umwelt-online: 2. DV LuftPersV - Zweite Durchführungsverordnung zur Verordnung über Luftfahrtpersonal (5)
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Lehrplan für die praktische Ausbildung zum Erwerb der Lizenz für Freiballonführer | Anlage 7B (zu § 10 ) |
Allgemeines
Der nachfolgende Lehrplan ist eine Richtlinie für den Ablauf und die Inhalte der praktischen Ausbildung.
Der in der praktischen Ausbildung verwendete Freiballon muss für die Ausbildung geeignet sein.
Da nicht alle musterspezifischen Eigenarten verschiedener Ballone berücksichtigt werden können, sind alle Übungen gemäß der im Flughandbuch des in der Ausbildung verwendeten Ballons aufgeführten Verfahrensanweisungen durchzuführen.
Alle Kontrollen sind anhand der Klarlisten durchzuführen.
Gasballon
Gasballone sind bei Vorbereitung einer Fahrt, Start, Fahrt, Landung und Abrüsten nach den Angaben des zum Ballon gehörenden Flughandbuches des Herstellers und den gemäß § 27 LuftBO zu erstellenden Klarlisten zu betreiben.
Fahr- und Startvorbereitung
Allgemeine Vorbereitungen
- Vollzähligkeit und Gültigkeit der Bordpapiere prüfen
- Vollzähligkeit und Gültigkeit der persönlichen Papiere prüfen
Vorbereitung für eine Fahrt
- Startgenehmigung für beabsichtigten Startplatz auf Gültigkeit prüfen Wetterberatung einholen, eigene
- Wetterbeobachtungen Fahrtvorbereitung auf Karten
- Lufträume auf ICAO-Karte feststellen
- Landegelände in Fahrtrichtung und erreichbarem Abstand
- Schutzgebiete in Fahrtrichtung auf Umweltkarte
- Fahrtvorbereitung mit AIP, VFR-Bulletin und Nachträgen, AIS
- Ggf. Flugplan aufgeben
- Berechnung des für die notwendige Fahrthöhe ausreichenden Ballasts
- Mindestballast sicherstellen
Startvorbereitung am Startplatz
Startgelände
- Behördliche Auflagen feststellen und deren Einhaltung sicherstellen
- Startgelände auf Eignung prüfen
- Untergrund
- Windstärke und Richtung
- Hindernisfreiheit in Startrichtung
- Startplatz festlegen und absperren
Bodenmannschaft
- Bodenmannschaft zum geplanten Ablauf einschließlich Starvorgang und Kommandos einweisen
- Einzelaufgaben verteilen und dem jeweils Ausführendem näher erläutern
- Schutzkleidung und Schutzhandschuhe der Mannschaft prüfen
- Hülle (Netzballon)
- Hülle auslegen
- Netz über die Hülle legen
- Reißgurt einlegen und anknebeln Ventilleine einlegen und anknebeln Ventil einbauen
- Sandsäcke in das Netz hängen
- Sicheren Abstand der Zuschauer kontrollieren
- Füllschlauch anbringen
- Ballon füllen und dabei die Sandsäcke entsprechend dem Füllgrad umhängen Prüfen, ob alle Leinen klar sind
- Füllansatz abbinden und Aufziehleine anbringen
- Korbring an Korb anknebeln Netzauslaufleinen an Korbring anknebeln
- Ballon hochlassen
- Klarmachen des Korbes (Leinen, Schlepptau, Ballast)
- Vor Start Füllansatz öffnen
Hülle (netzloser Ballon)
- Hülle auslegen und mit Korbring und Korb verbinden
- Parachute, -öffnung und -Fixierbänder auf Unversehrtheit prüfen, Verbindung mit der Parachuteleine prüfen
- Prüfen, ob alle Leinen klar sind und sich beim Hochlassen des Ballons nicht verheddern können
- Sicheren Abstand der Zuschauer kontrollieren
- Füllschlauch anbringen
- Aufrüsthilfe anbringen oder Personen zum Niederhalten der Parachuteseite der Hülle einweisen
- Vor dem Hochlassen der Hülle nochmals prüfen, dass durch den hochschnellenden Ballon niemand gefährdet wird, sich insbesondere niemand im Bereich der Hüllenseile aufhält
- Wenn der Ballon steht, zügig weiterfüllen, bis der gewünschte Füllgrad erreicht ist, anschließend Füllvorrichtung entfernen
Start, Fahrt, Landung
- Start
- Überprüfung aller Befestigungen von Korb und Hüllenseilen
- Prüfen, ob ausreichend Ballast an Bord und sicher befestigt ist
- Startrichtung frei von Personen und Hindernissen
- Sicherungen lösen
- Ballon durch Startleiter abwiegen lassen
- Kommandos beim Abwiegen:
- ACHTUNG! - Ankündigung
- ANLÜFTEN! - Halteseil nachlassen, Korb freigeben
- FESTHALTEN! - Halteleine unter Zug, Ballon am Korbrand festhalten
- Nach Abwiegen nochmals Ballastvorrat prüfen
- Ballast zur schnellen Ballastabgabe bereithalten
- Bei pendelnder Hülle Ballon beim Rückpendeln der Hülle in dem Moment loslassen, wenn die Hülle sich senkrecht über dem Korb befindet
- Start durchführen
- Zügig auf Sicherheitsmindesthöhe steigen
- Startmeldung absetzen, sofern erforderlich
Fahrt
Fahrübungen während der Fahrt
- Einhalten einer gleich bleibenden Fahrthöhe
- Planmäßige Höhenänderungen mit gleichmäßigen Auf- und Abstiegsraten
- Kontrollierter Übergang auf gleichmäßige Fahrthöhe nach Auf- oder Abstiegen
- Vergleichen der Variometerangaben mit der eigenen Beobachtung
- Einhalten der Fahrthöhe ohne Instrumentenbeobachtung
- Fahrten zum Kennenlernen des Ballonverhaltens unter besonderer Beachtung der Hindernisfreiheit in Fahrtrichtung
- Regelmäßige Überprüfung aller Leinen auf ausreichenden Durchhang
- Regelmäßige Überprüfung des Ballastvorrates
- Kennenlernen des Gasverbrauches bei unterschiedlichen Bedingungen
- Regelmäßiges Wiederholen der Notverfahren bis automatisiertes Handeln vorliegt
Alle Übungen sind bei verschiedenen Wetterbedingungen und unterschiedlichen Temperaturen durchzuführen
Weitere Tätigkeiten während der Fahrt
- Beobachtung des Wetters und daraus resultierende Entscheidungen über den weiteren Fahrtverlauf
- Standortbestimmungen mit verschieden Methoden
- Beobachtung der Fahrtrichtung in verschiedenen Höhen zum Erreichen günstiger Landegelände
- Berechnung der Fahrgeschwindigkeit
- Notwendige Funkkontakte mit Flugsicherungsstellen und Bodenmannschaft
Landung
Vorbereitungen zur Landung
- Prüfen der Windgeschwindigkeit und Windrichtung am Boden z.B. durch Beobachtung von Rauch, Fahnen, Bäumen, Gräsern usw.
