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TRGS 905 - Verzeichnis krebserzeugender, erbgutverändernder oder fortpflanzungsgefährdender Stoffe

Vom 11. März 2014
(GMBl. Nr. 24 vom 19.05.2014 S. 510 aufgehoben)



zur aktuellen Fassung

Siehe Fn. *

Gemäß § 20 Absatz 4 der Gefahrstoffverordnung macht das Bundesministerium für Arbeit und Soziales die anliegenden vom Ausschuss für Gefahrstoffe (AGS) beschlossenen Technischen Regeln für Gefahrstoffe bekannt:

Die Technischen Regeln für Gefahrstoffe (TRGS) geben den Stand der Technik, Arbeitsmedizin und Arbeitshygiene sowie sonstige gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse für Tätigkeiten mit Gefahrstoffen, einschließlich deren Einstufung und Kennzeichnung, wieder. Sie werden vom Ausschuss für Gefahrstoffe (AGS) aufgestellt und von ihm der Entwicklung entsprechend angepasst. Die TRGS werden vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales im Gemeinsamen Ministerialblatt bekannt gegeben.

Diese TRGS konkretisiert im Rahmen ihres Anwendungsbereichs Anforderungen der Gefahrstoffverordnung. Bei Einhaltung der Technischen Regeln kann der Arbeitgeber insoweit davon ausgehen, dass die entsprechenden Anforderungen der Verordnung erfüllt sind. Wählt der Arbeitgeber eine andere Lösung, muss er damit mindestens die gleiche Sicherheit und den gleichen Gesundheitsschutz für die Beschäftigten erreichen.

1 Hinweise auf Vorschriften der Gefahrstoffverordnung

(1) Diese TRGS enthält gemäß § 2 Absatz 3 Nummer 3 c ein Verzeichnis von Stoffen, die auf der Grundlage gesicherter wissenschaftlicher Erkenntnisse als krebserzeugend, erbgutverändernd oder fortpflanzungsgefährden der Kategorien 1, 2 oder 3 entsprechend den Kriterien des Anhangs VI der RL 67/548/EWG eingestuft wurden. Die TRGS 905 führt Stoffe auf, die nicht im Anhang VI Teil 3 Tabelle 3.2 der Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP-Verordnung) genannt sind, sowie Stoffe, für die der AGS eine von der CLP-Verordnung abweichende Einstufung beschlossen hat.

(2) Ergänzende Schutzmaßnahmen bei Tätigkeiten mit krebserzeugenden, erbgutverändernden und fruchtbarkeitsgefährdenden Gefahrstoffen der Kategorien 1 und 2 nach Anhang VI der RL 67/548/EWG sind im § 10 GefStoffV festgelegt.

(3) Im Sicherheitsdatenblatt zu den in der Liste nach Nummer 3 genannten Stoffen ist nach § 5 Absatz 2 GefStoffV auf die entsprechende Wirkung dieser Stoffe hinzuweisen.

(4) Für Tätigkeiten mit krebserzeugenden, erbgutverändernden oder fortpflanzungsgefährdenden Gefahrstoffen gelten die Beschäftigungsbeschränkungen nach § 5 der Verordnung zum Schutz der werdenden Mütter am Arbeitsplatz und § 22 des Jugendarbeitsschutzgesetzes.

2 Besondere Stoffgruppen

2.1 Krebserzeugende Arzneistoffe

Von krebserzeugenden Eigenschaften der Kategorien 1 oder 2 ist bei therapeutischen Substanzen auszugehen, denen ein gentoxischer Wirkungsmechanismus zugrunde liegt. Erfahrungen in der Therapie mit alkylierenden Zytostatika wie Cyclophosphamid, Ethylenimin, Chlornaphazin sowie mit arsen- und teerhaltigen Salben, die über lange Zeit angewendet worden sind, bestätigen dies insofern, als bei so behandelten Patienten später Tumorneubildungen beschrieben worden sind.

2.2 Passivrauchen am Arbeitsplatz

Passivrauchen wurde nach den Kriterien der GefStoffV in Verbindung mit den dort in Bezug genommenen Richtlinien der EG bewertet, die Begründung ist als Bekanntmachung des AGS zugänglich unter "www.baua.de/de/Themenvon-A-Z/Gefahrstoffe/TRGS/Begruendungen-905-906.html" www.baua.de/de/Themenvon-A-Z/Gefahrstoffe/TRGS/Begruendungen-905-906.html. Maßnahmen zum Schutz der Beschäftigten am Arbeitsplatz werden durch das Arbeitsschutzgesetz und die Arbeitsstättenverordnung geregelt.

