzung berücksichtigt, dass Wirkstoffe oder ihre Metaboliten während der Bodenpassage oder während oxidativen Aufbereitungsschritten zu Reaktionsprodukten transformiert werden könnten, die humantoxikologisch oft noch nicht oder nur auf lückenhafter Datenbasis bewertbar sind.

Nähere Erläuterungen zu ADI-Werten und Trinkwasser-Leitwerten für PSM-Wirkstoffe sind bei Hilbig, Pfeil, Schellschmidt, Bundesgesundheitsblatt 1993, 36; (6) 247-252 und Schellschmidt, Dieter, Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz 2000, 43, 494 - 504 sowie Schellschmidt, Dieter, Lingk, Pflanzenschutzmittel im Trinkwasser in "Gesunde Pflanzen - Gesunde Nahrung", Schriftenreihe der Deutschen Phytomedizinischen Gesellschaft, Band 7, Ulmer Verlag 2004 zu finden.

Erläuterungen zur Tabelle der ADI-Werte, der Trinkwasser-Leitwerte des BfR (LWTW) und der Trinkwasser-Maßnahmewerte des UBA (MWTW)

Die Tabelle 2 enthält in Spalte 1 PSM-Wirkstoffe, die vom BfR im Rahmen des nationalen Zulassungsverfahrens bewertet wurden und in der Bundesrepublik Deutschland 2013 zugelassen sind 11, 12, 13.

In der 2. Spalte sind ADI-Werte aufgeführt, die zu diesen Wirkstoffen im Rahmen des gemeinschaftlichen Bewertungsverfahrens der EU bzw. vom BfR im Rahmen des nationalen Zulassungsverfahrens für PSM abgeleitet wurden.

Die ADI-Werte sind in mg/kg Körpermasse angegeben. Spalte 3 enthält das Jahr, in dem der ADI-Wert veröffentlicht bzw. festgelegt wurde, Spalte 4 den Trinkwasser-Leitwert (LWTW) des BfR in µg Wirkstoff/l Trinkwasser und Spalte 5 die Stoffkategorie und die Trinkwasser-Maßnahmewerte (MWTW) des UBA gemäß Tabelle 1. Für die Wirkstoffe verwenden wir aus technischen Gründen die englischsprachigen Namen.

BfR und UBA schreiben Tabelle 2 regelmäßig fort und veröffentlichen sie an dieser Stelle. Die jeweils neueste Ausgabe ersetzt die vorige Fassung.

Tabelle 2: ADI-Werte, Trinkwasser-Leitwerte (LW TW des BfR) und Trinkwasser-Maßnahmewerte (MWTW des UBA); Stand: 25. Oktober 2013

WirkstoffADILWTW (BfR)
[µg/l]
MWTW (UBA)
[µg/l]
(Stoffgruppe A-
C laut Tabelle
1 )
[mg/kg]Jahr
Abamectin0,0025201293,0 (B)
Acequinocyl0,02320138110,0 (C)
Acetamiprid0,07200424510,0 (C)
Aclonifen0,07200824510,0 (C)
Ametoctradin102013100010,0 (C)
Amidosulfuron0,2200770010,0 (C)
Aminopyralid0,26200991010,0 (C)
Amisulbrom0,1*200935010,0 (C)
Azadirachtin0,1201131510,0 (C)
Azoxystrobin0,2201170010,0 (C)
Beflubutamid0,0220077010,0 (C)
Benalaxyl-M0,04201314010,0 (C)
Bentazone0,1200035010,0 (C)
Benthiavalicarb0,1200735010,0 (C)
Benzoic acid52003100010,0 (C)
Benzyladenine, 6-0,0120113510,0 (C)
Bifenazate0,0120053510,0 (C)
Bifenox0,32007100010,0 (C)
Bixafen0,0220127010,0 (C)
Boscalid (Nicobifen)0,04200814010,0 (C)
Bromoxynil0,0120043510,0 (C)
Captan0,1200935010,0 (C)
Carbendazim0,0220107010,0 (C)
Carfentrazone-ethyl0,03200310510,0 (C)
Chlorantraniliprole1,562013100010,0 (C)
Chloridazon0,1200735010,0 (C)


