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ETAG 001 - Anhang B
Versuche zur Ermittlung der Zulässigen Anwendungsbedingungen, Detaillierte Angaben
*

Leitlinie für die Europäische Technische Zulassung für Metalldübel zur Verankerung im Beton

Ausgabe 1997
Änderung November 2006

Vom 25. Februar 2008
(BAnz Nr.79a S. 71)



1 Einleitung

In diesem Anhang wird angegeben, welche Versuche zur Ermittlung der zulässigen Anwendungsbedingungen erforderlich sind. Die Anzahl der Versuche hängt ab:

2 Vorliegende Erfahrungen

2.0 Allgemeines

Im Allgemeinen gelten die nachfolgenden Gleichungen für Bruchlasten für Einzelbefestigungen. Sie basieren auf vorliegenden Versuchserfahrungen und dienen in entsprechenden Fällen der Ableitung der mittleren Bruchlasten und der 5 %-Fraktilwerte. Wo nur unzureichende Erfahrungen vorliegen, um eine theoretische Lösung zu ermöglichen, ist ein entsprechender Hinweis im Text enthalten.

Die vorliegenden Erfahrungen gelten für Spreiz- und Hinterschnittdübel gemäß Definition in Teil 1, Bild 2.2 a bc. Gleichungen für Verbunddübel sind in Teil 5 aufgeführt.

Die nachfolgenden Gleichungen zur Berechnung der Betonbruchlasten basieren auf der Druckfestigkeit der Betonprüfkörper, f c,test", die an Würfeln mit einer Seitenlänge von 200 mm gemessen wird. Bei Messung der Druckfestigkeit an Würfeln mit anderer Seitenlänge oder an Zylindern dürfen die Messwerte mit Hilfe der Gleichungen (2.1) des Anhangs A entsprechend umgerechnet werden.

Wenn die mittleren Bruchlasten FRu,m und der Variationskoeffizient v gegeben sind, kann die charakteristische Versagenslast FRk anhand der Gleichung (2.1) ermittelt werden.

FRk = FRu,m (1 - 1,645 v)                             (2.1)

2.1 Begriffe

Es werden die gleichen Begriffe verwendet wie in der Terminologie von Teil 1 und Anhang C.

2.2 Zugbeanspruchung

2.2.1 Stahlversagen

Die mittlere Versagenslast wird durch Gleichung (2.2) angegeben und gilt für gerissenen und ungerissenen Beton C20/25 bis C50/60.

NRu,m = As fu,test                                              (2.2)

Die charakteristische Versagenslast darf durch Verwendung von f k anstelle von f es in Gleichung (2.2) errechnet werden.

2.2.2 Betonausbruch

Die mittlere Versagenslast im ungerissenen Beton C20/25 bis C50/60 ergibt sich durch Gleichung (2.3)

NRu,m = 13,5 h1,5ef f0,5c,test v = 15 %                   (2.3)

Die mittlere Versagenslast im gerissenen Beton C20/25 bis C50/60 ergibt sich durch Gleichung (2.4)

NRu,m = 9,5 h1,5ef f0,5c,test v = 15 %                     (2.4)

Der Abstand zwischen Dübeln, der erforderlich ist, um eine Last gemäß Gleichung (2.3) oder Gleichung (2.4) im gerissenen oder ungerissenen Beton C20/25 bis C50/60 weiterzuleiten, darf gewählt werden als

scr,N = 3 hef                                                          (2.5)

Der Randabstand, der erforderlich ist, um eine Last gemäß Gleichung (2.3) oder Gleichung (2.4) im gerissenen oder ungerissenen Beton C20/25 bis C50/60 weiterzuleiten, darf gewählt werden als

ccr,N = 1,5 hef                                                        (2.6)

2.2.3 Versagen durch Herausziehen

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt liegen keine allgemeingültigen Erfahrungen vor, da die Versagenslast durch die jeweilige Ausbildung des Dübels bestimmt wird. Es ist daher erforderlich, die charakteristische Tragfähigkeit durch Versuche abzuleiten.

