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Warnplan Weser der Flussgebietsgemeinschaft Weser
bei Verunreinigungen der Weser, Werra, Fulda und unteren Aller
Vom 19. Dezember 2007
(StAnz. Nr. 13 vom 24.03.2008 S. 856, 877aufgehoben)
Siehe Fn. *
Archiv: 2003
I. Allgemeines
Die ARGE Weser hat den Alarm, die Information und die Entwarnung im Falle einer Gewässerverunreinigung und/oder andere gewässergefährdende Ereignisse in dem "Warnplan Weser" länderübergreifend geregelt.
Aufgrund eingetretener Änderungen und des Beitritts des Landes Thüringen in die ARGE Weser gilt die nachfolgende Fassung des Warnplanes.
II. Zweck des "Warnplanes Weser"
Der "Warnplan Weser" hat die Aufgabe, im Falle einer Gewässerverunreinigung und/oder eines anderen gewässergefährdenden Ereignisses den Alarm, die Information und die Entwarnung länderübergreifend zu regeln und zu dokumentieren.
III. Umfang des "Warnplanes Weser"
Zu den Gewässerverunreinigungen oder anderen gewässergefährdenden Ereignissen zählen alle Arten von vorsätzlichen, fahrlässigen oder durch technisches Versagen hervorgerufenen Belastungen, die das Gewässer nachteilig verändern und/oder dessen Nutzung zumindest vorübergehend beeinträchtigen.
Der "Warnplan Weser" gilt insbesondere bei:
Die Einstufung der aufgetretenen Störung liegt im Ermessen der auslösenden Hauptwarnzentrale nach folgendem Muster:
Stufe 1: geringe Belastung, geringe Wahrscheinlichkeit, dass ein unterliegendes Bundesland betroffen ist - es muss keine Information oder Warnung erfolgen;
Stufe 2: Belastung, von der ein unterliegendes Bundesland möglicherweise betroffen ist - es erfolgt eine Information entsprechend des Meldeweges (Kap. VI);
Stufe 3: hohe Belastung mit hoher Wahrscheinlichkeit, dass ein unterliegendes Bundesland betroffen ist - es erfolgt eine Warnung entsprechend des Meldeweges (Kap. VI).
IV. Zuständige Meldebehörden
Die Meldungen sollen ausschließlich an die Hauptwarnzentralen in Hessen, Thüringen, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen abgegeben werden.
Hauptwarnzentralen (HWZ) sind:
HWZ1 (Hessen): Polizeipräsidium Nordhessen Kassel
HWZ2 (Thüringen): Lagezentrum im Thüringer Innenministerium
HWZ3 (Niedersachsen): Wasserschutzpolizei Brake
HWZ4 (Nordrhein-Westfalen): Bezirksregierung Detmold
HWZ5 (Bremen): Polizei Bremen, Direktion Wasserschutz- und Verkehrspolizei, Inspektion Bremerhaven
Zuständig für die Erstmeldung ist die Hauptwarnzentrale (HWZ) des Landes, auf deren Gebiet die Gewässerverunreinigung bzw. das zu meldende Ereignis stattgefunden hat.
Weitere Meldungen über den Verlauf der Schadstoffwelle und deren Auswirkungen erfolgen entsprechend der Verlagerung der Gewässerverunreinigung auch durch die anderen Hauptwarnzentralen.
Den genannten Behörden obliegt im Rahmen dieses Warnplanes neben ihrer regionalen Zuständigkeit die Information der Hauptwarnzentralen. Die HWZ sind aufgefordert, ein Alarmtagebuch über den gesamten Ablauf des Alarmes zu führen. Ein Beispiel hierfür ist in Anlage 5 aufgeführt.
Zur Information der Hauptwarnzentralen zählt insbesondere:
V. Inhalt der Meldungen
Die Meldung kann als "Warnung" oder "Information" durchgegeben werden. Über die Deklaration der Meldung entscheidet entsprechend ihrer Dringlichkeit und Priorität die zuständige Hauptwarnzentrale (siehe Kap. III). Ergeht eine "Warnung", so hat bei Beendigung des Alarmzustandes eine "Entwarnung" zu folgen.
