Teil 4 - Sonstige komplexe kohlenwasserstoffhaltige Gemische
Ausgabe:
März 2003
(BArbBl. 3/2003 S. 77)
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Kohlenwasserstoffgemische, soweit nicht in dieser Liste gesondert erwähnt
Bemerkung 31
Gruppe A: 200 mg/m3 Überschreitungsfaktor 4
Der Grenzwert wird zum 28.02.2006 auf 100 mg/m3 abgesenkt, sofern bis 31.08.2005 keine begründeten Einsprüche beim AGS vorliegen.
Gruppe B: 40 mg/m3 Überschreitungsfaktor 4
Der Grenzwert wird zum 28.02.2006 auf 25 mg/m3 abgesenkt, sofern bis 31.08.2005 keine begründeten Einsprüche beim AGS vorliegen.
Gruppe C
Da es sich in dieser Gruppe in der Regel um Anwendungen in geschlossenen Systemen handelt, entfällt ein Grenzwert. Sollte eine betriebsdedingte Exposition (z.B. bei Reparaturarbeiten) nicht vermeidbar sein, sind entsprechende Schutzmaßnahmen anzuwenden.
Die Ermittlungen haben ergeben, dass bei der Gruppe der sonstigen komplexen kohlenwasserstoffhaltigen Gemische unterschiedliche Verwendungen in verschiedenen Arbeitsbereichen auftreten können.
Die Hauptinhaltsstoffe der einzelnen Produktgruppen werden jeweils in den entsprechenden Abschnitten näher charakterisiert. Soweit wie möglich werden auch Additive und andere Zusatzstoffe benannt. Eine vollständige Auflistung ist jedoch aufgrund der Vielzahl der Produktgruppen, der Komplexität der Anwendungen sowie der ständigen Weiterentwicklung der technischen Anforderungen in dieser technischen Regel nicht möglich. In vielen Fällen liegt der Additivgehalt unterhalb der Berücksichtigungsgrenze (Richtlinie 1999/45/EG) für gefährliche Einzelstoffe von 1 % bzw. 0,1 %.
Basierend auf den technischen Rahmenbedingungen und den physikalischen Eigenschaften der verwendeten Produkte werden die sonstigen komplexen kohlenwasserstoffhaltigen Gemische hinsichtlich inhalativer Effekte in 3 Gruppen eingeteilt. Nicht inhalative Effekte (z.B. Hautschädigungen) wurden nicht betrachtet.
Gruppe A:
Nichtwassermischbare, additivierte Kohlenwasserstoffprodukte, die aufgrund ihrer physikalischen Eigenschaften und/oder ihrer Anwendung verfahrensbedingt erhöhte Emissionen erwarten lassen.
Gruppe B:
Nichtwassermischbare Kohlenwasserstoffprodukte, die aufgrund ihrer physikalischen Eigenschaften und ihrer Anwendung verfahrensbedingt keine erhöhten Emissionen (vgl. Gruppe A) erwarten lassen.Wassergemischte Kohlenwasserstoffprodukte, die aufgrund ihrer Anwendung erhöhte Emissionen (vgl. Gruppe C) erwarten lassen.
Gruppe C:
Nichtwassermischbare additivierte Kohlenwasserstoffprodukte, die z.B. in geschlossenen Systemen verwendet werden und daher keine Emissionen erwarten lassen.Wassergemischte additivierte Kohlenwasserstoffprodukte, deren Anwendung und Zusammensetzung verfahrensbedingt keine erhöhten Emissionen erwarten lassen.
1 Arbeitsmedizinisch-toxikologische Erfahrungen
Toxikologische und arbeitsmedizinische Erkenntnisse sind bis auf wenige Ausnahmen, die in den Unterkapiteln (3.3.3 Kältemaschinenöle; 3.20 Härteöle) erläutert werden, nicht publiziert worden.
2 Messverfahren
Für die Bestimmung der komplexen, kohlenwasserstoffhaltigen
Gemische Teil 4 in der Luft in Arbeitsbereichen steht ein geeignetes und anerkanntes Messverfahren zur Verfügung [1]. Dieses Messverfahren ermöglicht die Erfassung der Partikel- und der Dampfphase.
Für die Bestimmung der leichtflüchtigen Kohlenwasserstoffe steht ein geeignetes und anerkanntes Messverfahren zur Verfügung [2]. Dieses Messverfahren ermöglicht die Erfassung der leichtflüchtigen Komponenten in der Dampfphase.
Hinweise für die Berücksichtigung der Messergebnisse vgl. Vorwort, Nr. 2.2
3 Herstellung und Verwendung
3.1 Getriebeöle
Anwendung
Die Produktgruppe trennt sich auf in die Untergruppen:
Kfz-Getriebeöle, | ||
konventionell | (Anwendungstemperatur bis | 100 °C) |
Kfz-Getriebeöle, ATF 1 | (Anwendungstemperatur bis | 140 °C) |
Industriegetriebeöle | (Anwendungstemperatur bis | 100 °C) |
Achsgetriebeöle | (Anwendungstemperatur bis | 80 °C) |
Kfz- und Industriegetriebeöle bestehen aus schwer flüchtigen Mineralölen, Kohlenwasserstoffverbindungen oder Esterölen mit einer Viskosität zwischen 7 mm2/s (bei 100 °C, ATF-Öle) und 18 mm2/s (bei 100 °C, Hinterachsgetriebeöle). Die Öle sind im allgemeinen additiviert (z.B. Verschleißschutz, Oxidationsinhibitoren).
Erkenntnisse über Luftbelastung
Der Einsatz erfolgt generell in geschlossenen Systemen (Getrieben), je nach Anwendung innen (Industriegetriebeöle) und/oder außen (Kfz-Getriebe- und Achsöle).
Bei normalem Betrieb (max. Anwendungstemperaturen werden nicht überschritten) sind daher relevante Emissionen nicht zu erwarten. Zunehmend werden für PKW-Getriebe Lebensdauerfüllungen eingesetzt. Beim Wechsel des Getriebeöls sind aufgrund der physikalischen Daten in der Regel keine relevanten Emissionen zu erwarten, da der Wechsel nicht bei Betriebstemperatur vorgenommen wird. Abweichende Bedingungen können beim Betrieb auf Prüfständen herrschen, die in der Regel jedoch gekapselt sind.
Gruppeneinteilung: Gruppe C
3.2 Hydraulikflüssigkeiten
Anwendung
Es werden Hydraulikflüssigkeiten auf Mineralölbasis sowie schwer entflammbare Hydraulikflüssigkeiten eingesetzt.
Bremsflüssigkeiten: siehe besondere Hinweise
Hydraulische Anlagen finden sich in weiten Bereichen der Industrie, der Kraftfahrt, Luftfahrt, Schifffahrt sowie der Landwirtschaft, und zwar überall dort, wo Kräfte mit Hilfe von Druckflüssigkeiten übertragen werden. In hydraulischen Systemen treten Drücke bis zu 700 bar auf. Die Dauertemperaturen im Ölbehälter überschreiten normalerweise 80 °C nicht.
Erkenntnisse über Luftbelastungen
Bei Hydrauliksystemen handelt es sich um geschlossene Systeme. Leckagen treten in Hydrauliksystemen bei Dichtungen, Anschlüssen und Leitungsverbindungen sowie bei Leitungsbrüchen auf. Solche Leckverluste können in ungünstigen Fällen erheblich sein, und es kann kurzzeitig zu Öldampf- und Ölnebelbildung kommen. Allerdings werden Störungen normalerweise umgehend beseitigt.
Gruppeneinteilung: Gruppe C
3.2.1 Hydraulikflüssigkeiten auf Mineralölbasis
Die Mindestanforderungen an Hydraulikflüssigkeiten auf Mineralölbasis sind in DIN 51524 (Hydrauliköle HL, HLP, HVLP - Mindestanforderungen) festgelegt worden.
Man unterscheidet folgende Gruppen:
Hydrauliköle HL
Hydrauliköle HLP
Hydrauliköle HLPD
Hydrauliköle HVLP
(VI = Viskositätsindex)
Die Viskositäten liegen etwa zwischen 10 und 100 mm2/s bei 40 °C (etwa 2-12 mm2/s bei 100 °C), in einigen Fällen bis 320 mm2/s bei 40 °C (ca. 25 mm2/s bei 100 °C).
3.2.2 Schwerentflammbare Hydraulikflüssigkeiten (teilweise mineralölhaltig)
Öl-in-Wasser-Emulsionen (HFA-E)
Wasser-in-Öl-Emulsionen (HFB)2
Schwerentflammbare Hydraulikmedien vom Typ HFA-E und HFB entsprechen in ihrem Aufbau weitgehend den Kühlschmierstoffen des Teils 1.
Mineralölfreie schwer entflammbare Hydraulikflüssigkeiten wie synthetische wässrige Lösungen (HFAS), wässrige Monomer- und/ oder Polymerlösungen (Polyglykole, HFC), wasserfreie synthetische Flüssigkeiten, organische Phosphorsäureester (HFD R), wasserfreie Flüssigkeiten auf der Basis anderer Bestandteile (z.B. spezielle Carbonsäureester, HFD U) sind nicht Gegenstand der Betrachtung.
Die Anforderungen und Prüfungen schwer entflammbarer Hydraulikflüssigkeiten der obengenannten Typen sind im Siebten Luxemburgischen Bericht (Anforderungen und Prüfungen schwer entflammbarer Hydraulikflüssigkeiten zur hydrostatischen und hydrokinetischen Kraftübertragung und Steuerung, Siebte Ausgabe, Europäische Kommission, Generaldirektion V, Luxemburg, April 1994) geregelt.
3.2.3 Muitifunktionsöle als Hydraulikflüssigkeiten
Als Muitifunktionsöle werden üblicherweise Flüssigkeiten bezeichnet, die gleichzeitig sowohl in Hydrauliksystemen als auch als Kühlschmierstoffe für die Metallbearbeitung und/oder als Getriebeöle, Lagerschmieröle, Bettbahnöle u.ä. (z.B. in Werkzeugmaschinen, Bearbeitungszentren) eingesetzt werden.
