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Regelwerk
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KTA 1404 - Dokumentation beim Bau und Betrieb von Kernkraftwerken *
Sicherheitstechnische Regel des KTA

Fassung November 2013
(BAnz. AT vom 17.01.2014 B3, 17.01.2024 B3, aufgehoben)



Frühere Fassungen der Regel:
1989-06 (BAnz. Nr. 158a vom 24. August 1989)
2001-06 (BAnz. Nr. 132 vom 19. Juli 2001)
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Grundlagen

(1) Die Regeln des Kerntechnischen Ausschusses (KTA) haben die Aufgabe, sicherheitstechnische Anforderungen anzugeben, bei deren Einhaltung die nach dem Stand von Wissenschaft und Technik erforderliche Vorsorge gegen Schäden durch die Errichtung und den Betrieb der Anlage (§ 7 Absatz 2 Nr. 3 Atomgesetz - AtG) getroffen ist, um die im AtG und in der Strahlenschutzverordnung (StrlSchV) festgelegten sowie in den "Sicherheitskriterien", "Störfall-Leitlinien" und , Sicherheitsanforderungen an Kernkraftwerke" (SiAnf) weiter konkretisierten Schutzziele zu erreichen.

(2) Im Kriterium 2.1 der Sicherheitskriterien wird gefordert, dass die zur Beurteilung der Qualität notwendigen Dokumente verfügbar sein müssen. Diese Forderung wird in den vom Länderausschuss für Atomkernenergie beschlossenen "Grundsätzen zur Dokumentation" weiter präzisiert.

(3) Die Dokumentation in Kernkraftwerken umfasst alle Dokumente, die als Nachweise im Genehmigungs- und Aufsichtsverfahren dienen, sowie alle organisatorischen Regelungen, die Grundlage für den sicheren Betrieb sind.

(4) Zweck und Aufgabe der Dokumentation sind unter anderem:

  1. das Vorliegen oder die Erfüllung rechtlicher Voraussetzungen (z.B. Genehmigungsvoraussetzungen nach § 7 Abs. 2 AtG) aufzuzeigen,
  2. den Soll-Zustand der Anlage und wesentliche Vorgänge bei der Errichtung der Anlage zu beschreiben,
  3. eine Bewertung des Ist-Zustands der Anlage zu ermöglichen,
  4. die für einen sicheren Betrieb der Anlage erforderlichen Sachverhalte und Regelungen darzustellen,
  5. den Erfahrungsrückfluss zu ermöglichen und
  6. eine Wissensbasis für das Alterungsmanagement zur Verfügung zu stellen.

(5) Aufgabe dieser Regel ist es, Festlegungen zu Art und Umfang der Dokumentation zu treffen. In dieser Regel werden allgemeine Anforderungen an die Dokumentation sowie zu Aufbewahrungszeit und Aufbewahrungsort der Dokumente aufgestellt. Dabei greift sie die Forderung des Abschnitts 12 der KTA 1401, der Abschnitte 5.17 "Dokumentation" und 5.12 "Erfahrungsrückfluss" der KTA 1402, des Abschnitts 3.3 Aufzählungspunktg und des Abschnitts 5.2 der KTA 1403 sowie des Abschnitts 5.2 des "Leitfadens zur Stilllegung" auf. Die Festlegung von Einzelheiten zu Art, Form und Umfang der Dokumentation ist den KTA Regeln 1201, 1202, 1203 und 1403, den komponentenbezogenen Regeln sowie den Bauordnungen der Länder, dem Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG), dem Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG), dem Wasserhaushaltsgesetz (WHG), den Landeswassergesetzen und gegebenenfalls weiteren Gesetzen und Verordnungen vorbehalten.

1 Anwendungsbereich

Diese Regel ist anzuwenden auf

Hinweis:
Bei der Anwendung der KTA 1404 auf die Stilllegung gemäß Stilllegungsleitfaden ist zu beachten, dass die im Leitfaden zur Stilllegung enthaltenen Verweise sich auf die Abschnitte 3, 4 und 5 sowie die Tabelle 9-1 der KTA 1404 (2001-06) beziehen. Diese sind in dieser Regel durch die Abschnitte 3 und 4 sowie die Tabellen 4-1 und 4-2 ersetzt.

2 Begriffe

(1) Archivierung

Unter Archivierung versteht man die ordnungsgemäße Aufbewahrung von Dokumenten über eine festgelegte Aufbewahrungsfrist an einem festgelegten Aufbewahrungsort.

Hinweis:
Innerhalb dieser Regel wird der Begriff Archivierung für die Art der Aufbewahrung verwendet, für die besondere Anforderungen an die räumlichen und organisatorischen Voraussetzungen gelten.

(2) Betriebsdokumentation

Die Betriebsdokumentation ist die während des Betriebs erfolgende Zusammenstellung von

  1. sicherheitstechnisch wichtigen Betriebsaufzeichnungen,
  2. Nachweisen über die Erhaltung der Qualität der Anlage und ihrer Teile sowie der Fachkunde des Personals,
  3. Dokumenten über den Strahlenschutz des Personals und der Umgebung sowie
  4. weiteren Nachweisen über die Erfüllung von Vorschriften und Auflagen.

(3) Datenträger

Der Datenträger ist ein Medium, auf dem Daten gespeichert und von dem Daten abgerufen werden können.

(4) Dokument

Ein Dokument ist die materielle Einheit eines Trägers dokumentarischer Daten. Unter diesem Begriff werden sowohl analoge (in der Regel Dokumente in Papierform) als auch digitale Dokumente verstanden.

(5) Dokumentation

Die Dokumentation ist eine systematische Zusammenstellung von Dokumenten.

(6) Endablage (E)

Die Endablage ist der Teil der Dokumentation, der während der Lebensdauer der Anlage oder bis zur Entfernung der einzelnen Teile aus der Anlage archiviert wird.

(7) Genehmigungsdokumentation

Die Genehmigungsdokumentation ist die Zusammenstellung aller Genehmigungsbescheide, Auflagen, Zustimmungen, Anordnungen und Verfügungen der zuständigen Aufsichts- und Genehmigungsbehörden sowie der in den Genehmigungsbescheiden zitierten Dokumente.

Hinweis:
Dies schließt Dokumente nach dem Baurecht, dem Wasserrecht, dem Bundes-Immissionsschutzrecht, dem Umweltverträglichkeitsrecht, dem Naturschutzrecht und Dokumente nach weiteren Rechtsgebieten ein.

(8) Organisationsdokumentation

Die Organisationsdokumentation umfasst alle Dokumente, die aufbau- und ablauforganisatorische Regelungen enthalten, auf deren Basis der Betrieb der Anlage im technischen und administrativen Bereich geführt wird.

(9) Qualitätsdokumentation

Die Qualitätsdokumentation ist die Zusammenstellung der Nachweise der Qualität der Anlage und ihrer Teile einschließlich der Vorprüfunterlagen.

(10) Referenzstandort

Der Referenzstandort ist der Standort, an dem verbindliche Dokumente als Referenzexemplar (z.B. Betriebshandbuch auf der Warte mit Handeinträgen (Roteinträgen)) vorgehalten werden.

(11) Stempelung

Stempelung ist die Bestätigung einer mit positivem Ergebnis durchgeführten Prüfung in Dokumenten der Qualitätsdokumentation im Sinne der Nachweisführung bei

  1. Prüfungen mit ja- oder nein-Aussage oder
  2. Prüfungen, deren Durchführung und Soll-Werte in der Spezifikation oder Prüfanweisung festgelegt sind,

so dass eine Aufschreibung der Ist-Werte zur Beurteilung der Qualität nicht notwendig ist.

(12) Verfahrenstechnische Dokumentation

Die verfahrenstechnische Dokumentation umfasst Dokumente, die die sicherheitstechnischen Aufgaben und die Funktionsweise von Anlagenteilen und Systemen beschreiben sowie die Betriebsführung unterstützen.

(13) Zweitdokumentation

Die Zweitdokumentation ist eine Zusammenstellung von ausgewählten gültigen Dokumenten in Form von Papierkopien oder Ausdrucken (Zweitexemplaren).

(14) Zwischenablage (Z)

Die Zwischenablage umfasst solche Dokumente der Qualitätsdokumentation, die für den Nachweis des Herstellungsgangs wichtig sind, aber nicht für die Beschreibung des Endzustands der Anlage oder ihrer Teile benötigt werden und daher nicht in die Endablage aufgenommen werden müssen.

3 Allgemeine Anforderungen an die Dokumentation

3.1 Grundsätze

(1) Die Dokumentation muss hinsichtlich der in ihr enthaltenen Informationen vollständig, eindeutig und in sich widerspruchsfrei sein. Die einzelnen Dokumente müssen zueinander konsistent sein.