Eine Meldung ("Warnung", "Information" und "Entwarnung") muss nach dem Meldemuster des "Warnplanes Weser" gegeben werden (Anlage 1 u. 2).
Unvollständige Meldungen sind so bald wie möglich durch eine Nachtragsmeldung zu ergänzen.
Die Weitergabe der Meldungen hat unverzüglich telefonisch voraus und danach fernschriftlich zu erfolgen.
VI. Meldeweg
Die von einer Hauptwarnzentrale festgestellten oder ihr von einer anderen Dienststelle gemeldeten Fälle von Gewässerverunreinigungen bzw. Störungen sind, sofern der Unfallort nicht bekannt ist, allen Hauptwarnzentralen (also oberhalb und unterhalb des Ereignisses) fernschriftlich (Telefax, Telex) weiterzumelden. Wenn der Unfallort bekannt ist, geht die Meldung an alle unterhalb des Unfallortes zuständigen Hauptwarnzentralen.
Fernschriftliche Rückfragen der informierten Hauptwarnzentralen ergehen direkt an die auslösende Hauptwarnzentrale.
Alle Hauptwarnzentralen melden dann nach dem jeweils gültigen regionalen Alarmplan weiter.
Sobald die Gefahrenlage vorüber ist, soll eine Entwarnung gegeben werden. Der Meldeweg ist dabei derselbe wie bei der "Warnung" oder "Information".
Eine Information kann von der auslösenden Hauptwarnzentrale analog einer Entwarnung zurückgenommen werden.
Eine Warnung kann von der auslösenden Hauptwarnzentrale zu einer Information abgestuft werden, wenn eingeleitete Gewässerschutzmaßnahmen greifen und eine weitere Gefährdung für unterliegende Bundesländer ausgeschlossen werden kann. Diese Abstufung erfolgt an alle unterliegenden Hauptwarnzentralen.
Die Hauptwarnzentrale Bremen informiert das Lagezentrum des Bundesministeriums des Innern über alle Ereignisse, die im Rahmen des Warnplans Weser gemeldet werden.
Im Falle eines Probealarmes ist die Geschäftsstelle Weser von allen HWZ parallel per Fax (0 51 21/ 50 97 11) zu informieren. Dies gilt für alle Meldungen (Warnung, Rückmeldung, Entwarnung).
VII. Verzeichnis der Anlagen
Anlage 1: Meldemuster
Anlage 2: Schema "Warnplan Weser"
Anlage 3: Übersicht Hauptwarnzentralen
Anlage 4: Übersichtskarte Weser
Anlage 5: Beispiel für ein Alarmtagebuch
"Warnplan Weser", Meldemuster | Anlage 1 |
Muster A, Seite 1
Warndienst "Weser"
Verteiler für die Weiterleitung einer Alarmmeldung und die Rückmeldung
Alarmauslösende Hauptwarnzentrale: ________________________________________
[ ] HWZ1-HE (Polizeipräsidium Nordhessen, Fax-Nr. 0561 - 910-3055)
Meldung erhalten
Datum/Uhrzeit: | Name: | Unterschrift: |
[ ] HWZ2-TH (Lagezentrum im Thüringer Innenministerium, 0361 - 3793 - 686)
Meldung erhalten
Datum/Uhrzeit: | Name: | Unterschrift: |
[ ] HWZ3-NI (Wasserschutzpolizeikommissariat Brake, Fax-Nr. 04401 - 7009-350)
Meldung erhalten
Datum/Uhrzeit: | Name: | Unterschrift: |
[ ] HWZ4-NW (Bezirksregierung Detmold, Fax-Nr. 05231 - 71 - 82 - 1999)
Meldung erhalten
Datum/Uhrzeit: | Name: | Unterschrift: |
[ ] HWZ5-HB (Polizei Bremen, Direktion Wasserschutz- und Verkehrspolizei, Inspektion Bremerhaven, Fax-Nr. 0471 - 9466 - 509)
Meldung erhalten
Datum/Uhrzeit: | Name: | Unterschrift: |
Alle Hauptwarnzentralen, die eine Alarmmeldung erhalten, werden gebeten, die erste Seite dieser Meldung mit Datum/Uhrzeit, Namen sowie Unterschrift zu versehen und diese an die alarmauslösende Hauptwarnzentrale als Rückmeldung zurückzufaxen.