Multifunktionsöle sind in der Regel additivierte Mineralöle (nicht wassermischbar und wassermischbar), wobei bei der Konzipierung des Additivsystems die teilweise sehr unterschiedlichen technischen Anforderungen zu berücksichtigen sind. Muitifunktionsöle auf Esterbasis sind ebenfalls im Einsatz.
Besondere Hinweise: Bremsflüssigkeiten enthalten keine Mineralöle und gehören daher nicht zum Teil 4.
3.3 Verdichteröle
3.3.1 Luftverdichteröle
Anwendung
Luftverdichter (Kompressoren) sind Arbeitsmaschinen, in denen Luft auf einen höheren Druck verdichtet wird. Man unterscheidet zwischen Verdrängerverdichtern (z.B. Hubkolbenverdichter, Vielzeilenverdichter, Schraubenverdichter) und Turboverdichtern.
Es werden Verdichteröle auf der Basis von Mineralölen, Hydrocrackölen, Polyalphaolefinen und speziellen synthetischen Estern eingesetzt. Solche Verdichteröle enthalten in der Regel etwa 1 - 4 % Additive (Oxidations- und Korrosionsinhibitoren, Verschleißschutzadditive). Die Viskositäten liegen etwa zwischen 20 und 500 mm2/s bei 40 °C (etwa 4-30 mm2/s bei 100 °C). DIN 51506 (Schmieröle VB und VC ohne Wirkstoffe und mit Wirkstoffen und Schmieröle VDL).
Erkenntnisse über Luftbelastung
Bei allen Verdichtertypen handelt es sich grundsätzlich um geschlossene Systeme. Leckagen sind selten, eine merkliche Verdampfung von Verdichterölen tritt dabei in der Regel nicht auf, zumal die Viskositäten von Verdichterölen im mittleren und höheren Bereich liegen. Dem Verdichtet nachgeschaltete Nachkühler sowie Öl- und Kondensatabscheider dienen dem Zweck, die verdichtete Luft nahezu auf Raumtemperatur abzukühlen und sie hierbei von gebildetem Wasser- und Ölkondensat zu befreien.
Gruppeneinteilung: Gruppe C
3.3.2 Gasverdichteröle
Anwendung
Es werden Gasverdichteröle auf der Basis von Mineralölen, Hydrocrackölen und Polyglykolen eingesetzt. Solche Gasverdichteröle enthalten in den meisten Fällen keine Additive oder haben allenfalls einen geringen Additivgehalt. Die Viskositäten liegen etwa zwischen 50 und 320 mm2/s bei 40 °C (etwa 6 - 25 mm2/s bei 100 °C). DIN 51503. In Verdichtern für aggressive Gase werden keine Öle eingesetzt, die unter den Teil 4 fallen.
Erkenntnisse über Luftbelastung
Auch hier handelt es sich grundsätzlich um geschlossene Systeme. Leckagen sind selten, eine merkliche Verdampfung von Verdichterölen tritt dabei in der Regel nicht auf, zumal die Viskositäten der Gasverdichteröle im mittleren und höheren Bereich liegen.
Gruppeneinteilung: Gruppe C
3.3.3 Kältemaschinenöle
Anwendung
Es werden Kältemaschinenöle auf der Basis von naphthenbasischen Mineralölen, Polyalphaolefinen und speziellen synthetischen Estern eingesetzt. Kältemaschinenöle enthalten in der Regel keine Additive. Bei der Auswahl des geeigneten Kältemaschinenöls ist u.a. auf die Verträglichkeit mit dem eingesetzten Kältemittel zu achten.
Kältemaschinenöle werden in der Nahrungsmittelindustrie, in der chemischen Industrie, in der Klima- und Haustechnik, auf Kühlschiffen und in anderen Bereichen, wo Kälte erzeugt wird, eingesetzt.
Toxikologie/Arbeitsmedizin
Toxikologische und arbeitsmedizinische Erkenntnisse sind nicht publiziert worden. Bei Einsatz in der Lebensmittelindustrie ist eine Freigabe nach dem Lebensmittel- und Bedarfsgegenständegesetz erforderlich. Evt. sind bei der Zulassungsstelle nicht veröffentlichte toxikologische Erkenntnisse verfügbar.
Erkenntnisse über Luftbelastung
Bei Kälteverdichtern handelt es sich grundsätzlich um geschlossene Systeme. Erhebliche Leckagen von Kältemaschinenölen treten in der Regel nicht auf. In den seltenen Fällen von Leckagen muss nicht mit einer merklichen Verdampfung gerechnet werden, da die Viskositäten von Kältemaschinenölen im mittleren Bereich liegen.
Gruppeneinteilung: Gruppe C
3.4 Schmieröle im Sinne der Definition des Teils 4
Anwendung
Schmieröle bestehen im allgemeinen aus mineralischen Basisölen und den für den Einsatzzweck geeigneten Additivsystemen. Die Viskositäten liegen im weiten Bereich zwischen wenigen mm2/s und über 1.500 mm2/s, jeweils gemessen bei 40 °C. Die Flammpunkte liegen über 100 °C und > 300 °C. Es lassen sich folgende Untergruppen unterscheiden:
3.4.1 Spindelöle
Anwendung
Spindelöle für Werkzeugmaschinen, sind meist niedrigviskose, oft additivierte Schmieröle und werden z.B. für schnell laufende, meist gleitgelagerte Maschinen und Maschinenteile wie Schleifspindeln oder Textilmaschinen eingesetzt. Typische Einsätze erfolgen im allgemeinen im Maschinenbau, im Fahrzeugbau und in der Textilproduktion.
Erkenntnisse über Luftbelastung
Die Systeme sind vorwiegend im Innenbereich und meist bei Ölnebelschmierung mittels Injektorsystemen grundsätzlich geschlossen. Die Temperaturen übersteigen selten 40 °C.
Es liegen keine Hinweise auf die Verwendung von Ölen mit einem Flammpunkt < 100 °C als Spindelöle vor.
Gruppeneinteilung: Gruppe B
3.4.2 Spezialmaschinenöle
Anwendung
Spezialmaschinenöle sind meist niedrig- bis mittelviskos, meist additivierte Schmieröle und werden eingesetzt zur Tauch-, Umlauf- und Verlustschmierung bei Maschinen und Maschinenteilen mit besonderen Anforderungen an die Art der Schmierung, z.B. in der Feinmechanik oder Wehrtechnik. Abweichend von den anderen "Schmierölen" werden hier - den besonderen Einsätzen wie Tief- oder Hochtemperatureignung, Haftvermögen u.a. entsprechend - auch andere als mineralische Basisfluids eingesetzt.
Erkenntnisse über Luftbelastung
Die Systeme finden sich im Innen- und Außenbereich; wegen der geringen Mengen oder der Kapselung der Systeme besteht nur geringe Exposition.
Gruppeneinteilung: Gruppe B
3.4.3 Maschinenöle
Anwendung
Maschinenöle sind meist mittelviskose, additivierte Schmieröle und werden eingesetzt zur Tauch- und Verlustschmierung. Sie gehören im Allgemeinen den ISO VG-Klassen 10 bis 460 an.
Sie werden z.B. im Maschinenbau, im Fahrzeugbau, im Allgemeinen Produktions-, Transport- und Verpackungswesen, in Arbeitsmaschinen, Produktionsmaschinen und Fördereinrichtungen eingesetzt.
Nach Einsatzanforderungen wird unterschieden zwischen Schmieröltypen L-AN, B; C, CL und CLP (gemäß DIN ISO 6743).
Erkenntnisse über Luftbelastung
Die Systeme sind im Innen- und Außenbereich zu finden. Sie sind in der Regel geschlossen und die Temperaturen liegen unter 80 °C.
Gruppeneinteilung: Gruppe C
3.4.4 Zylinderöle
Anwendung
Zylinderöle sind hoch- bis höchstviskose, häufig additivierte Schmieröle und werden insbesondere für die Schmierung von dampfberührten gleitenden Teilen an dampfbetriebenen Aggregaten wie Dampfmaschinen, Schmiedeanlagen oder Dampframmen eingesetzt. Sie werden im Innen- und im Außenbereich verwendet, gehören den ISO VG-Klassen über 680 an und werden als Schmieröle Typ Z (DIN ISO 6743) bezeichnet. Die Flammpunkte liegen oberhalb von 300 °C.
Erkenntnisse über Luftbelastung
Wegen der geringen Flüchtigkeit, des Einsatzes in geschlossenen Systemen und der geringen Einsatzmengen besteht keine Exposition.
Gruppeneinteilung: Gruppe C
3.4.5 Druckluftgeräteöle
Anwendung
Druckluftgeräteöle werden zur Schmierung von Druckluftgeräten eingesetzt. Druckluftgeräte neuerer Bauart sind lebensdauergeschmiert und benötigen daher keine zusätzliche Schmierung über die Druckluft. Die für Kleingeräte eingesetzten Schmiermengen sind sehr gering. Selbst bei größeren Anlagen mit 100 und mehr Geräten liegen die Verbrauchsmengen bei einem Liter pro Jahr.
Erkenntnisse über Luftbelastung
Bei der Anwendung in der Bauwirtschaft bei Abbruchhämmern ist die Belastung durch Ölaerosole sehr gering. Gefährdungsbestimmend ist die Staubbelastung. Für die Schmierung werden sowohl synthetische Öle (z.B. Polyglykole) als auch Kohlenwasserstoffgemische mit Flammpunkten oberhalb von 180 °C eingesetzt. Aufgrund der vorliegenden Informationen ist die Belastung sehr gering.
Gruppeneinteilung: Gruppe C
3.5 Kettensägeöle
Anwendung
Bei der Herstellung von Kettensägeölen werden mineralölbasierte Materialien und solche auf Basis pflanzlicher oder synthetischer Esteröle verwendet. Die meist vorzufindende Additivierung beinhaltet besonders Haftzusätze und Verschleißschutzkomponenten. Diese Öle gehören meist den ISO VG-Klassen 46 bis 460 an; die Flammpunkte liegen im allgemeinen über 200 °C. Solche Öle werden in der Forstwirtschaft, der Holz verarbeitenden Industrie im Handwerk und beim privaten Endverbraucher eingesetzt. Sie werden benötigt zur Verlustschmierung von Sägeketten und Kettenschwertern.