(2) Die Dokumentation muss sowohl den Soll- als auch den Ist-Zustand der Anlage, ihrer Teile und der Organisation darstellen. Sie wird in dieser Regel nach ihrer Funktion unterschieden in

  1. Genehmigungsdokumentation,
  2. Qualitätsdokumentation,
  3. Betriebsdokumentation,
  4. verfahrenstechnische Dokumentation und
  5. Organisationsdokumentation.

Ein Dokument kann mehrere der oben genannten Funktionen erfüllen und muss dann alle zutreffenden spezifischen Anforderungen aus Abschnitt 4 erfüllen.

(3) Dem Antragsteller oder Genehmigungsinhaber obliegt die Erstellung, Führung, Aktualisierung und Archivierung der Dokumentation. Er darf Aufgaben, die sich aus der Erfüllung dieser Pflichten ergeben, auf Auftragnehmer übertragen.

(4) Die Struktur, der Umfang und die Handhabung der Dokumentation von der Erstellung bis hin zur Archivierung oder Vernichtung sind festzulegen und zu beschreiben.

(5) Bei der Übertragung von Dokumenten auf andere oder gleichartige Datenträger ist sicherzustellen, dass die Inhalte der Dokumente unverfälscht bleiben.

(6) Analoge Dokumente dürfen auf Mikrofilm oder in elektronischer Form archiviert werden, wenn die in den Anhängen A und B genannten zusätzlichen Anforderungen eingehalten werden. In diesem Fall dürfen mit Ausnahme der Genehmigungsdokumentation alle Originale vernichtet werden, soweit sie nicht aufgrund von Forderungen aus Rechtsvorschriften, Regeln, Richtlinien, Genehmigungsbescheiden und behördlichen Anordnungen im Original zu archivieren sind.

(7) Die in den Tabellen 4-1, 4-2 und 5-1 bis 5-4 angegebenen Aufbewahrungsfristen und Zuordnungen zur End- und Zwischenablage orientieren sich an den Erfordernissen zur Erfüllung der Nachweispflicht im Genehmigungs- und Aufsichtsverfahren. Nach Ablauf der vorgegebenen Aufbewahrungsfristen müssen die genannten Dokumente daher nicht mehr zur Erfüllung der Nachweispflicht archiviert werden.

(8) Aus Gründen des Wissenserhaltes, des Erfahrungsrückflusses oder der Trendverfolgung (vgl. 4.3.3 (3) und (4) sowie 4.3.4) ist es sinnvoll, ausgewählte Dokumente oder deren Teile über die vorgegebene Archivierungsdauer hinaus aufzubewahren. Dazu ist vom Antragssteller oder Genehmigungsinhaber eine Vorgehensweise festzulegen.

(9) Für die Dokumente, die aus Gründen des Wissenserhaltes und des Erfahrungsrückflusses weiter aufbewahrt werden, gelten nicht die Anforderungen nach 3.3. Sie dürfen in Papierform vernichtet werden, wenn sie elektronisch aufbewahrt werden. Für eine solche elektronische Aufbewahrung gelten nicht die zusätzlichen Anforderungen nach Anhang B.

3.2 Erstellung, Änderung und Verteilung

(1) Die Verfahren zur Erstellung, Änderung, Prüfung und Inkraftsetzung der Dokumente sind einschließlich des Umgangs mit Handeinträgen (Roteinträgen) zu beschreiben.

(2) Zur Sicherung der Aktualität und Vollständigkeit der Dokumentation sowie der Zweitdokumentation ist ein Änderungsdienst einzurichten. Der Änderungsdienst hat sicherzustellen, dass

  1. die Dokumente im erforderlichen Umfang ergänzt und aktualisiert werden sowie
  2. Benutzer von Auszügen der Dokumentation unverzüglich über Austausch und Ergänzungen der Dokumente informiert werden.

Mit Handeintrag vorgenommene Änderungen sind in den Änderungsdienst zu überführen.

(3) Nachweisdokumente unterliegen grundsätzlich nicht einer Fortschreibung (Revision). Wenn Nachweisdokumente sachlich korrigiert oder ergänzt werden müssen, dann ist das Original von den Stellen zu ändern, die das Original unterschrieben oder gezeichnet haben. Diese Änderungen sind zu kennzeichnen. Ist dieses Verfahren nicht möglich, so ist ein Zusatzdokument zu erstellen.

(4) Die Verteilung der Dokumente ist festzulegen. Der Zugriff auf Dokumente muss jederzeit für den adressierten Personenkreis am dafür vorgesehenen Ort gewährleistet sein.

Hinweis:
Die Dokumente können auch über elektronische Wege zugänglich gemacht werden.

(5) Die Gültigkeit von Dokumenten muss unmittelbar erkennbar sein. Nicht mehr gültige Dokumente müssen gekennzeichnet sein.

3.3 Archivierung

3.3.1 Allgemeines

(1) Die nachfolgenden Anforderungen gelten sowohl für analoge als auch elektronische Archivierung.

(2) Für die Mikroverfilmung und elektronische Archivierung sind zusätzlich die Anforderungen aus Anhang A und B zu beachten.

(3) Das Archivierungsverfahren ist festzulegen und zu beschreiben.

3.3.2 Archivierungssystem

(1) Für die Archivierung der Dokumente ist ein strukturiertes Ordnungssystem (z.B. nach hierarchischem Prinzip) mit einem Schlüssel festzulegen, das folgende Funktionen erfüllen muss:

  1. Sicheres Auffinden der gesuchten Information und
  2. Ausschluss von Verwechslungen mit veralteten Informationen.

(2) Möglichkeiten zur kontrollierten Ergänzung und Aktualisierung der Dokumentation sowie zur Vollständigkeitsprüfung müssen gegeben sein.

(3) Der Schutz der Informationen gegen unberechtigte Veränderungen oder Verlust ist durch wirksame 2ugriffsberechtigungs- und 2ugangskontrollen zu gewährleisten.

3.3.3 Archivierungsort

(1) Die analogen Dokumente sind für die Dauer ihrer Aufbewahrungsfrist auf dem Kernkraftwerksgelände zu archivieren. Für elektronisch archivierte Dokumente ist der Zugriff auf dem Kraftwerksgelände sicherzustellen.

Hinweis:
Die Regelungen zum Aufbewahrungsort der Zweitdokumentation sind in 4.6 enthalten.

(2) Die Dokumentation ist ab dem Zeitpunkt der Inbetriebsetzung der Anlage geschützt gegen

  1. Feuer,
  2. Hochwasser,
  3. schädigende magnetische, Temperatur-, Licht- und Feuchtigkeitseinflüsse,
  4. Schädlinge sowie
  5. unerlaubten Zugang Dritter

für die Dauer ihrer Aufbewahrungsfrist zu archivieren.

(3) Es müssen organisatorische Voraussetzungen vorhanden sein, um Behörden, Sachverständigen sowie weiteren Berechtigten jederzeit den Zugang zu den Dokumenten zu ermöglichen.

3.3.4 Bestandserhaltung

(1) Die Dokumente müssen lesbar sein. Die Qualität der Datenträger und ihre Lagerbedingungen sind so zu wählen, dass die Informationen während der festgelegten Aufbewahrungsdauer erhalten bleiben.

(2) Die Verfügbarkeit und Lesbarkeit der Dokumentation soll durch geeignete Maßnahmen und Verfahren (z.B. stichprobenartige Sichtprüfung, Prüfung der Lesbarkeit von Datenträgern) überprüft und gewährleistet werden. Art, Umfang und Häufigkeit der Überprüfungen sind in Abhängigkeit vom gewählten Datenträger festzulegen.

(3) Bei Datenträgern mit eingeschränkter Haltbarkeit ist durch geeignete Lagerungstechnik oder rechtzeitige Übernahme der Daten auf andere Datenträger dafür zu sorgen, dass kein den Inhalt verfälschender Informationsverlust eintritt.

3.4 Lagerung von Reservematerial und Werkstoffproben

Das aufgrund von fachbezogenen Regeln (z.B. KTA 3201.1) aufzubewahrende Reservematerial und die aufzubewahrenden Werkstoffproben sind gegen schädigende Umwelteinflüsse geschützt auf dem Kraftwerksgelände so zu lagern, dass eine Identifizierung anhand ihrer Kennzeichnung und dass deren Handhabung möglich ist.

4 Spezifische Anforderungen

4.1 Genehmigungsdokumentation

(1) Die Genehmigungsdokumentation ist der Endablage zuzuführen.

(2) Die Genehmigungsdokumentation ist innerhalb der Endablage getrennt zu führen oder in geeigneter Weise als solche zu kennzeichnen.