2.3 Anorganische Faserstäube (außer Asbest)

(1) Dieser Abschnitt gilt für Fasern mit einer Länge > 5 µm, einem Durchmesser < 3 µm und einem Längezu-Durchmesser-Verhältnis von > 3:1 (WHO-Fasern). Er gilt für Fasern aus Glas, Stein, Schlacke oder Keramik und die anderen in diesem Abschnitt genannten Fasern (ausgenommen Asbest).

(2) Die Bewertung der glasigen WHO-Fasern erfolgt nach den Kategorien für krebserzeugende Stoffe in Anhang VI Nr. 4.2.1 der RL 67/548/EWG und auf der Grundlage des Kanzerogenitätsindexes KI, der sich für die jeweils zu bewertenden WHO-Fasern aus der Differenz zwischen der Summe der Massengehalte (in v. H.) der Oxide von Natrium, Kalium, Bor, Calcium, Magnesium, Barium und dem doppelten Massengehalt (in v.H.) von Aluminiumoxid ergibt.

KI = ΣNa, K, B, Ca, Mg, Ba-Oxide - 2 x Al-Oxid

  1. Glasige WHO-Fasern mit einem Kanzerogenitätsindex KI <30 werden in die Kategorie 2 eingestuft.
  2. Glasige WHO-Fasern mit einem Kanzerogenitätsindex KI > 30 und < 40 werden in die Kategorie 3 eingestuft.
  3. Für glasige WHO-Fasern erfolgt keine Einstufung als krebserzeugend, wenn deren Kanzerogenitätsindex KI > 40 beträgt.

(3) Die Einstufung der glasigen WHO-Fasern kann auch durch einen Kanzerogenitätsversuch mit intraperitonealer Applikation, vorzugsweise mit Faserstäuben in einer arbeitsplatztypischen Größenverteilung, vorgenommen werden. Dies empfiehlt sich insbesondere für WHO-Fasern mit einem Kanzerogenitätsindex KI > 25 und < 40.

  1. Wird für glasige WHO-Fasern mit einem Kanzerogenitätsindex KI <30 in einem Kanzerogenitätsversuch nach Satz 1 mit einer Dosis von 1 x 109 WHO-Fasern eine krebserzeugende Wirkung beobachtet, erfolgt eine Einstufung in Kategorie 2. Dagegen erfolgt eine Einstufung in Kategorie 3, wenn in diesem Kanzerogenitätsversuch keine krebserzeugende Wirkung beobachtet wurde.
  2. Wird für glasige WHO-Fasern mit einem Kanzerogenitätsindex KI > 30 und < 40 in einem Kanzerogenitätsversuch nach Satz 1 mit einer Dosis von 1 x 109 WHO-Faser eine krebserzeugende Wirkung beobachtet, erfolgt eine Einstufung in Kategorie 2. Dagegen erfolgt eine Einstufung in Kategorie 3, wenn bei einer Dosis von 1 x 109 WHO-Fasern keine krebserzeugende Wirkung beobachtet wurde. In diesem Fall empfiehlt es sich, zusätzlich einen Kanzerogenitätsversuch nach Satz 1 mit einer Dosis von 5 x 109 WHO-Fasern durchzuführen. Wird bei dieser Dosis eine krebserzeugende Wirkung der Faserstäube nachgewiesen, wird die Einstufung in Kategorie 3 beibehalten. Dagegen erfolgt keine Einstufung der WHO-Fasern, wenn in diesem Kanzerogenitätsversuch keine krebserzeugende Wirkung beobachtet wurde.
  3. Wird für glasige WHO-Fasern mit einem Kanzerogenitätsindex KI > 40 in einem Kanzerogenitätsversuch nach Satz 1 mit einer Dosis von 5 x 109 WHO-Fasern eine krebserzeugende Wirkung beobachtet, erfolgt eine Einstufung in Kategorie 3. Dagegen erfolgt keine Einstufung der WHO-Fasern, wenn in diesem Kanzerogenitätsversuch keine krebserzeugende Wirkung beobachtet wurde.