Da die Öle auch im Forst und in sonstigen Außenbereichen eingesetzt werden, wird die biologische Abbaubarkeit als eine Grundforderung aus dem Boden- und Wasserrecht abgeleitet.
Erkenntnisse über Luftbelastung
Die durch das Abschleudern und Vernebeln entstehende Exposition wird minimiert durch die hochwirksamen Haftzusätze, die aus Gründen der Schmierwirksamkeit erforderlich sind.
Beim Betrieb von Kettensägen mit Verbrennungsmotoren ist eine Mischexposition zusammen mit Kraftstoffen, Zweitakt-Motorölen Motorabgasen und Stäuben aus den zerspanten Materialien (in der Regel Holz) zu beurteilen, die bei der Beurteilung der Exposition die führenden Komponenten sind.
Bei normalem Betrieb werden arbeitshygienisch relevante Konzentrationen nach dem derzeitigen Kenntnisstand nicht erreicht.
Gruppeneinteilung: Gruppe C
Besondere Hinweise:
Die Verwendung von Altölen als Kettensägeöle ist aus bodenabfall- und wasserrechtlichen Vorgaben untersagt.
Sägegatteröle sind Gleitbahnöle im Sinne von Nummer 3.6.
3.6 Gleitbahnöle (Bettbahnöle)
Anwendung
Als Basisflüssigkeiten für Gleitbahnöle werden hauptsächlich Mineralöle verwendet. In Einzelfällen werden auch Gleitbahnöle auf der Basis von synthetischen Estern eingesetzt. Es handelt sich überwiegend um eine Verlustschmierung. Die aufgetragenen Öle werden abgespült und gelangen in den Kühlschmierstoffkreislauf.
Übliche Viskositäten liegen zwischen 68 und 220 mm2/s bei 40 °C. Die Flammpunkte werden mit > 230 °C angegeben.
Erkenntnisse über Luftbelastung
Damit Gleitbahnöle nicht durch Kühlschmierstoffe abgewaschen werden, ist bei Werkzeugmaschinen eine Abdeckung der Gleitbahnen in der Regel technologisch erforderlich. Gleitbahnöle werden z.B. auch als Sägegatteröle eingesetzt. Die Gleitbahnöle werden thermisch gering beansprucht.
Gruppeneinteilung: Gruppe C
Besondere Hinweise
Werden andere kohlenwasserstoffhaltige Gemische gleichzeitig eingesetzt, muss geklärt werden, wie die Expositionsbeurteilung vorzunehmen ist. Bei der Beurteilung der Gesamtexposition bestimmt bei gleichzeitigem Einsatz von Kühlschmierstoffen in der Regel die Kühlschmierstoffexposition die Gefährdung.
3.7 Turbinenöle
Anwendung
Es werden Turbinenöle auf der Basis von paraffinischen Mineralölen, Hydrocrackölen und Polyalphaolefinen eingesetzt. Die thermisch hochbelasteten Gas- und Dampfturbinenöle enthalten 1 - 4 % Additive (Oxidations- und Korrosionsinhibitoren, Verschleißschutzadditive), bei Wasserturbinenölen handelt es sich um schwach additivierte Mineralöle. Es werden vereinzelt auch Esteröle eingesetzt. Die Viskositäten von Turbinenölen liegen zwischen etwa 30 und 100 mm2/s bei 40 °C. Die Flammpunkte liegen zwischen 230 und 320 °C.
Die technischen Anforderungen an diese Öle regelt DIN 51515, Teil 1 (Schmier- und Regieröle L-TD, Mindestanforderungen).
Erkenntnisse über Luftbelastung
Bei diesen Prüfständen handelt es sich schon aus Gründen des Lärmschutzes in der Regel um geschlossene Anlagen, die vor dem Begehen ausreichend belüftet werden müssen. Bei Turbinen handelt es sich um geschlossene Systeme. Leckagen von Turbinenölen sind selten.
In den seltenen Fällen von Leckagen muss nicht mit einer merklichen Verdampfung gerechnet werden, da die Viskositäten der Turbinenöle im mittleren und höheren Bereich liegen.
Gruppeneinteilung: Gruppe C
Hinweise: Es handelt sich überwiegend nicht um Mineralöle, sondern um spezielle Esteröle, die nicht unter Teil 4 fallen.
3.8 Isolieröle
Anwendung
Isolieröle werden im Bereich der Elektrotechnik in Transformatoren, Wandlern, Schaltern, Kabeln etc. zur Isolierung und Wärmeableitung eingesetzt. Im allgemeinen handelt es sich bei Isolierölen um dünnflüssige Mineralöle mit 0 - 1 % Additiven (Oxidationsinhibitoren). Die üblichen Viskositäten von Isolierölen liegen bei ca. 10 mm2/s mit einem Flammpunkt von ca. 150 °C.
Erkenntnisse über Luftbelastung
Isolieröle werden in geschlossenen Systemen eingesetzt.
Gruppeneinteilung: Gruppe C
3.9 Wärmeträgeröle
Anwendung
Wärmeträgeröle werden zum indirekten Beheizen oder zum Wärmeaustausch und -transport verwendet. Überwiegend werden Mineralöle ohne Additive und synthetische Flüssigkeiten (z.B. Dibenzyltoluole und Polyalphaolefine) eingesetzt. Die Flammpunkte liegen zwischen 120 °C und 230 °C, die Viskositäten bei 40 °C zwischen 4,5 und 135 mm2/s. Die Siedepunkte liegen oberhalb von 250 °C.
Erkenntnisse über Luftbelastung
Wärmeträgeröle werden drucklos in geschlossenen Systemen eingesetzt.
Gruppeneinteilung: Gruppe C
3.10 Prozessöle
Anwendung
Prozessöle, teilweise auch als Verarbeitungsöle oder Fabrikationsöle bezeichnet, sind ein komplexes Gemisch von Kohlenwasserstoffen und werden in verschiedensten Anwendungsbereichen als Rohstoff eingesetzt. Eine mögliche Definition lautet: Prozessöle sind Mineralölprodukte des Schmierölbereiches, die bei der Herstellung eines Erzeugnisses eingesetzt werden und zu mehr als 80 % als Komponente im Fertigprodukt, das kein Mineralölprodukt ist, verbleiben.
3.10.1 Mineralölweichmacher in verschiedenen Polymeren
Anwendung
Mineralöle werden bei der Herstellung unterschiedlicher Polymere verwendet. Nähere Erkenntnisse liegen nur zum Einsatz von Mineralölen in Kautschukmischungen vor.
Erkenntnisse über Luftbelastung
Im Bereich der Anwendung Mineralölweichmacher in Kautschukmischungen ist bei thermischer Belastung das Auftreten von Öldämpfen bzw. Ölnebeln möglich. In Bezug auf aliphatische Kohlenwasserstoffanteile in Vulkanisationsemissionen liegen u.a. die Ergebnisse von 102 Messungen vor [4]. Erfasst wurden die Kohlenwasserstoffanteile sowohl in Aerosol- als auch in Dampfform. Der Gesamtüberblick zeigt, dass mehr als 70 % aller Resultate unterhalb von 10 mg/m3 und nur ca. 14 % aller Werte oberhalb von 20 mg/m3 liegen. Betrachtet man die wesentlichen Bereiche der Gummiindustrie separat, so ergeben sich folgende Verteilungen:
Messungen wurden personenbezogen in den Bereichen Reifenherstellung und Herstellung technischer Gummiartikel im Zeitraum 1994-1995 durchgeführt.
Bei der Reifenherstellung wurden auf Basis von 37 Messwerten Schichtmittelwerte von < 0,5 bis 70 mg/m3 gefunden. Das 50 %-Perzentil liegt bei 9,0 mg/m3 und das 90 %-Perzentil bei 43 mg/m3.
Bei der Herstellung technischer Gummiartikel wurden auf Basis von 65 Messwerten Schichtmittelwerte von < 0,5 bis 105 mg/m3 gefunden. Das 50 %-Perzentil liegt bei 6,1 mg/m3 und das 90 %-Perzentil bei 34 mg/m3.
Bei Messungen in der gesamten Gummiindustrie wurden im Zeitraum 1996 - 1999 auf Basis von 35 Messwerten Schichtmittelwerte von 0,9 bis 75,2 mg/m3 gefunden. Das 50 %-Perzentil liegt bei 2,5 mg/m3, das 90 %-Perzentil bei 11,2 mg/m3 und das 95 %-Perzentil bei 58,4 mg/m3. Der geometrische Mittelwert betrug 3,7 mg/m3 und der arithmetische Mittelwert 9,9 mg/m3.
Die höchsten Konzentrationen werden im allgemeinen bei der Mischungsherstellung gefunden. In diesem Arbeitsbereich werden die Mineralölweichmacher dem Kautschukmaterial beigemischt.
Neben den Weichmacherölen können auch weitere Komponenten der jeweils verwendeten Gummimischungen wie Spaltprodukte von Vulkanisationsbeschieunigern, Alterungsschutzmittel, Coatingmittel für Kautschukchemikalien etc. aber auch ggf. leichtflüchtige Lösemittel einen erheblichen Anteil an den Vulkanisationsemissionen haben.
Gruppeneinteilung: Gruppe B
3.10.2 Fluxöle in Bitumenmischungen
Es wird empfohlen, für die Beurteilung der Arbeitsplatzbelastung den Grenzwert für Bitumen (vgl. TRGS 900) heranzuziehen, weil aufgrund des Messverfahrens eine spezifische Erfassung der Kohlenwasserstoffkomponenten aus den Fluxölen nicht möglich ist.