4.2 Qualitätsdokumentation

(1) Der Umfang der Qualitätsdokumentation ist, soweit in den fachbezogenen Regeln keine Festlegungen getroffen sind, in den Genehmigungsdokumenten oder Vorprüfunterlagen festzulegen.

(2) Es ist sicherzustellen, dass alle für die Dokumentation erforderlichen Dokumente herstellungsbegleitend erstellt, zusammengestellt und geprüft werden.

(3) Bei der Qualitätsdokumentation ist zwischen

  1. Endablage (E) und
  2. Zwischenablage (Z)

zu unterscheiden.

(4) Die Dokumente der Zwischenablage verbleiben über die Herstellungsdauer bis zur Auslieferung und bis zur Überprüfung der zur Endablage gehörenden Dokumente beim Hersteller.

(5) Sofern die Zuordnung der Dokumente zur End- oder Zwischenablage nicht in den komponentenspezifischen KTA-Regeln enthalten ist, erfolgt sie nach den Tabellen 5-1 bis 5-4.

(6) Die Vorprüfunterlagen selbst dürfen zum Nachweis von Prüfungen (z.B. durch Stempelung) herangezogen werden. Sie sind deshalb einschließlich der Prüfprotokolle gegebenenfalls diesem Zweck anzupassen. Die Vorprüfunterlagen sind der Endablage zuzuführen. Änderungen in Vorprüfunterlagen sind nach KTA 1401, 5.4 durchzuführen.

(7) Um den Ist-Zustand der Anlage, ihrer Teile und Ersatzteile einschließlich der Hilfs- und Betriebsstoffe darzustellen, ist die Qualitätsdokumentation im Hinblick auf

  1. Instandhaltungsmaßnahmen,
  2. Änderungen und Nachrüstungen

fortzuschreiben. Liegen neue Nachweisdokumente vor, ist die Qualitätsdokumentation zu aktualisieren. Dabei sind die Anforderungen von Abschnitt 5 einzuhalten.

(8) Der für die Endablage bestimmte Teil der Dokumentation ist bis zur Beseitigung der betroffenen Komponente aus der Anlage zu archivieren. Vor der Vernichtung der zugehörigen Dokumente sind die Anforderungen von 3.1 (8) zu beachten.

4.3 Betriebsdokumentation

4.3.1 Betriebsaufzeichnungen

Die beim Betrieb der Anlage anfallenden Daten und Ergebnisse dürfen gemäß den Erfordernissen verschiedenartig aufgezeichnet und dokumentiert werden. Die Art der Dokumente und ihre Aufbewahrungsfristen sind festzulegen. Dabei sind die Angaben in Tabelle 4-1 zu berücksichtigen.

4.3.2 Strahlenschutz

Die im Zusammenhang mit dem Strahlenschutz des Personals und der Umgebung sowie dem Umgang mit radioaktiven Stoffen anfallenden Daten und Ergebnisse dürfen gemäß den Erfordernissen verschiedenartig aufgezeichnet und dokumentiert werden. Die Art der Dokumente und ihre Aufbewahrungsfristen sind festzulegen. Dabei ist die gültige Strahlenschutzverordnung zu beachten. Typische Strahlenschutzdokumente sind in Tabelle 4-2 angegeben.

4.3.3 Wiederkehrende Prüfungen

(1) Durchführung und Ergebnisse der Erstprüfungen der in der Prüfliste nach KTA 1201 und 1202 aufgelisteten wiederkehrenden Prüfungen sind zu dokumentieren und so lange zu archivieren, wie die geprüften Teile Bestandteil der Anlage sind.

(2) Die Durchführung und Ergebnisse wiederkehrender Prüfungen sind zu dokumentieren.

(3) Die Dokumentation durchgeführter wiederkehrender Prüfungen ist grundsätzlich solange zu archivieren, wie die geprüften Teile Bestandteil der Anlage sind. Ausgenommen hiervon sind Ergebnisse, die innerhalb der vorgeschriebenen Toleranzen liegen: diese müssen nur bis zur jeweils nächsten gleichartigen wiederkehrenden Prüfung aufbewahrt werden, es sei denn, aus ihnen lassen sich Trends erkennen, die sicherheitstechnisch bedeutungsvoll sein können (vgl. 3.1 (8)).

(4) Für nicht mehr gültige Prüfanweisungen gilt dieselbe Aufbewahrungsfrist wie für die Ergebnisse der jeweiligen wiederkehrenden Prüfung.

Hinweis:
Prüfanweisungen sind Bestandteil der Organisationsdokumentation.

4.3.4 Wartungsprotokolle

Wartungsprotokolle sind unter Berücksichtigung von 3.1 (8) und (9) mindestens bis zur nächsten gleichartigen Wartung aufzubewahren.

4.4 Verfahrenstechnische Dokumentation

(1) Zur verfahrenstechnischen Dokumentation gehören z.B.:

  1. Systemschaltpläne und -beschreibungen,
  2. Funktionspläne und -beschreibungen.

(2) Der Aufbewahrungsort und die Referenzstandorte der jeweils gültigen Dokumente sind festzulegen. Dabei sind die Anforderungen in fachspezifischen KTA-Regeln einzuhalten.

(3) Verfahrenstechnische Dokumente unterliegen den Anforderungen an die Rückverfolgbarkeit und sind entsprechend den Regelungen nach 4.5 (6) und 4.5 (7) zu behandeln.

4.5 Organisationsdokumentation

(1) Die Organisationsdokumentation beinhaltet die aufbau- und ablauforganisatorischen Regelungen, die für den sicheren Betrieb der Anlage erforderlich sind. Hierzu gehören z.B.:

  1. Betriebshandbuch (BHB),
  2. Prüfhandbuch (PHB),
  3. Notfallhandbuch (NHB) oder
  4. Dokumentation des Managementsystems einschließlich der Prozessbeschreibungen.

Zusätzlich können anlagenspezifisch weitere ergänzende Dokumente vorliegen wie z.B.:

  1. Organisationsanweisungen,
  2. Betriebsanweisungen,
  3. Fachanweisungen,
  4. Qualitätsanweisungen oder
  5. Wartungsvorschriften.

Die Struktur der Organisationsdokumentation ist zu beschreiben. Der jeweilige Anwendungsbereich einzelner Dokumente ist festzulegen.

(2) Um die einheitliche Gestaltung innerhalb der einzelnen Dokumentenarten (z.B. Fachanweisungen) sicherzustellen, sind jeweils Vorgaben für den grundsätzlichen Aufbau dieser Dokumente festzulegen.

Hinweis:
Für einzelne Dokumentenarten (z.B. BHB, PHB) sind Vorgaben in den Regeln KTA 1201, 1202, 1203 und 1402 enthalten.

(3) Doppelregelungen gleicher Sachverhalte in unterschiedlichen Dokumenten sind zu vermeiden.

(4) Dokumente der Organisationsdokumentation sind nach Ablauf ihrer Gültigkeit unter Beachtung der Anforderungen aus 3.1 (8) ein Jahr zu archivieren, sofern nicht im Einzelfall darüber hinausgehende Festlegungen an die Aufbewahrungsdauer bestehen.

(5) Aufgrund der in den KTA-Regeln 1201, 1202 und 1203 geforderten Rückverfolgbarkeit sind die nicht mehr gültigen Seiten des BHB, des PHB und des NHB für die Lebensdauer der Anlage aufzubewahren. Gleiches gilt für Dokumente, die Regelungen des BHB, PHB und NHB temporär ersetzen oder ergänzen, z.B. Schichtanweisungen.

(6) Bei Dokumenten, für die Anforderungen an die Rückverfolgbarkeit bestehen, muss für jeden beliebigen Zeitpunkt in der Dokumentenhistorie feststellbar sein, wer welche Änderung zu welchem Zeitpunkt und aus welchen Gründen durchgeführt hat.

(7) Für Dokumente, die aus Gründen der Rückverfolgbarkeit weiter aufbewahrt werden, gelten nicht die Anforderungen nach 3.3. Sie dürfen in Papierform vernichtet werden, wenn sie elektronisch aufbewahrt werden. Für eine solche elektronische Aufbewahrung gelten nicht die zusätzlichen Anforderungen nach Anhang B.

4.6 Zweitdokumentation

(1) Zur Erfüllung der Anforderungen des § 53 Absatz 1 StrlSchV ist durch eine Zweitdokumentation sicherzustellen, dass auch bei eingeschränkter Zugriffsmöglichkeit, bei teilweiser oder vollständiger Zerstörung der Dokumente auf dem Kernkraftwerksgelände eine sichere und schnelle Bewältigung von Störfall- und Unfallfolgen durch den Genehmigungsinhaber sowie eine umfassende und schnelle Schadensermittlung durch die Behörden möglich ist. Inhalt und Umfang der Zweitdokumentation sind im Anhang C präzisiert.