(4) Die Einstufung der glasigen WHO-Fasern kann auch durch Bestimmung der in vivo-Biobeständigkeit erfolgen. Danach erfolgt eine Einstufung in die Kategorie 3 der krebserzeugenden Stoffe, wenn für glasige WHO-Fasern nach intratrachealer Instillation von 4 x 0,5 mg Fasern in einer Suspension eine Halbwertzeit von mehr als 40 Tagen ermittelt wurde. Die WHO-Fraktion der instillierten Faserprobe sollte einen mittleren geometrischen Durchmesser von 0,6 µm oder mehr aufweisen. Faserproben mit kleinerem Durchmesser können geprüft werden, falls dies mit dem geringeren Durchmesser des Ausgangsmaterials begründet werden kann. Die Halbwertzeit sollte mit der nichtlinearen exponentiellen Regression gemäß ECB/TM27 rev. 7 berechnet werden. Falls nach den dort genannten Kriterien eine biphasige Eliminationskinetik zur Beschreibung der Retentionsdaten erforderlich ist, ist die Halbwertzeit der langsamen Eliminationsphase zur Bewertung heranzuziehen. Kriterien für die Einstufung in die Kategorie 2 sind noch zu erarbeiten.

(5) Folgende Typen von WHO-Fasern, für die positive Befunde aus Tierversuchen (inhalativ, intratracheal, intrapleural, intraperitoneal) vorliegen, werden in die Kategorie 2 eingestuft:

  1. Attapulgit,
  2. Dawsonit,
  3. künstlich hergestellte anorganische einkristalline Fasern (Whisker) aus:
    1. Aluminiumoxid,
    2. Siliziumkarbid,
    3. Kaliumtitanaten.

(6) Alle anderen anorganischen Typen von WHO-Fasern werden in die Kategorie 3 eingestuft, wenn die vorliegenden tierexperimentellen Ergebnisse (einschließlich Daten zur Biobeständigkeit) für eine Einstufung in die Kategorie 2 nicht ausreichen. Dies betrifft derzeit folgende:

  1. Halloysit,
  2. Magnesiumoxidsulfat,
  3. Nemalith,
  4. Sepiolith,
  5. anorganische Faserstäube, soweit nicht erwähnt (ausgenommen Gipsfasern und Wollastonitfasern).

3 Verzeichnis krebserzeugender, erbgutverändernder oder fortpflanzungsgefährdender Stoffe

(1) Das Verzeichnis enthält

  1. Stoffe, die auf der Grundlage gesicherter wissenschaftlicher Erkenntnisse als krebserzeugend, erbgutverändernd oder fortpflanzungsgefährdend der Kategorien 1, 2 oder 3 entsprechend den Kriterien des Anhangs VI der RL 67/548/EWG eingestuft wurden, und die in Anhang VI Teil 3 Tabelle 3.2 der CLP-Verordnung noch nicht aufgeführt sind.
  2. Stoffe die auf der Grundlage gesicherter wissenschaftlicher Erkenntnisse als krebserzeugend, erbgutverändernd oder fortpflanzungsgefährdend der Kategorien 1, 2 oder 3 entsprechend den Kriterien des Anhangs VI der RL 67/548/EWG eingestuft wurden, für die aber in Anhang VI Teil 3 Tabelle 3.2 der CLP-Verordnung abweichende Einstufungen aufgeführt sind.

(2) Das nachfolgende Verzeichnis ist eine nationale Ergänzung zu Anhang VI Teil 3 Tabelle 3.2 der CLP-Verordnung; beide Listen sind zu beachten. Die in dieser TRGS enthaltenen nationalen Bewertungen durch den AGS erfolgen zum Schutz der Beschäftigten am Arbeitsplatz, so dass der Arbeitgeber die erforderlichen Maßnahmen treffen kann. Zur Information der Arbeitgeber dient die Aufnahme entsprechender Hinweise in das Sicherheitsdatenblatt nach Artikel 31 in Verbindung mit Anhang II der Verordnung (EG) Nr. 1907/2006 des Europäischen Parlaments und des Rates (REACH) in Verbindung mit § 5 GefStoffV.

