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Die Vorschriften dieser Verordnung gelten für Quellwasser und sonstiges Trinkwasser, das in zur Abgabe an den Verbraucher bestimmte Fertigpackungen abgefüllt ist, nur, soweit dies in der Mineral- und Tafelwasser-Verordnung bestimmt ist. Natürliches Mineralwasser und Tafelwasser sind kein Trinkwasser im Sinne der Trinkwasserverordnung.
(gegenstandslos)
(Inkrafttreten)
Mikrobiologische Untersuchungsverfahren | Anlage 1 (zu § 14 Abs. 1) |
1. Escherichia coli
Die Untersuchung auf Escherichia coli in mindestens 100 ml Wasser erfolgt durch
Die Bebrütungstemperatur beträgt jeweils 36 °C ± 1 °C, die Bebrütungsdauer minimal 24 ± 4 Stunden, wenn negativ bis 44 ± 4 Stunden.
Zeigt die Laktose-Bouillon "Gas- und Säurebildung", so soll zur Abschätzung des Ausmaßes der Verunreinigung mit E. coli der Nachweis quantifiziert werden. Eine endgültige Diagnose ist durch das Stoffwechselmerkmal "Gas- und Säurebildung" aus Laktose bei 36 °C ± 1 °C allein nicht möglich, so daß zusätzlich nach Sub- bzw. Reinkultur auf Endo-Agar (Laktose-Fuchsin-Sulfit-Agar) oder Mc Conkey oder einem gleichwertigen Nährboden für 24 ± 4 Stunden bei 36 °C ± 1 °C mindestens folgende Stoffwechselmerkmale erfüllt sein müssen:
Oxidase-Reaktion (Nadi): negativ
Indolbildung aus tryptophanhaltiger Bouillon: positiv
Spaltung von D-Glukose oder Mannit in 1%iger Bouillon bei 44 °C ± 1 °C innerhalb von 24 ± 4 Stunden unter Gas- und Säurebildung
Ausnützung von Citrat als einziger Kohlenstoffquelle: negativ
2. Coliforme Keime
Die Untersuchung auf coliforme Keime in mindestens 100 ml Wasser erfolgt durch
Die Bebrütungstemperatur beträgt jeweils 36 °C ± 1 °C, die Bebrütungsdauer minimal 24 ± 4 Stunden, wenn negativ, bis 44 ± 4 Stunden.
Zeigt die Laktose-Bouillon "Gas- und Säurebildung", so soll zur Abschätzung des Ausmaßes der Verunreinigung mit coliformen Keimen der Nachweis quantifiziert werden. Eine endgültige Diagnose ist allein durch das Stoffwechselmerkmal "Gas- und Säurebildung" aus Laktose bei 36 °C ± 1 °C nicht möglich, so daß zusätzlich nach Sub- bzw. Reinkultur auf Endo-Agar oder Mc Conkey oder einem gleichwertigen Nährboden für 24 ± 4 Stunden bei 36 °C ± 1 °C mindestens folgende Stoffwechselmerkmale erfüllt sein müssen:
Oxidase-Reaktion (Nadi): negativ
Spaltung von Laktose unter Gas- und Säurebildung in 1%iger Bouillon bei 36 °C ± 1 °C innerhalb von 44 ± 4 Stunden.
Indolbildung aus tryptophanhaltiger Bouillon: negativ (positive Reaktion möglich)
Ausnützung von Citrat als einziger Kohlenstoffquelle: positiv (negative Reaktion möglich).
3 Fäkalstreptokokken
Die Untersuchung auf Fäkalstreptokokken in mindestens 100 ml Wasser erfolgt durch:
Die Bebrütungstemperatur beträgt jeweils 36 °C ± 1 °C, die Bebrütungsdauer minimal 24 ± 4 Stunden, wenn negativ bis 44 ± 4 Stunden.