Hinweis:
Gemäß Stilllegungsleitfaden ist die Führung einer Zweitdokumentation nur bis zum Abtransport der Kernbrennstoffe erforderlich.

(2) Die Dokumente der Zweitdokumentation sind so zusammenzustellen und zu lagern, dass im Anforderungsfall, von einer außerhalb des Kernkraftwerksgeländes liegenden Einsatzstelle aus, Maßnahmen zur Einhaltung der Schutzziele

  1. Kontrolle der Reaktivität,
  2. Kühlung der Brennelemente,
  3. Einschluss der radioaktiven Stoffe,
  4. Begrenzung der Strahlenexposition sowie Notfallmaßnahmen
  5. zur Rückführung der Anlagenparameter in den Bereich, in dem die Schutzziele nicht verletzt sind oder
  6. zur Abmilderung der Folgen einer Schutzzielverletzung geplant und eingeleitet werden können.

(3) Die Zweitdokumentation ist so aufzubewahren, dass im Anforderungsfall keine in Betracht zu ziehenden Einwirkungen der Anlage die Zugriffsmöglichkeit gefährden.

5 Fachspezifische Anforderungen an die Dokumentation aus bau-, maschinen-, elektro- und leittechnischer Sicht

5.1 Gemeinsame Anforderungen

(1) Die Dokumentation gliedert sich in

  1. Planungs- und
  2. Ausführungsdokumente.

(2) Unter Planungsdokumenten sind die der späteren Ausführung zugrunde liegenden Dokumente in ihrer endgültigen, geprüften und falls erforderlich genehmigten Fassung zu verstehen. Planungsdokumente sind der Endablage zuzuführen.

(3) Gemessen an der jeweiligen sicherheitstechnischen Bedeutung der Systeme, Komponenten und einzelner Teile der Anlage darf der Detaillierungsgrad der Dokumentation abgestuft werden.

(4) Die Bestätigung über durchgeführte Prüfungen hat entweder mit eigenständigen Nachweisen, durch Stempelung in Vorprüfunterlagen oder anderen geeigneten Dokumenten (z.B. Kontrollblatt, Stempelliste, Testatliste) zu erfolgen.

(5) Bei mehrfach vorhandenen baugleichen Komponenten darf die Dokumentation aufgeteilt werden in

  1. einen gemeinsamen und
  2. einen auf die jeweilige Einzelkomponente bezogenen Dokumentationsteil.

5.2 Bauliche Anlagen

5.2.1 Dokumente der Bauplanung

Die Ablage der Dokumente der Bauplanung ist in

  1. gesamtanlagenbezogene Dokumente und
  2. bauwerksbezogene Dokumente

zu untergliedern.

5.2.2 Dokumente der Bauausführung

Es ist zwischen

  1. Dokumenten der Bauausführungsplanung und
  2. Nachweisen der Bauausführung

zu unterscheiden.

5.2.2.1 Dokumente der Bauausführungsplanung

(1) Alle Bauausführungspläne einschließlich der zugehörigen Erläuterungsberichte und technischen Spezifikationen sind in ihrer endgültigen Fassung in die Endablage aufzunehmen.

(2) Typische Bauausführungspläne sind in Tabelle 5-1 aufgeführt.

5.2.2.2 Nachweise der Bauausführung

(1) Bei Nachweisen der Bauausführung ist zu unterscheiden zwischen solchen, die lediglich der Zwischenablage zugeordnet werden und solchen, die für die Endablage bestimmt sind. Der Endablage sind die Dokumente zuzuordnen, die die ordnungsgemäße Bauausführung und die geforderte Qualität der baulichen Anlagen bestätigen.

(2) Typische Nachweise der Bauausführung einschließlich ihrer Zuordnung zur Zwischen- und Endablage sind in Tabelle 5-1 aufgelistet.

5.3 Maschinen- und Apparatebau

(1) Die Zuordnung der Dokumente zur End- oder Zwischenablage ist, soweit in den komponentenbezogenen Regeln keine Festlegungen getroffen sind, in den Genehmigungsdokumenten oder Vorprüfunterlagen festzulegen. Festlegungen zur Zuordnung der Dokumente sind in Tabelle 5-2 aufgeführt.

(2) Wenn festgelegt ist, dass Prüfungen durch Stempelung zu bestätigen sind, so ist eine Erstellung von Prüfnachweisen nur erforderlich, wenn das Prüfergebnis oder die Prüfdurchführung nicht den spezifizierten Sollvorgaben genügt und ein Abweichungsbericht gemäß den Festlegungen in Genehmigungs- oder Vorprüfunterlagen erstellt werden muss.

(3) In die Endablage sind auch Nachweise, die für die Zwischenablage bestimmt waren oder durch Stempelung erfolgen sollten, aufzunehmen, wenn bei den Prüfungen aufgrund eines von den Sollvorgaben abweichenden Befundes ein Abweichungsbericht erstellt werden muss.

5.4 Elektro- und leittechnische Einrichtungen

(1) Die Zuordnung der Dokumente zur End- oder Zwischenablage ist, soweit in den komponentenbezogenen Regeln keine Festlegungen getroffen sind, in den Genehmigungs- oder Vorprüfunterlagen festzulegen.

(2) Bei der Festlegung ist für Dokumente, die nicht bereits Genehmigungsunterlagen sind, die Zuordnung in den Tabellen 5-3 und 5-4 zu berücksichtigen. Dokumente zu

  1. den leittechnischen Einrichtungen des Sicherheitssystems,
  2. der Störfallinstrumentierung,
  3. der Instrumentierung zu Strahlenschutz und Umgebungsüberwachung sowie der meteorologischen Instrumentierung,
  4. den Kommunikationsmitteln,

sind gemäß Tabelle 5-3 und Dokumente zu

  1. der elektrischen Energieversorgung des Sicherheitssystems einschließlich Erdungs-, Blitzschutz- und Beleuchtungsanlagen,
  2. den aktiven und passiven elektrotechnischen Komponenten sicherheitstechnisch wichtiger Systeme

gemäß Tabelle 5-4 zu behandeln.

Tabelle 4-1: Betriebsdokumente

Typische Betriebsdokumente

Aufbewahrungsfrist
(a: Angabe in Jahren;
E: Endablage)
1 Rundgangs- und Analysenprotokolle1 a
2 Simulier-, Verriegelungs-, Freischaltbücher (Sicherheitstechnik)5 a
3 Schalt(ungs)bücher, Protokollbücher, Schlüsselbuch5 a
4 Protokolle zum Anfahren, AbfahrenE
5 Protokolle zum Brennelementwechsel10a
6 Schichtbücher einschließlich Schichtübergabeprotokolle10a
7 Schreiberstreifen10 a 1
8 Protokolle der besonderen Betriebsüberwachung

Bekanntmachung

10a
9 Protokolle der Überwachung und Messung der Aktivitätsableitung (§ 48 StrlSchV in Verbindung mit REI)30 a 2
10 StörablaufprotokolleE
11 Messprotokolle der Umgebungsüberwachung (§ 48 StrlSchV in Verbindung mit REI)30 a 2
12 Monatsberichte (wichtige Betriebsdaten)E
13 Berichte über Störfälle und besondere Vorkommnisse (z.B. meldepflichtige Ereignisse) sowie die beschlossenen MaßnahmenE
14 Weitere Berichte, die im Rahmen atomrechtlicher Aufsichtsverfahren erstellt werden (z. B zu Weiter- leitungsnachrichten)E
15 Ausbildungs- und Übungsnachweise5 a
1) Werden geeignet verdichtete Daten in die Endablage überführt, müssen Schreiberstreifen nur 5 Jahre archiviert werden.
2) Die Festlegungen sind der im Anhang D genannten Fassung der REI entnommen. Die Vorgaben der jeweils aktuellen Fassung der REI sind einzuhalten. Die Aufzeichnungen sind während der gesamten Lebensdauer der Anlage, mindestens jedoch 30 Jahre zu archivieren.

