umwelt-online: ETAG 002-1 Technische Zulassung für geklebte Glaskonstruktionen (2)

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4.4 ER 4 Nutzungssicherheit

Fassaden aus geklebten Glaskonstruktionen müssen unter der kombinierten Beanspruchung durch Eigengewicht, Windlast, Temperatur, Feuchtigkeit, Zwängungen, Stöße, Bewegungen des Tragwerks und ggf. Schnee- und Eislasten standsicher bleiben.

Diese Einwirkungen sind:

4.4.1 Schwerkraft

Eigengewicht: Systeme der Typen I und II sind mit einer mechanischen Abstützung zur Aufnahme des Gewichts der Verglasung auszustatten, so daß die Verklebung dieses Gewicht nicht tragen muß. Die Tragfähigkeit dieser mechanischen Vorrichtung ist zu bestimmen. Bei nicht gestützten Systemen (bei denen keine Vorrichtung zur Aufnahme des Eigengewichts vorhanden ist) ist die Tragfähigkeit der Verklebung unter Langzeit-Schubbeanspruchung zu ermitteln.

4.4.2 Einfluß von Wind- und Schneelasten

Unter Berücksichtigung eines entsprechenden Sicherheitsfaktors (oder mehrerer Sicherheitsfaktoren) muß das System einen ausreichenden mechanischen Widerstand gegen die Beanspruchungen durch den Druck von Schneelasten sowie Druck, Sog und Schwingungen, verursacht durch Wind, aufweisen.

Jede verwendete Haltevorrichtung muß so bemessen sein, daß sie das Glas bei Versagen der Verklebung vorübergehend festhält.

4.4.3 Einfluß von Bewegungen des Gebäudes

Bewegungen des Gebäudes können zum Beispiel verursacht werden durch:

Allen Bewegungen des Gebäudes, die aus einem dieser Gründe auftreten, ist durch entsprechende Bemessungsmaßnahmen bei der Fassade Rechnung zu tragen.

Es ist von wesentlicher Bedeutung, die Verklebung vor Beanspruchungen aufgrund von Bewegungen des Gebäudes zu schützen.

4.4.4 Einfluß von Temperatur und Luftdruck

4.4.4.1 Einfluß der Temperatur

Extreme Temperaturen dürfen die Bestandteile der geklebten Glaskonstruktion weder zerstören noch irreversibel verformen. Aus praktischen Erwägungen werden Oberflächentemperaturen von - 20 °C und 80 °C im allgemeinen als Grenzwerte des Temperaturbereichs angesehen.

Aufgrund örtlicher Klimabedingungen können auch Temperaturen außerhalb dieser Grenzwerte berücksichtigt werden (z.B. kann in nordischen Ländern eine Temperatur von - 40 °C anwendbar sein). Die thermische Bewegung des Glases und des Tragrahmens der geklebten Glaskonstruktion ist für den jeweiligen Fall im allgemeinen für einen Temperaturbereich von:

unter SommerbedingungenΔT = Tv - Tc = +25 K
unter WinterbedingungenΔT = Tv - Tc = -25 K

zu berechnen. (Symbole siehe Anhang 2)

Jedoch:

Die Art der Verglasung muß geeignet sein, und es ist ein Wärmestau zu vermeiden, um sicherzustellen, daß übermäßige Temperaturschwankungen nicht zu einem Bruch des Glases führen.

4.4.4.2 Luftdruck

Es ist sicherzustellen, daß Luftdruckunterschiede zwischen dem Ort der Herstellung und dem Ort des Einbaus die Dauerhaftigkeit des Systems oder einiger seiner Komponenten nicht nachteilig beeinflussen.