Der Achs- und Randabstand, der erforderlich ist, um die Last bei Versagen durch Herausziehen weiterzuleiten, kann herkömmlich nach den Gleichungen (2.5) und (2.6) gewählt werden.

2.2.4 Versagen durch Spalten

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt liegen keine allgemeingültigen Erfahrungen vor, um die Versagenslast im ungerissenen Beton C20/25 bis C50/60 für diese Versagensart zu berechnen. Als eine erste Angabe können die folgenden Randabstände gewählt werden, wobei zu gewährleisten ist, dass die Versagenslast gemäß Gleichung (2.3) nicht reduziert wird:

ccr,sp = 2,0 hef für Hinterschnittdübel                                                                         (2.7a)

ccr,sp = 3,0 hef für kraftkontrolliert spreizende Dübel                                                  (2.7b)

scr,sp = 2,0 ccrsp                                                                                                        (2.8)

Bei gerissenem Beton wird davon ausgegangen, dass ein Spalten des Betons nicht maßgebend sein wird, wenn die Rissbreite durch eine Bewehrung auf wk∼0,3 mm begrenzt wird.

2.3 Querbeanspruchung

2.3.1 Stahlversagen

Die mittlere Versagenslast wird durch Gleichung (2.9a) angegeben und gilt für gerissenen und ungerissenen Beton C20/25 bis C50/60.

VRu,m = 0,6 As f u,test                             (2.9a)

Die charakteristische Versagenslast darf anhand der Gleichung (2.9b) errechnet werden.

VRk = 0,5 As f u,test                                          (2.9b)

2.3.2 Betonkantenbruch

Die mittlere Versagenslast im ungerissenen Beton C20/25 bis C50/60 wird durch Gleichung (2.10) angegeben.

VRu,m = 0,90 d0,5nom (lf / dnom)0,2 f 0,5c,test c1,51 v = 17 %                          (2.10)

Die mittlere Versagenslast im gerissenen Beton C20/25 bis C50/60 wird durch Gleichung (2.11) angegeben. Wegen unzureichender Erfahrungen wird im Vergleich zu Gleichung (2.10) ein Abminderungsfaktor von 0,7 angewandt.

VRu,m = 0,63 d0,5nom (lf / dnom)0,2 f 0,5c,test c1,51 v = 17 %                           (2.11)

Die Gleichungen (2.10) und (2.11) gelten für eine Beton-Bauteildicke von h >1,5 c1.

Der Abstand zwischen Dübeln, der erforderlich ist, um eine Last gemäß Gleichung (2.10) oder Gleichung (2.11) im gerissenen oder ungerissenen Beton C20/25 bis C50/60 weiterzuleiten, darf gewählt werden als

scr,V =3-c1                                                (2.12)

Der Randabstand senkrecht zur Lastrichtung, der erforderlich ist, um eine Last gemäß Gleichung (2.10) oder Gleichung (2.11) im gerissenen oder ungerissenen Beton C20/25 bis C50/60 weiterzuleiten, darf gewählt werden als

ccr,V =1,5 c1                                              (2.13)

Der Achsabstand s und die Randabstände c1 und c2 sollten nicht kleiner als der Mindestwert sein, um ein Spalten des Betonbauteils bei der Montage des Dübels zu vermeiden.

2.3.3 Pryout-Versagen (Betonausbruch auf der lastabgewandten Seite)

Die mittlere Versagenslast im ungerissenen Beton C20/25 bis C50/60 wird in Gleichung (2.14) angegeben.

VRu,m = k NRU,m v = 15 %                           (2.14)

mitk = 1,0bei hef < 60mm
 k = 2,0bei hef > 60 mm
 NRU,msiehe Gleichung (2.3)

Die mittlere Versagenslast im gerissenen Beton C20/25 bis C50/60 wird in Gleichung (2.15) angegeben. Wegen unzureichender Erfahrungen wird im Vergleich zu Gleichung (2.14) ein Abminderungsfaktor von 0,7 berücksichtigt durch Verwendung von NRU,m gemäß Gleichung (2.4)

VRu,m = k NRU,m v = 15 %                           (2.15)

mitk = 1,0bei hef < 60mm
 k = 2,0bei hef>60 mm
 NRU,msiehe Gleichung (2.4)

Es gelten die unter 2.2.2 angegebenen Achs- und Randabstände. Werden bei dem Versuch kleinere Achs- und Randabstände gewählt, müssen die Einflussfaktoren Ac,N/ A0c,N und ψs,N auf NRu,m gemäß Bemessungsverfahren A im Anhang C, 5.2.2.3(b) und (c) berücksichtigt werden.