Im Falle eines Probealarmes soll die Rückmeldung auch an die Geschäftsstelle Weser gesendet werden (Fax-Nr. 05121 - 509.711).
Muster A, Seite 2
Warndienst "Weser"
EILT SEHR
WARNUNG oder INFORMATION
(eines von beiden streichen)
A1 | Meldende Hauptwarnzentrale | ................................................................................................ |
A2 | Dienststelle | ................................................................................................ |
A3 | Name des Meldenden | ................................................................................................ |
A4 | Datum | ................................................................................................ |
A5 | Uhrzeit | ................................................................................................ |
A6 | Unfallzeitpunkt - Datum - Uhrzeit |
................................................................................................ ................................................................................................ |
A7 | Name des Unfallortes | ................................................................................................ |
-A8 | Gewässer | ................................................................................................ |
A9 | Uferseite | links - rechts - Mitte |
A10 | Flusskilometer | ................................................................................................ |
A11 | Unfallart (z.B. Beschädigung einer Leitung, Schiffsunfall etc.) |
................................................................................................ |
A12 | Unfallstoff - Name Schlüssel-Nr.: (Handbuch der gefährlichen Güter) nicht bekannt: |
................................................................................................ ................................................................................................ |
-A13 | In das Wasser gelangte Menge | ................................................................................................ t.m3 |
A14 | Einfließdauer | ................................................................................................ min, h, d |
A15 | Einfließtemperatur | ................................................................................................ C |
A16 | Ausmaß der Verschmutzung
Fischsterben Verfärbung des Wassers Geruchsentwicklung bei schwimmenden Stoffen |
ja / nein ja / nein ja / nein Länge ............................. m. Breite ............................. m |
A17 | Getroffene Maßnahmen | ................................................................................................ |
Falls schon vorhanden, zusätzliche Auskünfte durch Sachverständige, sonst Nachtragsmeldung von a 18 - a 22 | ||
-A18 | Wasserstand
Pegelname Abfluss Fließgeschwindigkeit Wassertemperatur |
................................................................................................ cm
................................................................................................ ................................................................................................ m3/s ................................................................................................ m/s, km/h ................................................................................................ °C |
A19 | Konzentrationen des Unfallstoffes im Gewässer
Berechnet Gemessen |
................................................................................................ ................................................................................................ |
-A20 | Zeitlicher Verlauf der Schadstoffquelle | |
................................................................................................................................................................................................ | ||
A21 | Toxikologische Beurteilung der Schadstoffe | |
................................................................................................................................................................................................ | ||
A22 | Auswirkungen auf die Wassergüte | ................................................................................................ |
(z.B. Sauerstoffmangel, Fischsterben, Farbe, Geruch, Schädlichkeit für Menschen, für Tiere, für Pflanzen etc.) | ||
Muster B
Warndienst "Weser"
ENTWARNUNG
B1 | Meldende Hauptwarnzentrale | ................................................................................................ |
