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Regelwerk, EU 2019, Lebensmittel - EU Bund

Durchführungsverordnung (EU) 2019/2093 der Kommission vom 29. November 2019 zur Änderung der Verordnung (EG) Nr. 333/2007 hinsichtlich der Analyse auf 3-Monochlorpropan-1,2-diol (3-MCPD)-Fettsäureestern, Glycidyl-Fettsäureestern, Perchlorat und Acrylamid

(Text von Bedeutung für den EWR)

(ABl. L 317 vom 09.12.2019 S. 96)



Die Europäische Kommission -

gestützt auf den Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union,

gestützt auf die Verordnung (EU) 2017/625 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 15. März 2017 über amtliche Kontrollen und andere amtliche Tätigkeiten zur Gewährleistung der Anwendung des Lebens- und Futtermittelrechts und der Vorschriften über Tiergesundheit und Tierschutz, Pflanzengesundheit und Pflanzenschutzmittel, zur Änderung der Verordnungen (EG) Nr. 999/2001, (EG) Nr. 396/2005, (EG) Nr. 1069/2009, (EG) Nr. 1107/2009, (EU) Nr. 1151/2012, (EU) Nr. 652/2014, (EU) 2016/429 und (EU) 2016/2031 des Europäischen Parlaments und des Rates, der Verordnungen (EG) Nr. 1/2005 und (EG) Nr. 1099/2009 des Rates sowie der Richtlinien 98/58/EG, 1999/74/EG, 2007/43/EG, 2008/119/EG und 2008/120/EG des Rates und zur Aufhebung der Verordnungen (EG) Nr. 854/2004 und (EG) Nr. 882/2004 des Europäischen Parlaments und des Rates, der Richtlinien 89/608/EWG, 89/662/EWG, 90/425/EWG, 91/496/EWG, 96/23/EG, 96/93/EG und 97/78/EG des Rates und des Beschlusses 92/438/EWG des Rates (Verordnung über amtliche Kontrollen) 1, insbesondere auf Artikel 34 Absatz 6,

in Erwägung nachstehender Gründe:

(1) Mit der Verordnung (EG) Nr. 333/2007 der Kommission 2 werden Probenahme- und Analysemethoden für die amtliche Kontrolle des Gehalts an bestimmten Kontaminanten in Lebensmitteln festgelegt.

(2) Mit der Verordnung (EG) Nr. 1881/2006 der Kommission 3 wurden die zulässigen Höchstgehalte für 3-Monochlorpropan-1,2-diol (3-MCPD)-Fettsäureester, Glycidyl-Fettsäureester und Perchlorat in Lebensmitteln festgesetzt. Mit der Verordnung (EU) 2017/2158 der Kommission 4 werden Minimierungsmaßnahmen und Richtwerte für die Senkung des Acrylamidgehalts in Lebensmitteln festgelegt.

(3) Mit der Verordnung (EG) Nr. 333/2007 werden spezifische Leistungskriterien festgelegt, die von den validierten Analysemethoden für Kontaminanten in Lebensmitteln, die die einschlägigen europäischen Laboratorien anwenden, zu erfüllen sind. Daher sollten in der Verordnung (EG) Nr. 333/2007 spezifische Leistungskriterien festgelegt werden, die die Analysemethode zur Kontrolle der Höchstgehalte von 3-MCPD-Fettsäureestern, Glycidyl-Fettsäureestern, Perchlorat und Acrylamid in Lebensmitteln erfüllen muss.

(4) Die Referenzlaboratorien der Europäischen Union für den Bereich Lebensmittel- und Futtermittelkontaminanten haben Leitlinien für die Schätzung der Nachweisgrenze (LOD) und zur Quantifizierungsgrenze (LOQ) für Messungen im Bereich Lebensmittel- und Futtermittelkontaminanten 5 ausgearbeitet. Daher ist es angezeigt, die in der Verordnung (EG) Nr. 333/2007 enthaltenen Definitionen der Nachweisgrenze und der Quantifizierungsgrenze anzupassen.