2.4 Schrägzugbeanspruchung

2.4.1 Stahlversagen

Die mittlere Versagenslast wird durch Gleichung (2:16) angegeben, die für gerissenen und ungerissenen Beton C20/25 bis C50/60 gilt.

(Ns/ NRu,m)20 + (Vs/ VRu,m)2,0 >1,0                                           (2.16)

mitNs= Zugkomponente der aufgebrachten Last
 Vs= Querlastkomponente der aufgebrachten Last
 NRu,m= gemäß Gleichung (2.2)
 VRu,m= gemäß Gleichung (2.9a)

2.4.2 Andere Versagensarten

Die mittlere Versagenslast wird durch Gleichung (2.17) angegeben, die für gerissenen und ungerissenen Beton C20/25 bis C50/60 gilt.

(Ns/ NRu,m)1,5 + (Vs/ VRu,m)1,5 >1,0                                         (2.17)

mitNsZugkomponente der aufgebrachten Last
 VsQuerlastkomponente der aufgebrachten Last
 NRu,m, VRu,mMindestwert der mittleren Versagenslasten bei den verschiedenen Versagensarten unter Zug- oder Querlastbeanspruchung

Die folgende vereinfachte Form der Gleichung darf ebenfalls zur Berechnung der mittleren Versagenslast unter Schrägzugbeanspruchung im gerissenen und ungerissenen Beton C20/25 bis C50/60 verwendet werden (die Gleichung gilt nicht für reine Zug- oder Querlasten).

(Ns/ NRu,m) + (Vs/ VRu,m) >1,2                                                       (2.18)

mitNsZugkomponente der aufgebrachten Last
 VsQuerlastkomponente der aufgebrachten Last
 NRu,m, VRu,mMindestwert der mittleren Versagenslasten bei den verschiedenen Versagensarten unter Zug- oder Querlastbeanspruchung

3 Versuchsprogramm

Das Versuchsprogramm wird zwischen der Zulassungsstelle und dem Antragsteller vereinbart. Im Allgemeinen verfügt der Hersteller über Versuchsergebnisse. Wenn der entsprechende Prüfbericht alle relevanten Daten enthält (siehe Anhang A, 6), dürfen Versuchsergebnisse vom Hersteller verwendet werden (siehe Teil 1, 5.1.3). Sie werden jedoch nur dann bei der Beurteilung berücksichtigt, wenn die Ergebnisse mit den Versuchsergebnissen des Instituts oder mit den vorliegenden Erfahrungen übereinstimmen.

3.1 Vollständiges Versuchsprogramm

Die nachfolgenden Tabellen enthalten das Versuchsprogramm zur Ermittlung der zulässigen Anwendungsbedingungen für die Optionen 1 bis 12 in den Fällen, in denen keine entsprechenden anwendbaren Angaben vorliegen und daher eine Reduzierung der Anzahl der Versuche nicht möglich ist.

Über die zu wählende Option muss der Antragsteller entscheiden. Die Tabellen gelten insbesondere in folgenden Fällen:

3.2 Reduziertes Versuchsprogramm

Auf Ersuchen des Antragstellers und bei Zustimmung der Zulassungsstelle darf ein reduziertes Versuchsprogramm an Dübeln durchgeführt werden in der Annahme, dass ihr Leistungsverhalten mit den vorliegenden Erfahrungen übereinstimmt. Hierbei wird Folgendes vorausgesetzt:

  1. Es wird ein Mindest-Versuchsprogramm verwendet, um festzustellen, ob das Verhalten des Dübels bei Beurteilung nach allen in 2 angegebenen Parametern in den Bereich der vorliegenden Erfahrungen fällt. Der Nachweis ist durch eine entsprechende statistische Auswertung der Versuchsergebnisse für eine Aussagewahrscheinlichkeit (zweiseitig) von P = 90 % zu erbringen.
  2. Für den Vergleich der Mittelwerte sollte der t-Test verwendet werden. Jedoch sollte der Variationskoeffizient einer Versuchsreihe nicht direkt mit dem in 2 angegebenen Variationskoeffizienten für vorliegende Erfahrungen verglichen werden. Grund hierfür ist die Tatsache, dass die Gleichungen zur Berechnung der mittleren Versagenslasten unter Verwendung der Ergebnisse einer großen Zahl von in verschiedenen Betonbauteilen durchgeführten Versuchsreihen abgeleitet wurden. Daher schließen die angegebenen Variationskoeffizienten den Einfluss verschiedener Betonmixturen und verschiedener Nachbehandlungen mit ein. Der Variationskoeffizient einer in einem Betonbauteil durchgeführten Versuchsreihe kann signifikant kleiner sein als die in 2 angegebenen Werte. In diesem Fall funktioniert ein normaler F-Test nicht, und es ist durch eine technische Beurteilung nachzuweisen, dass der Variationskoeffizient der Versuchsreihe in den Bereich der vorliegenden Erfahrungen fällt.
  3. Wenn die Tragfähigkeit der Dübel größer ist als anhand der Gleichungen errechnet, und wenn der Variationskoeffizient die vorliegenden Erfahrungen nicht überschreitet, verlangt der Hersteller keine verbesserten Werte, sondern akzeptiert die vorliegenden Erfahrungswerte.

Die Reduzierung der Anzahl der Versuche ist in den Anmerkungen 1 bis 5 und 7 bis 10 der nachfolgenden Optionstabellen 1 bis 12 aufgeführt.

Die Tabellen am Ende dieses Dokumentes zeigen das reduzierte Versuchsprogramm für die Optionen 1 bis 12, das für die Bestimmung der zulässigen Anwendungsbedingungen erforderlich ist, wenn das Bemessungsverfahren C angewendet wird.

3.3 Detaillierte Angaben zu den Optionen

Die Zahl der für die einzelnen Optionen erforderlichen Versuche ist in den folgenden Optionstabellen aufgeführt. Die Optionen 1 bis 6 erstrecken sich auf Dübel zur Verwendung im gerissenen und ungerissenen Beton, die Optionen 7 bis 12 gelten für Dübel, die nur im ungerissenen Beton zu verwenden sind. Folglich enthält das Versuchsprogramm für die Optionen 1 bis 6 zusätzliche Versuche im gerissenen Beton.

Die Option 12 beinhaltet das kleinste und die Option 1 das umfangreichste Versuchsprogramm. Daher werden detaillierte Angaben zunächst für die Optionen 12 bis 7 und anschließend für die Optionen 6 bis 1 aufgeführt.

Die Tabellen am Ende dieses Dokumentes zeigen das reduzierte Versuchsprogramm für die Optionen 1 bis 12, wenn das Bemessungsverfahren C angewendet wird.

Option 12 
Ziel:Ermittlung einer charakteristischen Tragfähigkeit (Widerstand) für alle Lastrichtungen und alle Betonfestigkeitsklassen im ungerissenen Beton. Diese charakteristische Tragfähigkeit gilt für einen Achsabstand s >scr und einen Randabstand c > ccr.
Wahl des Antragstellers:scr, ccr
Beurteilung:Die charakteristische Tragfähigkeit ist der kleinste Wert aus den Versuchsergebnissen nach Reihen 1 bis 4. Bei Dübelgruppen ist die charakteristische Tragfähigkeit der Gruppe durch die Anzahl der Dübel der Dübelgruppe zu teilen. Die Auswertung muss nach Teil 1, Abschnitt 6 erfolgen. Achs- und Randabstand sind so zu wählen, dass die in Teil 1, 6.1.2.2.3 für Zugbeanspruchung und die in Teil 1, 6.1.2.2.4 für Querbeanspruchung aufgeführten Anforderungen erfüllt werden. Der Teilsicherheitsbeiwert γ2 muss nach Teil 1, 6.1.2.2.2 bestimmt werden.