3.10.3 Lebensmitteltechnische Schmierstoffe
Anwendung:
Gemäß DIN V 10517: Schmierstoffe, die durch Schmierung, Wärmeübertragung, Kraftübertragung oder Korrosionsschutz von Maschinen zum Herstellen und Behandeln von Lebensmitteln, Lebensmittelbedarfsgegenständen, Kosmetika, Arzneimitteln, Tabakerzeugnissen und Tierfutter sowie deren Verpackungen mit direktem Kontakt unbeabsichtigt mit diesen Produkten in Berührung kommen können.
Die Lebensmittelschmierstoffe entsprechen, sofern zutreffend, den Allgemeinen technischen Anforderungen an Schmierstoffe nach ISO 6743-0.
Für Mineralöle (Weißöle) wird eine Menge von bis zu 10 ppm im Lebensmittel erlaubt. Technische Mineralöle kommen nicht zum Einsatz. Dagegen werden gereinigte Weißöle verwendet. Für höhere technische Belastungen werden v.a. Polyalphaolefine verwendet.
Gemäß der FDA 21 CFR 3, 4 § 178.3570 dürfen nur bestimmte Grundöle und Additive für die Herstellung von Lebensmittelschmierstoffen verwendet werden.
Gruppeneinteilung: Gruppe C
3.11 Druckfarben
Anwendung
Offsetdruckfarben sind Zubereitungen aus 5 - 30 % Farbmitteln (Pigmente), 15 - 60 % Bindemitteln (Harze und Polymere), 20 - 70 % Verdünnungsmitteln (Lösemittel oder Öle) und diversen Additiven (1 - 10 %. Wachse, Tenside, Metallsalze).
Tief-, Flexo- und Siebdruckfarben enthalten Lösemittelgemische auf Kohlenwasserstoffbasis mit zum Teil eigenen Luftgrenzwerten (siehe Teil 2).
Bei Offset-, Buchdruck- und Linoldruckfarben besteht das Basisöl (Verdünnungsmittel) aus u.a. schwerflüchtigen Mineralölen (Siedebereich > 240 °C) oder aus Pflanzenölen. Diese Druckfarben sind dickflüssig bis pastös. Mineralölfreie Systeme machen im Bogenoffset heute rund ein Drittel der Verbrauchsmenge, im Heatset wenige Prozente aus. Der Einsatz erfolgt im Bogenoffset offen oder in halboffenen Systemen. Die schnelllaufenden Rotationsmaschinen sind aus Lärmschutzgründen in der Regel gekapselt (Einhausung), wobei die Einhausung nur kurzfristig für Wartungs- und Kontrollarbeiten betreten wird. Die Farben trocknen bei Raumtemperatur oxidativ (Bogenoffset), beim Heatset in der Rotation bei 160 - 240 °C in einem Trockner, dessen Abluft grundsätzlich einer Nachverbrennung zugeführt wird.
Erkenntnisse über Luftbelastungen
Eine Exposition gegenüber Inhaltsstoffen der reinen Druckfarben (ohne zugesetzte Lösungsmittel) ist bei offener Anwendung über den Luftweg grundsätzlich möglich, aber aufgrund des niedrigen Dampfdrucks in der Regel gering. Beim Buchdruck, Bogenoffset, Stichtiefdruck sowie beim Zeitungsdruck tritt unter üblichen Bedingungen (Raumtemperatur) keine nennenswerte Verdunstung auf. Die Mineralöle verbleiben im Druckfarbenfilm oder werden vom Papier aufgenommen.
Die Kohlenwasserstoffbelastung durch Reinigungsmittel ist deutlich höher.
Beim Heatset verdunstet der überwiegende Anteil der Mineralöle in geschlossenen Trocknern, in denen nach Bauvorschrift BGR 107 (Sicherheitsregeln für Durchlauftrockner von Druck- und Papierverarbeitungsmaschinen) Unterdruck herrscht, so dass bei bestimmungsgemäßem Betrieb der Austritt von Kohlenwasserstoffdämpfen ausgeschlossen ist.
Farbnebel können beim Rollenoffset bei schnell laufenden Farbwerken im Einzelfall auftreten. Nach Stand der Technik sind diese Farbnebel auf ein Minimum reduziert. Zudem sind die Maschinen eingehaust, so dass die Beschäftigten in der Regel nicht mit den Farönebeln in Kontakt kommen können.
Gruppeneinteilung: Gruppe B
Bemerkung
Wegen der gleichzeitigen Verwendung von Gummituch- und Waizenwaschmitteln sowie Feuchtmitteln auf Kohlenwasserstoffbasis sind die Luftgrenzwerte nach Teil 2 zu beachten.
3.12 Absorptionsöle (Gaswaschöle)
Anwendung
Gaswaschöle sind komplexe Kohlenwasserstoffgemische, die Kohlenwassersroffdämpfe und -aerosole aus einem Gasstrom absorbieren können. Nicht zu betrachten sind andere Absorptionsflüssigkeiten vom Typ der Glykole oder Reaktivabtrennflüssigkeiten (z.B. Aminoalkohole). Die Verwendung erfolgt im Bereich der Abtrennung von flüchtigen Komponenten in Gasströmen aus Raffinerien und Kokereien sowie bei der Abluftreinigung, z.B. in Walzwerken. In Raffinerien und Kokereien werden eigene Zwischenprodukte verwendet. Eine Raffineriegasabtrennung (C4 - C8) erfolgt z.B. mit Schwerbenzin (C5 - C12); die Zusammensetzung des Benzins hängt von den verarbeiteten Rohölen ab.
Die Abtrennung von Waizölen aus der Abluft erfolgt mit inhibierten (Zusatz von phenolischen Antioxidantien) Weißölen oder paraffinbasischen Solvaten. Diese Öle haben Flammpunkte oberhalb von 180 °C und Viskositäten von 15 - 32 mm2/s bei 40 °C.
Erkenntnisse über Luftbelastung
Die Anwendung erfolgt nur in geschlossenen Systemen (10 - 50 m3) bei Raumtemperatur. Weitere Ermittlungen gemäß TRGS 402 sind zur Gefährdungsbeurteilung nicht notwendig.
Gruppeneinteilung: Gruppe C
3.13 Trennmittel
Trennmittel werden zum Formentrennen in der beton-, asphalt- und bitumenverarbeitenden Industrie eingesetzt, wobei vorwiegend nichtwassermischbare und untergeordnet wassergemischte Zubereitungen zur Anwendung kommen. Als Basisflüssigkeiten werden vorwiegend Mineral- und Esteröle eingesetzt. Deren Flammpunkt liegt meist über 100 °C. Es sind Additive zugemischt, die den Korrosionsschutz, das Haft-, Spül- und Emulgiervermögen verbessern. Weiterhin werden z.T. auch Lösemittel auf Basis von Kohlenwasserstoffen mit Flammpunkt kleiner 100 °C zugesetzt, um eine optimale Filmbildung auf der Formoberfläche zu erzielen.
Die Verwendung von Trennmitteln erfolgt vorwiegend in offenen Systemen, wobei die Exposition beim Einsatz erfolgt und die Hauptbelastung durch Inhalation der Sprühnebel und Hautkontakt gegeben ist.
Bei Auftrageverfahren ohne Aerosolbildung ist beim Einsatz von Produkten mit einem Flammpunkt > 100 °C die inhalative Belastung gering.
3.13.1 Formtrennmittel im Bausektor
Anwendung
Überwiegend kommen in diesem Bereich Trennmittel (Schalöle) mit einem Flammpunkt größer 100 °C zum Einsatz, die in der Regel im Sprühverfahren aufgetragen werden. Bei diesen kurzfristigen Tätigkeiten ist wegen der hohen Aerosolbelastung Atemschutz in Form von Masken mit FFP2-Filtern zu tragen.
Erkenntnisse zur Luftbelastung
In den Jahren 1994 bis 1998 wurden 71 Messungen auf Baustellen vorgenommen. Die überwiegende Zahl der Messungen bezog sich dabei auf das Versprühen von Trennmitteln (66 von 71). Bei Auftrag der Trennmittel mit Pinseln oder vergleichbaren Techniken wurden Belastungen zwischen 6,1 und 10 mg/m3 ermittelt.
Es wurden 66 Messungen heim Besprühen der Schalungen durchgeführt. Dabei wurden sowohl Messungen vorgenommen, die sich auf den reinen Sprühvorgang beziehen als auch Messungen, die weitere Arbeitsvorgänge bei der Betonherstellung berücksichtigen. Die Daten stammen überwiegend von Messungen aus dem Baustellenbereich (Ortbeton) und nur wenige aus den Fertigteilwerken.
Die Messdauer bezog sich bei den Sprühvorgängen auf die Expositionszeit und betrug 3 bis 30 Minuten. Bei den Messungen über die gesamten Arbeitsgängen dauerten die Messungen zwischen 30 und 120 Minuten.
Die Messergebnisse während der reinen Sprühvorgänge waren in der Regel deutlich höher.
Gruppeneinteilung:
3.13.2 Formtrennmittel beim Gießen im Metallbereich
Anwendung
Im Metallbereich werden Trennmittel als Formtrennstoffe in Druckgießverfahren von Aluminium-, Magnesium- und Zinklegierungen eingesetzt und haben die Aufgabe, Entformungsschwierigkeiten im Prozess zu verhindern. Es werden nicht wassermischbare und wassergemischte Trennmittel eingesetzt, wobei die Verwendung von graphitierten Mineralölen eine untergeordnete Rolle spielt.
Als Basisflüssigkeit der wassermischbaren Trennmittel werden vorzugsweise Polyethylenwachse und Silikonöle eingesetzt. Im weiteren gleicht der Aufbau den wassermischbaren Kühlschmierstoffen.
Beim Aluminiumkokillen- und -stranggießen werden vorzugsweise nichtwassermischbare Trennmittel auf Basis von Mineralölen sowie natürlichen oder synthetischen Estern eingesetzt, deren Flammpunkt über 200 °C liegt. Das Aufbringen des Trennmittels erfolgt unter Druck durch Öffnungen in der Kokille. Beim Aluminiumstrangguss treten Temperaturen bis ca. 700 °C, im Bereich der Anwendung des Trennmittels ca. 500-600 °C auf.