- Die Wahl des Landegeländes unter Berücksichtigung des Bodenwindes:
Ausreichende Größe, Hindernisfreiheit in Landerichtung, Windschatten, Täler
- Erneute Unterweisung der Mitfahrer
- Verstauen aller beweglichen Gegenstände
- Ballast auf Schleifseite hängen, sicher verstauen
- Festlegen eines spätesten Aufsetzpunktes auf dem geplanten Landefeld
- Abstieg bis in Bodennähe einleiten, langsamere Luftschichten zum
- Geschwindigkeitsabbau nutzen, dabei nicht mit Bäumen oder Sträuchern bremsen
- Parachuteleine griffbereit halten
Landung mit stehendem Ballon bei schwachem bis leichtem Bodenwind
- Ballon gleichmäßig sinken lassen, bzw. Höhe über Grund halten
- Ballon an geeigneter Landestelle aufsetzen
- Vor dem Aufsetzen Gas dosiert ablassen, um erneutes Abheben zu vermeiden
Landung mit liegendem Ballon bei stärkerem Bodenwind
- Möglichst noch in Tieffahrt, ggf. am Schlepptau, Geschwindigkeit abbauen
- Reißgurt entsichern.
Reißgurt in entsprechender Höhe zügig durchziehen, vor dem Aufsetzen Ioslassen und sich gut festhalten
- Bei Parachuteentleerungssystemen in entsprechender Höhe Parachuteleine zügig durchziehen, kurz vor dem Aufsetzen gut festhalten, dabei Parachuteleine nicht Ioslassen
- Bei kurzen Landestrecken kurz hinter letztem Hindernis mit notwendiger Sinkgeschwindigkeit dem Boden nähern
- In Abhängigkeit vom Entleerungssystem zwei bis fünf Sekunden vor dem Aufsetzen Entleerungsventil-Leine zügig durchziehen, gut festhalten und erneutes Abheben verhinder
Bei jeder Landung ist ein erneutes Abheben und damit verbundenes Pendeln des Ballons durch rechtzeitiges Öffnen des Parachutes vor dem Aufsetzen zu vermeiden.
Ist eine Landung bis zum zuvor festgelegten spätesten möglichen Landepunkt nicht erfolgt, durchstarten!
Ballon entleeren (netzloser Ballon)
- Nach der Landung Ballon soweit entleeren, dass die Mitfahrer aussteigen können
- Mitfahrer einzeln nacheinander aussteigen lassen
- Zuschauer in notwendigem Abstand halten und auf Rauchverbot hinweisen
- Ballon weiter entleeren
- Bodenmannschaft zieht an den Halteseilen in Richtung der Luftströmung
- Wenn die Hülle am Boden liegt, Parachuteöffnung zur Entleerung hochhalten.
Die
- Hülle sollte ca. einen Meter von der Parachuteöffnung entfernt gehalten werden,
- um den direkten Kontakt mit dem ausströmenden Gas zu vermeiden.
- Ausströmendes Gas keinesfalls einatmen
- Pilot verlässt als letzter den Korb
- Sofern erforderlich, Landemeldung an Flugsicherung absetzen
Ballon entleeren (Netzballon)
- Nach der Landung Ballon soweit entleeren, dass die Mitfahrer aussteigen können
- Mitfahrer einzeln aussteigen lassen
- Zuschauer in notwendigem Abstand halten und auf Rauchverbot hinweisen
- Ballon über die Reißbahn entleeren.
Dabei ist die Reißbahn zügig und ausreichend zu öffnen.
- Wenn die Hülle am Boden liegt, Reißbahnöffnung zur Entleerung hochhalten.
Die Hülle sollte circa einen Meter von der Parachuteöffnung entfernt gehalten werden, um den direkten Kontakt mit dem ausströmenden Gas zu vermeiden.
Ausströmendes Gas keinesfalls einatmen.
- Pilot verlässt als letzter den Korb
Verpacken
- Abrüsten der Hülle und des Korbes entsprechend Ballonmuster
- Eintragungen im Bord- und Fahrtenbuch vornehmen, festgestellte Mängel eintragen und melden
- Eigentümerrechte beim Befahren des Landegeländes beachten
Instandhaltung, Wartung
- Funkgeräte zum Laden vorbereiten
- Lagerung
- Trocknen
Anmerkung:
Sofern noch Gasballonen alter Bauweise (Reißbahhn, Ventil, Netz) ausgebildet wird, so ist analog zu verfahren, die Anweisungen im Flughandbuch sind zu berücksichtigen.
Heissluftballone
Heißluftballone sind bei Vorbereitung einer Fahrt, Start, Fahrt, Landung und Abrüsten nach den Angaben des zum Ballon gehörenden Flughandbuches des Herstellers und den gemäß § 27 LuftBO zu erstellenden Klarlisten zu betreiben.