Anwendungen mit Achsabstand s < scr und Randabstand c < ccr sind nicht zulässig.

Bemessung:Die Dübel sind nach dem Bemessungsverfahren C im Anhang C zu bemessen.
Option 11 
Ziel:Ermittlung einer charakteristischen Tragfähigkeit für alle Lastrichtungen für die Betonfestigkeitsklassen C20/25 bis C50/60 im ungerissenen Beton
Wahl des Antragstellers, Beurteilung und Bemessung:siehe Option 12.

Der für C20/25 ermittelte Achsabstand scr und Randabstand ccr gilt für alle Festigkeitsklassen C20/25 bis C50/60.

Option 10 
Ziel:Ermittlung einer charakteristischen Tragfähigkeit für alle Lastrichtungen und für alle Betonfestigkeitsklassen im ungerissenen Beton. Die charakteristische Tragfähigkeit gilt für einen Achsabstand s >scr und einen Randabstand c > ccr

Ermittlung von smin und cmin für eine reduzierte charakteristische Tragfähigkeit.

 scr = erforderlicher Abstand zwischen Dübeln zur Übertragung der charakteristischen Last F12k bei Zug-, Quer- oder Schrägzugbeanspruchung.
 smin = Mindestabstand zwischen Dübeln zur Vermeidung der Versagensart "Spalten"; Reduzierung von FRk gemäß Bemessungsverfahren B im Anhang C.
 ccr = erforderlicher Randabstand zur Übertragung der charakteristischen Last FRk bei Zug-, Quer- oder Schrägzugbeanspruchung.
 cmin = Minimaler Randabstand zur Vermeidung der Versagensart "Spalten"; Reduzierung von FRk gemäß Bemessungsverfahren B im Anhang C.
Wahl des Antragstellers:scr und ccr, smin und cmin
Beurteilung:Berechnung der charakteristischen Tragfähigkeit aus den Ergebnissen der Versuche nach Reihe 1 unter Berücksichtigung von Teil 1, 6.1.2.2.1. Für den Zugversuch nach Reihe 2 und 3 sind der charakteristische Achsabstand scr und Randabstand ccr nach Teil 1, 6.1.2.2.3 zu bestimmen.

Der Randabstand c bei den Querlastversuchen der Reihe 4 ist so zu wählen, dass die charakteristische Versagenslast eines Dübels mindestens ebenso groß ist wie der oben erwähnte, aus den Versuchen der Reihe 1 ermittelte Wert.

Die Versuchsergebnisse nach Reihe 5 müssen die in Teil 1, 6.1.2.2.5 angegebenen Bedingungen erfüllen.

Der Teilsicherheitsbeiwert γ2 muss nach Teil 1, 6.1.2.2.2 bestimmt werden.

Es ist darauf hinzuweisen, dass der charakteristische Randabstand ccr = 0,5 s bei Querbeanspruchung größer sein kann als bei Zugbeanspruchung, wenn die charakteristische Last aus den Zugversuchen berechnet wird. Daher darf, wenn für einen charakteristischen Randabstand c und einen charakteristischen Achsabstand scr die für Zugbeanspruchung geltenden Werte gewählt werden, der Wert der charakteristischen Last im Vergleich zu dem für Zugbeanspruchung möglichen Wert reduziert werden.

Bemessung:Dübel, die nach dieser Option geprüft werden, sind nach Bemessungsverfahren B im Anhang C zu bemessen.
Option 9 
Ziel:Ermittlung einer charakteristischen Tragfähigkeit für alle Lastrichtungen für die Betonfestigkeitsklassen C20/25 bis C50/60 im ungerissenen Beton.
Wahl des Antragstellers, Beurteilung und Bemessung:siehe Option 10.

Die für C20/25 bestimmten Achsabstände scr smin und Randabstände ccr und cmin gelten für alle Betonfestigkeitsklassen C20/25 bis C50/60.