Beim Kokillenguss von Eisen- und Kupferlegierungen werden in Analogie zu den Schmierstoffen zum Schmieden von Eisen- und Kupfer-Werkstoffen bevorzugt wassergemischte, feststoffhaltige und -freie Trennmittel eingesetzt [3].
Erkenntnisse über Luftbelastung
Beim Aluminiumkokillen- und -stranggießen wird häufig in offene Formen gesprüht, wobei die Freisetzung von Trennmitteln und deren Zersetzungsprodukten durch die Steuerung des Prozesses minimiert wird.
Gesamtübersicht: | Gesamtübersicht | Messungen über den gesamten Arbeitsvorgang | Messungen während der Sprühvorgänge |
Anzahl Messwerte | 66 | 38 | 28 |
Kleinster Messwert | < 1,0 mg/m3 | < 1,0 mg/m3 | 5,6 mg/m3 |
Größter Messwert | 1756,0 mg/m3 | 191,0 mg/m3 | 1756,0 mg/m3 |
50 %-Perzentil | 53,4 mg/m3 | 28,7 mg/m3 | 89,0 mg/m3 |
90 %-Perzentil | 441,0 mg/m3 | 109,0 mg/m3 | 947,0 mg/m3 |
Beim Kokillenguss von Eisen- und Kupferlegierungen werden Trennmittel überwiegend gesprüht. Die Aufbringung erfolgt weitgehend automatisch in geschlossener Umgebung oder unter Absaugung, so dass die Exposition als gering zu bewerten ist.
Beim Versprühen wassergemischter Trennmittel wurden im Zeitraum 1993 - 1998 beim Aluminium- und Magnesium-Druckguss (Kaltkammerdruckguss) 96 personenbezogene Messungen in 18 Betrieben vorgenommen. Das 50 %-Perzentil lag bei 4,1 mg/m3, das 90 %-Perzentil bei 8,9 mg/m3.
Beim Versprühen wassergemischter Trennmittel wurden im Zeitraum 1993 - 1998 beim Warmkammerdruckgnss 53 personenbezogene Messungen in 15 Betrieben vorgenommen. Das 50 %-Perzentil lag bei 5,2 mg/m3, das 90 %-Perzentil bei 25,1 mg/m3.
Gruppeneinteilung:
3.14 Staubbindemittel
Anwendung
Es ist darauf zu achten, dass das Grundöl des Staubbindemittels die Vorgaben gemäß Richtlinie 67/548/EWG (insbesondere Anhang I) für den Gehalt an polycyclischen aromatischen Kohlenwasserstoffen erfüllt (IP 346 5). In Steinbrüchen und Untertage werden keine kohlenwasserstoffhaltigen Zubereitungen als Staubbindemittel eingesetzt. Bei der Produktion von Dämmstoffen aus künstlichen Mineralfasern werden als Staubbindemittel verschiedene Öle eingesetzt. Im Endprodukt sind zwischen 0,3 und 0,8 Gew. % dieser Kohlenwasserstoffe enthalten. Es handelt sich um mineralölhaltige wassergemischte Zubereitungen, die in geschlossenen Systemen eingesetzt werden.
Erkenntnisse über Luftbelastung
Nach dem derzeitigen Kenntnisstand kann die Verwendung von Staubbindemitteln bei der Herstellung von Dämmstoffen aus künstlichen Mineralfasern aus arbeitshygienischer Sicht als weitgehend unkritisch angesehen werden.
Es liegen 2 Messergebnisse vor. Die Konzentrationen von Ölnebeln und -dämpfen wurden auf den Zerfaserungsbühnen gemessen. Dabei wurden Luftkonzentrationen von 0,3 und 1,7 mg/m3 ermittelt.
Gruppeneinteilung: Gruppe C
3.15 Korrosionsschutzflüssigkeiten
Anwendung
Korrosionsschutzflüssigkeiten werden zur Verhinderung der Korrosion von Metallteilen in vielen Industriebereichen eingesetzt (Metallindustrie, Elektroindustrie, Fahrzeug- und Maschinenbau usw.). Die Flammpunkte liegen zwischen 21 °C und 150 °C. Die kinematischen Viskositäten liegen zwischen 4,8 und 68 mm2/s bei 40 °C.
Die Zusammensetzung von Korrosionsschutzflüssigkeiten kann sehr unterschiedlich sein. Sie ist abhängig von der Dauer, für die der Korrosionsschutz gewährleistet werden soll, und speziellen Anwendungen (Dampfphasen-Korrosionsinhibitoren (VCI) für Lagerung und Transport).
Als mögliche Inhaltsstoffe sind u.a. sekundäre Amine (z.B. Morpholin, Diethanolamin, Dicyclohexylamin), Nitrite und als verfahrensbedingt entstehende Gefahrstoffe entsprechende Nitrosamine in Betracht zu ziehen.
3.15.1 Nichtwassermischbare lösemittelhaltige Korrosionsschutzflüssigkeiten
Nichtwassermischbare lösemittelhaltige Korrosionschutzflüssigkeiten enthalten neben flüchtigen kohlenwasserstoffhaltigen Lösemitteln (z.B. Testbenzine, Isoparaffine), je nach Anforderungen an den Korrosionsschutz, zwischen 3 % und 50 % filmbildende Additive bzw. mittel- bis hochviskose Mineralöle oder synthetische Flüssigkeiten. Diese Korrosionsschutzflüssigkeiten werden im Tauch- und Sprühverfahren sowie durch Streichen und Walzen aufgetragen.
Erkenntnisse über Luftbelastung
Beim Tauchen in offenen Bädern sowie beim Streichen, Pinseln oder Walzen besteht die Möglichkeit einer arbeitshygienisch relevanten Exposition gegenüber leichtflüchtigen Bestandteilen der Gruppe der nicht wassermischbaren lösemittelhaltigen Korrosionsschutzflüssigkeiten.
Beim Sprühverfahren besteht Exposition gegenüber allen Inhaltsstoffen der Korrosionsschutzflüssigkeiten in Form von Aerosolen und Dämpfen. Es ist daher zunächst zu prüfen, ob emissionsärmere Verfahren eingesetzt werden können. Wenn dies nicht möglich ist, sind geeignete Schutzmaßnahmen zu ergreifen.
Gruppeneinteilung:
3.15.2 Nichtwassermischbare lösemittelfreie Korrosionsschutzflüssigkeiten
Nichtwassermischbare lösemittelfreie Korrosionsschutzflüssigkeiten bestehen aus flimbildenden mittel- bis hochviskosen Mineralöl- oder Syntheseflüssigkeiten und Additiven. In diese Gruppe gehören auch die sog. Post- oder Prelubes. Die Viskositäten liegen unter 15 mm2/s bei 40 °C (Prelubes bis 80 mm2/s), die Flammpunkte oberhalb von 115 °C. Diese Korrosionsschutzflüssigkeiten werden mittels Tauchen, Sprühen (auch elektrostatisch), Streichen und Walzen aufgetragen.
Erkenntnisse über Luftbelastung
Beim Sprühverfahren besteht Exposition gegenüber allen Inhaltsstoffen der Korrosionsschutzflüssigkeiten in Form von Aerosolen und Dämpfen. Es ist daher zunächst zu prüfen, ob emissionsärmere Verfahren eingesetzt werden können. Wenn dies nicht möglich ist, sind geeignete Schutzmaßnahmen zu ergreifen.
Gruppeneinteilung:
3.15.3 Wassermischbare Korrosionsschutzflüssigkeiten
Wassermischbare und wassergemischte Korrosionsschutzflüssigkeiten enthalten neben Mineralöl- oder Syntheseöl noch Korrosionsschutzadditive, Emulgatoren und Netzmittel. Sie sind in ihrer Zusammensetzung den wassermischbaren bzw. wassergemischten Kühlschmierstoffen ähnlich und werden als 2 - 20 %ige Emulsion angesetzt. Diese Korrosionsschutzflüssigkeiten werden durch Tauchen oder Sprühen aufgebracht.
Nicht unter den Regelungsbereich fallen mineralölfreie wasserlösliche Druckflüssigkeiten mit Korrosionsschutzeigenschaften.
Erkenntnisse über Luftbelastung
Beim Sprühverfahren besteht Exposition gegenüber allen Inhaltsstoffen der Korrosionsschutzflüssigkeiten in Form von Aerosolen und Dämpfen. Es ist daher zunächst zu prüfen, ob emissionsärmere Verfahren eingesetzt werden können. Wenn dies nicht möglich ist, sind geeignete Schutzmaßnahmen zu ergreifen.
Gruppeneinteilung:
3.16 Kühlschmierstoffe mit Flammpunkt < 100 °C
Anwendung
Kühlschmierstoffe mit einem Flammpunkt unter 100 °C sind nichtwassermischbare Produkte, die in der metallverarbeitenden Industrie sowohl zur spanenden Fertigung (z.B. Finishing-Prozesse, Honen und andere Verfahren zur Überflächenfeinstbearbeitung) als auch zur Umformung (z.B. Kalt- und Folienwalzen von Aluminium oder Aluminiumlegierungen, Stanzen, Biegen und Prägen) eingesetzt werden. In ihrer Zusammensetzung unterscheiden sich diese Produkte (in der Regel < C14) von den nichtwassermischbaren Kühlschmierstoffen mit einem Flammpunkt >100 °C nur dadurch, dass als Grundflüssigkeiten Kohlenwasserstoffgemische mit einem Flammpunkt unter 100 °C eingesetzt werden. Der Additivanteil liegt dabei meistens deutlich unter 10 %. Es werden auch additivfreie Kohlenwasserstoffgemische eingesetzt. In der spanenden Fertigung mit geometrisch definierten Schneiden werden sie wegen der Brandgefahr nur sehr begrenzt verwendet. Zum Walzen von Aluminium verwendet man als Additive Derivate der Fettchemie (Fettalkohole, Fettsäuren und Fettsäureester) mit einem Anteil von 2 - 8 % und Antioxidantien mit einem Anteil von bis zu 0,5 %. Der benötigte Additivanteil sinkt in der Regel mit abnehmender Stärke des Walzgutes. Daneben nutzt die Umformtechnik die Temperatur des Kühlschmierstoffes um hiermit die Viskosität prozessgerecht einzustellen. Die Temperaturen können hierbei zwischen 35 °C und 65 °C variieren. Demgemäß kann der Dampfdruck und somit die Arbeitsplatzkonzentration des eingesetzten Kohlenwasserstoffgemisches) nach Fertigungsgang (Kaltband- oder Folienwalzen) variieren. Erfahrungsgemäß treten z.B. beim Finishen und Umformen nur geringe Mengen von Aerosolen auf.