Tabelle 2 - Verbindung zwischen der Leistung der Bauart, seiner Elemente und den wesentlichen Anforderungen

ERIDAbschnitt der ID für BauwerkeBetrof-
fenes Ele-
ment *)
Leistung des Elements
(unter Bezug auf das ID)
Im Mandat festgelegte Produkt-
merkmale
Entsprechende Produktmerkmale im ArbeitsprogrammVersuch oder
Bewertungs-
verfahren
224.2.3.4 Begrenzung der Ausbreitung von Feuer und Rauch über den Brandentstehungsraum hinausK4.3.1.3.5.2 Fassaden, Außenwände Feuerwiderstand Leistung und Aspekte der Brandausbreitung für Außenwände mit verglasten Elementen

4.3.1.1 Produkte, bei denen Anforderungen an das Brandverhalten gestellt werden

FeuerwiderstandFeuerwiderstandPrüfung auf der Grundlage des CEN-Klassifizierungsdokumentes
4.2.4 Begrenzung der Brandausbreitung auf benachbarte BauwerkeK  Prüfung auf der Grundlage des CEN- Klassifizierungsdokumentes
4.2.5 Rettung der Nutzer des BauwerksGBrandverhaltenBrandverhaltenPrüfung auf der Grundlage des CEN- Klassifizierungsdokumentes
333.3.1.1 Umwelt im Innern - LuftqualitätK3.3.1.1.2 - Minderung der SchadstoffeWasserdichtheitchem. Zusammensetzung der Bausatzelemente Dichtheit des SystemsCheckliste der gefährlichen Substanzen
3.3.1.2 Umwelt im Innern - FeuchtigkeitK3.3.1.2.2 Vorkehrungen zum Schutz vor FeuchtigkeitLuft-, Wassertest des Systems - Vorhanden sein von Feuchtigkeit - auch ER6 s. Wärmedämmeigenschaften
443.3.2 Zusammenstöße     
3.3.2.1 Beschreibung des Risikos - Aufprall herabfallender Gegenstände, die zum Bauwerk gehören, auf BenutzerS3.3.2.3 Wesentliche Produktmerkmale Verhinderung des Herabfallens von Glaselementen oder GlasstückenHaftfestigkeitMechanische Festigkeit und StandsicherheitIdentifizierung der physikalischen und mechanischen Eigenschaften der Verklebung

Identifizierung des Tragrahmens der Verklebung

Identifizierung der Verglasung Mechanische Eigenschaften der Verbindung von S + SF + G im Neuzustand und nach Alterung und Konditionierung

 SF" "
-G" "
 S + SF + G" "
 D" " 
 KVerhinderung des Herabfallens von Glaselementen bei Betätigung der beweglichen Teile "Mechanische Prüfung der Vorrichtungen Ermüdungsversuch an den zu öffnenden Teilen
 KMechanische Festigkeit und StandsicherheitWiderstand gegen Wind- und Schneelasten"Windlastversuch
 KVerhinderung des Herabfallens von Glaselementen bei ungestützem System "Kriechversuch an zu öffnendem Teil
 KVerhinderung des Herabfallens von Glaselementen bei Feuer (Haftung bei hoher Temperatur) Bruchstrukturangepaßter Feuerwiderstandaversuch (Schwelfeuerkurve) Bruchstruktur
 GVerhinderung des Herabfallens von Glaselementen/-stücken bei WärmestoßTemperatur-
wechselbeständigkeit
BruchstrukturIdentifizierung des Glases (Zersplitterung)
3.3.2.2 Leistungsvermögen der Bauwerke Verhalten bei ZusammenstößenKVerhinderung des Herabfallens von Glaselementen/-stücken bei Zusammenstößen mechanische Festigkeit und Standsicherheit und sicherer Bruch HolmhöheStoßversuch
3.3.1.2 Stürze aufgrund von Höhenunterschieden 3.3.1.3 Stürze aufgrund von HöhenunterschiedenHolmhöhe Definition der Maße
552.3.1 Schutz gegen AußenlärmK4.3.2 Akustische Eigenschaften und ihr Ausdruck Akustische Eigenschaften des SystemsLuftschalldämmungSchalldämmungLuftschalldämmung
663.2.2 Raumheizung, Raumkühlung und FeuchtigkeitsregelungS4.3.2 Produktmerkmale, die für die wesentliche Anforderung bedeutsam sein können. Das System und seine Bestandteile müssen so bemessen sein, daß sie die für Heizung und Kühlung erforderliche Energie in Grenzen halten.Wärmedurchlaß-
widerstand
WärmedämmungBestimmung der stationären Wärmedurchlaßeigenschaften
3.2.4 Belüftung LuftdurchlässigkeitDichtheit des Systems Luft-, Wasserversuch am System
*)K = kit (Bausatz)
SF = structural seal support fraine (Tragrahmen der Verklebung)
G = Glas
S = sealent (Klebstoff)
D = devices (Vorrichtungen) (zur Abstützung des Eigengewichts, Haltevorrichtungen, Befestigung des Tragrahmens an der Fassadenksonstruktion)

