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Regelwerk, Lebensm.&Bedarfsgegenstände, AMG

Bekanntmachung eines Beschlusses des Gemeinsamen Bundesausschusses über eine Änderung der Arzneimittel-Richtlinie (AM-RL):
Anlage XII - Beschlüsse über die Nutzenbewertung von Arzneimitteln mit neuen Wirkstoffen nach § 35a des Fünften Buches Sozialgesetzbuch (SGB V) Fingolimod (Ablauf Befristung)

Vom 1. Oktober 2015
(BAnz. AT 28.10.2015 B2)



Archiv: 2012

Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat in seiner Sitzung am 1. Oktober 2015 beschlossen, die Richtlinie über die Verordnung von Arzneimitteln in der vertragsärztlichen Versorgung (Arzneimittel-Richtlinie) in der Fassung vom 18. Dezember 2008/22. Januar 2009 (BAnz. Nr. 49a vom 31. März 2009), zuletzt geändert am 6. August 2015 (BAnz AT 12.10.2015 B2), wie folgt zu ändern:

Die Anlage XII wird wie folgt geändert:

1. Die Angaben zu Fingolimod in der Fassung des Beschlusses vom 29. März 2012 (BAnz AT 04.05.2012 B3) werden aufgehoben.

2. Anlage XII wird in alphabetischer Reihenfolge um den Wirkstoff Fingolimod wie folgt ergänzt:

Fingolimod

Zugelassenes Anwendungsgebiet 1:

Gilenya ist als krankheitsmodifizierende Monotherapie von hochaktiver schubförmigremittierend verlaufender Multipler Sklerose bei folgenden Gruppen erwachsener Patienten angezeigt:

1. Zusatznutzen des Arzneimittels im Verhältnis zur zweckmäßigen Vergleichstherapie

a) Patienten mit hochaktiver schubförmigremittierend verlaufender Multipler Sklerose mit hoher Krankheitsaktivität, die nicht auf einen vollständigen und angemessenen normalerweise mindestens ein Jahr andauernden Zyklus mit mindestens einer krankheitsmodifizierenden Therapie (Interferon- β ) angesprochen haben (Dauer der Vorbehandlung mit mindestens einer krankheitsmodifizierenden Therapie > 1 Jahr)

Zweckmäßige Vergleichstherapie:

Ausmaß und Wahrscheinlichkeit des Zusatznutzens gegenüber Glatirameracetat:

Der Zusatznutzen ist nicht belegt.

b) Patienten mit hochaktiver schubförmigremittierend verlaufender Multipler Sklerose mit hoher Krankheitsaktivität, die noch keine ausreichende krankheitsmodifizierende Therapie (mit Interferon-β) erhalten haben (Dauer der Vorbehandlung mit Interferon- β < 1 Jahr)

Zweckmäßige Vergleichstherapie:

Ausmaß und Wahrscheinlichkeit des Zusatznutzens gegenüber Interferon-β 1a: Hinweis auf einen beträchtlichen Zusatznutzen.

c) Patienten mit rasch fortschreitender schwerer schubförmigremittierend verlaufender Multipler Sklerose Zweckmäßige Vergleichstherapie:

Ausmaß und Wahrscheinlichkeit des Zusatznutzens gegenüber Interferon- β 1a: Hinweis auf einen geringen Zusatznutzen.

Studienergebnisse

Zu b) Patienten, die nicht auf einen vollständigen und angemessenen normalerweise mindestens ein Jahr andauernden Zyklus mit mindestens einer krankheitsmodifizierenden Therapie angesprochen haben (Dauer der Vorbehandlung mit mindestens einer krankheitsmodifizierenden Therapie < 1 Jahr) 2