Die endgültige Diagnose ist durch Wachstum in Azid-D-Glukose-Bouillon (Trübung oder pH-Änderung) nicht möglich, so daß zusätzlich mindestens folgende Merkmale erfüllt sein müssen:
Kultur auf Kanamycin-Äsculin-Azid oder Tetrazolium-Azid-Agar (z.B. Slanetz-Bartley-Agar).
Die Bebrütungstemperatur beträgt 36 °C ± 1 °C, die Bebrütungsdauer 24 ± 4 Stunden, bei Tetrazolium-Azid-Agar bis zu 44 ± 4 Stunden.
Von typisch gewachsenen Kolonien ist eine Gram-Färbung anzufertigen; Gram-positive Diplokokken gelten als Fäkalstreptokokken im Sinne der Trinkwasserverordnung.
4 Sulfitreduzierende sporenbildende Anaerobier
Die Untersuchung auf sulfitreduzierende sporenbildende Anaerobier (Clostridien) in mindestens 20 ml Wasser erfolgt nach Erhitzen der Probe auf 75 °C ± 5 °C über 10 Minuten durch
Eine endgültige Diagnose ist durch Wachstum in der Bouillon (Schwarzfärbung) nicht möglich, so daß zusätzlich mindestens folgende Merkmale erfüllt sein müssen:
Überimpfen auf Blut-Glukose-Agar, Bebrütungstemperatur 36 °C ± 1 °C, Bebrütungsdauer 24 ± 4 Stunden anaerob.
Bei Wachstum Überprüfung durch aerobe Subkultur unter gleichen Bedingungen.
5 Bestimmung der Koloniezahl
Als Koloniezahl wird die Zahl der mit 6- bis 8facher Lupenvergrößerung sichtbaren Kolonien definiert, die sich aus den in 1 ml des zu untersuchenden Wassers befindlichen Bakterien in Plattengußkulturen mit nährstoffreichen, peptonhaltigen Nährböden (1% Fleischextrakt, 1% Pepton) bei einer Bebrütungstemperatur von 20 °C ± 2 °C und 36 °C ± 1 °C nach 44 ± 4 Stunden Bebrütungsdauer bilden.
Die verwendbaren Nährböden unterscheiden sich hauptsächlich durch das Verfestigungsmittel, so daß folgende Methoden möglich sind:
Grenzwerte für chemische Stoffe | Anlage 2 (zu § 2 Abs. 1): |
Abschnitt I (periodische Untersuchungen nach § 12 Abs. 1 | |||||
Lfd. Nr. |
Bezeichnung | Grenzwert mg/l |
berechnet als |
entsprechend etwa mmol/m3 |
zulässiger Fehler des Meßwertes ±mg/l |
a | b | c | d | e | f |
1 1 |
Arsen |
0,01 | As | 0,1 | 0,005 |
2 | Blei | 0,04 | Pb | 0,2 | 0,02 |
3 | Cadmium | 0,005 | Cd | 0,04 | 0,002 |
4 | Chrom | 0,05 | Cr | 1 | 0,01 |
5 | Cyanid | 0,05 | CN- | 2 | 0,01 |
6 | Fluorid | 1,5 | F- | 79 | 0,2 |
7 | Nickel | 0,05 | Ni | 0,9 | 0,01 |
8 | Nitrat | 50 | NO3- | 806 | 2 |
9 | Nitrit | 0,1 | NO2- | 2,2 | 0,02 |
10 | Quecksilber | 0,001 | Hg | 0,005 | 0,0005 |
11 | Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe - Fluoranthen - Benzo-(b)-Fluoranthen - Benzo-(k)-Fluoranthen - Benzo-(a)-Pyren - Benzo-(ghi)-Perylen - Indeno-(1,2,3-cd)-Pyren |
insgesamt 0,0002 |
C |
0,02 |
0,00004 |
12 1 | Organische Chlorverbindungen - 1,1,1-Trichlorethan - Trichlorethen - Tetrachlorethen - Dichlormethan |
insgesamt 0,01 |
- |
- |
0,004 |
- Tetrachlormethan | 0,003 | CCl4 | 0,02 | 0,001 | |