Fahr- und Startvorbereitung
Allgemeine Vorbereitunge
- Vollzähligkeit und Gültigkeit der Bordpapiere prüfen
- Vollzähligkeit und Gültigkeit der persönlichen Papiere prüfen
Vorbereitung für eine Fahrt
- Startgenehmigung für beabsichtigten Startplatz auf Gültigkeit prüfen
- Wetterberatung einholen, eigene Wetterbeobachtungen
- Fahrtvorbereitung auf Karten
- Lufträume auf ICAO-Karte feststellen
- Landegelände in Fahrtrichtung und erreichbarem Abstand
- Schutzgebiete in Fahrtrichtung auf Umweltkarte
- Fahrtvorbereitung mit AIP, VFR-Bulletin und Nachträgen, AIS
- Ggf. Flugplan aufgeben
- Tragfähigkeitsermittlung durchführen entsprechend Startmasse, vorgesehener Gipfelhöhe und Temperatur in den verschiedenen Höhen
- Mindestgasvorrat und Mindestlandemasse sicherstellen, maximale Anzahl Gasflaschen/Personen je nach Korbgröße
- Sicherstellen, dass alle Betriebsgrenzen während der Fahrt eingehalten werden können
Startvorbereitung am Startplatz
Startgelände
- Behördliche Auflagen feststellen und deren Einhaltung sicherstellen Startgelände auf Eignung prüfen
- Untergrund
- Windstärke und Richtung
- Hindernisfreiheit in Startrichtung
- Startplatz festlegen und absperren
Bodenmannschaft
- Bodenmannschaft zum geplanten Ablauf einschließlich Starvorgang und Kommandos einweisen
- Einzelaufgaben verteilen und dem jeweils Ausführendem näher erläutern
- Schutzkleidung und Schutzhandschuhe der Mannschaft prüfen
Ballonkorb und Gassystem
- Mindestausrüstung entsprechend Flughandbuch
- Korb mit Brenneranlage aufrüsten, Schläuche überprüfen, Korbseile selbst anschließen und sichern
- Gaszylinder voll gefüllt in richtiger Stellung sicher befestigen
- Schläuche ohne greifbare Schlaufen verlegen und zulässige Biegeradien beachten
- Mit angelegter Schutzkleidung komplettes Gassystem mit allen Flaschen auf Dichtigkeit und Funktionsfähigkeit durch Brennerprobe prüfen, anschließend alle Schläuche leer brennen und alle Ventile schließen, kein unverbranntes Gas freisetzen
- Instrumente und Funkgerät befestigen, einstellen und Funktionsprüfung durchführen
- Alle Gegenstände wie Bordpapiere, Karten, Pilotenausrüstung an Bord nehmen, um sofortiges Abheben nach dem Heißfüllen zu ermöglichen
- Ausführliche Einweisung der Mitfahrer für den gesamten Fahrtablauf
- Korb umlegen und Starthilfeseil straff anschließen
Hülle
- Hüllenseile gemäß Flughandbuch am Brennerrahmen befestigen und Leinen griffbereit verlegen und sichern
- Ventilator Sichtprüfung auf Beschädigungen, Tankinhalt prüfen
- Vor dem Ausziehen der Hülle nochmalige Prüfung der Windrichtung
- Sicheren Abstand der Zuschauer kontrollieren
- Bodenmannschaft mit Schutzbekleidung in Füllposition aufstellen, Hülle kalt füllen
- Sichtkontrolle Kronenring, Parachute fixieren, Leinenlauf prüfen, Sichtkontrolle Hülle
- Wenn Hülle fast prall, mit einem Brenner Hüllenluft aufheizen und Ballon aufrichten
- Wenn Ballon senkrecht steht, Überschwingen durch Kommando an Bediener der Kronenleine verhindern
- Ventil- und Parachuteleinen nachziehen und Hüllenluft weiter aufheizen
- Mitfahrer zusteigen lassen, Ballon durch weiteres Aufheizen immer prall halten
- Probe-Ventilzug durchführen und alle Kletten des Parachutes öffnen
- Instrumente und Funkgerät einschalten
Beim Aufrüsten gilt grundsätzlich:
Ballon immer prall halten, um die angreifenden Kräfte durch den Wind so gering wie möglich zu halten und so schnell wie möglich zu starten, um den Ballon und seine Starfessel so kurz wie möglich den Windkräften am Boden auszusetzen.
Start, Fahrt, Landung
Start
- Überprüfung aller Befestigungen von Korb und Hüllenseilen, Brennerprüfung
- Startrichtung frei von Personen und Hindernissen
- Sicherung an der Starthilfe lösen
- Bodenmannschaft Start ankündigen und zur Seite treten lassen
- Wenn Korb vom Boden abhebt und genügend Steigkraft hat, ggf. auch zum Überwinden von Scheinauftrieb, Starthilfe auslösen
- Zügig auf Sicherheitsmindesthöhe steigen
- Startmeldung absetzen, sofern erforderlich
Fahrt
Fahrübungen während der Fahrt
- Einhalten einer gleich bleibenden Fahrthöhe
- Planmäßige Höhenänderungen mit gleichmäßigen Auf- und Abstiegsraten Kontrollierter Übergang auf gleichmäßige Fahrthöhe nach Auf- oder Abstiegen
- Vergleichen der Variometerangaben mit der eigenen Beobachtung Einhalten der Fahrthöhe ohne Instrumentenbeobachtung
- Fahrten zum Kennenlernen des Ballonverhaltens unter besonderer Beachtung der Hindernisfreiheit in Fahrtrichtung
- Regelmäßige Überprüfung der Betriebsbereitschaft aller Brenner
- Ständige Kontrolle des Gasvorrats
- Wahl eines günstigen Zeitpunktes zum Umschließen von leeren auf volle Gasflaschen mit sofortiger Überprüfung der Dichtheit und Betriebsbereitschaft des Systems.
Vor dem Umschließen Schläuche vollständig entleeren, wenn keine Ringleitung verwendet wird
- Kennenlernen des Gasverbrauches bei unterschiedlichen Bedingungen Regelmäßiges Wiederholen der Notverfahren, bis automatisiertes Handeln vorliegt
Alle Übungen sind bei verschiedenen Wetterbedingungen und unterschiedlichen Temperaturen durchzuführen
Weitere Tätigkeiten während der Fahrt
- Beobachtung des Wetters und daraus resultierende Entscheidungen über den weiteren Fahrtverlauf
- Standortbestimmungen mit verschieden Methoden
- Beobachtung der Fahrtrichtung in verschiedenen Höhen zum Erreichen günstiger Landegelände
- Berechnung der Fahrgeschwindigkeit
- Notwendige Funkkontakte mit Flugsicherungsstellen und Bodenmannschaft
Landung
Vorbereitungen zur Landung
- Prüfen der Windgeschwindigkeit und Windrichtung am Boden z.B. durch Beobachtung von Rauch, Fahnen, Bäumen, Gräsern usw.
- Die Wahl des Landegeländes unter Berücksichtigung des Bodenwindes:
Ausreichende Größe, Hindernisfreiheit in Landerichtung, Windschatten, Täler
- Erneute Unterweisung der Mitfahrer
- Verstauen aller beweglichen Gegenstände
- Brenner und Gasvorrat auf allen Heizsystemen prüfen
- Ballonkorb ausrichten, falls Drehventile vorhanden
- Festlegen eines spätesten Aufsetzpunktes auf dem geplanten Landefeld
- Abstieg bis in Bodennähe einleiten, langsamere Luftschichten zum Geschwindigkeitsabbau nutzen, dabei nicht mit Bäumen oder Sträuchern bremsen, mit Tragfähigkeitsverlust durch Einbeulen der Hülle rechnen
- Je nach geplanter Landeart Parachute- oder Schnellentleerungsleine entsichert in der Hand halten
Landung mit stehendem Ballon bei schwachem bis leichtem Bodenwind
- Mit kurzen Brennerstößen gleichmäßig weiter sinken, bzw. bereits in Bodennähe Höhe über Grund halten
- Bei Erreichen geeigneter Landestelle Ventile für Pilotflamme schließen
- Vor dem Aufsetzen Ventile dosiert ziehen, um erneutes Abheben zu vermeiden
Schleiflandung bei stärkerem Bodenwind
- Wenn Hindernisfreiheit entsprechend Geschwindigkeit ausreichend, Ballon abfangen und gleichmäßige Höhe je nach Entleerungssystem über Grund halten
- Vor der geplanten Landung Pilotflammen am Brenner schließen. Bei ausreichender Zeit auch die Flüssiggasventile der Gasflaschen schließen
- Bei Parachuteentleerungssystemen in entsprechender Höhe Parachuteleine zügig durchziehen, kurz vor dem Aufsetzen gut festhalten, dabei Parachuteleine nicht loslassen
- Bei Schnellentleerungssystemen in entsprechend geringerer Höhe Entleerungsleine zügig durchziehen, Sichtkontrolle, dass Top offen ist, und sich gut festhalten
- Bei kurzen Landestrecken kurz hinter letztem Hindernis mit notwendiger Sinkgeschwindigkeit dem Boden nähern
- Pilotflammen schließen
- In Abhängigkeit vom Entleerungssystem zwei bis vier Sekunden vor dem Aufsetzen Entleerungsventil-Leine zügig durchziehen, gut festhalten und erneutes Abheben verhindern
Bei jeder Landung ist ein erneutes Abheben und damit verbundenes Pendeln des Ballons durch rechtzeitiges öffnen des Parachutes vor dem Aufsetzen zu vermeiden.