4.4.5 Einfluß von Wasser

Zusätzlich zu der normalen Praxis der Entwässerung ist die geklebte Glaskonstruktion so zu planen, daß die Verklebung frei von stehendem Wasser gehalten wird. Die Fassade muß so konstruiert sein, daß sich kein Wasser in der Nähe der Klebeverbindung ansammeln kann.

4.4.6 Unbeabsichtigte Einwirkungen

Die Bemessung der Verklebung und die Spezifikation der Komponenten (z.B. IGU) müssen gegebenenfalls unfallbedingte Einwirkungen, wie z.B. herabfallende Gegenstände, Stoß durch menschlichen Körper oder durch Menschen verursachte statische Belastungen berücksichtigen.

4.4.7 Holmhöhe

In einigen nationalen Vorschriften sind Mindest-Holmhöhen festgelegt.

4.5 ER 5 Schallschutz

Das Bauwerk muß derart entworfen und ausgeführt sein, daß der von außen durch die Fassade übertragene Schall auf einem Pegel gehalten wird, der für den Benutzer nicht gesundheitsgefährdend ist und bei dem zufriedenstellende Nachtruhe-, Freizeit- und Arbeitsbedingungen sichergestellt sind.

Das Schalldämmvermögen der Fassade hängt in hohem Maße von der Verglasung ab und sollte ggf. unter Berücksichtigung der an das jeweils betrachtete Projekt gestellten Anforderungen bemessen werden.

Die Wirkung der Verklebung als Unterbrechung der Schallübertragung kann berücksichtigt werden.

Flankierende Luftschalldämmung ist erforderlichenfalls bei Bauwerken zu bestimmen, in die der Bausatz eingebaut werden soll.

4.6 ER 6 Energieeinsparung und Wärmeschutz

Das Bauwerk muß so entworfen und ausgeführt sein, daß der Wännedurchgangskoeffizient der Fassade einschließlich der geklebten Glaskonstruktion mit der jeweiligen nationalen Norm oder der für den vorgesehenen Verwendungszweck gültigen nationalen Vorschrift übereinstimmt.

4.6.1 Wärmedämmung

4.6.2 Luftdurchlässigkeit

4.7 Dauerhaftigkeit

Die Einwirkung von Wasser, Temperatur, UV-Licht und anderen Aspekten, die die Gesamt-Dauerhaftigkeit beeinträchtigen können, wurden unter vorhergehenden Überschriften berücksichtigt.

4.8 Zubehörteile und -produkte

Die normalerweise bei geklebten Glaskonstruktionen verwendeten Zubehörteile sind Hinterfüllmaterial, Tragklötze, witterungsbeständiges Dichtungsprofil, witterungsbeständige Dichtungsmasse und Abstandshalter. Diese Liste ist nicht erschöpfend.

Die Brauchbarkeit dieser Zubehörteile und -produkte ist für die besondere Verwendung bei dem jeweiligen System nachzuweisen, insbesondere:

Um die Brauchbarkeit dieser Produkte zu beurteilen, kann die Zulassungsstelle auf Angaben aus dokumentierten Quellen wie z.B. aufgelisteten Erfahrungswerten, früheren Zulassungsverfahren, Verweisungen auf Normen usw. zurückgreifen.