(5) Die Verordnung (EG) Nr. 333/2007 sollte daher entsprechend geändert werden.

(6) Die Verordnung (EU) 2017/625 gilt mit Wirkung vom 14. Dezember 2019. Deshalb sollte die vorliegende Verordnung ab demselben Datum gelten.

(7) Die in dieser Verordnung vorgesehenen Maßnahmen entsprechen der Stellungnahme des Ständigen Ausschusses für Pflanzen, Tiere, Lebensmittel und Futtermittel

- hat folgende Verordnung erlassen:

Artikel 1

Die Verordnung (EG) Nr. 333/2007 wird wie folgt geändert:

1. Artikel 1 Absatz 1 erhält folgende Fassung:

"(1) Die Probenahme und Analyse für die Kontrolle des Gehalts an Blei, Cadmium, Quecksilber, anorganischem Zinn, anorganischem Arsen, 3-Monochlorpropan-1,2-diol (3-MCPD), 3-MCPD-Fettsäureestern, Glycidyl-Fettsäureestern, polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) und Perchlorat gemäß den Abschnitten 3, 4, 6 und 9 des Anhangs der Verordnung (EG) Nr. 1881/2006 und zur Kontrolle des Acrylamidgehalts gemäß der Verordnung (EU) 2017/2158 der Kommission * sind gemäß dem Anhang der vorliegenden Verordnung auszuführen.

_____
*) Verordnung (EU) 2017/2158 der Kommission vom 20. November 2017 zur Festlegung von Minimierungsmaßnahmen und Richtwerten für die Senkung des Acrylamidgehalts in Lebensmitteln (ABl. L 304 vom 21.11.2017 S. 24)."

2. Der Anhang wird gemäß dem Anhang der vorliegenden Verordnung geändert.

Artikel 2

Diese Verordnung tritt am zwanzigsten Tag nach ihrer Veröffentlichung im Amtsblatt der Europäischen Union in Kraft.

Sie gilt ab dem 14. Dezember 2019.

Diese Verordnung ist in allen ihren Teilen verbindlich und gilt unmittelbar in jedem Mitgliedstaat.

Brüssel, den 29. November 2019

1) ABl. L 95 vom 07.04.2017 S. 1.

2) Verordnung (EG) Nr. 333/2007 der Kommission vom 28. März 2007 zur Festlegung der Probenahme- und Analysemethoden für die Kontrolle des Gehalts an Spurenelementen und Prozesskontaminanten in Lebensmitteln (ABl. L 88 vom 29.03.2007 S. 29).

3) Verordnung (EG) Nr. 1881/2006 der Kommission vom 19. Dezember 2006 zur Festsetzung der Höchstgehalte für bestimmte Kontaminanten in Lebensmitteln (ABl. L 364 vom 20.12.2006 S. 5).

4) Verordnung (EU) 2017/2158 der Kommission vom 20. November 2017 zur Festlegung von Minimierungsmaßnahmen und Richtwerten für die Senkung des Acrylamidgehalts in Lebensmitteln (ABl. L 304 vom 21.11.2017 S. 24).

5) Guidance Document on the Estimation of LOD and LOQ for Measurements in the Field of Contaminants in Feed and Food, JRC Technical Reports EUR 28099 EU (2016). Abrufbar unter: http://publications.jrc.ec.europa.eu/repository/bitstream/JRC102946/eur%2028099%20en_lod%20loq%20guidance%20document.pdf.

.

Anhang

Der Anhang der Verordnung (EG) Nr. 333/2007 wird wie folgt geändert:

1. Unter Nummer C.3.1, "Definitionen", werden die Definitionen der Begriffe "LOD" und "LOQ" durch folgenden Wortlaut ersetzt:

""LOD"= Nachweisgrenze: kleinster gemessener Gehalt, bei dem mit angemessener statistischer Zuverlässigkeit auf das Vorhandensein eines Analyten geschlossen werden kann.