WirkstoffADILWTW (BfR)
[µg/l]
MWTW (UBA)
[µg/l]
(Stoffgruppe A-
C laut Tabelle
1 )
[mg/kg]Jahr
Chlormequat0,04200814010,0 (C)
Chlorothalonil0,01520065310,0 (C)
Chlorotoluron0,04200514010,0 (C)
Chlorpropham0,05200317510,0 (C)
Chlorpyrifos0,0120053510,0 (C)
Cinidon ethyl0,0120023510,0 (C)
Clethodim0,16201156010,0 (C)
Clodinafop0,00320051110,0 (C)
Clofentezine0,0220127010,0 (C)
Clomazone0,133200746610,0 (C)
Clopyralid0,15200552510,0 (C)
Clothianidin0,097200534010,0 (C)
Copper compounds0,15200852510,0 (C)
Cyazofamid0,17200259510,0 (C)
Cycloxydim0,07201024510,0 (C)
Cyflufenamid0,04200914010,0 (C)
Cyfluthrin, beta-0,00320021110,0 (C)
Cyhalothrin, gamma-0,005*20061810,0 (C)
Cyhalothrin, lambda-0,00520011810,0 (C)
Cymoxanil0,01320084610,0 (C)
Cypermethrin0,05200517510,0 (C)
Cypermethrin, alpha-0,01520045310,0 (C)
Cypermethrin, zeta-0,04200814010,0 (C)
Cyproconazole0,0220107010,0 (C)
Cyprodinil0,03200510510,0 (C)
D, 2,4-0,05200117510,0 (C)
Daminozide0,452005100010,0 (C)
Dazomet0,0120103510,0 (C)
Deltamethrin0,0120093510,0 (C)


WirkstoffADILWTW (BfR)
[µg/l]
MWTW (UBA)
[µg/l]
(Stoffgruppe A-
C laut Tabelle
1 )
[mg/kg]Jahr
Desmedipham0,03200410510,0 (C)
Dicamba0,32008100010,0 (C)
Dichlorprop-P0,06200621010,0 (C)
Difenoconazole0,0120083510,0 (C)
Diflubenzuron0,1201035010,0 (C)
Diflufenican0,2200770010,0 (C)
Dimethachlor0,1201035010,0 (C)
Dimethenamid-P0,0220037010,0 (C)
Dimethoate0,001200643,0 (B)
Dimethomorph0,05200617510,0 (C)
Dimoxystrobin0,00420051410,0 (C)
Diquat (Deiquat)0,002200173,0 (B)
Dithianon0,0120103510,0 (C)
Dodine0,1201035010,0 (C)
Epoxiconazole0,00820082810,0 (C)
Esfenvalerate0,0220057010,0 (C)
Ethephon0,03200810510,0 (C)
Ethofumesate0,07200224510,0 (C)
Etofenprox0,03200810510,0 (C)
Famoxadone0,01220024210,0 (C)
Fenamidone0,03200310510,0 (C)
Fenazaquin0,00520131810,0 (C)
Fenhexamid0,2200070010,0 (C)
Fenoxaprop-P0,0120073510,0 (C)
Fenoxycarb0,053201018610,0 (C)
Fenpropidin0,0220077010,0 (C)
Fenpropimorph0,00320081110,0 (C)
Fenpyroximate0,0120083510,0 (C)
Ferric phosphate (Fe)0,82002100010,0 (C)