Die spezielle Eignung der Komponenten für die Verwendung im Bausatz kann nur durch Übereinstimmung mit den jeweiligen Teilen von Abschnitt 5 nachgewiesen werden.

4.9 Erforderliche Nachweise bei Austausch von Bestandteilen oder Wechsel der Lieferanten

Die Komponenten und Materialien eines Bausatzes für eine geklebte Glaskonstruktion können auf eine der nachfolgend genannten Arten spezifiziert werden durch Verweisung auf:

  1. bestimmte industriell hergestellte Produkte, die Markenname, Teilenummern usw. verwenden,
  2. Fachgrundspezifikationen wie zum Beispiel harmonisierte europäische Normen.

Jeder Bausatz enthält vermutlich beide Arten der Spezifikation, wenn man die verschiedenen Komponenten berücksichtigt. Es ist wahrscheinlich, daß während der Geltungsdauer einer ETA der Zulassungsinhaber die Spezifikationen und/oder den Lieferanten einiger Komponenten ändern möchte.

Ein Austausch einer Komponente und/oder Wechsel des Lieferanten ist vom Zulassungsinhaber der die Zulassung erteilenden Zulassungsstelle und der für die Bescheinigung der Konformität zuständigen zugelassenen Stelle zu melden. Es liegt in der Verantwortung der Zulassungsstelle, die Eignung der Bestandteile sicherzustellen, und es ist ein Verweis auf ihre Spezifikation in die ETA aufzunehmen.

Wurde eine Komponente als ein besonderes Produkt des Herstellers spezifiziert oder deckt eine Fachgrundspezifikation die Brauchbarkeit eines Bestandteils zur Verwendung bei einer geklebten Glaskonstruktion nicht voll ab, so kann ein Austausch von der die Zulassung erteilenden Stelle nur dann zugelassen werden, wenn die für erforderlich gehaltenen Prüfungen durchgeführt wurden.

Im allgemeinen ist in diesem Fall die Erteilung einer modifizierten ETA mit der daraus folgenden Ergänzung der Anweisungen für die zugelassene Stelle erforderlich.

Ist eine Komponente einer geklebten Glaskonstruktion Typenmäßig spezifiziert und wurde von der Zulassungsstelle in der ETA die volle Angemessenheit dieser Spezifikation bestätigt und die Brauchbarkeit der Komponente zur Verwendung in dem Bausatz der geklebten Glaskonstruktion somit bekräftigt, so ist ein Wechsel des Lieferanten akzeptabel. Die zugelassene Stelle überprüft die entsprechenden Unterlagen, soweit von der die ETA erteilenden Zulassungsstelle für erforderlich gehalten. In Zweifelsfällen ist auf die Zulassungsstelle zu verweisen.

5 Nachweisverfahren

5.0 Vorwort

Abschnitt 5 enthält die Nachweisverfahren zur Bestimmung der verschiedenen Aspekte der Produktleistungen in Verbindung mit den Anforderungen an die Bauwerke (Berechnungen, Versuche, Ingenieurwissen, Baustellenerfahrung usw.).

Die Versuche in diesem Abschnitt wurden festgelegt zur Identifizierung der Verklebung, zur Untersuchung der Eignung der Haftflächen und zur Überprüfung des Leistungsvermögens der geklebten Glaskonstruktion in Bezug auf die wesentlichen Anforderungen. Es gibt gewisse Begrenzungen, inwieweit der letztere Aspekt ohne Kenntnis der Bemessung (Planung) bestimmter Gebäude bewertet werden kann.

In Tabelle 3 sind die Versuche aufgeführt, die zum Nachweis des Leistungsvermögens der Systemkomponente und des Systems als Ganzes in Bezug auf die wesentlichen Anforderungen verwendet werden. Viele der Versuche dienen dazu, mehr als einen Aspekt oder Teilbereich einer wesentlichen Anforderung zu überprüfen. Es ist daher nicht möglich, die Nachweisverfahren in der gleichen Reihenfolge .wie die Unterteilungen der wesentlichen Anforderungen aufzuführen.