"LOQ"= Quantifizierungsgrenze: niedrigste Analytmenge, die sich mit angemessener statistischer Zuverlässigkeit quantifizieren lässt."

2. Unter Nummer C.3.3.1, "Leistungskriterien", erhält Buchstabe b folgende Fassung:

"b) Leistungskriterien für Methoden zur Analyse auf 3-Monochlorpropan-1,2-diol (3-MCPD), 3-MCPD-Fettsäureester und Glycidyl-Fettsäureester:

Tabelle 6a

ParameterKriterium
AnwendungsbereichLebensmittel gemäß Nummer 4.1 des Anhangs der Verordnung (EG) Nr. 1881/2006
SpezifizitätFrei von Matrix- oder spektralen Interferenzen
FeldblindwertWeniger als LOD
Wiederholbarkeit (RSDr)0,66-fache RSDR gemäß der (geänderten) Horwitz-Gleichung
Reproduzierbarkeit (RSDR)gemäß der (geänderten) Horwitz-Gleichung
Wiederfindungsrate75-110 %
Nachweisgrenze (LOD)< 5 µg/kg (bezogen auf die Trockensubstanz)
Quantifizierungsgrenze (LOQ)< 10 µg/kg (bezogen auf die Trockensubstanz)

Tabelle 6b

ParameterKriterium
AnwendungsbereichLebensmittel gemäß Nummer 4.3 des Anhangs der Verordnung (EG) Nr. 1881/2006
SpezifizitätFrei von Matrix- oder spektralen Interferenzen
FeldblindwertWeniger als LOD
Wiederholbarkeit (RSDr)0,66-fache RSDR gemäß der (geänderten) Horwitz-Gleichung
Reproduzierbarkeit (RSDR)gemäß der (geänderten) Horwitz-Gleichung
Wiederfindungsrate75-110 %
Nachweisgrenze (LOD)< 7 µg/kg
Quantifizierungsgrenze (LOQ)< 14 µg/kg

Tabelle 6c

ParameterKriterium
AnwendungsbereichLebensmittel gemäß Nummer 4.3 des Anhangs der Verordnung (EG) Nr. 1881/2006
SpezifizitätFrei von Matrix- oder spektralen Interferenzen
Wiederholbarkeit (RSDr)0,66-fache RSDR gemäß der (geänderten) Horwitz-Gleichung
Reproduzierbarkeit (RSDR)gemäß der (geänderten) Horwitz-Gleichung
Wiederfindungsrate70-125 %
Nachweisgrenze (LOD)drei Zehntel der Quantifizierungsgrenze
Quantifizierungsgrenze (LOQ)
für Lebensmittel gemäß den Nummern 4.3.1 und 4.3.2
< 100 µg/kg in Ölen und Fetten
Quantifizierungsgrenze (LOQ)
für Lebensmittel gemäß den Nummern 4.3.3 und 4.3.4 mit einem Fettgehalt von < 40 %
< zwei Fünftel des Höchstgehalts
Quantifizierungsgrenze (LOQ)
für Lebensmittel gemäß Nummer 4.3.4mit einem Fettgehalt von > 40 %
< 15 µg/kg Fett