(3) Die Einträge in den Spalten bedeuten:

Kkrebserzeugend
Merbgutverändernd
RFfruchtbarkeitsgefährdend (Beeinträchtigung der Fortpflanzungsfähigkeit [Fruchtbarkeit])
REfruchtschädigend (entwicklungsschädigend)
1-3 Kategorien nach Anhang VI der Richtlinie 67/548/EWG
-aufgrund der vorliegenden Daten konnte eine Zuordnung zu den Kategorien 1-3 nach Anhang VI der Richtlinie 67/548/EWG nicht vorgenommen werden
Hhautresorptiv
aAbweichung von CLP-Verordnung (CLP-VO) (in Spalte aufgeführt werden nur die dortigen CMR-Bewertungen)
bBegründungen zur Bewertung dieser Stoffe wurden vom AGS erarbeitet und sind zugänglich als Bekanntmachungen des AGS unter www.baua.de/de/Themenvon-A-Z/Gefahrstoffe/TRGS/Begruendungen-905-906.html

Die TRGS 905 führt nur Stoffe auf, die durch andere Vorschriften nicht entsprechend geregelt sind.

Eine Gesamtliste aller als krebserzeugend, erbgutverändernd oder fortpflanzungsgefährdend bewerteter Stoffe findet sich u.a. unter http://zenenv.baua.de/de/Themenvon-A-Z/Gefahrstoffe/Einstufung- und-Kennzeichnung/CMR-Gesamtliste.html."> zenenv.baua.de/de/Themenvon-A-Z/Gefahrstoffe/Einstufungund-Kennzeichnung/CMR-Gesamtliste.html.