Ist eine Landung bis zum zuvor festgelegten spätesten möglichen Landepunkt nicht erfolgt, durchstarten!
Ballon entleeren
- Zuschauer in sicherem Abstand halten
- Nach der Landung alle Schläuche leer brennen, Ventile schließen, kein unverbranntes Gas freisetzen
- Mitfahrer aussteigen lassen
- Bodenmannschaft zieht an Kronenleine in Richtung der Luftströmung, dabei Parachute nur leicht öffnen
- Wenn die Hülle Schräglage erreicht hat und nicht mehr über dem Brenner steht, Parachute ganz öffnen
- Pilot verlässt als letzter den Korb
- Parachute-/Schnellöffnungsleinen sofort bis zum Anschlag zur oberen Hüllenöffnung ziehen
- Sofern erforderlich, Landemeldung an Flugsicherung absetzen
Verpacken
- Abrüsten der Hülle und des Korbes entsprechend Ballonmuster und Anweisungen im Flughandbuch
- Eintragungen im Bord- und Fahrtenbuch vornehmen, festgestellte Mängel eintragen und melden
- Eigentümerrechte beim Befahren des Landegeländes beachten
Instandhaltung, Wartung
- Funkgeräte zum Laden und Gasflaschen zum Füllen vorbereiten
- Lagerung
- Trocknen
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Theoretische Prüfung zum Erwerb der Lizenz für Freiballonführer | Anlage 7C (zu § 10 ) |
Die Abnahme der theoretischen Prüfung ist durch den Ausbildungsleiter des Ausbildungsbetriebes/der Ausbildungseinrichtung für den Bewerber bei der zuständigen Stelle zu beantragen.
Diese Prüfung ist eine schriftliche oder computergestützte Prüfung in den nachfolgend aufgeführten sieben Fächern und kann, nach Ermessen der zuständigen Stelle, an einem oder mehreren Tagen abgelegt werden.
Mehrere Prüfungsfächer können zusammengefasst werden.
Die Prüfung besteht aus mindestens 120 Fragen.
Der überwiegende Teil der Prüfung muss aus Auswahlfragen (Multiple Choice) nach dem jeweils gültigen amtlichen Fragenkatalog bestehen.
Die folgenden Bearbeitungszeiten dürfen nicht überschritten werden:
Fach | Bearbeitungszeit Std. (maximal) |
Luftrecht, Luftverkehrs- und Flugsicherungsvorschriften einschließlich Rechtsvorschriften des beweglichen Flugfunkdienstes | 1:00 |
Navigation | 1:00 |
Meteorologie | 1:00 |
Aerostatik | 0:20 |
Allgemeine Luftfahrzeugkenntnisse, Technik | 0:40 |
Verhalten in besonderen Fällen | 0:30 |
Menschliches Leistungsvermögen | 0:30 |
gesamt | 5:00 |
Ein Prüfungsfach gilt als bestanden, wenn der Bewerber in diesem Fach mindestens 75 % der möglichen Punkzahl erreicht hat. Punkte dürfen nur für richtige Antworten vergeben werden.
Eine praktische Sprechfunkprüfung am Boden ist gesondert durchzuführen, wenn der Bewerber nicht bereits Inhaber eines Flugfunkzeugnisses ist.
Die Sprechprüfung von etwa 30 Minuten Dauer je Bewerber beinhaltet die praktische Abwicklung des Sprechfunkverkehrs unter der Annahme eines Fluges nach Sichtflugregeln entweder in deutscher Sprache (BZF II) oder in deutscher und englischer Sprache sowie das Lesen eines Textes in englischer Sprache und die Übersetzung ins Deutsche (BZF 1). Die Abwicklung des Sprechfunkverkehrs kann für mehrere Bewerber zusammen durchgeführt werden.
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Praktische Prüfung zum Erwerb der Lizenz für Freiballonführer | Anlage 7D (zu § 10 ) |
Die Abnahme der praktischen Prüfung ist durch den Ausbildungsleiter des Ausbildungsbetriebes/der Ausbildungseinrichtung für den Bewerber bei der zuständigen Stelle zu beantragen.
Der Bewerber hat die praktische Prüfung auf der in der Ausbildung verwendeten Freiballonart der Größenklasse 1 abzulegen.
Der in der praktischen Prüfung verwendete Freiballon muss den Anforderungen für die Durchführung der praktischen Prüfung genügen. Die Dauer der Fahrt soll etwa 60 Minuten betragen.
Der Prüfer hat vor der Fahrt das Prüfungsprogramm in den Grundzügen mit dem Bewerber zu besprechen.
Die Prüfungsfahrt ist so durchzuführen, als sei der Bewerber der einzige Freiballonführer an Bord. Die Verantwortung für die Flugdurchführung richtet sich nach § 4 Abs. 4 LuftVG.
Der Prüfer soll sich an der Durchführung der Fahrt nicht beteiligen, es sei denn, dass ein Eingreifen aus Sicherheitsgründen oder zur Vermeidung von unannehmbaren Verzögerungen für andere Luftverkehrsteilnehmer erforderlich wird.
Sollte der Bewerber die praktische Prüfung aus für den Prüfer nicht gerechtfertigten Gründen abbrechen, ist die gesamte Prüfung zu wiederholen.
Wird die Prüfung aus für den Prüfer gerechtfertigten Gründen abgebrochen, sind in einer weiteren Fahrt nur die nicht durchgeführten Übungen zu prüfen.
Der Bewerber kann jede Übung und jedes Verfahren einmal wiederholen.
Der Prüfer kann die Prüfung jederzeit abbrechen, wenn die fliegerischen Fähigkeiten des Bewerbers erkennen lassen, dass die gesamte Prüfung wiederholt werden muss
Der Bewerber hat folgende Fähigkeiten nachzuweisen:
Führen des Freiballons innerhalb der Betriebsgrenzen
ruhige und exakte Durchführung sämtlicher Übungen
gutes Urteilvermögen und Verhalten als Luftfahrer (airmanship)
Anwendung von Kenntnissen aus der Luftfahrt und Kontrolle über den Freiballon zu jedem Zeitpunkt der Fahrt, so dass die erfolgreiche Durchführung eines Verfahrens oder einer Übung zu keiner Zeit ernsthaft gefährdet ist.
Die einzelnen Übungen der praktischen Prüfung werden mit " bestanden " (b) oder " nicht bestanden " (nb) bewertet.