1Die laufende Nummer 1 der Anlage 2 tritt erst am 1. Januar 1996 in Kraft; bis zu diesem Zeitpunkt gilt Anlage 2 Nummer 1 in der Fassung der Verordnung vom 22. Mai 1986 (BGBl. I S. 760). Die laufende Nummer 12 der Anlage 2 tritt erst am 1. Januar 1992 in Kraft; bis zu diesem Zeitpunkt gilt Anlage 2 Nummer 12 in der Fassung der Verordnung vom 22. Mai 1986 (BGBl. I S. 760). |
Abschnitt II (besondere Untersuchungen nach § 12 Abs. 2) | |||||
Lfd. Nr. |
Bezeichnung | Grenzwert mg/l |
berechnet als |
entsprechend etwa mmol/m3 |
zulässiger Fehler des Meßwertes ±mg/l |
a | b | c | d | e | f |
13 | a) Organisch-chemische Stoffe zur Pflanzenbehandlung und Schädlingsbekämpfung einschließlich ihrer toxischen Hauptabbauprodukte und | einzelne Substanz 0,0001 insgesamt 0,0005 |
- - |
- - |
0,00005 0,0002 |
b) Polychlorierte, polybromierte Biphenyle und Terphenyle | |||||
14 | Antimon | 0,01 | Sb | 0,08 | 0,002 |
15 | Selen | 0,01 | Se | 0,13 | 0,002 |
Zur Trinkwasseraufbereitung zugelassene Zusatzstoffe | Anlage 3 (zu § 5 Abs. 1 und 2): |
Kenngrößen und Grenzwerte zur Beurteilung der Beschaffenheit des Trinkwassers | Anlage 4 (zu § 3 ) |
Umfang und Häufigkeit der Untersuchungen | Anlage 5 (zu § 12 Abs. 1) |
Desinfektionstabletten zur Trinkwasseraufbereitung in Verteidigungs- und Katastrophenfällen | Anlage 6 (zu § 6 Abs. 1 und 2) |
Lfd. Nr. |
Bezeichnung | EWG Nr. |
Verwendungszweck | Gehalt in tabletten zur Aufbereitung von 10 Liter Wasser1 |
a | b | c | d | e |
1 | Natriumdichlorisocyanurat | Desinfektion | Mindestmenge 330 mg | |
Kaliumdichlorisocyanurat | Höchstmenge 400 mg | |||
Natriumcarbonat | 500 | tablettierhilfsmittel2 | ||
Natriumhydrogencarbonat | 500 | |||
Adipinsäure | 335 | |||
Natriumbenzoat | E 211 | |||
Polyoxymethylenpolyglykolwachse | ||||
1Bei tabletten zur Desinfektion anderer Mengen sind die zulässigen Gehalte entsprechend umzurechnen. 2Als tablettierhilfsmittel können auch Natriumchlorid (Kochsalz) und Weinsäure verwendet werden. |
Richtwerte für chemische Stoffe | Anlage 7 (zu § 3) |
Lfd. Nr. |
Bezeich- nung |
Richtwert mg/l | berechnet als | entspre- chend etwa mmol/m3 |
zulässiger Fehler des Meßwertes ± mg/l |
festgelegtes Verfahren/Bemerkungen |
a | b | c | d | e | f | g |
1 | Kupfer | 3 | Cu | 47 | 0,3 | Der Richtwert gilt nach Stagnation von 12 Stunden. Innerhalb von 2 Jahren nach der Installation von Kupferrohren gilt der Richtwert ohne Berücksichtigung der Stagnation.1 |
2 | Zink | 5 | Zn | 76 | 0,5 | Der Richtwert gilt nach Stagnation von 12 Stunden. Innerhalb von 2 Jahren nach der Installation von verzinkten Stahlrohren gilt der Richtwert ohne Berücksichtigung der Stagnation.1 |
1 Die Werkstoffe Kupfer und verzinkter Stahl sind in Abhängigkeit von der Wasserqualität nur entsprechend dem Stand der Technik zu verwenden oder einzusetzen. |
ENDE |
(Stand: 27.06.2018)
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