VSU Boden und Altlasten (3)

UWS Umweltmanagement GmbHzurück Frame öffnen

.

Mindestanforderungen an die Untersuchungsstellen hinsichtlich einer qualitätsgesicherten ProbenahmeAnhang 2 21


Grundlegende Anforderungen
Umfangreiche Kenntnis der jeweils gültigen Gesetze und einschlägigen Normen - insbesondere der BBodSchV -, Richtlinien und Empfehlungen für den Bereich Probenahme. Dazu gehören auch die entsprechenden Ausführungen der "Arbeitshilfe Qualitätssicherung" der Bund-/Länderarbeitsgemeinschaft Bodenschutz (LABO, 2002)
Vorliegen aktueller Standardarbeitsanweisungen (SOPs) mit Aussagen zu den Bereichen Probenahme, ggf. Probenkonservierung, Probentransport und -lagerung und Qualitätssicherungsmaßnahmen (z.B. Schutz vor Querkontaminationen, Blindwertkontrollen) und Arbeitssicherheit
Vollständigkeit der materiellen und organisatorischen Voraussetzungen (Geräte, qualifiziertes Personal); geeignetes Fahrzeug (weitgehender Ausschluss von Querkontaminationen, z.B. durch räumliche Trennung)
Probenahme gemäß einer schriftlichen oder elektronischen und vollständigen Probenahmeplanung
Begründung für vom Probenahmeplan/den einschlägigen Richtlinien (z.B. Merkblätter) abweichende Vorgehensweise
Hinreichend genaue Einmessung der Probenahmestellen gemäß der Probenahmeplanung
Protokollierung der Probenahme mit Angabe des Probenehmers
Fotografische Aufnahme des Untersuchungsstandortes und der näheren Umgebung
Mitführen geeigneter Probengefäße nach Absprache mit dem beauftragten Labor und Dokumentation aller Probengefäße (einschließlich Verschlüsse und Dichtungen bei leichtflüchtigen Stoffen)
Geeignete Konservierung und Vorbehandlung der Proben, genaue Dokumentation der Konservierungs- und Probenvorbereitungsmaßnahmen vor Ort (inkl. Zusatzstoffe, Filtration, Teilproben etc.)
Dokumentation der Transport-, Lagerbedingungen und Lagerzeiten
Sind probenehmende Untersuchungsstelle und Labor getrennte Stellen, ist ein Übergabeprotokoll an das Labor mit Angabe aller für das Labor relevanten Informationen (insbesondere zu Besonderheiten oder Auffälligkeiten) zu erstellen sowie von Seiten des Labors zu dokumentieren, ob der Probeneingang fachgerecht erfolgte. Bezüglich Probenahmegefäßen, -mengen, -füllständen, -konservierung etc. (s. o.) sowie Probenlagerung und Probentransport ist daher vorab eine Absprache mit dem Labor notwendig
Durchführung und Dokumentation von Blindwertmessungen bei Grundwasser- und Bodenluftprobenahmen, z.B. als Erfolgskontrolle nach einer Gerätereinigung


Mindestanforderungen bei der Grundwasserprobenahme
Mitführen von Unterlagen zu den Grundwassermessstellen (optimal: Messstellenpass) mit Angaben zur Lage der GW-Messstellen und deren Ausbau (vollständig/partiell verfiltert; Material; Höhe des Beginns der Filterstrecken; Bezeichnung des Messpunktes an der jeweiligen Messstelle; Lage des verwendeten, amtlichen Bezugshöhenfestpunktes etc.)
Dokumentation der Witterung am Tag der Probenahme und an den Vortagen, insbesondere Niederschlagsereignisse
Dokumentation und Eignung der eingesetzten Geräte und Materialien zur Probenahme; z.B. Tauchmotorpumpe mit Frequenzumwandler, Steigrohre (Saugpumpen und Schläuche sind in der Regel ungeeignet)
Prüfung auf aufschwimmende Phase
Beobachtung einer Beeinflussung der Grundwassersituation durch Umgebungseinflüsse, wie z.B. Bautätigkeiten, Wasserhaltungen im unmittelbaren Umfeld der Messstelle.
Dokumentation der Einhängetiefe der Pumpe (und der überstehenden Wassersäule), Pumpleistung, Pumpdauer und der gemessenen Messstellentiefe
Berücksichtigung der im Rahmen der Erstbeprobung optimierten Probenahmeparameter (u. a. Einhängetiefe Pumpe, Pumprate und -dauer, Konstanz der Vor-Ort-Parameter), z.B. aus einem Messstellenpass, um die Vergleichbarkeit der Ergebnisse zu gewährleisten
Dokumentation des Grundwasserstands vor, während und nach der Probenahme
Ermittlung und Dokumentation der Vor-Ort-Parameter bis zum Zeitpunkt der Probenahme und Angabe des insgesamt abgepumpten Volumens (und Anzahl des ausgetauschten Messstellenvolumens)
Mitführen einer Membran-Druckfiltrationseinheit zur schnellen Vor-Ort-Filtration der Grundwasserprobe
Kühle und dunkle Aufbewahrung der Wasserproben bei 2-5 °C