Werden mehr als drei Übungen nicht bestanden, muss der Bewerber die gesamte Prüfung wiederholen.
Ein Bewerber, der nur eine Übung nicht besteht, muss nur die nicht bestandene Übung wiederholen.
Wird in der Wiederholungsprüfung diese Übung erneut nicht bestanden, ist die gesamte Prüfung zu wiederholen.
Prüfungsnachweis
Praktische Prüfung zum Erwerb der Lizenz für Freiballonführer
Name und Vorname des Bewerbers: _______________________________________ |
Anschrift: _____________________________________________________________ |
I. Prüfungsfahrt |
Ballonart:
Gasballon / Heißluftballon* | Muster: ________________________________ |
Eintragungszeichen: _______________________________ | Größe: ________________________________ m3 |
Startplatz: _______________________________________ | Startzeit: _______________________________ |
Landeplatz: ______________________________________ | Landezeit: ______________________________ |
| Fahrtzeit: _______________________________ |
Übungen | Bewertung B/NB |
1. Fahrtvorbereitung | |
2. Aufrüsten des Freiballons | |
3. Außen- und Innenkontrolle nach Klarliste | |
4. Start und Steigen auf eine vorgegebene Fahrthöhe | |
5. Durchführung der Fahrt
Durchführung der notwendigen Maßnahmen und Kontrollen während der Fahrt
Navigation
Notverfahren | |
6. Sprechfunkverkehr | |
7. Einnehmen von Höhen zum Erreichen günstiger Fahrtrichtungen | |
8. Auswahl geeigneter Landegelände | |
9. Zwischenlandung bzw. bei höheren Windgeschwindigkeiten Landeanfahrt ohne Bodenberührung aus Sicherheitsmindesthöhe | |
10. Endlandung | |
11. Entleeren der Hülle | |
12. Verpacken des Freiballons nach der Endlandung | |
II. Ergebnis der Prüfung |
Bestanden / Nicht bestanden * |
III. Bemerkungen |
_____________________________________________ Ort und Datum | _____________________________________________ Unterschrift des Prüfers |
_____________________________________________ Prüfer-Nr. | _____________________________________________ Name in Druckbuchstaben |
* Nichtzutreffendes ist zu streichen |
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| Anlage 8A Lehrplan für die theoretische Ausbildung zum Erwerb der Lizenz für Luftschiffführer(zu § 11 ) |
Luftrecht, Luftverkehrs- u. Flugsicherungsvorschriften
Gesetzgebung in der Bundesrepublik Deutschland auf dem Gebiet der Luftfahrt
- Entstehung eines Gesetzes
- Gesetze, Rechtsverordnungen, Richtlinien und Bekanntmachungen
- Übersicht über das Luftrecht
- Veröffentlichungen
Nationale Organisationen in der Luftfahrt
Internationale Organisationen in der Luftfahrt
- ICAO (International Civil Aviation Organization)
- World Meteorological Organization
- JAa / EASA
Internationale Abkommen
- Abkommen über die internationale Zivilluftfahrt (Chicago Convention)
- Warschauer Abkommen (Änderungen in Den Haag und Guadalajara)
- Römer Haftungsabkommen
Luftfahrtpersonal
- Erlaubnispflichtiges Luftfahrtpersonal
- Erlaubniserteilung an Luftfahrer
Luftfahrtgerät
- Zulassungspflichtiges Luftfahrtgerät
- Musterzulassung von Luftfahrtgerät
- Verkehrszulassung von Luftfahrtgerät
- Technische Betriebsvorschriften
Flugplätze
- Einteilung der Flugplätze
- Genehmigungspflicht
- Markierung und Befeuerung von Flughäfen
- Markierung und Befeuerung von Landeplätzen
- Militärflugplätze
Luftverkehrsvorschriften
- Grundregeln für das Verhalten im Luftverkehr
- Verantwortlicher Luftfahrzeugführer
- Flugvorbereitung
- Sichtflugregeln
- Mindestabstand zu anderen Luftfahrzeugen und Hindernissen
- Ausweichregeln
- Lichterführung für Luftfahrzeuge
- Flugbetrieb auf einem Flugplatz ohne und mit Flugverkehrskontrollstelle
- Pflichten des Luftfahrzeugführers
- Luftraumordnung der Bundesrepublik Deutschland
- Flugplan
- Flugverkehrskontrollfreigabe
- Funkverkehr
- Signale und Zeichen
- Uhrzeit und Maßeinheiten
- Anzeige von Flugunfällen und sonstigen Störungen
- Gefahrenmeldung
- Abwerfen von Gegenständen
- Reklameflüge
- Außenstarts und Außenlandungen von Luftschiffen
- Übungsflüge unter angenommenen Instrumentenflug-Bedingungen
Flugsicherung, Such- und Rettungsdienst
- Aufbau der Flugsicherung
- Flugverkehrskontrolldienst
- Fluginformationsdienst
- Flugalarmdienst
- Flugberatungsdienst
- Flugfernmeldedienst
- Flugnavigationsdienst
- Büro der Nachrichten für Luftfahrer
- Such- und Rettungsdienst (SAR)
- Geografischer Bereich des Such- und Rettungsdienstes der BRD
- SAR-Einrichtungen
- Verfahren
- Signale und Zeichen
Flugbetrieb
- Allgemeines
- Ausrüstung des Luftschiffes, insbesondere Flugsicherungsausrüstung
- Flughandbuch
- Verbot der Inbetriebnahme luftuntüchtiger Luftfahrzeuge
- Ausfall von Ausrüstungsteilen
- Pflichten des Luftfahrzeugführers
- Erforderliche Betriebsstoffmengen
- Flugbetriebsvorschriften für den Betrieb von Luftfahrzeugen in Luftfahrtunternehmen
- Luftfahrtunternehmen
- Ausrüstung der Luftschiffe
- Flugbetriebshandbuch (FBH)
- Flugbetriebsleiter (FBL)
- Zusammensetzung der Flugbesatzung
- Flugdienst- und Ruhezeiten von Besatzungsmitgliedern
- Aufenthalt im Führerraum
- Flugdurchführungsplan
- Betriebsstoffmengen
- Mindestausrüstungsliste
- Mindestflughöhen nach FBH
- Fluggäste
- Wettermindestbedingungen
- Beförderung gefährlicher Güter
- Einsatz von berufsmäßig tätigen Luftschiffführern außerhalb von Luftfahrtunternehmen
Sonstiges
- Haftpflicht
- Luftfahrtveranstaltungen
- Ein- und Ausflug deutscher Luftfahrzeuge
Flugfunkdienst
- Rechtsvorschriften des beweglichen Flugfunkdienstes (national und international)
- Durchführung des Sprechfunkverkehrs bei Flügen nach Sichtflugregeln in deutscher und englischer Sprache.