Eine Reihe von Versuchen nimmt Bezug auf Normen, die keine CEN-Normen sind. Sobald eine harmonisierte CEN-Norm veröffentlicht wird, kann diese die gegenwärtig aufgeführte Norm und den jeweils betroffenen Teil der Leitlinie ersetzen.

Die für das System vorgegebenen Leistungsstufen sind von der für das Inverkehrbringen des Bausatzes verantwortlichen Stelle (Hersteller oder Konstrukteur) der jeweiligen Zulassungsstelle anzugeben. Diese Vorgaben werden dann von der Zulassungsstelle untersucht, und es wird eine Beurteilung der Eignung des Systems vorgenommen.

Sind Versuche am gesamten System durchzuführen, so muß die Zulassungsstelle sicherstellen, daß eine ausreichende Zahl von Versuchen durchgeführt wird, um die vom Antragsteller vorgeschlagenen Detailausführungen des Systems vollständig zu untersuchen. Diese Zahl hängt von der Komplexität des Systems und den möglichen Optionen ab, zwischen denen bei der Planung gewählt werden kann. Die Versuche, insbesondere die in Verbindung mit ER 4 Nutzungssicherheit, berücksichtigen diese mögliche Komplexität.

Die Brauchbarkeit der Isolierverglasungen (IGUs) für den vorgesehenen Verwendungszweck ist, unabhängig davon, ob die hermetische Versiegelung/Abdichtung eine tragende Funktion hat oder nicht, nachzuweisen, zum Beispiel anhand der UEAtc-Leitlinie "Richtlinie für die Erteilung von Agréments für Isolierverglasungen" oder der prEN 1279. Die als zweite Sperre der IGU verwendete Dichtungsmasse muß UV-beständig und chemisch verträglich mit ihrer Umgebung sein (Versuch Abschn. 5.1.4.2.5). Wenn diese zweite Sperre eine tragende Funktion hat, ist die Dichtungsmasse als Verklebung anzusehen und muß alle entsprechenden Anforderungen des Abschnitts 5 dieser Leitlinie erfüllen. Die Mindestdicke der Außendichtung einer Rand/-abdichtung beträgt normalerweise 6 mm.

Alle angegebenen Versuchsverfahren beziehen sich auf gestützte Systeme mit Ausnahme des Langzeit-Kriechversuchs, der ein zusätzlicher Versuch nur für ungestützte Systeme ist, bei denen keine mechanische Abstützung des Eigengewichts zu berücksichtigen ist,

5.1 Nachweisverfahren bezogen auf die wesentlichen Anforderungen

5.1.1 ER 1 Mechanische Festigkeit und Standsicherheit

Diese Anforderung ist für geklebte Glaskonstruktionen (siehe ER 4 Nutzungssicherheit) nicht relevant.

5.1.2 ER 2 Brandschutz

Obwohl für das Brandverhalten der Fassade die Planung der Fassade selbst (z.B. die Verwendung von feuerbeständiger Verglasung usw.) und des gesamten Gebäudes (z.B. Einbau von Betonwänden, äußeren Laufgängen usw.) maßgebend ist und daher bei Verwendung der gleichen geklebten Glaskonstruktion von Gebäude zu Gebäude unterschiedlich sein kann, können einige Merkmale für die geklebte Glaskonstruktion als solche anhand der nachfolgenden Beurteilungsverfahren bestimmt werden.