EndpunktFingolimodIFN-β 1a i. m.Fingolimod vs.
IFN-β 1a i. m.
MortalitätNPatienten mit Ereignissen;
n (%)
NPatienten mit Ereignissen,
n (%)
RR
[95 %-KI]
Todesfälle540 (0)560 (0)k. A.a
Morbidität
Krankheitsschübe (EDSS-basiert)
Jährliche Schubrate bNJährliche Schubrate
[95 %-KI]
NJährliche Schubrate
[95 %-KI]
Rate Ratio
[95 %-KI];
p-Wert
540,24
[0,13; 0,45]
560,60
[0,39; 0,93]
0,40
[0,19; 0,85];
0,017
Zeit bis zum ersten bestätigten SchubNMediane Zeit [95 %-KI]/ Patienten mit Ereignissen;
n (%)
NMediane Zeit [95 %-KI]/Patienten mit Ereignissen;
n (%)
HR
[95 %-KI];
p-Wert
54n. e./11 (20,4) c56n. e./19 (33,9) c0,53
[0,25; 1,11];
0,093
Anteil schubfreier PatientenNPatienten ohne Ereignisse;
n (%)
NPatienten ohne Ereignisse;
n (%)
HR
[95 %-KI];
p-Wert
5443 (79,6)5637 (66,1)
Anzahl Schübe nach SchweregradAnzahl Schübe
(%)
Anzahl Schübe
(%)
[95 %-KI]
p-Wert
leicht: 5 (38,5)leicht: 4 (12,5)
mittelschwer: 4 (30,8)mittelschwer: 18 (56,3)
schwer: 4 (30,8)schwer: 10 (31,3)
EndpunktFingolimodIFN-β 1a i. m.Fingolimod vs.
IFN-β 1a i. m.
Behinderungsprogression (EDSS-basiert)
Zeit bis zur ersten bestätigten BehinderungsprogressionNMediane Zeit [95 %-KI]/Patienten mit Ereignissen;
n (%)
NMediane Zeit [95 %-KI]/Patienten mit Ereignissen;
n (%)
HR
[95 %-KI];
p-Wert
54

n. e./3 (5,6) c

56

n. e./4 (7,1) c

0,75
[0,17; 3,35];
0,707
Schweregrad der Behinderung MSFCN dWerte Studienbeginn MW (SE)Änderung zu Studienende MW (SE)N dWerte Studienbeginn MW (SE)Änderung zu Studienende MW (SE)Mittlere Differenz
[95 %-KI];
p-Wert
MSFC-z Score e50-0,05 (0,08)0,03 (0,04)46-0,00 (0,07)-0,09 (0,05)0,11
[-0,01; 0,24];
0,080
Subskala:
T25-FW f
506,20 (0,40)0,50 (0,60)466,20 (0,43)0,10 (0,62)0,40
[-1,32; 2,11];
0,648
Subskala:
9-HPT f
5022,43 (0,78)-0,07 (0,39)4622,23 (0,80)0,75 (0,41)-0,82
[-1,94; 0,30];
0,151
Subskala:
PASAT-39
5047,50 (1,51)1,84 (0,76)4649,52 (1,41)-0,65 (0,79)2,49
[0,30; 4,68];
0,026
Hedges' g
0,45
[0,05; 0,86] g
Gesundheitszustand
EQ-5D-VAS5077,44 (2,29)0,92 (1,93)4479,27 (1,85)-0,39 (2,06)1,31
[-4,29; 6,92];
0,642
Fatigue (mFIS h)Keine verwertbaren Daten vorhanden i
Aktivitäten des täglichen Lebens PRIMUS hKeine verwertbaren Daten vorhanden i
Gesundheitsbezogene Lebensqualität
PRIMUS-QoL hKeine verwertbaren Daten vorhanden i

Nebenwirkungen

NPatienten mit Ereignissen;
n (%)
NPatienten mit Ereignissen,
n (%)
RR
[95 %-KI];
p-Wert j
UE5450 (92,6)5649 (87,5)
SUE546 (11,1)562 (3,6)3,11
[0,66; 14,75];
0,144
Abbruch wegen UE542 (3,7)563 (5,4)0,69
[0,12; 3,98];
0,767
Infektionen5430 (55,6)5632 (57,1)0,97
[0,70; 1,35];
0,905
grippeähnliche Erkrankung540 (0)5616 (28,6)0,03
[0,00; 0,51];
< 0,001
Obstipation544 (7,4)560 (0,0)9,33
[0,51; 169,2];
0,045 k