B2 | Dienststelle | ................................................................................................ |
B3 | Name des Meldenden | ................................................................................................ |
B4 | Datum | ................................................................................................ |
B5 | Uhrzeit | ................................................................................................ |
B6 | Unfallzeitpunkt - Datum - Uhrzeit |
................................................................................................ ................................................................................................ |
................................................................................................ | ||
B7 | Name des Unfallortes | ................................................................................................ |
B8 | Gewässer | ................................................................................................ |
B9 | Uferseite | links - rechts - Mitte |
B10 | Flusskilometer | ................................................................................................ |
B11 | Entwarnende Stelle | ................................................................................................ |
B12 | Name des Entwarnenden | ................................................................................................ |
B13 | Begründung der Entwarnung | ................................................................................................ |
B14 | Entwarnte Strecke | von km ................................................................................................ bis km................................................................................................... |
Warnplan Weser für Weser, Werra, Fulda und untere Aller |
Anlage 2 |
....... | Erstmeldung "Warnung"/"Information" nach Meldemuster Anlage 1, Muster A |
Nachtragsmeldungen, auch auf Rückfragen | |
Meldung "Entwarnung" nach Melddemuster Anlage 1, Muster B |
|
---- | Bestätigung der Erstmeldung evtl. Rückfragen |
Hinweise zur Meldung:
Gewässerverunreinigung bzw. Störung
Vorsätzlich, fahrlässig, technisches Versagen
Mineralöle, Chemikalien (flüssig, fest, gasförmig), radioaktive Stoffe, sonstige wassergefährdende Stoffe, Fischsterben, erhöhte Wärmebelastung, Störung des Ökosystems Weser
Hauptwarnzentralen:
Polizeipräsidium Nordhessen | Kassel (HE) |
Lagezentrum im Thüringer Innenministerium | Erfurt (TH) |
Bezirksregierung Detmold | Detmold (NW) |
Wasserschutzpolizeikommissariat | Brake (NI) |
Polizei Bremen, Direktion Wasserschutz- und Verkehrspolizei, Inspektion Bremerhaven | Bremen (HB) |
Die Zuständigkeit kann mit der länderübergreifenden Ausbreitung oder Verlagerung der Gewässerverunreinigung bzw. des Ereignisses entsprechend der Fließrichtung der Gewässer auf eine andere Hauptwarnzentrale übergehen!
Aufgaben der Hauptwarnzentralen: unverzügliche Weiterleitung der Meldungen (Meldeweg und -muster!), Überwachung des Verlaufs, Weitergabe des aktuellen Stands, erste Feststellung von Schäden und Auswirkungen, strafrechtliche Verfolgung der Verursacher.
Hauptwarnzentralen | Anlage 3 |
Land | HWZ1 (Hessen) | HWZ2 (Thüringen) | HWZ3 (Niedersachsen) | HWZ4 (Nordrhein-Westfalen) | HWZ5 (Bremen) |
HWZ | Polizeipräsidium Nordhessen | Lagezentrum im Thüringer Innenministerium | Wasserschutzpolizeikommissariat Brake | Bezirksregierung Detmold | Polizei Bremen, Direktion Wasserschutz- und Verkehrspolizei, Inspektion Bremerhaven |
Anschrift | Grüner Weg 33 34117 Kassel |
Andreasstr. 38 99096 Erfurt |
Harrier Str. 2 26919 Brake |
Leopoldstraße 15 32756 Detmold |
Senator-Borttscheller-Str. lb 27568 Bremerhaven |
Notruf | (0561) 910-3050 | (0361) 3793.616 oder | (04401) 7009-315 | (05231) 71-1999 | (0471) 9466-500 |
Telefax | (0561) 910-3055 | (0361) 3793-686 | (04401) 7009-350 | (05231) 71-82-1999 | (0471) 9466-509 |
E Mail | ppnh@polizei.hessen.de | lagezentrum@tim.thueringen.de | wache@wspkbrake.polizei.niedersachsen.de | meldekopf@brdt.nrw.de | wspmk@polizei.bremen.de |
Warnplan Weser | Anlage 4 |
Beispiel für ein Alarmtagebuch | Anlage 5 |
Das Alarmtagebuch enthält alle nötigen Informationen einschließlich Datum und Uhrzeiten der versandten Meldungen. Die Informationen sind bei jedem Meldevorgang einzutragen. Das Alarmtagebuch ist bei der Geschäftsstelle Weser bei Bedarf als Excel-Tabelle verfügbar.
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ENDE | |
(Stand: 27.06.2018)
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