Mindestanforderungen bei der Probenahme von Fließ- und Standgewässern
Mitführen von Unterlagen (u. a. Probenahmeplan, Arbeitsanweisung) zur Probenahmestelle
Dokumentation der Witterung am Tag der Probenahme und den Vortagen, insb. Niederschlagsereignisse und Temperatur
Dokumentation und Eignung der eingesetzten Geräte und Materialien zur Probenahme
Prüfung auf aufschwimmende Phase oder oberflächliche Verfärbungen
Prüfung der Beeinflussung der Wassersituation durch Umgebungseinflüsse
Dokumentation der Tiefe des abgeschöpften bzw. abgepumpten Wassers
Probenahme entsprechend den in den Unterlagen genannten Vorgaben
Falls Messpegel vorhanden: Protokollierung des Wasserstands bei der Probenahme
Ermittlung und Dokumentation der Vor-Ort-Parameter zum Zeitpunkt der Probenahme
Mitführen einer Membran-Druckfiltrationseinheit zur schnellen Vor-Ort-Filtration der Wasserprobe
Kühle und dunkle Aufbewahrung der Wasserproben bei 2 - 5 °C


Mindestanforderungen bei der Bodenprobenahme
Umsetzung der Anforderungen und Dokumentationspflichten des Anhang 1 der BBodSchV (s. Kap. 3. 1.1 in der Fassung von 1999) in entsprechende konkrete Standardarbeitsanweisungen
Angabe der Anzahl der Einzelproben je Teilfläche und nutzungsabhängige Beprobungstiefe für den Wirkungspfad Boden-Mensch.

Falls Mischproben beim Wirkungspfad Boden-Grundwasser entnommen wurden, Begründung für Mischproben-Bildung

Aufnahme des Schichtenprofils nach der "Arbeitshilfe für die Bodenansprache im vor- und nachsorgenden Bodenschutz - Auszug aus der Bodenkundlichen Kartieranleitung KA 5" (2009, "Kurz-KA 5") bzw. nach DIN EN ISO 14688-1, 14689-1 und 22475-1 unter Einbeziehung der Parameter der Kurz-KA 5
Fotografische Aufnahme insbesondere von Schürfen und Haufwerken


Mindestanforderungen bei der Bodenluftprobenahme
Dokumentation der Witterung am Tag der Probenahme und an den Vortagen, insb. Niederschlagsereignisse und Luft- und Bodentemperatur
Angabe oder Abschätzung des Grundwasserstandes
Angaben zur Bohrlochabdichtung, zum Entnahmebereich (mind. 1 m unter GOK) und dessen Abstand zur GW-Oberfläche (auch dieser sollte mind. 1 m Meter betragen)
Dokumentation einer durchgeführten Dichtigkeitsprüfung des Sondensystems vor jeder Probenahme
Dokumentation von Art und Material der Anreicherungs- oder Direktsammelgefäße
Angabe des Zeitpunktes der Probenahme in Abhängigkeit des ausgetauschten Totvolumens der Sonde und des CO2-/O2-Gehaltes in der abgepumpten Bodenluft
Aufnahme des Schichtenprofils nach der "Arbeitshilfe für die Bodenansprache im vor- und nachsorgenden Bodenschutz - Auszug aus der Bodenkundlichen Kartieranleitung KA 5" (2009, "Kurz-KA 5") bzw. nach DIN EN ISO 14688-1, 14689-1 und 22475-1 unter Einbeziehung der Parameter der Kurz-KA 5

.