StoffidentitätBewertung des AGSHarmonisierte Einstufung
BezeichnungEG-Nr.CAS-Nr.KMRFREHinweiseCLP-VO
(Anhang VI Teil 3 Tabelle 3.2)
(nur CMR)
1 -Allyloxy-2,3 -epoxypropan203-442-4106-92-32-3-a, bCarc. Cat. 3; R40
Muta. Cat. 3; R68
Repr. Cat. 3; R62
Arsen-Metall213-148-67440-38-2-
Arzneistoffe, krebserzeugende; siehe Nummer 2.1
Azofarbstoffe mit einer krebserzeugender Aminkomponente (R 45).
(Zubereitungen von Azofarbstoffen mit einer krebserzeugender Aminkomponente der Kategorie 1 oder 2 sind nach § 3 Absatz 2 GefStoffV und Nummer 4 der TRGS 905 entsprechend ihrem Gehalt an potenziell durch reduktive Azospaltung freisetzbarem krebserzeugenden Amin und dem Gehalt des Azofarbstoffes in der Zubereitung als krebserzeugend einzustufen (R 45)).
1,2-Benzoldicarbonsäure, Di-C6-8verzweigte Alkylester, C7reich276-158-171888-89-6--32a, bRepr. Cat. 2; R61
1,2-Benzoldicarbonsäure, Di-C7-9verzweigte und lineare Alkylester271-083-068515-41-3---3b
1,2-Benzoldicarbonsäure, Di-C9-11verzweigte und lineare Alkylester271-085-168515-43-5---3b
2,2'-Bioxiran215-979-11464-53-5223-a, b, HCarc. Cat. 2; R45
Muta. Cat. 2; R46
Salze von Bipheny1-3,3',4,4'tetrayltetraamin3
1,3-Bis (2,3epoxypropoxybenzol202-987-5101-90-62a, HCarc. Cat. 3; R40
Muta. Cat. 3; R68
1,2-Bis(2methoxyethoxyethan203-977-3112-49-2--22a, bRepr. Cat. 2; R61
Repr. Cat. 3; R62
Bispentabromphenylether214-604-91163-19-53---b
Bistributylzinnoxid200-268-056-35-923b
Blei-Metall (bioverfügbar)231-100-47439-92-131
2-Brom-2chlor-1,1,1trifluorethan205-796-5151-67-7-2b
Bromethan200-825-874-96-42aCarc. Cat. 3; R40
Bromoform200-854-675-25-23a
1,4-Butansulton216-647-91633-83-63
1-n-Butoxy-2,3epoxypropan219-376-42426-08-6-2--H, a, bCarc. Cat. 3; R40
Muta. Cat. 3; R68
1-tert-Butoxy-2,3epoxypropan231-640-07665-72-7-3--H, b
Cadmium-Verbindungen
(bioverfügbar, in Form atembarer Stäube/Aerosole), ausgenommen
  • die nachfolgend genannten sowie
  • die in Anhang VI Teil 3 der CLP-Verordnung namentlich aufgeführten, soweit sie "geringer eingestuft" sind
2a
Cadmiumcyanid208-829-1542-83-62a, HCarc. Cat. 3; R40
Cadmiumdiformiat224-729-04464-23-72aCarc. Cat. 3; R40
Cadmiumhexafluorosilicat(2-)241-084-017010-21-82aCarc. Cat. 3; R40
Cadmiumiodid232-223-67790-80-92aCarc. Cat. 3; R40
4,4'-Carbonimidoylbis(N, Ndimethylanilin)207-762-5492-80-823--a, bCarc. Cat. 3; R40
4,4'-Carbonimidoylbis(N, Ndimethylanilin)- Hydrochlorid219-567-22465-27-223--b
Chlorfluormethan (R 31)209-803-2593-70-42
3-Chlor-2methylpropen209-251-2563-47-33a
1-Chlor-2nitrobenzol201-854-988-73-33-3
-4-Chlorotoluidin s. auch Nummer 4202-441-695-69-213--a, HCarc. Cat. 2; R45
Muta. Cat. 3; R68
4-Chlorotoluidin-Hydrochlorid221-627-83165-93-313--a, HCarc. Cat. 2; R45
Muta. Cat. 3; R68
5-Chlorotoluidin202-452-695-79-43
α-Chlortoluol202-853-6100-44-723-3a, bCarc. Cat. 2; R45
α-Chlortoluole-Gemisch1b
Cobalt-Verbindungen
(bioverfügbar, in Form atembarer Stäube/Aerosole), ausgenommen die in dieser Liste bzw. in Anhang VI Teil 3 der CLP-Verordnung namentlich aufgeführten Cobaltverbindungen sowie mit Ausnahme von Hartmetallen, Cobalthaltigen Spinellen und organischen Cobalt-Sikkativen
b
Cobalt-Metall
(in Form atembarer Stäube/Aerosole) mit Ausnahme von Hartmetallen, Cobalthaltigen Spinellen und organischen Cobalt-Sikkativen
231-158-07440-48-42---a, b
Cobaltoxid
(bioverfügbar, in Form atembarer Stäube/Aerosole)
215-154-61307-96-63---a, b
Cobaltsulfid
(bioverfügbar, in Form atembarer Stäube/Aerosole)
215-273-31317-42-63---a, b
Dibutylphthalat (DBP)201-557-484-74-2--22a, bRepr. Cat. 2; R61
Repr. Cat. 3; R62
Dichloracetylen7572-29-42aCarc. Cat. 3; R40
1,2-Dichlormethoxyethan255-500-341683-62-9-3--b
1,3-Dichlorpropen (cis- und trans-)208-826-5542-75-623--a, H
2,2-Dichlor-1,1,1trifluorethan (R 123)206-190-3306-83-2b
Dicyclohexylnitrosamin (DCHNA)947-92-2b
1,1-Difluorethen (R 1132a)200-867-775-38-73
Diglycidylether218-802-62238-07-53
N,N-Dimethylacetamid204-826-4127-19-532a, b, HRepr. Cat. 2; R61
Dimethylhydrogenphosphit212-783-8868-85-93
Dinitronaphthaline (alle Isomeren)248-484-427478-34-83
C.I. Direct Blue 218277-272-473070-37-83---, ,
1,2-Epoxybutan203-438-2106-88-72a, HCarc. Cat. 3; R40
1 -Epoxyethy1-3,4epoxycyclohexan203-437-7106-87-62a, b, HCarc. Cat. 3; R40
Ethen200-815-374-85-1a, b
Ethylenthioharnstoff (ETU)202-506-996-45-73-aRepr. Cat. 2; R61
Faserstäube, anorganische (außer Asbest); siehe Nummer 2.3b
1,1,2,3,4,4-Hexachlor-1,3butadien201-765-587-68-33
Holzstaub
(ausgenommen Hartholzstaub, siehe dazu TRGS 906)
3
Lindan200-401-258-89-93-a, b, H
Techn. ("Polymeres") MDI (pMDI)
(in Form atembarer Aerosole, A-Fraktion)
9016-87-93---b
Morpholin-4carbonylchlorid239-213-015159-40-72aCarc. Cat. 3; R40
2-Nitro-4aminophenol204-316-1119-34-63
2-Nitropphenylendiamin226-164-55307-14-23
Nitropyrene (Mono-, Di-, Tri-, Tetra-) (Isomere)226-868-25522-43-03
Olaquindox245-832-723696-28-8323-b
Ozon233-069-210028-15-63---
Passivrauchen
(siehe auch Nummer 2.2)
13-1b
Pentachlorphenol201-778-687-86-523-2a,b,HCarc. Cat. 3; R40
Salze von Pentachlorphenol2a, HCarc. Cat. 3; R40
Polychlorierte Biphenyle215-648-11336-36-3322H,a,b
iso-Propylglycidylether223-672-94016-14-2-3--H, b
Steroidhormone:b
Androgene3-12b
Anabolika3-12b
Schwache Androgene--33b
Glucocorticoide--31b
Estrogene3-13b
Gestagene3-12b
Schwache Gestagene/Estrogene--33b
1,1,2,2-Tetrachlorethan201-197-879-34-533--a
Tetrachlorethylen204-825-9127-18-43--3a, bCarc. Cat. 3; R40
α,α,α,4-Tetrachlortoluol226-009-15216-25-12-2-a, H, bCarc. Cat. 2; R45
Repr. Cat. 3; R62
N,N,N',N'-Tetramethylacridin-3,6yldiaminhydro- chlorid und
N,N,N',N'-Tetramethylacridin-3,6diaminmonohydrochlorid, Verbindung mit Zinkdichlorid
200-614-0
233-353-6
65-61-2
10127-02-3
b
[(Tolyloxymethyl]oxiran247-711-426447-14-333aMuta. Cat. 3; R68
2,3,4-Trichlorbutlen219-397-92431-50-72aCarc. Cat. 3; R40
Trichlormethan200-663-867-66-323-3a3Carc. Cat. 3;R40
1,2,3-Trichlorpropan s. auch Nummer 4202-486-196-18-4232-a,H,bCarc. Cat. 2; R45
Repr. Cat. 2; R60
Trimethylphosphat208-144-8512-56-132
2,4,7-Trinitrofluorenon204-965-0129-79-33
2,4,6-Trinitrotoluol (und Isomeren in technischen Gemischen)204-289-6118-96-73a, H
Tris(2chlorethylphosphat204-118-5115-96-82-2-a3Carc. Cat. 3; R40
Repr. Cat. 2; R60
1,3,5-Trisoxiranylmethyl)-1,3,5triazin- 2,4,6(1H,3H,5H)-trion219-514-32451-62-9-23-a, bMuta. Cat. 2; R46
4-Vinylcyclohexen202-848-9100-40-33-3
-2,4-Xylidin202-440-095-68-13a, H