Option 8 
Ziel:Ermittlung verschiedener charakteristischer Tragfähigkeiten für verschiedene Lastrichtungen und verschiedene Versagensarten, die für alle Betonfestigkeitsklassen im ungerissenen Beton gelten. Die Achsabstände scr,N und Randabstände ccr,N gelten für die charakteristischen Tragfähigkeiten des Dübels bei Zugbeanspruchung sowie Querbeanspruchung mit pryout-Versagen (Betonausbruch auf der lastabgewandten Seite). Die charakteristische Quertragfähigkeit von Dübeln in Randnähe wird in Abhängigkeit vom Randabstand c, bestimmt. Der Achsabstand scr,V und Randabstand c2cr,V bei Querbeanspruchung und Versagensart Betonbruch wird durch Versuche ermittelt.

Es werden ebenfalls smin und cmin für alle Versagensarten sowie für eine reduzierte charakteristische Tragfähigkeit ermittelt.

Wahl des Antragstellers:scr,N und ccr,N für Zugbeanspruchung, scr,V und ccr,V für Querbeanspruchung, smin und cmin
Beurteilung:Berechnung nach Teil 1, 6.1.2.2.1 der charakteristischen Tragfähigkeit für alle Lastrichtungen aus den Ergebnissen der Versuche nach Reihe 1. Die Achsabstände scr,N und Randabstände c cr,N werden nach Teil 1, 6.1.2.2.3 bestimmt. Die charakteristische Tragfähigkeit bei Querbeanspruchung nahe am Bauteilrand c, und der Achsabstand scr,V und Randabstand ccr,V werden nach Teil 1, 6.1.2.2.4 bestimmt. Die Versuchsergebnisse nach Reihe 5 müssen die in Teil 1, 6.1.2.2.5 angegebenen Bedingungen erfüllen. Es sind auch die Interaktionsgleichungen zu bestimmen.

Der Teilsicherheitsbeiwert γ2 muss nach Teil 1, 6.1.2.2.2 bestimmt werden.

Bemessung:Die nach dieser Option geprüften Dübel sind nach Bemessungsverfahren A im Anhang C zu bemessen.
Option 7 
Ziel:Ermittlung verschiedener charakteristischer Tragfähigkeiten für verschiedene Lastrichtungen und verschiedene Versagensarten für die Betonfestigkeitsklassen C20/25 bis C50/60 im ungerissenen Beton.

Der Achsabstand Scr,N und Randabstand ccr,N gelten für die charakteristischen Tragfähigkeiten des Dübels bei Zugbeanspruchung sowie bei Querbeanspruchung mit pryout-Versagen (Betonausbruch auf der lastabgewandten Seite). Die charakteristische Quertragfähigkeit für Dübel in der Nähe des Bauteilrandes wird in Abhängigkeit vom Randabstand c1 bestimmt. Der Achsabstand scr,V und Randabstand ccr,V für Querbeanspruchung und Versagensart Betonbruch wird durch Versuche ermittelt.

Auch smin und cmin werden für alle Versagensarten und für eine reduzierte charakteristische Tragfähigkeit bestimmt.

Wahl des Antragstellers, Beurteilung und Bemessung:siehe Option 8.

Die für C20/25 ermittelten Achsabstände scr, smin und Randabstände ccr und cmin gelten für alle Betonfestigkeitsklassen C20/25 bis C50/60.

Optionen 6 bis 1 
 Die für Dübel nur zur Verwendung im ungerissenen Beton angegebenen Optionen sind auch für Dübel zur Verwendung im gerissenen und ungerissenen Beton gültig. In letzterem Fall sind jedoch zusätzliche Versuche an Einzeldübeln unter Zug-, Quer- und Schrägzugbeanspruchung erforderlich, um die entsprechenden Versagenslasten im gerissenen Beton abzuleiten.

Versuche im gerissenen Beton unter Schrägzugbeanspruchung sind zum Nachweis des Interaktions-Diagramms mit Winkeln von 30° und 60° durchzuführen.

Die für ungerissenen Beton ermittelten Achs- und Randabstände gelten auch für gerissenen Beton.

Anmerkungen

In den Tabellen werden folgende Anmerkungen verwendet:

Anmerkung 1

Die Versuche dürfen entfallen, wenn nachgewiesen wird, dass die in Teil 1, 6.1.2.2.5 aufgeführte Bedingung erfüllt ist.