Tabelle 4-2: Strahlenschutzdokumente

Typische Strahlenschutzdokumente

Aufbewahrungsfrist
(a: Angabe in Jahren;
E: Endablage)
1 Teilnahmeprotokolle der Strahlenschutzunterweisung (§ 38 (4) in Verbindung mit (1) StrlSchV)5 a *
2 Teilnahmeprotokolle der Strahlenschutzunterweisung (§ 38 (4) in Verbindung mit (2) StrlSchV1 a *
3 Aufzeichnungen der Messung der Personendosen und Ermittlung der Körperdosen30 a * 1
(§ 42 (1) StrlSchV)
4 Bescheinigungen der ärztlichen Überwachung (§ 61 (3) StrlSchV)3
5 Protokolle von Funktionsprüfungen und Wartungen an Strahlungsmessgeräten10 a *
(§ 67 (2) StrlSchV)
6 Buchführung über Erzeugung, Erwerb, Abgabe und sonstigen Verbleib von radioaktiven Stoffen30 a *
(§ 70 (6) StrlSchV)
7 Bescheinigung über Dichtheit umschlossener radioaktiver Stoffe und deren wiederkehrende Prüfung2
(§ 66, § 69 (2) StrlSchV)
8 Buchführung über die wirksame Festlegung nach § 29 (3) StrlSchV in Verbindung mit § 70 (3) und (6)30 a *
8a Erfassung radioaktiver Abfälle: elektronisches Buchführungssystem nach § 73 (2) StrlSchV Daten- haltung nach Ablieferung an Landessammelstelle oder Endlager § 73 (3) StrlSchV1 a *
9 Protokolle der Strahlungsmessungen in Kontrollbereichen (KTA 1301.2, Abschnitt 15)10a
10 Protokolle von Kontaminationsmessungen nach StrlSchV, § 44 (2) Nr. 3 bei Überschreitung von Grenzwerten (§ 42 (3) StrlSchV)30 a *
11 Aufzeichnungen zum Erfahrungsrückfluss10a
12 Nachweis der Eignung von Strahlungsmesseinrichtungen nach KTA 1505, Abschnitt 7E
*) Die Festlegungen sind der im Anhang D genannten Fassung der StrlSchV entnommen. Die Vorgaben der jeweils aktuellen Fassung der Strahlenschutzverordnung sind einzuhalten.
1) Die Aufzeichnungen sind so lange zu archivieren, bis die überwachte Person das 75. Lebensjahr vollendet hat oder vollendet hätte, mindestens jedoch 30 Jahre nach Beendigung der jeweiligen Beschäftigung. Löschung spätestens 100 Jahre nach der Geburt der betreffenden Person.
2) Aufbewahrung in gleicher Dauer wie Dokumente über die Ergebnisse wiederkehrender Prüfungen (siehe 4.3.3).
3) während der Dauer der Wahrnehmung von Aufgaben als beruflich strahlenexponierte Person

Tabelle 5-1: Dokumente der Bauausführung

Typische Dokumente der Bauausführung

Ablageform
(E: Endablage
Z: Zwischenablage)
1 Typische Bauausführungspläne
VermessungspläneE
Pfahl- und RammpläneE
Lage- und GebäudepläneE
SchalpläneE
VerankerungsschalpläneE
BewehrungspläneE
StahlbaupläneE
Brandschutz- und RettungswegepläneE
FertigteilverlegepläneE
Pläne zur Bauwerksabdichtung und -entwässerungE
LüftungspläneE
11 Typische Nachweise der Bauausführung
a) Nachweise der verwendeten Materialien
Bestätigung der Übereinstimmung der Bauprodukte mit
  • den technischen Regeln
  • den allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen,
  • den allgemeinen bauaufsichtlichen Prüfzeugnissen
  • der Zustimmung im Einzelfall

durch

  • CE-Kennzeichnung (Konformitätszertifikat oder -erklärung)
  • Ü-Kennzeichnung (Übereinstimmungszertifikat oder -erklärung)
    z.B. auf dem Produkt, auf der Verpackung oder den Begleitpapieren (z.B. Lieferschein)
E 1 (Z)
Gütenachweise der Bauprodukte nach bautechnischen und bauvertraglichen Erfordernissen (z.B. durch Lieferschein)Z
b) Nachweise der Ausführung
Nachweis des regelkonformen Einbaus der Bauprodukte z.B. durch
  • Einbauprotokolle gemäß Verwendungsnachweis
  • Güteprüfungen und Dokumentation nach Norm,
  • Überwachungsberichte von Bauteilen und Bauabschnitten der Eigen- und Fremdüberwachung
E 1 (Z)
Bautagebuch oder TagesberichteZ
AbnahmeprotokolleE
c) Übersicht über typische Bauleistungen, für die Nachweise erforderlich sind:
Erd- und Grundbau
Druckwasserhaltende Bauwerksabdichtungen Beton- und Stahlbetonbau
Stahlbau
Stahleinbauteile
Baulicher Brandschutz auf der Baustelle
Dekontaminationsbeschichtung
Spannbeton
Zulassungspflichtige Bauteile und Bauart
1 )Wenn ein Abnahmeprotokoll erzeugt wird, das die Überprüfung der Nachweise beinhaltet, dann dürfen die Einzelnachweise als Zwischenablage behandelt werden, das Abnahmeprotokoll als Endablage.

Tabelle 5-2: Dokumente des Maschinen- und Apparatebaus

Typische Dokumente des Maschinen- und Apparatebaus

Ablageform
(E: Endablage
Z: Zwischenablage)
1 Planungsdokumente 1

Spezifikationen

E
Berechnungen, AuslegungsdatenblattE
WerkstofflistenE
Zeichnungen und PläneE
11 Nachweise der Ausführung

Nachweise der Herstellungsvoraussetzungen

WerkstoffbegutachtungZ
Erprobung von HerstellungsverfahrenZ
VerfahrensprüfungenZ
Nachweise über Werkstoffprüfungen

Prüfung der Herstellungsvoraussetzungen

E 2
Prüfung der VerarbeitbarkeitZ
Werkstoffprüfungen in dem für die Einstellung der Werkstoffeigenschaften maßgebenden Wärmebehandlungs- oder FertigungszustandE
WerkstoffzwischenprüfungenZ
DokumentationsfreigabeE
Nachweise über Bauprüfungen
Prüfung der HerstellungsvoraussetzungenE 2
BauteilendprüfungenE 2
Bauteilzwischenprüfungen

Fertigungsüberwachung

Z 2
  • Sammelbescheinigung
E
  • Protokoll Dokumentationsfreigabe
EZ
Nachweise über Montage vor OrtE 2
Nachweise über 1nbetriebsetzungsprüfungenE 2
1) Können Bestandteil der Vorprüfunterlagen sein
2) Darf durch Stempelung nachgewiesen werden.

Tabelle 5-3: Dokumente der leittechnischen Einrichtungen

Typische Dokumente der leittechnischen Einrichtungen

Ablageform
(E: Endablage
Z: Zwischenablage)
I Planungsdokumente
SpezifikationenE
FunktionspläneE
StromlaufpläneE
AuslegungsdatenblattE
Konfigurations-Identifikations-DokumenteE
II Nachweise von Prüfungen bei der Fertigung
1. Typprüfung
(1) Prüfprotokolle (z.B. nach KTA 3503, 7.2 und KTA 3505, 7.2)Z
(2) Prüfbericht (z.B. nach KTA 3503, 7.3 und KTA 3505, 7.3)E
(3) Prüfbescheinigungen (z.B. nach KTA 3503, 7.4 und KTA 3505, 7.4)E
(4) Bescheinigung über ergänzende Prüfungen (z.B. Eignungsnachweis)E
2. Werksprüfung (WP)
(1) Bericht zur Überprüfung des Qualitätssicherungssystems (z.B. nach KTA 3507, 5.3.1)Z
(2) Bescheinigung der produktspezifischen Qualitätssicherungsmaßnahmen (z.B. nach KTA 3507, 5.3. 1)Z
(3) WP-Bescheinigung der Geräte (z.B. nach KTA 3507, 5.3.2)E
III Nachweise von Prüfungen bei der Errichtung
1. Montage und Inbetriebsetzung
(1) Protokolle, Berichte, BescheinigungenZ
(2) Protokolle, Berichte, Bescheinigungen mit sicherheitstechnischer BedeutungE
(3) Prüflisten, -protokolle und -bescheinigungenE
2. Eich- und Kalibrierberichte der StrahlungsmessgeräteE

Tabelle 5-4: Dokumente der elektrotechnischen Einrichtungen

Typische Dokumente der elektrotechnischen Einrichtungen

Ablageform
(E: Endablage
Z: Zwischenablage)
I Planungsdokumente
SpezifikationenE
FunktionspläneE
StromlaufpläneE
AuslegungsdatenblätterE
II Nachweise von Prüfungen bei der Fertigung
1. Typprüfung
(1) Prüfprotokolle (Prüfberichte)Z
(2) PrüfbescheinigungenE
(3) Bescheinigung über ergänzenden Prüfungen
(z.B. nach KTA 3701, 4.16 für z.B. Erschütterungen, Betriebs- und Störfallbedingungen)
E
2. Stückprüfungen, Werksprüfungen

(1) Prüfprotokolle

Z
(2) Prüfprotokolle mit sicherheitstechnischer BedeutungE
(3) PrüfbescheinigungenE
III Nachweise von Prüfungen bei der Errichtung

Montage und Inbetriebsetzung

(1) Protokolle, Berichte, BescheinigungenZ
(2) Protokolle, Berichte, Bescheinigungen mit sicherheitstechnischer BedeutungE
(3) Prüflisten, -protokolle und -bescheinigungenE

.