a) Da keine Todesfälle auftraten, ist keine Effektschätzung möglich.
b) Vermutlich Ergebnisse eines generalisierten linearen Modells mit negativ binomialverteilter Zielvariable (siehe auch Abschnitt 2.7.3.4.3 der IQWiG-Nutzenbewertung).
c) Kaplan-Meier-Schätzer zu Monat 12, entnommen aus Kaplan-Meier-Kurve.
d) Anzahl der Patienten, die in der Auswertung zur Berechnung des Effektschätzers berücksichtigt wurden. Die Werte bei Studienanfang können auf anderen Patientenzahlen basieren.
e) Positive Werte/Änderungen zeigen eine Verbesserung an.
f) Negative Werte/Änderungen zeigen eine Verbesserung an.
g) Berechnung des IQWiG.
h) Der Fragebogen wurde in ausgewählten Ländern erhoben (Australien [laut Studienprotokoll; laut pU in Modul 4: Österreich], Kanada, Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien, UK und USA).
i) Es ist unklar, bei wie vielen Patienten der Fragebogen erhoben wurde. Es wurden möglicherweise mehr als 30 % der Patienten nicht in der Analyse berücksichtigt.
j) Berechnung des IQWiG, unbedingter exakter Test (CSZ-Methode nach Andrös et al. Computat Stat Data Anal 1994).
k) Diskrepanz zwischen p-Wert (exakt) und Konfidenzintervall (asymptotisch) aufgrund unterschiedlicher Berechnungsmethoden.

EDSS: Expanded Disability Status Scale;
EQ-5D: Eurocio1-5D;
HR: Hazard Ratio;
9-HPT: 9-Hole Peg Test;
IFN-β: Interferonbeta;
k. A.: keine Angaben;
KI: Konfidenzintervall;
N: Anzahl ausgewerteter Patienten;
mFIS: modified Fatigue Impact Scale;
MSFC-z: Multiple Sclerosis Functional Composite Standard Score;
MW: Mittelwert; n: Anzahl Patienten mit Ereignis;
n. e.: nicht erreicht;
PASAT: Paced Auditory Serial Addition Test;
PRIMUS: Patient Reported Indices in Multiple Sclerosis;
QoL: Quality of life;
RCT: randomisierte kontrollierte Studie;
RR: relatives Risiko;
SE: Standardfehler; T25-FW: Timed 25-Foot Walk;
VAS: visuelle Analogskala;
vs: versus

Zu c) Patienten mit rasch fortschreitender schwerer schubförmigremittierend verlaufender Multipler Sklerose 2