Gerätetechnische und materielle Ausstattung von Untersuchungsstellen bei der Probenahme
- Checkliste für die Begutachtung von probenehmenden Untersuchungsstellen
Anhang 3


Die Untersuchungsstelle soll neben einer Grundausstattung für die Probenahme und die Arbeitssicherheit folgende gerätetechnische Ausstattung besitzen:

Geräte für ProbenahmeUntersuchungsbereiche
1.12.13.1
Rammkernsonden (max.) 1 m Länge und mit mindestens 50 mm Durchmesser, inkl. Schlagkopfxx
Verlängerungsgestängexx
Bohrhammer (elektrisch)xx
Stromgenerator inkl. Verlängerungskabel (gasbetriebene Aggregate sind zu empfehlen)xxx
Ziehvorrichtungxx
Bohrstock, Durchmesser > =30 mm (z.B. Bohrstock nach Pürckhauer; Nmin-Bohrer)x
Bohrstockhammerx
Stechrahmen, Stechzylinder mit Zubehörx
Leitungssuchgerätxx
Licht-/Akustiklot, möglichst Phasenmessgerätx
Schöpfgerätx
Tauchmotorpumpe (Flussrate einstellbar )x
geeignete Steigleitung, Bypassleitung oder -schlauch für Entnahme von Probenx
Messzelle für Vor-Ort-Parameterx
Filtrationseinheit für Vor-Ort-Filtrationx
Bodenluftsonden mit Verlängerungenx
Pumpe zum Fördern von Deponiegas und Bodenluftx
Geeignetes Schlauchmaterialxx
Durchflussmesserxx
Messgerät zur Dichtigkeitsüberprüfung der Entnahmesonde (Manometer)x
Geräte zur Messung von Luftdruck, Temperatur und rel. Feuchtex
Stoppuhrx
Gasdichte Glasspritze bei Verwendung von Direktsammelgefäßen, Mindestvolumen 35 mlx
Hilfsgeräte und Materialien für die ProbenahmeUntersuchungsbereiche
1.12.13.1
geeignete Auflagemöglichkeit für Rammkernsonden für die Bodenansprache (z.B. Böcke, Arbeitstisch)x
geeignete Geräte zur Entnahme von Proben (z.B. Messer, Löffel, Spatel, Kelle, Probenstecher; unbeschichtete Materialien, z.B. Edelstahl)x
Edelstahlschüsselnx
Munsell-Farbtafel (für genaue Profilbeschreibungen und bei der Kartierung)x
verschließbare Behälter zur Aufnahme von kontaminiertem Bohrgutxx
Reinigungsgeräte und -mittel für die Sonden (z.B. Drahtbürste, Gasflamme, Aceton, Spritzflasche mit dest. Wasser)xxx
Material und Geräte zur Kennzeichnung und Einmessung der Entnahmestellen (z.B. Fluchtstangen, Maßband, Winkelprisma, GPS)xxx
allgemeine Geräte, z.B. Spaten, Schaufel, Besen, Eimerxxx
Behälter mit Wasser für Reinigungszweckexx
Quellton, Bentonitxx
Werkzeug + Ersatzteile, z.B. von Verschleißteilen zur Vor-Ort-Reparaturxxx
Verschlusskappen und -schlüsselx
Werkzeug/Schlüssel zum Öffnen von Verschlusskappen und -deckelnx
Beschriftungsmaterial für Probengefäße (z.B. Anhänger, Aufkleber, wasserfester Stift)xxx
geeignete Probengefäße bzw. Adsorbens mit entsprechendem Zubehörxxx
Kühlvorrichtung (aktiv gekühlt oder mit Kühlaggregaten)xx
persönliche Schutzausrüstung (z.B. Arbeitskleidung, Gehörschutz, Schutzhelme, Schutzanzüge, Schutzbrillen, Warnwesten, Verbandszeug, Augendusche, Staubmasken, Arbeitsschuhe, Handschuhe, Gaswarngerät)xxx
Absperrbandxxx
Arbeitsanweisungen und weitere wichtige Unterlagen (Ortsbeschreibung, Ausbaupläne von Grundwassermessstellen etc.)xxx
Probenahmeprotokollvordruckexxx
Gerätelogbuchxxx
Messgeräte und Materialien zur Direktmessung vor OrtUntersuchungsbereiche
1.12.13.1
pH-Messgeräte/Elektrodex
Temperaturmessgerät/-fühlerxx
Leitfähigkeitsmessgerät/Elektrodex
Sauerstoffmessgerät/Elektrodex
Gerät zur Messung vom Redoxpotential/Elektrodex
Direktanzeigende Messgeräte für CO2, O2, CH4 und H2Sx
PID/FID 2x
Soweit notwendig: Adsorptionsgefäße und Desorptionseinheitx
Chemikalien zur Konservierung, Stabilisierungxx
demineralisiertes Wasser, Laborreinigungsmittel und Einmaltücher zur Reinigung der Labormessgeräte incl. Zubehörxxx

2)PID/FID-Messungen können in Kooperation mit einem darauf spezialisierten Unternehmen erfolgen. Die Qualität der Begehungen unter Verantwortung der Untersuchungsstelle muss sichergestellt sein.

UWS Umweltmanagement GmbHENDE Frame öffnen