Navigation
Allgemeine Navigation
Grundlagen der Navigation
- Gestalt der Erde und Standortfestlegung auf der Erdoberfläche
- Navigatorische Größen und Maßeinheiten in der Luftfahrt
- Navigationsrechner
- Zeitrechnung
- Abweitung und Längendifferenz
- Navigatorische Linien
- Sphärisches Dreieck
- Meridiankonvergenz
Kartenkunde
- Allgemeines
- Erdachsige Merkator-Abbildung
- Berührkegelkarte
- Lambert'sche Schnittkegel-Abbildung
- Luftfahrtkarten in der AIP
Koppelnavigation
- Bezugsrichtungen
- Kursbegriffe
- Peilbegriffe
- Geschwindigkeitsbegriffe
- Grundlagen des Winddreiecks
- Winddreiecksaufgaben
- Winddreiecksaufgaben mit dem Navigationsrechner
- Koppelnavigation (Standortbestimmung)
- Kursverbesserungen nach der 1/60-Regel
Funknavigation
Grundlagen der Funktechnik
Funknavigationseinrichtungen Boden- und Bordanlagen
- Ungerichtetes Funkfeuer (Non Directional Radio Beacon/NDB)
- Automatisches Funkpeilgerät (Automatic Direction Finding Equipment/ADF)
- UKW-Drehfunkfeuer (VHF Omnidirectional Radio Range/VOR)
- VOR-Bordanlage
- GPS (Grundlagen, Arbeitsprinzip, Fehlverhalten)
- Radaranlagen (Grundlagen, Arbeitsprinzip, Bordanlagen)
Funknavigationsverfahren (Homing/stehende Peilung/Tracking) Navigation mit Fremdpeilung
Funknavigationskarten
Flugplanung
Festlegung des Flugweges unter Berücksichtung
- der Flugleistung des Luftschiffes
- der Verfügbarkeit/Erreichbarkeit der Bodenmannschaft
- der meteorologischen Lage
- der Navigationseinrichtungen
- der Flugsicherungslage
Kartenvorbereitung
Flugleistungsberechnung
Kraftstoffbedarfsrechnung
Erstellung des VFR-Flugdurchführungsplans
Erstellung des ATC-Flugplans
Meteorologie
Erdatmosphäre
- Zusammensetzung der Luft
- Physikalischer Aufbau und Eigenschaften
Wärmehaushalt der Atmosphäre
Atmosphärischer Druck
- Maßeinheiten
- Messung
- Vertikale Druck und Dichteverteilung
- Barometrischen Höhenstufe
- Isobaren und Isohypsen
Temperatur
Luftfeuchtigkeit
Luftdichte
Sicht
Barometrische Höhenmessung
Luftströmungen
- Geostrophischer Wind
- Gradientwind
- Reibungswind
- Besondere orografische
- Luftströmungen
- Turbulenz
- Beobachtung und Messung des Windes
Thermodynamik der Atmosphäre
- Zustandsänderung des Wassers
- Adiabatische Vorgänge
Inversion
- Bodeninversion
- Aufgleitinversion
- Absinkinversion
Wolken
- Wolkenbildung
- Internationale Wolkenklassifikation
- Wolkenbeobachtung
Niederschlag
- Entstehung
- Messung
- Niederschlagsformen
Dunst
Nebel
- Strahlungsnebel
- Mischungsnebel
- Advektionsnebel
- Seerauch
Vereisung
- Arten des Eisansatzes
- Entstehung
- Maßnahmen zur Eisverhütung
- Vorhersage
Gewitter
- Entwicklungsstadien
- Gewitterarten
Luftmassen
- Allgemeine Zirkulation der Erde, planetarisches Windsystem
- Einteilung der Luftmassen
- Arktikluft
- Polarluft
- Tropikluft
- Äquatorluft
Fronten
Begriff der Front
- Polarfront
- Ausbildung einer Idealzyklone
- Warmfront Warmsektor Kaltfront
- Okklusion Frontähnliche Erscheinungen
- Troglinie, Trog
- Konvergenzlinien
- Böenlinie (Squall.Linie)
- Kaltlufttropfen
Hochdruckgebiet (Antizyklone)
- Entstehung
- Hochdruckgebilde
Information und Dokumentation
- Organisation des Deutschen Wetterdienstes (DWD)
- Gebrauch des AIP/MET
- Wettermeldungen
- Planmäßige Meldungen (METAR, TAF, GAFOR, GAMET, Ballonwetter)
- Bedarfsmeldungen (SPEZI, SIGMET)
- Wetterkarten
- Aktuelle WX-Karten
- Prognostische WX-Karten
- AIRREP/PIREP
- Wettersatelliten
Meteorologische Flugvorbereitung
Aerodynamik
Allgemeine Grundbegriffe
- Temperatur
- Druck
- Dichte
- Erdbeschleunigung
- Zähigkeit
- Kompressibilität
Strömungsgesetze für inkompressible, reibungsfreie und stationäre Fluide
- Stromfaden und Stromröhre
- Kontinuitätsgleichung
- Grundgesetz der Dynamik nach Newton
- Bernoullische Gleichung
Grenzschicht (GS)
- Laminare und turbulente GS
- Eigenschaften der GS
Aerodynamischer Widerstand / Widerstandsbeiwert
- Widerstandsformel/
- Reibungswiderstand
- Druckwiderstand (Formwiderstand)
- Profilwiderstand
- Induzierter Widerstand
- Interferenzwiderstand
- Gesamtwiderstand
Aerodynamik des Luftschiffkörpers
- Geometrische Parameter des Luftschiffkörpers
- Aerodynamische Bezugssysteme und Winkel
Auftrieb / Auftriebsbeiwert
- Auftriebsformel
- Entstehung eines Auftriebs
- Polardiagramme
- Luftschiffpolare, Profilpolare, Gesamtpolare
Stabilität
- Begriffe: statische Stabilität und dynamische Stabilität
- Längsstabilität
- Richtungsstabilität
Aerodynamik der Luftschraube
- Aerodynamik am Luftschraubenblatt