Tabelle 3 - Nachweis der Leistungsmerkmale

  Bezugsdokument
(siehe Anhang 3)
Zustand 1
betroffenes
Element
2
5.1.1Mechanische Festigkeit und Standsicherheit  N/A
5.1.2Brandschutz   
5.1.2.1BrandverhaltenCEN-Klassifizg. Dok.K 
5.1.2.2FeuerwiderstandCEN-Klassifizg. Dok.  
5.1.3Hygiene, Gesundheit und Umweltschutz   
5.1.3.1Leistung der Elemente der geklebten Glaskonstruktion in Bezug auf Luft, WasserprEN 12 153/12155K 
5.1.3.2Luftqualität und gefährliche SubstanzenRichtlinie d. Rates 76/769 (ergänzt)  
5.1.3.3Feuchtigkeit K 
5.1.4Nutzungssicherheit   
5.1.4.1Anfangswert der mechanischen FestigkeitEN 28-339STS, G, SF
5.1.4.1.1Zugversagen und SteifheitEN 28-339STS, G, SF
5.1.4.1.2Schubversagen   
5.1.4.2Mechanische Restfestigkeit nach künstlicher AlterungUEAtc (1)LTS, G, SF
5.1.4.2.1Wasserlagerung bei hoher TemperaturISO 9227STS, G, SF
5.1.4.2.2Feuchtigkeit und NaClISO 3231STS, G, SF
5.1.4.2.3Feuchtigkeit und SO2UEAtc (1)STS, G, SF
5.1.4.2.4Reinigungsmittel-LTK
5.1.4.2.5Einfluß von angrenzenden Materialien   
5.1.4.3Mechanische Vorrichtungen-STD
5.1.4.3.1Versuch an mechanischer Abstützung des Eigengewichts-STD
5.1.4.3.2Versuch an Befestigung des Tragrahmens an der Fassadenkonstruktion-STD
5.1.4.3.3Versuch an HaltevorrichtungenUEAtc (2)-K
5.1.4.4Versuche an zu öffnenden TeilenUEAtc (3)-S
5.1.4.5Stoßversuche   
5.1.4.6VerklebungUEAtc (1)LTS
5.1.4.6.1GaseinschlußEN27-389LTS
5.1.4.6.2Elastisches RückstellvermögenISO/DIS 10563STS
5.1.4.6.3SchrumpfenUEAtc (1)STS
5.1.4.6.4ReißfestigkeitUEAtc (1)LTS
5.1.4.6.5Mechanische ErmüdungEN ISO 527STS
5.1.4.6.6UV-BeständigkeitEN ISO 527LTS
5.1.4.6.7E-Modul-LTS
5.1.4.6.8Kriechen bei Langzeit-Schub und zyklischer Zuglast   
5.1.4.7Rechenverfahren zur Ermittlung der Abmessungen der Verklebungen--K
5.1.4.8Holmhöhe--K
5.1.4.9Prüfung des WindwiderstandesUEAtc (2)STK
5.1.4.10Brandverhalten--K
5.1.5SchallschutzprEN 140-3STK
5.1.6Energieeinsparung und Wärmeschutz   
5.1.6.1WärmedämmungprEN 12412 + prEN ISO 10077-2STK
5.1.6.2LuftdurchlässigkeitprEN 12153STK
5.1.7Aspekte der Dauerhaftigkeit---
5.2Nachweisverfahren zur Produktidentifizierung   
5.2.1Verklebung   
5.2.1.1Spezifisches GewichtISO 1183STS
5.2.1.2HärteISO 868STS
5.2.1.3Thermogravimetrische AnalyseISO 7111STS
5.2.1.4FarbeISO 4660STS
5.2.2Anodisiertes Aluminium als Haftfläche   
5.2.2.1AluminiumlegierungEN 573-3--
5.2.2.2Merkmale der Anodisierung---
5.2.2.2.1Messung der DickeISO 2360/ 2128/ 1463/ 2106STSF
5.2.2.2.2Prüfung der VerdichtungISO 2143/ISO 3210STSF
5.2.2.2.3Messung der AdmittanzISO 2931STSF
5.2.2.3Beschreibung des Verfahrens   
5.2.2.3.1Spülung--SF
5.2.2.3.2Anodisierung--SF
5.2.2.3.3Verdichtung der Anodisierungsschicht--SF
5.2.3Glas und beschichtetes GlasEN und prEN-G
5.2.4Haftfläche aus nichtrostendem StahlEn 10088-SF
1)ST: Kurzzeit oder Anfangszustand
LT: Langzeit oder gealterter zustand
2)K = kit (Bauart)
SF = structural seal support frame (Tragrahmen)
G = Glas
S = sealant (Dichtungsmasse)
D = devicee (Vorrichtungen) (mechanische Abstützung des Eigengewichts, Haltevorrichtungen, Befestigung des Tragrahmens an der Fassadenkonstruktion)