WirkstoffADILWTW (BfR)
[µg/l]
MWTW (UBA)
[µg/l]
(Stoffgruppe A-
C laut Tabelle
1 )
[mg/kg]Jahr
Ferric phosphate (phosphate)702002100010,0 (C)
Eisen-II-sulfat siehe Iron
Fipronil0,0002200611,0 (A)
Flazasulfuron0,01320034610,0 (C)
Flonicamid0,02520108810,0 (C)
Florasulam0,05200217510,0 (C)
Fluazifop-P0,0120103510,0 (C)
Fluazinam0,0120083510,0 (C)
Fludioxonil0,372007100010,0 (C)
Flufenacet0,00520031810,0 (C)
Flumioxazine0,00920023210,0 (C)
Fluopicolide0,08201028010,0 (C)
Fluopyram0,01220134210,0 (C)
Fluoxastrobin0,01520075310,0 (C)
Flupyrsulfuron-methyl0,035200112310,0 (C)
Fluquinconazole0,00220111810,0 (C)
Fluroxypyr (acid)0,82011100010,0 (C)
Flurtamone0,03200310510,0 (C)
Flusilazole0,002200773,0 (B)
Flutolanil0,09200831510,0 (C)
Fluvalinate, tau-0,00520101810,0 (C)
Fluxapyroxad0,0220127010,0 (C)
Folpet0,1200835010,0 (C)
Foramsulfuron0,52002100010,0 (C)
Fosetyl32005100010,0 (C)
Fosthiazate0,00420031410,0 (C)
Fuberidazole0,007220082510,0 (C)
Gibberelline (GA4/GA7)0,32012100010,0 (C)
Gibberellinsäure0,552012100010,0 (C)


WirkstoffADILWTW (BfR)
[µg/l]
MWTW (UBA)
[µg/l]
(Stoffgruppe A-
C laut Tabelle
1 )
[mg/kg]Jahr
Glufosinate (ammonium)0,02120137410,0 (C)
Glyphosate0,32002100010,0 (C)
Haloxyfop-P (Haloxyfop-R)0,00065200921,0 (A)
Hexythiazox0,03201010510,0 (C)
Hydroxychinolin, 8-0,05201117510,0 (C)
Hymexazol0,17201059510,0 (C)
Imazalil0,02520108810,0 (C)
Imazamox92002100010,0 (C)
Imazosulfuron0,752004100010,0 (C)
Imidacloprid0,06200821010,0 (C)
Indoxacarb0,00620052110,0 (C)
Iodosulfuron0,03200310510,0 (C)
Ioxynil0,00520041810,0 (C)
Iprodione0,06200221010,0 (C)
Iprovalicarb0,01520025310,0 (C)
Iron sulphate (Fe)0,82008100010,0 (C)
Isoproturon0,01520025310,0 (C)
Isopyrazam0,03201210510,0 (C)
Isoxaben0,05201017510,0 (C)
Isoxaflutole0,0220037010,0 (C)
Kaliumphosphonat (Kaliumphosphit)2,252012100010,0 (C)
Kresoxim-methyl0,42011100010,0 (C)
Lenacil0,12200942010,0 (C)
Linuron0,00320021110,0 (C)
Maleic hydrazide0,25200287510,0 (C)
Mancozeb0,05200917510,0 (C)
Mandipropamid0,15201252510,0 (C)
Maneb0,05200517510,0 (C)