Erkenntnisse über Luftbelastung
Bei Messungen wurden personenbezogen im Zeitraum 1997 - 2002 auf Basis von 173 Messwerten Schichtmittelwerte von 0,5 bis 1069,1 mg/m3 gefunden.
Das 50 %-Perzentil liegt bei 31,8 mg/m3, das 75 %-Perzentil bei 62,3 mg/m3, das 90 %-Perzentil bei 108,1 mg/m3 und das 95 %-Perzentil bei 142,0 mg/m3.
Da die meisten Additive eine deutlich geringere Verdampfungsneigung als die Kohlenwasserstoffbasis haben, entsteht eine inhalative Belastung überwiegend durch die Verdunstung des Kohlenwasserstoffanteils. Aus diesen Gründen kann eine Beurteilung nach Teil 2 erfolgen, wenn die inhalative Belastung nachweislich ausschließlich aus Kohlenwasserstoffdämpfen besteht. Ansonsten gilt die nachstehend genannte Gruppeneinteilung.
Gruppeneinteilung: Gruppe A
Besondere Hinweise:
Für alle Kohlenwasserstoffe mit einer Viskosität unter 7 mm2/s bei 40 °C und einer Überflächenspannung von < 33 N/mm2 bei 40 °C gilt der R-Satz 65 (Anhang VI der Richtlinie 67/548/EWG). Die Gefahr durch Verschlucken der Flüssigkeit ist für industrielle Anwendung nicht relevant. Diese Kennzeichnung wurde aufgrund zahlreicher Vergiftungen eingeführt, weil Kinder gefärbtes Lampenöl getrunken haben.
3.17 Dielektrika
Anwendung
Verwendung finden in der Regel niedrigviskose, paraffinische Mineralöle von ca. 2 - 6 mm2/s bei 20 °C mit Flammpunkten zwischen 70 und 130 °C. Beim Funkenerodieren werden als Dielektrika sowohl delonisiertes Wasser als auch gering- oder nicht-additivierte Gemische, überwiegend aus aliphatischen Kohlenwasserstoffen mit geringem Aromatenanteil, eingesetzt.
Bei der überwiegenden Mehrheit der auf dem europäischen und US-amerikanischen Markt vertriebenen Dielektrika handelt es sich um niedrigviskose Kohlenwasserstoffgemische, die keine Additive oder nur Spuren von Antioxidantien enthalten.
Erkenntnisse über Luftbelastung
Üblicherweise werden offene oder halboffene Bäder mit einer Absaugung an der Entstehungssteile verwendet. Erhöhte Expositionen sind bei Schruppvorgängen, sowie beim Entfernen der Absaugeinrichtungen zum Ein- und Ausspannen der Teile zu erwarten.
Stationäre Messungen im Bereich der Maschinen zeigten bei sog. Schlichtvorgängen Messwerte im Bereich der Nachweisgrenze. Nur bei sogenannten Schruppvorgängen (höhere Entladungsenergie), konnten direkt oberhalb in ca. 5 - 20 cm Abstand zur Badoberfläche des Dielektrikums deutlich nachweisbare Emissionen ermittelt werden. Die Auswirkungen dieser Emissionen auf die Belastungssituation der Beschäftigten zeigen folgende Ergebnisse:
Bei Messungen wurden personenbezogen auf Basis von 107 Messwerten 2,3 bis 538 mg/m3 gefunden, bezogen auf die Raumluft auf Basis von 29 Messwerten 3 bis 84 mg/m3.
Das 50 %-Perzentil liegt bei 10,6 mg/m3, das 75 %-Perzentil bei 20,2 mg/m3, das 90 %-Perzentil bei 50,7 mg/m3 und das 95 %-Perzentil bei 73,4 mg/m3 für die personenbezogenen Messwerte.
Gruppeneinteilung:
3.18 Reiniger
Es ist sinnvoll, bei Reinigern aufgrund der unterschiedlichen Anwendungstechnik und der sich daraus ergebenden Anforderungen zum Arbeitsschutz in wassergemischte und nicht wassergemischte Reiniger zu unterscheiden.
3.18.1 Nicht wassermischbare Reiniger
Anwendung
Nur Reiniger auf Basis kohlenwasserstoffhaltiger Lösemittel fallen unter diese Gruppe. Reiniger auf der Basis anderer organischer Lösemittel (z.B. Alkohole) werden nur zu Spezialzwecken (z.B. in der Elektroindustrie) eingesetzt. Für organische Lösemittel existieren z.T. bereits Luftgrenzwerte, die entsprechend eingehalten werden müssen. Die Verwendung von halogenhaltigen Lösemitteln ist entweder verboten oder anderweitig geregelt.
Erkenntnisse über Luftbelastung
Die Reiniger werden in der Regel im Tauch- oder im Sprühverfahren in geschlossenen Systemen aufgebracht.
Bei Messungen wurden personenbezogen auf Basis von 33 Messwerten 0,7 bis 201,6 mg/m3 gefunden.
Das 50 %-Perzentil liegt bei 7,2 mg/m3, das 75 %-Perzentil bei 10,7 mg/m3, das 90 %-Perzentil bei 58,6 mg/m3 und das 95 %-Perzentil bei 89,6 mg/m3 für personenbezogene Messwerte.
Gruppeneinteilung: Gruppe A
3.18.3 Wassergemischte Reiniger
Es handelt sich in der Regel um alkalische Zubereitungen, die als Korrosionsschutzkomponente Kohlenwasserstoffe enthalten.
Wasserlösliche Reiniger kommen als alkalische, neutrale oder saure Reiniger zur Anwendung, diese Reiniger enthalten keine Kohlenwasserstoffe.
Erkenntnisse über Luftbelastung
Der eigentliche Reinigungsvorgang wird in der industriellen Produktion nahezu ausschließlich in geschlossenen Anlagen durchgeführt. Das erwärmte Reinigungsmittel wird darin durch Sprühen, Tauchen, Fluten oder Hochdruckstrahlen einmalig oder mehrfach aufgebracht. Eine Exposition an der Abdunststrecke ist möglich, wenn Teile die Waschmaschine nicht vollständig trocken verlassen (Sacklöcher).
Gruppeneinteilung: Gruppe C
3.18.4 Kaltreiniger (selbstspaltend)
Die Anwendung der Reiniger kann in sehr unterschiedlicher Weise erfolgen. Sie reicht von der Reinigung einzelner Teile in kleinen Tauchbädern, Pinselwaschtischen bis zur Entfettung von Fahrzeugkarosserien oder der Entwachsung von Kraftfahrzeugen in Großanlagen und Versprühen unter Hochdruck.
Erkenntnisse über Luftbelastung
Eine Ausnahme bildet die Gruppe der selbstspaltenden Kaltreiniger, die teilweise offen unter Hochdruck direkt auf das zu reinigende Teil, z.B. bei der Motorwäsche, gesprüht werden, wobei Aerosole entstehen.
Expositionsbestimmend sind die Kohlenwasserstoffe, da der Additivanteil maximal 0,2 % beträgt. Außerdem ist zu berücksichtigen, dass es sich hier meistens um Tätigkeiten handelt, die nicht über einen längeren Zeitraum durchgeführt werden.
Im KFZ- Handwerk werden solche Reiniger auch in Verbindung mit Heißdampfhochdruckreinigern eingesetzt. Dabei ist eine Exposition sowohl über das Aerosol als auch den Dampf möglich. In größeren Einheiten gibt es speziell eingerichtete Waschplätze. Damit die Funktion von Ölabscheidern nicht außer Kraft gesetzt wird, werden häufig demulgierende Emulsionen verwendet.
Gruppeneinteilung: Gruppe A
3.19 Schmierfette
Anwendung
Einsatzgebiete sind hauptsächlich Wälz- und Gleitlager jeglicher Ausführung und Größe, offene und geschlossene Getriebe, Seilzüge. Der wichtigste Anwendungsvorteil der Schmierfette gegenüber den Schmierölen ist die Eigenschaft, nicht zu fließen und an der Schmierstelle zu haften. War die Fettschmierung in der Vergangenheit größtenteils eine Verlustschmierung, findet heute mehr und mehr nur noch Lebensdauerschmierung statt. Die verbleibende Verlustschmierung wird zunehmend von biologisch abbaubaren Produkten übernommen. Schmierfette sind unter Verwendung von Metallseifen, Gelbildnern und Polymeren aufgedickte Schmieröle. Schmierfette bestehen aus bis zu 95 % Basisöl (Mineralöl oder synthetische Flüssigkeiten, Verdicker und Additive). Dabei handelt es sich um mittel- bis hochvisköse Basisöle mit einem Flammpunkt größer 170 °C.
Erkenntnisse über Luftbelastung
Schmierfette werden zumeist in geschlossenen, seltener in offenen Systemen angewendet.
Bei normalem, bestimmungsgemäßen Betrieb (empfohlene Anwendungstemperaturen werden nicht überschritten) dürften arbeitshygienisch relevante KW-Konzentrationen in der Luft nach derzeitigem Kenntnisstand weder bei geschlossenen noch bei offenen Systemen erreicht werden. Auch das Befüllen von Schmiersystem führt nicht zu einer relevanten inhalativen Belastung. Dazu gehören auch das Befüllen von Lagern und Entsorgungsmaßnahmen.