EndpunktFingolimodIFN-β 1a i. m.Fingolimod vs.
IFN-β 1a i. m.
Mortalität
NPatienten mit Ereignissen;
n (%)
NPatienten mit Ereignissen;
n (%)
RR
[95 %-KI]
Todesfälle560 (0)650 (0)k. A.a
Morbidität
Krankheitsschübe (EDSS-basiert)
Jährliche Schubrate bNJährliche Schubrate
[95 %-KI]
NJährliche Schubrate
[95 %-KI]
Rate Ratio
[95 %-KI];
p-Wert
560,27
[0,15; 0,47]
650,56
[0,38; 0,83]
0,48
[0,24; 0,94];
0,031
Zeit bis zum ersten bestätigten SchubNMediane Zeit [95 %-KI]/ Patienten mit Ereignissen;
n (%)
NMediane Zeit [95 %-KI]/ Patienten mit Ereignissen;
n (%)
HR
[95 %-KI];
p-Wert
56n. e./11 (19,6) c65n. e./23 (35,4) c0,54
[0,27; 1,09];
0,087
Anteil schubfreier PatientenNPatienten ohne Ereignisse;
n (%)
NPatienten ohne Ereignisse;
n (%)
HR
[95 %-KI];
p-Wert
5645 (80,3)6542 (64,6)
Anzahl Schübe nach SchweregradAnzahl Schübe
(%)
Anzahl Schübe
(%)
RR
[95 %-KI];
p-Wert
leicht: 4 (26,7)leicht: 10 (27,8)
mittelschwer: 10 (66,7)mittelschwer: 19 (52,8)
schwer: 1 (6,7)schwer: 7 (19,4)
Behinderungsprogression (EDSS-basiert)
Zeit bis zur ersten bestätigten BehinderungsprogressionNMediane Zeit [95 %-KI] Patienten mit Ereignissen;
n (%)
NMediane Zeit [95 %-KI] Patienten mit Ereignissen;
n (%)
HR
[95 %-KI];
p-Wert
56n. e./4 (7,1) c65n. e./5 (7,7) c0,95
[0,25; 3,53];
0,935
Schweregrad der Behinderung MSFCN dWerte Studienbeginn MW (SE)Änderung zu Studienende MW (SE)N dWerte Studienbeginn MW (SE)Änderung zu Studienende MW (SE)Mittlere Differenz
[95 %-KI];
p-Wert
MSFC-z SCOre e470,07 (0,07)0,04 (0,04)560,01 (0,07)-0,00 (0,04)0,04
[-0,06; 0,14];
0,454
Subskala:
T25-FW f
496,20 (0,41)-0,27 (0,26)565,61 (0,28)0,23 (0,25)-0,50
[-1,22; 0,21];
0,165
Subskala:
9-HPT f
4821,50 (0,82)0,05 (0,51)5621,44 (0,61)-0,02 (0,47)0,07
[-1,31; 1,45]
0,919
Subskala:
PASAT-39
4749,28 (1,67)1,15 (0,84)5647,48 (1,46)0,74 (0,77)0,41
[-1,86; 2,68];
0,720
Gesundheitszustand
EQ-5D-VAS4879,38 (2,36)2,21 (2,14)5277,67 (2,06)-0,74 (2,05)2,95
[-2,94; 8,84];
0,323
Fatigue mFIS hKeine verwertbaren Daten vorhanden i
Aktivitäten des täglichen Lebens PRIMUS hKeine verwertbaren Daten vorhanden i
Gesundheitsbezogene Lebensqualität
PRIMUS-QoL hKeine verwertbaren Daten vorhanden i
Nebenwirkungen
NPatienten mit Ereignissen;
n (%)
NPatienten mit Ereignissen,
n (%)
RR
[95 %-Kl];
p-Wert i
UE5650 (89,3)6558 (89,2)
SUE564 (7,1)650 (0,0)10,42
[0,57; 189,44];
0,029 k
Abbruch wegen UE563 (5,4)652 (3,1)1,74
[0,30; 10,05];
0,596
Infektionen5633 (58,9)6535 (53,8)1,09
[0,80; 1,50];
0,636
grippeähnliche Erkrankung561 (1,8)6524 (36,9)0,05
[0,01; 0,35];
< 0,001
Erkrankungen des GI-Traktes5622 (39,3)6514 (21,5)1,82
[1,03; 3,22];
0,037

a) Da keine Todesfälle auftraten, ist keine Effektschätzung möglich.
b) Vermutlich Ergebnisse eines generalisierten linearen Modells mit negativ binomialverteilter Zielvariable (siehe auch Abschnitt 2.7.3.4.3 der IQWiG-Nutzenbewertung); Interaktion nach Merkmal Geschlecht: p = 0,139.
c) Kaplan-Meier-Schätzer zu Monat 12, entnommen aus Kaplan-Meier-Kurve.
d) Anzahl der Patienten, die in der Auswertung zur Berechnung des Effektschätzers berücksichtigt wurden. Die Werte bei Studienanfang können auf anderen Patientenzahlen basieren.
e) Positive Werte/Änderungen zeigen eine Verbesserung an. f Negative Werte/Änderungen zeigen eine Verbesserung an.
h) Der Fragebogen wurde in ausgewählten Ländern erhoben (Australien [laut Studienprotokoll; laut pU in Modul 4: Österreich], Kanada, Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien, UK und USA).
i) Es ist unklar, bei wie vielen Patienten der Fragebogen erhoben wurde. Es wurden möglicherweise mehr als 30 % der Patienten nicht in der Analyse berücksichtigt.
j) Berechnung des IQWiG, unbedingter exakter Test (CSZ-Methode nach Andrös et al. Computat Stat Data Anal 1994).
k) Diskrepanz zwischen p-Wert (exakt) und Konfidenzintervall (asymptotisch) aufgrund unterschiedlicher Berechnungsmethoden.