Tabelle 6d

ParameterKriterium
AnwendungsbereichLebensmittel gemäß Nummer 4.2 des Anhangs der Verordnung (EG) Nr. 1881/2006
SpezifizitätFrei von Matrix- oder spektralen Interferenzen
Wiederholbarkeit (RSDr)0,66-fache RSDR gemäß der (geänderten) Horwitz-Gleichung
Reproduzierbarkeit (RSDR)gemäß der (geänderten) Horwitz-Gleichung
Wiederfindungsrate70-125 %
Nachweisgrenze (LOD)drei Zehntel der Quantifizierungsgrenze
Quantifizierungsgrenze (LOQ)
für Lebensmittel gemäß den Nummern 4.2.1 und 4.2.2
< 100 µg/kg in Ölen und Fetten
Quantifizierungsgrenze (LOQ)
für Lebensmittel gemäß Nummer 4.2.3 mit einem Fettgehalt von < 65 % und Lebensmittel gemäß Nummer 4.2.4 mit einem Fettgehalt von < 8 %
< zwei Fünftel des Höchstgehalts
Quantifizierungsgrenze (LOQ)
für Lebensmittel gemäß Nummer 4.2.3 mit einem Fettgehalt von > 65 % und Lebensmittel gemäß Nummer 4.2.4 mit einem Fettgehalt von > 8 %
< 31 µg/kg Fett"

3. Unter Nummer C.3.3.1, "Leistungskriterien", erhält Buchstabe d "Anmerkungen zu den Leistungskriterien" folgende Fassung:

"d) Leistungskriterien für Methoden zur Analyse auf Acrylamid:

Tabelle 8

ParameterKriterium
AnwendungsbereichAlle Lebensmittel
SpezifizitätFrei von Matrix- oder spektralen Interferenzen
Feldblindwertunter der Nachweisgrenze (LOD)
Wiederholbarkeit (RSDr)0,66-fache RSDR gemäß der (geänderten) Horwitz-Gleichung
Reproduzierbarkeit (RSDR)gemäß der (geänderten) Horwitz-Gleichung
Wiederfindungsrate75-110 %
Nachweisgrenze (LOD)drei Zehntel der Quantifizierungsgrenze
Quantifizierungsgrenze (LOQ)Bei Lebensmitteln mit Richtwerten von < 125 µg/kg: < zwei Fünftel des Richtwerts, braucht jedoch nicht unter 20 µg/kg zu liegen
Bei Lebensmitteln mit Richtwerten von >125 µg/kg: < 50 µg/kg"

4. Unter Nummer C.3.3.1, "Leistungskriterien", werden die folgenden Buchstaben e und f hinzugefügt:

"e) Leistungskriterien für Methoden zur Analyse auf Perchlorat:

Tabelle 9

ParameterKriterium
AnwendungsbereichAlle Lebensmittel
SpezifizitätFrei von Matrix- oder spektralen Interferenzen
Wiederholbarkeit (RSDr)0,66-fache RSDR gemäß der (geänderten) Horwitz-Gleichung
Reproduzierbarkeit (RSDR)gemäß der (geänderten) Horwitz-Gleichung
Wiederfindungsrate70-110 %
Nachweisgrenze (LOD)drei Zehntel der Quantifizierungsgrenze
Quantifizierungsgrenze (LOQ)< zwei Fünftel des Höchstgehalts

f) Anmerkungen zu den Leistungskriterien:

Die Horwitz-Gleichung * (für Konzentrationen 1,2 × 10-7 < C < 0,138) und die geänderte Horwitz-Gleichung ** (für Konzentrationen C < 1,2 × 10-7) sind verallgemeinerte Präzisionsgleichungen, die für die meisten Routineanalysemethoden nicht von Analyt und Matrix, sondern lediglich von der Konzentration abhängen.

Geänderte Horwitz-Gleichung für Konzentrationen C < 1,2 × 10-7:
__________________________________________________
RSDR = 22 %

Dabei gilt:

Dabei gilt:

_______
*) W. Horwitz, L.R. Kamps, K.W. Boyer, J.Assoc.Off.Analy.Chem.,63, 1980, 1344-1354.

**) M. Thompson, Analyst, 125, 2000, 385-386."

5. Unter Nummer C.3.3.2, "Der "Tauglichkeits"-Ansatz", werden die Wörter "Tabelle 8" durch die Wörter "Tabelle 10" ersetzt.

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