Gruppeneinteilung: Gruppe C
3.20 Härteöle
Anwendung
Härteöle werden zur Abkühlung von erwärmtem Stahl eingesetzt, um ein definiertes Gefüge zu erzielen. Die auf ca. 1000 °C erwärmten Werkstücke werden in geschlossenen oder offenen Anlagen in das Ölbad getaucht, das selbst eine Temperatur von 80 bis 220 °C hat. Durch die Wärmeeinwirkung in der Grenzschicht Öl/Werkstück kommt es dort zu thermischen Zersetzungsvorgängen. Es werden Mineralöle mit Viskositäten zwischen 10 und 30 mm2/s bei 40 °C (Anlass-, Warmbadöle) eingesetzt. Zunehmend werden Hydrocracköle mit einer Viskosität von ca. 30 mm2/s verwendet.
Toxikologie/Arbeitsmedizin
Die bei der arbeitsmedizinisch-toxikologischen Beurteilung führende Gruppe von entstehenden Luftinhaltsstoffen ist nicht die der Kohlenwasserstoffe, sondern die beim Prozess entstehenden Crackprodukte. Zur Zeit wird Kohlenmonoxid (CD) als Leitkomponente verwendet. Toxikologische und arbeitsmedizinische Erkenntnisse sind für einen Einzelfall publiziert worden [5].
Erkenntnisse über Luftbelastung
In der Umgebung von Härtebädern kommt es zu einer Exposition gegenüber Crackprodukten (Kohlenmonoxid (CO), polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe )PAK)).
Für CO zeigen Ergebnisse aus Anlagen mit Dauerüberwachung, dass Überschreitungen mit nachfolgendem Alarm regelmäßig vorkommen. An solchen Anlagen ist die Konzentration von CO in der Luft im Sinne einer Leitmesskomponente gefährdungsbestimmend.
Aktuelle Analysen auf PAK haben gezeigt, dass bei Verwendung moderner Härteöle eine Gefährdung ausgeschlossen werden kann. Die Grenze von 50 mg Benzo(a)pyren /kg (§ 35 GefStoffV) wird nicht erreicht. Bei Anlagen mit langer Standzeit und geringer Austauschrate empfehlen sich Arbeitsstoffanalysen und ggf. Luftmessungen auf PAK (Benzo(a)pyren).
Messergebnisse
In Härtereien wird die Raumluftkonzentration von CO zum Teil kontinuierlich überwacht. Vereinzelt liegen Messergebnisse für PAK und Kohlenwasserstoffe unterhalb der Bestimmungsgrenze vor.
Gruppeneinteilung:
3.21 Umformhilfsstoffe/Schmiedehilfsstoffe
Anwendung
Umformhilfsstoffe werden in nahezu allen Fertigungsverfahren des Umformens eingesetzt. Sie dienen bevorzugt zum Kühlen und Trennen der Werkstücke von den Werkzeugen. Aufgrund der Vielfalt der Umformverfahren nach DIN 8582
sowie des extrem großen Umform-Temperaturbereichs von Raumtemperatur bis ca. 1.200 °C bei
werden wassermischbare, wassergemischte und nichtwassermischbare, feststoffhaltige und freie Zubereitungen in flüssiger, pastöser und fester Form eingesetzt. Nach den vorliegenden Informationen können die unterschiedlichen Umformhilfsstoffe für alle Umformprozesse bei den oben genannten Temperaturen eingesetzt werden.
Die Umformhilfsstoffe werden unterschiedlich angewendet:
3.21.1 Nichtwassermischbare Umformhilfsstoffe Anwendung
Es werden feststoffhaltige und feststofffreie nichtwassermischbare Produkte verwendet. Bedingt durch verkettete Fertigungsschritte in einem Fertigungsprozess müssen unterschiedliche Schmierstoffsysteme eingesetzt werden, z.B.
Erkenntnisse über Luftbelastung
Durch die Sprühtechnik (Aerosolbildung) besteht erhöhte Exposition. Grundsätzlich muss bei höheren Temperaturen mit der Freisetzung von Produktinhaltsstoffen und deren Zersetzungsprodukten gerechnet werden.
Bedingt durch die z.T. hohen Temperaturen verfügen moderne Umformanlagen, sofern technisch möglich, über Absaugung, Hitzeschutz und Kapselung zur Lärmminderung. Ältere Anlagen (vor 1985) sind oft nicht mit diesen Schutzvorrichtungen versehen.
Bei Messungen im Bereich des Gewindewalzens wurden im Zeitraum 1996 - 2001 auf Basis von 21 Messwerten Schichtmittelwerte von 0,3 bis 23,6 mg/m3 gefunden.
Das 75 %-Perzentil liegt bei 9,5 mg/m3, das 90 %-Perzentil bei 10,7 mg/m3 und das 95 %-Perzentil bei 14,2 mg/m3.
Bei Messungen im Bereich der Kaltmassivumformung wurden im Zeitraum 1996 - 2001 auf Basis von 55 Messwerten Schichtmittelwerte von 1,2 bis 39,8 mg/m3 gefunden.
Das 75 %-Perzentil liegt bei 4,0 mg/m3, das 90 %-Perzentil bei 9,7 mg/m3 und das 95 %-Perzentil bei 32,3 mg/m3.
Gruppeneinteilung: Gruppe B
3.21.2 Wassergemischte Umformhilfsstoffe
Es werden feststoffhaltige und feststofffreie Produkte verwendet. Wassermischbare Umformhilfsstoffe bestehen aus Mineral- oder Syntheseölen, natürlichen oder synthetischen Estern, Polyglykolen, Korrosionsschutzadditiven, Emulgatoren und Netzmitteln. Sie entsprechen in ihrem Aufbau weitgehend den wassermischbaren Kühlschmierstoffen. Diese Gruppe ist analog zu den nichtwassermischbaren (s.o.) Umformhilfsstoffen hinsichtlich Flüchtigkeit, Exposition und Anwendung zu bewerten.
Erkenntnisse über Luftbelastung
Durch die Sprühtechnik (Aerosolbildung) besteht erhöhte Exposition. Grundsätzlich muss bei höheren Temperaturen mit der Freisetzung von Produktinhaltsstoffen gerechnet werden.
Bedingt durch die z.T. hohen Temperaturen verfügen moderne Umformanlagen, sofern technisch möglich, über Absaugung, Hitzeschutz und Kapselung zur Lärmminderung. Altere Anlagen (vor 1985) sind oft nicht mit diesen Schutzvorrichtungen versehen.
Bei Messungen im Bereich der Rohrzieherei wurde im Zeitraum 1991 - 1998 auf Basis von 10 Messwerten ein 50 %-Perzentil von 1,3 mg/m3 und ein 90 %-Perzentil von 23,0 mg/m3 gefunden.
Gruppeneinteilung: Gruppe B
3.22 Herstellung von Kohlenwasserstoffgemischen Anwendung
Die Herstellungsmethoden sind nicht genormt, was allgemeingültige Aussagen über entstehende Emissionen erschwert. Generell kann davon ausgegangen werden, dass aus Gründen der Wirtschaftlichkeit möglichst beim Raumtemperatur bzw. wenn höhere Grunöviskositäten vorhanden sind, bei denen sich eine Viskosität von ca. 50 mm2/s einstellt, produziert wird. Andererseits kann die schwere Löslichkeit bestimmter Additive eine deutlich erhöhte Temperatur erfordern.