EDSS: Expanded Disability Status Scale;
EQ-5D: Eurogo1-5D;
HR: Hazand Ratio;
9-HPT: 9-Hole Peg Test;
IFN-β: Interferonbeta;
k. A.: keine Angaben;
KI: Konfidenzintervall;
N: Anzahl ausgewerteter Patienten;
mFIS: nnodified Fatigue Impact Scale;
MSFC-z: Multiple Sclerosis Functional Composite Standard Score;
MW: Mittelwert;
n: Anzahl Patienten mit Ereignis;
n. e.: nicht erreicht;
PASAT: Paced Auditory Serial Addition Test;
PRIMUS: Patient Reporter:1 Indices in Multiple Sclerosis;
QoL: Quality of life;
RCT: randomisierte kontrollierte Studie;
RR: relatives Risiko;
SE: Standardfehler;
T25-FW: Timed 25-Foot Walk;
VAS: visuelle Analogskala;
vs: versus

2. Anzahl der Patienten bzw. Abgrenzung der für die Behandlung infrage kommenden Patientengruppen

a) Patienten mit hochaktiver schubförmigremittierend verlaufender Multipler Sklerose mit hoher Krankheitsaktivität, die nicht auf einen vollständigen und angemessenen normalerweise mindestens ein Jahr andauernden Zyklus mit mindestens einer krankheitsmodifizierenden Therapie angesprochen haben (Dauer der Vorbehandlung mit mindestens einer krankheitsmodifizierenden Therapie > 1 Jahr)

ca. 8.100 Patienten

b) Patienten mit hochaktiver schubförmigremittierend verlaufender Multipler Sklerose mit hoher Krankheitsaktivität, die noch keine ausreichende krankheitsmodifizierende Therapie erhalten haben (Dauer der Vorbehandlung mit mindestens einer krankheitsmodifizierenden Therapie < 1 Jahr)

ca. 4.400 Patienten

c) Patienten mit rasch fortschreitender schwerer schubförmigremittierend verlaufender Multipler Sklerose ca. 4.600 bis 12.300 Patienten

3. Anforderungen an eine qualitätsgesicherte Anwendung

Die Vorgaben der Fachinformation sind zu berücksichtigen. Die europäische Zulassungsbehörde European Medicines Agency (EMA) stellt die Inhalte der Fachinformation zu Gilenya® (Wirkstoff: Fingolimod) unter folgendem Link frei zugänglich zur Verfügung (letzter Zugriff: 12. August 2015):

http://www.ema.europa.eu/docs/de_DE/document_library/EPAR_-_Product_Information/human/002202/WC500104528.pdf

Über die in der Fachinformation von Fingolimod enthaltenen Informationen hinaus wird auf die in den folgenden Rote-Hand-Briefe adressierten Erkenntnisse zu schwerwiegenden Nebenwirkungen und die entsprechenden Überwachungsmaßnahmen verwiesen:

zuvor kein Natalizumab (Tysabri®) oder andere immunsuppressive Arzneimittel erhalten hatte

Die Europäische Arzneimittel-Agentur wird neue Informationen zu diesem Arzneimittel regelmäßig bewerten und, falls erforderlich, die Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels aktualisieren. Folglich ist, insbesondere auch vor dem Hintergrund der kontinuierlich zunehmenden Erkenntnisse zum Risikoprofil von Fingolimod, der Stand der Fachinformation auf Aktualität zu überprüfen und Änderungen sind entsprechend zu berücksichtigen.

Die Einleitung und Überwachung der Behandlung ist von einer Fachärztin/einem Facharzt für Neurologie oder von einer Fachärztin/einem Facharzt für Nervenheilkunde, mit Erfahrung in der Behandlung der Multiplen Sklerose, durchzuführen.