 Zusätzliche Anforderungen für die Mikroverfilmung von archivierungspflichtigen DokumentenAnhang A

A 1 Allgemeines

Werden Dokumente auf Mikrofilm aufgezeichnet und werden nicht die Originale archiviert, so muss sichergestellt sein dass das Mikrofilmbild mit dem Originaldokument übereinstimmt.

A2 Verfahren

In der Verfahrensbeschreibung sind Qualitätssicherungsschritte festzulegen, durch die sichergestellt wird, dass die Originaldokumente in unveränderter und vollständiger Form aufgezeichnet werden und der Mikrofilm keine technischen Mängel aufweist.

A3 Lesen und Reproduzieren

(1) Für das Lesen der Mikrofilme sind geeignete Wiedergabegeräte vorzuhalten.

(2) Es muss sichergestellt sein, dass Reproduktionen (Rückvergrößerungen) jederzeit angefertigt werden können, die ohne Hilfsmittel lesbar sind.

.

Zusätzliche Anforderungen für die elektronische Archivierung Anhang B

B 1 Allgemeines

Dokumente und Aufzeichnungen dürfen unter Beachtung der folgenden zusätzlichen Anforderungen in elektronischer Form archiviert werden.

B 2 Verfahren der elektronischen Archivierung

(1) Bei der elektronischen Archivierung sind grundsätzlich zwei Verfahren zu unterscheiden:

  1. Speicherung von analogen Dokumenten und
  2. Speicherung von originär digitalen Dokumenten.

(2) Analoge Dokumente werden gescannt und im Anschluss an den Scan-Vorgang auf Datenträgern archiviert. Hard- und softwareseitig muss sichergestellt sein, dass keine Verfälschungen des Scan-Ergebnisses in das Archivsystem eingebracht werden können. Dabei müssen Signaturen in bildlicher Form erhalten bleiben. In der Beschreibung des Verfahrens sind Qualitätssicherungsschritte festzulegen.

(3) Originär digitale Dokumente werden durch Übertragung der Inhalts- und Formatierungsdaten auf einen Datenträger archiviert. Bei originär digitalen Dokumenten muss hard- und softwareseitig sichergestellt sein, dass weder während des Übertragungsvorgangs auf das Speichermedium noch danach eine Veränderung möglich ist. Dabei müssen Signaturen in elektronischer Form erhalten bleiben.

B 3 Ordnungsprinzip

Um die Anforderungen aus Abschnitt 3.3 zu erfüllen, muss die Verknüpfung zwischen Indexierung, digitalem Dokument und Datenträger während der gesamten Aufbewahrungsfrist gewährleistet sein.

B 4 Datensicherheit

B 4.1 Allgemeines

Zur Erfüllung der Anforderung, die archivierten Informationen während der Dauer der Archivierungspflicht jederzeit lesbar machen zu können, sind nicht nur die Verfügbarkeit der Daten und der Software, sondern auch der Hardware zu gewährleisten.

B 4.2 Sicherung der Dokumente vor unbefugter Veränderung und Verlust

(1) Ein Sicherungskonzept ist zu erstellen und umzusetzen, um einzelne Dokumente oder das gesamte Archiv wiederherstellen zu können.

Hinweis:
Hilfestellung für den Aufbau der IT-Sicherheit gewähren die IT-Grundschutzkataloge des BSI.

(2) Von den Daten und Programmen sind Sicherungskopien zu erstellen und räumlich getrennt zu archivieren. Die Sicherungskopien sind täglich aktuell zu halten.

(3) Für den Aufbewahrungsort der Sicherungskopien gelten die gleichen Anforderungen wie für den Aufbewahrungsort der originalen Daten.

B 5 Anforderungen an die Software

Um sicherzustellen, dass bei Einführung, Ablösung oder Veränderung einer zur elektronischen Archivierung eingesetzten Software weiterhin die Anforderungen nach 3.3.2 und 3.3.4 erfüllt werden, sind qualitätssichernde Maßnahmen durchzuführen.

Hinweis:
Anforderungen hierzu sind in Abschnitt 3 der KTA 1401 geregelt.

B 6 Wiedergabe der auf Datenträgern archivierten Dokumente

(1) Von elektronisch archivierten Dokumenten muss es jederzeit möglich sein, Ausdrucke zu erstellen.

(2) Die inhaltliche oder, soweit erforderlich, bildliche Übereinstimmung der Wiedergabe mit den elektronisch archivierten Dokumenten muss durch das jeweilige Archivierungsverfahren sichergestellt sein. Eine vollständige Farbwiedergabe ist erforderlich, wenn der Farbe ein Informationsgehalt zugeordnet werden kann.

.

Inhalt und Umfang der Zweitdokumentation Anhang C

C 1 Betriebshandbuch

C 1.1 Aufgabenstellung

Es sind alle betriebstechnischen und sicherheitstechnischen Anweisungen, Grenzwerte und Bedingungen, die für den bestimmungsgemäßen Betrieb der Anlage und zur Beherrschung von Störfällen erforderlich sind, sowie die Betriebsordnungen, die für das gesamte im Kraftwerk tätige Personal gelten, vorzuhalten.

Hinweis:
Nach KTA 1201, Abschnitt 3 sind diese Angaben im Betriebshandbuch enthalten.

C 1.2 Umfang

Ein komplettes Betriebshandbuch ist vorzuhalten.

C 1.3 Zielsetzung

Das Betriebshandbuch soll dazu dienen, mit dem eingesetzten Betriebspersonal zu kommunizieren, dieses zu unterstützen und gegebenenfalls ergänzende Maßnahmen einleiten zu können.

C 2 Notfallhandbuch

C 2.1 Aufgabenstellung

Es sind alle Organisations- Aufgaben- und Tätigkeitsbeschreibungen, Arbeits- und Handlungsanweisungen, Unterlagen und Hilfsmittel, die zur Bewältigung eines auslegungsüberschreitenden Ereignisablaufs als erforderlich angesehen werden, vorzuhalten.

Hinweis:
Nach KTA 1203, Abschnitt 3 sind diese Angaben im Notfallhandbuch enthalten.

C 2.2 Umfang

Ein komplettes Notfallhandbuch ist vorzuhalten.

C 2.3 Zielsetzung

Das Notfallhandbuch soll dazu dienen, mit dem eingesetzten Betriebspersonal zu kommunizieren, dieses zu unterstützen und gegebenenfalls ergänzende Maßnahmen einleiten zu können.

C 3 Systemschaltpläne, Systembeschreibungen und Übersichtspläne

C 3.1 Aufgabenstellung

Es sind Systemschaltpläne und Systembeschreibungen zusammenzustellen, anhand derer Maßnahmen hinsichtlich der Schutzziele beurteilt werden können.

C 3.2 Umfang

(1) Der Umfang der Systemschaltpläne, Systembeschreibungen und Übersichtspläne ist an der Aufgabenstellung auszurichten.

(2) Die nachfolgende Liste der Systemschaltpläne (Systembeschreibungen durch x gekennzeichnet) ist typisch für DWR.

Für andere Reaktortypen und spezifisch für jede Anlage ist der Umfang sinngemäß festzulegen und erforderlichenfalls anzupassen.

Hinweis:
Die Kurzbezeichnung der Systeme orientiert sich am Kraftwerkskennzeichnungssystem (KKS).