Erkenntnisse über Luftbelastung
Die Herstellung kann wie folgt durchgeführt werden:
Gruppeneinteilung
Herstellungstemperatur | < 30 °C | 30 °C - 60 °C | > 60 °C |
Herstellungsverfahren | |||
Offen | Gruppe C | Gruppe B | Gruppe A |
Abgedeckt | Gruppe C | Gruppe C | Gruppe B |
Geschlossen | Gruppe C | Gruppe C | Gruppe C |
4 Übersicht der Messergebnisse
In der nachfolgenden Tabelle sind sämtliche verfügbaren Messergebnisse zusammengestellt:
Gesamtübersicht der Daten: Komplexe, kohlenwasserstoffhaltige Gemische Teil 4 | |||||||||
Nr. | Bereich | Datenzeit- raum | Anzahl der Mes- sungen | Perzentile in mg/m3 | sonstige Messergebnisse [mg/m3] | Einstu- fung Grup- pe | |||
50 % | 75 % | 90 % | 95 % | ||||||
1 | Getriebeöle | 1997-2001 | C | ||||||
2 | Hydraulikflüssigkeiten | 1997-2001 | C | ||||||
3 | Verdichteröle | ||||||||
3.1 | Luftverdichteröle | 1997-2001 | C | ||||||
3.2 | Gasverdichteröle | 1997-2001 | C | ||||||
3.3 | Kältemaschinenöle | 1997 -2001 | C | ||||||
4 | Schmieröle | ||||||||
4.1 | Spindelöle | 1997-2001 | B | ||||||
4.2 | Spezialmaschinenöle | 1997- 2001 | B | ||||||
4.3 | Maschinenöle | 1997-2001 | C | ||||||
4.4 | Zylinderöle | 1997-2001 | C | ||||||
4.5 | Druckluftgeräteöle | 1997 -2001 | C | ||||||
5 | 1997-2001 | C | |||||||
6 | Gleitbahnöle | 1997-2001 | C | ||||||
7 | Turbinenöle | 1997-2001 | C | ||||||
8 | Isolieröle | 1997-2001 | C | ||||||
9 | Wärmeträgeröle | 1997-2001 | C | ||||||
10 | Prozessöle | ||||||||
10.1 | Mineralblweichmacher in Polymeren | 8 | |||||||
- technische Gummiartikel | 1994- 1995 | 65 | 6,1 | 34 | min <0,5 mg/m3 max. 105 mg/m3, | ||||
- Reifenherstellung | 1994- 1995 | 37 | 9,0 | 43 | min <0,5 mg/m3 max. 70 mg/m3, | ||||
- gesamte Gummiindustrie | 1996- 1999 | 35 | 2,5 | 6,6 | 11,2 | 58,4 | min 0,9 mg/m3 max. 75,2 mg/m3, geom. 3,7 mg/m3 arithm. 9,9 mg/m3 | ||
10.2 | Huxöle in Bitumenmischungen | 1997-2001 | C | ||||||
10.3 | Lebensmitteltechnische Schmierstoffe | 1997-2001 | C | ||||||
11 | Druckfarben | 1997-2001 | B | ||||||
12 | Absorptionsöle | 1997-2001 | C | ||||||
13 | Trennmittel | ||||||||
13.1 | Formtrennmittel im Bausektor Betonfertigteile, Ortbeton) | ||||||||
- Nichrwassermischbare Trennmittel - Sprühverfahren | 1994- 1998 | 38 | 28,7 | 109 | min< 1,0 mg/m3 max. 191 mg/m3, 6,1 - 10 (Streichverfahren) | A | |||
- Nichtwassermischbare Trennmittel - im Übrigen | B | ||||||||
- Wassergemischte Trennmittel - Sprühverfahren | B | ||||||||
- Wassergemischte Trennmittel - im Übrigen | C | ||||||||
13.2 | Formtrennmittel heim Gießen im Metallbereich | ||||||||
- Nichrwassermischbare Trennmittel - Sprühverfahren | A | ||||||||
- Nichrwassermischbare Trennmittel - im Übrigen | B | ||||||||
- Wassergemischte Trennmittel - Sprühverfahren | 1993- 1998 | 53 | 5,2 | 25,1 | B | ||||
1993- 1998 | 96 | 4,1 | 8,9 | ||||||
- Wassergemischte Trennmittel - im Übrigen | C | ||||||||
14 | Staubbindemittel | 1997- 2001 | 0,3 mg/m3 und 1,7 mg/m3 | C | |||||
15 | Korrosionschutzflüssigkeiten | 1997- 2001 | |||||||
15.1 | Nichrwassermischbare lösemittelhaltige Korrosionsschutzflüssigkeiten | ||||||||
- geschlossene Anlagen mit Abdunststrecke | C | ||||||||
- im Übrigen | A | ||||||||
15.2 | Nichtwassermischbare lösemittelfreie Korrosionsschutzflüssigkeiten | ||||||||
- Verfahren mit Aerosolbildung | A | ||||||||
- Verfahren in geschlossenen Anlagen | C | ||||||||
- im Übrigen | B | ||||||||
15.3 | Wassermischbare Korrosionsschutzflüssigkeiten | ||||||||
- Verfahren mit Aerosolbildung | B | ||||||||
- im Übrigen | C | ||||||||
16 | Kühlschmierstoffe Flammpunkt < 100 °C | 1997- 2002 | 173 | 31,8 | 62,3 | 108,1 | 142 | min 0,5 mg/m3 max. 1069,1 mg/m3, geom. 24,9 mg/m3 arithm. 59,0 mg/m3 | A |
17 | Dielektrika | ||||||||
- in geschlossenen Anlagen | C | ||||||||
- im Übrigen | 1997- 2001 | 107 | 10,6 | 20,2 | 50,7 | 73,4 | min 2,3 mg/m3 max. 538,9 mg/m3, geom. 12,8 mg/m3 arithm. 25,3 mg/m3 | A | |
18 | Reiniger | ||||||||
18.1 | Nichtwassermischbare Reiniger | 1997- 2001 | 33 | 7,2 | 10,7 | 58,6 | 89,6 | min 0,7 mg/m3 max. 201,6 mg/m3, geom. 7,0 mg/m3 arithm. 20,9 mg/m3 | A |
18.2 | Wassergemische Reiniger | C | |||||||
18.3 | Kaltreiniger selbstspaltend | A | |||||||
19 | Schmierfette | 1997- 2001 | C | ||||||
20 | Härteöle | 1997- 2001 | Überwachung der CO Konzentration | ||||||
- in offenen Anlagen | B | ||||||||
- in geschlossenen Anlagen | C | ||||||||
21 | Umformhilfsssoffe/Schmiedehilfsssoffe | ||||||||
21.1 | Nichtwassermischbare Umformhilfsstoffe | B | |||||||
- Stahlrohrproduktion | |||||||||
- Kaltmassivumformung | 1994- 1998 | 55 | 2,5 | 4,0 | 9,7 | 32,3 | min 1,2 mg/m3 max. 39,8 mg/m3, geom. 3,2 mg/m3 arithm. 5,5 mg/m3 | ||
- Herstellung von Verbindungselementen -Gebindewalzen | 1997- 2001 | 21 | 5,0 | 9,5 | 10,7 | 14,2 | min 0,3 mg/m3 max. 23,6 mg/m3, geom. 4,8 mg/m3 arithm. 6,7 mg/m3 | ||
21.2 | Wassermischbare und wassergemischte Umformhilfsstoffe | 1991 - 1998 | 10 | 1,3 | 23 | B | |||
22 | Herstellung von komplexen, kohlenwasserstoffhaltigen Gemischen | 1997- 2001 | |||||||
- offene Anlagen, Verarbeitungstemperatur > 60 °C | A | ||||||||
- offene Anlagen, Verarbeitungstemperatur 30 °C bis 60 °C | B | ||||||||
- abgedeckte Anlagen, Verarbeitungstemperatur > 60 °C | B | ||||||||
- im Übrigen | C |
Gruppeneinteilung für komplexe, kohlenwasserstoffhaltige Gemische Teil 4
Gruppe A | Gruppe B | Gruppe C |
13.1 Formtrennmittel im Bausektor (Betonfertigteile, Ortbeton)
13.2 Formtrennmittel beim Druckgießen im Metallbereich
15.1 Nichtwassermischbare lösemittelhaltige Korrosionsschutzflüssigkeiten
15.2 Nichtwassermischbare lösemittelfreie Korrosionsschutzflüssigkeiten
16 Kühlschmierstoffe Flammpunkt < 100 °C 17 Dielektrika
18.1 Nichtwassermischbare Reiniger 18.3 Kaltreiniger selbstspaltend 22 Herstellung von komplexen, kohlenwasserstoffhaltigen Gemischen
| 4.1 Spindelöle
4.2 Spezialmaschinenöle 10.1 Mineralölweichmacher in Polymeren 11 Druckfarben 13.1 Formtrennmittel im Bausektor (Betonfertigteile, Ortbeton)
13.2 Formtrennmittel beim Druckgießen im Metallbereich
15.2 Nichtwassermischbare lösemittelfreie Korrosionsschutzflüssigkeiten
15.3 Wassermischbare Korrosionsschutzflüssigkeiten
20 Härteöle
21.1 Nichtwassermischbare Umformhilfsstoffe 21.2 Wassermischbare und wassergemischte Umformhilfsstoffe 22 Herstellung von komplexen, kohlenwasserstoffhaltigen Gemischen
| 1 Getriebeöle
2 Hydraulikflüssigkeiten 3.1 Luftverdichteröle 3.2 Gasverdichteröle 3.3 Kältemaschinenöle 4.3 Maschinenöle 4.4 Zylinderöle 4.5 Druckluftgeräteöle 5 Kettensägeöle 6 Gleitbahnöle 7 Turbinenöle 8 Isolieröle 9 Wärmeträgeröle 10.2 Fluxöle in Bitumenmischungen 10.3 Lebensmitteltechnische Schmierstoffe 12 Absorptionsöle 13.1 Formtrennmittel im Bausektor (Btonfertigteile, Ortbeton)
13.2 Formtrennmittel beim Druckgießen im Metallbereich
14. Staubbindemittel 15.1 Nichrwassermischbare lösemittelhaltigen Korrosionsschutzflüssigkeiten
15.2 Nichtwassermischbare lösemittelfreie Korrosionsschutzflüssigkeiten
15.3 Wassermischbare Korrosionsschutzflüssigkeiten
18.2 Wassergemischte Reiniger 19 Schmierfette 20 Härteöle
22 Herstellung von komplexen, kohlenwasserstoffhaltigen Gemischen
|
Hinweis:
Gruppe A
Bei der Grenzwertfindung wurde berücksichtigt, dass bei den untersuchten Anwendungen der Anteil der dampfförmigen Kohlenwasserstoffe bei der Exposition überwiegt und der Anteil an Additiven an der inhalativen Belastung vernachlässigbar ist. In Anlehnung an KKG Teil 2 wird daher ein Grenzwert von 200 mg/ m3, der sich auf arbeitsmed.-tox. begründete Grenzwerte stützt, vorgeschlagen. Dies geschieht auch im Hinblick auf die Handhabbarkeit von Beurteilungen in der Praxis.
5 Literatur
[1] Mineralöle, Dampf- und Aerosol, In: BIA-Arbeitsmappe - Messung von Gefahrstoffen - Blatt Nr. 8000, Erich Schmidt Verlag Bielefeld, 19. Lfg. (1997)
[2] Kohlenwasserstoffgemische, In: BIA-Arbeitsmappe - Messung von Gefahrstoffen - Blatt Nr. 7735, Erich Schmidt Verlag Bielefeld, 19. Lfg. (1997)
[3] Röders: Anwendung der Beschichtung von Druckgießformen, Gießerei 84, (1997) S. 51
[4] D. Breuer: Ein einfaches Konzept zur Beurteilung der Vulkanisationsdämpfe in der Gummiindustrie, Staub, Reinhaltung Luft, 55 (1995) S. 59-62
[5] Jansing, P.-J., Lamprecht, J.: Multifaktorielle Genese eines Kehlkopfkarzinoms in einer Ölhärterei Arbeitsmed. Sozialmed. Präventivmed. 27, 137-139 (1992)
1) ATF = Automatic Transmission Fluid
2 ) HFB-Flüssigkeiten sowie chlorhaltige Flüssigkeiten (HFD S und HFD T) werden in Deutschland in industriellen Anwendungen nicht eingesetzt.
3) FDA: Fond and Drug Administration (USA)
4) CFR: Code of Federal Regulations (USA)
5) IF: Institute of Petroleum
Stand: Oktober 2002