4. Therapiekosten Behandlungsdauer:

Bezeichnung der TherapieBehandlungsmodusAnzahl Behandlungen pro Patient pro JahrBehandlungsdauer je Behandlung
(Tage)
Behandlungstage pro Patient pro Jahr
Zu bewertendes Arzneimittel
Fingolimodkontinuierlich,
1 x täglich
kontinuierlich365365
Zweckmäßige Vergleichstherapie 3
Glatirameracetatkontinuierlich,
1 x täglich
kontinuierlich365365
Interferon Beta-1akontinuierlich,
1 x wöchentlich
kontinuierlich36552
Interferon Beta-1bkontinuierlich,
alle 2 Tage
kontinuierlich365182,5

Verbrauch:

Bezeichnung der TherapieWirkstärke (mg)Menge pro Packung
(Tabletten)
Jahresdurchschnittsverbrauch
(Tabletten)
Zu bewertendes Arzneimittel
Fingolimod0,5 mg98 Hartkapseln365 Hartkapseln
Zweckmäßige Vergleichstherapie 3
Glatirameracetat20 mg90 Fertigspritzen s. c.365 Fertigspritzen
Interferon Beta-1a 430 μg12 Fertigspritzen52 Injektionen
Interferon Beta-1b 5250 μg45 Durchstechflaschen182,5 Injektionen

Kosten:

Kosten der Arzneimittel:

Bezeichnung der TherapieKosten
(Apothekenabgabepreis)
Kosten nach Abzug gesetzlich vorgeschriebener Rabatte
Zu bewertendes Arzneimittel
Fingolimod5.973,51 Euro 65.633,86 Euro
[1,77 Euro 7; 337,88 Euro 8]
Zweckmäßige Vergleichstherapie 3
Glatirameracetat4.573,85 Euro4.296,71 Euro
[1,77 Euro 7; 275,37 Euro 8]
Interferon Beta-1a 45.112,60 Euro4.639,47 Euro
[1,77 Euro 7; 471,36 Euro 8]
Interferon Beta-1b 54.140,11 Euro3.938,48 Euro
[1,77 Euro 7; 199,86 Euro 8]

Stand Lauer-Taxe: 1. August 2015

Kosten für zusätzlich notwendige GKV-Leistungen:

entfällt

Jahrestherapiekosten:

Bezeichnung der Therapie Jahrestherapiekosten pro Patient
Zu bewertendes Arzneimittel
Fingolimod (Gilenya(g) 20.983,25 Euro
Zweckmäßige Vergleichstherapie 3
Glatirameracetat 17.425,55 Euro
Interferon Beta-1a 4 20.104,37 Euro
Interferon Beta-1b 5 15.972,72 Euro

II.

Der Beschluss tritt mit Wirkung vom Tag seiner Veröffentlichung im Internet auf den Internetseiten des Gemeinsamen Bundesausschusses am 1. Oktober 2015 in Kraft.

1) Laut Zulassung vom 23. Mai 2014

2) Daten der TRANSFORMS-Studie

3) Für die Patientenpopulation a) sind nur die Angaben für Glatirameracetat, für Patientenpopulation b) sind nur die Angaben für die Interferon-Therapien und für Patientenpopulation c) sind sowohl die Angaben für Glatirameracetat als auch die Interferon-Therapien relevant.

4) z.B. Avonex®

5) z.B. Extavia®

6) Taxe-Verkaufspreis (zusammengesetzt aus dem Erstattungsbetrag zuzüglich der Großhandels- und Apothekenzuschläge und der Mehrwertsteuer)

7) Rabatt nach § 130 SGB V

8) Rabatt nach § 130a SGB V

*) Der vorliegende Beschluss bezieht sich auf das zum Zeitpunkt des Beschlusses über die Nutzenbewertung von Fingolimod nach § 35a SGB V vom 29. März 2012 (BAnz AT 04.05.2012 B3) zugelassene Anwendungsgebiet, d. h. auf mit Beta-Interferon (INF-9) vorbehandelte Patienten.

UWS Umweltmanagement GmbHENDE