5.1.2.1 Brandverhalten

Die Elemente der geklebten Glaskonstruktion enthalten sehr verschiedene Komponenten. Das Brandverhalten kann nur für die einzelnen Komponenten beurteilt werden. Diese Beurteilung muß unter den Bedingungen der Endnutzung erfolgen.

Die beim Brandverhalten zu berücksichtigenden Leistungskriterien sind: Wärmeabgabegeschwindigkeit, Flammenausbreitungsgeschwindigkeit, Rauchentwicklung, brennendes Abtropfen und/oder Abfallen (Grundlagendokument 2, Abschn. 4.3.1.1 und EG-Entscheidung 94/611/EG).

Das Brandverhalten der Befestigungsmittel ist irrelevant, da es um sehr kleine und lokalisierte Teile geht.

5.1.2.2 Feuerwiderstand

Normalerweise geben Hersteller von Bauarten für geklebte Glaskonstruktionen keinen Feuerwiderstand für ihre Produkte vor, da dieser Widerstand vorwiegend bestimmt wird durch das Fehlen des Feuerwiderstandes der Verglasung.

Wenn jedoch eine spezielle Verglasung verwendet wird, für die ein Feuerwiderstand vorgegeben ist, kann ein Versuch durchgeführt werden an einem Prüfkörper, der mindestens ein auf den Tragrahmen geklebtes Füllelement enthält, wobei die Angaben der prEN 1363, Teil 1 (Allgemeine Anforderungen) und Teil 2 (Alternative und zusätzliche Verfahren) und prEN 1364-3 (Vorhangfassaden) zu berücksichtigen sind.

Siehe auch 5.1.4.10 Brandverhalten.

5.1.3 ER 3 Hygiene, Gesundheit und Umweltschutz

5.1.3.1 Leistungsmerkmale hinsichtlich Luftdurchlässigkeit, Wasserdichtigkeit, Windwiderstand

Die Beurteilung der Luftdurchlässigkeit und Wasserdichtigkeit kann das Aufbringen einer Windlast auf den Prüfkörper als Konditionierungsprozeß erforderlich machen; daher ist das Verfahren für den Windlastversuch hier mit aufgenommen. Der Einfluß der Windlast ist für die wesentliche Anforderung ER 4 "Nutzungssicherheit" bedeutsam, und es ist ein Hinweis auf die Durchbiegung unter Belastung in die ETA aufzunehmen.

Zweck dieser Versuche ist es zu ermitteln, ob es bei Verwendung der Komponenten der definierten geklebten Glaskonstruktion möglich ist, eine Fassade zu errichten, die brauchbar für den vorgesehenen Verwendungszweck ist in Bezug auf Luftdurchlässigkeit, Wasserdichtigkeit und Widerstand gegen Wind. In Ausnahmefällen können Systeme angeboten werden nur für Anwendungen, bei denen die Luftdurchlässigkeit und Wasserdichtigkeit nicht verlangt werden (Eingänge von Gebäuden, überdachte Laufgänge usw.). In diesen Fällen brauchen keine Versuche durchgeführt zu werden.

