Für einen individuellen Ausdruck passen Sie bitte die Einstellungen in der Druckvorschau Ihres Browsers an. Regelwerk, Lebensm.&Bedarfsgegenstände, Lebensmittelbuch |
Leitsätze für Fruchtsäfte
Vom 23. Januar 2003
(GMBl. Nr. 8 - 10 vom 20.02.2003 S. 150, 151; 27.01.2015 B1 15; 28.02.2023 B2, aufgehoben)
Zur aktuellen Fassung => |
I. Allgemeine Beurteilungsmerkmale
Fruchtsäfte im Sinne dieser Leitsätze sind die zur Abgabe an den Verbraucher bestimmten Fruchtsäfte im Sinne des § 1 der Anlage 1 der Fruchtsaft-Verordnung 1.
Zur Beurteilung der Zutaten Fruchtsaft oder Fruchtmark 1 (einschließlich der aus Konzentrat hergestellten) in anderen Lebensmitteln werden die unter Abschnitt I B und C sowie Abschnitt II A bis C aufgeführten Beschaffenheitsmerkmale herangezogen.
1. Physikalische Verfahren
Ein gebräuchliches physikalisches Verfahren im Sinne von § 2 Absatz 3 in Verbindung mit Anlage 4 A der Fruchtsaft- und Erfrischungsgetränkeverordnung ist auch die Membranfiltration, bei der die Membrandurchlässigkeit so bemessen wird, dass die spezifischen und wertbestimmenden Bestandteile und die charakteristische Farbe des Fruchtsaftes erhalten bleiben.
2. Beschaffenheit des bei der Herstellung von Fruchtsäften zur Rückverdünnung von Fruchtsaft- und/oder Fruchtmarkkonzentraten verwendeten Wassers
Die wesentlichen Eigenschaften des Fruchtsaftes werden nicht beeinträchtigt 2, wenn das verwendete Wasser chlorfrei ist und
3. Beschaffenheit der Fruchtsäfte aus konzentrierten Fruchtsäften 15
Die Fruchtsäfte aus konzentrierten Fruchtsäften besitzen gleichartige sensorische und analytische Eigenschaften wie Fruchtsäfte im Sinne des § 1 Abs. 1 der Anlage 1 Nummer 1a der Fruchtsaft-Verordnung, wenn sie in Farbe und Aussehen sowie in Geruch und Geschmack gleichartig sind und ihnen in ihrem gesamten Analysenbild unter Berücksichtigung der spezifischen Anbauverhältnisse jeweils entsprechen.
C. Weitere Beschaffenheitsmerkmale 15
sind keine Fruchtsäfte.
D. Bezeichnung und Aufmachung 15
II. Besondere Beurteilungsmerkmale für bestimmte Fruchtsäfte
Bei Fruchtsäften, auch soweit sie aus oder mit Fruchtmark sowie aus oder mit konzentriertem Fruchtsaft und/oder Fruchtmark hergestellt sind, werden die folgenden Werte in Tabelle 1 für die relative Dichte aus fruchteigenen Inhaltsstoffen (Gewichtsverhältnis, festgestellt bei 20 °C und bezogen auf Wasser von 20 °C) nicht unterschritten.
1 | 2 | 3 |
Frucht | Fruchtsaft | Fruchtsaft aus Fruchtsaftkonzentrat |
rel. Dichte | ||
Ananas | 1,045 | 1,052 |
Apfel | 1,040 | 1,045 |
Apfelsine (Orange) | 1,040 | 1,045 |
Aprikose | 1,041 | 1,045 |
Banane | 1,083 | 1,088 |
Birne | 1,044 | 1,048 |
Erdbeere | 1,025 | 1,028 |
Grapefruit | 1,038 | 1,040 |
Guave | 1,034 | 1,038 |
Himbeere | 1,025 | 1,028 |
Mandarine | 1,042 | 1,045 |
Mango | 1,057 | 1,061 |
Maracuja (Passionsfrucht) | 1,050 | 1,055 |
Pfirsich | 1,036 | 1,040 |
Sauerkirsche | 1,050 | 1,055 |
Schwarze Johannisbeere | 1,042 | 1,047 |
Traube | 1,055 | 1,065 |
Zitrone | 1,028 | 1,032 |
Bei den in Spalte 2 genannten Erzeugnissen wird der natürliche Extraktgehalt nicht verändert.
Für Fruchtmark und Fruchtmark aus Konzentrat zur Weiterverarbeitung werden die in Tabelle 2 aufgeführten Werte (refraktometrisch ermittelte Werte in °Brix für Gramm pro 100 g Trockenmasse, festgestellt bei 20 °C und bezogen auf Wasser von 20 °C) nicht unterschritten.
1 | 2 | 3 |
Frucht | Fruchtmark | Fruchtmark aus Fruchtmarkkonzentrat |
Brix (unkorrigiert) | ||
Aprikose | 10,2 | 11,2 |
Banane | 20,0 | 21,0 |
Birne | 11,0 | 11,9 |
Guave | 8,5 | 9,5 |
Mango | 14,0 | 15,0 |
Pfirsich | 9,0 | 10,0 |
Bei den in Spalte 2 genannten Erzeugnissen wird der natürliche Extraktgehalt nicht verändert.
Ein Zusatz von Genusssäuren ist nicht üblich.
Traubensaft, der im Sinne von Anlage 4 A Nummer 1c der Fruchtsaft- und Erfrischungsgetränkeverordnung 1 entschwefelt wurde, weist einen Sulfatgehalt (SO4) nicht über 350 mg/l auf.
_________
1) 15 Verordnung über Fruchtsaft, einige ähnliche Erzeugnisse, Fruchtnektar und koffeinhaltige Erfrischungsgetränke vom 24. Mai 2004 (BGBl. I S. 1016) in der jeweils geltenden Fassung.
2) 15 Anlage 1 Nummer 1b) der Fruchtsaft- und Erfrischungsgetränkeverordnung.
3) 15 Trinkwasserverordnung vom 21. Mai 2001 (BGBl. I S. 959) in der jeweils geltenden Fassung.
4) 15 Wegen des Alkoholgehaltes bei Traubensaft wird auf Anhang II Teil IV Nummer 6 der Verordnung (EU) Nr. 1308/2013 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 17. Dezember 2013 über eine gemeinsame Marktorganisation für landwirtschaftliche Erzeugnisse und zur Aufhebung der Verordnungen (EWG) Nr. 922/72, (EWG) Nr. 234/79, (EG) Nr. 1037/2001 und (EG) Nr. 1234/2007 in der jeweils geltenden Fassung hingewiesen. Demnach darf Traubensaft einen vorhandenen Alkoholgehalt von höchstens 1 % vol. aufweisen.
5) 15 Anlage 4 Teil C der Zusatzstoff-Zulassungsverordnung vom 29. Januar 1998 (BGBl. I S. 230, 231) in der jeweils geltenden Fassung, ab Geltung Teil E des Anhangs II der Verordnung (EG) Nr. 1333/2008 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 16. Dezember 2008 über Lebensmittelzusatzstoffe (ABl. L Nr. 354 vom 31.12.2008 S. 16) in der jeweils geltenden Fassung
ENDE |