Anmerkung 2

Die Zahl der Versuche darf um 50 % reduziert werden, wenn das Verhalten des Dübels den vorliegenden Erfahrungen entspricht (siehe 3.2).

Anmerkung 3

Die Zahl der Versuche darf um 50 % reduziert werden, wenn die Betonausbruchlasten mit den vorliegenden Erfahrungen für Einzeldübel ohne Einfluss von Achs- und Randabstand übereinstimmen und der Randabstand entsprechend Gleichung (2.6) gewählt wird.

Anmerkung 4

Stimmen die Betonausbruchlasten von Einzeldübeln ohne Einfluss von Achs- und Randabständen mit den vorliegenden Erfahrungen überein und entspricht der gewählte charakteristische Achsabstand dem in Gleichung (2.5) genannten Wert, so sind nur Versuche mit der Dübelgröße "s" erforderlich.

Anmerkung 5

Die Versuche dürfen entfallen, wenn nachgewiesen werden kann, dass die Bruchlasten gleich oder größer sind als diejenigen bei anderen Lastrichtungen.

Anmerkung 6

Der Wert c1 muss so gewählt werden, dass Betonversagen erfolgt.

Anmerkung 7

Die Versuche dürfen entfallen, wenn die Versuche an Einzelbefestigungen am Bauteilrand mit Querbeanspruchung in Richtung Bauteilrand zeigen, dass die Bruchlast des Dübels mit Hilfe der Gleichung (2.10) vorhergesagt werden kann, gegebenenfalls unter Berücksichtigung zusätzlicher Einflussfaktoren (z.B. Bauteildicke nach Bemessungsverfahren A im Anhang C, 5.2.3.3).

Die Werte für den Achsabstand scr,v und Randabstand ccr,v müssen den Gleichungen (2.12) und (2.13) entnommen werden.

Anmerkung 8

Die Versuche dürfen entfallen, wenn bei den Versuchen in Betonbauteilen C20/25 ein Versagen durch Stahlbruch auftritt.

Anmerkung 9

Die Versuche dürfen entfallen, wenn die Versuchsergebnisse an Einzelbefestigungen im ungerissenen Beton nach Gleichung (2.10) vorhersagbar sind, gegebenenfalls unter Berücksichtigung des Einflusses der Bauteildicke gemäß Bemessungsverfahren A im Anhang C, 5.2.3.3. Man kann davon ausgehen, dass ein Abminderungsfaktor von 0,7 zur Berücksichtigung der Rissbildung im Beton auf der sicheren Seite liegt.

Anmerkung 10

Werden die vorliegenden Erfahrungen akzeptiert (siehe 2.3.3), so sind nur Versuche mit einer Dübelgröße erforderlich. Die Verankerungstiefe dieser Dübelgröße sollte bei 60 mm und darüber liegen. Stehen von einer Dübelgröße verschiedene Dübelarten zur Verfügung, ist der steifste Dübel mit der höchsten Stahltragfähigkeit zu wählen.

Der Achsabstand muss s = scr,N betragen. Tritt jedoch Stahlversagen auf, darf der Achsabstand reduziert werden auf den größten Wert, der ein pryout-Versagen gewährleistet. In diesem Fall darf der Einfluss des Achsabstandes auf die Versagenslast mit Hilfe des Faktors Ac,N / A0c,N nach Bemessungsverfahren A im Anhang C berechnet werden.

Anmerkung 11

Die Bauteildicke muss gleich dem in der ETA angegebenen Mindestwert sein.

Anmerkung 12

Die Bauteildicke darf größer als der in der ETA angegebene Mindestwert sein.

Anmerkung 13

Diese Versuchsserie mit mindestens 5 Versuchen pro Dübelgröße wird nur benötigt, wenn der Dübel eine signifikante Querschnittsminderung über die Länge des Bolzens aufweist oder wenn die Hülse eines Hülsendübels berücksichtigt werden soll oder für Innengewindeteile.

Anmerkung 14

Es reichen 5 Versuche pro Dübelgröße, wenn ein Modell für Spaltversagen für alle Dübelgrößen angewendet wird.

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