5.1.3.1.1 Versuchsaufbau

Der Versuchsaufbau muß das System vollständig repräsentieren. Er sollte z.B. ein zu öffnendes Teil enthalten, wenn diese bei dem System zulässig sind, und so gestaltet sein, daß mindestens eines der Elemente die größte Oberfläche aufweist, für die die Entwässerungsvorkehrungen geplant sind. Versuche an einer Reihe getrennter Aufbauten oder Änderungen des ursprünglichen Aufbaus können erforderlich sein, um alle vorgegebenen Optionen zu umfassen wie z.B. Innenecken, Außenecken und Bereiche mit nicht vertikaler Verglasung. Ist die Verwendung von Einfachverglasung oder Doppelverglasung erlaubt und ändert sich dadurch die Ausführung der witterungsbeständigen Abdichtung, so sind diese Optionen ebenfalls zu prüfen.

Die tragende Konstruktion muß auf der Grundlage herkömmlicher Berechnungen so bemessen sein, daß die für das System vorgesehene maximal zulässige Durchbiegung bei maximaler Windbelastung nicht überschritten wird.

Der in Bild 5 gezeigte Prüfkörper ist nur ein Beispiel für mögliche Ausführungen und entspricht in diesem Fall der ISO 7895.

Bild 5 - Beispiel des Versuchsaufbaus

5.1.3.1.2 Luftdurchlässigkeit

Dieser Versuch ist nach prEN 12153 - Vorhangfassaden - Luftdurchlässigkeit - Versuchsverfahren - durchzuführen.

5.1.3.1.3 Wasserdichtigkeit unter statischem Druck

Dieser Versuch ist nach prEN 12155 - Vorhangfassaden - Wasserdichtigkeit - Laborversuch unter statischem Druck - durchzuführen.

5.1.3.2 Luftqualität/gefährliche Substanzen

Bei der Beurteilung des Bausatzes für die geklebte Glaskonstruktion muß die Zulassungsstelle feststellen, ob gefährliche Substanzen vorhanden sind, insbesondere solche gefährlichen Substanzen, die in der Richtlinie des Rates 76/769/EWG, ergänzte Fassung, definiert sind. Zu verweisen ist auch auf das Dokument CONSTRUCT 95/148 Rev. 1 vom 4. Januar 1996 als Checkliste von gefährlichen Substanzen, für die auf der Ebene der Gemeinschaft oder auf nationaler Ebene gesetzliche Anforderungen bestehen. Die meisten dieser Schadstoffe sind entweder allgemein verboten (in allen Mitgliedstaaten) oder in ihrer Verwendung teilweise eingeschränkt (in einigen Mitgliedstaaten). Im letztgenannten Fall (eingeschränkte Verwendung) kann die Anforderung in Form des Gehaltes (Beispiel: x mg/kg des Materials) oder in Form der Freisetzung ausgedrückt werden. Alternativ dazu kann es für die jeweils betroffene gefährliche Substanz (wenn in der Gesetzgebung bzw. in den Vorschriften nicht genau beschrieben) erforderlich sein, ein spezielles Versuchsverfahren zu entwickeln.

Darüber hinaus muß die Zulassungsstelle auch mögliche Maßnahmen begutachten, die der Hersteller der geklebten Glaskonstruktion zur Vermeidung der Verschmutzung der Innen- oder Außenluft durch diese gefährlichen Substanzen vorschlägt.

In allen anderen Fällen kann zusammen mit dem Hersteller eine Analyse des oben genannten Dokumentes, das mit weiteren entsprechenden gefährlichen Substanzen, die noch nicht in dieses Arbeitspapier aufgenommen sind, auf den neuesten Stand gebracht wurde, eine ausreichend zuverlässige Grundlage für die Vermeidung der Verschmutzung der Innen- oder Außenluft durch diese gefährlichen Substanzen bilden.

5.1.3.3 Feuchtigkeit

Es ist eine Beurteilung durchzuführen, um sicherzustellen, daß Feuchtigkeit aufgrund des Eindringens von Wasser (siehe 5.1.3.1.3) oder aufgrund von Kondensation (Bewertung in Verbindung mit 5.1.6.1) nicht an Stellen auftritt, die nicht dafür vorgesehen sind, einer längeren Einwirkung von flüssigem Wasser ausgesetzt zu sein.

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