WirkstoffADILWTW (BfR)
[µg/l]
MWTW (UBA)
[µg/l]
(Stoffgruppe A-
C laut Tabelle
1 )
[mg/kg]Jahr
MCPA0,05200817510,0 (C)
Mecoprop-P0,0120033510,0 (C)
Mepanipyrim0,0220047010,0 (C)
Mepiquat (chloride)0,2200870010,0 (C)
Mesosulfuron12004100010,0 (C)
Mesotrione0,0120033510,0 (C)
Metaflumizone0,12*200742010,0 (C)
Metalaxyl-M0,08200228010,0 (C)
Metaldehyde0,0220107010,0 (C)
Metamitron0,03200810510,0 (C)
Metazachlor0,08200828010,0 (C)
Metconazole0,0120063510,0 (C)
Methiocarb0,01320064610,0 (C)
Methoxyfenozide0,1200435010,0 (C)
Methylcyclopropene, 1- (1 -MCP)0,0009200533,0 (B)
Metiram0,03200510510,0 (C)
Metobromuron0,00820132810,0 (C)
Metolachlor, S-0,1200435010,0 (C)
Metosulam0,05201017510,0 (C)
Metrafenone0,25200687510,0 (C)
Metribuzin0,01320064610,0 (C)
Metsulfuron-methyl0,22200077010,0 (C)
Milbemectin0,03200510510,0 (C)
Myclobutanil0,02520108810,0 (C)
Napropamide0,32010100010,0 (C)
Nicosulfuron22007100010,0 (C)
Paclobutrazol0,02220107710,0 (C)
Penconazole0,03200810510,0 (C)


WirkstoffADILWTW (BfR)
[µg/l]
MWTW (UBA)
[µg/l]
(Stoffgruppe A-
C laut Tabelle
1 )
[mg/kg]Jahr
Pencycuron0,2201070010,0 (C)
Pendimethalin0,125200343810,0 (C)
Penoxsulam0,05200917510,0 (C)
Pethoxamid0,0120063510,0 (C)
Phenmedipham0,03200410510,0 (C)
Phosphine (Hydrogen phosphide)0,01120053910,0 (C)
Picloram0,32008100010,0 (C)
Picolinafen0,01420024910,0 (C)
Picoxystrobin0,043200315110,0 (C)
Pinoxaden0,1201335010,0 (C)
Pirimicarb0,035200512310,0 (C)
Pirimiphos-methyl0,00420051410,0 (C)
Prochloraz0,0120113510,0 (C)
Prohexadione (Prohexadione-calcium)0,2201170010,0 (C)
Propamocarb0,292006100010,0 (C)
Propaquizafop0,01520085310,0 (C)
Propiconazole0,04200314010,0 (C)
Propoxycarbazone0,42003100010,0 (C)
Propyzamide0,0220077010,0 (C)
Proquinazid0,0120093510,0 (C)
Prosulfocarb0,00520071810,0 (C)
Prosulfuron0,0220027010,0 (C)
Prothioconazole0,05200717510,0 (C)
Pymetrozine0,03200210510,0 (C)
Pyraclostrobin0,03200410510,0 (C)
Pyraflufen-ethyl0,2200270010,0 (C)
Pyrethrins (Pyrethrum)0,04201314010,0 (C)
Pyridate0,036200112610,0 (C)