4 Verzeichnis krebserzeugender Stoffe Kategorien 1 oder 2 mit stoffspezifischen Konzentrationsgrenzen für die Einstufung von Zubereitungen dieser Stoffe

(1) Zubereitungen sind als krebserzeugend Kategorie 1 oder 2 im Sinne des § 2 Absatz 3 der GefStoffV anzusehen, sofern der Massengehalt - bei gasförmigen Stoffen der Volumengehalt - an einem krebserzeugenden Stoff gleich oder größer als 0,1 vom Hundert beträgt, soweit nicht in Anhang VI Teil 3 Tabelle 3.2 der CLP-Verordnung andere stoffspezifische Konzentrationsgrenzen festgelegt sind. Abweichend von Satz 1 gelten für die im nachfolgenden Verzeichnis genannten krebserzeugenden Stoffe die jeweils zugeordneten besonderen Gehaltsgrenzen für den Massengehalt in der Zubereitung in Hundertteilen.

(2) Für Zubereitungen mit den im nachfolgenden Verzeichnis genannten krebserzeugenden Stoffen ist ein Sicherheitsdatenblatt nach § 5 GefStoffV zu übermitteln, wenn die Konzentration des Stoffes in der Zubereitung gleich oder größer als die in der Liste genannte Konzentrationsgrenze ist.

(3) In diesem Verzeichnis werden nur Stoffe genannt, für die nach Beschluss des AGS niedrigere Konzentrationsgrenzwerte als nach CLP-Verordnung festgelegt anzuwenden sind.