BE-BeckenkühlungFAKx
Reinigungssystem für BE-BeckenkühlungFAL
DeionatversorgungGHC
SperrwasserversorgungGHW
ZusatzboriersystemJDHx
HauptkühlmittelpumpenanlageJEB
Hauptkühlmittel
- RohrleitungenJECx
- DruckhaltesystemJEFx
- AbblasesystemJEGx
SperrmediumversorgungJEW
Druckentlastungssystem SHB (Venting)JMAx
Leckkontroll- und -absaugesystemJMMx
H2-Überwachungs- und -BegrenzungssystemJMUx
Not- und NachkühlsystemJNAx
JNDx
JNKx
JNPx
Nuklearer ZwischenkühlkreisKAAx
KAB
VolumenregelsystemKBA
Borsäure- und DeionateinspeisungKBC
KBDx
Kaltwasserversorgung für AbgassystemKJM
Lüftungstechnische Anlage für
- Reaktorgebäude-InnenraumKLAx
- Reaktorgebäude-RingraumKLBx
- ReaktorhilfsanlagengebäudeKLE
AktivitätsüberwachungssystemKLKx
DruckluftversorgungKLX
Behandlung und Lagerung radioaktiver AbwässerKPF
KPK
Nukleartechnisches AbgassystemKPL
Anlagenentwässerung ReaktorgebäudeKTA
Gebäudeentwässerung Reaktorgebäude
Innenraum
KTF
Gebäudeentwässerung Reaktorgebäude
Ringraum
KTG
Nukleartechnisches ProbenentnahmesystemKUA
UnfallprobenahmesystemKULx
Speisewasser-LeitungssystemLAB
An- und Abfahr-LeitungssystemLAHx
PumpenanlageLAJx
NotspeisesystemLARx
Notspeisewasser-PumpenanlageLASx
FrischdampfleitungssystemLBAx
Steuerluft für Frischdampf-Sicherheits-AbsperrarmaturLBX
HauptkondensatsystemLCA
Hauptkondensat-PumpenanlageLCB
KondensateinspritzwassersystemLCE
Dampferzeuger-AbschlämmsystemLCQ
KondensationsanlageMAG
EvakuierungMAJ
Umleitstation einschließlich EinspritzungMAN
HauptkühlwassersystemPA
Nebenkühlwasser für konventionelle AnlagePC
Nebenkühlwasser für gesicherte AnlagenPEx
Konventionelle ZwischenkühlanlagePG
Gesichertes ZwischenkühlsystemPJx
GasversorgungQJB
KältemediumsystemQK
Konventionelle ProbenentnahmesystemeQU
Lüftungstechnische Anlage für konventionellen BereichSAD
SACx
SALx
ArbeitsluftverteilungSCB
Feuerlöschwassersystem
- konventioneller BereichSGAx
- nuklearer BereichSGBx
SprühwasserlöschanlageSGCx
SGDx
NotstromdieselaggregateXJx
XKx

(3) Die nachfolgende Liste der Übersichtspläne ist typisch für DWR. Für andere Reaktortypen und spezifisch für jede Anlage ist der Umfang sinngemäß festzulegen und erforderlichenfalls anzupassen.

Brennelementlagerbecken (mit Höhenschema und allen Anschlüssen und Volumina)FAB
Reaktordruckbehälter (RDB, RDB-Deckel, RDB-Einbauten)JA
SteuerelementantriebeJDA
DampferzeugerJEA
KerninstrumentierungJKS
JKT
Sicherheitsbehälter (Schnitt und Abwicklung mit den Durchführungen und Schleusen)JMA
SpeisewasserbehälterLAA

C 3.3 Zielsetzung

Diese Dokumente sollen dazu dienen, die

  1. Beurteilung der Funktionstüchtigkeit der Sicherheitssysteme,
  2. Planung und Einleitung

zu ermöglichen.

C 4 Lagepläne für Gebäude und Einrichtungen auf dem Kernkraftwerksgelände

C 4.1 Aufgabenstellung

Es sind Lagepläne zusammenzustellen, die einen Überblick über die Anordnung der Gebäude sowie der Zufahrten zum Kernkraftwerksgelände und der einzelnen Gebäude geben.

C 4.2 Umfang

Vorzuhalten sind Lagepläne des gesamten Kraftwerksbereichs und der Zufahrten mit Lage der Gebäude und der Rohrleitungen und Kabel, die die Sicherheitssysteme zwischen den Gebäuden verbinden.

C 4.3 Zielsetzung

Diese Dokumente sollen dazu dienen, die

  1. Beurteilung der Zufahrtsmöglichkeiten zum Kernkraftwerksgelände,
  2. Beurteilung der Zugänglichkeit der Gebäude sowie
  3. Planung und Einleitung von Maßnahmen

zu ermöglichen.

C 5 Gebäudepläne (einschließlich Aufstellung der Komponenten)

C 5.1 Aufgabenstellung

Es sind Gebäudepläne zusammenzustellen, die einen Überblick über die räumliche Anordnung und über die Aufstellungsorte von Komponenten innerhalb der einzelnen Gebäude geben.

C 5.2 Umfang

(1) Der Umfang der Gebäudepläne (Grundrisse und Schnitte) ist an der Aufgabenstellung auszurichten

(2) Die nachfolgende Liste der Gebäudepläne (Grundrisse und Schnitte) ist typisch für DWR. Für andere Reaktortypen und spezifisch für jede Anlage ist der Umfang sinngemäß festzulegen und erforderlichenfalls anzupassen.

SchaltanlagengebäudeUBA
Notstromerzeugergebäude mit KaltwasserzentraleUBP
Reaktorgebäude-InnenraumUJA
Reaktorgebäude-RingraumUJB
Frischdampf- und SpeisewasserarmaturenkammerUJE
ReaktorhilfsanlagengebäudeUKA
NotspeisegebäudeULB
MaschinenhausUMA
NebenkühlwasserpumpenbauwerkeUQB
Kühlturmbauwerke (Nebenkühlwasser)URB

C 5.3 Zielsetzung

Diese Dokumente sollen dazu dienen, die

  1. Beurteilung der Zugänglichkeit der Räume,
  2. Planung und Einleitung von Maßnahmen sowie
  3. Beurteilung möglicher Auswirkungen durch Störfall- und Unfallereignisse

zu ermöglichen.

C 6 Brandschutzpläne, Rettungswegpläne

C 6.1 Aufgabenstellung

Es sind Dokumente zusammenzustellen, mit deren Hilfe eine Brandbekämpfung möglich ist und ein Überblick über vorhandene Brandabschnitte und Feuerlöscheinrichtungen gegeben werden.

C 6.2 Umfang

Es sind die Brandschutz- und Rettungswegpläne für den gesamten Kraftwerksbereich vorzuhalten.

C 6.3 Zielsetzung

Diese Dokumente sollen dazu dienen, die

  1. Vorbereitung der Schadensbekämpfung und
  2. die Sicherstellung der notwendigen Informationen für externe Hilfsorganisationen

zu ermöglichen.

C 7 Funktionspläne

C 7.1 Aufgabenstellung

Es sind Dokumente zusammenzustellen, die die elektrische Funktionsweise der Sicherheitssysteme dokumentieren.

C 7.2 Umfang

(1) Der Umfang der Funktionspläne von Systemen ist an der Aufgabenstellung auszurichten.

(2) Die nachfolgende Liste der Systeme ist typisch für DWR. Für andere Reaktortypen und spezifisch für jede Anlage ist der Umfang sinngemäß festzulegen und erforderlichenfalls anzupassen.

ZusatzboriersystemJDH
Hauptkühlmittel-DruckhaltesystemJEF
Hauptkühlmittel-AbblasesystemJEG
Leckkontroll- und AbsaugesystemJmm
H2-Überwachungs- und BegrenzungssystemJmU
Not- und NachkühlsystemJNA
JND
JNG
JNK
JNP
Nuklearer ZwischenkühlkreisKAA
Lüftungstechnische Anlage für Reaktorgebäude-RingraumKLB
AktivitätsüberwachungssystemKLK
NotspeisesystemLAR
Notspeisewasser-PumpenanlageLAS
FrischdampfleitungssystemLBA
Nebenkühlwasser für gesicherte AnlagenPE
Gesichertes ZwischenkühlsystemPJ
Lüftungstechnische Anlagen für konventionellen BereichSAC
SAL
NotstromdieselaggregateXJ
XK

C 7.3 Zielsetzung

Diese Dokumente sollen dazu dienen, die Beurteilung der Funktion der Sicherheitssysteme zu ermöglichen.

C 8 Prinzipschaltbild Blockschutz

C 8.1 Aufgabenstellung

Es sind Dokumente zusammenzustellen, die einen Überblick über die Auslösekriterien der Netzeinspeisung und Anfahrnetzeinspeisung einschließlich Eigenbedarfstransformator geben können.

C 8.2 Umfang

Das Prinzipschaltbild Blockschutz (Haupt- und Reservenetzeinspeisungen sowie sonstige Einspeisemöglichkeiten) ist vorzuhalten.

C 8.3 Zielsetzung

Dieses Dokument soll dazu dienen, Störungen in der Eigenbedarfsversorgung zu beurteilen und Störungsbehebungen planen und einleiten zu können.

C 9 Elektrischer Übersichtsplan

C 9.1 Aufgabenstellung

Es sind Dokumente zusammenzustellen, die einen Überblick über die Eigenbedarfs- und Notstromversorgung geben können.