WirkstoffADILWTW (BfR)
[µg/l]
MWTW (UBA)
[µg/l]
(Stoffgruppe A-
C laut Tabelle
1 )
[mg/kg]Jahr
Pyrimethanil0,17200659510,0 (C)
Pyroxsulam0,92013100010,0 (C)
Quinmerac0,08201028010,0 (C)
Quinoclamine0,002200773,0 (B)
Quinoxyfen0,2200370010,0 (C)
Quizalofop-P-ethyl (Quizalofop-P)0,00920083210,0 (C)
Quizalofop-P-tefuryl (Quizalofop-P)0,01320084610,0 (C)
Rimsulfuron0,1200535010,0 (C)
Silthiofam0,064200322410,0 (C)
Spinosad0,02420068410,0 (C)
Spirodiclofen0,01520095310,0 (C)
Spirotetramat0,05201317510,0 (C)
Spiroxamine0,02520118810,0 (C)
Streptomycin0,01*19973510,0 (C)
Sulcotrione0,0004200811,0 (A)
Sulfosulfuron0,24200284010,0 (C)
Sulfuryl fluoride0,01420104910,0 (C)
Tebuconazole0,03200810510,0 (C)
Tebufenozide0,0220107010,0 (C)
Tebufenpyrad0,0120083510,0 (C)
Tefluthrin0,00520101810,0 (C)
Tembotrione0,0004201311, 0 (A)
Tepraloxydim0,02520048810,0 (C)
Terbuthylazine0,00420111410,0 (C)
Tetraconazole0,00420081410,0 (C)
Thiacloprid0,0120043510,0 (C)
Thiamethoxam0,02620069110,0 (C)
Thifensulfuron-methyl0,0120013510,0 (C)
Thiencarbazone0,23201380510,0 (C)
Thiophanate-methyl0,08200528010,0 (C)
Thiram0,0120033510,0 (C)
Tolclofos-methyl0,064200522410,0 (C)
Topramezone0,004*20071410,0 (C)
Triadimenol0,05200817510,0 (C)
Triasulfuron0,0120003510,0 (C)
Triazoxide0,000220110,71,0 (A)
Tribenuron0,0120043510,0 (C)
Triclopyr0,03200510510,0 (C)
Trifloxystrobin0,1200335010,0 (C)
Triflusulfuron0,04200814010,0 (C)
Trinexapac0,322005100010,0 (C)
Triticonazole0,02520108810,0 (C)
Tritosulfuron0,06200721010,0 (C)
Valifenalate0,07201324510,0 (C)
Zoxamide0,52004100010,0 (C)

Ein ADI = Acceptable Daily Intake ist nach WHO die "Akzeptable Tägliche Aufnahme" für absichtlich in die Umwelt oder einzelne ihrer Kompartimente ausgebrachte Substanzen. Der ADI-Wert bezeichnet diejenige Menge eines Stoffes (angegeben in mg Wirkstoff/kg Körpermasse), die selbst empfindliche Verbraucher täglich ohne gesundheitliche Besorgnis lebenslang aufnehmen könnten. ADI-Werte für PSM-Wirkstoffe werden im Rahmen des gemeinschaftlichen Bewertungsverfahrens der EU bzw. im Rahmen des nationalen Zulassungsverfahren von PSM abgeleitet.

Ein LWTW (BfR) = Trinkwasser-Leitwert des BfR ist die lebenslang gesundheitlich duldbare Höchstkonzentration eines PSM-Wirkstoffes im Trinkwasser, abgeleitet aus einem ADI.

Ein MWTW (UBA) = Trinkwasser-Maßnahmewert des UBA ist die trinkwasserhygienisch vorübergehend duldbare Höchstkonzentration eines PSM-Wirkstoffes oder eines seiner "relevanten Metaboliten, Abbau- und Reaktionsprodukte" im Trinkwasser während der Überschreitung eines der beiden Trinkwassergrenzwerte für PSMBP (Parameter 10 und 11 von Anlage 2/Teil I der Trinkwasserverordnung 2001) durch einen Stoff oder eine Stoffmischung. Ein MWTW ist mit Hilfe von Maßnahmen einzuhalten oder möglichst deutlich zu unterschreiten, die von der zuständigen Behörde im Rahmen von § 10 TrinkwV 2001/ä zwecks Wiedereinhaltung ihrer beiden PSMBP-Grenzwerte angeordnet werden. Die Überschreitung eines MWTW wäre in Bezug auf den jeweiligen Einzelstoff nicht zwangsläufig mit einer gesundheitlichen Besorgnis gemäß § 6(1) TrinkwV 2001/ä verbunden. Mehrstoffbelastungen sind toxikologisch und trinkwasserhygienisch auf Grundlage von Einzelfallbetrachtungen zu bewerten.

* ADI-Werte, die vom BfR im Rahmen des nationalen Zulassungsverfahrens abgeleitet worden sind. ADI-Werte ohne * wurden im Rahmen des gemeinschaftlichen Bewertungsverfahren der EU abgeleitet.