Stoffidentität
BezeichnungEG-Nr.CAS-Nr.Konzentrations-
grenzen in %
4-Aminobiphenyl202-177-192-67-10,01
Salze von 4-Aminobiphenyl0,01
6-Amino-2ethoxynaphthalin0,01
Salze von Benzidin208-519-6
208-520-1
244-236-4
252-984-8
531-85-1
531-86-2
21136-70-9
36341-27-2
0,01
Benzoa]pyren200-028-550-32-80,005
Bischlormethylether208-832-8542-88-10,0005
4,4'-Biotoluidin204-358-0119-93-70,05
Salze von 4,4'-Biotoluidin210-322-5
265-294-7
277-985-0
612-82-8
64969-36-4
74753-18-7
0,05
2,4-Butansulton214-325-21121-03-50,01
Chlormethylmethylether203-480-1107-30-20,01
4-Chlorotoluidin s. auch Nummer 3202-441-695-69-20,01
2,2'-Dichlordiethylsulfid505-60-20,01
3,3'-Dimethoxybenzidin204-355-4119-90-40,05
Salze von 3,3'-Dimethoxybenzidin0,05
Dimethylcarbamoylchlorid201-208-679-44-70,0005
Dimethylnitrosamin200-549-862-75-90,0001
Hexamethylphosphorsäuretriamid211-653-8680-31-90,0005
6-Methoxymtoluidin204-419-1120-71-80,01
N-Methylbis(2chlorethylamin200-120-551-75-20,01
Salze von 2-Naphthylamin209-030-0
210-313-6
553-00-4
612-52-2
0,01
4-Nitrobiphenyl202-204-792-93-30,01
N-Nitrosodinbutylamin213-101-1924-16-30,0001
N-Nitrosodiethylamin200-226-155-18-50,0001
Nitrosodipropylamin210-698-0621-64-70,0001
N-Nitrosodiipropylamin601-77-40,0005
N-Nitrosoethylphenylamin612-64-60,0001
2,2'-(Nitrosoiminobisethanol214-237-41116-54-70,0005
N-Nitrosomethylethylamin10595-95-60,0001
N-Nitrosomethylphenylamin210-366-5614-00-60,0001
N-Nitrosomorpholin59-89-20,0001
N-Nitrosopiperidin202-886-6100-75-40,0001
N-Nitrosopyrrolidin213-218-8930-55-20,0005
2,3,7,8-Tetrachlordibenzopdioxin217-122-71746-01-60,0000002
Tetranitromethan208-094-7509-14-80,001
4-o-Tolylazootoluidin202-591-297-56-30,01
1,2,3-Trichlorpropans. auch Nummer 3202-486-196-18-40,01
α,α,α-Trichlortoluol202-634-598-07-70,01