- Strömungsverhältnisse und Druckverhältnisse im Luftschraubenstrahl
- Wirkungsgrad der Luftschraube
Gaslehre
- Physikalische/chemische Eigenschaften der Gase (Traggase)
- Zustandsgleichung der Gase
- Gasgesetze
Aerostatik/Aerostatischer Auftrieb
Allgemeine Luftfahrzeugkenntnisse, Technik
Flugleistung
Lufttüchtigkeitsvorschriften
Grundlagen zur Flugleistung
- Wechselwirkung Aerodynamik, Aerostatik, Triebwerksleistung
- Einfluss der Umweltbedingungen auf die Flugleistungen
- Einfluss der Traggas-Parameter auf die Flugleistungen
Definitionen und Begriffe
- Geschwindigkeiten
- Höhenbegriffe
- Start- und Landestrecken, Hindernisfreiräume
Flugleistungsbetrachtungen in den Flugphasen
- Manöver am Boden
- Start
- Steigflug
- Reiseflug
- Sinkflug
- Anflug
- Landung
- Durchstarten
Flugleistungsangaben im Flughandbuch
Beladung und Schwerpunkt
Notwendigkeit der Beladungs- und Schwerpunktsrechnung
- Einflüsse auf Flugleistung
- Festigkeitsgrenzen
Grundlagen zu Beladungs- und Schwerpunktsrechnung
- Masse, Massebegriffe, Gewicht (Schwere)
- Leermasse
- Betriebsleermasse Betriebsmasse
- Startmasse
- Landemasse
- Flugmasse
- Nullballastmasse
- Nutzlast (payload) statische Schwere (static heaviness)
- zulässige Massen
- Schwerpunkt und Schwerpunktsgrenzen
- Definition "Schwerpunkt"
- Moment/ Momentengleichung /statisches Gleichgewicht
- Bezugslinien/-ebenen
- Stationen, Hebelarme
Lade- und Schwerpunktplan (Load and Trim Sheet)
- Massen- und Schwerpunktgrenzen anhand des Flughandbuchs
- Ladekapazität und maximal zulässige Bodenbelastung der Fracht- und Passagierräume,
- gezielte Verschiebung der Schwerpunktlage durch Umladung, Betankung und Ballonetfüllung
- Einfluss des Kraftstoffverbrauchs auf die Schwerpunktlage
Luftschiffkunde
Bauweisen und Luftfahrtwerkstoffe
Belastungen/Festigkeit
- Statische Belastungen
- Dynamische Belastungen
- Methoden zur Sicherstellung der Betriebsfestigkeit (Safelife-Methode, Fail- safe-Methode)
- Besonderheiten bei der Krafteinleitung in dünnwandige Konstruktionen
- Luftfahrtwerkstoffe, Werkstoffe im Luftschiffbau
Aufbau des Luftschiffkörpers
- Aufbau des Skeletts
- Aufbau der Hülle, Ballonets, Traggaszellen
- Hüllenddrucksysteme und Druckregulierung
- Aufbau des Leitwerks
- Aufbau der Gondel (Führer-, Passagier- und Frachtkabine)
Luftschiffsteuerung
- Bedienelemente (Steuerknüppel, Steuerhorn, Pedale, Handräder)
- Übertragungselemente (Steuerseile, -gestänge, -ketten, Umlenkrollen- und hebel)
- Steuerelemente (Ruder, Klappen)
- (Elektrische Übertragungselemente und Stellmotoren - siehe Elektrotechnik und Avionik)
Hydraulikanlage
- Grundlagen der Hydromechanik
- Bauelemente (Pumpen, Ventile, Regler, Druckspeicher, Filter, Anzeigegeräte, Vorratsbehälter, Arbeitzylinder, Hydraulikmotoren)
- Grundaufbau von Hydrauliksystemen
Fahrwerk
- Auslegungsarten, Hauptbaugruppen
- Federung und Dämpfung
- Radkörper, Reifen (und Bremsen)
Heizungs- und Klimaanlagen (Allgemeine Grundkenntnisse über Aufbau und Arbeitsweise)
Kraftstoffanlage
- Anforderungen und Auslegung
- Baugruppen (Behälter, Pumpen, Filter, Ventile, Leitungen)
- Be- und Entlüftung
- Be- und Enttankung
- Bedienung und Überwachung
Feuerlösch- und Brandwarnanlagen
- Brandklassen und Löschmittel
- Brandwarnanlagen
- Eingebaute Feuerlöschanlage
- Handfeuerlöscher
- Bedienung und Überwachung
Druckluftanlagen (Allgemeine Grundkenntnisse über Aufbau und Arbeitsweise)
Not- und Rettungsausrüstung
- Notausgänge
- Schwimmwesten, Schlauchboote, Rutschen, Signalmittel, Notaxt
Elektrotechnik und Avionik
Grundlagen der Gleichstromtechnik
- Physikalische/chemische Grundlagen
- Definition der elektrischen Größen und grundlegende Zusammenhänge
- Berechnung einfacher Schaltkreise
- Batterien
- Thermoelemente
- Gleichstromgeneratoren und -motore
- Stromüberwachungsinstrumente
- Stromverbraucher
- Aufbau von Gleichstrombordanlagen
Grundlagen der Wechselstrom und Drehstromtechnik
- Physikalische Grundlagen, Größen und grundlegende Zusammenhänge der Wechsel- und Drehstromtechnik
- Berechnung einfacher Wechsel- und Drehstromkreise
- Transformatoren, Umformer und Gleichrichter
- Wechsel-/ Drehstromgeneratoren und -motore
- Aufbau von Wechsel-/Drehstrombordanlagen
Grundlagen der Avionik/Elektronik
- Definition, Größen und physikalisch Zusammenhänge einer Schwingung
- Modulation und Demodulation
- Bauelemente
- Antennentechnik
Elektronische und funktechnische Baugruppen
Sprechfunk-Bordanlagen (incl.