C 9.2 Umfang

Die elektrischen Übersichtspläne der Eigenbedarfs- und Notstromversorgung sind einschließlich der Informationen über die an den Sammelschienen angeschlossenen elektrischen Verbraucher vorzuhalten.

C 9.3 Zielsetzung

Diese Dokumente sollen dazu dienen, schaltungstechnische Vorhaben (z.B. Schienenzusammenschaltungen, Fremdnetzeinspeisungen) planen und einleiten zu können.

C 10 Berichte zum Reaktorschutz, zur Störfallinstrumentierung und zur Strahlenschutzinstrumentierung

C 10.1 Aufgabenstellung

Es sind Dokumente zusammenzustellen, anhand derer der Aufbau, die Wirkungsweise und gegebenenfalls die ausgelösten Maßnahmen beurteilt werden können.

C 10.2 Umfang

Folgende Dokumente sind vorzuhalten:

  1. Reaktorschutz: Verfahrenstechnische Rahmenbeschreibung, Diagramm zur Grenzwertverarbeitung,
  2. Störfallinstrumentierung einschließlich meteorologischer Instrumentierung: Beschreibung,
  3. Strahlenschutzinstrumentierung: Beschreibung.

C 10.3 Zielsetzung

Diese Dokumente sollen dazu dienen, die

  1. Beurteilung der Funktionstüchtigkeit des Reaktorschutzsystems und der angesteuerten Komponenten,
  2. Überwachung der automatisch ausgelösten Maßnahmen sowie
  3. Beurteilung und Analyse einer Störung

zu ermöglichen.

.

 Bestimmungen, auf die in dieser Regel verwiesen wirdAnhang D

(Die Verweise beziehen sich nur auf die in diesem Anhang angegebene Fassung. Darin enthaltene Zitate von Bestimmungen beziehen sich jeweils auf die Fassung, die vorlag, als die verweisende Bestimmung aufgestellt oder ausgegeben wurde.)

AtGGesetz über die friedliche Verwendung der Kernenergie und den Schutz gegen ihre Gefahren (Atomgesetz - AtG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 15. Juli 1985 (BGBl. I S. 1565), das zuletzt durch Artikel 2 des Gesetzes vom 23. Juli 2013 (BGBl. I 2013, Nr. 41, S. 2553) geändert worden ist
StrlSchVVerordnung über den Schutz vor Schäden durch ionisierende Strahlen (Strahlenschutzverordnung - StrlSchV)) vom 20. Juli 2001 (BGBl. I S. 1714; 2002 1 S. 1459), die zuletzt durch Artikel 5 Absatz 7 des Gesetzes vom 24. Februar 2012 (BGBl. I S. 212) geändert worden ist
Sicherheitskriterien(1977-10)Sicherheitskriterien für Kernkraftwerke vom 21. Oktober 1977 (BAnz. Nr. 206 vom 3. November 1977)
Störfall-Leitlinien(1983-10)Leitlinien zur Beurteilung der Auslegung von Kernkraftwerken mit Druckwasserreaktoren gegen Störfälle im Sinne des § 28 Abs. 3 StrlSchV (Störfall-Leitlinien) vom 18. Oktober 1983 (Beilage zum BAnz. Nr. 245 vom 31. Dezember 1983)
SiAnf(2012-11)Sicherheitsanforderungen an Kernkraftwerke (SiAnf) vom 22. November 2012 (BAnz. vom 24.01.2013)
Grundsätze zur Dokumentation(1988-02)Grundsätze zur Dokumentation technischer Unterlagen durch Antragsteller/Genehmigungsinhaber bei Errichtung, Betrieb und Stilllegung von Kernkraftwerken (BAnz Nr. 56 vom 22.03.1988)
Stilllegungsleitfaden(2009-06)Leitfaden zur Stilllegung, zum sicheren Einschluss und zum Abbau von Anlagen oder den Anlagenteilen nach § 7 des Atomgesetzes vom 26. Juni 2009 (BAnz. 2009, Nr. 162a)
REIRichtlinie zur Emissions- und Immissionsüberwachung kerntechnischer Anlagen (REI) vom 7. Dezember 2005 (GMBl. 2006, Nr. 14-17, S. 254)
BImSchGBundes-Immissionsschutzgesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom 26. September 2002 (BGBl. I S. 3830), das zuletzt durch Artikel 3 des Gesetzes vom 1. März 2011 (BGBl. I S. 282) geändert worden ist
UVPGGesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung in der Fassung der Bekanntmachung vom 24. Februar 2010 (BGBl. I S. 94), das durch Artikel 11 des Gesetzes vom 11. August 2010 (BGBl. I S. 1163) geändert worden ist
WHGGesetz zur Ordnung des Wasserhaushalts (Wasserhaushaltsgesetz - WHG) vom 31. Juli 2009 (BGBl. I S. 2585), das durch Artikel 12 des Gesetzes vom 11. August 2010 (BGBl. I S. 1163) geändert worden ist
KTA 1201(2009-11)Anforderungen an das Betriebshandbuch
KTA 1202(2009-11)Anforderungen an das Prüfhandbuch
KTA 1203(2009-11)Anforderungen an das Notfallhandbuch
KTA 1301.2(2008-11)Berücksichtigung des Strahlenschutzes der Arbeitskräfte bei Auslegung und Betrieb von Kernkraftwerken; Teil 2: Betrieb
KTA 1401(ÄE 2012-11)Allgemeine Forderungen an die Qualitätssicherung (Regeländerungsentwurf)
KTA 1402(2012-11)Integriertes Managementsystem zum sicheren Betrieb von Kernkraftwerken
KTA 1403(2010-11)Alterungsmanagement in Kernkraftwerken
KTA 1505(2011-11)Nachweis der Eignung von Strahlenschutzeinrichtungen
KTA 3201.1(1998-06)Komponenten des Primärkreises von Leichtwasserreaktoren Teil 1: Werkstoffe und Erzeugnisformen
KTA 3503(2005-11)Typprüfung von elektrischen Baugruppen des Reaktorschutzsystems
KTA 3505(2005-11)Typprüfung von Messwertgebern und Messumformern des Reaktorschutzsystems
KTA 3507(2002-06)Werksprüfungen, Prüfungen nach Instandsetzung und Nachweis der Betriebsbewährung für leittechnische Einrichtungen des Sicherheitssystems
KTA 3701(1999-06)Übergeordnete Anforderungen an die elektrische Energieversorgung in Kernkraftwerken
BSI IT-Grundschutz-KatalogeBundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik: BSI IT-Grundschutz-Kataloge 2009, www.bsi.bund.de (24.02.2012)s

*) Gemäß § 7 Absatz 6 der Bekanntmachung über die Neufassung der Bekanntmachung über die Bildung eines Kerntechnischen Ausschusses vom 26. November 2012 (BAnz AT 10.12.2012 B2) gebe ich nachstehend die vom Kerntechnischen Ausschuss am 19. November 2013 beschlossenen Regeln (Regeländerungen)

KTA 1401Allgemeine Anforderungen an die Qualitätssicherung
KTA 1404Dokumentation beim Bau und Betrieb von Kernkraftwerken
KTA 1502Überwachung der Aktivitätskonzentrationen radioaktiver Stoffe in der Raumluft von Kernkraftwerken
KTA 1503.1Überwachung der Ableitung gasförmiger und an Schwebstoffen gebundener radioaktiver Stoffe;
Teil 1: Überwachung der Ableitung radioaktiver Stoffe mit der Kaminfortluft bei bestimmungsgemäßem Betrieb
KTA 1503.2Überwachung der Ableitung gasförmiger und an Schwebstoffen gebundener radioaktiver Stoffe;
Teil 2: Überwachung der Ableitung radioaktiver Stoffe mit der Kaminfortluft bei Störfällen
KTA 1503.3Überwachung der Ableitung gasförmiger und an Schwebstoffen gebundener radioaktiver Stoffe;
Teil 3: Überwachung der nicht mit der Kaminfortluft abgeleiteten radioaktiven Stoffe
KTA 2201.3Auslegung von Kernkraftwerken gegen seismische Einwirkungen;
Teil 3: Bauliche Anlagen
 

KTA 3201.2

Komponenten des Primärkreises von Leichtwasserreaktoren;
Teil 2: Auslegung, Konstruktion und Berechnung
KTA 3211.2Druck- und aktivitätsführende Komponenten von Systemen außerhalb des Primärkreises;
Teil 2: Auslegung, Konstruktion und Berechnung
KTA 3704Notstromanlagen mit statischen oder rotierenden Umformern in Kernkraftwerken
KTA 3901Kommunikationseinrichtungen für Kernkraftwerke

in der Fassung 2013-11 bekannt.

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