5 Verzeichnis der CAS-Nummern

CAS-Nr.BezeichnungVerzeichnis
in Nummer
50-32-8Benzoa]pyren4
51-75-2N-Methylbis(2chlorethylamin4
55-18-5N-Nitrosodiethylamin4
56-35-9Bistributylzinnoxid3
58-89-9Lindan3
59-89-2N-Nitrosomorpholin4
62-75-9Dimethylnitrosamin4
65-61-2N,N,N',N'-Tetramethylacridin-3,6yldiaminhydrochlorid3
67-66-3Trichlormethan3
74-85-1Ethen3
74-96-4Bromethan3
75-25-2Bromoform3
75-38-71,1-Difluorethen (R 1132a)3
79-34-51,1,2,2-Tetrachlorethan3
79-44-7Dimethylcarbamoylchlorid4
84-74-2Dibutylphthalat (DBP)3
87-68-31,1,2,3,4,4-Hexachlor-1,3butadien3
87-86-5Pentachlorphenol3
88-73-31 -Chlor-2nitrobenzol3
92-67-14-Aminobiphenyl4
92-93-34-Nitrobiphenyl4
95-68-12,4-Xylidin3
95-69-24-Chlorotoluidin3, 4
95-79-45-Chlorotoluidin3
96-18-41,2,3-Trichlorpropan3, 4
96-45-7Ethylenthioharnstoff3
97-56-34-o-Tolylazootoluidin4
98-07-7α,α,α-Trichlortoluol4
100-40-34-Vinylcyclohexen3
100-44-7α-Chlortoluol3
100-75-4N-Nitrosopiperidin4
101-90-61,3-Bis(2,3epoxypropoxybenzol3
106-87-61-Epoxyethyl-3,4epoxycyclohexan3
106-88-71,2-Epoxybutan3
106-92-31-Allyloxy-2,3epoxypropan3
107-30-2Chlormethylmethylether4
112-49-21,2-Bis(2methoxyethoxyethan3
115-96-8Tris(2chlorethylphosphat3
118-96-72,4,6-Trinitrotoluol3
119-90-43,3'-Dimethoxybenzidin4
119-34-62-Nitro-4aminophenol3
119-93-74,4'-Biotoluidin4
120-71-86-Methoxymtoluidin4
127-18-4Tetrachlorethylen3
127-19-5N,N-Dimethylacetamid3
129-79-32,4,7-Trinitrofluorenon3
151-67-72-Brom-2chlor-1,1,1trifluorethan3
306-83-22,2-Dichlor-1,1,1trifluorethan (R 123)3
492-80-84,4'-Carbonimidoylbis(N, Ndimethylanilin)3
505-60-22,2'-Dichlordiethylsulfid4
509-14-8Tetranitromethan4
512-56-1Trimethylphosphat3
531-85-1Salze von Benzidin4
531-86-2Salze von Benzidin4
542-75-61,3-Dichlorpropen3
542-83-6Cadmiumcyanid3
542-88-1Bischlormethylether4
553-00-4Salze von 2-Naphthylamin4
563-47-33-Chlor-2methylpropen3
593-70-4Chlorfluormethan (R 31)3
601-77-4N-Nitrosodiipropylamin4
612-52-2Salze von 2-Naphthylamin4
612-64-6N-Nitrosoethylphenylamin4
612-82-8Salze von 4,4'-Biotoluidin4
621-64-7Nitrosodipropylamin4
614-00-6N-Nitrosomethylphenylamin4
680-31-9Hexamethylphosphorsäuretriamid4
868-85-9Dimethylhydrogenphosphit3
924-16-3N-Nitrosodinbutylamin4
930-55-2N-Nitrosopyrrolidin4
947-92-2Dicyclohexylnitrosamin (DCHNA)3
1116-54-72,2'-(Nitrosoiminobisethanol4
1121-03-52,4-Butansulton4
1163-19-5Bispentabromphenylether3
1307-96-6Cobaltoxid3
1317-42-6Cobaltsulfid3
1336-36-3Polychlorierte Biphenyle3
1464-53-52,2'-Bioxiran3
1633-83-61,4-Butansulton3
1746-01-62,3,7,8-Tetrachlordibenzopdioxin4
2238-07-5Diglycidylether3
2426-08-61-n-Butoxy-2,3epoxypropan3
2431-50-72,3,4-Trichlorbut-1en3
2451-62-91,3,5-Trisoxiranylmethyl)-1,3,5triazin-2,4,6(1H,3H,5H)-trion3
2465-27-24,4'-Carbonimidoylbis(N, Ndimethylanilin)-Hydrochlorid3
2832-19-1N-Methylolchloracetamid3
3165-93-34-Chlorotoluidiniumchlorid3
4016-14-2iso-Propylglycidylether3
4464-23-7Cadmiumdiformiat3
5216-25-1α,α,α,4-Tetrachlortoluol3
5307-14-22-Nitropphenylendiamin3
5522-43-0Nitropyrene3
7439-92-1Blei-Metall3
7440-38-2Arsen-Metall3
7440-48-4Cobalt-Metall3
7572-29-4Dichloracetylen3
7665-72-71-tert-Butoxy-2,3epoxypropan3
7790-80-9Cadmiumiodid3
9016-87-9Techn. MDI (in Form atembarer Aerosole) (unter "4,4'-Methylendiphenyl- diisocyanat")3
10028-15-6Ozon3
10127-02-3N,N,N',N'-Tetramethylacridin-3,6diaminmonohydrochlorid, Verbindung mit Zinkdichlorid3
10595-95-6N-Nitrosomethylethylamin4
15159-40-7Morpholin-4carbonylchlorid3
17010-21-8Cadmiumhexafluorosilicat(2-)3
21136-70-9Salze von Benzidin4
23696-28-8Olaquindox3

*) Hinweis zu Anpassungen:
Die Texte wurden an die CLP-VO und GefStoffV angepasst. Die Liste wurde nach CLP-VO bereinigt bzw. angepasst.
Eine Umstellung auf H-Sätze ist erst für 2015 vorgesehen.

Neufassung der TRGS 905
Die TRGS 905 "Verzeichnis krebserzeugender, erbgutverändernder oder fortpflanzungsgefährdender Stoffe", Ausgabe Juli 2005 (BArbBl. Heft 7/2005 S. 68-78 zuletzt geändert und ergänzt: GMBl 2008, S. 528 [Nr. 26] (v. 4.7.2008), wird wie folgt neu gefasst:
Technische Regeln für Gefahrstoffe - TRGS 905 - Verzeichnis krebserzeugender, erbgutverändernder oder fortpflanzungsgefährdender Stoffe


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