Notsender)
Funknavigationsanlagen und Radaranlagen
Grundlagen der Steuerungs- und Regelungstechnik
- Begriffsbestimmungen:
Steuern und Regeln
- Analoge und digitale Bauelemente des Regelkreises
- Aufbau und Verhalten des Regelkreises
Grundlagen der Computertechnik
- Schaltalgebra
- Allgemeiner Aufbau eines Computers
- Aufgaben der CPU, des Motherboards, des BUS und der Schnittstellen
- Datenspeicher
- Eingabe-/Ausgabeperipherie
Instrumente
Doseninstrumente
- Höhenmesser
- Funkhöhenmesser
- Fahrtmesser
- Variometer
Kreiselinstrumente
- Kreisel
- Kurskreisel
- Künstlicher Horizont
Kompass
- Magnetkompass
- Fernkompassanlagen
Triebwerks- und Anlagenüberwachungsinstrumente
- Drehzahlmesser
- Druckmesser
- Temperaturmesser
- Verbrauchsmessung
- Vorratsmessung
- Drehmomentmessung
- Vibrationsmessung
Instrumente zur Überwachung der Traggas- und Ballonetluftprarameter
Funknavigationsinstrumente
Integrierte Flugüberwachungssysteme
Fernübertragungssysteme
Triebwerke
Kolbentriebwerke
- Allgemeine Begriffe und Grundkenntnisse der Thermodynamik
(- mechanisches Wärmeäquivalent, adiabatische-, isochore-, isobare-, isotherme- und politrope Zustandsänderung, Kreisprozesse des Otto- und Dieselmotors)
- Einteilung der Kolbentriebwerke nach Arbeitsprinzip und Bauform
- Baugruppen (Kurbeltrieb, Kurbelgehäuse, Zylinder, Ventilsteuerung, Hilfsgetriebe, Propelleruntersetzungsgetriebe)
- Wirkungsgrad des Motors
- Leistungsabgabe/Leistungskurven/Leistungsverhalten
- Leistungssteigerung (Lader)
- Triebwerksbedienung und -überwachung
- Propelleranlagen
- Kühlsystem
- Zündanlage
- Kraftstoffanlage
- Kraftstoffe (physikalische und chemische Eigenschaften)
- Mischungsverhältnis und Verbrennungsprozess
- Schmierstoffanlage, (Überblickskenntnisse zum Aufbau und Arbeitsweise)
Turbinentriebwerke(nur Überblickskenntnisse)
- Propellerturbinen und Turbinenluftstrahltriebwerke (Hauptbaugruppen, Arbeitsprinzip und Arbeitsweise)
Besondere Situationen im Flugbetrieb
- Notlandungen
- Allgemeine Regeln bei Not- und Sicherheitslandungen
- Notlandungen auf schwierigem Gelände mit und ohne Unterstützung durch Bodenmannschaft
- Notlandungen auf Wasser
- Notlandungen ohne Triebwerksunterstützung (Free ballooning)
Meteorologische Gefahrensituationen
- Verhalten bei sich verschlechternder Sicht
- Gewitter
- Nebel und Nebelschwaden
- Turbulenzen
- Regen, Hagel und Schnee
Verhalten bei offenem und schwelendem Brand
- Vergaserbrand
- Triebwerksbrand
- Hüllenbrand
- Brand in der Kabine und im Cockpit
- Rauchentwicklung in Cockpit und Kabine
- Auswahl des Löschmittels nach Brandklasse
- Anwendung eines Feuerlöschers
- Gefahren beim Löschen
Schwimmwesten
- Schwimmhilfen und Schwimmwesten
- Umgang mit und Gebrauch von Schwimmwesten
Bergerolle
- Bedeutung für den Notfall
- Verantwortlichkeiten von Flugbesatzung und Flugbegleitern
- Vorbereitung der Passagiere für den Notfall
- Verhalten im Augenblick der Notlandung
- Vorbereitung und Durchführung der Evakuierung
Luftverwirbelungen durch andere Luftfahrzeuge (Großflugzeuges)
- Ursache der Verwirbelung
- Einfluss von Geschwindigkeit und Masse des Wirbelverursachers
- Beharrungsvermögen und Ausbreitung der Wirbel
Menschliches Leistungsvermögen
Physiologie für Luftschiffführer
Atmosphäre und Atmung
- Atmosphäre
- Atmung
- Auswirkungen des reduzierten Gesamtdrucks
Sinnesorgane und räumlicher Orientierungsverlust
- Auge und Sehvermögen
- Lagesinn des Körpers im Raum
- Ohr, Hörvermögen und Gleichgewichtsorgan
- Räumliche Orientierung
Fliegerische Fitness
- Fliegerische Fitness
- Ernährungsphysiologie
- Einflüsse von Medikamenten, Drogen, Alkohol und Rauchen
Grundlagen Flugpsychologie
- Menschliche Informationsverarbeitung
- Aufmerksamkeit und Vigilanz
- Wahrnehmung
- Gedächtnis
- Lernen und Verhalten
Menschliche Fehler
- Zuverlässigkeit des menschlichen Verhaltens
- Modell über menschliche Fehler
- Fehlerentstehung
Entscheidungsfindung/ Konzepte
Fehlervermeidung und -bewältigung, Cockpit-Management
- Sicherheitsbewusstsein
- Koordination in der Flugbesatzung (Multi-Crew Concepts)
- Kooperation
- Kommunikation
Persönlichkeit
- Persönlichkeit, Verhalten, Einstellung
- Individuelle Persönlichkeitsunterschiede
- Erkennen von riskantem Verhalten
Menschliche Überbelastung und Unterforderung
- Aktivierung/Motivation
- Stress
- Ermüdung
- Fatigue
- Zirkadianischer Rhythmus
- Fatigue- und Stressmanagement
Fortgeschrittene Automatisierung im Cockpit (Allgemeiner Überblick)
- Vorteile und Nachteile
- "Automation complacency"
- Arbeitskonzepte
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Lehrplan für die praktische Ausbildung zum Erwerb der Lizenz für Luftschiffführer | Anlage 8B (zu § 11) |
Flugausbildung auf Luftschiffen
Flugvorbereitung, Flugplanung, Transport-/Verlegungsplanung für Bodenmannschaft
- Außen- und Innenkontrolle nach Klarliste
- Anlassen der Triebwerke
- Überprüfung der Triebwerke und Systeme
Ablegen vom Mast und Manöver am Boden
- Start
- Normales Startverfahren
- Notstartverfahren
- Start mit simuliertem Triebwerksausfall
Steigflug
- Einhaltung der sicheren Steigflugbahn und Flugparameter
- Übergang zum Horizontalflug
- Steigflug bis auf "Prallhöhe" und Flug in "Prallhöhe"
Flugübungen
- Horizontalmanöver und stationärer Horizontalflug
- Kurvenflug
- Kurvenflug mit konstantem Radius um eine feste Landmarke
- Orientierung, einschließlich Kleinorientierung, Koppelnavigation
- Windbestimmung
- Beobachtung und Beurteilung der Wetterbedingungen und deren Entwicklung Einhaltung vorgegebener Flugbahnparameter nach Instrumenten
- Fliegen auf vorgegebenen Kursen über Grund nach Sicht
- Standortbestimmung mit Hilfe von Funknavigationsinstrumenten
- Führung des Flugdurchführungsplanes
Bestimmung der statischen Schwere im Flug und Trimmung
- Bestimmung der Überhitzung ("Superheat")
- Beurteilung der Massen von Ballast, Kraftstoff, Feuchtigkeit auf der Hülle
- Rechnerische Ermittlung der statischen Schwere (Faustformeln)
- "Erfliegen" der statischen Schwere
Sinkflug
- Normaler Sinkflug
- Notsinkflug
Anflug
- Einordnung in den Flugplatzverkehr
- Anflug mit simuliertem Triebwerkausfall
Landungen
- mit unterschiedlicher statischer Schwere (einschließlich Schwere < 0)
- mit simuliertem Triebwerkausfall
Bodenmanöver/ Anlegen an den Mast/ Sicherung des Luftschiffes Sprechfunkverkehr
Gebrauch der Klarlisten
Kommunikation und Zusammenwirken mit der Bodenmannschaft
Notverfahren
- Triebwerksbrand/-ausfall
- Rauch/Feuer im Führerraum/Passagierkabine/Frachtraum
- Systemausfälle (Hüllendrucksystem, Hydrauliksystem, Elektrik, Instrumente, etc) "Free ballooning" (Ausfall der gesamten Antriebsanlage)
- Notablassen des Traggases nach Notlandung und Evakuierung der Passagiere/Besatzung (Bergerolle)
Anmerkung:
Alle Elemente der Flugausbildung sind auch Bestandteil der Nachtflugausbildung.
Anmerkung:
Abweichungen von den oben genannten Ausbildungsinhalten aufgrund bauartbedingter Besonderheiten der in der Ausbildung verwendeten Luftschiffmuster werden mit dem Ausbildungshandbuch genehmigt.