Beantwortung von Fragen zu ADI- und LWTW (BfR)-Werten:

Dr. B. Schellschmidt
Fachgruppe 62 - Toxikologie der Pestizide und Biozide
Bundesinstitut für Risikobewertung (Tel.: 030/8412-3339)
Postanschrift: Postfach 33 0013,
14191 Berlin

Beantwortung von Fragen zu MWTW (UBA)-Werten:

Dr. Alexander Eckhardt
Fachgebiet II 3.6 - Toxikologie des Trink- und Badebeckenwassers
Umweltbundesamt (Tel.: 037437/76226)
Postanschrift:
Heinrich-Heine-Straße 12,
08645 Bad Elster

*) die aktualisierte Fassung ersetzt die Information Nr. 039/2012 des BfR vom 6. November 2012

1) TrinkwV 2001/ä = TrinkwV 2001 in der Fassung gemäß Artikel 2 der Verordnung vom 03. Mai 2011 (BGBl I, 748)

2) Richtlinie des Rates vom 15. Juli 1991 über das Inverkehrbringen von Pflanzenschutzmitteln (91/414/EWG) (ABl. Nr. L 230 vom 19.08.1991 S. 1)

3) Verordnung (EG) Nr. 1107/2009 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 21. Oktober 2009 über das Inverkehrbringen von Pflanzenschutzmitteln und zur Aufhebung der Richtlinien 79/117/EWG und 91/414/EWG des Rates (ABl. Nr. L 309 vom 24.11.2009 S. 1)

4) EU Pesticide database Directorate General for Health & Consumers;
[http://ec.europa.eu/sanco_pesticides/public/index.cfm]

5) Durchführungsverordnung (EU) Nr. 540/2011 der Kommission vom 25. Mai 2011 zur Durchführung der Verordnung (EG) Nr. 1107/2009 des Europäischen Parlaments und des Rates hinsichtlich der Liste zugelassener Wirkstoffe (ABl. Nr. L 153 vom 11.06.2011 S. 1)

6) Verordnung (EU) Nr. 545/2011 der Kommission vom 10. Juni 2011 zur Durchführung der Verordnung (EG) Nr. 1107/2009 des Europäischen Parlaments und des Rates hinsichtlich der Datenanforderungen für Pflanzenschutzmittel (ABl. Nr. L 155 vom 11.06.2011 S. 1)

7) PSMBP = Pflanzenschutzmittel-Wirkstoffe und Biozidprodukt-Wirkstoffe gemäß Parameter 10 einschließlich Bemerkungen von Anlage 2/Teil I TrinkwV 2001/ä (vgl. Fußnote 1)

8) PBSM = chemische Stoffe zur Pflanzenbehandlung und Schädlingsbekämpfung einschließlich ihrer toxischen Hauptabbauprodukte gemäß Parameter 13 von Anlage 2 TrinkwV 1990

9) einschließlich ihrer relevanten Metaboliten gemäß Michalski et al (2004): Beurteilung der Relevanz von Metaboliten im Grundwasser im Rahmen des nationalen Zulassungsverfahrens für Pflanzenschutzmittel. Nachrichtenblatt Deut. Pflanzenschutz 56 (3): 53-59

10) http://www.umweltdaten.de/wasser/themen/trinkwasserkommission/empfehlungnrm.pdf und aktuelle stoffspezifische Höchstwerte für nrM in http://www.umweltdaten.de/wasser/themen/trinkwassertoxikologie/tabellegownrm.pdf

11) Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Liste der zugelassenen Pflanzenschutzmittel in Deutschland mit Informationen über beendete Zulassungen (Stand: Oktober 2013)

12) Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Zulassungen für Notfallsituationen (letzte Änderung: 5. September 2013)

13) Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Online-Datenbank Pflanzenschutzmittel, 04.10.2013; [https://portal.bvl.bund.de/psm/jsp/]

UWS Umweltmanagement GmbHENDE


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